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Über dieses Buch:

Wir allen möchten unser Schicksal gnädig stimmen. Dabei können uns Mojos helfen: Die Glückssäckchen, deren Ursprünge weit zurück in die afrikanische Kultur reichen, sind eine wunderbare Möglichkeit, gleichzeitig kreativ und magisch zu arbeiten. Ganz einfach lassen sich so die verschiedensten heilbringend Zutaten vereinen, die uns helfen, ein behütetes und glückliches Leben zu führen.

Tauchen Sie ein in die magische Bibliothek der Weißen Hexe – denn es gibt mehr zwischen Himmel und Erde als das Offensichtliche!

Über die Autorin:

Claire, geboren 1981 in der DDR, verbrachte große Teile ihrer Kindheit auf dem Land, inmitten der reichen Fülle von Bräuchen und Traditionen. Nachdem sie von ihrer Mutter das Kartenlegen gelernt hatte, begann sie sich bewusst mit spirituellen und magischen Themen auseinanderzusetzen; sie selbst sagt darüber: „Das Spirituelle ist für mich nichts Übernatürliches oder Abgehobenes. Es ist die Kommunikation mit der Urkraft, die alles bewegt. Ob man diese Kraft Gott, Göttin oder einfach nur Energie nennt, ist nebensächlich, denn letztendlich kreisen all diese äußeren Formen um ein und dieselbe Erkenntnis: dass es noch mehr zwischen Himmel und Erde gibt, als das rein Offensichtliche.“ Claire studierte Pädagogik und Soziologie; seit 2003 veröffentlicht sie Artikel und Bücher über magische Themen, gibt Kurse und ist beratend als Kartenlegerin tätig.

Bei dotbooks erscheinen in der eBook-Reihe Die magische Bibliothek der Weißen Hexe die Bände

Die Weisheit der Skatkarten

Ogham: Die Bedeutung der Baumrunen

Die schützende Kraft der Öle

Mojos: Die afrikanischen Glückssäckchen

Weitere Bände sind in Vorbereitung. Mehr Informationen über Claire finden sich auf ihrer Website: www.hexe-claire.de

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Originalausgabe Dezember 2013

Copyright © 2013 dotbooks GmbH, München

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Redaktion: Katy Albrecht

Titelbildgestaltung: Nicola Bernhart Feines Grafikdesign, München, unter Verwendung von Motiven von iStockphoto.com und vectorstock.com

ISBN 978-3-95520-466-2

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Claire

Mojos: Die afrikanischen Glückssäckchen

Die magische Bibliothek der Weißen Hexe

dotbooks.

Einleitung

Als Autorin bin ich einigen Menschen vielleicht schon bekannt, aber ich denke, es ist nur höflich, wenn ich mich auch allen anderen erst einmal vorstelle: Ich wurde 1981 in der damaligen DDR geboren, große Teile meiner Kindheit habe ich in der Börde, in Sachsen-Anhalt auf dem Land verbracht, inmitten einer reichen Fülle von Bräuchen und Traditionen. Und nicht zu vergessen: in einer Familie, die ein beinahe schon genetisches Interesse an Geschichte, Religionen und spirituellen Wegen hat.

Das ist jedoch nicht immer ganz einfach gewesen, denn das Spirituelle galt im Arbeiter- und Bauernstaat als Opium fürs Volk, und wer nicht in diese Ideologie passte, konnte es schnell mit der Stasi zu tun bekommen. In unserer Gegend wurde man jedoch trotz all dieser Einschränkungen mit einer Gürtelrose vom Arzt zum Schäfer geschickt, der sie weggesprochen hat. Das waren Dinge, mit denen man ganz selbstverständlich groß wurde.

Nach dem Abitur studierte ich Pädagogik und Soziologie und brachte eine kleine Zeitschrift für Hexen heraus. Motiviert durch das Feedback meiner Leser, schrieb ich mein erstes Buch. Dann kam eines zum anderen: Ich begann, Kurse in weißer Magie und Kartenlegen zu entwerfen und zu leiten, veröffentlichte weitere Bücher und bin seit 2004 beratend als Hexe und Kartenlegerin tätig.

Das Spirituelle ist für mich nichts Übernatürliches oder gar Abgehobenes, wie es leider so oft beschrieben wird. Es ist tatsächlich die Kommunikation mit der Urkraft, die alles bewegt, gestaltet und in neue Formen verwandelt. Ob man diese Kraft für sich persönlich Gott, die Göttin, das Universum oder einfach nur Energie nennt, ist nebensächlich, denn letztendlich kreisen all diese äußeren Formen um ein und dieselbe Erkenntnis: dass es mehr zwischen Himmel und Erde gibt als nur das rein Offensichtliche.

Mein Interesse an der afroamerikanischen Kultur kam weit vor dem bewussten magischen Weg. Die Geschichte der Sklaverei hat mich sehr bewegt, als ich darüber las, und schon als Kind war ich fasziniert von der Kraft, die im Blues und im Gospel liegt. Da ging innerlich eine Tür bei mir auf, und es ist wie eine Liebesgeschichte, zu der immer neue Aspekte dazukommen. Irgendwann trat dann eben auch die afrikanische Magie in mein Leben und Arbeiten.

Ich möchte betonen, dass ich dieses Buch aus der europäischen Perspektive schreibe, als jemand, der sich leidenschaftlich für das Thema interessiert und etwas von dem weitergeben möchte, das er gelernt hat. Nicht mehr und nicht weniger, denn das hat etwas mit Respekt zu tun. Ich bin weder aus Afrika noch Afroamerikanerin und weiß, dass es in den USA viele Afroamerikaner problematisch finden, wenn Weiße daherkommen und so tun, als wüssten sie alles besser. Dann aber doch nur ein paar Dinge aus den afrikanischen und afro-basierten Traditionen herausgreifen, um viel Geld mit magischen Ölen, Pudern und Ritualen zu verdienen.

Es gibt aber einen großen Unterschied zwischen ehrlichem Interesse und dem oberflächlichen Wunsch nach einer möglichst spektakulären Magie. Mein Interesse ist ehrlich und besteht seit langem. Geschäftemacherei ohne echtes Interesse gibt es genauso auch bei europäischen Traditionen. Ganz ähnlich, wie bei uns viele in den spirituellen Wegen, die auch mit Magie arbeiten, nur Zauber und Wunscherfüllungsmittelchen sehen, steht die afroamerikanische Spiritualität vor demselben Problem. Es ist eben auch Magie, aber bei weitem nicht nur. Ohne den Spirit dahinter geht gar nichts!

Die afrikanischen Mojos sind Zaubersäckchen. wie es sie auf der ganzen Welt unter den unterschiedlichsten Namen und in unterschiedlichsten Traditionen gibt. Ihnen allen ist gleich, dass verschiedene Zutaten kombiniert werden, die gemeinsam eine bestimmte Wirkung hervorrufen sollen. Das ist ein bisschen wie beim Kochen: Eine rohe Kartoffel allein schmeckt nicht besonders gut, aber wenn man sie kocht und mit anderen Zutaten zusammen in ein köstliches Gericht verwandelt, entsteht etwas Wunderbares, das mehr ist als die Summe seiner Teile.

Der Begriff Mojo stammt aus Westafrika, im Laufe des Sklavenhandels in die Kolonien der neuen Welt verbreiteten sich auch noch andere Begriffe dafür wie Paquet, Ouanga, GrisGris, Conjure Bag, Wanga, Juju und viele mehr. Diese verschiedenen Begriffe stammen aus den verschiedenen Sprachen, die die Menschen sprachen, die dieser Tradition anhängen. Damals wurden Menschen der unterschiedlichsten Stämme und Traditionen nach Amerika verschifft, Familien und Clans wurden auseinandergerissen, und die Sklaverei erlegte den tief traumatisierten Menschen kaum vorstellbare Qualen auf. Wir können uns das heute kaum vorstellen. Es gab zwar bereits vorher auf dem afrikanischen Kontinent Sklaverei, aber die Europäer haben sie auf perfide Weise perfektioniert. Ich finde, auch dieser Hintergrund muss beleuchtet werden, man muss das ganze Bild anschauen, um etwas zu verstehen. Ich finde, man sollte sich nie einfach so die Magie irgendwo herauspicken, sondern immer versuchen, das gesamte Bild zu sehen und die Ursprünge zu würdigen.

Für den Begriff Mojo gibt es unterschiedliche Erklärungen. Bei den Bantu im Kongo werden magische Dinge Minkisi (in der Einzahl: Nkisi) genannt. Das können Figuren, magische Kalebassen, Muscheln, Schalen oder kleine Zaubersäckchen sein, deren Grundbausteine, also die magische »Medizin« darin, als Bilongo bezeichnet werden. Diese Zutaten sind aber nur die eine Hälfte, der ausschlaggebende Teil eines magischen Gegenstandes ist der Geist, der ihn bewohnt, der heute noch als Mooyo bezeichnet wird. Die Ähnlichkeit zum heutigen Begriff Mojo ist schon auffallend!

Im Hier und Heute mit Mojos zu arbeiten, ist eine kraftvolle und sinnlich erfahrbare Form der Magie. Man sieht immer wieder, wie stark und gut Mojos wirken, weil sie buchstäblich Magie zum Anfassen sind. Manche Leute lassen sich leider von der äußeren Größe täuschen, wenn es um Magie geht. Sie glauben, dass ein großes Ritual mit vielen Kerzen und zahlreichem Zubehör wirkungsvoller sein muss als ein so kleines Säckchen. In der Praxis ist das Leben aber, wie so oft, nicht ganz so einfach. Es geht eine große Kraft von greifbaren Dingen aus. Egal wie modern und analytisch wir uns im Alltag geben, tief drinnen wohnt auch eine archaische Seele, die diese Zeichen zu lesen weiß, und sie ist es auch, die einen Zauber in Gang bringt. Magie verbindet immer das Innen mit dem Außen, und das ist keine Einbahnstraße.