KLAUS GRILLT
KLAUS GRILLT
Einfach, schnell und lecker
Die 60 besten Grill- und BBQ-Rezepte
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
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Ausschließlich zum Zweck der besseren Lesbarkeit wurde auf eine genderspezifische Schreibweise sowie eine Mehrfachbezeichnung verzichtet. Alle personenbezogenen Bezeichnungen sind somit geschlechtsneutral zu verstehen.
Originalausgabe
3. Auflage 2021
© 2021 by riva Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH
Türkenstraße 89 80799 München
Tel.: 089 651285-0
Fax: 089 652096
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Unter Mitarbeit von Pauline Wunsch.
Redaktion: Stephanie Kaiser-Dauer
Umschlaggestaltung: Pamela Machleidt
Abbildungen: Shutterstock.com: S. 10: CL-Medien, Pelle Zoltan; 11: stockcreations, Maxime Bervoets; 12: ABf, 360degreeAerial; 13: A-photographyy; 15: Daria Nipot, Chudovska; 16: Arina P Habich, Paul_Brighton; 20: JGA; 21: IndustryAndTravel, Evgeniy Kalinovsky; S. 3, 6, 9, 24, 42, 58, 70, 82, 94, 124, 148: Manuel Krug, alle anderen Bilder: Michael Gerhardy
Umschlagabbildungen: Porträt Klaus Glaetzner: Manuel Krug, alle anderen Bilder: Michael Gerhardy Satz: inpunkt[w]o, Haiger (www.inpunktwo.de)
eBook: ePUBoo.com
ISBN Print 978-3-7423-1795-7
ISBN E-Book (PDF) 978-3-7453-1487-8
ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-7453-1488-5
Weitere Informationen zum Verlag finden Sie unter
www.rivaverlag.de
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Mit einem Gasgrill und zwei Bierhähnchen fing alles an
Hardware
Grilltechniken – ein kleiner Crashkurs
SCHWEIN
GEFLÜGEL
RIND
LAMM UND WILD
FISCH UND MEERESFRÜCHTE
GEMÜSE, BROT UND BEILAGEN
PARTYKNALLER UND FINGERFOOD
DESSERTS
Grillen war schon immer ein Ding bei uns zu Hause. Ob Nackensteaks, Würstchen oder Schaschlik – seit meiner Kindheit gab es keinen Sommer ohne glühende Kohlen, Rauch und knuspriges Fleisch! Smoker oder Gasgrills hatten wir damals noch nicht, aber meine Familie hat seit jeher gerne und viel gegrillt. Was gibt es auch Schöneres, als bei Sonnenschein gesellig zusammenzusitzen, während einem der leckere Geruch von frisch gebratenem Fleisch in die Nase steigt?
Mit den Jahren hat sich mein Grillrepertoire stetig erweitert. Alles, was man grillen kann, kommt bei mir auf den Rost: von den Knack-und-Back-Brötchen bis zum zarten Rindfleisch. Ich habe schon immer gerne gekocht und Neues ausprobiert. Eines meiner schlimmsten Grillexperimente war ein Baumkuchen, den ich nach 4 Stunden Dauerbefeuerung das erste Mal anschneiden wollte. Ich hab’s gelassen, war einfach nur hart wie ein Ziegelstein. Aber auch aus solchen vermeintlichen »Niederlagen« lernt man. Ich sag’s euch ganz ehrlich, am wichtigsten ist der Spaß am Grillen! Wenn es dann noch einfach, schnell und lecker zugeht, bleiben keine Wünsche offen.
»Einfach, schnell und lecker grillen« – unter diesem Motto habe ich 2014 meinen eigenen YouTube-Channel Klaus grillt – Finest Grill & BBQ ins Leben gerufen. Alles begann damals mit der Anschaffung eines Gasgrills ... Meine Frau hatte das klassische Grillessen in Form von Wurst, Steak und Spießen mehr als satt. Wenn ich schon ständig den Grill anschmiss, sollte wenigstens auch etwas Abwechslung dabei sein. Also fing ich an, mich exzessiv mit dem Thema zu beschäftigen.
Nach und nach tischte ich meiner Familie immer mehr BBQ-Highlights auf. Doch egal, ob gegrilltes Sushi, Bacon-Hummer oder Shiitakepilze vom Grill – mit dem letzten Bissen war meine Kreation für immer aus der Welt. Ich fand das schade. Da mache ich mir so viele Gedanken zu einem neuen Rezept und frickle mit viel Mühe daran herum, bis es perfekt ist, und schon direkt nach dem Essen verschwendet man keinen müden Gedanken mehr daran. Das wäre so wie bei einem Bildhauer, der seine Skulptur fertiggestellt hat und keiner schaut sie sich an.
Eine Zeit lang trieb ich mich in Grillforen herum und teilte meine Experimente mit anderen. 2013 kam dann erstmals die Idee auf, einen eigenen YouTube-Kanal zu starten. Grillkanäle waren damals rar und gute Videos gab es nicht viele. Die Filmchen, die es schon gab, kannte ich schon bald auswendig. Hier teure Gewürze, da super komplizierte Grillanleitungen – für meine Videos wollte ich nicht nur einfache Rezepte, die jeder easy nachkochen kann, sondern auch simple Zutaten benutzen, die man in jedem Supermarkt bekommt.
Das erste Video geht online – und die Eskalation beginnt.
Ende Februar 2014 veröffentlichte ich mein erstes YouTube-Video: leckeres Bierhähnchen. Das Intro, eine Bildfolge meiner Grillexperimente, ist mit wuchtigen E-Gitarrenbässen unterlegt. Noch etwas schüchtern (und vor allem hochdeutsch!) präsentiere ich mich in meinem Garten, erkläre die Zutaten und den genauen Grillvorgang. Eine Verkostung zum Schluss gab es damals noch nicht, die wurde erst später auf Wunsch der Community dazugenommen.
Die Reaktionen auf mein Video waren erstaunlich: Innerhalb von einer Woche wurde mein kleines Filmchen über 1.000 Mal angeguckt. Wahnsinn! Schon in der Woche drauf folgte das zweite Video und brach im gleichen Zeitraum die 2.000er-Grenze. Das dritte Video floppte vergleichsweise mit 800 Klicks. Jetzt war mein Ehrgeiz gepackt. Ich analysierte meine bisherige Vorgehensweise und die Rezepte, lernte aus Fehlern und behielt das Sandmännchenprinzip bei: Zum Einstieg zeige ich die Zutaten, bereite Schritt für Schritt den Grill und das Gargut vor, manchmal schiebe ich eine Technikminute für die Hardware ein, und am Ende teste ich immer das Ergebnis selbst. Ein genussvolles Kosten vor der Kamera ist natürlich inklusive. In jedem Video gibt es obligatorisch jede Menge coole Sprüche, meine berühmten zwei Esslöffel zum Würzen, ein scharfes Messer und ein Brett.
Jetzt, sechs Jahre später und mit mehreren hunderttausend Followern im Gepäck, ist es total verrückt, dass diese zwei Hähnchen mein Leben so verändert haben. Es hat sich so viel getan. Statt einmal am Wochenende nach getaner Arbeit vor die Kamera zu treten, arbeite ich mittlerweile rund um die Uhr für meinen Grillkanal. Dreimal wöchentlich wird gefilmt. In der restlichen Zeit entwickle ich neue Rezepte und Produkte, schneide Videos, besuche BBQ-Events und treffe mich mit anderen Grillern und Kooperationspartnern. Das werde ich noch so lange weitermachen, bis mir Grillen zum Hals raushängt (unwahrscheinlich) oder ihr keinen Bock mehr auf meine Videos habt. Wenn ich mir für die Zukunft etwas wünsche, dann wäre das ein goldener Play-Button: eine Million Follower, die genauso viel Spaß beim Grillen und Experimentieren haben wie ich.
Grillt euch glücklich!
Apropos Grillen und Spaß: An dieser Stelle gibt’s einen Auftrag für euch – heizt schon mal den Grill an, jetzt geht’s ans Eingemachte. Bis die Kohle glüht und der Grill auf Temperatur ist, habt ihr genug Zeit, euch noch mal in Sachen Grills (Seite 10 bis 12), Grill-Equipment (Seite 13 bis 16) und Grilltechniken (Seite 17 bis 23) umzuschauen. Was sind die Vorteile eines Gasgrills im Vergleich zu einem Kugelgrill? Wie verwende ich Holzchips, und welche Kerntemperatur benötigt Fisch? Diese und andere Fragen beantworte ich euch in aller Ruhe auf den nächsten Seiten.
Ihr seid schon neugierig? Dann blättert einfach direkt weiter zu den Rezepten. Dieses Buch ist vollgepackt mit meinen Lieblingsgerichten für Gasgrill, Smoker, Dutch Oven und Co.: ob Schwein, Lamm und Wild, Rind, Fisch und Meeresfrüchte, Brot, Gemüse, Beilagen, Partyknaller und Fingerfood oder Süßkram – alles per se super lecker. Tobt euch aus! Die passenden Videos zu allen Rezepten findet ihr auf meinem YouTube-Kanal. Und: Zwischen diesen beiden Buchdeckeln findet ihr zusätzlich noch viele Rezepte für meine Grillgewürze und Rubs zum Nachmischen. Alle Gewürzmischungen habe ich in Esslöffel- und Teelöffel-Mengen angegeben, damit ihr sie so einfach und exakt wie möglich nachmischen könnt. Wem die Mischerei zu doof ist, der findet alle meine Gewürzmischungen auch im Handel – offline und online. Ihr wisst ja, Support ist kein Mord.
Abschließend noch ein Tipp zum Einstieg: Probiert erst mal die Bratwurstzöpfe (Seite 132), den Grillwurstsalat (Seite 122), die Soljanka (Seite 127) und meinen legendären Currywursttopf (Seite 144) aus. Ihr wisst ja, ich liebe Grillwurst, und das sind alles richtig coole, leckere Nummern, die ratzfatz gegrillt sind. Perfekt für alle, bei denen sich jetzt schon der Hunger meldet. Ich wünsche euch viel Spaß beim Nachgrillen.
Euer Klaus
In Sachen Grills gibt es kein Entweder-oder, sondern nur die Frage, in welcher Reihenfolge man sie sich zulegt. Deshalb findet ihr hier einen Überblick über die gängigsten Grilltypen, ihre Vorteile versus Nachteile und meine empfohlene Reihenfolge für die Anschaffung.
Erstens: Gasgrill
Dieser Allrounder ist ein super Gerät zum Einstieg ins Grillthema. Er wird mit Flüssiggas betrieben, das über ein Schlauchsystem mit dem Brenner verbunden ist. Je nach Modell ist die Verteilung der Hitze unter dem Rost und im Garraum unterschiedlich. Gut ausgestattete Modelle sind im Vergleich zu Holzkohlegrills teurer, dafür könnt ihr bei den Grillmethoden ganz einfach variieren: egal ob direkt, indirekt oder American Barbecue – alles ist möglich. Wer mich kennt, weiß, dass Gasgrills meine unangefochtene Nummer Eins sind. Sie werden per Knopfdruck schnell heiß, aber auch wieder schnell kalt, lassen sich gut steuern und einfach reinigen. Vergleichsweise entsteht wenig Qualm, und auch geschmacklich gibt es keine Unterschiede. Einziger Nachteil an dem Ding ist, dass manchen das »richtige Grill-Feeling« fehlt. Mein Tipp: Bei Markengrills mit mindestens drei Brennern macht ihr alles richtig.
Zweitens: Offset-Smoker
Der Smoker ist nichts für ungeduldige Griller. Er besteht aus einer seitlichen Feuerkammer und einer Garkammer, in der später das Fleisch geräuchert wird. Das klassische Niedrigtemperaturgrillen erfordert etwas Übung und Geduld. Dafür erhält euer Gargut durch den langen Garprozess und den Rauch einen unverwechselbaren Geschmack und eine saftige Konsistenz, für den bzw. die es sich zu warten lohnt. Smoken ist eine besonders schonende Garmethode, die euch jedoch zur permanenten Überwachung des Grillguts zwingt, denn so ein Smoker hat ADHS. Er braucht Aufmerksamkeit und fordert regelmäßige Zuwendungen in Form von Temperatur- und Glutkontrollen. Fleischstücke mit hohem Fett- oder Bindegewebeanteil sind zum Smoken ideal. Der Nachteil solcher Geräte liegt auf der Hand: Beim Grillen ist man stark eingeschränkt auf American Barbecue und braucht eine steile Lernkurve. Mein Tipp: Nur Geräte mit einer Wandstärke von mindestens 3 Millimetern kaufen.
Drittens: Kugelgrill