Über Gefahren und Chancen der Freiheit / Das Kollektiv und der Einzelne. Zwei Essays

Über dieses Buch

Kann es in einer Massengesellschaft wie der unseren noch Freiheit und Individualität geben? Droht in Zeiten der Übertechnisierung der Verlust von Gemeinschaft und schlussendlich gar die Selbstvernichtung der Menschheit? Diesen auch heute relevanten Grundfragen menschlichen Seins widmet sich Karl Jaspers in den beiden hier vorliegenden Texten. Freiheit, so Jaspers, lässt sich nur im Miteinander verwirklichen, die Aufgabe der Philosophie ist es, die Freiheit zu denken. So ist es der Mensch mit seinem Selbst- und Weltverhältnis, der bei Jaspers im Mittelpunkt steht.

 

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Fußnoten

  1. Vgl. Hamid Reza Yousefi, Interkulturalität und Geschichte. Perspektiven für eine globale Philosophie, Reinbek b. Hamburg 2010, S. 12.

  2. Vgl. Karl Jaspers, Philosophische Autobiographie, erw. Neuausg., München 1953.

  3. Vgl. Karl Jaspers, Allgemeine Psychopathologie. Ein Leitfaden für Studierende, Ärzte und Psychologen, Heidelberg 1913.

  4. Vgl. Karl Jaspers, Philosophie. Bd. I: Philosophische Weltorientierung, Berlin 1932.

  5. Vgl. Karl Jaspers, Philosophie. 3 Bde: Bd. I: Philosophische Weltorientierung, Bd. II: Existenzerhellung, Bd. III: Metaphysik, Berlin 1932.

  6. Vgl. Hamid Reza Yousefi, Einführung in die islamische Philosophie. Eine Geschichte des Denkens von den Anfängen bis zur Gegenwart, 2., überarbeitete Aufl., Paderborn 2016.

  7. Vgl. Karl Jaspers, Weltgeschichte der Philosophie. Einleitung. Aus dem Nachlaß hrsg. von Hans Saner, München 1982, S. 159.

  8. Vgl. Hamid Reza Yousefi [u. a.] (Hrsg.), Karl Jaspers. Grundbegriffe seines Denkens, Reinbek b. Hamburg 2011.

  9. Vgl. Karl Jaspers, Philosophische Autobiographie, München 1953.

  10. Zur Veröffentlichung dieser beiden Essays siehe hier das Kapitel »Zu dieser Ausgabe«.

  11. Es ist diese Konkurrenz, die in Form von Feindbildern und Verteufelungsdiskursen zur Entwicklung des Bösen im Menschen beiträgt. Ein Thema, auf das ich hier allerdings nicht näher eingehen kann. Vgl. hierzu etwa: Hamid Reza Yousefi, Entmythologisierung des Bösen. Eine kontextuelle Perspektive, im Entstehen.

  12. Karl Jaspers: Der philosophische Glaube angesichts der Offenbarung, München 1962, S. 156.

  13. Karl Jaspers: Rechenschaft und Ausblick. Reden und Aufsätze, München 1951, S. 345.

  14. Jürgen Habermas, »Deutschland – wohin? Ansichten und Einsichten: Karl Jaspers über den moralischen Notstand in der Bundesrepublik«, in: Die Zeit 20 (13. 5. 1966) S. 12.

  15. Jürgen Habermas, »Einleitung«, in: J. H. (Hrsg.), Stichworte zur »Geistigen Situation der Zeit«, Bd. 1, Nation und Republik, Frankfurt a. M. 1979, S. 7–35, hier S. 9.

  16. »Nekrolog, von Karl Jaspers selbst verfaßt«, in: Gedenkfeier für Karl Jaspers (Basler Universitätsreden), H. 60, Basel 1969, S. 3 f. Am Tag von Jaspers’ Beisetzung hielten auch Kurt Roßmann, Jeanne Hersch, Lukas Burckhardt, Hansjörg Salmony, Hannah Arendt und sein letzter Assistent Hans Saner Ansprachen.

  17. Vgl. Hamid Reza Yousefi, Kampfplätze des Denkens. Praxis der interkulturellen Kommunikation, 2., vollständig überarbeitete und erweiterte Aufl., Konstanz 2018.

Unter Freiheit des einzelnen Menschen verstehen wir das Selbstdenken und das Handeln aus eigener Einsicht und damit die Führung des Lebens in der Kontinuität des eigenen Wesens. Der freie Mensch wird sich geschichtlich hell in den ihm gegebenen Situationen seines Schicksals, das sich durch seine Entschlüsse und deren Folgen erfüllt.

Unter politischer Freiheit verstehen wir den Zustand der Gemeinschaft, in dem die Freiheit aller Einzelnen die größte Chance hat.