„Nicht jeder, der nach Indien fährt, entdeckt Amerika.“

Erich Kästner

„Die Kirche hat einen guten Magen,

hat ganze Länder aufgefressen

und doch noch nie sich übergessen;

die Kirch allein, meine lieben Frauen,

kann ungerechtes Gut verdauen.“ (Mephistopheles)

Johann Wolfgang von Goethe (Faust I)

Inhalt

Vorwort von Univ.-Prof. Dr. Friedrich Mühlenberg

Die unterschätzte Vorreiterrolle Portugals

Geschichte wird von Siegern geschrieben

Die Entdeckung der Neuen Welt: Kreuz und Krone

Ptolemäische Übersee-Navigation als Glücksspiel

Schwierigkeiten der Standortbestimmung

Ungeplante Ozean-Überquerungen

Undogmatische Wissensverwertung

Physikalische Grundlagen der Astro-Navigation

Geschichtlicher Hintergrund

Rezeption neuer Erkenntnisse

Pragmatische Lösungen

Fernwirkungen der Kolonialisierung

Korrektur der Weltkarte

Der Midas-Fluch – hält bis heute

Abkehr vom geozentrischen Weltbild

Anhang 1: Formelapparat zur Vermessung von Himmel und Erde

Anhang 2: Zeittafel

Quellenverzeichnis

Vorwort von Univ.-Prof. Dr. Friedrich Mühlenberg

Der Rückstand und die Krisenanfälligkeit der portugiesischen Volkswirtschaft in der Europäischen Union, ihre Infrastruktur-, Produktivitäts-, Innovations- und Finanzschwächen, gehen zurück auf die Anfänge der Globalisierung der Weltwirtschaft, deren Vorreiter Heinrich der Seefahrer von 1418 bis 1460 in Sagres war. Bis zum Eintritt in die Europäische Gemeinschaft war Portugal das Armenhaus Europas.

Als die amerikanische Finanz- und Kapitalmarktkrise 2008 nach Europa überschwappte, kam Portugal sofort in Schwierigkeiten, obwohl inzwischen viele Milliarden an EU-Hilfen in das Land geflossen waren. Portugal erhielt sogar trotz Verletzung der Aufnahmekriterien die Europäische Währung.

Offensichtlich war die frühere kolonialistische Überdehnung dieser Volkswirtschaft mit vor 500 Jahren nur 800.000 Einwohnern so groß, dass der Rückstand nach dem Verlust der Überseegebiete bis heute nicht aufgeholt werden konnte. Zwischenzeitlich war diese europäische Seemacht volkswirtschaftlich sogar abhängig von ihrer amerikanischen Kolonie und nicht Brasilien vom Mutterland.

Portugals ursprüngliche Innovationskraft, die unter Heinrich dem Seefahrer im 15./16. Jh. bei der Eroberung der Neuen Welt in höchster Blüte stand, ging mit der Vernichtung der islamischen und jüdischen Eliten aus christlichem Wahn und Übereifer schon innerhalb von hundert Jahren wieder verloren.

Und durch die Abwanderung der Tüchtigsten aus dem Heimatland in die Kolonien erlahmte die Produktivität im eigenen Mutterland – ähnlich wie in Afrika, dem man mit dem Sklavenhandel über Jahrhunderte die Blüte der Jugend raubte. In diesem Buch werden unter anderem die Ursachen und langfristigen Folgen des „Ressourcenbzw. Midas-Fluchs“ für volkswirtschaftliche Erschlaffung und Stagflation ehemaliger Kolonialreiche auch wirtschaftshistorisch betrachtet.

Gleichzeitig wird gezeigt, dass theoretisches und praktisches Wissen als Ergebnis von Grundlagenforschung häufig längst existiert, bevor eine Nutzanwendung erkannt und ökonomisch umgesetzt wird, und dass meistens nur die Anwender des Wissens und nicht ihre ersten Urheber bekannt sind.

Die Hauptleistung vieler westeuropäischer Erfinder und Entdecker bestand darin, die Spuren ihrer wissenschaftlichen Raubzüge (Plagiate) zu verwischen. Insofern ist dieses auch ein Versuch, die häufig nicht überlieferten Erfinder und Entdecker zu benennen, ohne dabei die Leistungen derer zu schmälern, die deswegen in die Geschichte eingingen, weil sie den wissenschaftlichen Fortschritt durch Innovationen erfolgreich in ihren Volkswirtschaften umsetzten.

Leider ist es unumgänglich, neben der Habgier der europäischen Könige auch die unrühmliche Rolle des Christentums, insbesondere der römisch-katholischen Kirche, also von Krone und Kreuz zu betonen. Die römische Staatskirche behinderte über das ganze Mittelalter den naturwissenschaftlichen Fortschritt, indem sie weder Religionstoleranz noch Freiheit von Forschung und Lehre gewährte.

Mit ihren kindlich-kindischen Vorstellungen einer archaischen Naturlehre gab die Papstkirche sowohl alle sittlichen Normen als auch alle Naturerkenntnisse als selbstevident vor. Als Staatskirche hatte sie die Macht, alle abweichenden Lehrmeinungen im Keim zu ersticken – und die Erde mit ihren Bewohnern im 15. Jh. zur Zwangsmissionierung, Versklavung, Ausplünderung, Zwangsarbeit und Ausrottung den weltlichen Mächten auszuliefern.

Professor Dr. Friedrich Mühlenberg

Universität Hamburg 2012

Die unterschätzte Vorreiterrolle Portugals

In den gängigen Geschichtsbüchern wird von einem portugiesischen Prinzen namens Heinrich berichtet, der als dritter Infant der Avis-Dynastie nicht König werden konnte, der aber als Großmeister des Ordens Christlicher Ritter seine Nation mit den Schätzen und Kenntnissen aus dem Orient an die Spitze der abendländischen Seefahrt führte, indem er von seinem Observatorium in Sagres aus den Atlantik erkundete.

Der Erfolg der Entdeckung Amerikas und eine Expedition nach Indien blieben ihm bis zu seinem Tode 1460 versagt. Denn er selbst ging nicht mit an Bord.

Dann folgt die Geschichte von einem navigatorisch ziemlich unbedarften Kapitän namens Kolumbus von Genua oder Korsika, der 1492 für die Spanische Krone nach „Westindien“ fuhr und aus Versehen auf Amerika stieß, nachdem er zehn Jahre zuvor ausgerechnet die seetüchtigen Portugiesen und auch den französischen König nicht von seiner Transatlantik-Expedition westwärts zu den Gewürzinseln hatte überzeugen können.

Das erscheint auf Anhieb doch sehr widersprüchlich, wenn man bedenkt, dass die Portugiesen bis dahin nachweislich die längsten Überseefahrten zurückgelegt hatten: bis zu den Azoren weit im Westen schon 1427 und nach Süden als einzige Seefahrer bis über den Äquator 1481 und um das Kap der Guten Hoffnung bereits 1488.

Die größte Leistung des Erzrivalen Spanien bestand bis zu dieser Zeit darin, den Portugiesen mit Gewalt und mit dem Segen des Papstes 1478 die Kanaren wieder zu entreißen und die einheimischen Guanchen auszurotten oder mit Gewalt zu taufen, was man Bekehrung und Mission im Namen des Kreuzes nannte.

Weitere Fragen zur Geschichtsschreibung tauchen auf, wenn man in den USA erfährt, dass die ursprünglichen englischen Kolonialherren Giovanni Caboto alias John Cabot als Entdecker Amerikas feierten, da dieser gebürtige Genuese und fallierte Kaufmann von Florenz 1497 von Bristol aus Labrador ansegelte, während Kolumbus erst später auf seiner dritten Fahrt 1498 bis 1500 (südamerikanisches) Festland betrat.

Die USA führten erst nach 1776 zur Begründung einer von England unabhängigen Geschichtsschreibung den Kolumbus Day (12. Oktober 1492) als Nationalfeiertag ein, so dass Cabot dort als Entdecker in Vergessenheit geriet.

Die Benennung des Doppelkontinents, den Kolumbus bis zu seinem Ende für Westindien hielt, erfolgte jedoch weder nach Kolumbus noch nach Cabot, sondern nach Amerigo Vespucci, weil der deutsche Kartenmacher Waldseemüller in seine Weltkarte von 1507 „Terra Nova America“ als Bezeichnung eintrug. Denn durch Amerigo Vespucci hatte er weit mehr geographische Angaben (und die richtigen geographischen Längen) bekommen als von Cabot und Kolumbus zusammen.

Völlig unhaltbar in der Überlieferung der Entdeckungsgeschichte(n) ist die Eintragung der ersten Weltumsegelung auf der Westroute durch Magellan 1519 bis 1522. Denn im Gegensatz zu seinem Schiff Victoria und dem Schiffsführer El Cano (mit wenigen Überlebenden) kam Magellan nicht über die Philippinen (westwärts) nach Spanien zurück; und er hatte es auch nicht vorgesehen, sondern die Rückreise (ostwärts) wieder über den Pazifik geplant, so wie er, der in Ungnade gefallene Portugiese in spanischen Diensten, in den Hinterhof der portugiesischen Hemisphäre gekommen war!

Die Durchfahrt durch den Indischen Ozean mit den spanischen Schiffen voller Muskatnüsse und Gewürznelken von den Molukken unter den argwöhnischen Augen der indonesischen Sultane, den gierigen Blicken der Seeräuber und den drohenden Kanonen der portugiesischen Forts wollte er vermeiden.

Und hier dieselbe Frage wie schon bei den mehrfachen Fahrten von Kolumbus und Cabot nach „West-Indien, Zimpangu und Cathay“: Warum ließ die portugiesische Krone sogar den eigenen Untertanen, der bis 1517 auf der Ostroute bis Malakka fuhr, genau so zum spanischen Rivalen ziehen, wie früher Kolumbus und Cabot, die ja auch über die Jahre 1484 ff. versucht hatten, einen portugiesischen Auftrag zu erhalten? Lernten die Portugiesen denn aus Fehlern nicht dazu?

Unvorstellbar angesichts ihres Wissensvorsprunges, den ihnen Heinrich der Seefahrer 1460 für die Archive des Indien-Hauses in Lissabon am Tejo-Ufer hinterlassen hatte! Die – an ihren expliziten Zielen gemessen – „verunglückten Westindienfahrten 1492 ff. von Kolumbus und 1519 ff. von Magellan“ sowie die „erfolglosen China-Fahrten des Cabot im Nordatlantik 1497 und 1499“ waren nach sicherem Wissen und eigenen Erfahrungen der Portugiesen von vornherein zum Scheitern verurteilt.

Im Indien-Haus und dem benachbarten Uferpalast des Königs am Tejo gab es Unterlagen, die die Nichterreichbarkeit der genannten Expeditionsziele belegten. Und die Hinhalte- und Vertröstungstaktik gegenüber den Abenteurern Kolumbus, Cabot und Magellan diente dazu, möglichst lange die Entdeckung der Landbarriere Amerika zu verheimlichen, auf die die Portugiesen mit ihren Karavellen unter Heinrich dem Seefahrer längst gestoßen waren, ohne eine Westpassage nach Asien bzw. Hinterindien und den Gewürzinseln zu finden und ohne darüber zu reden.

Heinrich der Seefahrer

Das war gut in den Archiven zunächst in Sagres sowie Lagos und dann in Lissabon dokumentiert – aber nicht jedermann zugänglich. Deshalb findet man es nicht in den Geschichtsbüchern – und weil nach dem verheerenden Erdbeben und Tsunami an Allerheiligen in Lissabon am 1. November 1755 Feuer und Wasser alle Unterlagen vernichteten.

Im Observatorium genannten Überseezentrum von Sagres im äußersten Südwestzipfel der Algarve realisierte Heinrich der Seefahrer ab 1419 zahlreiche Erfindungen und Neuerungen, die im Indienhaus in Lissabon 1461 nach seinem Tode durch weitere Entdeckungen und Entwicklungen gekrönt wurden. Anders als heute gab es im 15. Jh. keinen Patentschutz und keine Urheberschutzrechte, so dass alle Forschungsergebnisse als Königseigentum unter Verschluss waren, insbesondere die Karten, solange sie sich verheimlichen ließen.

Durch die Einbindung islamischer, hebräischer, orthodoxer und hinduistischer Gelehrter aus dem ganzen Orient verstieß Heinrich der Seefahrer gegen die Dogmatik der Kirche, jedoch legte er gleichzeitig an der Schwelle zur Neuzeit den Grundstein abendländischer Naturwissenschaften gegen die „Naturlehre“ der Kirche.

Die Karavelle

Die aus Dreiecksbesegelung (Lateiner), Rechteckssegel (Quersegel) und Klinkerbauweise, aus der Cara(c)ke, der Felu(c)ke und Hansekogge systematisch entwickelte Karavelle für den Hochsee-Einsatz auf dem Atlantik war schon vor ihrer Jungfernfahrt 1441 öffentlich und so wurde sie bald überall nachgebaut.

Heinrich der Seefahrer brauchte diesen Schiffstyp, um seine Strategie „rund um Afrika nach Indien“ umzusetzen; er wollte aber nicht nur in den Südatlantik, sondern auch nach Grönland/Baffin-Island und Labrador/ Neufundland hoch im Nordwesten, wo Basken und Normannen in Knorren (hochbordigen Segelschiffen) und Langbooten mit Rah-Hilfssegeln (Drachenbooten) seit Jahrhunderten Wale jagten und Kabeljau sowie Hering fingen, wie er auf den Azoren 1427 erfahren hatte.

Vielleicht sollte er sogar den Atlantik überqueren, um nach Westindien und zu den Gewürzinseln zu segeln, die nach der Ptolemäischen Weltkarte in erreichbarer Distanz im Westen lagen – nach Angaben seiner islamischen Berater aber „ganz am anderen Ende der Welt“ und viel näher auf der Ostroute erreichbar?

Die Karavelle mit quergestelltem Rechteckssegel in der Mitte (Rahsegel vor dem Wind), Dreieckssegeln vorn und hinten (diagonalen Lateinern zum Kreuzen und Segeln hart am Wind) und hohem Heck (mit innenliegendem Steuerruder) war bestens geeignet, vor dem Nordostpassat über die Kanaren weit nach Westen zu segeln.

Die gängigen Schiffe der Nebenmeere Ostsee, Nordsee, Mittelmeer, Schwarzes Meer, Persischer Golf und Arabische See (Koggen, Galeeren, Dschunken, Dhaus, Feluken, Taridas, Nefs, Knorren, Liburnen, Drachenboote, Galeassen, Galeoten) waren jeweils nur für die Küstenschifffahrt, für Handel, Waljagd, Fischfang, Seeräuberei und Kampf geeignet, aber völlig untauglich für Atlantik-Langstreckenfahrten mit großer Besatzung, viel Proviant und Stauraum für die Rückfracht.

Und die Überseeschifffahrt galt es nun in Angriff zu nehmen. Vom Pazifik und seiner Ausdehnung über die ganze gegenüberliegende Hemisphäre wussten weder die Portugiesen noch die Spanier noch der Papst.

Astronomische Navigation

Alle bisherigen terrestrischen Navigationshilfen der Küstenfahrt in den Nebenmeeren des Atlantik und des Indischen Ozeans mussten durch astronomische Verfahren für das Segeln auf Hoher See ergänzt werden, wo es in der Wasserwüste nur den Kompass mit seinen vielen Missweisungen und das oft von Wolken verdeckte Firmament zur vagen „Orientierung“ gab. (Orientierung heißt ja, durch Einnorden der Windrose den Osten als Gebetsrichtung nach dem Sonnenaufgang zu bestimmen).

Küstenkarten und Hafenkarten (Periplen und Portolane) mit Landmarken, Leuchttürmen, Strömungen, Wasserfärbungen, Vogelflugrichtungen etc. wurden weiterhin angefertigt und eifrig gesammelt – und jede neue Küste sowie jede neue Insel auf See kartiert. Aber zur Hochseefahrt bedurfte es der Navigation nach „Sternkarten“ und „Almanachen“, in denen Himmelsbilder, Planetenörter, Monddurchgänge, Venusstände, Finsternisse und sonstige Phänomene zeitlich richtig vorausgesagt wurden.

Dazu gab es seit 1070 die Toledischen und seit 1272 die Alfonsinischen Tafeln, die im Auftrag spanischer Könige von islamischen und jüdischen Gelehrten erstellt worden waren. Allerdings waren diese sehr kompliziert, setzten Grundkenntnisse der Himmelsmechanik voraus und überstiegen den „astronomische Horizont“ der typischen Schiffsführer bei weitem.

Von Ptolemäus 150 n. Chr. war in der islamischen und christlichen Seefahrt bekannt, dass Berechnungen der Längen- und Breitengrade exakte Positionsbestimmungen erlauben. Den Breitengrad und die Himmelsrichtung konnte man schon ziemlich genau mit dem Sonnenstand im Mittag über dem Horizont und der Winkelhöhe des Polarsterns in der Nacht direkt bestimmen.

Zur vertikalen (und horizontalen) Winkelmessung verbesserten die Portugiesen das mannshohe quadratische „Gradbrett“ der Araber durch den leichter zu handhabenden „Gradstock“ (Jakobs- oder Kreuzstab), der wie eine Armbrust gehalten wurde, so dass man vom „Schießen“ der Sonne sprach. (Erst im 18. Jh. löste der Sextant mit optischem Visier den Jakobsstab ab).

Auch bezüglich des Längengrades versuchte man sich zur damaligen Zeit nach den Toledischen und Adolfinischen Sterntafeln zu orientieren. Dazu benötigte man klare Sicht, die es auf dem Hochatlantik manchmal wochenlang nicht gibt. Stattdessen entwickelten die Gelehrten von Sagres eine andere indisch-arabische Entdeckung fort: Dass der magnetische Nordpol vom Kompass nicht auf dem geographischen Nordpol, also nicht auf dem eigenen Längengrad direkt Richtung Polarstern, sondern deutlich weiter westlich angezeigt wird (weil er im Norden Kanadas liegt, wie wir heute wissen).

Die dadurch erzeugte Missweisung (den Deklinationswinkel) der Kompassnadel nach Nordwesten bestimmten die Mathematiker nun für ihre Breite (37° N) in Sagres. Beim Hinaussegeln auf diesem Breitengrad nach Westen wird der Winkel bis zur amerikanischen Atlantikküste immer kleiner, weil der magnetische Nordpol hoch oben in Kanada liegt.

So konnte man nun Entfernungen, gemessen in Tages-Segelstrecken (Etmals sind zurückgelegte Distanzen von Mittag zu Mittag), sowie Längengrade und Abweichungswinkel zuordnen. Zur leichteren Messung des Horizontal-Winkels auf Hoher See wurde in der Werkstatt von Sagres sogar ein spezieller Kompass-Theodolit entwickelt: Auf der eingenordeten – auf den Polarstern gerichteten – Windrose ließ sich direkt die NW-Abweichung ablesen.

Eine Verbesserung wurde dann im Labor von Sagres noch durch die tabellarische Zuordnung von Längengraden und Abweichungsgraden zu den relevanten Breitengraden des Atlantiks erreicht, so dass die Längengradbestimmung bei jedem Kurs (Kapverden, Kanaren, Madeira, Azoren) möglich war, wenn man den Nordstern in der Deichsel des Kleinen Wagens sehen konnte, dessen Höhenwinkel man ja auch für die Breitengrad-Peilung benötigte.

Die Portugiesen erkannten jedoch noch nicht das Problem der Deviation, der Ablenkung der Magnetnadel durch das im Schiff vorhandene Eisen wie Anker, Ketten, Klampen, Beschläge und Nägel, so dass ihre an sich korrekte Längengrad-Bestimmung sehr ungenau war und von Schiff zu Schiff je nach der Eisenverteilung und dem Standort des Kompasses auf dem Schiff variierte.

Die technischen und mathematisch-astronomischen Neuerungen aus dem Sagres- „Ketzerlabor“ wurden von der Heiligen Inquisition und der christlichen Seefahrt mit Argwohn betrachtet – und deswegen nur zögerlich verbreitet. Den Portugiesen konnte es recht sein. Das „Betriebsgeheimnis“ der Meridianbestimmung blieb auf diese Weise gewahrt.

Allerdings war es Isaac Newton als eine mögliche Methode durchaus bekannt, als er 1714 vor der Längengradkommission der Royal Society in London Vortrag hielt. Und der ebenfalls von den islamischen Ketzern inspirierte Gradstock wurde erst dadurch für die dominikanischen Glaubens-, Tugend- und Dogmenwächter akzeptabel, dass er „umgetauft“ wurde in „Kreuzstab“ (Crux) alias „Jakobsstab“ (nach dem von der Kirche passend erfundenen Reconquista-Apostel-Wallfahrtsort Santiago de Compostella) – also eine Konnotation gerade gegen den Islam und die Araber als Vermittler solcher Teufelstechniken, die der Klerus nicht begreifen konnte oder wollte.

Insbesondere das Rechnen mit den indisch-arabischen Staubzahlen und der griechischen Null bereitete den Dogmatikern arge Kopfschmerzen. Dabei benötigten sie dringend selbst dieses dekadische Rechensystem, um ihre Kalenderreform zur Festlegung des Osterdatums im 15./16. Jh. durchzuführen.

Masterkarte

Wegen der verbesserten Navigationshilfen konnten die Portugiesen immer weiter und sicherer auf den Atlantik hinausfahren: Kanaren, Madeira, Azoren, Capverden, Große Antillen, Florida, Neufundland/Labrador, Brasilien. Alle Erkundungen unter Heinrich dem Seefahrer und danach wurden unter Verschluss gehalten, bis 1502 die Raubkopie der Master-Karte im Eigentum des Königs von Portugal durch Cantino publik wurde.

Allerdings hatten schon vorher Kolumbus für Spanien (1492 ff. in Mittel- und Südamerika), Cabot 1496 f. für England (in Nordamerika) und Pinzón 1499 für Spanien (in Brasilien) versehentlich und unbewusst Löcher in den Schleier der portugiesischen Geheimhaltung gerissen.

Karte des Cantino

Wissen um die wahre Größe der Welt

Die Kartierung der explorierten afrikanischen, europäischen und amerikanischen Inseln, Küstenstriche und Archipele im Atlantik nach Längen- und Breitengrad-Koordinaten erfolgte regelmäßig nach dem Ptolemäischen System von 150 n. Chr. – mit dem Nullmeridian (360° L) durch El Hierro (Ferro), d. h. bei 18° W Greenwich Mean Time (GMT seit 1884).

Nur die Portugiesen in den Instituten für Außenhandel (Lagos) und Übersee (Sagres) sowie im Indienhaus (Lissabon) erfuhren von ihren „ungläubigen orientalischen Gelehrten“, dass die ptolemäischen Erdmaße falsch waren, dass nach Vermessungen in Bagdad im 10./11. Jh. die Länge der Großkreise (Äquator und Meridiane) 40.000 statt 28.000km betrug, mit einem Längengradabstand also von 111 (statt nur 77)km am Äquator.

Keine andere Seefahrernation bekam mit, dass die Portugiesen bei ihren Fernfahrten die griechisch-islamischen Maße durch allfällige Meridianmessungen bestätigen und die christlich-ptolemäischen Maße widerlegen konnten. Insbesondere nutzten sie die Toledischen und Alfonsinischen Tafeln mit den Mondfinsternis-Vorhersagen für (nur punktuell mögliche) ganz exakte astronomische Längengrad-Bestimmungen, indem sie sich die Methode des Hipparch (150 v. Chr.) zunutze machten.

Da die Mondfinsternis auf der jeweiligen Hemisphäre an allen Orten, die sie betrifft, gleichzeitig sichtbar wird, kann man die Standort-Zeit mit der Heimathafen-Zeit (der Mondfinsternis-Vorhersage) abgleichen und auf die Minute genau den Längengradabstand bestimmen – und die richtige Heimathafen-Entfernung, wenn man die richtigen Maße der Erde zugrundelegt.

Der Winkelgeschwindigkeit der Erdrotation von 15°/h entsprechend konnten die da Noli – Brüder vor der Küste von Florida 1458 also konstatieren: vier Stunden Zeitunterschied zum Nullmeridian von El Hirro, also 60° W (78° W GMT), also ein Sechstel des Erdumfanges von 360°, auf dieser Breite etwa 6.700km (und nicht nur 4.200km nach Ptolemäus’ verzerrtem Weltbild). Auch das blieb in den Archiven der Könige von Portugal verborgen, bis Kolumbus 1492 die Probe aufs Exempel machte, ohne zu realisieren, „wo“ er wirklich gelandet war (astronomisch: auf welcher Länge; terrestrisch: wie weit vom Heimathafen).

Was alle anderen auch hätten wissen können – und müssen, war die entscheidende Tatsache, dass der Westweg nach Asien selbst bei einer Mittelpassage in Amerika (heute dem Panama-Kanal) auf jeden Fall viel weiter ist als um Afrika, sogar mit dem endlich erreichten Kap der Guten Hoffnung (1488 durch Bartolomeu Diaz) so extrem weit im Süden.

Die Portugiesen hatten weite Flächen des Atlantiks längst schon nach Längen- und Breitengrad-Koordinaten und Distanzen richtig vermessen, wie sie es von arabischen Seefahrern abgeschaut hatten: mit der Persischen Doppelmeile/Parasange (11km = 1/10 Äquatorgrad bei 40.000km Erdumfang). Nur Heinrich der Seefahrer wagte es in seinem Übersee-Zentrum, die Maße des dogmatischen Ptolemäischen Weltbildes der Kirche für seine Indien-Vision zu verwerfen – mit nur 28.000km Erdumfang um 30% zu wenig.

Dieses behielten die dortigen Mathematiker besser für sich, denn ihre Quellen waren der päpstlichen Inquisition sehr suspekt – und ihre indisch-griechisch-arabischen Rechenkünste erst recht: Eratosthenes (250 v. Chr.) im ägyptischen Alexandria mit seinem chaldäisch-heliozentrischen Weltbild im Gegensatz zum Vorzeige-Philosophen Aristoteles sowie die verhassten Kalifen von Bagdad und weitere islamische Gelehrte des Abbasiden-Reiches im 10. und 11. Jh.; deren Theorien und Messungen waren aber im Gegensatz zu den dogmatischen Lehrsätzen korrekt.

Die nichtportugiesischen Kronen und ihre Kapitäne gingen also von einem um dreißig Prozent zu kurzen Erdumfang aus. Und die Erdoberfläche unterschätzten sie wegen des geometrischen Folgefehlers entsprechend der sphärischen Trigonometrie um rund die Hälfte, so dass „Eurasien sich als Festland nach Osten um die ganze entgegengesetzte Hemisphäre“ erstreckte. Für ein noch größeres Meer und einen weiteren riesigen Kontinent, für den schier endlosen Pazifik und den Doppelkontinent Amerika, war somit gar kein Platz auf der ptolemäischen Karte der Erdoberfläche:

Nur im Süden, unterhalb des in den damaligen Weltkarten „viel zu kurz“ angenommenen Afrika, das nach damaliger Vorstellung etwa beim Golf von Guinea endete, vermutete man noch ein Südmeer (unterhalb des Indischen Ozeans) und den heißen Kontinent „terra Australis“, wo sehr viel später die eiskalte Antarktis als 6. Kontinent entdeckt wurde. („Australien“, der 5. Kontinent, erhielt den Namen des vermuteten Südkontinents, obwohl auf der Breite von Südafrika und Südamerika gelegen – und nicht südlich davon im Atlantik oder Pazifik).

So kam es also zu den unerwarteten und überraschenden spanischen Entdeckungen Amerikas und des Pazifik. Nur die Portugiesen waren nicht begeistert, als ihr Wissensvorsprung im Westatlantik durch die Ignoranz eines korsischen Kapitäns zunichte gemacht wurde, und schwiegen weiter eisern über das, was sie noch wussten. Und das sollte sich auszahlen, als es zum parteiischen Schiedsspruch des spanischen Borgia-Papstes Alexander VI. kam!

Denn mit der Revision des päpstlichen Schiedsspruches im „Vertrag von Tordesillas“ 1494 n. Chr. wähnten sich die Spanier im römisch-katholischen Glauben an den ptolemäischen Erdumfang im Besitz „Westindiens“, als der Begrenzungsbogen für die Portugiesen im Atlantik mit 370 Leguas westwärts der Kapverden von Pol zu Pol geschlagen wurde (53° W GMT).

Nur die Portugiesen wussten schon bei Vertragsabschluss, dass ihnen nun halb Südamerika (heute: Brasilien) gehörte und sie die von Heinrich dem Seefahrer verordnete Oststrategie um Afrika durch den Indischen Ozean erfolgreich abschließen konnten, weil der Erdball so riesig ist, dass die hälftige Erdteilung auf der anderen Seite Arabien, Indien, China und Malaysia, also die wichtigsten Gewürzquellen, Portugal zuordnete. Sämtliche Nelken des Orients, Zimtstangen, Muskatbäume, Pfeffersträucher und alle anderen Spezereien gehörten ihnen!

Spanien war die Westroute zu der ihnen zugewiesenen Hemisphäre durch die langgestreckte Barriere von Amerika versperrt. Die Spanier wussten noch nichts von ihrem „Glück“, dass sie sich nun in dem riesigen Doppelkontinent Amerika bedienen und an dem gewaltigen Pazifik „am anderen Ende der Erde“ abarbeiten konnten.

Aber Indien, ihr erklärtes Zielgebiet, das ihnen Kolumbus versprochen und 1492 angeblich auch entdeckt hatte, fiel definitiv nicht in ihre Hemisphäre! Hinter Südafrika dagegen warteten alle Schätze des Orients nur noch auf ihre Abholung durch die Portugiesen über den viel kleineren Indischen Ozean auf der Ostroute.

Die Rechtsfrage war geklärt, die Zufahrt zum Indischen Ozean auch, nur Afrika musste nach umrundet werden. Die Spanier dagegen vertrauten auf die Karte des Ptolemäus, dass der Indische Ozean nach allen Seiten abgeschlossen und die Gewürzinseln nur auf der Westroute erreichbar seien; die Portugiesen hatten sich durch „Landaufklärung“ längst vergewissert, dass der Indische Ozean nach Süden (bei Madagaskar) offen war und nach Osten (Straße von Malakka) zu den Sultanaten auf den Molukken.

So glaubten also die Spanier, die Portugiesen in jeder Hinsicht übertölpelt zu haben; tatsächlich hatte Portugal durch besseres Wissen und eisernes Schweigen Spanien hereingelegt: Brasilien im Westen, Indien und China im Osten ihrer vom Papst zugeteilten Erdhälfte gehörten ihnen nach dem Grenzverlauf des Vertrages von Tordesillas 1494, besiegelt durch die spanischen Könige selbst, und der Indische Ozean stand ihnen nach der Umsegelung des Kaps der Guten Hoffnung weit offen.

Die Spanier waren wegen ihrer Ignoranz in jeder Hinsicht düpiert, in ihren eigenen Fallstricken gefangen, die sie für die Portugiesen ausgelegt hatten. Aber das sollten sie erst nach der verunglückten Magellan-Expedition auf der Westroute 1519 ff. realisieren. Dafür hielten sie sich an Amerika schadlos, dessen menschliche und materielle Ressourcen sie gnadenlos plünderten. Sie machten reiche Beute mit Gewalt, mit Raub und Mord, während die Portugiesen schnelle Handelsgewinne durch Preiswucher mit Spezereien bevorzugten: im Namen von Krone und Flagge, aber immer mit dem christlichen Segen des Kreuzes.

Wer hinter die Kulissen des großen Welttheaters der Entdeckungen schaut, stößt auf eine ganz andere als die brave Geschichte von gerechtem Handel und Mission. Und die Regie führten nicht die späteren Seemächte Spanien, Frankreich, Holland und England, sondern zunächst das winzige Portugal im Südwestzipfel Europas, das vor allen anderen ab 1416 von Heinrich dem Seefahrer wissenschaftlich und technisch an die Spitze geführt worden war und sein „Zeitmonopol“ im Atlantik, in Afrika und im Indischen Ozean für etwa ein Jahrhundert durch eisernes Schweigen ausbeuten konnte.

Der dafür zu zahlende „Preis“ in Form entgangener Entdeckerehre war erträglich: Folgt man der Literatur, dann haben Spanier, Niederländer, Franzosen und Engländer die Neue Welt entdeckt, ausgerechnet die damals findigen Portugiesen hatten keinerlei Anteil an den Entdeckungen im Westatlantik.

Und nicht Heinrich „der Seefahrer“ verwarf 1419 ff. aufgrund verlässlicher Messungen das (geozentrische) Ptolemäische Weltbild in seinem Algarve-Überseezentrum an der Atlantikküste zugunsten des heliozentrischen, sondern Kopernikus, ein Domherr und Mathematiker, eine „Landratte“ zu Frauenburg 1514am Ostseestrand. Und so spricht man bis heute von der Kopernikanischen Wende, obwohl Heinrich viel früher Zugang zum Wissen griechischer, hebräischer, indischer, persischer, arabischer und anderer islamischer Gelehrter und Astronomen hatte.

Der Beitrag des Infanten von Portugal zur Aufklärung gegen das dogmatische kirchliche Weltbild, gegen die falsche Himmelsmechanik und die fehlerhafte Erdvermessung, war eher praktischer Natur und fand im Verborgenen statt: navigare necesse est!

Als Großmeister des reichen Christus-Ordens, der nach der Auslöschung des französischen Templer-Ritterordens in Portugal unter dem neuen Namen weiterbestand, durchkämmte Heinrich der Seefahrer den Atlantik: stolz mit dem roten Ritterkreuz auf den weißen Segeln seiner Karavellen: für Krone und Kreuz, für den König und angeblich auch für den Papst.

Wegen der erforderlichen Diskretion gingen diese Leistungen nicht in die Geschichte ein – und wegen der „völkerrechtlich vereinbarten“ Zurückhaltung im Westen nach dem Vertrag von Tordesillas 1494, um die Spanische Krone und den spanischen Papst Borgia in Rom nicht zu reizen. Denn dieser war als Oberhaupt des Kirchenstaates der Lehnsherr der früher gräflichen und nur mit seiner Gnade jetzt königlichen Avis-Dynastie.

Der Bischof von Rom konnte jederzeit seine Herrenhunde der Inquisition, die Dominikaner, von der Kette lassen und die Spanier bei der Einverleibung Portugals unterstützen. Diese warteten ja nur auf einen Wink des Papstes - 1580 kam es dann auch dazu, dass Portugal zur Provinz Spaniens wurde.

Geschichte wird von Siegern geschrieben

Überraschende Entdeckungen und Erfindungen der Menschheitsgeschichte sind gar nicht so selten falschen Theorien oder verunglückten Versuchsanordnungen zu verdanken. Ein Musterbeispiel fehlerhafter Theorie und Praxis zugleich liegt der (spanischen) Entdeckung Amerikas 1492 durch Kolumbus zugrunde – sowie auch der von dem Portugiesen Magellan aus Versehen in Gang gesetzten spanischen Weltumsegelung 1519-1522, deren Vollendung durch seinen gewaltsamen Tod auf den Philippinen (Cebu 1521) er selbst nicht erlebte:

Lehrstücke der Dogmengeschichte zwischen Mittelalter und Neuzeit, zwischen dem geozentrischen Weltbild aristotelischen Denkens und christlichen Glaubens und dem heliozentrischen Weltsystem von „Heiden, Ungläubigen, Muslimen und Ketzern“. Heinrich der Seefahrer war auf seine Weise schon in der Mitte des 15. Jahrhunderts ein früher Vorläufer der später so genannten Aufklärung, ein Vorbote der Neuzeit im klerikalen Mittelalter – mit der Camouflage und Grandezza des Großmeisters des Christus-Ritterordens (mit rotem Kreuz auf weißem Linnen).

Die europäischen „Entdeckungen“ der Neuen Welt werden in vielen Punkten in Lehrbüchern und Kartenwerken falsch dargestellt – und das aus mehreren Gründen:

Eroberer vs. Entdecker

Geschichte wird von Siegern geschrieben, das heißt, dass die „Entdeckten“ in den Quellen überhaupt nicht zu Wort kommen (A. Heuer, Die Geburt des modernen Geschichtsdenkens in Europa, Berlin 2012). Sieger der weltweiten neuzeitlichen Kolonisierung waren die Europäer, angeführt zunächst von den Portugiesen mit ihren seetüchtigen Karavellen und den von islamischen Gelehrten und arabischen Kapitänen übernommenen Ansätzen der Welt-Kartierung und Astro-Navigation.

Da die Araber schon seit Jahrhunderten, von den Europäern unbemerkt, im Indischen Ozean bis Indonesien und Südafrika über den Äquator segelten und Sultanate auf den Molukken sowie Handelsposten bis Madagaskar errichteten, hatten sie ein viel realistischeres Weltbild und navigatorische Erfahrungen entwickelt, von denen außer den Portugiesen mit ihren systematischen „über-Land-Erkundungen“ niemand etwas ahnte.

In den Überlieferungen werden vorzugsweise die Eroberer, nicht die ersten Entdecker verewigt, denn es kommt in der jeweils national geprägten Geschichtsschreibung auf den ökonomischen Beitrag, das imperiale Gehabe und den territorialen Machtzuwachs, nicht auf einen immateriellen wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn an.

Das geht insbesondere zu Lasten der Erwähnung früher portugiesischer Entdecker in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, als Heinrich der Seefahrer (gestorben 1460) Portugal mit arabisch vermittelter Seefahrerkunst des Orient und Schiffbautechnik Europas systematisch zur ersten Überseemacht des Atlantiks aufbaute.

Wissenschaftlich trieb er dieses Projekt seit 1418 von der Algarveküste aus an, wo er in Sagres ein Observatorium als Übersee-Institut, Forschungs-Labor und Seefahrer-Akademie einrichtete und die hochseetüchtige Karavelle für seine Expeditionen von den besten Konstrukteuren und Handwerkern entwickeln ließ.

Portugal – ein kleines Land

Der königliche Hof in Lissabon war nicht in der Lage, alle atlantischen Entdeckungen bis zum Ende des 15. Jh. zu nutzen, weil der Weg zu den Gewürzinseln nach Indien um (oder durch?) Afrika spätestens seit dem Fall Konstantinopels 1453 absolute Priorität hatte und wesentliche volkswirtschaftliche Ressourcen band.

Bei einer Bevölkerung von 800.000 Einwohnern konnten mit Mühe die atlantischen Inselgruppen von den Azoren bis zu den Kapverden und die Stützpunkte in Westafrika bemannt werden, nicht aber zusätzlich die zahlreichen Entdeckungen von Labrador über Florida bis Brasilien. Zur Kolonisierung (und Missionierung!) der Neuen Welt verfügte das Königreich nicht über genügend Menschen.

Der Verlust der nicht konsequent besiedelten Kanaren endgültig 1478 an die Spanier, die über zahlreiche landhungrige Eroberer und eifernde Kleriker verfügten, um die heidnischen Guanchen wahlweise auszurotten oder zu taufen, war den Portugiesen eine herbe Lehre. Es gab keinen internationalen Rechtsschutz, kein Völkerrecht, um neue Entdeckungen zu sichern (Titel) und Erfindungen zu schützen (Patente).

Der Papst – Im Zweifel Spanier

Nur der Heilige Vater, der häufig genug Spanier war (es gab allein drei Borgia-Päpste) oder von Borgia-Kardinälen beraten wurde, stand damals immer auf der spanischen Seite und hatte als Stellvertreter Gottes im christlichen Abendland die Schiedsrichterrolle. Deswegen war Geheimhaltung die einzige (unsichere) „Strategie auf Zeit“, um vielleicht aus der jeweiligen Entdeckung doch irgendwann noch Kapital zu schlagen.

Sobald die anderen Seemächte aber aus Versehen über dieselben Entdeckungen stolperten, wie Kolumbus 1492 bei den Antillen in Mittelamerika, konnte Portugal nichts gegen deren Kolonisierung unternehmen – weder rechtlich, noch diplomatisch, noch militärisch. Der Schiedsspruch des Papstes zur Hemisphärentrennung zwischen Spanien und Portugal 1493, der Spanien sehr begünstigen sollte, sowie der danach neu verhandelte Vertrag von Tordesillas 1494 (mit von Spanien nicht bemerkten großen Vorteilen für Portugal) waren erste Schritte zu einem internationalen Rechtsschutz und Völkerrecht.

Der Einfluss von England und Holland

Man könnte auch sagen zur Legitimierung europäischer Eroberungen, Versklavungen, Ausrottungen und sonstiger Verbrechen mit dem Segen der Kirche. Und die papstfeindlichen Niederländer und Engländer ihrerseits enterten dann im 16. Jh. auf hoher See die portugiesischen und spanischen Karavellen und Galeonen, um ihnen durch organisierte Kaperung und Prisenaufbringung ihre koloniale Beute wieder abzunehmen:

Christliche Seefahrt eben, wie sie vor allen Dingen von Queen Elizabeth I. und ihrem Kaperfahrer Sir Francis Drake praktiziert wurde. Statt der arabischen Piraten und Sklavenjäger fielen nach der Reformation Protestanten und Katholiken übereinander her – und alle gemeinsam über die wehrlosen „Heiden“, die Eingeborenen von Afrika, Asien und Amerika.

Über die folgenden Entdeckungen, Eroberungen und Vermessungen der Neuen Welt wird viel Falsches gebetsmühlenartig immer wieder abgeschrieben und gelehrt:

Die ersten Besucher in Grönland

Nicht der dafür bekannte Wikinger Leif Eriksson entdeckte 999 ff. amerikanisches Festland (Labrador/Neufundland) von der (zur amerikanischen Kontinentalplatte gehörenden) Insel Grönland aus, sondern der kaum bekannte Normanne Bjarni Herjolfsson 986 n. Chr., allerdings ohne dort zu siedeln oder Besitzansprüche zu begründen.

Schon vorher waren Fischer aus dem Baskenland vor Ort, die dem Grönlandwal vom Golf von Biskaya gefolgt waren, Kabeljau fingen und trockneten und zusammen mit gesalzenem Hering als Fastenspeise nach Hause brachten. So haben sie vor Ort keinerlei Siedlungsspuren hinterlassen. Denn sie kehrten regelmäßig mit Walöl, Amber vom Pottwal, Fischbein, Lebertran, Stockfisch und Salzhering von Übersee in den Golf von Biskaya nach Bilbao zurück.

Grönland, die größte amerikanische Insel (und größte Insel der Erde überhaupt), wurde zwar vom Vater Leif Erikssons, Erich dem Roten, 981 ff. von Island aus besiedelt, entdeckt wurde das Land der Inuit „Kalaallit Nunaat“ aber schon 875 durch den unbekannten Normannen Gumbjörn Krake von Island aus.

Schon vor den Wikingern fuhren jedoch baskische Fischer seit der Mitte des 9. Jh. dem Glattwal (Bartenwal) bis Grönland und Baffin-Land nach, ohne dass ein prominenter Name bekannt wäre. Die Basken kamen als Walfänger bis in die Baffin Bay, nicht als Siedler, und hatten keine Reibereien mit Ureinwohnern oder Normannen. So fielen die Basken, die keine Aufzeichnungen machten, ganz unauffällig aus allen Geschichtsbüchern der Entdecker und Entdeckungen heraus, weil sie keinen Krieg führten, keine Kolonie errichteten und auch kein neues Königreich.

Der erste Besucher in Nova Scotia

Nicht der auf Korsika geborene Genuese in englischen Diensten Giovanni Caboto/John Cabot (Bürger von Venedig und bankrotter Kaufmann auf der Flucht vor seinen Gläubigern) entdeckte 1496/7 Cape Breton/Nova Scotia (und glaubte, es sei China/Cathay), sondern die Portugiesen Cortereal und Homem erkundeten bereits 1473 die Küsten von Labrador über Neufundland bis Halifax/Neuschottland, ohne eine Westpassage durch den Neuen Kontinent zu finden.

Sie kehrten über die Azoren nach Lissabon zurück, um von riesigen Kabeljau-Fischfanggründen und Herings-Schwärmen zu berichten. Allerdings wussten sie als iberische Abenteurer schon vor ihrer Fahrt, dass die Basken dort seit Jahrhunderten Wale harpunierten und Fischernetze auswarfen, die Azoreninseln als Stützpunkte nutzend.

Entdecker der Antillen

Nicht der Genuese Christoph Kolumbus entdeckte 1492/3 die Antillen, sondern die Gebrüder Antonio und Bartolomeo da Noli aus Genua bereits 1458 ff. im Auftrag und zu Lebzeiten Heinrich des Seefahrers. Allerdings erkundeten diese die Küste Floridas von Nordamerika, während Kolumbus, der glaubte, schon in Indien zu sein, sich Mittel- und Südamerika zuwandte.

Kolumbus hatte wohl in Genua und Bastia sowie Ajaccio auf Korsika als Jugendlicher von den da Noli-Brüdern gehört; außerdem fuhr er 1477 nach Island, um von den Wikingerfahrten um 1.000 n. Chr. und der dänisch-portugiesischen Expedition einige Jahre zuvor möglichst viel in Erfahrung zu bringen. Sein Pech war, dass nur der dänische Teil der Expedition 1473 auftragsgemäß von Grönland zurückgekehrt war.

Didrik Pining, der inzwischen dänischer Statthalter und Hauptmann von Island (zusammen mit Torleifur Björnsson) war, konnte ihm lediglich von den aufgelassenen Siedlungen in Grönland berichten. Die Portugiesen Cortereal und Homem dagegen hatten ihre weitergehenden Erkundungen an der Küste Amerikas aber nur dem portugiesischen Hof mitgeteilt.

Der Dank des Königs ließ nicht lange auf sich warten. Cortereal und Homem erhielten ihre Schenkungsbriefe über die Azoren und ihre Ämter dort 1474 auf Santa Maria und Terceira (Gouverneurssitz Angra do Heroismo). Auf Karten von Labrador kann man zuweilen eine Joao-Vas-Spitze und eine Joao-Uas-Bucht als letzte Zeugnisse seiner früheren Anwesenheit verzeichnet finden.

Entdeckung von Brasilien

Nicht der Portugiese Pedro Alvarez Cabral entdeckte 1500 Brasilien, wie es in den meisten Büchern steht, auch nicht der Spanier Vicente Pinzón 1499, wie es in anderen Schriften behauptet wird, sondern der Portugiese Diego Cão schon 1484 aus Versehen, weil er von den Kapverden Richtung Süden (auf der Suche nach einer Ostpassage durch Afrika nach Indien) an der engsten Stelle des Atlantik von Wind und Wellen zu weit nach Westen abgetrieben wurde.

Diesmal konnte sogar ein Portugiese (Cabral) fälschlicherweise als Entdecker in die Bücher eingehen, weil er auf Geheiß des Königs 1500 gemäß dem Vertrag von Torde-sillas von 1494 Brasilien offiziell für Portugal in Besitz nehmen musste, wollte man das Land nach der zufälligen „Entdeckung“ durch Pinzón nicht den Spaniern überlassen. Immerhin ging es um die Hälfte der Landmasse Südamerikas, wie sich später herausstellen sollte.

Die erste geplante Weltumsegelung

Nicht dem Portugiesen in spanischen Diensten Fernando Magellan „gelang“ 1519 – 1522 die erste „geplante“ Weltumsegelung, denn er kam 1521 auf den Philippinen zu Tode. Nur das Schiff Victoria mit einem kleinen Teil der Mannschaft unter der Führung von El Cano kam nach Spanien zurück.

Fernando Magellan
Sebastiano El Cano

Allerdings war diese Umrundung der ganzen Erde weder von Magellan geplant noch vom spanischen Hof vorgesehen, denn eigentlich sollte die Expedition nach Durchfahrung der amerikanischen Westpassage schnell auf den von Spanien beanspruchten Molukken sein und von dort, sozusagen dem Hinterhof der Portugiesen, schwer beladen mit den Schätzen des Orients wieder nach Osten umkehren, um nicht in der portugiesischen Hemisphäre gekapert zu werden.

Die Portugiesen wollten die Spanier in der Westhemisphäre nicht provozieren, deshalb erteilten sie ihrem eigenen Landsmann, der 1512 schon auf der Ostroute nach Malakka gefahren war, keinen Auftrag für eine Westfahrt, obwohl er jahrelang darum antichambrierte. Außerdem waren die Portugiesen überzeugt, dass es keine amerikanische Passage nach Westen gab.

Die erste spanische Weltumrundung war ein Betriebsunfall genau wie die Entdeckung Amerikas: das Ergebnis irriger Annahmen. Magellan war nicht der erste Weltumsegler, denn er hatte eine Zirkumnavigation weder geplant noch vollendet. Der erste Weltumsegler, der aber in den Geschichtsbüchern nicht zählt, war Magellans malaiischer Sklave, den er 1502 arabischen Händlern in Malakka abgekauft und als persönliches Eigentum nach Spanien verschleppt hatte; als dieser 1521 nach dem Tode seines Eigentümers Magellan auf den Philippinen freikam und nach Malakka zurückkehrte, hatte er die Erde in zwei Etappen in zwei Jahrzehnten umrundet: der erste „unfreiwillige Globetrotter“).

Als El Cano 1522 die Victoria nach Spanien (Sevilla) zurückführte, war er der erste Kapitän, der eine volle Erdumsegelung (unplanmäßig) bewältigt hatte. Sir Francis Drake umrundete 1577 – 1580 als erster zielstrebig und planmäßig die Erde – ebenfalls westwärts mit den günstigen Passatwinden in der Nähe des Äquators, aber auf der ständigen Jagd nach portugiesischen und spanischen Schiffen mit Kaperbriefen der Königin Elizabeth I.

Die erste richtige Vermessung der Welt

Nicht Ptolemäus hat um 150 n. Chr. in Alexandria die Welt wirklich vermessen oder das geozentrische Weltbild durchgesetzt; das war die größte Fehlleistung des Aristoteles, der höchsten philosophischen Autorität selbst. Ptolemäus kartographierte die damals bekannte Welt und versah die verschiedenen Örtlichkeiten mit Koordinaten, indem er den Null-Meridian (= 360° L) durch El Hierro (Ferro) legte (heute 18° W von Greenwich/London).

Dabei verließ er sich auf die durchaus korrekten Mess- und Rechenergebnisse des Hipparch von Nizäa (140 v. Chr.), die für den 41. Breitengrad bestimmt waren, die durch Strabo (um Christi Geburt) aber völlig unreflektiert und unangepasst auf den Äquatorumfang übertragen wurden. Infolgedessen planten Kolumbus und Cabot für ihre Asien-Fahrten viel zu kurze Segeldistanzen nach Westen.

Nach Ptolemäus war der Erdumfang nur 28.000km am Äquator, nach Eratosthenes um 250 v. Chr. und den Vermessungen der Kalifen von Bagdad um 1.000 n. Chr. jedoch ganz richtig 40.000km. Magellan wurde durch das kirchlich-ptolemäische Dogma überzeugt, Asien sei so breit angelegt, dass es sich um die ganze gegenüberliegende Erdhälfte erstrecke - statt dort den riesigen Pazifik zu vermuten.

Als er endlich Südamerika weit im Süden passiert hatte, wähnte er sich schon kurz vor dem Ziel: Denn die „Südsee“ sollte nur ein kleines Meer zwischen Amerika und Asien sei. Tatsächlich hatte er wegen des Pazifik den längsten Weg noch vor -statt nach dem Atlantik hinter sich.

Leider kannte Newton den Griechen Eratosthenes nicht, der als erster Geodät schon 246 v. Chr. den Erdumfang mit 40.000km exakt vermessen hatte – und auch nicht die Kalifen und Gelehrten von Bagdad, die die Erde im 10. und 11. Jh. mehrfach korrekt berechnet hatten. Newton kannte auch nicht den Franzosen Jean-Francois Fernel, der 1525 die Erde sehr genau vermessen hatte – und auch nicht den Niederländer Snellius und seinen eigenen Landsmann Norwood mit ihren durchweg guten Messergebnissen der Triangulation.

Stattdessen wartete er auf die Werte des Franzosen Picard, der ihm 1670 die „Erlösung“ für seine Gravitations-Gesetzmäßigkeit brachte. Denn die Erdmasse und das Volumen nach Ptolemäus harmonierten ganz und gar nicht mit seinen Berechnungen und theoretischen Ableitungen.

Dass auch der Kalif al-Ma’mun, Sohn des Märchenkalifen Harun ar-Raschid, im Jahr 825 sowie der Gelehrte al-Biruni in den Jahren 997 und 1023 die Erde korrekt vermessen hatten, wurde weder im mittelalterlichen Abendland (außer in Portugal) noch in der Neuzeit bekannt. Bis heute findet man von dieser wissenschaftlichen Leistung des islamischen Kulturbereichs keine Erwähnung außer in Fachzeitschriften.

Die Gelehrten unter Heinrich dem Seefahrer schöpften dieses Wissen, das auf den Griechen Eratosthenes in Alexandria und die Kalifen von Bagdad zurückging, in ihrem Außenhandels-, Kolonial- und Übersee-Institut in Sagres ab, behielten es aber für sich.

Die weiteren Weltumsegelungen

Nicht James Cook war 1768 ff. nach Sir Francis Drake 1577 ff. der nächste urkundlich belegte Weltumsegler, sondern es fanden zahlreiche Erdumrundungen statt: durch Cavendish, van Noort, Dampier, Roggeveen, Anson, Byron, Wallis/Carteret, Bougainville.

Während sich Magellan, Drake und Cook markanter Eintragungen in Geschichts- und Kartenwerken rühmen können, ist z. B. für den niederländischen Admiral Jakob Roggeveen, der die Osterinseln entdeckte, gerade einmal das Roggeveen-Becken in den Tiefen des Pazifik verzeichnet – ohne jede auffällige Landmarke (aber natürlich nicht im Atlas der Encyclopedia Britannica).

Und der französische Admiral Louis-Antoine Bougainville fuhr 1766 – 1769 ebenfalls vor James Cook westwärts rund um den Erdball. Nach ihm ist u. a. die Hauptinsel der Salomonen benannt sowie eine Blumengattung (Frangipani). Jedoch findet auch der Franzose wie der Niederländer regelmäßig keine Erwähnung in der Liste der frühen Weltumsegler, während Magellan, der die Erde weder vollständig umrundet noch dieses geplant hatte, regelmäßig an erster Stelle steht und Cook an dritter (oder gar zweiter) Stelle.

Von dem malaiischen Sklaven Magellans und seinem Steuermann El Cano, die tatsächlich als erste die Erde umrundeten, liest man bei Stefan Zweig, aber nicht in den Enzyklopädien.

Die Entdeckung der Gravitation

Nicht Isaac Newton ist der wahre Entdecker der Gravitationskraft, sondern der geniale Archimedes von Syrakus (285 – 212 v. Chr.), der auch die Integrationsrechnung schon entwarf. Newton schmückte sich ebenso bei der Differentialrechnung mit fremden Federn. Er reklamierte in einem Gespräch mit Edmond Halley sogar die Keplersche Entdeckung der elliptischen Planetenbahnen für sich – und vor allen Dingen die „3. Keplersche Gesetzmäßigkeit“ über die „Quadrate der Umlaufzeiten“.

Mit dem Apfel des Newton verhält es sich ähnlich wie mit dem Ei des Kolumbus: Auch er schmückte sich mit einer alten Überlieferung von Adam und Eva, die vom „Baum der Erkenntnis“ naschten, wobei es aber ein Feigenbaum war, dessen Blätter dann der Verhüllung dienten, und kein Apfelbaum. Ein Freund Newtons, William Stukeley, schrieb diese Anekdote von 1726 auf (Memoirs of Isaac Newton, London 1752).

Auch die von Newton 1687 reklamierten Fallgesetze wurden im Prinzip bereits 1589 von Galileo Galilei erkannt. Die bedeutende Leistung Newtons war es, auf der Basis der Erkenntnisse von Archimedes und Galileo Galilei die geniale mathematische Formel der Massenanziehung herzuleiten und den Dingen ihren (vorläufigen) Namen und Platz im Gesamtzusammenhang eines dreidimensionalen Kosmos zu geben.