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Astrid Lindgren, in den dreißiger Jahren.

Vorwort

Am 1. September 1939, als Deutschland Polen überfiel und den Zweiten Weltkrieg auslöste, schrieb Astrid Lindgren: »Heute hat der Krieg begonnen. Niemand wollte es glauben.«

Damals war sie zweiunddreißig. Sie hatte zuvor als Sekretärin im »Königlichen Automobilclub« gearbeitet, wo sie ihren Ehemann Sture kennengelernt hatte, war Mutter zweier Kinder, und bis auf einige Kurzgeschichten in Zeitschriften hatte sie noch nichts veröffentlicht. Lindgren wohnte im Stadtteil Vasastan in Stockholm. Diese luftige, lichtdurchflutete Inselstadt versinnbildlicht das Lebensgefühl, das die sechs Kriegsjahre für Lindgren bestimmte. In den Tagebüchern beschreibt sie anschaulich ihr Oasen-Dasein, abgeschieden, aber halbwegs angenehm, eingeschränkt nur von Lebensmittelrationierungen, dem zeitweise lahmliegenden öffentlichen Verkehr, von Verdunkelungen, dem militärischen Bereitschaftsdienst des Mannes und steigenden Preisen. Sie lebte relativ sicher in einem Land, das der Krieg aussparte, vor dessen Grenzen die Tötungsmaschinerie haltmachte, obwohl die Fronten an allen Seiten näher rückten; durch den Überfall Polens, den sowjetischen Angriff auf Finnland, die Besetzung Dänemarks und Norwegens durch die Nazis, schließlich durch die sowjetische Übernahme des Baltikums, das vorher in deutscher Hand gewesen war. Überall hatte faschistischer und stalinistischer Terror Millionen ermordete Menschen zur Folge, Ausgebombte, Verhungerte, Gefallene. Aber Schweden, das auf einer der Landkarten, die Lindgren zur Orientierung dienten, unmarkiert blieb – eine helle Fläche –, war davon ausgenommen. Hier konnte man spazieren gehen im Park, Sonne und Frühlingsblüher genießen, Weihnachten feiern am festlichen, reichgedeckten Tisch. Und doch ist jeder Tag dieser Aufzeichnungen auch von der Angst geprägt, das friedliche Leben könnte jeden Moment ebenfalls der Krieg erfassen.

Die Neutralität Schwedens ermöglichte es Lindgren, eine Perspektive auf den Zweiten Weltkrieg einzunehmen, die innerhalb des kriegsgeschüttelten Europas einzigartig war. Es ist der Blick derjenigen, die vom privilegierten Standpunkt der Verschonten aus die Katastrophe verfolgt und zugleich aus diesem unheimlichen Wunder des Verschontseins ein Gefühl der Verantwortung entwickelt: Lindgren hat sich lebenslang für den Frieden starkgemacht. Damit spiegelt sich in ihr die Rolle, die auch das politische Schweden in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts für sich angenommen hatte als unermüdliche Weltpolizei. »Über Frieden zu sprechen«, sagte Lindgren 1978, in ihrer Dankesrede zur Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels, »heißt ja, über etwas zu sprechen, das es nicht gibt.«

Was Lindgren veranlasste, bei Ausbruch des Krieges ein Tagebuch anzulegen, ist aus den Aufzeichnungen nicht zu erfahren. In einem Interview gab sie später folgende Erklärung: »Zum ersten Mal hatte ich eine tiefe politische Überzeugung.« Die ganze Familie wurde in die Diskussion über das Kriegsgeschehen einbezogen, auch die Kinder sammelten Informationen, manchmal las Lindgren ihnen aus dem Tagebuch vor. Aus Zeitungen, dem Radio, mit Hilfe von Kartenmaterial und den Berichten von Flüchtlingen verschaffte sie sich ein Bild von Frontverläufen, scheiternden Friedensverhandlungen, Bombenangriffen. Die furchtbaren Auswirkungen, die das Kriegsgeschehen auf das Leben der Menschen hatte, führte ihr der »Schmuddeljob« vor Augen; seit 1940 arbeitete Lindgren abends in der Abteilung für Briefzensur des schwedischen Nachrichtendienstes. Sie hatte in der Schule Deutsch gelernt und konnte die deutsche Post lesen, die aus den okkupierten Ländern kam oder aus Schweden. Ihre Aufgabe war es, die Briefe auf landeskritische Inhalte zu prüfen. Manchmal schrieb sie einen ab und nahm die Abschrift mit nach Hause, was streng verboten war.

»Niemand wollte es glauben.« Möglicherweise löste die Unvorstellbarkeit der Tatsache, in einem aufgeklärten Europa könne ein Land ein anderes einfach überfallen und annektieren, den Impuls aus, sich mit Hilfe eines Tagebuchs darüber klarzuwerden, was da eigentlich geschah. Denn schon damals, vor Beginn ihrer Karriere, hatte Lindgren die Begabung, auf scheinbar einfache Weise an Wesentliches zu rühren: »Deutschland und Russland haben das Land zwischen sich aufgeteilt. Man kann kaum glauben, dass so etwas im zwanzigsten Jahrhundert passiert.« Eine Feststellung, die auch heute wieder, mehr als siebzig Jahre später, angesichts der Annektierung der Krim durch Russland erschreckend aktuell ist.

Der Satz, mit dem die Aufzeichnungen beginnen, nimmt den Tenor der späteren öffentlichen Debatte über den Zweiten Weltkrieg in Schweden vorweg. Denn trotz seiner Neutralität war das Land schuldhaft in den Krieg verstrickt. Und bis heute hat sich die schwedische Gesellschaft nicht ganz davon erholt. Man ist zu Recht stolz darauf, in den letzten fünfhundert Jahren keinen Krieg mehr auf dem eigenen Staatsgebiet erlebt zu haben. Das Land ist gewissermaßen geschichtsfrei in einer Welt, in der Geschichte sich als Abfolge kriegerischer Auseinandersetzungen darstellt. Ursache dafür ist ein tief im schwedischen Bewusstsein verankertes Prinzip des Maßhaltens, Abwägens und klugen Aushandelns, das sich mit dem Wort »undfallenhet« am besten beschreiben lässt; auf Deutsch Nachgiebigkeit, Wendigkeit, Entgegenkommen. Im Vergleich zu Deutschland, dessen Selbstverständnis gebrochen durch die Geschichte des 20. Jahrhunderts wahrgenommen werden muss, ist Schweden das unverletzte Land. Innerhalb Schwedens allerdings hatte man nach dem Zweiten Weltkrieg ein Schuldproblem, das gern beschwiegen wurde.

Angesichts der massenhaften Vernichtung der Juden in den Nachbarländern fiel die Rechtfertigung dafür schwer, die Kriegszeit nicht nur unbeschadet überstanden, sondern am Krieg sogar verdient zu haben. Schweden versorgte das faschistische Regime großzügig mit Krediten und Eisenerz. König Gustaf V. verlieh Hermann Göring höchste schwedische Militärorden. Auch für sich selbst stellt Lindgren Vorteile fest; der Aufstieg ihres Mannes und ihr gutes Einkommen seien nicht zuletzt dem Krieg in anderen Ländern geschuldet, schreibt sie. Obwohl die Regierung peinlich genau den Status der Neutralität aufrechtzuerhalten versuchte, genehmigte sie Urlaubertransporte von deutschen Soldaten aus dem besetzten Norwegen durchs Land und ließ im Mai 1941 eine Division deutscher Truppen von Norwegen nach Finnland an die finnisch-sowjetische Front marschieren. Sie schickte Flüchtlinge aus dem Baltikum zurück, die sich über die Ostsee vor den Sowjets zu retten versuchten, und trieb sie so in den sicheren Tod. Jüdischen Menschen wurde lange der Status von Flüchtlingen verweigert. Dass beispielsweise Nelly Sachs mit ihrer Mutter schon 1940 nach Schweden emigrieren konnte, ist allein dem Engagement der Nobelpreisträgerin Selma Lagerlöf zu verdanken, die sich auf Anregung einer Freundin kurz vor ihrem Tod noch für die deutsche Autorin einsetzte. Erst ab Herbst 1943 änderte sich der deutschlandfreundliche Kurs. Ilon Wikland, die später die Illustratorin von Astrid Lindgrens Kinderbüchern werden würde, gehörte zu jenen estnischen Flüchtlingen, die im letzten Kriegsjahr von Schweden aufgenommen wurden. Willy Brandt, Peter Weiss oder die Kernphysikerin Lise Meitner zählten zu den Flüchtlingen aus Deutschland.

In der öffentlichen Wahrnehmung Schwedens bleibt der Zweite Weltkrieg oft ausgespart. Auf die beinahe berühmte schwedische Ignoranz, die sich auch in der beschwichtigenden Floskel ausdrückt, von Konzentrationslagern habe man in Schweden erst nach Einmarsch der Alliierten gewusst, nimmt die große schwedische Autorin Kerstin Ekman Bezug. Im Vorwort zur schwedischen Ausgabe der Kriegstagebücher fragt Ekman, die Lindgren persönlich kannte: »Wie viele Mütter in Schweden wussten im Herbst 1943, welche Länder am Krieg beteiligt und welche verschont waren? Wie viele Schweden verfolgten die Operationen im Stillen Ozean und Feldmarschall Montgomerys und Rommels zweite Schlacht in Nordafrika?« Von den Konzentrationslagern habe man vor 1945 wissen können, schreibt Ekman, einfach durch das Lesen von Zeitungen und Büchern, wie das Kriegstagebuch beweise: 1940 erwähne Lindgren die KZs in Buchenwald und Oranienburg, ein Zeitungsartikel vom Juli 1941 mache ihr die Situation der Juden in Polen klar, 1943 habe sie in Büchern von Deportation und Vernichtung erfahren.

Das Besondere am Tagebuch ist, dass unmittelbar aus den Ereignissen heraus gesprochen wird. So eröffnet sich heutigen Lesern vor einem Wissenshorizont, den der Abstand von mehr als siebzig Jahren mit sich bringt, das Geschehen so, wie es sich Lindgren im schwedischen Inseldasein von Tag zu Tag darstellte: Zuvor Unvorstellbares erweist sich immer wieder als Wirklichkeit. Das Ausmaß der Gewalt, die täglichen Schreckensmeldungen übersteigen jede Vorstellungskraft. Unter anderem wird deutlich, wie stark sich die schwedische Bevölkerung vom stalinistischen Regime bedroht fühlte. Die Angst vor einer sowjetischen Invasion überstieg die Angst vor der Besetzung durch die Nazis; ein Verhältnis, das sich erst langsam änderte. 1940 bekannte Lindgren, lieber mit den Deutschen paktieren zu wollen, als sich den Sowjets auszuliefern.

Lindgren, geboren 1907, wurde als Kind und junge Frau von der Atmosphäre der 20er und 30er Jahre geprägt, einer Zeit gesellschaftlicher Demokratisierungsprozesse, emanzipatorischer Bewegungen, künstlerischer Experimente in Schweden und Deutschland. Beide Länder waren sich in ihrer gesellschaftlichen Offenheit und neuen moralischen Freizügigkeit nah. Hier wie da gewannen Gewerkschaften an Einfluss, erhielten Frauen endlich das Wahlrecht, gab es die »neue Frau« der Sachlichkeit, die sich über einen androgynen Kleidungsstil und Kurzhaarfrisuren ausdrückte, die auch Lindgren ausprobierte. In ihrer Jugend trug sie öfter Schlips, Anzug und Hut auf dem Bubikopf. Aus der Sowjetunion dagegen kamen seit der Oktoberrevolution Horrornachrichten. Russische und jüdische Künstler und Intellektuelle waren auf der Flucht. Der Rote Terror wütete, die Bolschewiki setzten ihren Machtanspruch mit Deportationen und Erschießungen durch. Im Zuge der sogenannten stalinistischen Säuberungen, die mit den Schauprozessen 1936 begannen, wurden etwa 1,5 Millionen Menschen umgebracht, Millionen andere in Gulag-Strafarbeitslager deportiert, darunter ganze Volksgruppen aus den von Stalin besetzten Ländern. Die Zwangskollektivierung der Landwirtschaft führte zur Verfolgung und Ermordung Tausender Bauern und Gutsbesitzer und zu einer Hungersnot, in der etwa sechs Millionen Menschen starben. Die Sowjetunion war von Schweden aus gesehen sehr nah. Schweden hat eine gemeinsame Grenze mit Finnland, das, kaum unabhängig geworden, wiederholt von den Sowjets bedroht wurde. Die militärische Offensive der Roten Armee 1918 in Estland und Lettland war ebenfalls präsent im schwedischen Bewusstsein, vom Baltikum trennt Schweden nur die Ostsee.

Vor diesem Hintergrund werden die zunächst widersprüchlichen Reaktionen auf den faschistischen Terror nachvollziehbarer, auch das nur zögerliche Begreifen, dass nicht allein Hitler, »die Bestie«, und sein Regierungsapparat verantwortlich waren für die grausame Tötungsmaschinerie, sondern dass sie tatsächlich von einer Bevölkerung unterstützt wurde, die vor kurzem noch in einer jungen Republik mit einer Hauptstadt gelebt hatte, die mit ihren Charleston- und Tango-Tanzbars, den Stummfilmen der UFA, den Einflüssen des Bauhaus oder des Theaters Max Reinhardts als Kulturmetropole Europas galt. Zuweilen nimmt Lindgren die deutsche Bevölkerung gegen die Regierung in Schutz. Andererseits schreibt sie schon Pfingsten 1940 mit Rückblick auf den Ersten Weltkrieg: »Mit einem Volk, das im Abstand von etwa 20 Jahren so gut wie die ganze übrige Menschheit gegen sich aufbringt, kann etwas nicht stimmen.«

So macht Lindgrens Tagebuch auch deutlich, mit welcher Geschwindigkeit und Absolutheit sich kollektives Bewusstsein von Grund auf verändern kann, wie gefährdet offene Gesellschaften sind und wie wichtig das manchmal mühsam erscheinende demokratische Aushandeln politischer Entscheidungen ist.

Die Autorin der Kriegstagebücher war noch keine Schriftstellerin. Aber sie hatte schon angefangen, für ihre Tochter Karin die Geschichte der Pippi Langstrumpf zu erfinden. Der Name war ein Einfall der Siebenjährigen, die in den Kriegsjahren häufig krank war. Astrid Lindgren erfand am Krankenbett eine Figur zum Namen und eine Geschichte zur Figur. Was im Winter 1941 als Gutenachtgeschichte begann, schrieb Lindgren auf, als sie wegen eines verstauchten Fußes das Haus nicht verlassen konnte; vielleicht schon mit dem Gedanken an eine Veröffentlichung. In den Kriegstagebüchern lässt sich die Entwicklung zur Schriftstellerin gut beobachten. Ein starker Gestaltungswille ist erkennbar. Auch die für Lindgren später so typische direkte Sprache mit der ihr eigenen Komik und Melancholie und ihrer Art, Wut und Angst in Ironie aufzulösen, findet sich. Das Kriegsgeschehen wirkt neben kleinen, zuweilen idyllischen Szenen von Urlauben in Småland, unbeschwerten Mittsommernächten oder Ausflügen in den Skansenpark in Stockholm nur umso grotesker. Der beinahe zwanghafte Drang, Weihnachts- und Geburtstagsgeschenke zu notieren und die gehorteten Vorräte und Gerichte von Familienessen aufzulisten, spiegelt eine dauerhafte Sorge um die Kinder wider, die Angst, nicht mehr genug warmes Wasser, Gas und Lebensmittel zu haben, gibt aber auch Auskunft über Mentalität und Essgewohnheiten: Kaffee und Zucker spielen eine große Rolle. Kaffee ist in Schweden ein so wichtiges Grundnahrungsmittel, dass es ein Wort für die gängige Praxis gibt, im Café für eine Tasse zu bezahlen und so viel zu trinken, wie man möchte: »påtår«. Zucker haftet seit der schlimmen Armutsperiode Ende des 19. Jahrhunderts, in der ein Viertel der Bevölkerung in die USA auswanderte, die Aura von Reichtum und Wohlstand an. Auch heute kann es mitunter noch schwer sein, ungesüßtes Brot zu finden.

Eigene Gemütszustände dagegen erwähnt Lindgren selten. Nie gibt sie der düsteren Veranlagung nach, die manchmal unterschwellig zu ahnen ist und Lindgren von Kindheit an begleitet haben muss, wie die Literaturwissenschaftlerin Birgit Dankert in ihrer 2013 erschienenen Biographie zeigt. Lindgren hält keine Innenschau, macht sich fast nie zum Gegenstand der Betrachtung. Das mag zum Teil schwedischer Zurückhaltung geschuldet sein, der Maxime, sich nicht in den Vordergrund zu spielen. Zugleich zeigen sich hier das Formbewusstsein einer Schriftstellerin und Lindgrens spätere Eigenheit, die Bücher für sich sprechen zu lassen. Nur einmal, als ihr Ehemann sich 1944 in eine andere Frau verliebt und Lindgren verlassen will, notiert sie am 19. Juli, kurz nach der Invasion der Alliierten in der Normandie: »Blut fließt, Menschen werden zu Krüppeln, überall Elend und Verzweiflung. Und ich kümmere mich nicht darum. Nur meine eigenen Probleme interessieren mich. Sonst schreibe ich immer ein wenig darüber, was zuletzt passiert ist. Jetzt kann ich nur schreiben: Ein Erdrutsch ist über mein Leben hereingebrochen, und ich bleibe einsam und frierend zurück.«

Wie sehr Lindgren unter dem Ehezwist litt, wird an den langen Pausen zwischen den Einträgen am sichtbarsten – ausgerechnet in einer der entscheidenden Phasen des Krieges schreibt sie am wenigsten. Schlaflosigkeit, Nervosität, Traurigkeit erwähnt Lindgren in verharmlosender Beiläufigkeit. Dabei war Sture ein halbes Jahr lang kaum zu Hause, verfiel mehr und mehr dem Alkohol, der 1952 zu seinem frühen Tod führte. Lindgren gestattet sich weder Larmoyanz noch Selbstmitleid. Sie bleibt diszipliniert, schreibt nur umso pointierter. Und wenn sie wie von oben auf »die Lindgrens« schaut oder sich dafür entschuldigt, längere Zeit nichts berichtet zu haben, wendet sie sich bereits an imaginäre Leser. Schließlich kristallisiert sich die entscheidende Erkenntnis heraus: »Am glücklichsten bin ich, wenn ich schreibe.«

Es würde noch einige Jahre dauern, ehe sie mit Pippi Langstrumpf und Büchern wie »Ronja Räubertochter«, »Karlsson vom Dach« oder »Die Brüder Löwenherz« zu Weltruhm kommen und ganze Generationen mit Figuren prägen sollte, die ikonographisch sind für unser heutiges Verständnis von Kindheit und von Kindern: Menschen mit eigener Persönlichkeit und Anspruch auf eigene Rechte. Diese Kinder sind selbständig und betrachten Autorität mit Skepsis. Wenn nötig, rebellieren sie. Starke, eigensinnige Mädchen, tomboys, behaupten den Freiraum, eigene Fehler machen zu können; das dürfte eines der wesentlichen Elemente in dieser sensiblen Balance aus Gemeinschaftsgeist und Selbstbestimmung sein, die Lindgrens fiktive Welten ausmachen.

Heute werden sie öfter – durch touristische Vermarktungsstrategien verzerrt – als falsche Idyllen wahrgenommen, abgetan als Bullerbü-Kitsch. Vor dem Hintergrund der Kriegstagebücher tritt ihre ursprüngliche Kernaussage wieder deutlich zutage: Jedes Kind sollte das Recht haben und das Glück erfahren, in »Geborgenheit und Freiheit« aufzuwachsen. Als Lindgren 1978 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels erhielt, gab es in der westdeutschen Gesellschaft noch das sogenannte »Elternrecht auf körperliche Züchtigung«. Lindgren wurde nahegelegt, ihre später berühmt gewordene Rede zu ändern. Sie ließ sich nicht beirren und hielt ein flammendes Plädoyer für eine gewaltfreie Erziehung.

Sie selbst war behütet aufgewachsen, von beiden Eltern geliebt, »geborgen und frei«. Ihr Sohn Lasse hatte es schwerer, und das markiert einen großen Bruch, eine Erschütterung in Lindgrens Leben.

Mit achtzehn, als Volontärin bei der Ortszeitung von Vimmerby, wurde sie vom Chefredakteur schwanger. Sie entschied sich gegen eine Heirat, verließ das dörfliche Småland, die idyllische Jugend und zog nach Stockholm, um das Kind allein zu bekommen; ein Skandal. Lindgren wandte sich an die Frauenrechtlerin Eva Andén, die ihr zu einer Entbindung in Kopenhagen riet. Dort blieben Geburten anonym; als alleinstehende Frau mit unehelichem Kind wäre sie sonst gebrandmarkt gewesen. Ihren Sohn musste sie zu einer Pflegefamilie geben, während sie in Stockholm die Ausbildung zur Sekretärin beendete. Obwohl sie ihn besuchte, sooft es ging, litt sie lebenslang an der Traurigkeit und den Schuldgefühlen, die diese drei Jahre in ihr auslösten (1931, nach der Heirat mit Sture, holte sie Lasse zu sich). Erst 1970 sprach Lindgren überhaupt zum ersten Mal darüber. Allerdings führte sie schon 1952 in einer eigenen Radiosendung Interviews mit unverheirateten Müttern und machte deren prekäre gesellschaftliche Stellung öffentlich zum Thema.

Das Kriegstagebuch beendete Lindgren Silvester 1945. Mit Blick auf die jüngste Politik heißt es dort hellsichtig: »Zwei denkwürdige Ereignisse hat das Jahr 1945 gebracht. Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg und die Atombombe. Ich möchte wissen, was die Zukunft über die Atombombe sagen wird, ob sie eine ganz neue Epoche im Dasein der Menschen markiert oder nicht. Der Frieden bietet keine große Geborgenheit, die Atombombe wirft ihren Schatten auf ihn.«

Das Kriegsende fiel für Lindgren aber auch mit dem Beginn einer ungeheuer produktiven Schaffensphase zusammen. Nachdem der führende schwedische Verlag Bonniers das Manuskript von »Pippi Langstrumpf« als zu gewagt abgelehnt hatte und es 1945 bei Rabén och Sjögren erschien, löste das eine Energie aus, die es ihr ermöglichte, in den folgenden zehn Jahren immerhin zwanzig Bücher zu schreiben.

Erst im Oktober 1953, ein Jahr nach dem Tod ihres Mannes, bereiste Lindgren wieder das Land, das verantwortlich war für die europäischen Katastrophen, mit denen sie sich von ihrer schwedischen Enklave aus so intensiv beschäftigt hatte. Eine Lesereise führte sie nach Hamburg, Bremen und Berlin. Mit eigenen Augen sah sie die Spuren des Zweiten Weltkriegs. In Berlin traf sie die Kinder- und Jugendberaterin Louise Hartung wieder. Hartung schleuste Lindgren heimlich nach Ost-Berlin hinüber, und so war Lindgren auf einmal auch konfrontiert mit der Lebenswirklichkeit, die jene »Russen« aufzubauen begannen, die ihr immer die größte Angst gemacht hatten. Erst im Juni jenes Jahres war in der DDR der Volksaufstand durch sowjetisches Militär brutal niedergeschlagen worden. Lindgren wird die Atmosphäre der eisernen Indoktrinierung der kommunistischen Ideologie wahrgenommen haben, und vielleicht sah sie darin ein erstes Anzeichen für den Beginn des Kalten Krieges, jenen »Schatten, den die Atombombe wirft«.

Aus der Begegnung mit Louise Hartung entwickelte sich eine enge Freundschaft. Einmal im Jahr trafen sich die Frauen in Berlin, Schweden, der Schweiz oder auf Ibiza. Louise sandte Geschenke und Blumen und schrieb: »Ich möchte deinen wunderschönen Körper liebkosen und küssen. Dein ganzes Wesen hat mich schon in deinen Büchern fasziniert, überwältigt.« Obwohl Lindgren diese Liebe nicht körperlich erwiderte, unterhielten beide elf Jahre lang, bis zu Louises Tod, einen intensiven Briefwechsel, dessen mehr als sechshundert Briefe – sollten sie veröffentlicht werden – erneut eine unbekannte Seite aufdecken dürften an dieser scheinbar so vertrauten Persönlichkeit Astrid Lindgrens, so wie jetzt die Kriegstagebücher: Hinter der unbeschwerten, freundlichen, heiteren Schriftstellerin, als die Lindgren oft gezeichnet wird, zeigt sich hier auch ein desillusionierter Mensch, vielleicht zum ersten Mal in dieser Deutlichkeit. Lindgrens Desillusionierung führte zu einem untrüglichen Blick auf den Irrsinn jedes Krieges, an den sich die Notwendigkeit knüpfte, auf dem Unmöglichen zu bestehen; auf Gewaltlosigkeit und Frieden, »was es nicht gibt«.

Antje Rávic Strubel

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»Unvergesslicher Silvesterabend. Schicksalsträchtiger, verantwortungsschwerer Jahreswechsel«,
Svenska Dagbladet (SvD), 2. Januar 1940. (Übersetzung)

Tagebucheintrag (Übersetzung)

 

Übersetzung der Faksimiles

Zum Zeitungsartikel
[…] zu begreifen, aber sein Land hatte auch einen anderen Vertreter, Jarl Hemmer, dessen Worte von einem Stolz, einer Demut und einer Kraft zeugten, die gewiss jedermann zu Herzen gegangen sind:

Gesprungen und verstimmt die Neujahrsglocken läuten

Eine Mordwolke ist Gottes reiner Raum, eine Schlangengrube der Erden Ort

Der Teufel tief im Meer kann Feigheit nur bedeuten, ein kleines Land jedoch ist noch der Größe Hort.

Hier schäumen keine Phrasen, und jede Seele weiß

Auf ihrem Weg zum Kampf, es gilt nun jeden Preis

Du, der des Lebens Lauf in Seinen Händen hält,

lass uns das nächste Jahr begeh'n in freier Welt.

Mögen die Nachbarn feiern Neujahr am warmen Herd

Wenn sie nur unseren Kindern ein wenig Hilfe spenden

Wir wissen, unsere Zukunft ist unsrer Opfer wert

Drum Freunde, unsere Bitte, uns Waffen auch zu senden.

Als Letzter las Gunnar Mascoll Silfverstolpe, und man fragt sich, ob er je etwas Besseres geschrieben hat. Vers um Vers prägte sich ins Gedächtnis ein, und von den beiden Letzten lässt sich sagen, dass sie in dieser Silvesternacht Schwedens Gruß an Finnland sind:

Die Drohung, die zugegen

Ward niemals je bezwungen

Doch wurden Freiheit und Ehre

Im Glockenhall besungen.

Östlich des Meeres schweigt nunmehr

Der Kirchentürme erzen Heer

Doch in Verstecken überall

Singen Soldaten einen Choral.

Gesang von dieser Inbrunst

Hat die Sterne noch nie erreicht

So kann seinen Glauben bekennen

Finnland, in unserem Streit.

Geschwister, seht, die Nacht ist schwer,

der Nachthimmel zeigt uns Gefahr

und unser jüngster Bruder kämpft

für uns gegen des Bösen Heer.

Zu seinem Heim im tiefen Schnee

Wandern seine Gedanken nun.

Benjamin, Junge in Felduniform

Was wir nur können, werden wir tun!

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NACHWORT
VON KARIN NYMAN

Ich war fünf Jahre alt, als der Zweite Weltkrieg ausbrach. Für uns Kinder in Schweden war er bald Normalität, ein fast natürlicher Zustand, dass rundum auf der Welt Krieg herrschte. Dass unser eigenes Land irgendwie Garantien zu haben schien, ihm zu entgehen, hielten wir vermutlich auch für naturgegeben. Wir hörten ja ständig die Beteuerungen: Nein, nein, ihr braucht keine Angst zu haben, nach Schweden kommt der Krieg nicht. Das gab uns ein Gefühl, etwas Besonderes zu sein, es erschien uns aber gewissermaßen auch ganz angemessen und berechtigt, dass gerade wir verschont blieben.

Es war auch nichts Besonderes, dass meine Mutter Zeitungsartikel ausschnitt und in Tagebücher klebte, ich dachte, das täten Eltern nun einmal. Jetzt weiß ich, dass sie vermutlich einzigartig war, eine 32-jährige zur Sekretärin ausgebildete Hausfrau und Mutter, ohne Erfahrung, sich mit Politik auseinanderzusetzen, der es so wichtig war, für sich selbst zu dokumentieren, was in Europa und auf der Welt geschah, dass sie das Ausschneiden und Kommentieren über die gesamten sechs Kriegsjahre durchhielt. Es ist auch etwas Besonderes, dass ihre schnell hingeworfenen Aufzeichnungen so gut geschrieben sind, dass sie ungekürzt wiedergegeben werden können und sofort zu einer fesselnden Lektüre werden.

Das ist der Grund, warum der Salikon Verlag die Tagebücher herausgibt – sie schildern so treffend den Alltag einer Familie in Stockholm während der Kriegsjahre und vermitteln einen Eindruck von der ohnmächtigen Verzweiflung der Menschen angesichts der Gräuel, von denen sie jeden Morgen in den Zeitungen lasen. Nachrichten entnahm man den Tageszeitungen, Fernsehen gab es nicht, Radio gab es, aber keine Direktsendungen, keine Korrespondenten – die Radionachrichten bestanden aus dem Verlesen von Telegrammen der Nachrichtenagenturen.

Ein Jahr nach Beginn des Krieges bekam Astrid jedoch Zugang zu einer weiteren Informationsquelle. Ihr wurde ein sogenannter Bereitschaftsdienst bei der geheimen Postzensur angeboten, wo sie militärische wie private Post nach Schweden und ins Ausland prüfen sollte. Die Briefe wurden über Dampf geöffnet und gelesen, es kam darauf an, militärische Ortsangaben und andere militärische Geheimnisse zu finden und unleserlich zu machen. Das Ganze war so geheim, dass wir Kinder nicht wissen durften, woraus ihre Arbeit am späten Abend bestand. Aber die Heimlichtuerei hielt sie nicht davon ab, einen Teil der interessanten Briefe, die einen Einblick in die Zustände der besetzten Länder gaben, in ihrem Tagebuch zu zitieren oder abzuschreiben.

Die Tagebücher zeigen eine andere Seite von Astrid Lindgrens Autorenschaft. Noch war sie zwar keine Schriftstellerin und hatte auch keine Pläne, es zu werden. Doch mitten in den Wirren dieser Zeit, irgendwann im Winter 1941, begann sie plötzlich, ausgelassen von der wilden, freien Pippi Langstrumpf zu erzählen. Erst mir als Gutenachtgeschichte, dann zu jeder Tageszeit einer wachsenden Kinderschar, eigenen und anderen Kindern, die immer mehr hören wollten. Anfang 1944 schrieb sie einige Geschichten auf. 1945 wurde das Buch nach einer ersten Ablehnung von Bonniers im Verlag Rabén & Sjögren veröffentlicht. Das war der Anfang. Ganz schwindlig kann einem werden bei dem Gedanken, dass es noch nicht länger her ist, dass es noch gar keine Pippi Langstrumpf auf der Welt gab, und dass Astrid Lindgren zu dieser Zeit keinen blassen Schimmer davon hatte, was für eine Karriere als Kinderbuchautorin vor ihr lag.

Und dass sie, und wir, es nicht wissen konnten, war vermutlich ein Glück! Hätte sie damals einen kurzen Blick in die Zukunft erhaschen und ihre spätere Weltberühmtheit erkennen können, wäre ihr dies sicher vollkommen absurd erschienen. Ich kann mir vorstellen, dass sie nur entsetzt den Kopf geschüttelt hätte. Im Alter, als die Berühmtheit Tatsache war und sie wegen nachlassender Sehkraft die Berge von Dankesbriefen nicht mehr selbst lesen konnte, die rührend Zeugnis ablegten, wie entscheidend dieses oder jenes ihrer Bücher für das Leben des jeweiligen Lesers gewesen war, und ich ihr die Briefe laut vorlesen musste, blickte sie manchmal auf, unterbrach mich und sagte, fast mit einem Beben in der Stimme: Findest du das alles hier nicht irgendwie merkwürdig? Jaaa, antwortete ich, denn das fand ich auch. Sehr merkwürdig.

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Brief Astrid Lindgrens an den Albert Bonniers Förlag. (Übersetzung)

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Brief des Albert Bonniers Förlags an Astrid Lindgren. (Übersetzung)

 

Übersetzung der Faksimiles

Zum Brief

Stockholm, den 27. April 1944

Albert Bonniers Förlag A/B

Sveavägen 54–58

Stockholm

Ich gestatte mir, beigefügt ein Kinderbuchmanuskript zu übersenden, mit dessen baldiger Rücksendung ich voller Zuversicht rechne.

Pippi Langstrumpf ist, wie Sie feststellen werden, wenn Sie sich die Mühe machen, das Manuskript zu lesen, ein kleiner Übermensch in Kindergestalt, hineinversetzt in eine ganz gewöhnliche Umgebung. Dank ihrer übernatürlichen Körperkraft und anderer Umstände ist sie von allen Erwachsenen vollständig unabhängig und lebt ihr Leben genau so, wie es ihr gefällt. In ihren Auseinandersetzungen mit großen Menschen behält sie immer das letzte Wort.

Bei Bertrand Russell (Erziehung ohne Dogma, S. 85) lese ich, der wichtigste instinktive Zug in der Kindheit sei der Wunsch, erwachsen zu werden, oder genauer gesagt, der Wille zur Macht, und dass das normale Kind sich in seiner Phantasie Vorstellungen hingibt, die mit dem Willen zur Macht zu tun haben.

Ich weiß nicht, ob Bertrand Russell recht hat, aber ich bin geneigt, es zu glauben, der geradezu krankhaften Beliebtheit nach zu urteilen, die Pippi Langstrumpf jetzt seit einigen Jahren bei meinen eigenen Kindern und deren gleichaltrigen Freunden genießt. Ich bin natürlich nicht so vermessen, mir einzubilden, nur weil eine gewisse Anzahl von Kindern so gern von Pippis Unternehmungen gehört hat, brauchten wir nun ein gedrucktes, lesbares Buch, wenn ich die Geschichte nun zu Papier bringe.

Um mich davon zu überzeugen, wie es sich damit wirklich verhält, überlasse ich das Manuskript nun Ihren kundigen Händen und kann nur hoffen, dass Sie nicht das Jugendamt alarmieren. Sicherheitshalber sollte ich vielleicht darauf hinweisen, dass meine eigenen Kinder, unglaublich wohlerzogene kleine Engel, durch Pippis Verhalten offenbar keinen Schaden genommen haben. Sie haben sofort begriffen, dass Pippi ein Unikum ist, das normalen Kindern keinesfalls als Vorbild dienen kann.

Hochachtungsvoll

Frau Astrid Lindgren

Dalagatan 46, 1. St.

Stockholm

Zum Brief

Bonniers

Bok- och Tidskriftsförlag

[…]

K. P.

Stockholm, den 20. September 1944

Frau Astrid Lindgren

Dalagatan 46, 1. St.

Stockholm

Wir bitten um Entschuldigung für die ungewöhnlich lange Wartezeit auf eine Antwort. Das lag daran, dass wir Ihr Buch gern veröffentlicht hätten und dass wir das Manuskript deshalb im Verlag herumgereicht haben, wir haben versucht, unsere Pläne zu ändern, um Platz für Ihr Manuskript zu schaffen, aber leider vergebens. Als wir in der vergangenen Woche unser Kinderbuchprogramm durchgegangen sind, stellte sich heraus, dass für Bonniers Kinderbibliothek Manuskripte für die gesamte Produktion von 1945 und 1946 eingekauft worden sind, und für 1947 wollen wir uns jetzt noch nicht binden.

Das Manuskript ist sehr originell und unterhaltsam in seiner ganzen Unglaublichkeit, und wir bedauern wirklich, die Veröffentlichung nicht übernehmen zu können. Wir senden es mit gleicher Post zurück.

Mit vorzüglicher Hochachtung

Albert Bonniers Förlag A.B.

Karin Påhlsson

Editorische Notiz
zur deutschen Ausgabe

Astrid Lindgrens Aufzeichnungen aus den Jahren 1939 bis 1945 sind in siebzehn in Leder eingebundenen Tagebüchern erhalten. Neben ihren handschriftlichen Eintragungen finden sich darin viele Zeitungsartikel, die Astrid Lindgren aus der schwedischen Tagespresse ausgeschnitten und eingeklebt hat. Auch Briefabschriften aus ihrer Zeit als Angestellte in der Abteilung für Briefzensur des schwedischen Nachrichtendienstes hat Lindgren ihren Tagebüchern beigefügt.

Die deutsche Ausgabe der Kriegstagebücher folgt dem Aufbau der schwedischen Originalausgabe, in der die Tagebucheinträge nach Jahren geordnet sind. Jedes einzelne Jahr beginnt zunächst mit einer Reproduktion eines der originalen Tagebuchumschläge. Darauf folgen Astrid Lindgrens vollständige Aufzeichnungen für das jeweilige Jahr. Im Anschluss daran sind faksimilierte Seiten mit Zeitungsartikeln und Briefen angefügt, die Übersetzung dieser Faksimiles befindet sich direkt dahinter. So bleibt der Collagencharakter des Originals erkennbar, ohne die Lesbarkeit des Textes zu gefährden. Astrid Lindgren bezieht sich in ihren Aufzeichnungen immer wieder konkret auf jene den Tagebüchern beigefügten Zeitungsartikel, Bilder und Briefe. Daher verweisen sowohl im Fließtext als auch im anschließenden Übersetzungsteil jeweils Links auf die entsprechende Abbildung im Faksimile-Teil.

Diese Ausgabe enthält – wie die schwedische – außerdem zahlreiche, bisher unveröffentlichte Familienfotos, ein Nachwort von Astrid Lindgrens Tochter Karin Nyman sowie einen Briefwechsel mit dem Albert Bonniers Verlag. Das Vorwort von Kerstin Ekman zur schwedischen Ausgabe wurde nicht übernommen. Antje Rávic Strubel schrieb ein eigenes Vorwort für die deutsche Übersetzung der Tagebücher. Ein Personenregister rundet die Ausgabe der Kriegstagebücher ab.

Ullstein Buchverlage

PERSONENREGISTER

A

Abell, Kjeld (1901–1961), dänischer Dramatiker, Direktor des Tivoli.

Abrahamsson, (Herr und Frau), Freunde von Alice und Per Viridén und durch sie bekannt mit dem Ehepaar Lindgren.

Adam, Ludwig, ungarischer Chirurg und Universitätsprofessor, Hausarzt des ungarischen Reichsverwesers Miklós Horthy.

Adin, (Frau), Lehrerin von Astrid Lindgrens Tochter Karin.

Agapit, Jean-Jacques, französischer Autor.

Åke, siehe Lindström, Åke.

Alexander, Harold (1891–1969), britischer Feldmarschall, Stellvertreter von Dwight D. Eisenhower als Oberbefehlshaber der alliierten Streitkräfte im Italienfeldzug, 1952–1954 britischer Verteidigungsminister.

»Alli«, siehe Viridén, Alice.

Alving, Barbro (1909–1987), schwedische Journalistin, Korrespondentin im Quisling-Prozess 1945.

Alvtegen, Barbro (1937–), Tochter von Astrid Lindgrens Bruder.

Andersen, Hans Christian (1805–1875), dänischer Schriftsteller, bekannt vor allem durch seine Märchen.

Andersen, Lale (1905–1972), deutsche Sängerin, berühmt geworden durch »Lili Marleen«.

Andrén-Rasmuson, Margareta, schwedische Kinderbuchautorin, Drittplatzierte nach Astrid Lindgren beim Wettbewerb des Verlags Rabén & Sjögren für das beste Mädchenbuch 1944.

Anne-Marie, siehe Fries, Anne-Marie.

Astrid (1905–1935), schwedische Prinzessin, die 1926 Kronprinz Leopold von Belgien heiratete, 1934–1935 Belgiens Königin.

Attlee, Clement (1883–1967), britischer Premierminister 1945–1951.

B

Badoglio, Pietro (1871–1956), italienischer Politiker und Militär, 1943–1944 Premierminister.

Bågstam, Tage (1917–2004), Illustrator, Journalist bei Tidningarnas Telegrambyrå (TT), der Nachrichtenagentur der Zeitungen.

Baratieri, Oreste (1841–1901), italienischer General im Italienisch-Äthiopischen Krieg.

Baur, Harry (1880–1943), französischer Schauspieler.

Beck, Józef (1894–1944), polnischer Oberst und Politiker, 1932–1939 Außenminister.

Beckman, vermutlich Journalist bei der schwedischen Nachrichtenagentur Tidningarnas Telegrambyrå (TT), keine weiteren Informationen.

Bedell Smith, Walter (1895–1961), US-amerikanischer Militär und Diplomat, Eisenhowers Stabschef, 1946–1948 Botschafter in der Sowjetunion.

Belle, Buchhalter, Laienrichter im Quisling-Prozess 1945, keine weiteren Informationen.

Bené, Anders, Sohn von Karin Bené.

Bené, Karin, eine von den jungen Müttern, die sich im Vasapark trafen.

Berggrav, Eivind (1884–1959), norwegischer Bischof und Theologe, im Widerstand gegen Quisling tätig, 1942–1945 in Hausarrest.

Bergh, Henrik (1879–1952), norwegischer Rechtsanwalt, Verteidiger im Quisling-Prozess 1945.

Bernadotte, Folke (1895–1948), schwedischer Militär und Diplomat.

Bernhard zur Lippe-Biesterfeld (1911–2004), Prinzgemahl der Juliana von Oranien-Nassau, die 1948–1980 Königin der Niederlande war.

Best, Werner (1903–1989), Politiker der NSDAP, SS-Obergruppenführer, deutscher Statthalter im besetzten Dänemark 1942–1945.

Boo, Sigrid (1898–1954), norwegische Schriftstellerin.

Böök, Fredrik (1883–1961), schwedischer Literaturhistoriker und Kritiker.

Boris III. von Bulgarien (1894–1943), Zar von Bulgarien 1918–1943.

Brauchitsch, Walther von (1881–1948), Oberbefehlshaber der deutschen Armee 1938–1941.

Brodetsky, Selig (1888–1954), britischer Mathematikprofessor, der sich für den Staat Israel einsetzte, Mitglied der Zionistischen Weltorganisation, 1949–1952 Präsident der Hebräischen Universität in Jerusalem.

Brunius, Célie (1882–1980), schwedische Journalistin.

C

Capra, Frank (1897–1917), US-amerikanischer Filmregisseur.

Carelius, Emil (1878–1966), schwedischer Dirigent, unter anderem an der Königlichen Hofkapelle.

Carol II. von Rumänien (1893–1953), König von Rumänien 1930–1940.

Chamberlain, Neville (1869–1940), Premierminister von Großbritannien 1937–1940.

Christian X. von Dänemark (1870–1947), König von Dänemark 1912–1947.

Christian von Schaumburg-Lippe (1898–1974), deutscher Adeliger, seit 1937 verheiratet mit Prinzessin Feodora von Dänemark, einer Enkelin des dänischen Königs Friedrich VIII.

Christiansen, Friedrich (1879–1972), deutscher Fliegergeneral und Befehlshaber der Wehrmacht in den besetzten Niederlanden, 1948 in den Niederlanden als Kriegsverbrecher zu 12 Jahren Haft verurteilt.

Churchill, Winston (1874–1965), Premierminister Großbritanniens 1940–1945 sowie 1951–1955, erhielt 1953 den Nobelpreis für Literatur.

Ciano, Galeazzo (1903–1944), italienischer Politiker und Diplomat, Außenminister 1936–1943.

Ciano-Mussolini, Edda (1910–1995), Tochter von Benito Mussolini, verheiratet mit Galeazzo Ciano.

Clausen, Fritz (1893–1947), 1933–1944 Anführer der nationalsozialistischen Arbeiterpartei in Dänemark.

Crispi, Francesco (1819–1901), italienischer Staatsmann, 1887–1896 mit zwei Unterbrechungen Ministerpräsident Italiens, während seiner Amtszeit führte Italien den Kolonialkrieg gegen Äthiopien.

D

Darlan, Francois (1881–1942), französischer Admiral und Politiker, Marineminister und Minister der Handelsflotte im Vichy-Regime 1940–1941, Vizepräsident des Staatsrats, Außenminister und Innenminister 1941–1942.

de Gaulle, Charles (1890–1970), Brigadegeneral und Befehlshaber der französischen Truppen 1940–1944, französischer Regierungschef 1944–1946 sowie Präsident 1959–1969.

de la Gardie, Pontus (1884–1970), schwedischer Graf.

Dieden, Elsebeth (»Pelle«) (1906–1995), Freundin von Familie Lindgren.

Diktonius, Elmer (1896–1961), finnisch-schwedischer Autor, Komponist und Kritiker.

Dönitz, Karl (1891–1980), deutscher Großadmiral der Kriegsmarine der Wehrmacht, 1945 nach Hitlers Selbstmord für wenige Tage dessen Nachfolger als Reichspräsident und somit letztes Staatsoberhaupt des Deutschen Reiches, 1946 im Nürnberger Prozess als Hauptkriegsverbrecher zu 10 Jahren Haft verurteilt.

Dubois, Nils (1900–1971), Astrid Lindgrens Arbeitskollege bei der Briefzensur der Postkontrollanstalt.

E

Eden, Anthony (1897–1977), Außenminister von Großbritannien 1935–1938, 1940–1945 und 1951–1955, Premierminister 1955–1957.

Eisenhower, Dwight D. (1890–1969), Oberbefehlshaber der Alliierten in Westeuropa während des Zweiten Weltkrieges, später Präsident der USA 1953–1961.

Elsa, siehe Gullander, Elsa.

Elsa-Lena, siehe Oliv, Elsa-Lena.

Emil, keine Informationen.

Engberg, Arthur (1888–1944), schwedischer sozialdemokratischer Politiker, Bildungsminister 1932–1936 sowie 1936–1939.

Engström, Albert (1869–1940), schwedischer Autor und Künstler.

Ericsson, Anna (1889–1986), Tante väterlicherseits von Astrid Lindgren.

Ericsson, Gunnar (1906–1974), Bruder von Astrid Lindgren, leitender Funktionär des Verbandes der schwedischen Landjugend 1936–1942 sowie von 1946–1956 Reichstagsmitglied der Centerpartei in der zweiten Kammer.

Ericsson, Hanna (1879–1961), geborene Jonsson, Mutter von Astrid Lindgren.

Ericsson, Samuel August (1875–1969), Vater von Astrid Lindgren.

Eriksson, Tekla »Lecka«, Schwägerin von Gun Eriksson, mit der Astrid Lindgren zusammenwohnte, als sie nach Stockholm zog.

»Esse«, siehe Stevens, John.

F

Fåhreus, keine Informationen.

Falk, Britta-Kajsa, Freundin von Lars Lindgren.

Fangen, Ronald (1895–1946), norwegischer Autor, Journalist und Kritiker.

Fladeby, Rohrleger, Laienrichter im Quisling-Prozess 1945, keine weiteren Informationen

Folkman, Adolf, vermutlich Pole jüdischen Glaubens, Zeitzeuge in Stefan Szendes Buch über die Vernichtung der europäischen Juden durch die Nationalsozialisten, keine weiteren Informationen.

Forte, Aldo, vermutlich Journalist bei Dagens Nyheter, keine weiteren Informationen.

Franco, Francisco (1892–1975), spanischer Staatschef und Diktator 1939–1975.

Frank, Hans (1900–1946), deutscher nationalsozialistischer Politiker, in Nürnberg hingerichtet.

Fraser, Bruce Austin (1888–1981), britischer Admiral der Royal Navy in beiden Weltkriegen, 1943 als Kommandant der »Duke of York« verantwortlich für die Versenkung des deutschen Schlachtschiffs »Scharnhorst«.

Fredborg, Arvid (1915–1996), schwedischer Journalist, Auslandskorrespondent in Berlin während des Bombenkriegs über Deutschland.

Frida, keine Informationen.

Friedrich der Große (1712–1786), König von Preußen, das unter seiner Regentschaft zu einer europäischen Großmacht wurde.

Fries, Anne-Marie (1907–1991), Astrid Lindgrens beste Freundin seit der Kindheit, arbeitete mit Astrid zusammen bei der Briefzensur der Postkontrollanstalt.

Fries, Stellan (1902–1993), Ehemann von Anne-Marie Fries.

G

Gandhi, Mahatma (1869–1948), indischer Freiheitskämpfer und Pazifist, geistiger und politischer Führer der indischen Unabhängigkeitsbewegung, die mit den Mitteln des gewaltfreien Widerstands das Ende der britischen Kolonialherrschaft 1947 erzwang.

Gerhard, Karl (1891–1964), schwedischer Theaterdirektor, Schauspieler und Revueautor, bezog Stellung gegen den Nationalsozialismus und brachte während des Zweiten Weltkriegs deutschlandkritische Revuen auf die Bühne.

Gerhardsen, Einar (1897–1987), norwegischer sozialdemokratischer Politiker, 1945–1951, 1955–1963 und 1963–1965 Ministerpräsident von Norwegen.

Gierow, Karl Ragnar (1904–1982), schwedischer Regisseur und Schriftsteller. Ständiger Sekretär der Schwedischen Akademie 1964–1977.

Goebbels, Josef (1897–1945), nationalsozialistischer Reichspropagandaminister 1933–1945.

Göran, siehe Stäckig, Göran.

Göring, Hermann (1893–1946), deutscher Reichstagspräsident 1932–1945, Gründer der Gestapo, Oberbefehlshaber der Luftwaffe 1935–1945.

Gorm von Dänemark (1919–1991), Enkel des dänischen Königs Friedrich VIII., ging im Zweiten Weltkrieg nach Schweden und schloss sich der »Dänischen Brigade« an, die Dänemark von der deutschen Besatzung befreien wollte.

Graziani, Rodolfo (1882–1955), italienischer General, bekannt für seine Afrikafeldzüge in der Zwischenkriegszeit und im Zweiten Weltkrieg, 1936 von Mussolini mit dem Titel »Marschall Italiens« ausgezeichnet, 1943–1945 Verteidigungsminister der faschistischen »Italienischen Sozialrepublik«.

Grieg, Nordahl (1902–1943), norwegischer Schriftsteller, Journalist und Freiheitskämpfer.

Grimberg, Carl (1875–1941), schwedischer Historiker und Verleger.

Großmutter, siehe Lindgren, Karolina.

Gründgens, Gustaf (1899–1963), deutscher Schauspieler, Regisseur und Intendant.

Gullander, Elsa (1900–1997), eine der jungen Mütter, die sich im Vasapark trafen.

Gullander, Nils Emil Sigurd (»Sigge«), (1884–1971), verheiratet mit Elsa Gullander.

Gunnar, siehe Ericsson, Gunnar.

Günther, Christian (1886–1966), schwedischer Außenminister 1939–1945.

Gunvor, siehe Runström, Gunvor.

Gustaf V. (1858–1950), König von Schweden 1907–1950.

H

Haakon VII. von Norwegen (1872–1957), König von Norwegen 1905–1957.

Hagelin, Albert Viljam (1881–1946), norwegischer Politiker, Minister unter Quisling.

Hägg, Gunder (1918–2004), schwedischer Mittelstreckenläufer.

Hamberg, Per-Martin (1912–1974), Arbeitskollege von Astrid Lindgren bei der Briefzensur der Postkontrollanstalt und enger Freund.

Hamrin, Agne (1905–1983), schwedischer Journalist und Schriftsteller, 1940–1948 und 1950–1970 Korrespondent in Rom.

Hanna, siehe Ericsson, Hanna.

Hans, siehe Hergin, Hans.

Hansson, Per Albin (1885–1946), Parteivorsitzender der schwedischen sozialdemokratischen Arbeiterpartei 1925–1946 und schwedischer Ministerpräsident 1932–1946, ausgenommen drei Monate im Sommer 1936.

Hansteen, Viggo (1900–1941), norwegischer Rechtsanwalt und kommunistischer Politiker, wurde vom Quisling-Regime hingerichtet.

Harald von Dänemark (1876–1949), dänischer Prinz, Sohn von König Friedrich VIII. von Dänemark, Bruder von König Christian X. von Dänemark und von König Haakon VII. von Norwegen.

Harrie, Ivar (1899–1973), schwedischer Journalist, Chefredakteur des Expressen 1944–1960.

Hedner, Brita, verheiratet mit Carl-Erik Hedner.

Hedner, Carl-Erik (1915–1980), Rechtsanwalt und Justiziar von Motormännens Riksförbund und enger Mitarbeiter von Sture Lindgren. Hedners und Lindgrens pflegten freundschaftlichen Umgang.

Hegeroll, Frisör, Laienrichter im Quisling-Prozess 1945, keine weiteren Informationen.

Heidenstam, Verner von (1859–1940), schwedischer Autor und Dichter, erhielt 1916 den Nobelpreis für Literatur.

Heinzen, Ralph, Journalist, keine weiteren Informationen.

Helbig, Inger (1940–), geborene Lindström. Tochter von Astrid Lindgrens Schwester Ingegerd.

Helena von Griechenland (1896–1982), die erste Ehefrau von Carol II. von Rumänien und Mutter von Michael I. von Rumänien.

Hemmer, Jarl (1893–1944), finnlandschwedischer Autor.

Henriques, C. B. (1870–1957), dänischer Jurist, seit 1906 Richter am Obersten Gerichtshof, 1930–1946 Vorsitzender der Mosaischen Gemeinde Kopenhagens.

Hergin, Hans (1910–1988), geborener Håkansson, schwedischer Autor von Arbeiterliteratur, verheiratet mit Astrid Lindgrens Schwester Stina.

Hergin, Stina (1911–2002), geborene Ericsson, Schwester von Astrid Lindgren.

Heß, Rudolf (1894–1987), deutscher nationalsozialistischer Politiker, stellvertretender Führer 1933–1941, wurde bei einem missglückten Versuch, Frieden mit Großbritannien zu vermitteln, in Schottland festgenommen.

Heydrich, Reinhard (1904–1942), deutscher General und SS-Obergruppenführer, 1941 von Hermann Göring mit der »Endlösung der Judenfrage« betraut und seitdem der oberste Organisator des Holocaust, starb an den Folgen eines Attentats.

Himmler, Heinrich (1900–1945), deutscher Innenminister 1943–1945, Chef der Schutzstaffel (SS) 1929–1945.

Hindenburg, Paul von (1847–1937), deutscher Generalfeldmarschall im Ersten Weltkrieg, seit 1925 Reichspräsident, ernannte 1933 Adolf Hitler zum Reichskanzler.

Hitler, Adolf (1889–1945), Vorsitzender der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei, deutscher Reichskanzler 1933–1945 sowie Diktator 1934–1945.

Hoppe, Marianne (1909–2002), deutsche Schauspielerin, 1936–1946 mit Gustaf Gründgens verheiratet.

Horthy, Miklós (1868–1957), 1920–1944 Staatsoberhaupt von Ungarn, das er ab 1932 eng dem faschistischen Italien und dem »Dritten Reich« annäherte.

Hull, Cordell (1871–1955), US-amerikanischer Politiker der Demokraten, Außenminister der USA 1933–1944.

Hultstrand, (Herr und Frau), vermutlich Freunde von Alice und Per Viridén, keine weiteren Informationen.

Hytt, Henning, keine Informationen.

I

Ingegerd, siehe Lindström, Ingegerd.

Ingman, Brita, verheiratet mit Nils Ingman, gehörten zum Bekanntenkreis der Lindgrens durch die Bekanntschaft mit dem Ehepaar Viridén.

Ingman, Nils, verheiratet mit Brita Ingman.

Ingrid aus Brofall, verheiratet mit Astrid Lindgrens Cousin Erik aus Åbro.

Ingvar, siehe Lindström, Ingvar.

Ingvarsdotter, Inger, siehe Helbig, Inger.

J

Jerring, Sven (1895–1979), schwedischer Radiojournalist.

Jodl, Alfred (1890–1946), deutscher General, unterzeichnete 1945 Deutschlands bedingungslose Kapitulation an allen Fronten.

Johansson, Gerd (1929–1939), schwedisches Mädchen, das ermordet wurde.

Johnsen, Chemiearbeiter, Laienrichter im Quisling-Prozess 1945, keine weiteren Informationen.

Johnson, Eyvind (1900–1976), schwedischer Schriftsteller, erhielt 1974 den Nobelpreis für Literatur.

Jørgensen, Jørgen (1894–1969), dänischer Philosoph, 1926–1964 Professor an der Universität Kopenhagen.

Juliana