Nr. 1258

 

Sternenfieber

 

Sie suchen EDEN II – und stranden in der Raumfalle

 

von H. G. Ewers

 

 

Auf Terra und den anderen Menschheitswelten schreibt man den Mai des Jahres 429 NGZ. In den Wochen zuvor sind im Solsystem viele Dinge geschehen. Da war zum Beispiel der Angriff der beiden letzten Elemente des Dekalogs. Doch er wurde abgewehrt, und das Chronofossil Terra konnte aktiviert werden.

Damit ergibt sich eine neue Lage: Die Endlose Armada macht sich auf den langen Weg in Richtung Behaynien. Perry Rhodan geht auf die Suche nach EDEN II. Die Reste des Virenimperiums haben sich im Raum Terras zusammengeballt. Und viele Menschen beginnen, die Auswirkung der Aktivierung Terras zu spüren. Sie empfinden sich als Galaktiker und werden von akutem Fernweh ergriffen.

Dieses Fernweh wird durch die Virenschiffe gestillt, die mit ihren Passagieren Kurs in die Unendlichkeit des Alls nehmen.

Ähnlich wie Perry Rhodan haben auch Vironauten-Gruppen, die sich nicht nur aus Terranern und Terra-Abkömmlingen, sondern auch aus Extraterrestriern zusammensetzen, ihre ganz spezifischen Ziele, als sie zu ihrer großen Reise aufbrechen. Doch während es den meisten Vironauten nur um das Abenteuer geht und darum, neue Bereiche des Kosmos zu erleben, geht es Perry Rhodan allein um die Aufgabe, das letzte Chronofossil zu aktivieren.

Doch allen Gruppen gemeinsam ist das STERNENFIEBER ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Perry Rhodan – Der Terraner auf der Suche nach EDEN II.

Gesil – Rhodans Frau erwartet ein Baby.

Si'it – Ein Blue auf der BASIS.

Oros Kalackai, Y'Stürüx, Shastru Drummon, Lyrda Konthal und Tango Cavarett – Vironauten unterwegs im All.

1.

 

Er hatte sich verirrt.

Das wäre an sich nicht weiter schlimm gewesen, denn Verirren gehörte sozusagen zu seinem Beruf. Diesmal jedoch hatte er sich nicht nur im Raum verirrt und auch nicht nur in der Zeit, sondern gleichzeitig in Raum und Zeit.

Das nahm er jedenfalls an, denn die Umgebung, in der er sich befand, war so fremdartig, dass er sie mit bekannten Begriffen nicht hätte beschreiben können. Es gab keine Namen dafür.

Es gab nicht einmal einen Namen für ihn selbst.

Er hatte vergessen, wie er hieß. Verzweifelt sah er an sich herab. Er trug einen Raumschutzanzug mit silbergrauer Beschichtung. Das vermochte er also noch festzustellen. Er erkannte auch die technischen Details seines Anzugs, wie Außenmikrophone, Außenlautsprecher und den breiten Außengürtel mit dem Notstartschalter und der Steuertastatur für die Fluganlage. Er wusste auch, dass das Gebilde, das er auf dem Rücken trug, Aggregattornister hieß.

Nachdenklich zog er den faustdicken, unterarmlangen schwarzen Stab hervor, der unter seinen Gürtel geklemmt war und musterte die sechs knallroten Ringe, die ihn umzogen. Er vermutete, dass es sich um eine Waffe handelte. Versuchsweise presste er die Hand fest um ihn – und starrte im nächsten Moment konsterniert dorthin, wo der Stab eben noch gewesen war. Es war, als hätte er sich seine Existenz nur eingebildet gehabt, so spurlos war er verschwunden.

Er hörte jedoch sofort auf, darüber nachzugrübeln, als er merkte, dass Bewegung in seine Umgebung gekommen war. Alles veränderte sich mit rasender Geschwindigkeit.

Oder bewegte er sich durch wechselnde Umgebungen?

Er hätte es nicht sagen können. Es gab keinen Anhaltspunkt dafür. Es gab auch niemanden, den er hätte befragen können.

Bei diesem Gedanken stutzte er.

Er erinnerte sich undeutlich daran, dass er nicht allein gewesen war, bevor er in diese unmöglich erscheinende Umgebung geraten war. Jemand hatte sich bei ihm befunden – und irgendwie hatte er das Gefühl, als wäre er auch jetzt nicht allein.

Er sah sich um. Er rief. Doch er sah weder ein anderes Lebewesen, noch erhielt er eine Antwort auf sein Rufen. Aber das Gefühl blieb, dass er nicht allein war. Jemand befand sich ganz nahe bei ihm.

»Wo bist du?«, flüsterte er.

Zwei hellgrüne Lichtbahnen rasten auf ihn zu, kreuzten sich vor ihm – und explodierten in einer lautlosen Kaskade bunter Lichterscheinungen.

Dann wurde es finster.

Aber nicht für lange.

Und als es wieder hell wurde, war alles anders ...

2.

 

Oros Kalackai und Hafila Mamock saßen unbeweglich in ihren Variosesseln und blickten unverwandt auf den Panoramaschirm, der die domhohe Kuppel der NAGELIA lückenlos ausfüllte.

Die optischen Eindrücke, die der Panoramaschirm bot, erweckte den Eindruck, als raste das Schiff mit unheimlicher Geschwindigkeit auf einer grünleuchtenden Schiene entlang, die unablässig hin und her schwang und mit zahllosen weiten Kurven und Schleifen durch ein Meer explodierender Farben führte.

Soeben jagte die NAGELIA scheinbar hautnah über den violett glühenden Schlund eines Black Holes hinweg, in dessen Zentrum etwas gleich einem Tropfen Quecksilber schillerte.

Hafila Mamock stöhnte. Die hohe Geschwindigkeit rief zusammen mit dem tödlich-schönen Anblick des Black Holes ein Gefühl des Ausgeliefertseins hervor, gegen das sich das Unterbewusstsein zu schützen versuchte, indem es dem Verstand das Sterben als genussreichen Übergang in eine erstrebenswerte andere Daseinsform vorgaukelte.

Oros Kalackai befand sich ebenfalls im Bann der optischen Eindrücke und ihrer psychischen Auswirkungen. Nur in einem kleinen Winkel seines Geistes regte sich die Einsicht, dass Hafila und er in der Gefahr schwebten, wahnsinnig zu werden.

Er kämpfte mit aller Willenskraft gegen diesen Bann an. Es war so anstrengend, dass ihm der Schweiß ausbrach. Beinahe hätte er aufgegeben. Aber es war sein Stolz, der das verhinderte, der Stolz des Ertrusers, der bei allen diesen Umweltangepassten, die auf Zaltertepe geboren waren, besonders stark ausgeprägt war.

Seine Zähne mahlten knirschend aufeinander, als es ihm endlich gelang, sich aus dem Bann zu befreien. Er schüttelte den massigen Kopf mit der Soft-Locken-Frisur (zu der die Terraner Afrolook gesagt hätten), knurrte tief in der Kehle, wandte sich der rechts von ihm sitzenden Hafila zu, legte ihr eine Hand auf die Schulter und drückte einmal kurz zu.

Hafila zuckte zusammen, rollte mit den Augen und schlug reflexartig nach Oros. Ihre Faust traf seinen Bizeps so blitzschnell und hart von unten, dass sein ganzer rechter Arm für eine Weile gelähmt war.

Erst danach kam die Ertruserin wieder zu sich.

»Es tut mir leid, Oros«, sagte sie mit einer Stimme, die durch das vorangegangene Erlebnis entpersönlicht war.

Stöhnend presste sie ihr Gesicht in die Handflächen, dann schüttelte sie ebenfalls den Kopf. Sie trug die gleiche Frisur wie Oros, aber ihr Gesicht war natürlich fraulich und hatte weichere Konturen. Außerdem besaß sie keinen Schnauzbart.

»Du kannst nichts dafür«, erwiderte Oros und wandte einen Teil seiner Willenskraft dafür auf, die Sehnen und Muskeln seines rechten Armes mit Befehlsimpulsen zu bombardieren. »Ich hätte deine Reaktion voraussehen müssen.«

»Ihr habt Probleme«, stellte eine wohlklingende Altstimme fest, die von überall gleichzeitig zu kommen schien. »Wie kann ich euch helfen?«

»Du kannst uns nicht helfen, Schiff«, entgegnete Oros Kalackai. »Die Probleme sind psychischer Art und entstehen in uns selbst.«

»Aber sie werden durch die optischen Eindrücke hervorgerufen, die der Panoramaschirm uns vermittelt«, wandte Hafila Mamock ein. »Was wir dort sehen, steht im krassen Gegensatz zu allen unseren Erfahrungen. Es ist im Grunde genommen unmöglich und wirkt auf uns wegen seiner Eindringlichkeit dennoch so, als wäre es die Wirklichkeit.«

»Es ist die Wirklichkeit«, behauptete das Virenschiff. »Wir befinden uns innerhalb eines psionischen Netzes – und aus einem psionischen Netz heraus seht ihr das Universum wirklichkeitsgetreuer, als befändet ihr euch im vierdimensionalen Raum-Zeit-Kontinuum.«

»Wirklichkeitsgetreuer?«, echote Hafila zweifelnd. »Aber ich weiß, dass Black Holes unsichtbar sind. Wenn ich, wie vorhin, trotzdem ein Black Hole als violett glühenden Schlund gesehen habe, kann das doch nicht wirklichkeitsgetreuer sein. Es war eine optische Täuschung, hervorgerufen wahrscheinlich durch einen Verzerrungseffekt.«

»Irrtum!«, erwiderte das Virenschiff. »In einem psionischen Netz sind die im so genannten Normalraum wirkenden Verzerrungseffekte weitgehend geglättet. Der Panoramaschirm bildet die Wirklichkeit ab. Wenn ihr sie dennoch nicht absolut sehen könnt, so liegt das an den subjektiven Verfälschungen, die eure Gehirne mit den objektiven Bilddarstellungen vornehmen.«

»Du möchtest wohl, dass wir uns ganz klein fühlen!«, grollte Oros verstimmt. »Warum lässt du uns nicht wenigstens die Illusion, dass wir die Welt objektiv wahrnehmen können?«

Er winkte resignierend ab.

»Nein, vergiss die Frage! Ich brauche jetzt keine langatmigen wissenschaftlichen Erklärungen, sondern praktische Unterstützung. Hafila und ich sind psychisch am Ende. Wir vertragen die Bilder nicht, die die Panoramagalerie uns zeigt.«

Fast augenblicklich wurde der Panoramaschirm dunkel.

»Fühlt ihr euch jetzt besser?«, erkundigte sich das Schiff.

»Nein!«, protestierte Hafila. »Wir wollen sehen, was um uns herum passiert.«

»Aber wenn ihr es nicht vertragt ...«, gab das Schiff zurück.

»Gibt es nicht eine andere Möglichkeit?«, fragte Hafila. »Beispielsweise den Wechsel in ein anderes psionisches Netz?«

»Nein«, antwortete das Schiff. »Das würde prinzipiell nichts ändern. Aber ich schlage vor, dass ich mit euch in den so genannten Normalraum zurückkehre, damit ihr euch erst einmal erholen könnt.«

»Das wäre vielleicht nicht schlecht«, meinte Hafila.

»Und wie sollen wir dann EDEN II finden?«, regte sich Oros auf. »Wenn wir mit Unterlichtgeschwindigkeit durch die Mächtigkeitsballung von ES bummeln, hätten wir auch zu Hause bleiben können.«

»Ihr findet EDEN II nicht schneller, wenn ihr schneller fliegt«, erklärte das Schiff.

»Nein?«, fragte Hafila lauernd. »Wie finden wir EDEN II dann?«

Als das Schiff diese Frage unbeantwortet ließ, schlug die Ertruserin zornig mit der Faust auf die Seitenlehne ihres Variosessels.

»Jedes Mal, wenn dir jemand von uns diese Frage stellt, stellst du dich taub und stumm!«, schimpfte sie. »Dabei bin ich sicher, dass du sie uns beantworten könntest, wenn du nur wolltest. Das Viren-Imperium war allwissend – und du bist schließlich aus einem Teil von ihm entstanden.«

»Aus einem Teil des kümmerlichen Restes, der vom Viren-Imperium übrigblieb, nachdem das Element der Finsternis das Gros seiner Masse mit in seinen Untergang gerissen hatte«, korrigierte das Virenschiff. »Die meisten Informationen gingen damals verloren.«

»Ja, ja!«, gab Hafila zu. »Dennoch bin ich sicher, dass du mehr weißt, als du uns verrätst.«

Oros seufzte schwer.

»Es nützt nichts, wenn wir uns aufregen, Hafila«, erklärte er. »Ich denke, dass wir auf den Vorschlag des Schiffes eingehen und für eine Weile in den Normalraum zurückkehren.«

»Es gefällt mir nicht«, grollte Hafila. »Aber ich bin damit einverstanden. Schiff, bring uns in den Normalraum zurück!«

»In Ordnung«, erwiderte das Schiff.

 

*

 

»Ortung!«, sagte die LÜLLÜBYR mit wohlmodulierter weiblicher Zwitscherstimme, kurz nachdem das Virenschiff in den Normalraum zurückgefallen war. »Hyperenergetische Impulsgruppen.«

»Alarm!«, zwitscherte Vironaut Y'Stürüx. »Die blaue Kreatur der Heimtücke hat dieses Sonnensystem zu einer Falle für uns gemacht! Klar Schiff zum Gefecht!«

»Endlich!«, jubelte O'Bylüx, sein Partner, dessen Mentalität aus der Art geschlagen war, wie Y'Stürüx bei jeder sich bietenden Gelegenheit zu behaupten pflegte. »Enerpsi-Schild aufspannen! Geschützluken öffnen!«

»Es besteht kein Grund, Defensivmaßnahmen zu ergreifen«, widersprach die LÜLLÜBYR. »Die hyperenergetischen Impulsgruppen sind sehr schwach und kommen von jenseits der extrem hellen Sonne, bei der wir in den Normalraum zurückgekehrt sind. Mit großer Wahrscheinlichkeit handelt es sich um die Aktivitäten eines relativ kleinen Notsenders.«

»Wahrscheinlich!«, wiederholte Y'Stürüx betont und musterte mit beiden Augenpaaren die Sichtschirme vor und hinter sich. »Aber sicher bist du nicht. In diesem Fall ist immer Vorsicht geboten. Das solltest du eigentlich wissen, Schiff, denn nicht umsonst haben wir dich auf den Namen LÜLLÜBYR – Vorsichtiger Vogel – getauft.«

»Ich kenne die bluesche Mentalität«, erwiderte das Schiff. »Darum habe ich nur deshalb von der Wahrscheinlichkeit eines relativ kleinen Notsenders gesprochen, weil seine Sendeleistung nicht mehr als drei Watt beträgt.«

»Drei Watt!«, echote O'Bylüx und bewegte schmatzend die wulstigen Lippen. »Das reicht ja nicht einmal, um einen Muurt-Wurm zu schmoren. Ich denke auch, dass es unter diesen Umständen zu verantworten ist, die Quelle der Impulsgruppen anzufliegen. Einverstanden, Y'Stürüx?«

»Einverstanden«, bestätigte sein Partner.

»Dann schalte mir eine Ringverbindung, LÜLLÜBYR!«, ordnete O'Bylüx an.

Das Schiff gehorchte, denn es hatte sich freiwillig seinen Passagieren untergeordnet – wenn auch mit gewissen Einschränkungen, die jedoch normalerweise nicht in Kraft traten.

Eine ganze Serie von Holo-Projektionen entstanden in der Zentrale rings um die beiden Blues, die während der laufenden Wachperiode mit der Schiffsführung beauftragt waren. Sie zeigten dreidimensional und farbig die übrigen 220 Vironauten, die sich an Bord der LÜLLÜBYR befanden. Die meisten von ihnen hielten sich in den drei Freizeitbereichen des Schiffes auf und palaverten temperamentvoll und zwitschernd in kleinen Gruppen, die teils zwischen heimatlichen Bäumen und teils an den Sandstränden von kristallklaren Teichen saßen oder lagen.

Das war nicht immer so, aber die tägliche Hauptmahlzeit, die von den geselligen Blues gemeinschaftlich eingenommen wurde, stand unmittelbar bevor. Nach dem Essen würden die Gruppen auseinandergehen und sich der Ruhe oder anderem Zeitvertreib hingeben.

»Achtung, Freunde!«, rief O'Bylüx. »Alle mal herhören! Unser Schiff hat jenseits der blauen Sonne, bei der wir in den Normalraum zurückgekehrt sind, die Quelle hyperenergetischer Impulsgruppen angemessen. Es handelt sich wahrscheinlich um einen kleinen Notsender, denn er gibt nur drei Watt Leistung ab. Wir werden Kurs auf ihn nehmen und der Sache auf den Grund gehen. Es besteht kein Grund zur Besorgnis. Dennoch bitten wir euch, immer sprungbereit zu bleiben, denn niemand weiß, welche Anschläge die blaue Kreatur der Heimtücke plant. Ende der Durchsage!«

Er lauschte kurze Zeit dem springflutartig anschwellenden Zirpen, Pfeifen und Schnattern, dann forderte er das Schiff auf, die Ringverbindung zu desaktivieren.

»Soll ich auf Enerpsi gehen, um die Zeitspanne bis zur Ankunft bei der Emissionsquelle abzukürzen?«, erkundigte sich die LÜLLÜBYR.

»Bei allen grünen Sandkreaturen!«, entfuhr es O'Bylüx. »Dann kämen wir ja nicht dazu, das Essen zu genießen und anschließend einen Verdauungsschlaf zu halten! Nein, bleib im Normalraum! Du bist doch sicher auch der Meinung, dass es bei der Suche nach EDEN II nicht auf ein paar Stunden ankommt, oder?«

»Ja«, antwortete das Virenschiff. »Ich wünsche euch guten Appetit!«

»Danke!«, erwiderte O'Bylüx und schloss die Augen, um sich der Vorfreude auf das opulente Mahl hinzugeben, das ihn und seine Gefährten erwartete.

Jedenfalls nahm er an, dass es ein opulentes Mahl sein würde. In dieser Hinsicht war er bisher nicht enttäuscht worden. Das Virenschiff navigierte nicht nur perfekt, es kochte auch hervorragend. Manche Mitpassagiere behaupteten sogar, es würde besser kochen als der legendäre bluesche Meisterkoch Ra-Goofang von der ebenso legendären YIRMÜ VANTAZY.

Aber das war unmöglich.

Ein Virenkonglomerat konnte ziemlich nahe an die Leistungen eines blueschen Meisterkochs herankommen, aber es konnte sie niemals erreichen oder gar übertreffen.

Allerdings gab es auf der LÜLLÜBYR keinen Blue, der Ra-Goofang die Schöpfkelle hätte reichen können. Unter diesen Umständen war das Virenschiff eine ausgezeichnete Alternative.

 

*

 

»Es handelt sich um ein Raumschiffswrack«, teilte die BLOODY MARY den in der Zentrale weilenden Passagieren mit. »Von ihm droht keine Gefahr.«

»Das sagst du«, erwiderte Shastru Drummon und musterte skeptisch die holografische Projektion, die mitten in der Zentrale schwebte und aussah, als wäre sie das Modell eines scheibenförmigen Raumschiffs, das unter einem Druckfeldhammer verformt worden war. »Aber woher willst du wissen, ob es nicht eine Falle ist? Gegen dich ist es schließlich gigantisch.«

Sein Freund Kumin Zarow nickte.

Die neben das Holo projizierten Daten verrieten, wie groß das Raumschiffswrack war: Der Scheibendurchmesser betrug 5,37 Kilometer, die Randhöhe 149 Meter. Die kugelförmige BLOODY MARY durchmaß dagegen nur 200 Meter von Pol zu Pol.

»Was sind wir denn?«, warf Quirin Shield ein und blickte seine beiden Freunde bedeutungsvoll an.