Über die Autorin

Julia Numßen ist mit der Jägersprache groß geworden und geht seit ihrem 16. Lebensjahr auf die Jagd. Sie hat inzwischen mehrere Fachbücher zur Jagdhundeausbildung und zum Nachsuchenwesen veröffentlicht. Außerdem schreibt und fotografiert sie für renommierte deutsche Jagdzeitschriften.

Inhalt und Anwendung

Die Jägersprache ist bildhaft, komplex und manchmal leider auch unverständlich. Außerdem ist sie stets im Wandel, neue Ausdrücke kommen hinzu und andere wiederum verschwinden – sie werden nicht mehr gebraucht, weil sie jagdlich unbedeutend geworden sind. Und da man nicht alles wissen kann, egal ob Sie gerade für die Jägerprüfung büffeln oder bereits seit gefühlten 100 Jahren zur Jagd gehen, schlagen Sie doch einfach in dem Handbuch Jägersprache nach. Wer viel im Ausland jagt, findet übrigens auf den letzten Seiten ein hilfreiches, englischsprachiges Glossar rund um die Jagd.

Damit Sie den Durchblick behalten, hier ein paar Anwendungstipps. Alle fett gedruckten Begriffe sind alphabetisch geordnet, Umlaute ä, ö, ü sind wie die Doppelbuchstaben ae, oe, ue eingeordnet. Der Buchstabe ä = ae steht daher zwischen ad und af. Kommen innerhalb der Worterklärungen Ausdrücke aus der Jägersprache vor, sind diese ebenfalls größtenteils in diesem Werk separat erläutert. Wichtige Verweise auf andere Stichwörter sind mit einem Pfeil → markiert. Ist hinter dem Stichwort eine Ziffer in Klammern gesetzt, gibt es dazu mehrere Erklärungen, die in diesem Zusammenhang richtige Definition ist mit der Ziffer angegeben. In den Klammern stehen die entsprechenden Jagdausdrücke, z. B.: Ohren (Lauscher).

Abkürzungen

allg.

=   allgemein(e, er)

bes.

=   besonders

Bez.

=   Bezeichnung

bzw.

=   beziehungsweise

d. h.

=   das heißt

etc.

=   et cetera; und die übrigen

einschl.

=   einschließlich

evtl.

=   eventuell

ggf.

=   gegebenenfalls

i. d. R

=   in der Regel

insbes.

=   insbesondere

i. w. S.

=   im weitesten Sinne

Jh.

=   Jahrhundert

o. Ä.

=   oder Ähnliches

sog.

=   sogenannte

u. a.

=   unter anderem

urspr.

=   ursprünglich

u. U.

=   unter Umständen

usw.

=   und so weiter

v. a.

=   vor allem

z. B.

=   zum Beispiel

A

Aalrute – Kurz und glatt behaarte, unkupierte Rute bei Jagdhunden.

Aalstrich – Dunkler, schmaler Streifen längs des Rückens bei Hirsch- und Gamswild; auch bei Hunden wie Hannoverschem Schweißhund.

Aaser → Jagdtasche >

Aasjäger – Auch Schießer oder Schinder; gewissenloser Jäger, der nicht waidgerecht jagt.

Aaskrähe – Unterart der Raben- und Nebelkrähe; → Rabenvögel >

abbalgen – Abziehen, streifen des Balges von Raubwild, außer Dachs, hier abschwarten.

abbaumen1. Der Auerhahn, der von seinem Balzbaum abstreicht, abreitet. 2. Der Marder und die Wildkatze, die vom Baum herunterklettern (abholzen).

abdocken – Den Schweißriemen ablaufen lassen, im Gegensatz zu aufdocken.

Abdrift – Durch Wind kann das Büchsengeschoss seine Flugbahn nicht halten. Bes. bei weiten Schüssen, z. B. im Gebirge, kann es somit zu Treffpunktabweichungen kommen.

abfährten – Systematisch nach frischen Fährten und Spuren (abspüren) des Wildes suchen.

abfangen – Krankes Schalenwild mit Hirschfänger, Saufeder oder Nicker töten. 1. Blattfang: schräg hinter das Blatt. 2. Kälberfang: von vorne am Brustkern (Stich) in die Brust. 3. Genickfang: Stich mit spitzem Messer ins Genick, bes. bei Reh- und Auerwild.

abführen – Abrichten des Jagdhundes.

abgreifen – Schwarzwild hat im zunehmenden Alter stark abgelaufene Schalen, sie sind abgegriffen.

abhalsen – Dem Hund die Halsung abnehmen (abkoppeln), im Gegensatz zu anhalsen.

abkommen1. Der Haltepunkt bei der Schussabgabe. 2. Wild kommt ab, wenn es körperlich in einem schlechten Zustand ist. 3. Der Jagdhund, der von der Fährte bzw. Spur abkommt, abgeht oder abfällt.

ablegen – Ruhiges Verharren des Jagdhundes an einem ihm zugewiesenen Platz, mit oder ohne Leine, bis ihn der Hundeführer abholt.

Ablenkfütterung – Um Wildschäden im Feld vorzubeugen, soll die flächige, nicht ortsgebundene Ablenkfütterung im Wald v. a. das Schwarzwild beschäftigen. Mais, Eicheln, Weizen, Hafer und Kartoffeln werden breitwürfig gestreut bzw. in den Boden eingearbeitet. Keine Bejagung an der Ablenkfütterung.

abliebeln – Einen Jagdhund lobend streicheln.

abnorm – Wild, das von einem normalen Zustand in Gehörn- oder Geweihbildung, Körperform, Färbung, Verhalten etc. abweicht.

Abpraller – Ein Geschoss, das vom Ziel von einem Hindernis oder gefrorenem Boden usw. abprallt. Es ändert u. U. seine Richtung und fliegt mit nur unwesentlich verringerter Geschwindigkeit weiter und gefährdet Hinterland bzw. umstehende Personen oder anderes Wild.

abrichten – Einen Jagdhund oder Beizvogel zur Jagd ausbilden.

abschärfen – Etwas mit dem Messer abschneiden.

abschlagen1. Gehörne, Geweihe mit der Knochensäge abtrennen; früher mit der Axt. 2. Töten von kranken Hasen oder Wildkaninchen durch einen Schlag mit der Handkante oder einem Stock hinter die Löffel ins Genick. 3. Der Keiler schlägt die Hunde mit dem Gewaff ab, er wehrt sie ab. 4. Kitz bzw. Kalb werden von der Mutter zur Brunftzeit abgeschlagen, weil sie keine unmittelbare Nähe zulässt. 5. Bei Schalenwild: Kämpfe mit Rivalen. Der Platzhirsch schlägt die Beihirsche ab.

Abschussplan – Wichtigstes behördliches Mittel zur Abschussregelung. Nach dem Bundesjagdgesetz dürfen Schalenwild, mit Ausnahme von Schwarzwild, Auer-, Birk- und Rackelwild sowie Seehunde nur auf Grund und im Rahmen eines Abschussplans erlegt werden.

abschwarten – Abziehen der Schwarte von Dachs und Schwarzwild.

Absehen – Als Absehen wird die Markierung in der Zieloptik bezeichnet, z. B. Absehen 4. Der Zielstachel ist zu sehen als Stachel, Kreuz, Punkt, unbeleuchtet oder beleuchtet mit Leuchtpunkt (→ Leuchtabsehen >) bzw. Leuchtkreuz. Das Absehen kann in der Objektiv- oder der Okularebene liegen. Liegt es in der Objektivebene von Zielfernrohren mit variabler Vergrößerung, so wachsen bei einer Vergrößerung des Zieles im gleichen Verhältnis auch die Balken und Fäden des jeweiligen Absehens mit. Dadurch werden Teile des Zielobjekts durch das Absehen verdeckt. Befindet sich das Absehen in der Okularebene, verändert sich nur die Größe des Zielobjekts, nicht aber das Absehen selbst.

absprengen – Ein Hirsch drängt ein Stück vom Rudel ab, er sprengt es ab.

abspringen – Schalenwild wird flüchtig, springt ab.

Absprung1. Wenn Wild von seiner bisherigen Spur bzw. Fährte abrupt in eine andere Richtung zur Seite springt, um Verfolger, z. B. einen Schweißhund, zu irritieren. 2. Die Stelle, an der Marder oder Wildkatze vom Baum hinunterspringen und den Boden berühren.

abspüren – Auch abfährten; nach frischen Spuren suchen.

Abstammungsnachweis – In der Hundezucht der vom betreffenden Zuchtverband ausgestellte bzw. bestätigte Nachweis, dass der Hund nach den Regeln der Zuchtorganisation ordnungsgemäß gezüchtet ist. Gehört als Dokument zum Hund, wird meist als Ahnentafel bezeichnet. Auf dem Abstammungsnachweis ist auch die Identifikationsnummer des gechippten Hundes vermerkt.

abstreichen1. Leichtes Federwild, das wegfliegt, auch abstäuben, abstieben. 2. Schweres Federwild, das abdonnert, abreitet, wie der Auerhahn.

abstreifen → abbalgen >

abtragen1. Soll der Schweißhund die Fährte nicht weiter ausarbeiten, wird er auf den Arm gehoben und ein Stück weit weggetragen. Hat der Hund eine Verleitfährte angefallen oder changiert, wird er dagegen abgezogen. 2. Der Beizvogel, der zur Beizjagd abgerichtet wird.

Abtritt1. Schalenwild tritt mit den Schalen Grashalme oder andere Pflanzenteile ab, die in der Fährte liegen bleiben. Aus dem Welkheitsgrad kann anschließend beurteilt werden, ob die Fährte frisch oder alt ist. 2. Der Dachs gräbt eine Mulde, dort hinein löst er sich regelmäßig in das sog. Dachsklo.

abtun – Der Jagdhund tötet krankes Wild, er würgt es ab.

abwerfen1. Alle Hirschartigen verlieren einmal im Jahr ihr Gehörn/Geweih, sie werfen es ab, und schieben wieder ein neues. 2. Der Beizvogel wird zur Verfolgung der Beute von der Faust geworfen.

abwürgen – Der Jagdhund packt ein Stück Wild an der Kehle und würgt es ab, auch abtun.

Abwurfstange – Eine Gehörn- bzw. Geweihstange, die Bock bzw. Hirsch abgeworfen haben.

Abwurfzeit – Jahreszeit, in der Hirscharten ihr Gehörn/Geweih abwerfen. Ältere Rehböcke bzw. Hirsche werfen i. d. R. früher ab als jüngere.

abziehen – Der am Riemen arbeitende Nachsuchenhund wird von seinem Hundeführer von einer Verleitung weggezogen.

Abzug – Zum Schuss-Auslösen; besteht aus Abzugszüngel und dem Abzugsblatt. Es gibt u. a.: Flinten-, Fein-, Direkt- (auch Druckpunktabzug) und Matchabzug, Abzug mit Deutschem Stecher (auch Doppelzüngelabzug; zwei Abzüge, der hintere ist der Stecher) oder → Rückstecher > (auch Französischer Stecher). Beim Rückstecher gibt es nur einen Abzug, der, um einzustechen, nach vorne gedrückt werden muss. Bei einigen Abzügen lässt sich der Abzugswiderstand auf vorgegebene Grammwiderstände verstellen. Generell ist entscheidend, wie hart oder weich der Abzug steht, ob er kriecht oder trocken den Schuss auslöst.

Abzugswiderstand – Der Schießfinger muss am Abzug eine bestimmte Kraft aufbringen, um den Schuss auszulösen.

Ackerkrähe → Rabenvögel >

Adapter1. Aufsatz, der das Fernglas- bzw. Spektivokular mit der Spiegelreflex- oder Systemkamera oder dem Handy verbindet. Fernglas und Spektiv werden wie ein Objektiv benutzt, dadurch erreicht man eine große Brennweite, man sieht also das Motiv stark vergrößert. Durch die große Austrittspupille bleiben die Fotos bis zum Rand hin scharf. 2. Aufnahmehülse für eine gleichkalibrige, aber kleinere Patrone. Ermöglicht das Verschießen einer schwächeren Patrone als der Originalpatrone.

Adler – Eine nicht genau definierte Sammelbez. für große und kräftige Arten der Greifvogelfamilie Habichtartige, wie Seeadler und Fischadler. Größter Vertreter ist der Steinadler mit einer Größe von bis zu einem Meter, einer Spannweite bis zu 2,30 Meter und einem Verbreitungsgebiet, das Eurasien, Nordafrika und Nordamerika umfasst. In Deutschland ist er nur in den Alpen zu finden. Weitere Adler: Fisch-, Kaiser-, See- und Habichtsadler.

Adjutant – Bez. für einen Rothirsch, der zur Feistzeit mit einem stärkeren, älteren Hirsch beisammensteht.

äftern1. Bei Rot- und Schwarzwild erkennt man das Abdrücken der Afterklauen, des Geäfters, in lockerem Boden oder Schnee. Bei Schwarzwild regelmäßig, beim übrigen Schalenwild ist es meist nur in der Fluchtfährte zu sehen. 2. Einen Bruch äftern heißt, einen Richtungshinweis zu geben, z. B. mit einem Querbruch.

äsen – Alles Schalenwild, Hasen, Kaninchen, Murmeltier sowie vorwiegend pflanzenfressende Hühnervögel, Tauben, Wildgänse etc. nehmen pflanzliche Nahrung, Äsung, auf. Aber: Schwarzwild bricht.

Äser – Maul des pflanzenfressenden Wildes.

Äserschuss – Schussverletzung am Äser bzw. Kiefer, führt zu langem, qualvollem Leiden und i. d. R. zum Tod durch Verhungern bzw. Wundinfektion. Am Anschuss findet man Knochensplitter, Zähne oder Teile davon. Schwierige Nachsuche, weil das Wild organisch gesund ist. Bei Schwarzwild heißt es Gebrechschuss.

Ästling – Der kaum oder soeben flügge gewordene Greifvogel, der sich noch in unmittelbarer Horstnähe aufhält und von den Altvögeln gefüttert wird. Er sitzt abwartend auf einem Ast, deshalb Ästling. Bez. gilt auch für andere größere Nesthocker wie Eulen, Reiher, Krähen.

Äsung – Pflanzliche Nahrung

Äsungsbrei – Bei einem Weidewundschuss findet man am Anschuss und in der Fluchtfährte Verdautes und Unverdautes, sog. Äsungsbrei. Dieser stammt aus dem Magen und Darmbereich des krank geschossenen Stücks.

äugen – Sehen, schauen, gucken, blicken bei Wild und Hunden.

Affe – Bez. für junges Murmeltier.

Afterbalz – Nachbalz

Afterbrunft – Nachbrunft, z. B. beim Rehwild im November/Dezember. Weibliche Stücke, die in der Brunft im Juli und August nicht aufgenommen haben, während der Nachbrunft aber beschlagen werden.

Afterdrüse – Auch Analdrüse; die Duftdrüse sitzt am Weidloch des Hundes, dient v. a. zur Reviermarkierung. Bei weichem Kot entleert sie sich nicht und das sich angestaute Sekret muss fachgerecht ausgedrückt werden, weil es sonst zu Entzündungen bzw. Abzessen kommen kann.

Afterklaue → Wolfskralle >

Afterrose – Eine am Rosenstock seitlich, vorn oder hinten sitzende kleinere Rose. Bildet sich aus ihr eine Stange heraus, nennt man sie Afterstange. Tritt beim Rehbock häufiger auf, bei Rot- und Damhirsch eher selten.

Aktinomykose – Strahlenpilzerkrankung bei Mensch und Tier. Es gibt zwei nicht miteinander verwandte Formen, beide werden durch verschiedene Bakterien verursacht.

Albinismus, Albino – Farbabweichung infolge völligen Fehlens von Pigmenten. Die Haut erscheint hell fleischfarben einschl. Nasenschwamm bzw. Krallen oder Hufe. Die Augen sind durch durchscheinende Blutfarbstoffe rot.

Allesfresser – Das Gebiss weist meist starke Eckzähne und massive Backenzähne auf, deren vielhöckrige Kronen fürs Zerkleinern sowohl pflanzlicher als auch tierischer Kost geeignet sind wie beim Braunbär, Schwarzwild, Waschbär. Der Verdauungstrakt der sog. Omnivore ist durch einen einkammerigen Magen und mittlere Blinddarm-Länge gekennzeichnet.

Alpenländische Dachsbracke (ADB) → Dachsbracken (2) >

Alpenschneehase → Schneehase >

Alpenschneehuhn – Raufußhuhn, auch Schneehuhn, Felsenschneehuhn, lebt in den Alpen. Hahn im Sommer grau, Henne braun, beide mit weißen Flügeln (Schwingen). Im Winter sind beide weiß, der Schwanz (Stoß) ist schwarz. Über den Augen sitzen kleine Rosen. Der Hahn unterscheidet sich von der Henne durch den schwarzen Strich (Zügel) zwischen Auge und Schnabel.

Alphahn → Auerwild >

alt – Die Fährte ist alt, sobald sie länger als 24 Stunden steht. Nach über 3 Stunden ist die Fährte dagegen kalt.

altkrank – Bez. für Wild, das alte, mehr oder weniger verheilte Verletzungen aufweist.

Altreh – Weibliches Reh vom 3. Lebensjahr an, auch Altgeiß, Altricke.

Analdrüse → Afterdrüse >

anblatten – Das Nachahmen von Kitzruf, Schmalreh-Fieptönen oder Angstgeschrei mit dem Blatter lockt den Rehbock in der Brunft an, er wird angeblattet.

Anblick – Beobachtung von Wild; guten Anblick haben = viel Wild sehen.

anbrüchig – Totes Wild, das sich zersetzt, vergammelt, verwest.

anfallen1. Der Jagdhund nimmt eine Fährte auf, er fällt die Fährte an. 2. Raubwild fällt ein Beutetier an.

anfliehen – Auch anprellen; in panischer Flucht läuft das Wild gegen die Treiberwehr, gegen einen Baum, Gatterzaun etc.

angewölft – Angeborene Eigenschaften bei Jagdhunden, die auf Erbanlagen beruhen und nur bedingt durchs Abrichten beeinflussbar sind.

Angstgeschrei – Rehgeiß/Ricke, die in der Blattzeit heftig vom Bock bedrängt wird, fängt u. U. laut an zu klagen, sie schreit vor Angst. Wird auch als Klagelaut mit einem Blatter in der Blattzeit vom Jäger nachgeahmt, damit der Platzbock springt, weil »seine« Geiß/Ricke von einem Rivalen bedrängt wird.

anhalsen – Dem Jagdhund die Halsung anlegen.

anhaltend – Ein Jagdhund jagt ausdauernd, anhaltend bzw. der Erdhund liegt anhaltend im Bau vor.

ankirren → Kirrung >

Anlauf – Der Jäger hat guten oder schlechten Anlauf, je nachdem ob sich ihm viel, wenig bzw. überhaupt das erwünschte Wild in guter Schussposition nähert.

anlocken1. Den Beizvogel per Pfiff, Ruf, Balg oder Federspiel zum Falkner zurückrufen. 2. → Lockjagd > >.

annehmen1. Wehrhaftes Wild wie Schwarzwild greift den Jäger oder Hund an. 2. Der Hirsch nimmt die Suhle an. 3. Der Beizvogel, der beireitet und sich vom Falkner »festnehmen« lässt.

Anomalie → abnorm > >

anpfeifen – Ziehendes oder flüchtendes Wild durch einen Pfiff zum Stehen (Verhoffen) bringen, um es anzusprechen bzw. zu erlegen.

anprellen → anfliehen >

anrüden – Den Jagdhund durch Zuruf auffordern, zu hetzen, zu stellen, zu fassen.

anrühren – Vorsichtiges Stören, Hochmachen des Wildes in seinem Einstand, z. B. im Rahmen einer Drückjagd. Es kommt dem Jäger dann in vertrauter Gangart auf Wechseln bzw. Pässen.

anschießen1. Wild durch einen Schuss verwunden (anschweißen, krankschießen). 2. Die Schussleistung der Waffe im Revier prüfen durch wenige Kontroll- bzw. Probeschüsse.

Anschlag – Das Gewehr in Anschlag bringen, wenn man auf ein Ziel bzw. auf Wild anlegt.

anschlagen1. Mit dem Gewehr anlegen, auch anbacken. 2. Der Hund schlägt an, er bellt.

anschmecken – Wenn der Schweißhund die Fährte anschmeckt, an ihr windet, sie anfällt.

anschneiden – Anfressen von Beutetieren oder Fallwild durch Raubwild, Schwarzwild und Hunde. Einen Jagdhund, der erlegtes Wild anschneidet, nennt man Anschneider.

anschrecken – Einen Warnruf oder Warnlaut (Schrecken) abgeben, damit Wild verhofft und man evtl. zu Schuss kommt.

Anschuss – Der Ort, an dem das Stück Wild stand, als es beschossen wurde. Sofern das beschossene Stück nicht am Anschuss liegt, findet man dort → Pirschzeichen >.

Anschusskontrolle – Der Anschuss wird immer mit einem Jagdhund kontrolliert, selbst wenn man meint, das Stück Wild gefehlt zu haben, auch Kontrollsuche.

anschweißen – Wild wird durch einen Schuss angeschweißt, verwundet, krank geschossen. Es schweißt, es blutet.

Ansitz, ansitzen – Vom Ansitz aus jagen. Der Jäger setzt sich an.

Ansitzeinrichtungen – Reviereinrichtungen für die Ausübung der Jagd und das Beobachten von Wild sowie die Revierüberwachung, z. B. Boden- oder Erdsitz, Schirm, Ansitzhütte, Leiter, Hochsitz und Kanzel.

ansprechen – In Anblick bekommenes Wild oder auch Zeichen des Wildes, z. B. Fährten, Spuren, Losung erkennen und beurteilen.

anspringen – Gezielte, vorsichtige, rasche Annäherung, speziell an den balzenden Auerhahn oder den Ringeltauber.

Anstand – Der Jäger erwartet das Wild bei gutem Wind stehend. Oft als kurzfristige Unterbrechung bei einer Pirsch, er steht an.

Ansteller – Helfer des Jagdleiters, der Schützen anstellt, einweist und wieder abholt.

anstreichen1. Mit der Waffe an einem Baum seitlich anstreichen, auf einem Fels, vom Zielstock aus o. Ä., um die Waffe abzustützen, zu stabilisieren und besser treffen zu können. 2. Das Herbeifliegen von Federwild auf dem → Strich >. 3. Ziehendes Wild streift an hohen Gräsern an und hinterlässt dort seine Wittrung.

antraben – Das Näherkommen von Raubwild im Trab.

antrollen – Das Näherkommen von Schalenwild im Trab.

anwarten, Anwarter – Beizjagd-Methode; der Beizfalke folgt hoch in der Luft seinem Falkner und Hund kreisend, bis Beutewild hochgemacht wird. Per Sturzflug versucht der Falke, der Beute in der Luft einen tödlichen Stoß zu versetzen, um sie anschließend am Boden zu binden.

anzeigen – Der Hund zeigt durch sein Verhalten Schweiß oder Wild an, er stupft mit der Nase auf ein Pirschzeichen oder er steht bei Wildwittrung vor.

Appell – Gehorsam bei Jagdhunden; ein Hund hat guten oder schlechten Appell.

applaudieren – Beim Damwild, wird es gefehlt, schlägt es mit seinem Wedel gegen die Keulen.

Apport! – Zuruf für den Hund: Bring’s her!

Apportel – Auch Dummy; Gegenstände, die speziell für die Hundeausbildung gefertigt sind, aus Jute, Kunststoff, Hartgummi etc. Gibt es in verschiedenen Größen, fördern das Apportieren beim Hund.

Apportierbock – Hantelförmiger, hölzerner Bock, der durch an- und abschraubbare Holzoder Eisenscheiben mit bis zu 8 kg beschwert werden kann; wird zum Abrichten von Jagdhunden zum Apport benötigt.

apportieren – Der Hund trägt Beute zu. Er apportiert.

Armatur – Sammelbez. für die Ausrüstung des Falkners, bes. aber für die des Beizvogels. Stammt vom lateinischen armare = ausrüsten.

Artemis – Griechische Göttin der Jagd.

atzen – Einen Beizvogel fressen (kröpfen) lassen.

Atzung – Die Altvögel tragen ihren Jungen die Nahrung zu, geben ihnen Atzung.

Auerwild – Gehört zum Hochwild, größte Raufußhuhnart. Der Hahn (Urhahn, Großer Hahn) ist dunkelgrau bis schwarz mit metallisch grünem Brustschild, seine Flügel (Schwingen) sind braun. Er trägt einen schwarzen Kehlbart, der v. a. bei der Balz sichtbar ist. Der Hals heißt Stingel oder Stengel, die gesträubten Halsfedern beim balzenden Hahn Balzkragen, die langen Schwanzfedern großer Stoß, die unteren, kürzeren kleiner Stoß. Der gesamte Stoß wird Ruder, Schaufel oder Fächer genannt. An den Achseln sind weiße Flecken (Spiegel) sichtbar sowie nackte rote Hautstellen über den Augen (Rosen). Die Rosen sind bei jüngeren Hähnen nur angedeutet, bei älteren werden sie während der Balzzeit bes. groß. Spätestens ab dem 2. Lebensjahr wird der hornfarbene Schnabel (Brocker) weißlich. Die Hornstifte an den Zehen nennt man Balzstifte. Sie bewirken einen Verbreiterung der Fußfläche (Schneeschuheffekt). Die Henne ist oberseits braun mit schwarzen und weißlichen Querbändern, die Unterseite gelblich. Die Henne macht ein Gelege und bildet mit ihren Jungen ein Gesperre, auch Kette. Die Jungen sind ähnlich gefärbt wie die Henne. Die Henne lockt mit Gocken, junges Auerwild piept. Stößt die Henne einen Warnlaut aus, ist es ein hart aufeinanderfolgendes Gocken. Das Auerwild hat Läufe, Füße, Ständer. Es fällt auf der Erde ein, auf einem Baum an oder auf, es fußt, tritt, steht auf diesem an oder schwingt sich ein, wenn es sich setzt. Fliegt das Auerwild vom Baum davon, sagt man: Es streicht, steht, holzt, reitet oder donnert (schwerer Hahn) ab. Startet es vom Baum ab Richtung Boden, heißt es: Es fällt, es steigt ab. Auerwild hinterlässt eine Fährte oder Geläufe. Auerwild badet im Sand, hudert, macht dabei die Figur einer Pfanne. Es nimmt Steinchen auf, die im Magen bleiben, sog. Weidkörner, Magensteine oder Auerhahnsteine. Auerwild geht auf Äsung oder verbeißt, es tritt in die Balz oder Falz. Die Hochbalz fällt in den März bis Mai, die Herbstbalz erstreckt sich von September bis Oktober. Hähne halten sich in einzelnen kleinen Territorien auf mit Schlafbaum, Singwarte und Bodenbalzplatz. Der Hahn spielt sich ein, knappt oder klippt, schnalzt, schnappt, göckelt, zählt oder trillert (sich fast überschlagendes Knappen), macht den Haupt- oder Abschlag, den Flatterflug oder Flattersprung und schleift und wetzt. Während des Schleifens hört der Hahn nichts. Die Balzarie nennt man auch Vers, Spiel oder Gesetz’l. Nach dem abendlichen Einfallen lässt der Hahn ein Worgen, Wörgen, Kröpfen, Kröchen oder Grölen hören. Begattet der Hahn die Henne, tritt er sie. Der Hahn muss am Vorabend vom Jäger verhört, also der Schlafbaum ausfindig gemacht werden. Am darauffolgenden Morgen wird der auf dem Schlafbaum balzende Hahn meist während des Schleifens angesprungen. Der erlegte Auerhahn wird aufgebrochen bzw. ausgefahren. Losung: 1 cm breite, 6 cm lange Walzen, im Winter sind Reste von Nadeln darin zu finden. Das sog. Balzpech oder Falzpech ist eine leicht glänzende Ausscheidung der Blinddärme ohne Bezug zur Balz.

Auerwild: Der Auerhahn ist das Schwergewicht unter den Hühnervögeln, wiegt zwischen 4 und 5 Kilogramm und hat eine Flügelspannbreite von 90 Zentimeter. Beeindruckend zwar, aber nicht unbedingt von Vorteil, denn das Auerwild zählt zu den ungeschickten, wenig eleganten Fliegern und bewegt sich daher gern am Boden fort.

 

Auf – Zur Hüttenjagd verwendeter Uhu. Heute nur noch mit Attrappen erlaubt

aufbaumen1. Federwild fliegt auf einen Baum. 2. Luchs, Marder und Wildkatze klettern auf einen Baum. 3. Jäger klettern auf einen Hochsitz.

aufblocken – Greifvogel, der sich auf einem Fels niederlässt. Er blockt auf.

aufbrechen – Das Öffnen der Bauchhöhle und Entfernen der Eingeweide von Schalenwild sowie größerem Federwild, wie z. B. beim Auerhahn.

Aufbruch – Die inneren Organe, die beim Versorgen von erlegten Wild, bes. Schalenwild, aus der Brust- und Bauchhöhle entnommen werden.

auf die Weide gehen – Rebhühner gehen auf die Weide, um zu äsen, ebenso der Dachs.

aufdocken – Das fachgerechte Aufwickeln des Schweißriemens.

auffahren1. Das zügige Anschlagen des Gewehrs. 2. Der Hase fährt aus seinem Lager auf.

aufhaken – Auch aufblocken; ein Greif lässt sich auf einem Baum nieder; gilt auch für Rabenvögel.

aufhauben – Der Beizfalke wird mit einer Haube zugedeckt, bedeckt, verkappt. Der Hauptsinn, das Sehen, soll mit dem Aufhauben unterbunden werden.

aufholzen – Nur beim aufbaumenden Haarwild, das auf den Baum klettert, z. B. Marder und Wildkatze.

aufkreisen – Das Hochfliegen des Beizvogels in weiten Spiralen oder Ringen. Fliegt der Falke dagegen in gerader Linie hoch, steigt er auf, sog. aufsteilen.

auflaufen lassen – Der Jäger erwartet die angreifende Sau mit eingestemmter Saufeder und richtet diese so aus, dass sie in die Sau von vorn am Stich in den Brustkorb dringt.

aufmüden – Aufstören, hochmachen von krank geschossenem Schalenwild, das bereits im Wundbett sitzt.

aufreiben – Eine Kette Hühner, eine Rotte Sauen wird aufgerieben, wenn man jedes Stück Wild restlos oder fast restlos schießt.

aufsetzen1. Hirschartige, die ein neues Gehörn/Geweih schieben. Der Hirsch setzt sein neues Geweih auf. 2. Anbringen von Trophäen auf ein Trophäenbrett, z. B. Gehörne, Geweihe, Keilerwaffen. 3. Die Zieloptik auf dem Gewehr anbringen.

aufsitzen1. Man lässt bei einer hoch schießenden Flinte die Wurftaube aufsitzen, um sie zu treffen. 2. Männliches Schalenwild besteigt, beschlägt weibliches Wild.

aufsprengen – Aufjagen von Wild, Auseinandersprengen des Rebhuhnvolkes oder der Rotte Sauen.

aufstechen – Der Hund findet den gesunden Hasen, jagt (sticht) ihn aus seinem Lager.

aufstehen – Niederwild steht auf, wenn es sich aus seinem Lager erhebt oder durch Störungen wie Treiber oder Hunde unruhig wird. Im Unterschied zum Schalenwild, hier sagt man: Es wird hoch.

aufsteilen – Der Falke fliegt nahezu senkrecht nach einem Stoß wieder auf, er steilt auf.

Aufstieg – Die Stelle, an der ein Marder oder eine Wildkatze auf einen Baum klettert.

aufstöbern – Wenn der Stöberhund das sich vor ihm drückende Wild aufjagt.

aufstreichen – Federwild fliegt vom Boden weg, es streicht auf.

aufwerfen – Bei allem Schalenwild, außer Schwarzwild: Bei drohender Gefahr hebt es plötzlich aufmerksam das Haupt und sichert.

Aufzucht – Das Aufziehen von Hunden und Jungwild.

Aufzuchtzeit – Die Zeit, in der Jungwild von den Elterntieren aufgezogen wird und von ihrer Betreuung abhängig ist. Die zur Aufzuchtzeit benötigten Elterntiere unterliegen besonderem gesetzlichen Schutz, unabhängig von der sonstigen Jagdzeit.

Auge – Nur beim Flugwild. Augen des Schalenwildes heißen Lichter, die Augen des Haarraubwildes und des Hasen, Kaninchen und Murmeltieres Seher.

Augsprosse – Auch Augspross; Augende; das unterste, unmittelbar nach der Rose sitzende Ende am Geweih der Hirscharten.

Augsprossengabler – Normaler Gabler (Rot-, Sikahirsch), im Unterschied zum Gabelspießer.

Aujeszky’sche Krankheit – Schädigt das zentrale Nervensystem, tritt hauptsächlich bei Schweinen auf und ist eine anzeigepflichtige Seuche, auch Pseudowut. Für den Jagdhund eine tödliche Gefahr, wenn er ein infiziertes Wildschwein anschneidet oder ihm rohes Wildschweinfleisch gegeben wird. Symptome beim Hund: Schluck und Atembeschwerden, Speichelfluss, Juckreiz.

ausbrechen1. Wild bricht während des Treibens zu einer Flanke hin aus oder rückwärts durch die Treiberwehr. 2. Der Anwarterfalke bricht aus, wenn er den Kontakt zum Falkner und Hund aufgibt, um selbstständig zu jagen.

Aus der Decke schlagen – Das Abziehen des Fells (Decke) bei Schalenwild, außer Schwarzwild, hier abschwarten.

ausdrücken – Die Blase von erlegtem Hasen oder Kaninchen wird sofort ausgedrückt, die Harnblase wird vollständig entleert.

ausfahren1. Beim Verlassen ihres Baus fahren Fuchs, Dachs und Kaninchen aus dem Bau. Der Hase fährt aus seiner Sasse, Sauen fahren aus ihrem Kessel. 2. Ausweiden von starkem Federwild, z. B. beim Auerhahn.

ausgeben – Der Hund gibt aus, z. B. gefundenes, apportiertes Wild oder Apportel.

ausgehen1. Auch ausneuen; eine Spur oder Fährte verfolgen, bes. bei Neuschnee. 2. Vorbereitung zum Kesseltreiben: Schützen und Treiber gehen vom Sammelpunkt aus in gleichmäßigen Abständen vor, bis der Kessel geschlossen ist, auch auslaufen. 3. Bär oder Dachs gehen aus bei Verlassen ihres Lagers bzw. Baus.

aushakeln – Versorgen von erlegtem Federwild, Herausnehmen des Gescheides mit einem Haken durch das Weidloch. Aus hygienischen Gründen heutzutage nicht mehr gebräuchlich. Stattdessen öffnet man die Bauchhöhle des Federwildes durch einen Schnitt zwischen Kloake und Schwanzwurzel und entnimmt die inneren Organe vollständig.

ausklopfen – Marder, bes. Steinmarder und Iltis, durch Lärm aus ihrem Tagesversteck austreiben oder auspochen. Dafür greift man auch heute noch zu Topfdeckeln, die krachend aneinandergeschlagen werden. Der Räuber erträgt den Lärm nicht, flüchtet und kann u. U. geschossen werden.

Auslage – Wenn die Stangen eines Gehörns, Geweihs weit auseinanderstehen, gut ausgelegt sind.

auslösen1. Ein bestimmter Sinnesreiz löst beim Hund eine willentlich, nicht beeinflussbare Reaktion aus, z. B. wenn der Geruchssinn ausgelöst wird und der Hund eine Fährte anfällt. 2. Beim Zerwirken löst man Knochen aus, z. B. aus der Keule.

ausmachen – Wild aufspüren, feststellen, bestätigen.

ausnehmen – Versorgen von erlegtem Wild, auch ausweiden.

ausneuen – Bei Neuschnee Fährten und Spuren ausgehen.

Ausreißer – Beim Schießen auf Scheiben ergeben sich verschiedene Formen von Ausreißern. Der bekannteste: der einzelne Treffer, der weitab von der Schussgruppe steht.

Ausriss – Die Stelle, an der ein Stück Schalenwild plötzlich flüchtig wird und sich die Schaleneingriffe länglich und tief in dem Boden abdrücken. Meist findet man darin noch abgerissene Gräser oder Erdklumpen.

ausschieben – Schwarzwild schiebt sich aus dem Kessel, um ihn zu verlassen, und schiebt sich bei der Rückkehr wieder ein.

Ausschuss – Die Stelle, an der ein Geschoss den Wildkörper wieder verlassen hat und ein entsprechendes Loch aufweist.

aussteigen, Ausstieg – Bei Biber und Otter: aus dem Wasser an Land aussteigen.

austreten – Schalenwild verlässt vertraut und ruhig seinen Einstand, wechselt hinaus auf eine freie Fläche, tritt zur Äsung aus.

Austrittspupille – Auch Sehstrahl; bei Fernglas, Zielfernrohr, Spektiv etc. errechnet sich die Austrittspupille, indem man den Objektivdurchmesser durch die Vergrößerung dividiert. Die vom menschlichen Auge nutzbare Austrittspupille liegt zwischen 2–7 mm. Beim 7 × 50 Fernglas ergibt sich eine Austrittspupille von 7,1 mm Durchmesser, beim 10 × 56 von 5,6 mm. Bei Menschen, die über 50 Jahre alt sind, öffnet sich die Pupille oft nicht mehr auf die maximale Größe, die höhere Lichtstärke eines Fernglases kann dann nicht genutzt werden. Bei guten Optiken ist die Austrittspupille exakt rund. Das lässt sich überprüfen, wenn man das Glas zirka 20 cm vom Auge entfernt gegen das Licht hält.

ausweiden → ausnehmen >

Auszieher – Ist im Lauf oder Verschluss der Waffe eingebaut und dient dazu, die Patrone oder Hülse so weit aus dem Lauf zu ziehen, dass sie entweder mit den Fingern gefasst oder, wie bei den Zylinderverschlussarten, durch Anstoßen an den Auswerfer im Bogen ausgeworfen wird. Auszieher, die unter Federkraft stehen und die Hülse beim Öffnen der Waffe herausschleudern, nennt man Ejektoren.

autochthon – Urspr. einheimische Tier- und Pflanzenarten, die in einem Gebiet als Ureinwohner beheimatet sind, im Unterschied zu später eingewanderten und eingeführten Arten.

B

Bache – Weibliches Wildschwein vom 3. Lebensjahr an, vorher Frischling, dann Überläuferbache.

Backe – Bei Langwaffen die am Hinterschaft ausgearbeitete Anlehnungsfläche für die Wange, z. B. Bayrische oder Deutsche Backe.

Bad(e)brente – Auch Brennte; Badegefäß für den Beizvogel. Beizvögel baden bes. gern an heißen Tagen oder schöpfen (trinken) daraus. Das Wasser sollte daher immer frisch sein.

Bär – Bez. für das männliche Murmeltier und den männlichen Waschbären.

bärteln – Herausrupfen der Rückenkammhaare bei Gams, Sau und Dachs.

Bail – Auch Beil oder Ball; der Hund, die Hundemeute stellt Wild und gibt Standlaut.

Bait – Eingedeutschter, englischer Fachausdruck für Köder. Die Jagd am Bait, die Jagd am Luder, z. B. auf der Leopardenjagd; to bait = locken.

Balban – Auch Pulwan oder Bulwan; baltischrussischer Ausdruck für einen ausgestopften Birkhahn oder mit Birkhahnfedern besetzten Hut, der als Lockvogel für die Birkhahnjagd dient.

Balg1. Fell des Haarraubwildes, mit Ausnahme von Bär (Decke) und Dachs (Schwarte). 2. Fell von Hase, Kaninchen und Murmel. 3. Die mitsamt Federn abgezogene Haut aller Vögel.

Ball → Bail >

Ballen – Wulstige Unterseite der Fußsohlen bei allem Haarwild (Branten) und beim Hund (Pfoten). Beim Schalenwild nur der weiche Wulst innerhalb der Schalen.

ballieren – Bes. bei Beizfalken ausgeprägtes Schlagen bzw. Peitschen mit den Schwingen. Gern vor und nach dem Baden. Wird als Zeichen von Fluglust und guter Verfassung des Beizvogels interpretiert.

Ballistik – Lehre von der Bewegung geworfener oder geschossener Körper; stammt vom griechischen ballein = werfen, schleudern. Man unterscheidet im Schießwesen zwischen Innen-, Mündungs-, Außen- und Zielballistik.

Balz – Bez. für das Paarungsvorspiel und die anschließende Begattung bei Waldhühnern, Wildtauben, Kranichen, Schnepfen und Fasanen. Man unterscheidet zwischen Einzelbalz (Alpenschneehuhn), Kollektivbalz (Auerwild) und der Sonderform Arenabalz (Birkwild).

Balzflug – Das An- und Abstreichen zum und vom Balzplatz, bes. gebräuchlich bei der Schnepfe, gut erkennbar an ihrem Zick-Zack-Flug.

Balzpech – Auch Falzpech; Exkremente aus dem Blinddarm des Auerhahns. Die pechartige, zähflüssige, dunkle Losung wird meist unter Balzbäumen gefunden, steht aber sonst in keiner Beziehung zur Balz. Das sog. Balzpech wird von Hahn und Henne zu allen Jahreszeiten ausgeschieden.

Bandwurm – Plattwürmer; es gibt eine Vielzahl von verschiedenen Bandwurmarten, z. B. Kleiner Fuchsbandwurm. Der Bandwurm benötigt für seine Entwicklung einen oder mehrere Zwischenwirte und einen Endwirt. Der Endwirt beherbergt die ausgereiften Bandwürmer im Darm, während die Zwischenwirte von Larven, auch Finnen genannt, befallen sind. Der mit Bandwürmern infizierte Zwischenwirt steckt seinen Endwirt an. Beispiel: Eine Maus (Zwischenwirt) wird von einem Hund (Endwirt) gefressen. Aus den Finnen, die sich je nach Bandwurmart in der Muskulatur, im Gehirn, in der Leber oder anderen Organen des Zwischenwirtes befinden, entwickeln sich im Endwirt die ausgewachsenen Bandwürmer. Sie bilden mit Eiern gefüllte Säcke, die mit dem Kot nach draußen transportiert werden. Diese Bandwurmglieder, die sich manchmal noch bewegen und aus dem Kot kriechen, können mit bloßem Auge entdeckt werden. Innerhalb weniger Tage lösen sie sich auf und zurück bleiben Tausende von mikroskopisch kleinen Eiern, die nun von Zwischenwirten gefressen werden. In den Zwischenwirten schlüpfen die Larven aus den Eiern und bilden das Finnenstadium. Hunde sind meist Endwirte, weil sie als Fleischfresser von Zeit zu Zeit finnenhaltige Zwischenwirte oder zumindest Stücke davon fressen. Bei Bandwurmbefall muss dem Hund eine Wurmkur verabreicht werden.

Bart1. Die langen Tasthaare bei Hund, Katze, Hase, Fuchs etc. 2. Die längeren Rückenkammhaare von Gams, Sau und Dachs. 3. Haarbüschel am Kinn bei Wildziegen einschl. Steinwild. 4. An der Kehle (Glocke) beim Elch. 5. Beim Brunfthirsch die längeren Haare am unteren Teil des Trägers. 6. Das Federbüschel am Kinn des Auerhahns. 7. Der Federbüschel, der um den Bürzeldrüsenausgang der Schnepfe wächst.

Bartgams – Gamsbock mit gut entwickeltem Bart zur Brunft im November, Dezember.

Basküle – Auch System-, Verschlusskasten; bei Kipplaufwaffen das kastenförmige Werkstück aus Metall zwischen Lauf und Hinterschaft, das die Teile des Schlosses enthält, das Laufbündel aufnimmt, dieses verriegelt und mit dem Hinterschaft verbindet.

Basse – Auch Hauptschwein; starker Keiler ab dem 7. Lebensjahr.

Bast – Behaarte, sehr empfindliche Haut, die während der Aufbauzeit das neu entstehende Gehörn/Geweih umgibt. Das Gewebe ist stark durchblutet, weil die nötigen Aufbaustoffe durch die Blutbahn transportiert werden. Ist der Gehörn- bzw. Geweihaufbau beendet, trocknet der Bast und wird von Rehbock/Hirsch gefegt.

Bastard – Hybrid; Mischling aus der Kreuzung zweier erbverschiedener Individuen.

Bau – Natürliches oder selbst gegrabenes, unterirdisches Röhrensystem von Fuchs, Dachs, Marderhund, Otter, Wildkaninchen, Murmeltier, Iltis und Wildkatze.

Bauerndublette – Wenn man mit einem Schuss (Kugel oder Schrot) zwei Stück Wild erlegt. Nicht waidmännisch, weil man das Risiko eingeht, dass das zweite Stück Wild nicht tödlich verletzt wird. Kann aber auch unbeabsichtigt passieren.

Bauhund → Erdhund >

Baujagd – Auch Bodenjagd. 1. Mit dem Erdhund auf Fuchs (auch Dachs oder Marderhund) jagen. Der Hund schlieft in die Röhre ein und versucht, den Fuchs aus seinem Bau zu jagen (sprengen). Der Hundeführer bzw. die weiträumig abgestellten Schützen versuchen dann, den Fuchs mit der Flinte zu strecken. Die Baujagd findet an Natur-, Kunstbauen oder trockenen Durchlässen statt. Manchmal stößt der Hund bei seiner Arbeit unter der Erde auf Dachs oder Marderhund. Hier muss dann oft ein Einschlag mit Spaten und Schaufeln (Schanzzeug) gemacht werden, weil Dachs und Marderhund meist nicht springen. Die Baujagd findet ab Herbst bis Januar statt, während der Fuchsranz oder bei schlechtem Wetter, wenn der Fuchs sich gern im Bau aufhält (steckt). Ab Februar sollten die Baue nicht mehr mit dem Hund kontrolliert werden, da die Fuchsfähen bereits belegt (dick) sind. Leben Dachs und Fuchs in einem Bau ist es zudem gut möglich, dass die Dachsfähe ihre Jungen bereits im Februar/März zur Welt bringt. 2. Mit dem Frettchen oder Zwergdackel (Kaninchenteckel) die Kaninchenbaue abklappern. Frettchen oder Zwergteckel in das Röhrensystem einschliefen lassen und leise mit der Flinte bei gutem Wind abwarten. Die Karnickel verlassen meist in hoher Flucht ihren Bau.

Baumfalke → Falken >

Baummarder – Auch Gold-, Edel-, Holz-, Waldmarder oder Goldkehlchen (wegen des rötlich gelben Brustflecks) genannt. Das Männchen heißt Marder, das Weibchen Fähe. Der Baummarder ist ein guter Kletterer, er baumt oder holzt auf bzw. fort oder ab. Dort, wo er aufbaumt, ist der Aufstieg, wo er hinunterklettert der Abstieg. Lautäußerungen kecken, fauchen und kreischen. Es gibt drei Arten von Spuren, den typischen Paartritt, bei dem die Tritte nebeneinanderliegen, den Dreitritt und den Hasentritt. Seine Branten sind stark behaart, im Gegensatz zum Steinmarder. Im Schnee macht die Spur des Baummarders einen verwischten Eindruck; alle anderen Bez. wie beim Fuchs.

Baummarder: Ein Akrobat zwischen Himmel und Erde, der von Ast zu Ast über vier Meter weit springt und die Baumstämme kopfüber hinunterlaufen kann. Er ist der Schrecken der Waldvögel und Eichhörnchen, tötet per Nackenbiss. Auf seiner Speisekarte stehen außerdem Mäuse, Insekten, Lurche, Vogeleier, Früchte und Nüsse. Lebt meist allein, markiert sein Revier mittels Duftmarken.

 

Bayerischer Gebirgsschweißhund (BGS) – Nachsuchen-Spezialist, wurde Ende des 19. Jahrhunderts gezogen, indem man den Hannoverschen Schweißhund mit einheimischen Bracken mit dem Ziel kreuzte, einen im bergigen Gelände beweglicheren Hund zu züchten. Der Bayerische Gebirgsschweißhund (rotbraune Färbung mit Maske) ist ein mittelgroßer bis 52 cm hoher, etwas lang gestreckter Hund mit kräftigen Beinen (Läufen). Er hat dichtes, glatt anliegendes und mäßig raues Haar in den Farben Tiefrot, Hirschrot, Rotbraun, Rotgelb, auch Fahlgelb bis Semmelfarbe, Rotgrau mit manchmal dunklerem Rücken und dunkleren Hängeohren (Behänge). Selten und untypisch sind dagegen Hunde, die am kompletten Körper dunkel gefärbt sind; → Schweißhunde >.

Beagle(BG) – Auch Hasenbracke; kleiner, englischer Laufhund, meist dreifarbig schwarz-weiß mit roten Abzeichen. Als Meutehund (Reitjagd) oder Begleit- oder Jagdhund gehalten. Ähnliches Einsatzgebiet wie Deutsche Bracke.

Beervogel – Andere Bez. für Haselhahn

befahren – Ein Bau ist bewohnt von Fuchs, Dachs, Marderhund, Wildkaninchen und wird regelmäßig aufgesucht, wenn die Einfahrt glatt getreten ist oder man frischen Erdauswurf entdeckt. Ob ein Bau frisch befahren ist, z. B. der Fuchs steckt, kann bei Schnee (Neue) durchs Abspüren festgestellt werden.

beflogen1. Flugfähige Jungvögel. 2. Erwachsene Vögel, die nach der Mauser wieder voll flugfähig sind. 3. Ein Horst, Nest oder Nistkasten, der bewohnt wird.

befriedeter Bezirk – Flächen, auf denen das Jagdausübungsrecht ruht, z. B. auf Friedhöfen, Flughäfen, Sport- und Spielplätzen, in öffentlichen Parks etc.

Behang1. Hängeohr der brackenstämmigen Jagdhunde wie Lauf-, Stöber- und Vorstehhunde, im Unterschied zu den Stehohren der Terrier. 2. Altersbez. für den Schweißhund: Er steht im 1., 2., 3. usw. Behang, er ist also 2, 3, 4 usw. Jahre alt.

behost1. Greifvögel, die im oberen Drittel befiederte Beine (Fänge) haben. 2. Längere Behaarung an der Hinterseite der Beine (Läufe) bei langhaarigen Jagdhunden.

Beihahn – Jüngerer, rangniedriger Auer- oder Birkhahn auf einem Balzplatz, der dem Platzhahn unterlegen ist.

Beihirsch – Geringerer, jüngerer Hirsch, der in der Feistzeit im Trupp und in der Brunft im Rudel mit mehreren Hirschen bzw. Stücken Kahlwild zusammensteht.

beireiten – Wenn der Beizvogel wieder zum Falkner zurückkehrt und direkt auf die Faust beireitet oder auf das auf die Erde geworfene Federspiel.

beischlagen – Jagdhunde schlagen sich bei, sie eilen hinzu, wenn ein Finder aus der Meute Wild gefunden hat und Laut gibt.

Beißhemmung – Der Welpe lernt spielerisch beim Raufen mit seinen Geschwistern, dass er selbst zukneifen und zubeißen kann und dass er selbst auch geärgert wird. Durch Jaulen und Fiepen wird von den Wurfgeschwistern signalisiert: Lass das, du tust mir weh. Der Welpe wird dann im Zubeißen gehemmt.

Beitritt – Der Feisthirsch tritt mit dem Hinterlauf nach außen neben den Vorderlauf, die Tritte stehen nebeneinander. Kommt auch beim hochbeschlagenen Tier vor.

Beizjagd – Auch Beize, Falknerei; die Jagd mit dem Beizvogel. Man unterscheidet die Beize von der Faust, die Beize in der freien Folge und aus dem Anwarten. Wer mit dem Beizvogel jagen will, muss vorher einen Falknerprüfung ablegen.

Beizvogel – Allg. Bez. für jeden zur Beizjagd abgetragenen Greifvogel.

Bekassine – Knapp drosselgroße Sumpfschnepfe mit langem, geradem Schnabel (Stecher), kurzem Hals und kurzen Beinen (Ständer). Auch Heerschnepfe, Herdschnepfe Haberbock und Himmelsziege genannt; Letzteres wegen des meckernden Balztons des Männchens. Beim Herabgleiten spreizt die Bekassine die beiden äußersten Schwanzfedern ab, die sie im sog. Meckerflug schwingen lässt.

belappen – Das Treiben wird mit der Lappschnur umhängt, es wird eingelappt. Die Lappjagd ist z. T. im osteuropäischen Ausland auf den Wolf erlaubt.

belegen – Der Rüde belegt, deckt die Hündin.

Bell – Auch Rolle, Schelle; kleine Rundglocken, die dem Beizvogel per Lederriemen am Fuß oder an der Stoßfeder angelegt werden. Durch ihr feines, helles Klingeln (Geläut) hört der Falkner im Jagdgelände, wo der Falke sich aufhält. Heutzutage werden zur besseren Ortung kleine, leichte GPS-Sender verwendet, die auf dem Rücken oder auf dem Stoß des Beizvogels befestigt werden. Das GPS-Signal wird dann auf das Handy übertragen.

bellen – Der Fuchsrüde bzw. die Fähe bellt in der Ranz.

Benchrest-Schießen – Präzisionsschießen: Hier kommt es nicht auf die erzielten Ringe, sondern auf den kleinsten Streukreisdurchmesser an.

Bergstock – Mannshoher, mindestens daumenstarker Stock aus Haselnuss oder Vogelbeere, das dritte Bein des Bergjägers. Unterstützt das Pirschen beim An- und Abstieg oder Queren im schwierigen Gelände. Dient auch als Auflage zum Abglasen oder zum An- bzw. Auflegen des Gewehres.

Bergstutzen – Kipplaufgewehr mit zwei meist übereinanderliegenden Kugelläufen unterschiedlichen Kalibers, mit großer und kleiner Kugel.

Berufsjäger – Hauptberuflicher Jäger, der eine entsprechende Lehre absolviert hat. Berufliche Laufbahn: Revierjäger nach einer abgeschlossenen, dreijährigen Lehre, Revierjagdmeister nach der Meisterprüfung, Wildmeister als Ehrentitel.

Besatz – Die Anzahl von Niederwild, außer Rehwild, im Revier, z. B. Rebhuhn-, Hasenbesatz; im Unterschied zum Bestand von Schalenwild und Auerwild.

beschicken – Auffüllen, versorgen von Fallen, Fütterungen, Salzlecken, Kirrungen und Luderplätzen.

Beschlag – Begattung bei Schalenwild.

beschlagen1. Begattungsakt beim Schalenwild. 2. Beim weiblichen Schalenwild: das Tier ist tragend, es ist beschlagen. Hochbeschlagen = hochträchtig, kurz vor dem Gebären (Setzen).

Beschuss – Alle Waffen bzw. die wesentlichen Teile einer Waffe müssen von dem Beschussamt beschossen werden. Es werden Haltbarkeit und Funktionssicherheit geprüft, z. B. mit sog. Beschuss-Patronen, die im Gasdruck 30 Prozent höher liegen müssen als normale Patronen gleichen Kalibers. Nicht nur neue Waffen müssen beschossen werden, sondern auch reparierte Waffen, bei denen wesentliche Teile ausgewechselt bzw. wenn tiefgreifende Reparaturen durchgeführt wurden (Instandsetzungsbeschuss). Büchsenmachern ist es verboten, an Waffen zu arbeiten, die kein Beschusszeichen aufweisen.

Beständer – Anderer Ausdruck für Jagdherr, Revierinhaber, Jagdpächter.

bestätigen – Feststellen, dass Wild vorhanden ist. Der Jäger bestätigt den Rehbock, Hirsch, Auerhahn an einem bestimmten Standort.

Bestand – Auch Stückzahl; die Häufigkeit des im Revier vorhandenen Schalenwilds. Man hat einen guten oder schlechten Bestand. Gilt auch aufs Auerwild.

Bett – Lager, Ruheplatz von Schalenwild. Es sitzt im Bett. Außer Schwarzwild, die Sauen sitzen im Lager oder Kessel.

Betze – Andere Bez. für Fuchsfähe.

beuteln1. Das Schütteln des Gefieders beim Auer- oder Birkhahn. 2. Der Jagdhund schüttelt Beute.

Bezoar – Die in den Tränenhöhlen des Rothirsches befindliche braune Masse, auch Hirschträne genannt.

Bezoarkugel – Fest verfilzte Haar- oder Äsungsfaserballen in den Vormägen von Wiederkäuern.

Biber – Auch Meister Bockert; die Nase heißt Nase, die Augen Seher, die Haut Balg oder Fell, die Ohren Lauscher, der Schuppenschwanz Biberkelle ober Biberzagel. Manchmal schlägt der Biber mit seiner Biberkelle auf die Wasseroberfläche, wenn er sich z. B. erschrickt. Im Biberrevier befinden sich i. d. R. 2–4, manchmal bis zu 10 Wohnbaue unterschiedlichster Form. Der Eingang zum Wohnkessel liegt immer unter dem Wasserspiegel, der Wohnkessel selbst befindet sich über Wasser. Ist die Uferböschung steil genug, gräbt sich der Biber eine Höhle hinein und vernetzt sie mit sog. Biberröhren. Das können Fressröhren, Fluchtröhren und Spielröhren sein. Befindet sich im Biberdamm oder in einem inselartigen, vollständig von Wasser umgebenen Bauwerk aus geeignetem Baumaterial ein Wohnbau, spricht man von der Biberburg. Ist der Wohnbau trocken, ist er für Feinde zugänglich und die Biberfamilie verlässt die Behausung. Steigt der Biber ins Wasser, ist das sein Einstieg, verlässt er es, nennt man die Stelle Ausstieg. Ist der Biber beunruhigt, fährt oder fällt er ins Wasser. Die Schneidezähne des Bibers sind stark entwickelt und vorderseitig orange eingefärbt. Er geht am Ufer auf Äsung, schneidet Bäume und Sträucher mit der sog. Sanduhrtechnik ab, das Holz wird rundum abgenagt. Er baut Dämme und staut das Wasser an. Der Biber brunftet oder brunstet ab Januar, bleibt ein Leben lang mit dem gleichen Partner zusammen (monogam). Im April, Mai bringt das Weibchen (Metze) 2–4 Junge zur Welt. Die beim Männchen und Weibchen paarweise vor dem Weidloch angeordneten Drüsenbeutel bilden das früher sehr begehrte Heilmittel Bibergeil. Der wasserabweisende Balg war ebenfalls eine gute Einnahmequelle. Der Biber steht unter Naturschutz. Es können allerdings Abschussgenehmigungen erteilt werden, wenn der Biber an Kanälen oder Entwässerungsgräben schwer zu Schaden geht.

Biber: Hervorragender Taucher, der 20 Minuten unter Wasser bleiben kann. Er ist Vegetarier, bevorzugt Schilf, Kräuter, Wasserpflanzen und Laubbäume wie Espen, Erlen und Pappeln. Um an die Astrinde und die Blätter der Bäume heranzukommen, fällt er sie. Biber sorgen für die kalte, eisige Jahreszeit vor und stapeln an ihrer Burg Äste. Ist die Wasseroberfläche zugefroren, tauchen sie aus ihrer Burg zu den Zweigen und nagen die Rinde ab.

 

Big Five – Die Großen Fünf: Elefant, Nashorn, Büffel, Löwe und Leopard, nicht bezogen auf das Gewicht, sondern die Schwierigkeit der Jagd und Gefahr.

big game – Großwildjagd

Binärsprache