Bibliographische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

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© Jürgen Langhans, Karlsruhe

Herstellung und Verlag:

BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt 2017

ISBN: 9783744841603

2. Auflage (inhaltlich leichte Korrekturen)

Satz: MS Office / Word ®

Umschlaggestaltung und Bilder: Jürgen Langhans (Foto privat)

46 Abbildungen, davon 11 in Farbe

Wenn nicht im Nachweis anderweitig vermerkt, ist Jürgen Langhans Urheber und alleiniger Rechteinhaber aller Texte, Fotos, Bilder und Screenshots. Nachdruck oder sonstige Vervielfältigungen sind untersagt.

Diese Veröffentlichung ist kein lizenziertes Produkt des Rechteinhabers Mojang AB bzw. Rechtenachfolgers. Alle verwendeten Markennamen und Warenzeichen sind Eigentum des jeweiligen Rechteinhabers.

Der Autor übernimmt keine Gewähr für Software und Spielefunktionen; Releasewechsel werden nicht berücksichtigt. Das Buch stellt ausdrücklich keine Aufforderung dar, ein Computerspiel zu spielen. Alle handelnden Personen sind frei erfunden.

Klassische Rechtschreibung

Inhaltsverzeichnis

„Mach dir keine Sorgen

wegen deiner Schwierigkeiten

mit der Mathematik.

Ich kann dir versichern,

daß meine noch größer sind.“

Albert Einstein

Bevor wir beginnen

Ihr könnt diese Geschichte interaktiv mit MINECRAFT lesen und spielen; dafür ist sie auch gedacht. Am besten macht Ihr das zu zweit: Einer liest vor, der andere spielt. Das Buch funktioniert aber auch ohne MINECRAFT, nur ist es in der Interaktion mit MINE-CRAFT viel erlebnisreicher und kreativer.

Ich habe für Euch eine kleine Welt mit Abenteuern vorbereitet. Nicht alle Handlungen meiner Erzählung lassen sich mit MINECRAFT synchronisieren, denn vieles in MINE-CRAFT bleibt dem Zufall überlassen, beispielsweise wo und wann welche Figuren auftauchen oder ob es regnet. Insofern seid Ihr sehr frei in Eurer Phantasie des Handelns.

Ich setze stillschweigend voraus, daß Ihr MINECRAFT gut kennt und wißt, wie Ihr damit umgeht, wie Ihr Welten installieren und aufrufen müßt und wie Ihr im Überlebensmodus Werkzeuge bauen könnt. Ihr kennt die Bewegungsmechanismen für Eure Figur, also Euren „Avatar“, und Ihr beherrscht auch die kleinen Tricks, beispielsweise um nicht in einen Abgrund zu fallen oder sich aus einem Loch oder einem See zu befreien. Vor Euch liegt ein Rezeptbuch. Ihr seid in der Lage, mit dem Inventar zu arbeiten und – in besonderen Fällen – die Befehlskonsole zu nutzen, und Ihr versteht das MINECRAFT-Koordinatensystem.

Natürlich muß MINECRAFT mit allen sinnvollen Features auf Eurem Rechner erfolgreich installiert und autorisiert worden sein. Ihr arbeitet allein und ausschließlich lokal. Eine Internetverbindung ist während des Durchspielens der Handlung nicht zwingend erforderlich. Ohne Internet verzichtet Ihr jedoch auf Euren persönlichen Skin und auf ggf. weitere nette Features.

Der von uns gewählte Marsupilami-Skin soll den friedfertigen Charakter unseres Spiels untermauern. Den Skin bekommt Ihr z. B. hier:

http://www.minecraftskins.com/skin/1334057/marsupilami/

Als das Buch entstand, gab es MINECRAFT in der Version 1.9. Es ist anzunehmen, daß sich die Programmiertechnik auch in den kommenden Jahren stets abwärtskompatibel verhalten wird, respektive daß der Algorithmus zum Berechnen einer Welt immer noch genauso abläuft wie heute, als das Buch entstand.

Geht nun wie folgt vor:

  1. Ladet Euch die Welt „andino“ herunter. Sie wird hier gezippt bereitgestellt:

    www.Lyproli.de (Download-Portal Andino)

    Entpackt die Datei und kopiert das andino-Verzeichnis nach saves in den vorhandenen minecraft-Ordner Eures Betriebssystems. Nach Standardinstallationen findet Ihr ihn normalerweise hier:

    Windows: %appdata%\roaming\.minecraft\saves\
    OS X: $home/Library/Applications Support/minecraft/saves/
  2. Erstellt eine Sicherungskopie! Auf diese Weise könnt Ihr das Spiel neu beginnen, falls Ihr es zu stark verbaut oder zerstört haben solltet.
  3. Startet MINECRFAFT als Einzelspieler und ladet die Welt „andino“. Ihr spielt im Überlebensmodus und behaltet zunächst die Option Schwierigkeitsgrad friedlich bei. Die Cheats sind aktiviert, aber Ihr könnt mit der Leertaste <space> im Überlebensmodus natürlich nicht fliegen.

Die Cheats-Option erlaubt Euch, die Befehlskonsole zu benutzen. Um den Spielspaß des echten „Craftings“ im Überlebensmodus nicht zu unterlaufen, solltet Ihr die Befehlskonsole ausschließlich dann benutzen, wenn Euch die Geschichte dazu explizit auffordert. Natürlich „dürft“ Ihr von diesem Luxus auch dann Gebrauch machen, wenn Ihr in einen echten „Notfall“ geratet. Hinweise hierzu gibt es im Glossar.

Ich habe versucht, bestimmte Umweltbedingungen (Tag, Nacht, Dämmerung oder Gewitter) automatisch an eine Handlung der Figur zu binden, beispielsweise wenn Andino eine Truhe öffnet oder einen Bereich betritt. Ich habe das mit Sensoren und Kommandoblöcken gelöst, die Ihr nicht ohne weiteres sehen könnt. Diese Mechanismen lassen sich jedoch nicht überall einsetzen. In solchen Fällen müßt Ihr selbst steuern und über die Kommandozeile (Chat-Konsole) das im Buch angegebene Kommando

<t> /nnnn

eingeben. Nur so könnt Ihr einigermaßen im Einklang mit der Erzählung bleiben.

Die Welt wird Euch so übergeben, daß das gesammelte Inventar nicht verlorengeht und daß sich Andino nach einer Wiederbelebung immer wieder gezielt an seinem Aufwachpunkt befindet. Später, wenn er ein Haus mit einem Bett haben wird, wacht er natürlich – wenn Ihr alles richtiggemacht habt – stets an seinem Bett wieder auf.

Wenn Andino etwas baut, simuliert Ihr das unmittelbar in MINECRAFT. Die von mir ins Buch eingebauten Snapshots (Bilder) dienen Euch als Idee, wie beispielsweise Andinos Haus oder sein Fußballplatz aussehen könnte.

Und: Nehmt Euch Zeit!

Gut soweit. Während sich die Welt nun aufbaut, beginnt Andino, seine unglaubliche Geschichte zu erzählen …

Bereits wenige Tage …

… nach diesem unglaublichen Ereignis festigte sich in mir der Eindruck, daß ich wohl niemals erfahren würde, weshalb ich aus der WELT gefallen bin. Und auch heute, Jahrzehnte später, im Alter eines reifen und erfolgreichen Erwachsenen, eines studierten Sportjournalisten und durchaus populären Fußballschiedsrichters, scheint es, als blieben mir alle Umstände, die mich in diese WELT hineintrugen und die mich wider jegliche Erwartung auf die irdische Erde zurück portierten, bis zum Ende aller Tage geheimnisvoll verborgen und unerklärbar. Hinzu kommt die Tatsache, und dies ist nicht unerheblich signifikant, daß mir diese Geschichte sowieso keiner abnimmt, und ich kann mich heute zudem mit niemandem darüber ernsthaft unterhalten; einzig könnte ich dies mit meinem Vater, aber dafür ist unsere Erde leider schon etwas zu oft um die Sonne gekreist.

Dabei wage ich nach wie vor die Vermutung, daß viele meiner damaligen Freunde, vielleicht sogar Millionen beliebiger anderer Leute, Ähnliches durchlebten, ohne daß es ihnen jedoch bewußt wurde.

Die WELT, das ist nicht unsere Erde. Zwar gibt es dort eine Schwerkraft und auch genügend Luft, Wasser, Material und Nahrung. Auch kennen wir dort drei Dimensionen und die Zeit, und vielleicht gilt dort sogar die Einsteinsche Relativitätstheorie. Nur eines gibt es dort nicht: Rundes! Nichts, keine Kreise, keine Kugeln, aber auch gar nichts, was in irgendeiner Form von geraden Verläufen, Flächen und Körpern abweicht. Die so berühmte mathematische Konstante Pi ist dort völlig bedeutungslos. Und wenn es, visuell gesehen, doch runde Objekte gibt, beispielsweise das Rad einer Lore, dann sind diese aus eckigen Atomen zusammengesetzt. Ein Atom ist – ähnlich wie in unserer „normalen“ Welt – das kleinste Teilchen, nur ist es dort etwas größer, vielleicht so im mm-Bereich. Wenn wir uns die Materie genauer anschauen, stellen wir fest, daß wir es ausschließlich mit Geraden zu tun haben, die stets und ohne Ausnahme im rechten Winkel zueinander weitere zwei- und dreidimensionale einfache, aber auch beachtlich komplexe Objekte bilden. Jedes, aber tatsächlich jedes Atom besitzt für alle Kantenlängen gleiche Seitenproportionen. Üblicherweise sprechen wir also von Würfeln, und nur von diesen, egal, ob wir es mit Wasser, Wolken, Erde, Gestein oder sogar mit lebenden Wesen zu tun haben. Von letzteren gibt es dort nämlich eine ganze Menge, und nicht jedes Wesen dort ist ein friedfertiges.

Wo genau sich die WELT befindet, ist für unsere Geschichte nicht von Bedeutung, und wir wollen hier auch nicht ins Fachgebiet der Philosophie abschweifen. Aber selbst, wenn die WELT direkt neben uns wäre, könnten uns die Wesen der WELT nicht sehen, denn sie können nichts Rundes erfassen. Eine interessante Frage wäre, wenn wir etwas Eckiges mit in unsere Welt mitnehmen würden, beispielsweise, … und spätestens da scheitern wir. Denn: In unserer Welt hat – fraktal betrachtet – jede Ecke runde Elemente, auch wenn sich ein klassischer Würfel so für uns nicht darstellt. Umgekehrt geht das aber. Wir können die Wesen und Objekte der WELT durchaus sehen. Am besten geht das mit dem Computer ...

Aber beginnen wir von vorn.

Wie schon erwähnt, habe ich keine Ahnung, wie ich in diese Welt gelangte. Weder erinnere ich mich an eine mißglückte Schiffsreise so wie bei „Robinson Crusoe“, noch an einen anderweitigen Unfall. Und weder mit öffentlichen noch mit eigenen Verkehrsmitteln, und schon gar nicht über Reiseveranstalter oder den damals noch seltenen Missionen privater Raumfahrtunternehmen, kam man dorthin. Ich war eines Tages einfach dort, wachte auf und begann unmittelbar darauf mit dem Überleben …

Meinen Vater …

… konnte ich zur Verzweiflung bringen, wenn ich des Abends einfach nicht ins Bett wollte, und, wenn ich dann schon mal im Bett war, Einschlafprobleme antäuschte. Mein Papi, oder auch Paps, wie ich ihn damals liebevoll nannte, war ja tagsüber recht still, aber vor dem Einschlafen, wenn all seine Arbeitsthemen endlich seinen Kopf verließen, taute er auf, und wir philosophierten, nebeneinander gekuschelt im Bett liegend, noch gefühlte drei Stunden lang.