Für alle 007-Fans da draußen :-)
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
www.dnb.de abrufbar.
© 2020 Markus Hirsch
Umschlaggestaltung: BoD
Herstellung und Verlag: BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt
ISBN: 978-3-7504-8542-6
Nobody does it better
Makes me feel sad for the rest
[…]
And nobody does it better
Though sometimes I wish someone could
(aus Nobody Does It Better, dem von Carly Simon gesungenen
Titelsong zu dem James Bond-Film Der Spion, der mich
liebte von 1977; geschrieben von Marvin Hamlisch & Carole
Bayer Sager)
Tja, Nobody does it better – makes me feel sad for the rest. Diese Textzeilen aus Carly Simon‘s wunderbarem Titelsong Nobody Does It Better zu dem Roger Moore-Bond Der Spion, der mich liebte von 1977 treffen vielleicht weniger auf Roger Moore zu, dafür aber umso mehr, und das ist in gewisser Weise so etwas wie „Common Sense“, auf die James Bond 007-Darstellung von dessen Vorgänger: Sean Connery.
Die schottische Leinwand-Ikone ist bis heute so etwas wie der „gekrönte König“ dieser legendären Film-Serie, daran besteht überhaupt kein Zweifel, denn Connery’s 007 ist nun wahrlich der Inbegriff eines „coolen Raubtieres mit Lizenz zum Töten“, das sich auch der zuerst Connery-skeptische Bond-Erfinder Ian Fleming nicht besser hätte wünschen können!
And nobody does it better – though sometimes I wish someone could. Aus Connery’s übergroßem Schatten konnten aber bekanntlich weder der eigentliche „Rekord-Bond“ Roger Moore (7 Auftritte innerhalb der offiziellen Bond-Serie) noch der stets elegante Pierce Brosnan treten, welcher vielen oftmals als „zu gelackt“ erschienen war (eine Ansicht, die ich im Übrigen nicht teile!) - von den „Kurzzeit-Bonds“ George Lazenby und Timothy Dalton ganz zu schweigen!
Erst Daniel Craig konnte die Serie, die sich als der größte Dauerbrenner der Filmgeschichte erwiesen hat, im Rahmen von vier sehr aufregenden und sehr erfolgreichen Filmen (2006: Casino Royale; 2008: Ein Quantum Trost; 2012: Skyfall; 2015: Spectre), aus ihrer langwierigen „Post-Connery-Depression“ befreien und stellt gleichzeitig so etwas wie den legitimen Nachfolger Connerys dar - aber einen Nachfolger, der die Bond-Figur als eine Mischung aus „Ruthless Killing Machine“ und „Mann, der sich seinen Dämonen stellen muss“ spielt und sie somit gleichzeitig auch weiterentwickelt und modernisiert hat.
Im vorliegenden Buch wird sozusagen tatsächlich, angesichts einer bald 25 Filme umfassenden Film-Serie, nur ein wenig mehr als „Ein Quantum Bond“ besprochen, nämlich ausschließlich die Bond-Filme der beiden bisher besten 007-Darsteller, also jene sieben von Connery (Dr. No; Liebesgrüße aus Moskau; Goldfinger; Feuerball; Man lebt nur zweimal; Diamantenfieber; Sag niemals nie) und jene bisher vier von Craig (der fünfte Craig-Bond folgt ja 2020), was eine wirklich aufregende Challenge für jemanden wie mich darstellte, der in regelmäßigen Abständen vom „Bond-Fieber“ gepackt wird und diesem, zugegeben, betont maskulinen Franchise, in dessen Mittelpunkt eine Hauptfigur steht, deren Kultstatus ganz tief im kollektiven Unterbewussten verankert ist, stets sehr zugetan war.
Ich danke wiederum meiner Frau Claudia, die mit den Worten „Schreib doch lieber dein Bond-Buch...“ das Projekt irgendwie angestoßen hat - und mich davor bewahrt hat, über möglicherweise weit weniger populäre Film-Themen zu schreiben.
Anmerkung zur Neuauflage:
Die überarbeitete & erweiterte Neuauflage von Ein Quantum Bond enthält, neben einigen Verbesserungen des „Ur-Textes“, zusätzlich die beiden Bonus-Essays „Daniel Craig in Spectre: Wie ein Flugdrachen in einem Hurricane oder: Warum Craig’s vierter Bond-Film in Wahrheit sein bester ist…“ sowie „Im Geheimdienst Ihrer Majestät“.
M. H.
(Originaltitel: Dr. No; Regie: Terence Young)
Scotland forever
(Tätowierung am rechten Unterarm von Sean Connery; die
Tatsache, dass James Bond Schotte ist, hat Ian Fleming aber
erst dann, als Connery die Rolle erhalten hat, in die 007-Biografie „eingefügt“)
Underneath the mango tree
Me honey and me can watch for the moon
Underneath the mango tree
Me honey and me make boolooloop soon
(Ausschnitt aus Monty Norman’s Song Underneath the
Mango Tree, der auf einem karibischen Volkslied basiert; er
wird von „Honey Ryder“ Ursula Andress in der Strandszene in
James Bond – 007 jagt Dr. No angesungen – ebenso wie auch
kurz von „James Bond“ Sean Connery)
Eigentlich sind schon fast alle absoluten Legenden des Bond-Universums in James Bond – 007 jagt Dr. No, dem von Terence Young inszenierten und durchaus fulminanten Einstand der Bond-Serie, versammelt.
Die Produzenten des Films heißen Albert R. „Cubby“ Broccoli und Harry Saltzman, die Musik stammt von Monty Norman und John Barry, das Drehbuch stammt unter anderem aus der Feder von Richard „Dick“ Maibaum, das Bühnenbild wurde von Ken Adam kreiert, die Titel-Sequenz-Gestaltung übernahm Maurice Binder, Bernard Lee spielt „M“, Lois Maxwell spielt „Miss Moneypenny“, Ursula Andress spielt „Honey Ryder“ (das mit Sicherheit legendärste Bond-Girl!) und Sean Connery spielt den berühmtesten Geheimagenten der Welt, eine der größten Ikonen der Filmgeschichte, den Mann, auf den man sich seit bald unglaublichen 60 Jahren verlassen kann, den MI6-Agenten James Bond, 007.
Aus Ian Fleming’s Feder stammen zwölf James Bond-Romane und neun Kurzgeschichten und an sich hatte man seinerzeit vorgesehen, Fleming’s Roman Aktion Feuerball (1961; Originaltitel: Thunderball) als ersten aus der Reihe der 007-Romane zu verfilmen, was aber ein sich in der Folge als äußerst langlebig erweisender Rechtsstreit zwischen Fleming sowie den Autoren Kevin McClory und Jack Whittingham verhinderte. Auf diesen Rechtsstreit komme ich später, vor allem natürlich im Zusammenhang mit dem Bond-Film Feuerball (1965; Originaltitel: Thunderball; Regie: Terence Young), noch einmal detaillierter zu sprechen.
Letztendlich entschied sich die Eon Productions Ltd., also die von Broccoli und Saltzman gegründete Filmproduktionsgesellschaft, die bisher fast alle Bond-Filme produziert hat, für James Bond jagt Dr. No, Fleming’s 1958 erschienenen sechsten Bond-Roman (Originaltitel: Dr. No), als Basis für den filmischen 007-Einstand.
Die Fragen, wer James Bond spielen könnte, spielen soll oder letztendlich spielt, sind wohl zentrale im Filmgeschäft. Und Connery, der seiner berühmtesten Film-Rolle in späteren Jahren wahrlich kritisch gegenübergestanden und Bond sogar als „Frankenstein’s Monster“ bezeichnet hat, war absolut nicht die erste Wahl, um Fleming’s Geheimagenten und ultimativer „Waffe des Kalten Krieges“ Leinwandleben einzuhauchen.
Schon vor James Bond – 007 jagt Dr. No hatte die Filmgesellschaft United Artists einen Vertrag über den Vertrieb von sechs Bond-Filmen abgeschlossen. Bei der so zentralen Besetzungsfrage ging man aber zunächst eher unkonventionell vor und veranstaltete einen Zeitungswettbewerb, aus dem schließlich das Male-Model Peter Anthony als Sieger hervorging, der, was einen bei dieser Art von „Casting-Verfahren“ vielleicht nicht unbedingt wundert, schlicht und einfach als nicht passend betrachtet wurde.
Roger Moore, der bekanntlich die Rolle dann ungemein erfolgreich zwischen 1973 und 1985, also von Leben und sterben lassen (Originaltitel: Live and Let Die; Regie: Guy Hamilton) bis Im Angesicht des Todes (Originaltitel: A View to a Kill; Regie: John Glen), spielen sollte, wurde in der Folge ebenfalls als Kandidat für die Bond-Rolle genannt, musste aber wegen seiner vertraglichen Gebundenheit an die ebenfalls legendäre britische TV-Serie Simon Templar (1962-1969; Originaltitel: The Saint) absagen.
Als weiterer Bond-Kandidat galt der irische Schauspieler Patrick McGoohan, der den allermeisten wahrscheinlich am ehesten durch seine Auftritte in mehreren, insgesamt waren es vier an der Zahl (1974: Des Teufels Korporal; 1975: Tod am Strand; 1990: Mord nach Termin; 1998: Das Aschenpuzzle), Folgen der TV-Serie Columbo (19681978; 1989-2003) bekannt sein dürfte. Für den Mann, der also am öftesten „Columbo“ Peter Falk hinters Licht führen wollte, was bekanntlich eines der aussichtslosesten Unterfangen der Fernsehkrimi-Geschichte darstellt, war die Bond-Rolle schlichtweg „zu brutal“.
Der Produzent Broccoli wollte in der Folge Cary Grant, der sich selbst als „zu alt“ für die Rolle betrachtete. Ian Fleming höchstpersönlich plädierte, nachdem einer seiner Wunschkandidaten, nämlich Roger Moore, eben nicht verfügbar war, für David Niven oder für seinen Cousin Christopher Lee. Niven kam später dann, genauso wie Lee, der dann 1974 in Der Mann mit dem goldenen Colt (Originaltitel: The Man with the Golden Gun; Regie: Guy Hamilton) den Bond-Gegenspieler „Francisco Scaramanga“ mimte, doch noch irgendwie zu Bond-Ehren und spielte in der etwas chaotisch geratenen Agentenfilm-Parodie Casino Royale (Regie: Val Guest, Ken Hughes, John Huston, Joseph McGrath, Robert Parrish) aus dem Jahr 1967 die Rolle des „Sir James Bond“ (und Woody Allen, der übrigens auch am Drehbuch beteiligt war, darin die Rolle des „Jimmy Bond“).
Harry Saltzman war es schließlich, der für den damals weitgehend unbekannten 32-jährigen schottischen Schauspieler Sean Connery als Bond-Darsteller votierte, da er, so ist das Ganze jedenfalls überliefert, von Connery’s „Körpersprache“ begeistert war. Terence Young, später 3-facher Bond-Regisseur, hatte den Produzenten auf Connery aufmerksam gemacht. Bond-Schöpfer Ian Fleming hingegen war „not amused“ von der Wahl Connerys und sah in diesem wohl eher so etwas wie einen „schottischen Proleten“, der nicht und nicht von seinem starken schottischen Akzent abweichen wollte (der im Übrigen bald zu Connery‘s Markenzeichen wurde) oder, wenn man einem Artikel aus der Welt aus dem Jahr 2010 Glauben schenken möchte, betitelt mit Der Mann, der nicht James Bond sein wollte, auch nicht sein Dinner-Jackett korrekt zuknöpfen konnte und erst die korrekte Aussprache von „Dom Perignon“ lernen musste. Aber – fast unnötig, dies zu sagen: Der Rest, wie man weiß, ist heute (Film-)Geschichte und Ian Fleming musste seine anfängliche „Connery-Skepsis“ schon sehr bald über Bord werfen, denn: Connery, dessen Ur-Vertrag sogar bereits vorsah, dass er von 1962-1967 jedes Jahr einen James Bond-Film drehen sollte, war für die Rolle einfach perfekt!
Die Handlung von James Bond – 007 jagt Dr. No:
Der Station Chief des MI6 in Jamaika, John Stangways, sowie dessen Sekretärin werden, an unterschiedlichen Orten, von Auftragskillern erschossen. Ihre Leichen lässt man verschwinden. Die Killer stehlen in der Folge Akten mit der Aufschrift „Doctor No“ aus Strangway’s Büro. In London wird der britische Geheimagent James Bond (007) sofort zu seinem Chef „M“ zitiert, wo er den Auftrag erhält, in Jamaika einerseits die Hintergründe des Mordes an Strangways zu klären, andererseits die Quelle der „Energiewellen“ zu finden, die die Flugbahnen US-amerikanischer Raketen stören, die aus Cape Canaveral starten. Bevor Bond nach Jamaika fliegt, findet er aber noch Zeit, sich seiner Casino-Bekanntschaft Sylvia Trench zu widmen, die ihn überraschenderweise bei sich zu Hause, wo er noch für seine Reise packen will, erwartet.
In Jamaika wird 007 am Flughafen von einem Chauffeur abgeholt, der zunächst behauptet, vom Büro des britischen Gouverneurs geschickt worden zu sein. Als der Chauffeur wenig später versucht, Bond zu töten, überwältig ihn dieser und stellt ihn zur Rede, woraufhin der Chauffeur Gift nimmt und stirbt.
Bei den Ermittlungen, bei denen Bond weitere Anschläge auf sein Leben unbeschadet übersteht, lernt er den einheimischen Fischer Quarrel und den US-Agenten Felix Leiter kennen, die ihn fortan unterstützen. Es stellt sich heraus, dass Strangways radioaktiv verseuchtes Gestein gesammelt hat. In Bond’s Fokus gerät in der Folge auch der mit Strangways befreundete Professor Dent, der Bond Falschinformationen über das Gestein liefert. Und tatsächlich entpuppt sich Dent als Agent in Diensten eines geheimnisvollen Kriminellen und versucht Bond mehrmals zu töten. Dieser kommt ihm aber letztendlich zuvor und erschießt Dent.
Da alle Spuren zu dem mysteriösen Minenbesitzer Dr. No führen, entschließt sich Bond, der Insel Crab Key, die sich in Dr. No’s Besitz befindet, einen Besuch abzustatten. Quarrel begleitet Bond nach Crab Key, wo 007 auf die schöne Muschelsucherin Honey Ryder trifft, die davon überzeugt ist, dass Dr. No für den Tod ihres Vaters verantwortlich ist. Gejagt von Dr. No’s Schergen dringt Bond, gemeinsam mit Quarrel und Honey Ryder, immer weiter in das Innere der Insel vor, bis die drei letztendlich in einer Sumpflandschaft gestellt werden. Quarrel wird getötet, Bond und Ryder werden gefangengenommen und in Dr. No’s Hauptquartier gebracht, wo sie zunächst einmal von ihrer Kontamination durch Radioaktivität befreit werden. Vorerst eher mehr wie Gäste als wie Gefangene behandelt, lernen die beiden schließlich Dr. No kennen, einen fanatischen Wissenschaftler, der sich an den USA rächen will, weil diese es abgelehnt haben, sein „wissenschaftliches Genie“ für sich zu nutzen. Seine Rache sieht daher so aus, dass er mittels „Toppling“ [Anmerkung: So wird das Aussenden der mysteriösen Energie- & Störwellen im Film genannt] US-Raketen, die aus Cape Canaveral starten, zum Absturz bringt. Die Energie für dieses „Toppling“ kommt aus einem eigenen Kernreaktor.
Dr. No gibt sich bei dem Gespräch mit Bond und Ryder als beeindruckt von Bond’s Fähigkeiten und bietet ihm sogar an, sich seiner Verbrecherorganisation G.O.F.T.E.R. [Anmerkung: Ein Akronym für Geheimorganisation für Terror, Erpressung und Rache; im Original heißt diese S.P.E.C.T.R.E., Special Executive for Counterintelligence, Terrorism, Revenge, Extortion; engl. aber auch für „Schreckgespenst“] anzuschließen. Dieser lehnt natürlich ab, was Dr. No erzürnt. Er lässt Ryder wegbringen und Bond zusammenschlagen und in eine Zelle bringen. Schließlich gelingt es Bond aber, aus der Zelle zu entkommen und mit einem gestohlenen Schutzanzug den Atomreaktor zu sabotieren, mit dessen Hilfe Dr. No gerade erneut eine US-Rakete zum Absturz bringen will. Dr. No wird von Bond in einem Kampf in das kochende Reaktor-Kühlwasser gestoßen und kommt ums Leben. Bond und Ryder können Crab Key gerade noch, bevor Dr. No’s Hauptquartier in die Luft fliegt, verlassen. Auf dem Ozean werden die beiden in ihrem kleinen Boot von einem Rettungstrupp rund um Felix Leiter aufgelesen. Bond verzichtet aber vorerst auf die Rettung, weil er noch einige Zeit mit Honey Ryder verbringen will.
In James Bond – 007 jagt Dr. No gibt es noch nicht die klassische Einleitungs- oder Vortitel-Sequenz, die Bond im Rahmen irgendeiner kühnen Mission zeigt, denn eine solche wurde erst ab Liebesgrüße aus Moskau (1963; Originaltitel: From Russia with Love; Regie: Terence Young) verwendet und wurde dann typisch für die Film-Serie und ist sogar eines ihrer prägendsten Markenzeichen.
Ein anderes Bond-Markenzeichen, nämlich der berühmte „Revolverlauf-Beginn“ (oder auch „Pistolenlauf-Vorspann“), war aber gleichsam vom ersten Augenblick an Bestandteil der James Bond-Filme. Für diesen „Pistolenlauf-Vorspann“, den Maurice Binder konzipiert hatte, wurde von 1962 bis 1989, vom Bond-Debüt bis zu dem Timothy Dalton-Bond Lizenz zum Töten (Originaltitel: Licence to Kill; Regie: John Glen), jeweils mit einer Lochkamera durch einen echten Pistolenlauf gefilmt, ab dem Brosnan-Einstand GoldenEye (1995; Regie: Martin Campbell) kam der Pistolenlauf dann nur mehr aus dem Computer. Maurice Binder war generell zwischen 1962 und 1989 für sämtliche James Bond-Vorspann-/Titel-Sequenzen verantwortlich, außer für diejenigen von Liebesgrüße aus Moskau und Goldfinger (1964; Regie: Guy Hamilton).
Wenn man den „Pistolenlauf-Vorspann“ als eines der populärsten Vorspann-Elemente der Filmgeschichte bezeichnet, liegt man sicherlich nicht falsch, lediglich die sich schräg durchs Bild bewegende Schrift aus den Star Wars-Filmen kann da noch ein wenig mithalten. Ebenso wenig falsch liegt man, wenn man Monty Norman’s James Bond Thema („The James Bond Theme“) als eine der berühmtesten Musikuntermalungen der Filmgeschichte bezeichnet, denn diese gehört wohl, und das tatsächlich schon seit dem Connery-Einstand von 62, wo dieses musikalische Thema längere Zeit den Vorspann dominiert (um dann in Norman’s „Kingston Calypso“ überzugehen), zu den „Essentials“ jedes Bond-Films. Es wird wahrscheinlich egal sein, wo auf der Welt man sich gerade befindet, wenn das James Bond Thema angespielt wird, dann wissen die allermeisten, was Sache ist und auf wen sich das Ganze bezieht!
Die Urheberschaft des James Bond Thema, und diese wurde ihm im Rahmen mehrerer Prozesse zugesprochen, liegt, und das muss man unbedingt betonen, bei Monty Norman. John Barry, dessen Name im Zusammenhang mit der Musik der Film-Reihe sicherlich noch viel populärer als der von Norman ist, war eigentlich nur der Orchestrator des Titel-Themas. Allerdings hat Barry das Thema, das später auch als Gunbarrel Theme (also so was wie: „durch den Pistolenlauf gesehen“) bezeichnet und zum musikalischen Leitmotiv der Filmfigur wurde, durch seine Interpretation erst weltberühmt gemacht. Was bei James Bond – 007 jagt Dr. No aber noch fehlt, ist das sogenannte 007 Action-Thema („007 Theme“), das John Barry, auf der Basis des James Bond Thema, erst für den zweiten Bond-Film, Liebesgrüße aus Moskau, komponiert hatte und das von da an eben regelmäßig, in seiner Ur-Form sogar bis 1979, also bis zu dem Roger Moore-Bond Moonraker (Regie: Lewis Gilbert), bei Action-Sequenzen zum Einsatz kam.
Auf jeden Fall wurde aber dem Zuseher auch gleich im ersten Kinofilm ein ebenso einfaches wie effektives Konzept präsentiert, von dem alle Folgefilme, wenn man es genau nimmt, nicht mehr großartig abgewichen sind. So gibt es stets mindestens eine (erotische) Frauenrolle („Bond-Girl“), zumeist exotische Handlungsorte, zahlreiche „Gadgets“ (also technische Werkzeuge mit bekannter Funktionalität) und einen irgendwie größenwahnsinnigen Bösewicht und dessen Handlanger.
JAMES BOND
Ich bewundere Ihre Art, Miss?
SYLVIA TRENCH
Trench. Sylvia Trench. Ich bewundere Ihr Glück, Mr.?
JAMES BOND
Bond...James Bond.
(aus: James Bond – 007 jagt Dr. No)
Die Entscheidung, die die Produzenten Broccoli und Saltzman getroffen haben, nämlich Sean Connery als James Bond zu besetzen, und diese Meinung ist wohl bis heute so etwas wie der ultimative Common Sense in Bezug auf die gesamte Film-Serie, hätte tatsächlich nicht besser sein können. Denn schon in seinem Debüt hat Connery, der für die Rolle übrigens von Anfang an ein Toupet hat tragen müssen, der Figur eine Härte und Coolness verliehen, die das ohnehin vorhandene ikonische Potential der Figur sofort herausgearbeitet hat. Connery’s Bond ist in der Tat ein „cooles Raubtier“, das bereits in seinem Einstand einen recht hohen Body Count und, wenn man so will, „Frauen-Verschleiß“ aufweist. Und wenn Connery das allererste Mal, im Casino Le Cercle im Les Ambassadeurs Club in London, die berühmten Vorstellungsworte „Bond...James Bond“ sagt, im Übrigen zu der 2018 verstorbenen britischen Schauspielerin Eunice Gayson, dann ist das auch einer der ganz ganz großen Momente der Filmgeschichte, ein Moment, der ein Phänomen in Gang gesetzt hat, das bis heute andauert und das ganzen Generationen von Filmfans auch bis in die Gegenwart hinein etwas bedeutet. Eunice Gayson, Jahrgang 1928, war das einzige Bond-Girl, das in zwei Filmen (James Bond – 007 jagt Dr. No und Liebesgrüße aus Moskau) einen Auftritt in der gleichen Rolle hatte, nämlich als Bond’s „love interest“ Sylvia Trench. Maud Adams war, in der Roger Moore-Ära, dann zwar auch in Der Mann mit dem goldenen Colt und in Octopussy (1983; Regie: John Glen) zu sehen, aber in völlig unterschiedlichen Rollen.
Eine Szene, in der die angesprochene Härte, die Connery seinem 007 verliehen hat, explizit zum Ausdruck kommt, ist jene, in der Bond emotionslos den Dr. No-Kollaborateur Professor Dent (Anthony Dawson) erschießt, der mehrmals im Film erfolglos versucht hat, Bond zu töten.
Diese Tötung, bei der kein Zweifel gelassen wird und bei der man auch daran erinnert wird, dass Bond eigentlich ein (Auftrags-)Killer ist, findet im Haus der Sekretärin von Pleydell Smith (dem „British Chief Secretary for colonial affairs in Jamaica“), Miss Taro (gespielt von Zena Marshall), statt, die ebenfalls für Dr. No arbeitet, und wird mitunter auch von folgenden Dialogzeilen umrahmt:
JAMES BOND
Für wen arbeiten Sie?
PROFESSOR DENT
Ich verrat’s Ihnen. Als toter Mann können Sie nichts mehr
damit anfangen.
(hebt seine Waffe von einem Bettvorleger auf und versucht,
auf Bond zu schießen; der Versuch misslingt, weil die
Waffe offenbar bereits leer ist)
JAMES BOND
Sie haben eine sechs-schüssige Smith Wesson. Und die
sechs Dinger sind in der Matratze.
(erschießt den Professor, schraubt seinen Schalldämpfer ab
und bläst kurz in diesen hinein, als ob er ihn abkühlen wolle)
Natürlich ist die ganze Szene in englischer Originalfassung noch etwas besser, denn Connery sagt, bevor er schießt, am Ende lediglich: „It’s a Smith & Wesson. And you’ve had your six.“
Wenn ich eingangs gesagt habe, dass fast alle Bond-Legenden in James Bond – 007 jagt Dr. No schon mit von der Partie sind, dann darf man auch die folgende „Bond-Legende“ nicht vergessen: 007’s Lieblingsgetränk, den Wodka-Martini!
Zwar wird noch nicht gleich die berühmte Phrase „geschüttelt, nicht gerührt“ („shaken, not stirred“) im Zusammenhang mit dem Getränk ausgepackt, also etwas, was schon in Fleming’s erstem Bond-Buch Casino Royale (1953) vorkommt, aber ein Kellner in dem Hotel, in dem Bond in Jamaika wohnt, sagt zu ihm, während er ihm das Getränk überreicht: „Wodka-Martini. Trocken. Wie Sie gesagt haben. Nicht umgerührt“ („One medium dry vodka martini. Mixed like you said and not stirred“).
Der Bösewicht Dr. No ist es dann auch, zu einem weit späteren Zeitpunkt im Film, der das „Ian Fleming-Wodka-Martini-Rezept“ fast in seiner klassischen Form zum Besten gibt, als er Bond, der mittlerweile sein Gefangener ist, einen solchen anbietet. In der Originalfassung kommt das allerdings wiederum weit besser zum Ausdruck als in der deutschen Synchro: „A medium dry martini, lemon peel, shaken, not stirred“ („Martini. Trocken, nicht umgerührt. Mit Zitronenschale“).
Die wichtigste Figur neben Bond stellt in dessen sehr erfolgreichem Kino-Debüt (ein vergleichsweise „Mini-Budget“ von 1,1 Millionen US-Dollar stand am Ende weltweiten Einnahmen von etwa 60 Millionen US-Dollar gegenüber) aber nicht der von dem Kanadier Joseph Wiseman gespielte Bösewicht „Dr. Julius No“ dar, sondern ganz klar Ursula Andress, die sozusagen das Ur-Bond-Girl, die Bond-Girl-Ikone schlechthin ist. Ihr legendärer Bikini-Auftritt am Strand der Dr. No-Insel Crab Key ist ebenfalls ein Moment in James Bond – 007 jagt Dr. No, der zu den ganz großen und auch später in anderen Bond-Filmen immer wieder zitierten ikonischen Momenten der Serie gehört. So ist beispielsweise Halle Berry’s Bikini-Auftritt in Stirb an einem anderen Tag (2002; Originaltitel: Die Another Day; Regie: Lee Tamahori) eine Reminiszenz an Andress, genauso wie, was natürlich einen zusätzlich amüsanten Aspekt hat, der Badehosen-Auftritt von Daniel Craig in Casino Royale (2006; Regie: Martin Campbell).
Ob Andress jetzt auch „das beste Bond-Girl“ ist, wie das oft behauptet wird, ist Geschmackssache und bleibt dahingestellt. Sie ist, als Honey Ryder (im Übrigen ein, und das empfindet man aus heutiger Sicht sicherlich noch stärker, nicht gerade „emanzipierter“ Name - wie der vieler Bond-Girls!), auf jeden Fall ganz wunderbar und auch „sexy“, aber vielleicht auf eine leicht seltsame, etwas verschrobene Art. Aber diese spezielle Art von „Sexyness“ war andererseits wiederum auch ein wenig das Markenzeichen der Schweizerin Ursula Andress.
Wenn es schon unbedingt darum geht, das beste aller Bond-Girls zu wählen, dann votiere ich persönlich da schon eher für Diana Rigg, die absolut unvergessliche „Emma Peel“ aus der britischen TV-Serie Mit Schirm, Charme und Melone (1961-1969; Originaltitel: The Avengers), die 1969 in Im Geheimdienst Ihrer Majestät (Originaltitel: On Her Majesty’s Secret Service; Regie: Peter R. Hunt) die lebensmüde und melancholische Contessa Teresa „Tracy“ di Vicenzo spielt, die es sogar schafft, am Ende, vor ihrem tragischen Tod durch die Kugeln der Blofeld-Mitstreiterin Irma Bunt (gespielt von Ilse Steppat), von Bond geheiratet zu werden. Im Geheimdienst Ihrer Majestät gilt seit geraumer Zeit nicht nur mehr irgendwie als heimliches Meisterwerk der Serie, sondern für viele ist der Film anscheinend sogar das absolute, denn ein bedeutendes Fan-Voting des 007-Magazine aus 2012 hat den einzigen Bond-Film, in dem der ansonsten etwas glücklose George Lazenby die Hauptrolle gespielt hat, sogar auf Platz eins der Bond-Bestenliste gesehen.
Aber noch einmal zurück zu James Bond – 007 jagt Dr. No und zu den darin vorkommenden Figuren. Für Lois Maxwell und Bernard Lee, die Moneypenny und „M“ spielen, war das Werk ebenfalls der Beginn einer sehr langen Verbundenheit mit der Film-Serie, denn Maxwell spielte die in Bond verliebte Sekretärin bis 1985, bis zu Im Angesicht des Todes, also dem letzten Moore-Bond, und Lee, der 1981 verstarb, den Geheimdienstchef bis 1979, bis zu Moonraker. Major Boothroyd, besser bekannt als „Q“, wird im ersten Bond-Film noch von Peter Burton dargestellt und nicht von Desmond Llewelyn, der die Rolle 1963 von Burton, der wegen einer Terminkollision absagen musste, dann in Liebesgrüße aus Moskau übernommen hat und diese dann auch unglaubliche 36 Jahre lang, bis 1999, bis zu dem Brosnan-Bond Die Welt ist nicht genug (Originaltitel: The World Is Not Enough; Regie: Michael Apted), gespielt hat. Lediglich in Leben und sterben lassen 1973 war Llewelyn nicht mit von der Partie. Übrigens – das einzige Gadget, was der von Peter Burton gespielte „Q“ James Bond jemals mit auf den Weg gegeben hat, war jedoch ein zentrales: Die Walther PPK, die ultimative Bond-Handfeuer-Waffe (die im Film dessen veraltete Beretta 418 ersetzt)!
(1963)
(Originaltitel: From Russia with Love;
Regie: Terence Young)
From Russia with love I fly to you
Much wiser since my goodbye to you
I’ve travelled the world to learn
I must return
From Russia with love
(aus dem Song From Russia with Love, gesungen von Matt
Monro, komponiert von Lionel Bart, orchestriert von John
Barry, der im zweiten Bond-Film bereits alleine für die Musik
verantwortlich war; der Song kommt allerdings in der gesungenen
Version erst am Ende von Liebesgrüße aus Moskau vor)
JAMES BOND
Sie sind Tatjana Romanova.
TATJANA ROMANOVA
Meine Freunde nennen mich Tanja.
JAMES BOND
Und meine nennen mich James Bond.
(aus: Liebesgrüße aus Moskau; Dialog innerhalb der
Kennenlern-Szene, in der „Tatjana Romanova“ Daniela Bianchi
„James Bond“ Sean Connery in dessen Hotelzimmer erwartet;
der anschließende Liebesakt wird von „Rosa Klebb“ Lotte
Lenya und einem Komplizen von hinter einem präparierten
Spiegel aus mitgefilmt)
ALI KERIM BEY
Wissen Sie, ohne Sie wird es für mich in Istanbul
langweilig sein, James.
(aus: Liebesgrüße aus Moskau)
TATJANA ROMANOVA
Eine furchtbare Frau.
(aus: Liebesgrüße aus Moskau; finales Urteil von Tatjana
Romanova über Rosa Klebb)
Für viele, übrigens auch, denn das ist durch diverse Interviews dokumentiert, für die beiden Bond-Darsteller Sean Connery und Daniel Craig, zählt Liebesgrüße aus Moskau, der auf Ian Fleming‘s 1957 erschienenem Roman (vorheriger Roman: Diamantenfieber/nachfolgender Roman: James Bond jagt Dr. No) basiert, zu den absoluten Highlights der Bond-Serie.
So landete Terence Young’s zweiter Bond-Regie-Streich in einem 2012 vom Rolling Stone-Magazin veröffentlichten Vergleich der bis zu diesem Zeitpunkt erschienenen 24 Bond-Filme auf Platz zwei. Auch das bereits im James Bond – 007 jagt Dr. No-Kapitel erwähnte 007 Magazine sah den Film im selben Jahr, also wiederum 2012, ganz vorne in der Bond-Film-Hierarchie: Liebesgrüße aus Moskau erhielt sozusagen die Bronzemedaille und wurde dort als drittbester Bond eingestuft, nach Im Geheimdienst Ihrer Majestät und nach Goldfinger. Lediglich Entertainment Weekly erwies sich als eher kritisch gegenüber dem ansonsten stets geschätzten zweiten Connery-Bond und stufte diesen lediglich als neuntbesten Film der Serie ein und bekrittelte dessen „langsames Tempo“.
Die Handlung von Liebesgrüße aus Moskau:
Kronsteen, ein virtuoser Schachmeister, der aber gleichzeitig Chef-Stratege der Verbrecherorganisation PHANTOM [in der englischen Originalfassung: S.P.E.C.T.R.E.] ist, schlägt Ernst Stavro Blofeld, der „Nr. 1“ der Organisation, vor, den Tod des PHANTOM-Mitglieds Dr. No zu rächen. Parallel soll der Sowjetunion eine Dechiffriermaschine mit der Bezeichnung „Lector“ gestohlen werden, mit dem Ziel, sich diese dann wieder von den Sowjets abkaufen zu lassen.
Tatjana Romanova, eine eher arglose Dechiffrier-Spezialistin des sowjetischen Konsulats in Istanbul, wird von Rosa Klebb, einer ehemaligen sowjetischen Geheimdienst-Chefin, die sich mittlerweile aber auch in den Diensten von PHANTOM befindet, für eine „Spezialmission“ engagiert. Teil dieser Mission ist es, mit 007 eine Affäre zu beginnen. Der britische Geheimdienst erhält in der Folge die Nachricht, dass sich eine Sowjetagentin in Bond verliebt hätte und ihm die Dechiffriermaschine verschaffen möchte. 007 reist, nachdem ihn „Q“ mit einem Aktenkoffer voller Gadgets ausgestattet hat, nach Istanbul, um sich die Dechiffriermaschine zu beschaffen sowie der abenteuerlichen Geschichte um Romanova, mit der er schließlich eine Affäre beginnt, auf den Grund zu gehen.
Mit Hilfe Tatjanas sowie des MI6-Vertrauten Ali Kerim Bey gelingt es Bond dann auch, die „Lector“ aus der russischen Botschaft zu stehlen. Bond flieht mit Tatjana und in Begleitung Kerim Beys im Simplon-Orient-Express durch Jugoslawien. Mit an Bord sind allerdings auch ein russischer Agent sowie der PHANTOM-Agent Donald „Red“ Grant, der schon in Istanbul so etwas wie Bond’s Schatten war. Kerim Bey und der russische Agent werden von Bond schließlich tot in einem Zugabteil aufgefunden. Die beiden wurden von „Red“ Grant ermordet, der wenig später auch Bond in eine Falle lockt. Grant offenbart ihm den geheimen Plan, der hinter der ganzen Aktion gesteckt hat. Schließlich kann sich 007 aber mit Hilfe seines Aktenkoffers voller Gadgets aus der gefährlichen Situation befreien und tötet Grant in einer Schlägerei im Zugabteil. Weitere PHANTOM-Agenten verfolgen die beiden dann mittels Hubschrauber und Booten auf ihrer weiteren Flucht, die schließlich, unbeschadet, in Venedig ein Ende findet.
PHANTOM-Chef Blofeld zitiert daraufhin Kronsteen und Klebb zu sich, wobei die beiden sich gegenseitig die Verantwortung für das Scheitern der ganzen Operation zuschieben. Blofeld jedoch hat längst Kronsteen als Schuldigen auserkoren und lässt ihn vor seinen und Klebb’s Augen töten. Diese erhält von Blofeld noch eine weitere Chance, Bond zu eliminieren, und attackiert diesen schlussendlich in einem Hotelzimmer in Venedig mit einer vergifteten Klinge, die aus ihrer Schuhspitze fährt, also mit demselben Mord-Instrument, mit dem Blofeld schon Kronsteen hat töten lassen. Tatjana Romanova jedoch, die mittlerweile tatsächlich in Bond verliebt ist, verweigert Klebb die eingeforderte Hilfe und erschießt Klebb und rettet somit Bond.
Auch heute noch besticht Liebesgrüße aus Moskau mit seiner unvergleichlichen Kalter Krieg-Atmosphäre. Die Bond-Figur selbst wurde schließlich seinerzeit von Ian Fleming vor allem als „Waffe des Kalten Krieges“ konzipiert und macht als solche auch am allermeisten Sinn. Aber generell könnte man sagen, dass Connery’s zweiter 007-Auftritt in einem Film stattfindet, der bis heute der atmosphärischste aller James Bond-Filme geblieben ist.
Der Zuseher wird in Liebesgrüße aus Moskau aber zunächst auch Zeuge davon, wie eine Film-Serie sozusagen zu sich selbst findet und zentrale Aspekte zu kultivieren beginnt.
So haben die Macher gleich zu Beginn für eine gewisse Kontinuität gesorgt, indem sie eben die im vorherigen Kapitel angesprochene Figur der Sylvia Trench (Eunice Gayson), Bond’s „love interest“ aus James Bond – 007 jagt Dr. No, wieder haben auftauchen lassen. Und abermals, wie schon im ersten Film, können die beiden, Bond und Trench, sich irgendwie nicht in Ruhe miteinander vergnügen, weil der MI6 007 über dessen Autotelefon kontaktiert. Bond muss also sein Liebesgeplänkel mit Trench, das in einem kleinen Holzboot an einem See stattfindet, unterbrechen. Am anderen Ende der Leitung meldet sich Moneypenny und in dem amüsanten Dialog, der in der Folge entsteht, spielt Bond unter anderem auch darauf an, dass er und Trench sich sozusagen schon länger kennen:
MONEYPENNY (durch ihr Telefon im Büro)
Der Boss hat schon den ganzen Morgen nach Ihnen gefragt?
Wo stecken Sie denn, James?
JAMES BOND (durch ein Autotelefon)
Oh. Ich hab mir einen alten Fall wieder vorgenommen.
SYLVIA TRENCH (taucht plötzlich hinter Bond auf)
Meinst du mich mit dem alten Fall?
(aus: Liebesgrüße aus Moskau)
Nur wenig später, sozusagen nach dem üblichen „Liebesgeplänkel“ zwischen Bond und einem „Neben-Bond-Girl“, wie es Sylvia Trench eines ist, folgt das kultige Vorzimmergeplänkel mit Moneypenny, das zu den unverzichtbaren „Pflichtübungen“ jedes Bond-Films gehört und dessen Absenz man den beiden Daniel Craig-Bonds Casino Royale und Ein Quantum Trost (2008; Originaltitel: Quantum of Solace; Regie: Marc Forster) gerade noch einmal, im Sinne des damals proklamierten „Neustarts“ der Bond-Serie, nachgesehen hat.
Nachdem Bond das Büro von „M“ verlassen hat und nach Istanbul aufbrechen will, kommt es noch zu einem wunderbaren Dialog zwischen 007 und Moneypenny, der zu den besten „Flirty Texts“ der beiden zählt, die die mittlerweile 25 Filme umfassende Serie (Anmerkung: Diese Zählung beinhaltet auch Sag niemals nie von 1983, der nicht von Broccoli‘ s Eon Productions Ltd. produziert worden ist und somit genau genommen nicht zur offiziellen Bond-Serie gehört) zu bieten hat. Hier ein Auszug daraus:
MONEYPENNY
Was soll ich bloß machen, damit Sie mich einmal mitnehmen?
Sie sind so schwer zu verführen.
JAMES BOND
Wenn ich könnte, Money, würde ich Sie bis ans Ende der
Welt mitnehmen.
MONEYPENNY
So? Dahin fahren Sie aber nicht.
(aus: Liebesgrüße aus Moskau)
In M’s Büro hat Bond aber nicht nur, wie gewohnt, seinen Auftrag erhalten, sondern, aus den Händen von „Q“ Desmond Llewelyn, der hier noch lediglich als „Waffenmeister“ („equipment officer“) bezeichnet wird, auch das erste wirkliche Gadget der Bond-Film-Geschichte, nämlich den berühmten Aktenkoffer, mit dem Bond schließlich viel später im Film auch den von Robert Shaw so eindringlich dargebotenen Bösewicht Donald „Red“ Grant zur Strecke bringt. In dem Aktenkoffer, aus dem, wenn er falsch geöffnet wird, Gas dringt, befinden sich, in diversen Geheimfächern, aber nicht nur ein Messer und sogenannte „Sovereigns“, also englische Goldmünzen, sondern auch das zerlegbare Scharfschützengewehr (mit fiktivem Kaliber .25) plus Zielfernrohr mit „Infrarotstrahlen“ (etwas, was damals im Übrigen noch nicht machbar war). In Wahrheit handelte es sich bei dem im Film präsentierten Gewehr um das AR-7 Survival Rifle, das später dann auch die Filmfigur „Tilly Masterson“ in Goldfinger verwendet.
Ein wahrlich legendäres Gadget, aber eines der „Gegenseite“, bietet uns auch die von der gebürtigen Wienerin Lotte Lenya herrlich böse gespielte Bond-Gegenspielerin Rosa Klebb mit der vergifteten Klinge, die aus ihrer Schuhspitze fährt und mit der sie am Ende von Liebesgrüße aus Moskau Bond attackiert. Lenya, die lange Zeit mit dem Komponisten Kurt Weill verheiratet war und mit diesem in den 1930er-Jahren schließlich in die USA auswanderte, spielt Klebb als gefühlskaltes Monster, als eine Art „sadistische Lesbe“, deren kriminelle Energien ihre Gesinnungstreue (zum Kommunismus) weit übersteigen. Und das ist wohl auch der Grund, warum sie in den Diensten Blofelds und dessen Organisation PHANTOM (im Original bekanntlich: S.P.E.C.T.R.E.) gelandet ist.
Die Figur der Rosa Klebb, die in Fleming’s literarischer Vorlage eigentlich ursprünglich der fiktiven „Soviet counterintelligence agency“ SMERSH (ein Akronym für Spetsialnye MEtody Razoblacheniya SHpionov, was im Englischen so viel heißt wie „Special Methods of Spy Detection“; in Wahrheit meinte Fleming natürlich schon, irgendwie, den KGB damit) angehört, ist, vor allem dank Lotte Lenya’s unvergesslicher Darstellungsweise, immer wieder beliebtes Referenzobjekt diverser Bond-Persiflagen gewesen, so zum Beispiel auch in Mike Myers‘ Austin Powers – Das Schärfste, was Ihre Majestät zu bieten hat (1997; Originaltitel: Austin Powers: International Man of Mystery; Regie: Jay Roach), wo die Rolle der „Frau Farbissina“ (auch: „Frau Verbissenheit“) eindeutig an Lenya’s ikonische Bond-Bösewichtin Rosa Klebb angelehnt ist. Eine Bond-Persiflage, die auch im Titel auf die Bond-Serie und speziell eben auf Liebesgrüße aus Moskau anspielt, ist der äußerst amüsante Hong Kong-Film Liebesgrüße aus Peking (Regie: Stephen Chow & Lik Chi Lee), im Original: From Beijing with Love, aus 1994, in dem Kung Fu Hustle-Star Stephen Chow die Hauptrolle des Agenten „Ling Ling Cat“ (ein chinesisches Homophon mit 007) spielt.
Ein oftmals in anderen Agenten-Filmen verwendetes beziehungsweise auch extrem oft persifliertes Element aus Liebesgrüße aus Moskau ist der „verabredete Dialog“, der als Erkennungszeichen fungiert. Der von Bond und einem Chauffeur (Neville Jason), der ein Sohn von Kerim Bey ist und Bond auch zu diesem bringen soll, am Flughafen von Istanbul durchexerzierte „verabredete Dialog“ taucht in der Folge dann immer wieder im Film auf. An dieser Stelle sei die „Erstversion“ am Istanbuler Flughafen wiedergegeben:
JAMES BOND
(nimmt ein Zigaretten-Etui aus seiner Sakko-Tasche)
Darf ich um ein Streichholz bitten?
CHAUFFEUR
Ich benutze immer ein Feuerzeug.
JAMES BOND
Das ist noch besser.
CHAUFFEUR
Bis es kaputt geht.
JAMES BOND
In Ordnung.
(aus: Liebesgrüße aus Moskau)
Ernst Stavro Blofeld, das diabolische Mastermind hinter PHANTOM/S.P.E.C.T.R.E., bleibt in Liebesgrüße aus Moskau, wie auch später in Feuerball, „gesichtslos“, denn man sieht lediglich stets nur Teile seines Körpers oder eben die obligatorische weiße Perserkatze. Diese „Gesichtslosigkeit“ Blofelds, der tatsächlich, obwohl als „Darsteller“ im Abspann jeweils ein „?“ angegeben ist, in beiden Filmen von Anthony Dawson gespielt wird, dem „Professor Dent“ aus James Bond – 007 jagt Dr. No, ist eine inszenatorische Entscheidung, die sowohl Liebesgrüße aus Moskaus als auch Feuerball äußerst guttut, weil der Superschurke Blofeld, wie so ziemlich jeder Superschurke, eine etwas problematisch darzustellende Figur ist. Auf das Blofeld-Problem der Bond-Serie werde ich später, vor allem dann im Kapitel über Spectre (2015; Regie: Sam Mendes), noch einmal genauer eingehen. Wichtig ist noch zu erwähnen, dass Dawson im Original Blofeld aber nicht seine Stimme leiht, sondern das tut, und das wiederum in Liebesgrüße aus Moskau und Feuerball, der österreichisch-britische Theater-sowie Film- und Fernsehdarsteller Eric Pohlmann (ursprünglich: Erich Pohlmann).
ALI KERIM BEY
Zweimal hat Krilencu versucht, mich umzubringen. Beim
dritten Mal wird es ihm gelingen. Wenn ich ihn nicht vorher erwische.
Und heute Nacht werd ich ihn erwischen.
JAMES BOND
Sie vergessen, dass Sie verwundet sind. Überlassen Sie das
lieber mir.
ALI KERIM BEY
Nein. Ich stehe schon zu tief in Ihrer Schuld.
JAMES BOND
Wir sind Freunde. Wie können Sie da in meiner Schuld stehen?
(aus: Liebesgrüße aus Moskau)
Ali Kerim Bey, Bond’s Verbindungsmann und Chef der „Station T“ des British Secret Service in Istanbul, gespielt von dem mexikanischen Schauspieler Pedro Armendariz, der wenige Monate vor der Premiere von Liebesgrüße aus Moskau, die am 10. Oktober 1963 in London stattfand, verstarb, ist eine der besten und glaubwürdigsten Nebenfiguren der gesamten Bond-Serie. Man nimmt Armendariz die Rolle eines Mannes, der in der Hierarchie der Geheimdienste, in seinem lokalen Bereich, ganz nach oben geklettert ist, unbedingt ab. Sein „Ali Kerim Bey“ ist so etwas wie das „heimliche Herzstück“ von Liebesgrüße aus Moskau und der Schauspieler hat sich damit ein kleines Denkmal gesetzt, dessen Wirkung er selbst leider nicht mehr erleben konnte.
Großartig inszeniert und wunderbar atmosphärisch gefilmt, Ted Moore’s Kamera-Arbeit, die schon in James Bond – 007 jagt Dr. No zumindest auffällig war, wird in Liebesgrüße aus Moskau das erste Mal so richtig spektakulär (Ted Moore sollte letztendlich insgesamt sieben Bond-Filme ins rechte Bild rücken), ist auch jene Szene im Film, der der obige Dialogausschnitt vorangeht, nämlich diejenige, in der sich Ali Kerim Bey an dem bulgarischen Killer Krilencu rächt, der zwei Anschläge auf sein Leben verübt hat. Der erste Anschlag fand durch eine „Haft-Mine“ in Kerim Bey’s Büro statt, der zweite durch einen spektakulären Überfall auf ein Zigeunerlager, in dem er sich gemeinsam mit Bond befunden hat und der einer der großen Höhepunkte des Films ist. Jedenfalls findet auch Bond’s Scharfschützengewehr mit Infrarot aus dem Koffer von „Q“ bei der Tötung Krilencus eine Verwendung, bei der Bond dann letztendlich doch nicht selbst schießt, sondern nur seine Schulter als Abstützhilfe zur Verfügung stellt, weil Kerim Bey meint, er müsse Krilencu unbedingt selbst töten. Der Dreh- und Angelpunkt, das wirklich Besondere, der Szene ist aber die Tatsache, dass Kerim Bey Krilencu erschießt, während dieser mitten in der Nacht, aufgescheucht vom Leuten zweier Söhne von Kerim Bey an seiner Eingangstür, gleichsam aus dem sich plötzlich öffnenden Mund von Anita Ekberg klettert, deren abstrahiertes Antlitz sich auf einem riesigen Filmplakat zu der von Albert R. Broccoli(!) produzierten Bob Hope-Farce Call Me Bwana (1963; deutscher Titel: Bob auf Safari; Regie: Gordon Douglas) befindet. Ein wirklich denkwürdiger Moment der Bond-Geschichte, der durch den Filmplakat-Aspekt und den „Albert R. Broccoli-Bezug“ auf mehreren Ebenen vergnüglich ist.
JAMES BOND
Sagen Sie mal. Aus welchem Irrenhaus sind Sie eigentlich
entsprungen?
(aus: Liebesgrüße aus Moskau; „James Bond“ Sean Connery
zu „Donald Red Grant“ Robert Shaw kurz vor dem „Zugabteil-Fight“)
Dass Liebesgrüße aus Moskau durchaus, vor allem auch im Vergleich zu den späteren Roger Moore-Bonds, ein relativ brutaler Bond-Film geworden ist, das liegt nicht nur an Connery, der darin die ganze Zeit über wunderbar „gefährlich“ wirkt, sondern vor allem an der Figur des Donald „Red“ Grant, dem psychopathischen Mörder und PHANTOM-Gefolgsmann mit der Garotte in der Armbanduhr, der eine wahre Blutspur durch Istanbul zieht, weil er, einerseits, den Kalten Krieg heftig anheizen will und, andererseits, als Bond’s Schatten, den Agenten auch zunächst vor tödlichen Attacken aller Art schützen will, damit der Plan mit Romanova und der „Lector“-Dechiffriermaschine funktioniert.
Ist die Vortitel-Sequenz von Liebesgrüße aus Moskau, in der Grant vermeintlich James Bond verfolgt und diesen dann mit seiner Garotte tötet, wobei sich herausstellt, dass es sich dabei nur um eine „PHANTOM-Übung am lebenden Objekt“ gehandelt und der wie Bond aussehende Mann lediglich eine Maske getragen hat, schon irgendwie spektakulär, so ist der absolute Höhepunkt des Films dann der legendäre Mann gegen Mann-Fight im Zugabteil zwischen Bond und „Red“ Grant. Dieser denkwürdige, fantastisch choreographierte und sagenhaft inszenierte Kampf gehört auch zu den absoluten Höhepunkten des Action-Kinos (und nicht nur des Action-Kinos der 60er-Jahre!) und ist ganz generell einer der mitreißendsten Mann-gegen-Mann-Fights der Filmgeschichte!
Überhaupt merkt man in dem Bond-Film erst, dass der britische Schauspieler Robert Shaw (1927-1978), der für seine Nebenrolle als König Heinrich VIII. in Fred Zinnemann’s Ein Mann zu jeder Jahreszeit (1966; Originaltitel: A Man for All Seasons) für den Nebenrollen-Oscar nominiert wurde, ein erstaunliches Leinwand-Charisma besessen hat, das, Rollen-bedingt, in so erfolgreichen 70er-Jahre-Filmen wie dem Robert Redford-Paul Newman-Megahit Der Clou (1973; Originaltitel: The Sting; Regie: George Roy Hill) oder Steven Spielberg’s Der weiße Hai (1975; Originaltitel: Jaws) vielleicht nicht so intensiv zum Ausdruck gekommen ist wie in der Rolle des Killers Donald „Red“ Grant in Liebesgrüße aus Moskau.
Zu Daniela Bianchi, die in einer Szene des Films sogar einmal kurz, was aber durch eine etwas „blickdichtere“ und farbige Glasscheibe hindurch gefilmt und somit „entschärft“ wird, nackt durchs Bild läuft, nämlich in dem Hotelzimmer, in dem sie auf Bond wartet, muss man anmerken, dass sie ihre Sache als „Korporal des Staatssicherheitsdienstes“ und „Bond-Girl“ Tatjana Romanova eigentlich ganz ausgezeichnet macht, wenngleich man auch erwähnen muss, dass die Italienerin Bianchi, wegen ihres Akzents, der den Produzenten dann doch als zu stark erschien, im fertigen Film nachsynchronisiert wurde.
Witzig ist vielleicht auch noch die Tatsache, dass der spätere Bond-Veteran Walter Gotell, der von 1977, von Der Spion, der mich liebte (Originaltitel: The Spy Who Loved Me; Regie: Lewis Gilbert), bis 1987, bis zu Der Hauch des Todes (Originaltitel: The Living Daylights; Regie: John Glen), General Gogol, den Chef des KGB, gespielt hat, bereits in Liebesgrüße aus Moskau in einem Bond-Film auftaucht, nämlich als PHANTOM-Mann Morzeny, der übrigens auch Kronsteen (Vladek Sheybal) mit der Klinge in der Schuhspitze tötet, die wenig später auch „Rosa Klebb“ Lotte Lenya verwendet.
ALI KERIM BEY
Wir haben einen schlechten Abend erwischt. Zwei Mädchen
wollen sich umbringen, weil sie den gleichen Mann lieben.
Der Kampf muss vor allen ausgetragen werden.
(aus: Liebesgrüße aus Moskau; „Ali Kerim Bey“ Pedro Armendariz
zu „James Bond“ Sean Connery im Lager der Zigeuner)
Wenn ich zu Beginn des Kapitels gesagt habe, dass man merkt, dass sich in Liebesgrüße aus Moskau eine Film-Serie gleichsam beginnt selbst zu finden, so muss man ebenso feststellen, dass in dem zweiten Bond-Film auch der berüchtigte Chauvinismus- und Machismo-Faktor der Serie, der in den 70er-Jahren dann zum Teil recht haarsträubende Blüten treibt, signifikant hochgefahren wurde. Exemplarisch dafür sind alle Szenen, in denen Ali Kerim Bey mit seiner Freundin (gespielt von Nadja Regin) zu sehen ist, sowie auf jeden Fall auch die Szene im Zigeunerlager (Kerim Bey arbeitet mit den Zigeunern zusammen, so wie die Gegenseite, die Russen, wie es im Film einmal heißt, mit den Bulgaren), in der es zu einem, aus heutiger Sicht wahrlich „erstaunlichen“, Kampf zwischen zwei Zigeunermädchen kommt, die, wie aus dem oben angeführten Ali Kerim Bey-Sager hervorgeht, um einen Mann kämpfen.
Aber wie auch immer: Liebesgrüße aus Moskau erspielte sich, bei 2 Millionen US-Dollar Produktionskosten, 79 Millionen US-Dollar weltweit (inflationsbereinigt wären das heutzutage über 500 Millionen US-Dollar!) sowie einen absoluten Dauerplatz im Herzen aller 007-Fans!
Und am Ende, genauer: im Abspann, von Liebesgrüße aus Moskau hieß es dann auch erstmals:
NOT QUITE THE END
JAMES BOND
WILL RETURN IN
THE NEXT
IAN FLEMING THRILLER..
„GOLDFINGER“
(Originaltitel: Goldfinger;
Regie: Guy Hamilton)
I’m an honorary Sean Connery, born ‘74
There’s only one of me
Single-handedly raising the economy
(aus dem Song Kids, gesungen von Robbie Williams & Kylie
Minogue, geschrieben von Robbie Williams und Guy
Chambers; vom Album Sing When You’re Winning aus dem
Jahr 2000; Single-handedly raising the economy – so muss sich
tatsächlich auch Sean Connery ein wenig 1964 gefühlt haben,
angesichts des riesigen Erfolges seines dritten Bond-Films Goldfinger)
Goldfinger
He’s the man, the man with the Midas touch
A spider’s touch
Such a cold finger
Beckons you to enter his web of sin
But don’t go in
(aus dem Song Goldfinger, gesungen von Shirley Bassey,
komponiert von John Barry, Text von Leslie Bricusse und
Anthony Newley; der berühmte Titelsong war, wie der gesamte
Goldfinger-Soundtrack, ein internationaler Bestseller, erreichte