PETER BERLING

Kreuzzug ins Verderben

Folge V des 17-bändigen Kreuzzug-Epos Die Kinder des Gral

Historischer Roman

AUSBLICK AUF DIE WEITEREN GESCHEHNISSE

Folge VI

Schicksal am Nil

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Mit der Gefangennahme des christlichen Königs von Frankreich beginnt das lange Feilschen um Lösegeld und Freilassung. Sie kostet, als erstes Opfer, den Kopf des Sultans von Ägypten. Seine Leibgarde, die Mameluken, putschen sich an die Regierung, und Yeza und Roç mittendrin, die Kinder sind schnell gereift, werden immer begehrenswerter – und mehr und mehr verlangen sie, Herr ihrer eigenen Entscheidungen zu sein.

So wie der König innerhalb der Haft jede persönliche Freiheit genießt, bewegen sich auch die ›Königlichen Kinder‹ wie flinke Fische im trüben Wasser des Nils. Es kann gar nicht ausbleiben, dass unter der schwülen Hitze abstrusen Gedankenspielen nachgegeben wird, die von einer abenteuerlichen Aufwertung des minderen Königlichen Blutes von Frankreich durch Vereinigung mit der kostbaren Blutslinie des Gral träumen. Einladend als gewaltiger Altar für solch irrwitzige Zeremonie ist die große Pyramide. Mit knapper Not kann Prinzessin Yeza die Unversehrtheit ihres Leibes aus dem dunklen Stein retten, sich in die Arme Roçs flüchten …

 

Folge VII

Höhle der Muräne Christi

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Eine seltsame Zuneigung entwickelt der nach vernichtender Niederlage aus der Gefangenschaft der Mameluken von Kairo entlassene Ludwig der Heilige, König von Frankreich, zur Prinzessin Yeza. Er führt sie mit sich vom Nil bis nach Akkon.

Roç, von ihr getrennt, schlägt sich unter dem Schutz des Roten Falken durch, über Damaskus bis zu den Tempeln von Baalbek. Um beide ›Königlichen Kinder‹ ist ein erbitterter Streit entbrannt, ein Kampf auf Leben und Tod. Ihre schlimmsten Verfolger sind Vitus von Viterbo, der Häscher Roms, und Yves der Bretone, der sich ewigen Ruhm und Ehre vom Töten der ›Kinder des Gral‹ verspricht. Aber noch wirken die bewährten Hüter des auseinandergerissenen ›Königlichen Paares‹: Gavin, der Templer, Sigbert, der Deutschritter, und nicht zuletzt der Franziskaner William von Roebruk. Die Assassinen schalten sich wieder ein, sie haben sich in aller Stille verbunden mit jener geheimnisvollen Bruderschaft, der treibenden Schutzmacht von Roç und Yeza. Gemeinsam sorgen sie dafür, dass die meisten Verfolger blutig abgeschüttelt werden. Unter größten Schwierigkeiten wird das ›Königliche Paar‹ wieder zusammengeführt, kann das mörderische Syrien verlassen und erreicht Alamut, die Hauptfestung der Sekte im fernen Persien, die geheimnisvolle Rosenblüte aus Eisen und Feuer …

 

Folge VIII

Im Banne der Assassinen

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Roç und Yeza, den ›Königlichen Kindern‹, erscheint Alamut wie ein Paradies auf Erden, mehr noch, wie Materie gewordenes himmlisches Wunder. Allein schon die weltberühmte Bibliothek entschädigt sie für alle durchlittene Unbill. Doch bald werden sie mit den Schattenseiten konfrontiert: die sadistische, perverse Grausamkeit des Oberhauptes der Assassinen. Sie wollen dem Irrsinn entfliehen, aber selbst der Kalif von Bagdad mag ihnen die Hand nicht reichen, aus Furcht vor den Dolchen der Mördersekte.

Im fernen Karakorum findet der Kuriltay statt, die Generalversammlung aller Mongolen. Ein neuer Großkhan wird gewählt. Christliche Missionare erwähnen die Existenz des ›Königlichen Paares‹. Gleichzeitig wird der Papst von Rom alarmiert über die Gefahr für Kirche und Abendland, wenn Roç und Yeza in die Hand der Mongolen fallen. Die beiden ahnen noch nichts von dem Machtpoker, der um sie entbrannt ist. Sie haben das Observatorium entdeckt, den Himmel, Kosmos der letzten großen Weisheiten. Der dem Irrsinn anheimgefallene Imam lässt die Gesandtschaft der Mongolen ermorden, doch die unsichtbare Hand der Eingeweihten gibt das Steuer nicht aus der Hand. Für die kleinen Könige erzwingen sie deren Übergabe an den Großkhan …

 

Folge IX

Geiseln des Großkhan

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Während im Abendland die Nachricht, die ›Königlichen Kinder‹ seien unterwegs zu den Mongolen, noch Schrecken und Panik, aber auch Hoffnung auslöst, trifft das Kalifat von Bagdad bereits Vorbereitungen, sie in Samarkand abzufangen, lebend oder tot. Nichts dergleichen schreckt Roç und Yeza derzeit weniger, denn inmitten der Gefahren erwächst zwischen beiden die Lust an ihren jungen Leibern.

Die Kurie von Rom und die Krone von Frankreich haben nicht nur William von Roebruk, den unermüdlichen Hüter der Kinder, sondern auch etliche Mordgesellen in Marsch gesetzt. Sich gegenseitig befehdend, meuchelnd und verratend, erreichen sie alle erst Konstantinopel, als das ›Königliche Paar‹ bereits die Reichsgrenze überschritten hat.

Doch auch unter den Mongolen herrschen Neid und Zwietracht. Längst hat das Herrscherhaus erkannt, welches Potential in den ›Königlichen Kindern‹ steckt, verlockendes und zu fürchtendes. Es geht um die Herrschaft der Welt! Das weiß auch Rom.

Roç und Yeza geraten in die Hände rivalisierender Khanate, während William sich die Gunst des Großkhans erhoffen kann, als er ihm endlich die ersehnten ›Königlichen Kinder‹ zuführt: William I., Patriarch von Karakorum …

 

Folge X

Die Rose im Feuer

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Je mehr sich die Mongolen der Verfügungsgewalt über die zukünftigen ›Herrscher des Restes der Welt‹ brüsten, desto stärker wachsen die Zweifel im Okzident, das Abendland der Ungewissheit einer Zukunft aus dem Osten auszuliefern. Die konservative Fraktion unter ihren Anhängern setzt sich durch und handelt.

Der Plan der geheimen Bruderschaft, die über das Schicksal des ›Königlichen Paares‹ wacht, zielt darauf, den zu patriarchalischen Würden aufgestiegenen William in Ungnade fallen zu lassen, so dass der Großkhan sich von ihm trennen muss, mit allen Zeichen dankbarer Ehrerbietung. Diese Geschenke müssen so gestaltet sein, dass sie den Kindern die Flucht aus dem Reich ermöglichen, – wenn sie es denn so wünschen, denn Roç und Yeza fühlen sich ausgesprochen gut behandelt vom Großkhan. Doch sie werden trickreich fortgelockt, verfolgt von ihren Gastgebern, und geraten ausgerechnet wieder an die Assassinen von Alamut.

Der Imam ist dem Wahnsinn verfallen, vermeint in seinem Wahn, den Mongolen eine tödliche Falle zu stellen: Er will die Kinder grausam vor den Augen ihrer Retter abschlachten. Doch der pervers-geniale Mechanismus der Rose wendet sich gegen den Techniker des Todes, die schützenden, glatten Wände ihrer Blätter füllen sich mit flüssigem schwarzen Blut der Erde.

Roç und Yeza können dem Inferno entkommen. Es war der Orden der Templer, der den Auftrag der Geheimen Bruderschaft erfüllte und die ›Kinder des Gral‹ wieder zurückführte in das Land ihrer Herkunft. Die unbezwingbare stählerne Rose jedoch vergeht in einem Feuersturm höllischer Glut …

 

Folge XI

Das Geheimnis der Templer

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Roç und Yeza in Rennes-le-Chateau? Aus der fernen Mongolei zu den Templern in Okzitanien? Das ehemalige Katharerland, in dem nur noch ›faidits‹ den Widerstand gegen die französischen Eroberer wachhalten, erscheint dem Orden wie geschaffen, hier einen eigenen Staat zu errichten. Was legitimiert einen derartigen Akt des Umsturzes mehr als das ›Königliche Paar‹ an der Spitze eines solchen Gebildes?

Die Kinder sind des Beistandes ihres Hüters William von Roebruk beraubt, den die Mongolen weiter mit sich schleppen, als sie jetzt, nach der brutalen Vernichtung der Assassinen von Alamut, gegen das Kalifat von Bagdad ziehen.

Weder die Krone von Paris noch die Kirche Roms sind bereit, die hochverräterischen Pläne der Templer hinzunehmen, die sich damit auch über den Willen der hinter ihnen stehenden Macht, jener geheimen Bruderschaft, hinwegsetzen. Ein Freizügigkeit, wenn nicht Freiheit versprechendes ›Carnevale‹ lockt die ›faidits‹ Okzitaniens aus ihren Untergrundverstecken, die Franzosen stellen die Häscher, das Inquisitionstribunal die Büttel und Henker: Die Scheiterhaufen lodern! Roç und Yeza können nicht verhindern, dass viele ihrer Freunde verbrannt werden, und die ehrgeizigen Templer begreifen nicht, dass der Schlag auch als Warnung gegen sie gerichtet ist.

Eine hochrangige mongolische Delegation hat die weite Reise unternommen, um die Kinder zur Rückkehr aufzufordern. Nach dem grausamen Auslöschen des Kalifats von Bagdad sehen sich die siegreichen Mongolen jetzt in der Lage, dem ›Königlichen Paar‹ die Alleinherrschaft über den ›Rest der Welt‹ anzudienen. Angewidert von den Zuständen im christlichen Abendland ebenso wie vom verrotteten muslimischen Morgenland, erklären Roç und Yeza sich bereit, das Angebot zu überdenken …

 

Folge XII

Ein blutig Hauen und Stechen

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Im ›Turnier vom Montségur‹ begegnen sich: Einheimischer Landadel Okzitaniens, die sog. ›faidits‹ (immer noch insgeheim katharische Ketzer) und Söhne der Eroberer aus dem Norden. Und es geht natürlich um die Damen. In fremde Rüstungen gehüllt nehmen sowohl Ritter Roç als auch seine Dame Yeza an den blutigen Waffengängen teil. Das Treffen gerät außer Kontrolle, schlägt um in Mord und Totschlag. Der König von Frankreich und für die Geheime Bruderschaft deren Großmeisterin müssen eingreifen, in Rom geifert der Papst. Die regional zuständige Komturei der Templer von Rennes-les-Château wird aufgelöst. Zuvor soll es Roç und Yeza noch gelungen sein, den dort verborgen aufbewahrten, sagenhaften ›Schatz der Templer‹ zu entdecken und in der Tiefe verschwinden zu lassen, bevor er Paris oder Rom in die Hände fallen konnte. Oder ist das alles nur vorgetäuscht, und sie werden ihn mit sich führen, den Templern zum Dank – oder zum rechten Tort, wenn sie Okzitanien verlassen müssen? Die ›Grande Maîtresse‹ ihrer geheimen Schutzmacht bietet dem ›Königlichen Paar‹  den verwaisten Thron des Königreiches von Jerusalem an. Roç und Yeza kennen den uralten Plan der Bruderschaft und wissen, wer alles dem erbittert entgegensteht: sämtliche Kirchen, die sich auf die Nachfolge Christi berufen, das kaiserliche Byzanz, die Juden und vor allem jedwelche Glaubensrichtung innerhalb des Islam …

 

Folge XIII

Die Braut von Palermo

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Manfred, der Bastardsohn des verstorbenen Stauferkaisers Friedrich II., ist im Begriff, sich zum König von Sizilien zu krönen. Seine Ambitionen gehen weiter, die Wahl der Braut, eine griechische Kaisertochter, bereitet den nächsten Griff vor, den nach dem Thron von Byzanz. Und das wehrt sich!

Auf ihrem langen Weg nach Jerusalem werden die ›Kinder des Gral‹ auf einer der Sizilien vorgelagerten Inseln aufgehalten, unheilvoll kreuzt der Schwarze Kelch ihre Ungewissheit, sie verfallen dem Rausch von Drogen, den Gelüsten fleischlicher Liebe, auch mit fremden Leibern, doch als sie hören, dass ihr Hüter William von Roebruk bereits in Palermo alles für ihren Empfang vorbereitet hat, stürzen sie sich bedenkenlos in diesen Schlund mörderischer Intriganten und infamer Giftmischer. Was als vereinigendes Erlebnis für Roç und Yeza gedacht war, als Vorbereitung auf ihre Rolle als Weltfriedenskönige, führt in diesem Hexenkessel zunehmend zur Entfremdung der Liebenden.

William verhindert einen Mordanschlag der Byzantiner, Konstantinopel erpresst Manfred mit der Nicht-Herausgabe seiner Braut, Roç macht sich erbietig (nicht ganz uneigennützig), sie herbeizuschaffen … Yeza gibt im Gegenzug einer romantischen Laune nach, den jüngsten Kaiserbastard ›König‹ Enzio aus der Gefangenschaft Bolognas zu befreien. Frivol lässt sie sich mit einem Freibeuter der Meere ein, doch bereits vor Salerno wird das ungleiche Paar von der Templerflotte aufgebracht, soll dem rachsüchtigen Papst überstellt werden. Ihre letzte Hoffnung ruht auf William von Roebruk …

 

Folge XIV

Die Spur des Kelches

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Getrennte Wege gehen die ›Kinder des Gral‹. Yeza erreicht Rom, der Papst bestärkt sie in ihrem Wunsch, nach Bologna zu gelangen, zum gefangenen König Enzio, dem anderen Bastardsohn Friedrich II.

Roç, auf Fahrt zu den griechischen Inseln zur Befreiung von Manfreds Braut Helena, gerät bereits vor Linosa in die mit allen Tricks ausgetragene Auseinandersetzung zwischen dem Freibeuter, der Yeza inbrünstig liebt, und den Templern, die beide Kinder hassen. Vor Otranto müssen Roç und sein Nebenbuhler Schulter an Schulter die infame Attacke von Gegnern der Staufersippe abwehren. Zwischen sie platzt die Nachricht: Yeza in höchster Gefahr! Verrat! Bologna und Enzio waren eine Falle, um beide, Yeza und den Kaisersohn, zu vernichten! Der verliebte Freibeuter rettet sie.

Roç dringt tiefer nach Byzanz vor, stößt zwar auf Elena, aber zunehmend auf nicht für möglich gehaltene Tücken und aberwitzige Grausamkeiten der Griechen. Er fällt in die Hände des machtbesessenen ›Despotikos‹, eines rachsüchtigen Bastards der Kaiserlichen Familie.

Yeza entlässt ihren kühnen Seefahrer vor der Küste des Heiligen Landes. Ihr Ziel ist und bleibt Jerusalem.

Roç musste inzwischen den Schwarzen Kelch bis zur bitteren Neige leeren: Er wird derart zusammengeschlagen, dass er schon sein Ende fühlt, er weiß nicht mehr, wo er ist, ob er überhaupt noch lebt …?

 

Folge XV

Das Brandsiegel

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Mehr tot als lebend schwemmt es Roç an die Küste Syriens. Helfer und Unterstützer pflegen ihn gesund.

Nachdem der Freibeuter Yeza sicher an Land gebracht hat, stellt er sich den Templern. Kaum ist Yeza im Nildelta gelandet, hört sie, dass der neue Sultan der Mameluken sie abzufangen gedenkt. Freunde helfen ihr, vom Süden her, also übers Rote Meer, nach Jerusalem vorzustoßen.

Der kühne Seefahrer wird in Askalon vor das Hochgericht der Templer gezerrt. Roc, als Zeuge zum Prozess geschafft, kann das Todesurteil des Rivalen nicht verhindern. Yeza erreicht Jerusalem.

Der Freibeuter soll gehängt werden, obgleich man ihm ehrenvolle Enthauptung zugesagt hat. Roç zwingt den Henker, den letzten Wunsch des Mannes zu erfüllen.

Die Armee der Mongolen erstürmt Aleppo. Yeza und Roç, wieder vereint in Jerusalem, nehmen Quartier in der Al-Aqsa, dem Sitz der Templer, jener Moschee, unter der sich die ›Pferdeställe Salomons‹ befinden. Das ›Königliche Paar‹ hat alle gegen sich, Christen, Juden, Muslime. Hoffnung können sie nur in die herannahenden Truppen des Khans setzen.

Jerusalem bereitet sich auf den Mongolensturm vor. Die ›Kinder des Gral‹ steigen in die Tiefe der Al-Aqsa, finden das Becken, dessen dunklen Wassern der Schwarze Kelch entstiegen. Freiwillig begeben sie sich in den ungewissen Born, versinken vor den Augen Williams … Die Außenmauer des Tempels birst, sie gelangen unversehrt, aber doch als ›andere‹, wieder ans Licht, durchqueren die Bresche, um das in erbitterter Feindschaft verstrittene Jerusalem hinter sich zu lassen.

Christen, Juden, Muslime schlagen sich in mörderischem Hass, ein gewaltiger Sturm zieht auf, Roç und Yeza schreiten unbeirrt hinein in das Wüten der Natur …

 

Folge XVI

Das Haupt des Drachens

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Den Sultan von Damaskus befällt Sorge um Reich und Leben. Er schickt den größten und teuersten Teppich der Welt dem heranziehenden Mongolenheer entgegen, ein Geschenk für den Großkhan. In dieser Karawane ziehen auch Roç und Yeza mit. Ein ungebärdiger Emir Anatoliens überfällt brutal den Transport, nicht wegen des kostbaren Riesen-Kelims, sondern um Yeza in seine Gewalt zu bringen. Sie rettet das nackte Leben ihres Geliebten Roç, indem sie sich opfert.

Der Sohn des Sultans wird ausgeschickt, dafür zu sorgen, dass der Teppich als Geste der Unterwerfung sein Ziel erreicht. Er benutzt den Abtransport, um Yeza aus dem Harem des Emirs zu entführen. Von da ab gleicht ihre Reise einem blutigen Balzen um ihre Gunst, Königssöhne schlagen sich tot ihretwegen, bis sie endlich Ruhe und Frieden bei den Sufis in der Oase von Palmyra findet, doch den Teppich, der ihr nur Unglück gebracht hat, wird sie nicht los.

Roç vertändelt die Zeit, die Yeza seiner harrt, mit leichtlebigen Abenteuern. Die Mongolen suchen nach dem ›Königlichen Paar‹, ziehen weiter von Eroberung zu Eroberung, ein abstoßender Ruf von entsetzlichen Grausamkeiten eilt ihnen voraus. So verheeren sie auch Palmyra, Yeza ist entsetzt. Sie wartet nur noch auf Roç, um dann, gemeinsam mit ihm, dem Großkhan mitzuteilen, dass das ›Königliche Paar‹ nicht länger gewillt sei, den von den Mongolen angebotenen Thron über den ›Rest der Welt‹ zu besteigen ….

Reitende Boten aus Karakorum: »Der Großkhan ist tot!«

 

Folge XVII

Ein Teppich in der Wüste

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Epilog

Der unerwartete Tod des unumschränkten Herrschers auf Erden im Herzen des Mongolenreiches eröffnet der Fraktion unter den Dschingiden, die einem Aufstoßen des Tores zur (übrigen) Welt geneigt gegenüberstanden, eine völlig neue Perspektive: Eine Blutsvereinigung des nächsten Großkhans mit dieser ›Prinzessin vom Gral‹. Yeza ahnt nichts von diesen Plänen, aber um Nichts in der Welt will sie ohne ihren geliebten Roç zurück nach Karakorum, dem Sitz des ›Ewig Blauen Himmels‹. Und Roç ist verschollen, oder wollen die, die alles sehen, wie die Adler in den Lüften jede Ameise in der Steppe, ihn nicht finden?

Yeza wehrt sich mit Klauen und Zähnen, die Mongolen sind verzweifelt, während Roç untröstlich und zunehmend erbittert nach ihr sucht.

Den besten Giftmischern des fernen Orients gelingt es schließlich, die tobende Prinzessin in ein Todesschlaf-ähnliches Koma zu versetzen. Waffenstarrend setzt sich ihre Eskorte der ›Söhne des Himmels‹ in Bewegung mit der kostbaren Fracht, der ›Prinzessin vom Gral‹, gebettet auf dem stets mitgeführten, vermaledeiten Riesen-Kelim, in Richtung des verwaisten Throns …

DRAMATIS PERSONAE

DIE KINDER DES GRAL

Roger-Ramon-Bertrand, gen. ›Roç‹

Isabelle-Constance-Ramona, gen. ›Yeza‹

DIE HÜTER DER KINDER

Laurence de Belgrave, Gräfin von Otranto

Hamo L'Estrange, ihr Sohn

Clarion von Salentin, ihre Ziehtochter

Madulain, eine Saratz, ihre Zofe

William von Roebruk, Franziskaner

Gavin Montbard de Béthune, Präzeptor der Templer

Sigbert von Öxfeld, Komtur des Deutschen Ritterordens

John Turnbull, alias Conde du Mont-Sion

Crean de Bourivan, sein Sohn, Assassine

Tarik ibn Nasr, Kanzler der syrischen Assassinen

Prinz Konstanz von Selinunt, alias ›Roter Falke‹

Bohemund VI., der junge Fürst von Antioch

Ezer Melchsedek, der Kabbalist von Alexandria

IM DIENSTE FRANKREICHS

König Ludwig IX., König von Frankreich

Königin Margarethe, seine Gemahlin

Robert d'Artois, sein Bruder

Charles d'Anjou, sein Bruder

Yves der Bretone, sein Leibwächter

Maître Robert de Sorbon, sein Beichtvater

Jean de Ronay, stellvertretender Großmeister der Johanniter

Simon de Saint-Quentin, Dominikaner

Graf Jean de Joinville, Seneschall der Champagne, Chronist

Graf Johannes von Sarrebruck, Vetter des Joinville

IM DIENSTE DES ISLAMS

Al-Salih al-Din Ayub, Sultan von Syrien und Ägypten

Turanshah, sein Sohn

Schadschar ad-Durr, Sultana

Abu al-Amlak, Oberhofmeister zu Damaskus

Fakhr ed-Din, Großwesir

Fassr ed-Din Octay, gen. ›Der Rote Falke‹, sein Sohn

Emir Rukn ed-Din Baibars, Befehlshaber der Mameluken-Palastgarde zu Kairo

Mahmoud, sein Sohn

Shirat, seine jüngste Schwester

An-Nasir, der Malik von Aleppo

El-Ashraf, der Emir von Homs

Abu Bassiht, ein Sufi

DANK FÜR MITARBEIT UND QUELLEN

Walter Fritzsche für den Mut, sich auf Thema und Autor eingelassen zu haben, sowie für die ständige Ermutigung des Letzteren, Ersteres voll auszuschöpfen.

Dr. Helmut W. Pesch für die Aufopferung, ein Feld von über tausend Seiten Zeile für Zeile behutsam und (vollhumanistisch) verständig durchfurcht zu haben.

Last not least Michael Görden, der sich als Ansprechpartner von unschätzbarem Wert erwies und als sachkundiger Katalysator bei der Fülle des Materials und der Ideen seines Schutzbefohlenen.

Für das Erscheinen als E-Book danke ich hockebooks für die aufgewandte Mühe und Roman Hocke persönlich für das Eingehen des ungewöhnlichen Experiments eine erfolgreiche Pentalogie in 17 aufeinander folgenden Einzelbänden aufzulegen. Claudia von Hornstein und Julia Hocke für die hilfreiche Mitarbeit.

Bei aller Berücksichtigung von zeitgenössischen Chroniken und Dokumenten wie: Jean de Joinville, Chronicles of the Crusades, hg. The Estate of M.R.B. Shaw, 1963; Kaiser Friedrich II., hg. Klaus J. Heinisch, Winkler-dtv, 1977; Die Kreuzzüge aus arabischer Sicht, hg. Francesco Gabrieli, Winkler-dtv, 1973; ist für mich das Verfassen eines Romans, der im Hochmittelalter spielt, ohne: Steven Runciman, A History of the Crusades, Cambridge University Press, 1954; undenkbar – ich habe ihm immer wieder zu danken. Flankierend zu seinem opus magnum waren mir von Wert: Otto Rahn, Kreuzzug gegen den Gral, Urban Verlag, Freiburg i. Brsg., 1933; Eugen Roll, Die Katharer, J. Ch. Meilinger, Stuttgart, 1979; Jordi Costa i Roca, Xacbert de Barbera, Llibres del Trabucaire, Perpinya (Cat.), 1989; John Charpentier, L'Ordre des Templiers, Klett-Cotta, Stuttgart, 1959; Hans Prutz, Entweihung und Untergang des Tempelherrenordens, G. Grote'sche Verl., Berlin, 1888; Bernhard Lewis, The Assassins, Weidenfeld & Nicholson, London, 1967; Edward Burman, Gli Assassini, Convivio – Nardini edit., Florenz, 1987; Bertold Spuler, Geschichte der Mongolen, Artemis, Zürich, 1968; Gian Andri Bezzola, Die Mongolen in abendländischer Sicht, A. Francke, Bern, 1974; Friedrich Risch (Hg.), Johan de Piano Carpini, Reisebericht 1245-1247, Leipzig , 1930; Friedrich Risch (Hg.), Wilhelm Rubruk, Reise zu den Mongolen 1253-1255, Leipzig, 1934; und schließlich mein eigenes Buch samt Index und Anhang: Peter Berling, Franziskus oder Das zweite Memorandum, Goldmann, München, 1989 (2. Aufl. 1990).

Roma, den 1. Mai

Peter Berling

ANMERKUNGEN

[1] El-Ashraf: Emir von Homs

[2] Ayubiten: arabische Herrscherdynastie, von Saladin begründet, nach seinem Vater Ayub benannt.

[3] Vitus von Viterbo, geb. 1208, Bastardsohn des Rainer von Capoccio und wahrscheinlich Loba der Wölfin, einer katharischen Faidite. Von seinem Vater, dem amtierenden »Grauen Kardinal«, immer wieder degradiert, war der Häscher der Kinder im Auftrag der Kurie unterwegs, bis er in Konstantinopel 1247 den Dolchen der Assassinen zum Opfer fiel (vgl. Peter Berling: Die Kinder des Gral).

[4] Halla! Là taf'alu: arab. Nein! Das macht Ihr nicht!

[5] Initiieren: einführen; Yeza meint aber zirkumzisieren, also beschneiden.

[6] Mortz sui si : okzit. »Er, quan Renovella Gensa« von Sordel. Sordel war der berühmteste italienische Troubadour. Ich sterbe, wenn sie mir nicht ihre Liebe gewährt, denn ich sehe keinen Weg, den ich gehen könnte, keinen Platz, wohin ich mich wenden könnte, wenn sie mich abweisen will. Ich will nicht von einer anderen gehalten werden. Und sie kann ich nicht vergessen, im Gegenteil, was mir auch immer geschehe, die Liebe lässt sie mich noch stärker lieben.

[7] Ai las, e que m : Ach! Wozu dienen mir die Augen, wenn sie doch nichts sehen von dem, wonach mich verlangt? Sordels Refrain erinnert an ein Couplet von Chrétien de Troyes: Et que m'ont donc forfet mi uel / Sil esgardent ce que je vuel.

[8] Chantan prec ma : Mit meinen Liedern bitte ich meine liebliche Freundin, dass es ihr gefallen möge, mich nicht umsonst sterben zu lassen. Denn so sie weiß, es ist eine Sünde, wird es sie reuen, wenn sie mich erst getötet hat. Doch eher will ich sterben, als ohne Trost zu leben, denn schlimmer als der Tod ist es für den, der seine Geliebte nicht sehen kann. Ach! Wozu dienen mir die Augen, wenn sie doch nichts sehen von dem, wonach mich verlangt?

[9] Huri: arab. die Gespielinnen des Paradieses

[10] Nargila: arab. Wasserpfeife

[11] Naqus, la naqus!: arab. Abschneiden – nicht abschneiden!

[12] Insch'allah: arab. Allahs Wille geschehe!

[13] chymische Hochzeit: Begriff aus der Alchimie, Vollbringung des »großen Werkes«, Findung des »Steins der Weisen«, Verschmelzung von Wasser und Feuer

[14] in absentia: lat. in Abwesenheit

[15] alter ego: lat. das andere Ich

[16] incubus scriptoris: lat. Alb eines Schriftstellers; der Alb ist ein Geist, der Albdrücken und Albträume verursacht.

[17] Marie de Brienne, die arme Kaiserin von Konstantinopel, Ehefrau von Kaiser Balduin II, Tochter aus der letzten Ehe des Jean de Brienne (mit Berengaria von Kastilien).

[18] Kaiser Balduin II, 1228–1273, abgesetzt 25.7.1261 ; verheiratet mit Marie de Brienne; seine Eltern waren Peter von Courtenay (Lat. Kaiser von Konstantinopel vom 9.4. bis 11.7.1217) und Yolanda von Flandern (gest. 1219).

[19] Kaiser von Nizäa, Johannes III. Dukas (1222-1254). Diese 1204 dorthin entwichene Nebenlinie errichtete das Kaiserreich von Trapezunt und trug damit zum Ende des »Lateinischen Kaiserreiches« bei.

[20] Paläologos, Michael VIII., Kaiser von Nizäa seit 1259, errichtete 1261 wieder das Kaiserreich von Byzanz, das aber seinen alten Glanz und seine Macht eingebüßt hatte.

[21] Sempad, Bruder und Konnetabel des Königs Hethoum I. (1224-1269) von Armenien

[22] De sopore inter : lat. Der Schlaf zwischen Leben und Tod. Wunder, Verbrechen, Magie mithilfe der Pflanzen und den natürlichen Schätzen, die Mutter Erde (Gea) bringt, anhand von Beispielen, wie sie Geschichte (historia) und Legenden überliefern.

[23] Auctor ..: lat. Verfasser Dareus von der Pforte des Paradieses

[24] Venenarius Trismegistos veneratus: lat. Fantasietitel, wörtl. »dreifach mächtiger, hochverehrter Giftmischer«

[25] Magister : lat. Lehrer der Universität von Alexandria

[26] Divi soporis …: lat. dem Gott des Schlafes gewidmet

[27] sopor: lat. Schlaf, auch Gottheit des Schlafes; sopio kann einmal von sopire = einschläfern, betäuben kommen, bedeutet aber auch das männliche Glied

[28] somnifer, soporifera : schlafbringend, einschläfernd, siehe graues Haar, Schlaftrunk mischen, das männliche Glied, Betäubung

[29] Enim effectus tincturis : lat. Andererseits musste der Effekt der Tinktur jedoch sein Ableben vortäuschen.

[30] Ach saheb al muftah: arab. Bruder des Schlüssels

[31] Bacchus, römischer Gott des Weines und der Trunkenheit; griech.: Dionysos

[32] horras as-sumum: arab. Wächter der Gifte

[33] Absinthiatum sic facies, atropa bella donna: lat. Der Sud wird folgendermaßen hergestellt, Tollkirsche

[34] non solum spiritus …: lat. nicht nur der Geist, sondern der Leib wird sterben

[35] exotica occidentales: lat. außergewöhnliche (Pflanzen) des Abendlandes

[36] passiflora: Passionsblume

[37] alba spina: Weißdorn

[38] Potium lat. Getränk

[39] tinctura Thebana: Opium

[40] cum herba sine nomine …: lat. mit Kräutern ohne Namen, die ich bei den Arabern gesehen habe: Ich habe einige Araber gesehen, die jenes Kraut sogar gegessen haben; sie werden ›Hashashin‹ genannt.

[41] Digitalis: Fingerhut

[42] vis papaveris: lat. Macht, Kraft des Mohns = Opium

[43] salat al maghreb: arab. Abendgebet

[44] escoutatz!: okzit. So höret!

[45] Ab diables pren : okzit. Es spielt ein Spiel mit dem Teufel, wer der falschen Liebe sich verschrieb. Und braucht keine andere Rute, um sich zu schlagen. So höret! Er fühlt nicht mehr als jener, der sich kraut, bis er bei lebendigem Leib sich die Haut abgezogen hat.

[46] Marcabru: Troubadour

[47] Qui per sen  : okzit. Wer nach der Weiber Gunst sich richtet, dem geschieht recht, wenn ihm Böses widerfährt. So höret!

[48] Malaventura-us en : okzit. Unglück kommt über den, der sich nicht vor Euch (den Weibern) hütet! Fortsetzung des Liedes von Marcabru

[49] Détachement: franz. Abordnung

[50] status quo ante: lat. Zustand, der vorher herrschte

[51] Thronprätendent: Thronanwärter

[52] Imponderabilien: Unwägbarkeiten

[53] Demystifizierung: Entkleidung eines Geheimnisses

[54] defectio rationis: lat. Schwund der Vernunft hier: Bewertungsdefizit

[55] res actae et visibiliae: lat. durchgeführte und sichtbare Sachen, hier: messbare Leistung

[56] consultatio: lat. beratende Mitarbeit

[57] conditio sine qua non: lat. Unabdingbare Voraussetzung

[58] raptus: lat. Koller, Wutanfall

[59] necessitas imminens agendi: lat. unmittelbarer Handlungsbedarf

[60] Imam Muhammad III, Großmeister der Assassinen in Alamut (Persien)

[61] Polla ta deina : griech. Viel Ungeheures ist, doch nicht so Ungeheures wie der Mensch.

[62] Deus lo vult: okzit. Gott will es

[63] omissis: lat. Auslassung

[64] Schisma: Kirchenspaltung

[65] das Recht der Investitur: Das Recht, jemanden mit einem Amt zu bekleiden. Hier geht es um die Frage, ob es der Krönung des Kaisers durch den Papst bedarf.

[66] Gottfried von Bouillon, Herzog von Niederlothringen (1088-1100); Herzogtitel für Verdienste als Marschall des Reiches (Rombesetzung), Titel nicht erblich, daher Teilnahme am Kreuzzug; seine Grafschaft verkaufte er vorher an den Bischof von Lüttich; Bruder des ebenfalls nicht erbberechtigten Balduin, des ersten Königs von Jerusalem.

[67] Patriarch von Byzanz: höchster geistlicher Würdenträger der griechisch-orthodoxen Kirche

[68] Pyromane: griech. Brandstifer mit krankhaftem Wiederholungszwang

[69] Historicus: lat. Geschichtsschreiber

[70] propaganda fidei: lat. Verkündigung des Glaubens

[71] Peter der Einsiedler, volkstümlicher Anführer einer Pilgerbewegung, die bereits 1095 (unmittelbar nach dem Konzil von Clermont) spontan dem I. Kreuzzug (1096) voraneilte und auf dem Balkan bzw. in Kleinasien elendiglich scheiterte.

[72] Raimund von Toulouse, einer der Führer der vier Heeresblöcke des I. Kreuzzugs (neben 1. Gottfried von Bouillon und seinem Bruder Balduin, 2. Bohemund von Tarent und seinem Neffen Tankred von Lecce, 3. den Herzögen Robert von der Normandie und Robert von Flandern). Sie teilten sich das eroberte Land wie folgt: Balduin wurde Graf von Edessa, Bohemund Fürst von Antiochia, Tankred Prinz von Galiläa, Robert von der Normandie und Robert von Flandern kehrten in ihre Heimat zurück, Raimond wurde Graf von Tripoli.

[73] advocatus Sancti Sepulchri: lat. Anwalt des Heiligen Grabes, Gottfried von Bouillon erhob nach der Einnahme von Jerusalem 1099 keine Ansprüche, sondern nahm nur diesen Titel an.

[74] Mentor: lat. Berater

[75] Sankt Bernhard von Clairvaux, 1091-20.8.1153, aus dem Adelsgeschlecht Chatillon, trat 1112 in den Zisterzienserorden ein und gründete 1115 das Reformkloster Claravallis; 1130 entschied er die Papstwahl von Innozenz II., 1140 verurteilte er den berühmten Scholastiker Abelard, 1145 begleitete er den päpstlichen Legaten auf einer Mission gegen die Albigensischen Ketzer. Sein Onkel André de Montbart gehörte zu den Gründungsmitgliedern des Templerordens.

[76] Sultan Zengi, 1127 Atabeg von Mossul, eroberte 1144 das erste Teilstück des »Königreiches von Jerusalem« zurück, Edessa (das heutige Urfa). Der Staufer Konrad III. und Ludwig VII begaben sich daraufhin auf den II. Kreuzzug (1147-1149), den »Kreuzzug der Könige«, ein erfolgloses Unternehmen, weil Ludwig sich mit dem König von Sizilien Roger II. und Konrad sich mit seinem Schwager Manuel I. Komnenos, dem Kaiser von Byzanz, verbündete, die erbitterte Feinde waren. Zengi starb schon 1146, ihm folgte Nur ed-Din (Nurredin), der 1154 Damaskus eroberte und 1179 starb. In seinem Dienst stand der Vater Saladins General Nadsche ad-Din Ayub.

[77] Eleonore von Aquitanien, blutjunge Ehefrau von Ludwig VII., die ihn auf dem Kreuzzug begleitete und das Unternehmen erschwerte, indem sie (die laut Minnesänger Schönste ihrer Zeit) mit ihrem Onkel, dem Fürsten von Antioch, anbandelte; nach der Scheidung von Ludwig heiratete sie Henri II., den Sohn ihres Geliebten Gottfried (Le Bel) von Anjou, und wurde durch ihn Königin von England und Mutter des Richard Löwenherz.

[78] Sultan Saladin löste 1171 die Fatimiden-Dynastie ab und machte sich 1176 zum Sultan von Ägypten und Syrien; eroberte 1187 Jerusalem; starb am 3.3.1193

[79] Friedrich I. Barbarossa, geb. 1122, wurde am 9.3.1152 Dt. König und am 18.6.1155 Dt. Kaiser.

[80] Richard Löwenherz, Richard I, geb. 1157, folgte seinem Vater auf dem Thron (1189-1199). 1190 begab er sich mit Philipp von Frankreich auf den III. Kreuzzug, wurde von seiner Mutter Eleonore (s.o.) mit Berengaria von Navarra verheiratet; er eroberte Akkon zurück, verließ das Heilige Land 1192, geriet auf der Heimreise in Wien in Gefangenschaft des Herzogs Leopold von Österreich; nachdem er 1194 gegen hohes Lösegeld freigekommen war, musste er seinen Thron und sein Land gegen die Machtansprüche seines Bruders Johann »Ohneland« verteidigen. Er starb 1199 in den Armen seiner Mutter an den Folgen einer Verletzung durch einen Pfeil.

[81] Philipp II Augustus, 1180-1223, frz. König, der Johann »Ohneland« den Prozess machte; eroberte alles Land nördlich der Loire von England zurück (Kapitulation von Rouen 1204).

[82] Heinrich VI., 1165-1197; Barbarossas zweiter Sohn, Heirat mit Constance d'Hauteville und dadurch Vereinigung des Dt. Reiches mit Süditalien; 1191 Krönung zum Kaiser; 1194 gebar Constance Friedrich II., den sie nach dem Tod des Vaters als Vierjährigen in Palermo zum König von Sizilien krönte.

[83] spiritus rector: lat. geistiger Urheber

[84] kufia: arab. Tuch

[85] Chivalers, mult estez …: altfrz. Meine Herren Ritter, das Heil ist euch sicher, da Gott euch aufgerufen, gegen die Türken und die Ayubiten, die seine Ehr' so gekränkt. Denn zu Unrecht haben sie seine Lande gebrandschatzt. Darüber müssen wir tiefen Schmerz empfinden, denn dort wurde Gott zum ersten Mal gedient und anerkannt als Herrscher.

[86] Ki ore irat …: okzit. Wer da zieht mit Ludwig, furchtlos zur Hölle muss reiten! Des Paradies ist sein Seel', gewiss, Engel ihn begleiten.

[87] Pris est Sion : altfrz. Gefallen ist Jerusalem, wie ihr wisst, unterdrückt die Christen, verlassen die Kirchen und ohne Gott entweiht. Meine Herren Ritter, besinnt euch, die ihr habt der Waffen Ehr', setzt eure Leiber ein für den, der für euch ans Kreuz geschlagen wurde.

[88] innahu jandhur beheqd: arab. der hat den bösen Blick

[89] schirwal: arab. Pluderhose

[90] tarabeza: arab. Rundtisch

[91] Malik-Rik: arab. König Richard (Löwenherz)

[92] Alum conquer : altfrz. Auf! Lasst uns Moses erobern, der sein Lager auf dem Berg Sinai hat! In die Hände der Sarazenen sollen sie fallen nimmermehr, teilte er doch das Rote Meer mit einem Hieb, als das auserwählte Volk ihm folgte und Pharao an ihren Fersen hing, bis er mit all seinen Mannen elendiglich zugrunde ging.

[93] El-Kamil, Sultan von Ägypten, Kairo (gest. 8.3.1238).

[94] Saint-Denis: Kathedrale nördlich von Paris, ursprgl. Klosterkirche; gegründet von König Dagobert um 630, umgebaut im 11. Jahrhundert; Grabstätte des französischen Könighauses.

[95] Jean d'Ibelin, einer der führenden Barone des Königreiches von Jerusalem. Die Ibelins waren die Begründer von Beirut und stellten viele Male die Regenten oder Gouverneure.

[96] beit al hamàm: arab. Haus der Tauben

[97] Dumyat. arab. Damietta

[98] Diarbekir: (Diyarbakr), Stadt im nördlichen Syrien (heute Südtürkei). Turanshah herrschte dort, in der Hauptstadt der Gezirah (s.u.), seit 1239 als Vizekönig.

[99] Turanshah, al-Mu'azzam Turanshah folgte seinem Vater Ayub 1249 auf den Thron von Damaskus und Kairo; wurde bereits 1250 von den Mameluken in Ägypten ermordet. In Syrien trat sein Vetter An-Nasir die Nachfolge an.

[100] Gezirah: Gebiet im nordöstlichen Syrien, zwischen Euphrat und Tigris.

[101] Baibars, az-Zahir Rukn ed-Din Baibars al-Bundukdari. Der Bogenschütze erklomm 1260 selbst den Thron von Kairo.

[102] Allah jahmina!: arab. Allah schütze uns!

[103] Mardin: Stadt und Festung in der Gezirah

[104] faidit: okzit. Verfemter, exkatharischer Ritter, von den Franzosen und der Kirche verfolgt und enteignet, also vogelfrei.

[105] Ex Oriente crux!: lat. Aus dem Osten kommt das Kreuz! (statt Licht), ein Scherz

[106] Aualan sallu : arab. Findet jetzt erst einmal Frieden im Gebet, und Allah wird Euch erhören.

[107] Schukran lakum: Ich danke Euch, Roter Falke.

[108] Zelter: auf Passgang abgerichtetes Reitpferd, besonders für Damen

[109] Ich bin der …: Text von Abu Mansur al-Halladj, islamischer Mystiker aus dem Iran, geb. 857; 922 wurde er verurteilt, gehängt und verbrannt.

[110] Heliopolis: griech. Stadt und Tempelanlage östlich von Kairo, heute Masr el-Gedida.

[111] Abu Al-Amlak, arab. »Vater des Riesen«, diente als Oberhofkämmerer zu Damaskus erst Sultan Ayub, dann Sultan An-Nasir II. Salah ad-Din

[112] Kopten: ägyptische Christen (das Wort ist eine Verstümmelung von »Ägypter«), in Abessinien und Ägypten existiert die koptische Kirche heute noch.

[113] Banu-Kinana: Beduinenstamm im Dienste Kairos

[114] Te Deum laudamus: lat. (Großer) Gott, wir loben Dich; liturgischer Lobgesang

[115] Vexilla regis :lat. Die königlichen Banner vorwärts stürmen, es leuchtet das Kreuz im mystischen Schein, wo er zu Fleisch ward, uns zu sühnen, den Tod erlitt für uns allein.

[116] usus: lat. Brauch

[117] Outremer: frz. jenseits des Meeres; im Mittelalter Ausdruck für das Heilige Land

[118] spiritus rector: lat. Anführer, geistiger Urheber

[119] conspiratores: lat. Verschwörer

[120] Quaal al sabea' chitmat: arab. Saal der sieben Siegel

[121] Al uchra?: arab. Die andere?

[122] al jad al uchra: arab. die andere Hand

[123] masikat al aidi: arab. Handkerker

[124] abu al taqlib: arab. Meister des verdrehten Wortes

[125] qas al halq, anf ua udhun: arab. Abschneiderei von Hals, Nasen und Ohren

[126] Schimtar: arab. Krummsäbel mit vorn breit auslaufender, zwei- oder dreigezackter Klinge

[127] Allah jaatiku al umr at-tawil!: arab Allah schenke Euch Freude an einem langen Leben!

[128] rais al chaddam: arab. Oberkämmerer

[129] Chalons-sur-Marne: Stadt in der ostfranzösischen Provinz, nicht weit von Joinville.

[130] beit al nisso' al ma'asulat: arab. Haus der alten Frauen

[131] Petrus von Vinea, bekleidete als Notar und Ausfertiger sämtlicher Urkunden bereits als junger Mann eine Vertrauensstellung in Friedrichs Diensten.

[132] Sappeur: frz. Pioniersoldat, spezialisiert auf den Bau von Stollen (unter die feindliche Stadtmauer).

[133] beide Propheten: Jesus von Nazareth und Mohammed

[134] Musa al Ashraf II. Muzaffar-ad-Din, vierjähriger Thronfolger (Mit-Sultan) auf dem Thron von Kairo, regiert an der Seite von Aibek, dem ersten Mameluken-Herrscher,

[135] ante portas: lat. vor den Toren

[136] Herr Walter, Walter Chatillon, Nachfahre von Reynald Chatillon (s.u.)

[137] Reynald Chatillon, aus Frankreich stammender Ritter, 1153 Fürst von Antioch; er brach den Waffenstillstand mit Saladin und trieb das Königreich von Jerusalem in den Krieg, der bei den Hörnern von Hattin verloren wurde; wurde 1187 von Saladin enthauptet.

[138] Ex Ade vitio  : lat. Aus Adams Schuld hat unser Verderben den Anfang genommen. Gott und der Mensch durch Christus, den Herren, sind sie versöhnt.

[139] Ave maris Stella : lat. Meeresstern, ich dich grüße, Gottes Mutter süße, allzeit Jungfrau reine, Himmelspfort' alleine.

[140] Solva vincla reis : lat. Von der Schuld befreie, Blinden Licht verleihe, alles Bös' abkehre, alles Gut' begehre!

[141] Monstra te esse …: lat. Dich als Mutter zeige, mache, dass sich neige unserm Flehn auf Erden, der dein Sohn wollt werden.

[142] Oktave des heiligen Remigius, achttägiges katholisches Kirchenfest zu Ehren des Heiligen.

[143] Gamal ed-Din Mohsen, (auch Dschamal), Obereunuch des Palastes von Kairo.

[144] Alama: arab. Unterschriftszug eines Herrschers (meistens mit Schablone hergestellt)

[145] Alhamdu lillah!: arab. Allah sei Dank!

[146] Schadschar ed-Durr, Witwe des Sultan Ayub, Stiefmutter des Turanshah, Mutter von Musa?

[147] Praeliti et Barones : lat. Prälaten und Barone, hochberühmte Grafen, der Mönche alle wie der Priester, Soldaten und Krämerpack, Bürgersleut und Matrosen, Stadtvolk und Fischersmann lassen ihr Loblied ertönen: Ave Maria!

[148] Reginae comitissae …: lat. Königinnen, Grafentöchter, feine Edeldamen mächtig, prächtig im Kreise ihrer Zofen, Jungfern noch, teils alte Weiber oder Witwen erklimmen den Berg und singen wie Nonnen: Ave Maria!

[149] Principes et magnates : lat. Fürsten, Heerführer aus königlichem Stamme, weltliche Herrscher im Besitz der Gnade gestehen ihre Sünden laut, schlagen ihre Brust voll Reue, beugen ihre Knie und rufen: Ave Maria!

[150] Bahr as-Saghir: zum Kanal ausgebauter wichtiger Seitenarm (gen Osten) des Nils, Verbindung zum Menzaleh-See

[151] beit al haman: arab. Haus der Tauben

[152] Dau: ägyptischer Lastensegler mit schrägem Mast und Dreieckssegel

[153] qua'at mahkamat al daraib: arab. Gerichtssaal

[154] quailu al haq: arab. Sprecher des Rechts

[155] Byzantine: Zahlungsmittel im gesamten Vorderen Orient, auch im islamischen Machtbereich

[156] sputum: lat. Auswurf, Speichel

[157] Kasbah: arab. Altstadt, Innenstadt, oft durch Mauern befestigt.

[158] Bézant alla riscossa!: ital. Her zum Entsatz! Auf zum Wiedergewinn! Ursprünglich Hilferuf, wenn Kämpfende in eine Notlage gerieten; Kampfruf der Templer

[159] Maestro Venerabile: ital. hochverehrungswürdiger Meister

[160] Allah jahfadhaq: arab. Allah möge sich seiner Seele annehmen.

[161] Faschinen: Geflecht, um Erdwälle zu verstärken und haltbar zu machen.

[162] Szezedin: »Sohn des alten Sheikhs« von Christen geschaffener Name, basierend auf dem schlecht verstandenen Wort sheikh; genauso entstanden die Namen »Saladin« und seines Bruders »Sephadin«

[163] Malik von Aleppo: König von Aleppo (steht über dem Emir, aber unter dem Sultan); Aleppo, Mossul und Damaskus hatten den Rang von Königssitzen.

[164] Guy du Plessis, Komtur der Templer von Tortosa

[165] Baha' ad-Din Zuhair, bekannter Dichter und Sekretär der Ayubiten.

[166] transmissio: lat. Übersetzung

[167] Antinoos, Lustknabe des Turanshah (Name wohl bei Alexander entliehen)

[168] Popule meus: lat. Mein Volk, was habe ich dir angetan, dass du so traurig bist? Antworte mir!

[169] Quia eduxi : lat. Weil ich dich in das Land der Ägypter führte, hast du deinem Heiland das Kreuz bereitet? Antworte mir!

[170] Ayos o theos …: griech. Heilig, o Gott, Heilig, Deine Stärke, Heilig, Unsterblicher, erbarme Dich unser!

[171] Sede, Sion, in pulvere : lat. Da liegst du, Jerusalem, in Staub, streust Asche auf dein Haupt, in Sackleinen gehüllt. Wo einst Hoffnung fest sich gründete, weht nun kein Banner mehr, des Erbarmens und des wahren Glaubens Privileg.

[172] Sami: altpers. weiser Führer

[173] halca: Leibwache des Sultans

[174] die Nachkommen des Saladin: die Ayubiten; sein Vater war General Ayub, dessen Namen die Dynastie annahm,

[175] museion: griech. Akademie, in der berühmte Gelehrte aller Wissenschaften unterrichteten

[176] O tocius Asie : lat. O Ruhm ganz Asiens, Tochter des Königs von Alexandria, dir hat die Göttin, Maxentia, die Philosophie, die griechischen Schulen anvertraut. Ihrer Lehre Sieg verdanken wir den Beschützer der edlen Jungfrauen.

[177] Ezer Melchsedek, jüdischer Kabbalist (s.u.) und Gelehrter an der Universität von Alexandria.

[178] Kabbalist: Deuter der Kabbala, der jüdischen Geheimlehre; betreibt mystische Interpretation des Alten Testaments; Umsetzung der Erkenntnisse in Zahlen und Formen.

[179] Chevalier du Mont-Sion: Deckname des John Turnbull, Hinweis auf seine Zugehörigkeit zur Prieuré

[180] Adeptus: Bewerber um Aufnahme in einen Geheimbund bzw. Einweisung in eine Geheimlehre

[181] El-Suwais: arab. Suez

[182] Allah jitawil umru: arab. Allah schenke ihm ein langes Leben!

[183] Jahwe: althebr. Gott

[184] motus spiritualis: lat. geistige(r) Antriebskraft), Beweggrund

[185] conditores: lat. Begründer, im Sinne von Weichen stellen, die Voraussetzungen schaffen

[186] die Clayms: weißer Ordensmantel der Templer, der über der Rüstung getragen wurde

[187] Abakus: Marschallsstab der Oberen des Templerordens

[188] die Bahriten, so genannt, weil ihre Quartiere in Kairo am Nil (bahr) lagen; aus ihren Reihen gingen die ersten Mameluken-Sultane hervor.

[189] die Gamdariten, die »Kämmerer«, andere Mamelukengruppe.

[190] Car cel q'era …: okzit. Denn das war ein Kopf von hohem Werte, der hochvermögende Robert, Graf der Franken, er ist tot! – Oh Gott! Welch ein Verlust, welch Jammer! Tot! Welch schaurig Wort und wie schmerzlich anzuhören! Ein hartes Herz muss ein Mann haben, um solch Pein und Leid zu ertragen.

[191] Bab an Nasr: arab. Stadttor von Kairo

[192] fustan: arab. Robe

[193] Allah jaatikum …: arab. Allah beschere Euch ein langes glückliches Leben, eine gedeihliche Herrschaft!

[194] Allah jichalilkum …: arab. Allah erhalte Euch Euren Großmut und Eure Freigiebigkeit!

[195] bahariz: arab. Leute von der See

[196] inch' allah: arab. so Allah will

[197] Haia bina lil : arab. Auf zum letzten Gefecht!

[198] das Avis: lat.-frz. Ankündigung

[199] Silentium!: lat. Ruhe!

[200] Turkopole: Bezeichnung für einheimische Hilfstruppen der Barone von Outremer und der Ritterorden. Die Turkopole waren oft nicht einmal Christen, sondern verdingten sich als Söldner an die Herren, die das Gebiet beherrschten, in dem sie lebten. Bei den Orden gab es eigens für sie die Einrichtung eines Turkopolen-Kommandeurs.

[201] In pedes: lat. Auf die Füße! Aufgestanden!

[202] Drapier: im Ritterorden der für die Kleidung zuständige Meister

[203] Ibe'adu ja : arab. Platz da, Ihr Hunde, oder soll unser Herr verbluten!

[204] Aina attabib, : arab. Wo ist der Arzt, der große Wundertäter?

[205] Aina hua?: arab. Wo ist er?

[206] malek al infranj: arab. der König der Franken

[207] Allah jicharibhum: arab. Möge Allah sie verderben!

Der Autor


Peter Berling

Peter Berling wurde am 20. März 1934 in Meseritz geboren, in der ehemaligen Grenzmark Brandenburgs. Seine Eltern waren die Berliner Architekten und Poelzig-Schüler Max und Asta Berling. Jugend, Krieg und Gymnasium in Osnabrück (wohin die Familie 1938 umzog) und auf dem Internat Birklehof im Schwarzwald. 1954 Beginn eines Architektur-Studiums in München, Wechsel zur Akademie der Bildenden Künste, Tätigkeiten als Werbegrafiker, Reiseleiter, Konzertveranstalter, Musikverleger.

Angestoßen durch Alexander Kluge 1959 Einstieg in die Produktion von Filmen, beginnend mit Klaus Lemke, Werner Schroeter und schließlich Rainer Werner Fassbinder. In Folge zunehmender Co-Produktionen mit Italien übersiedelte Berling 1969 nach Rom. Gleichzeitig verstärktes Mitwirken als Charakterdarsteller in weit über 100 Filmen u.a. bei Werner Herzog, Jean-Jacques Annaud, Martin Scorsese, Volker Schlöndorff und R. W. Fassbinder. Sehr spät, erst 1989, begann Berling seine Karriere als Schriftsteller, als Verfasser historischer Romane. Bereits mit dem Zyklus ›Die Kinder des Gral‹ gelang ihm ein Bestseller, übersetzt in bislang 18 Sprachen.

Parallel zum Schreiben tritt Berling in der dtcp-Sendereihe ›facts & fakes‹ bei Alexander Kluge auf. In bis heute mehr als 200 Folgen verkörpert er als Interviewter erfolgreich die verschiedensten Rollen aus grauer Vorzeit, glaubwürdig bis tief in die Wirren des 20. Jahrhunderts, vom Geheimdienstler und Opernsänger bis zum Organhändler, Tiefseeforscher und glücklosen Militärstrategen.

2011 erschien sein autobiografisch angelegter Roman
›Hazard & Lieblos‹, Kaleidoskop eines Lebens, Hoffmann & Campe,
den er lieber ›Liebfeig & Chûzpe‹ getitelt hätte. Demnächst wird Peter Berling 80, kein Ende in Sicht.

WAS DAVOR GESCHAH IN FOLGE IV

Die Piratin der Ägäis

Das Entkommen der ›Kinder des Gral‹ in die Ägäis gedeiht nur kurz zum abenteuerlichen Piratenleben auf der berüchtigten Triëre, der ›Äbtissin‹.

Sie geraten mitten unter das Kreuzzugsgeschwader Ludwig des Heiligen, König von Frankreich, in die gierig gereckten Krallen von dessen geistlichen Beratern – und stecken dazu noch zwischen den gnadenlosen Mahlsteinen der einander spinnefeinden Ritterorden von Johannitern und Templern. Der Kreuzzug hat Roç und Yeza nach Zypern verschleppt, wo sich das riesige Heer der Christen sammelt.

Ihre Flucht gerät zum tolldreisten Meisterstück, leider unter Zuhilfenahme eines völlig seeuntauglichen Fischerkahns. Als Schiffsbrüchige gestrandet, an die Küste Syriens gespült, fallen die alten Häscher noch entschlossener über sie her. Yves, der Bretone, der geheime Scharfrichter der Krone, ist ihr fürchterlichster Gegner. Doch die Assassinen werfen sich als die Schutzmacht der ›Königlichen Kinder‹ auf. Geborgen auf ihrer Festung, fühlen Roç und Yeza sich zum ersten Mal sicher, mit ihrer persönlichen Freiheit ist es erst mal vorbei. Klein ist der Schritt vom besorgten Heger zum strengen Wächter. ›Die Kinder des Gral‹ verzagen nicht, sie bauen auf ihre Freunde …

I
LASTER IM HAFEN

Die Blaue Moschee