Herstellung und Verlag:

BoD - Books on Demand, Norderstedt

ISBN 978-3-7357-2592-9

DANKE VIELMALS!

Danke! Danke! Danke! An alle, die mich bei diesem vierten Band der Sandspiele-Reihe unterstützt haben. Danke an Nadine Gärtner für die unbezahlbaren Tipps und die erstaunliche Fantasie. Danke an Frauke Schellenberg für die Covergestaltung, die Korrekturen und die Abende bei Feuerzangenbowle und Westernchips - und natürlich auch für den Druck, der hin und wieder nötig war (ich weiß, Du nennst es Motivation!). Danke an Mr. Kommafehler-Eliminierer Pfr. Peter Gerloff (Bad Nenndorf ist viel zu weit weg!). Danke auch an die Jungs, die mich immer wieder neu für den Volleyballsport begeistern: Daniel R. Schmidt (Initiative „Bringt Volleyball in die Medien“), Markus Schnitzler (wandelndes Volleyballlexikon) und Dirk Heitmann (Beachwart des Niedersächsischen Volleyballverbands)! Danke an Immo Brüggemann, Spieler in der 2. Bundesliga bei der SVG Lüneburg, der immer noch nicht genervt von mir ist und es hoffentlich auch nie sein wird (Ich beobachte Dich!). Und Danke an die beiden „Neuen“ im Team: Moritz Reichert, Schüler im Volleyballinternat Frankfurt, Jugendnationalspieler, Nationalspieler, Jugendweltmeister 2013 und zweifacher Deutscher Jugendmeister 2013, den Ihr auf dem Cover bewundern dürft und Yunus Celikci (Volleyball-Fotograf) für das sensationelle Original-Foto. Und während Ihr jetzt artig das Buch ins Regal stellt, arbeite ich unermüdlich weiter, denn das letzte Wort ist noch lange nicht gesprochen, so wahr Domi und Ben Strandjungs sind!

STRANDGUT

Endlich ist das Interesse der Medien am Beachvolleyball geweckt. Es wird sogar noch größer, als Ben aufgrund einer Verletzung für längere Zeit ausfällt. Mit wem wird Dominik spielen und kann er sich überhaupt mit einem neuen Spielpartner arrangieren? Als auch noch Martin und Frauke zurück nach Hamburg ziehen, glaubt er, selbst der Anlass dafür zu sein. Dieser Zustand hält allerdings nicht lange an, denn erst hat Linda sensationelle Neuigkeiten und dann auch noch Ella. Privat läuft sowieso alles super: Ella versöhnt sich nämlich mit ihrer Mutter und Dominik verbringt ein ganzes Wochenende mit Jonas in Schweden. Und als am letzten Spieltag vor Weihnachten endlich das erste Spiel in der Bundesliga gewonnen wird, ist klar, dass die Jungs auf der Siegerstraße angekommen sind. Auch Robin hat Glück: Die Suche nach seinen Eltern scheint Erfolg zu haben. Dominik allerdings gerät mal wieder mit Christopher aneinander und geht als Verlierer aus dieser Begegnung hervor. Eigentlich müsste Christophers Rachedurst jetzt gestillt sein, aber der Hass auf seinen ehemaligen Konkurrenten ist immer noch groß. Womit er Dominik in den Abgrund reißen will, welche Rolle das Sandhaus dabei spielt und warum Dominik am Ende allen Mut verliert, könnt Ihr in „STRANDGUT“ lesen.

Alle Charaktere in diesem Buch sind fiktiv und entspringen einzig und allein meiner Fantasie; sie haben keinen Bezug zu irgendeiner Person. Das Sportinternat, das Restaurant „Landmanns“ in Strande und die Delmstraße sucht man in Schilksee vergebens. Zwar befindet sich am Olympiagelände tatsächlich ein kleines Internat, aber dieses hat zu dem in „Sandhaus“ keine Verbindung. Ebenfalls frei erfunden sind die Inhalte und der Ablauf des Trainings sowie der Turniere, der Tagesablauf meiner Sportler und Internatsschüler, die Freizeitgestaltung und die Ernährung.

Kapitel 10
Am Ziel aller Träume

Obwohl es ganz deutlich ist, dass Ben und ich hier das erfolgreichste Team bilden, hält sich Daniel bedeckt. Selbst Lennart und Bennet, die einige Trainingsspiele gegen uns gewinnen, sind der Meinung, dass wir zurzeit deutlich stärker sind als sie. Der Einzige, der das noch nicht ganz wahrhaben will, ist Nils. Er ist tatsächlich der Meinung, dass noch alles offen ist, und seine Argumentation ist unglaublich. Nils glaubt nämlich, dass Daniel alle Teams noch einmal ohne Ankündigung bei einem hochrangigen Turnier sichten will und erst danach seine Entscheidung trifft. Gedanklich tippe ich mich an den Kopf, wann soll das denn bitte sein? Spätestens jetzt ist uns allen klar, dass er einen an der Waffel hat. Wir sind schließlich noch bis Sonntagnachmittag hier, am nächsten Wochenende spielen zumindest Ben ich kein Turnier und danach starten wir direkt nach Athen. Zum Glück hat Nils Kay an seiner Seite, der seinen Kopf wieder geraderückt und ihm erklärt, dass sein Kalender wohl ein paar Wochen mehr hat als unserer und dass es gar nicht möglich ist, vor dem Abflug eine Sichtung vorzunehmen. „Na und? Es ist noch lange nicht Sonntag. Wir haben noch ganze vier Tage“, erklärt Nils trotzig. „Glaubt bloß nicht, dass hier schon irgendetwas entschieden ist, schließlich haben wir noch ein Abschlussturnier.“ Um diesem ganzen Hin und Her jetzt endlich mal ein Ende zu setzen, nehmen Ben und ich uns vor, einmal Klartext mit Daniel zu reden. Die Gelegenheit hierzu bietet sich direkt nach unserem Abendtraining am Donnerstag. Wir sind allein und das ist unsere Chance. Bevor einer von uns allerdings etwas sagen kann, kommt Daniel uns zuvor: „Ihr habt euch deutlich weiterentwickelt, wisst ihr das?“

„Klar“, antwortet Ben selbstbewusst.

„Ich meine jetzt nicht nur sportlich, sondern vor allem mental.“

„Hmmm.“

„Noch im letzten Jahr hättet ihr mich von der ersten Sekunde an genervt, um herauszufinden, wen von euch ich nach Athen mitnehme, und jetzt sind wir schon zehn Tage hier. Wie lange wollt ihr mir denn noch eine Gnadenfrist geben?“

„Bis jetzt vielleicht?“, fragt Ben schelmisch.

„Okay, euch ist natürlich längst klar, dass ihr mein Team Nummer eins seid.“

„Und Nummer zwei sind Lennart und Bennet?“, frage ich.

„Genau, aber das bleibt vorerst noch unter uns. Ich weiß, dass ich mich auf euch verlassen kann und ihr keine Plappermäuler seid.“

„Aber zu Hause dürfen wir schon Bescheid sagen, oder?“ Ich brenne darauf, Ella anzurufen.

„Natürlich, aber noch kein Wort an die Presse, sagt das auch Jonas.“

„Ich denke, das müssen wir eher Linda sagen“, grinst Ben.

„Wem auch immer, es ist noch nicht offiziell!“

„Wenn wir nach Athen fliegen, wen dürfen wir da mitnehmen?“, erkundigt sich mein Kumpel und Daniel antwortet: „Nur Familie.“

„Also auch Ehefrauen?“, frage ich grinsend.

„Stimmt, ihr seid ja verheiratet, das habt ihr wirklich geschickt eingefädelt.“

„Aber die Regel gilt auch für Frauen, oder?“, hake ich nach.

„Ja“, brummt Daniel. „Aber ihr wisst, worauf es ankommt!“

„Hey, wir sind Profis“, entrüstet sich Ben. „Natürlich wissen wir, worauf es ankommt!“

„Gut, dann ab unter die Dusche und danach direkt in die Kantine. Wir essen noch zusammen, bevor ihr die Telefonmasten glühen lasst.“

„Och!“, mault Ben, aber Daniel hebt nur kurz die rechte Augenbraue. Dieses Zeichen kennen wir, deshalb verschwinden wir schnell. Nach dem Essen laufen wir allerdings direkt in unser Zimmer und schnappen unsere Handys. Eigentlich würde es ja Sinn machen, zu Hause auf dem Festnetzapparat anzurufen, aber ich will natürlich zuerst Ella sprechen und Ben meine Schwester. „Ella!“, rufe ich, sobald ich das Knacken im Ohr höre. „Ben und ich fliegen als erste Mannschaft nach Athen!“

„Ihr habt die Hannoveraner hinter euch gelassen?“

„Aber so was von!“

„Das ist super! Ich freue mich, Kleiner, und ich habe auch Neuigkeiten. Ich war bei der Stadtverwaltung.“

„Ah, aha, und was sagen sie?“

„Es gibt tatsächlich noch ein kleines Budget, aber das möchte ich eigentlich gar nicht antasten. Ich möchte ehrenamtlich arbeiten, du hast doch gesagt, das wäre in Ordnung, oder?“

„Ja. Klar.“

„Ich bin dann allerdings nicht sozialversichert.“

„Hm. Das geht nicht! Hör zu, wir müssen das mit dem Steuerberater besprechen. Ich könnte dich einstellen und deine Sozialversicherung zahlen, dann haben wir auch mit der Stadtverwaltung nichts zu schaffen. Wenn man mit Behörden zusammenarbeitet, verbringt man mehr Zeit mit Warten als mit Arbeiten, ich kenne das noch vom Umbau.“

„Jedenfalls habe ich vor, über das Jugendamt die Eltern finanziell benachteiligter Kinder anzusprechen. Natürlich darf mir das Amt keine Adressliste geben, aber ich habe vor, einen Flyer zu erstellen.“

„Hört sich gut an.“

„Ich hoffe es. Am Anfang will ich es auch erst mal ausprobieren, aber wenn wir von unserer Hochzeitsreise zurückkehren, will ich richtig loslegen.“

„Das klingt wirklich gut.“

„Noch besser klingt allerdings, dass du zu den Europameisterschaften fliegst. Ich bin so stolz auf dich, Chico.“

„Danke, Engel.“

„Schade, dass ihr es nicht mehr geschafft habt, vorher gegen Hayden und Taylor zu spielen.“

„Wir hoffen auf das Endspiel“, lache ich.

„Du bist ja sehr bescheiden.“

„Hey, ich warte seit Jahren darauf und die Jungs müssen uns jetzt endlich mal gewinnen lassen; sie haben schon genug Pokale.“

„Das stimmt allerdings, aber ob sie es genauso sehen?“, zweifelt Ella kichernd.

„Das sind unsere Freunde, unter Freunden teilt man. Jetzt sind wir mal dran. Wir lassen sie dafür für den Rest ihres Lebens in unserer Halle kostenlos trainieren.“

„Wenn das mal kein Angebot ist.“

„Siehst du.“

„Und was machst du heute noch?“

„Wir haben jetzt Feierabend. Morgen sind wir von neun bis elf Uhr morgens eingeplant und von drei bis fünf am Nachmittag. Samstag ist ein Turnier angesetzt; es sollen noch ein paar Mannschaften dazukommen, aber wer genau, das weiß ich nicht. Am Sonntag ist hier Regeneration angesagt, wir dürfen faulenzen, an den Strand gehen und am Nachmittag ins Flugzeug steigen.“

„Der Sonntag klingt ganz nach meinem Geschmack, auf den Rest könnte ich verzichten.“

„Und wenn du zusehen dürftest?“, frage ich neckend.

„Hey, das weißt du ganz genau! Ich sehe dir immer gern zu.“

„Übrigens darfst du mit nach Athen fliegen.“

„Echt?“

„Ja, hat Daniel heute gesagt.“

„Und wer zahlt das?“

„Das zahlen wir selber.“

„Und die Unterkunft?“

„Für dich und Linda müssen wir alles selbst bezahlen.“

„Oh. Können wir uns das leisten?“

„Wir wollen es uns leisten. Ich möchte, dass du mitfliegst.“

„Das möchte ich doch auch, aber können wir uns das wirklich leisten?“

„Ja, können wir. Mach dir keine Sorgen.“

„Vielleicht sollte ich doch irgendwo Geld verdienen.“

„Darüber reden wir später, okay? Aber du könntest für uns einen Termin mit dem Steuerberater machen, ja?“

„Geht klar!“

Das Telefonat mit Ella hat mich richtig heiser gemacht, ich spüre sogar ein leichtes Kratzen im Hals. Als ich aber am Freitagmorgen aufwache, ist mir klar, dass nicht das Telefonat dafür verantwortlich ist, sondern ich mir eine dicke Erkältung eingefangen habe. Als Ben zum Joggen aufbricht, bitte ich ihn, Daniel zu erklären, warum ich im Bett bleibe. Nach nur wenigen Minuten taucht der Bundestrainer in unserem Zimmer auf; er hat ein Fieberthermometer dabei, fühlt meine Stirn, runzelt seine eigene und misst bei mir Fieber. Es sind neununddreißig Grad. „Du bleibst heute im Bett“, sagt er, verlässt das Zimmer, kehrt aber bald darauf mit einer Packung Pillen zurück. Er drückt mir eine weiße Tablette in die Hand und fordert mich auf, sie zu schlucken. Das ist nicht leicht, denn mein Hals ist wie zugeschnürt. Anschließend reicht er mir ein Glas mit Wasser, das ich austrinken soll. Wieder verlässt er mein Zimmer und wieder kehrt er nach ein paar Minuten zurück; diesmal hat er ein Tablett dabei, auf dem er eine Teekanne, eine Tasse und eine Wärmflasche jongliert. Ich scheine zu schlafen, als Ben vom Jogging zurückkehrt, denn als ich irgendwann am Vormittag aufwache, hat er bereits seine erste Trainingseinheit hinter sich. „Geht’s dir besser?“, fragt er.

„Nein.“

„Brauchst du irgendetwas?“

„Nein.“

„Schlaf weiter, okay? Ich gehe nach unten.“

„Hmmm.“ Anscheinend schlafe ich sofort wieder ein und wache erst am späten Nachmittag wieder auf. Mein Hals kratzt immer noch und ich habe tierische Kopfschmerzen, aber auf meinem Nachttisch liegt eine Tablette neben einem Glas Wasser. Bevor ich sie einnehme, stelle ich mich unter die Dusche; ich bin nämlich total durchgeschwitzt. Das Wasser erscheint mir eiskalt, ich klappere mit den Zähnen, als ich aus der Duschwanne steige und nach einem Handtuch greife. Ich trockne mich ab, ziehe mir frische Unterwäsche und Socken an und steige in eine saubere Jogginghose und ein T-Shirt, dann will ich wieder ins Bett, das inzwischen frisch bezogen ist. Daniel sitzt auf der Bettkante. Ich schlüpfe wieder ins Bett und zittere immer noch vor Kälte. Daniel reicht mir das Wasserglas und die Tablette. „Besser?“, fragt er.

„Nein, nicht wirklich.“

„Hast du Hunger?“

„Nein, gar nicht.“

„Nachher musst du aber etwas essen, ja?“

„Okay.“

„Ich rufe jetzt deinen Vater an.“

„Warum?“

„Um ihm zu sagen, dass du krank bist.“

„Und was soll er dann machen? Mich abholen?“

„Nein, aber er muss doch wissen, dass du krank bist.“

„Wie ich ihn kenne, macht er dann nur alle verrückt. Linda bringt es fertig und taucht hier auf. Glaub mir, das will niemand. Außerdem erfährt er es am Sonntag noch früh genug.“

„Ich bin dazu verpflichtet…!“

„Hör mal, ich war schon oft krank, ohne dass mein Papi etwas davon wusste.“

„Okay, dann rufe ich ihn eben nicht an. Brauchst du noch eine Wärmflasche?“

„Ja, bitte.“

Obwohl ich am Freitagabend kurz vor dem Sterben war, geht es mir am Samstagmorgen deutlich besser. Ich kann wieder schlucken, friere nicht mehr so fürchterlich und die Kopfschmerzen sind auch verschwunden, dafür ist meine Nase verstopft und ich habe einen ziemlich lästigen Husten. Das zweite Bett ist leer und ich gehe mal stark davon aus, dass Ben heute Nacht in einem anderen Zimmer geschlafen hat. Wäre auch zu dumm, wenn er sich auf den letzten Metern noch anstecken würde. Zum Glück haben wir die komplette nächste Woche frei, so dass ich mich vernünftig auskurieren kann. Wenn man es so sehen will, bin ich genau zur richtigen Zeit krank geworden. Das ist ein extrem schräger Gedanke und ich frage mich gerade selbst, wie ich überhaupt darauf komme, als sich die Tür öffnet und Daniel mit einem Tablett hereinkommt. „Das wird alles gegessen“, fordert er mich auf. Ich niese ihn an, was er wohl als Bestätigung ansieht, denn er stellt mir das Tablett direkt aufs Bett und macht es sich auf der Bettkante bequem. Zuerst nehme ich die Teetasse; es riecht nach Pfefferminztee und den bringe ich einfach nicht runter, wenn er nicht vernünftig heiß ist, deshalb trinke ich ihn gleich aus.

„Was macht der Hals?“

„Alles gut.“

„Kopf?“

„Auch.“

„Das haben wir ja gut hingekriegt.“

„Hmmm.“

„Wie fühlst du dich sonst?“

„Ganz gut. Meine Nase ist dicht und der Husten nervt.“

„Ich gebe dir etwas zum Lutschen und ein paar Tropfen für die Nase. Wenn du willst, darfst du aufstehen, aber ich denke, du bleibst besser noch im Bett.“

„Ja, das denke ich auch.“ Natürlich ist es sterbenslangweilig und vor allem nervt es, dass ich das Turnier nicht mitspielen kann. Wen sie Ben wohl als Partner gegeben haben? Oder muss er am Ende sogar zusehen? Das wird ihm nicht gefallen, aber es ist nicht zu ändern, ich habe es mir schließlich auch nicht ausgesucht, hier mit der Seuche herumzuliegen, während alle anderen ihren Spaß haben. Es geht gerade auf Mittag zu, als Ben ins Zimmer hereingeschneit kommt. „Kannst du aufstehen, Bazillenschiff?“

„Klar.“

„Dann komm runter. Wir essen gleich.“

„Ist das Turnier schon vorbei?“

„Wir spielen nicht mit, schon vergessen?“

„Hast du keinen anderen Partner gefunden?“

„Nein, ich habe aber auch keinen gesucht, dafür darf ich den Schiedsrichter machen. Aber jetzt ist Mittagspause und unten gibt es Essen, also auf die Beine mit dir.“

„Hmmm.“

„Du siehst aus wie eine Leiche.“

„Das liegt am Licht.“

„Mal ehrlich, heute Nacht hast du geröchelt wie einer, der bald den Löffel abgibt. Es hat sich angehört wie ein rostiger Auspuff. Ich habe zwei Zimmer weiter bei Daniel geschlafen und es trotzdem gehört. Die Mädels am Strand fragen übrigens alle, wo heute der Süße abgeblieben ist. Ich habe ihnen gesagt, dass ich keinen Süßen kenne.“

„Dich eingerechnet.“

Am Tisch halten alle einen Sicherheitsabstand, aber als Daniel erklärt, dass ich nicht ansteckend bin und dass ich kein Fleckfieber oder offene Tuberkulose, sondern nur eine harmlose Erkältung habe, essen sie beruhigt weiter. Ich hole mir zuerst eine heiße Suppe, aber danach bin ich schon satt. Ich schiebe meinen Stuhl zurück und warte auf Anweisungen für den Rest des Tages. Normalerweise haben wir abends frei, aber Ben hat heute ja quasi gefaulenzt und ich habe nur gepennt. Deshalb könnte es sein, dass Daniel noch einen Einsatz für uns plant, aber er lehnt sich nur zurück und sagt in die Runde: „Feierabend, Jungs. Morgen ist Freizeit angesagt, das heißt, ihr dürft ausschlafen. Nach dem Frühstück packt ihr eure Koffer, dann habt ihr bis halb eins Zeit. Um Viertel vor eins holt uns der Flughafenbus ab, seid pünktlich, okay?“

„Okay“, murmeln wir, springen auf und laufen in entgegengesetzten Richtungen davon. Ich gehe wieder in mein Zimmer, aber Daniel holt mich ein. Er reicht mir ein Erkältungsbad und sagt: „Du badest jetzt schön heiß, danach gehst du ins Bett. Ich will dich mit nach Athen nehmen, verstanden?“

„Kein Problem, ich will da selbst hin.“ Das Erkältungsbad haut mich richtig um; ich schaffe es noch nicht einmal, mich danach vernünftig abzutrocknen, sondern hülle mich nur in meinen Bademantel und schlurfe einigermaßen unfallfrei ins Bett, dann schlafe ich sofort ein. Strahlender Sonnenschein weckt mich am Sonntagmorgen. Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass es bereits halb zehn ist. Warum hat mich niemand geweckt? Ich wollte doch mit zum Strand! Es kann doch nicht angehen, dass ich zwei Wochen in Italien war, ohne mich einmal vernünftig gesonnt zu haben, aber es ist ja noch nicht zu spät. Ich springe in meine Badehose, ziehe ein T-Shirt über und wundere mich, dass mir nicht schwindelig ist und ich mich richtig gut fühle. Zugegeben, meine Nase ist immer noch zuzementiert, aber der Husten ist deutlich besser; das Erkältungsbad muss aus einer Hexenküche stammen. In der Kantine treffe ich auf Daniel, der noch immer am Frühstückstisch sitzt und telefoniert. Er gibt mir ein Zeichen, mich zu ihm zu setzen und ordentlich zu frühstücken. Gut, das hatte ich sowieso vor, deshalb belade ich mein Tablett mit Müsli, Obst, Orangensaft und Kaffee.

„Du kurierst dich nächste Woche ordentlich aus, ja?“

„Ja, natürlich.“

„Ihr habt große Chancen auf den Titel.“

„Ich weiß.“

„Lennart und Bennet übrigens auch. Wer eure Konkurrenten sind, weißt du ja.“

„Klar, Hayden und Taylor.“

„Und die Schweden.“

„Den Schweden gegenüber haben wir einen Vorteil.“

„Ach ja?“

„Ja, Ben und ich sprechen halbwegs unfallfrei ihre Sprache. Wir können sie ausspionieren.“

„Genialer Schachzug“, grinst Daniel. „Ihr seid wirklich für jede Überraschung gut.“

„Das ist aber noch nicht alles.“

„Nein?“, fragt Daniel überrascht. „Was gibt’s denn noch?“

„Ich würde fast wetten, dass wir die Schweden besiegen können. Beim letzten Mal hatten sie einen Heimvorteil, das ist unsere Schwäche. Gegen Heimmannschaften stellen wir uns immer ziemlich dusselig an. Aber Stockholm ist ziemlich weit weg von Athen, also dürfte das kein Problem sein – und gegen Lennart und Bennet haben wir fast alle Spiele gewonnen und ich bin mir auch ziemlich sicher, dass wir dieses Jahr auch Hayden und Taylor schlagen können.“

„Natürlich könnt ihr das“, sagt Daniel mit Nachdruck.

„Außerdem trainieren die Londoner regelmäßig bei uns, wir haben in diesem Jahr schon oft gegeneinander gespielt und kennen sie inzwischen in- und auswendig.“

„Du denkst auch wirklich nur an das Eine, gibt es dich auch privat?“

„Nur mit Ella“, grinse ich.

„Ella, ja! Ich bin froh, dass sie mit nach Athen reist, dich lässt man besser nicht allein.“

„Was soll das denn jetzt heißen?“

„Das soll heißen, dass alle Mädchen der Stadt zwei Wochen lang ständig am Strand herumgelungert sind, um die gleiche Luft zu atmen wie du. Als du krank warst, haben sie das Foyer belagert und die Gäste gestört. Alle waren extrem genervt und du hast es noch nicht einmal bemerkt.“

„Was?“

„Die Mädchen waren deinetwegen hier und sind uns tierisch auf den Keks gegangen. Am Freitag hätten sie fast eine Trauerfeier abgehalten, als wir ihnen klarmachen mussten, dass du krank bist. Es hätte mich nicht gewundert, wenn sie ihr Blut für dich gespendet hätten oder wer weiß was noch.“

„Im Ernst?“, frage ich verlegen.

„Ja, und deshalb ist es gut, wenn Ella den Mädchen in Athen gleich klarmacht, dass du vergeben bist.“

„Das ist aber gar nicht Ellas Art. Im Gegenteil. Wie ich sie kenne, findet sie das sogar ganz lustig.“

„Ah!“, sagt Daniel irritiert.

„Kerstin hätte die Mädchen in Ketten legen lassen“, lache ich und mir fällt auf, dass ich zum ersten Mal über Kerstin spreche, ohne Bauchschmerzen zu haben. Bin ich jetzt etwa endlich geheilt? Hoffentlich, denn es ist an der Zeit, mich voll und ganz meiner Beziehung zu Ella zu widmen.

Natürlich spielt Ben am Strand Volleyball, als ich mit Daniel dort auftauche, um noch ein wenig Sonne abzukriegen. Ich überlege gerade, ob ich es wagen soll, wenigstens einmal kurz ins Wasser zu gehen, aber mein Trainer errät meine Gedanken und sagt gefährlich ruhig: „Denk nicht mal dran!“

„Woran?“, tue ich unschuldig.

„Ich weiß genau, was du vorhast; du willst ins Wasser, aber daraus wird nichts. Und um es gleich mal vorweg zu nehmen… gespielt wird auch nicht. Du hast genau zwei Alternativen, entweder du ruhst dich im Schatten aus oder du ruhst dich im Schatten aus.“

„Das ist ja wie im Altersheim hier“, maule ich und verziehe mich auf eine Liege. Auf Bens Handtuch liegt die aktuelle Volleyball-Zeitschrift, die ich noch nicht kenne, deshalb nehme ich mir gleich mal das Inhaltsverzeichnis vor. Auf Seite zehn soll es einen Bericht über die internationalen Jugendmeisterschaften geben und ich lese stolz den Abschnitt über Robin und Joni, die sich im Moment mit Jonas, der seit Anfang des Jahres Jugendnationaltrainer ist, in Portugal auf die U18-Europameisterschaften vorbereiten. Der Bericht über Ben und mich geht über eine dreiviertel Seite, beginnt mit unserer Zeit als Spieler der Schulmannschaft, macht einen Schwenker über unsere Erfolge und peinlichen Misserfolge und endet schließlich mit der Nominierung zum Team Nummer eins, wovon laut Daniel eigentlich noch niemand etwas wissen dürfte. Wenn man dem Schreiber glaubt, ist uns die Goldmedaille so gut wie sicher und ich frage mich gerade, was passiert, wenn wir patzen, als der Ball vom Spielfeld aus direkt auf mich zugeflogen kommt und mir, bevor ich mich überhaupt wehren kann, direkt an die Murmel knallt. Ich sehe das als Einladung, einen Satz mitzuspielen, und weil Daniel nicht in Sichtweite ist, löse ich das Mädel ab, das mit Ben ein Team bildet. Ich hatte noch nicht einmal so was Ähnliches wie eine Ballberührung, als ich Daniel laut fluchen höre: „Verdammt noch mal, wozu hast du eigentlich deine Ohren?“ Wo kommt der denn jetzt plötzlich her? Ich habe doch mit meinen Lupenaugen den ganzen Strand gescannt und er war nirgendwo zu sehen. „Liege!“, brüllt er nur und ich reiche den Ball an das Mädchen weiter, das gerade mal eine Sekunde Zeit hatte, zu verschnaufen. Ziemlich angefressen tapere ich zurück zu meinem Krankenlager unter Palmen und bemerke zunächst gar nicht, dass mir in meinem Kielwasser eine Horde Verehrerinnen folgt. Leider komme ich nicht dazu, mich mit ihnen bekannt zu machen, denn Daniel faucht sie gleich an: „Macht euch vom Acker!“

„Sorry“, sage ich nur bedauernd und zucke mit den Schultern, aber mein Trainer hat noch nicht genug gemeckert. „Ich gebe dir gleich Sorry! Was genau hast du an meiner Anweisung nicht verstanden?“

„Gar nichts.“

„Und warum ignorierst du sie einfach?“

„Tut mir leid.“

„Das sollte es auch. Verdammt noch mal. Ich dachte, ihr wärt endlich erwachsen geworden, aber ich warne dich… ein einziger Alleingang in Athen und ich trage euch eigenhändig wieder nach Hause, verstanden?“

„Ja“, sage ich kleinlaut und greife wieder nach der Zeitschrift in der Hoffnung, das nette Geplänkel zu beenden.

„Seite zehn!“, motzt Daniel kurz angebunden.

„Habe ich schon gelesen.“

„Und?“, fragt er in einem etwas netteren Ton.

„Sieht so aus, als müssten wir gewinnen.“

„Eben. Ganz Volleyballdeutschland erwartet das von euch und ich habe keine Lust, euch ständig daran zu erinnern, dass ihr nicht nur so zum Spaß spielt. Es geht um viel mehr als nur Ranglistenpunkte; es geht vor allem darum, dem Sport in Deutschland endlich die richtige Plattform zu bieten. Bei den U19-Weltmeisterschaften haben wir dieses Jahr Bronze bei den Mädchen und Silber bei den Jungs geholt, die Internatsschüler sind Meister bei den U20- Europameisterschaften. In einer Stunde startet das Endspiel bei den U21-Weltmeisterschaften, die Mädchen spielen gerade um Platz drei, die Jungs sind im Endspiel, wenn Robin und Jonathan ebenfalls mindestens unter die Top-Ten kommen und ihr Europameister werdet, kommen die Medien einfach nicht mehr um eine vernünftige Berichterstattung herum. Stell dir vor, dann gibst du Interviews und Pressekonferenzen.“

„Ich weiß gar nicht, ob ich das will.“

„Der Verband will es so und es macht auch Sinn, schließlich kommt so Geld in die Kasse, das wir dringend brauchen.“

„Hm, ich lasse einfach Ben reden und stelle mich dekorativ daneben.“

„Und ich gehe jetzt zurück ins Hotel, ihr seid nachher pünktlich – und wehe, wenn ich dich auf dem Spielfeld oder im Wasser erwische. Ich habe meine Augen überall, das weißt du.“

Ich lehne mich zurück und beobachte meinen Kumpel beim Spielen, aber bald hat er genug und legt sich neben mich. Eine Horde kreischender und aufgeregt schnatternder Mädchen lungert um uns herum, aber niemand traut sich, uns anzusprechen. Als es Zeit ist, ins Hotel zu gehen, folgen sie uns bis zum Eingang und winken uns zum Abschied kichernd zu. Wir winken zurück, was sie noch aufgeregter kreischen lässt, aber zum Glück folgen sie uns nicht ins Hotel. Wir holen unsere gepackten Koffer und unsere Sachen, fliegen zurück nach Deutschland und erreichen Schilksee um sechs Uhr abends. Mein erster Weg führt mich nach oben zu Ella, die sich riesig freut: „Schön, dass du endlich wieder da bist.“

„Für eine ganze Woche.“

„Bist du erkältet?“

„Es geht schon.“

„Dann musst du ins Bett.“

„Nein, muss ich nicht, ich habe ja nicht die Seuche.“

„Wir haben am Mittwoch einen Termin mit der Bank.“

„Und mit dem Steuerberater?“

„Auch am Mittwoch, aber zwei Stunden später, wir können also mittags irgendwo essen.“

„Du bist ein richtiges Organisationstalent.“

„Ich bin deine Sekretärin.“

„Hmmm. Nicht nur das“, sage ich und will sie gerade küssen, als sie unbedingt noch etwas loswerden muss. „Übrigens ist Robin gar nicht so begeistert davon, nach Hamburg zu ziehen.“

„Ich weiß, aber Frauke und Martin wollen nichts davon hören, dass er hierbleibt.“

„Ida und Jonas würden ihn nehmen.“

„Hmmm. Ich weiß.“

„Hast du eine Lösung?“

„Wenn wir aus Athen zurück sind, müssen wir das endlich klären; falls Robin nämlich wirklich weggeht, brauchen wir dringend einen Ersatz für Joni.“

„Das stimmt. Es ist aber auch wirklich blöd.“

„Zumindest spielen sie die Europameisterschaften noch zusammen.“

„Du hängst wahrscheinlich die ganze Woche am PC, oder?“

„Wo sonst? Im Fernsehen wird ja nichts übertragen.“

„Das ändert sich bestimmt bald.“

„Hoffentlich.“

Robin, Jonathan und Jonas fliegen am Montagmorgen Richtung Oslo, um ihr Turnier zu spielen. Wir wünschen ihnen Glück und wissen nicht genau, was wir ihnen zutrauen können. Der Bericht in der Volleyballzeitschrift ist zwar wohlwollend, aber auch fordernd formuliert. Man rechnet mit einer guten Platzierung und ich hoffe, dass die Jungs jetzt nicht allzu sehr unter Druck stehen. Die Woche vergeht wie im Flug; Jonas unterhält uns mit Kurznachrichten und EMails und es scheint, dass sich unsere Kleinen selbst übertreffen. Die Gruppenphase gewinnen sie ohne Satzverlust, aber in der ersten Runde machen sie es sich unnötig schwer. Nur mit Ach und Krach gewinnen sie im dritten Satz und auch das zweite Spiel läuft nicht viel besser. Jetzt haben sie eine ganze Nacht Zeit, um sich neu zu sammeln und die nötige Konzentration wieder aufzubauen, das scheint auch mehr als nötig zu sein. Im ersten Spiel am Samstag gewinnen sie nur knapp, aber im zweiten Spiel kämpfen sie sich zurück, gewinnen auch das dritte und können somit im schlechtesten Fall den fünften Platz belegen. Das ist eine Supersensation! Leider haben sie jetzt wahrscheinlich Angst vor ihrer eigenen Courage, denn sie verlieren das Spiel um den Einzug ins Halbfinale und belegen am Ende tatsächlich den fünften Platz. Der Sonntag bleibt ihnen also zum Zuschauen, aber ich bin trotzdem nicht überrascht, dass Jonas den Rückflug noch für heute ansetzt, er will Ben und mir nämlich noch einmal vernünftig Glück wünschen.

Montagmorgen fliegen wir zunächst mit Daniel, Linda und Ella nach Hannover, treffen dort auf Lennart und Bennet sowie Lennarts Bruder, Bennets Schwester und deren Eltern und fliegen gemeinsam nach Athen. Im Hotel treffen wir auf Jessica und Trixie, die das erste Mädchenteam stellen, und ihre Kolleginnen Martina und Tessa aus Berlin. Linda und Ella klammern sich gleich an die Mädchen, vor allem Linda hat sich viel mit Jessica zu erzählen. Martina und Tessa haben ihre Eltern und Geschwister dabei, Trixie nur ihre Mutter und Jessica reist allein. „Du weißt ja“, sagt sie, als wir im Hotel einchecken. „Das liebe Geld.“

„Tut mir leid, Jessica.“

„Kein Problem. Ich kenne es nicht anders.“

Natürlich müssen wir zuerst zum Turnierort, um zu sehen, was die Veranstalter dort aufgebaut haben. Leider ist weit und breit kein Strand in der Nähe, deshalb spielen wir in der Fußgängerzone und die Athener haben Unglaubliches geleistet; es sieht hier aus wie am Bondi Beach, leider fehlt der Wind. Es ist drückend heiß und ich frage mich gerade, wie wir bei diesen Temperaturen keinen Hitzschlag kriegen sollen, als ich das Spielerzelt sehe. Wir treten gemeinsam ein und staunen über die angenehme Kühle und die Vielzahl an Liegen, Tischen, Bänken und Rückzugsmöglichkeiten. Nebenan ist das Cateringzelt aufgebaut; heute gibt es dort noch keine Verpflegung, denn das Turnier beginnt erst am Donnerstag und während der Trainingseinheiten verpflegen sich die Spieler selbst, aber die aushängenden Schilder deuten schon an, womit wir hier verwöhnt werden. Der Rest des Tages steht uns zur freien Verfügung, wir hüpfen in den Hotelpool, essen danach gemeinsam und wollen am Abend in die Stadt, aber die Mädchen sind müde und allein haben wir keine große Lust, deshalb verschieben wir das Vorhaben auf morgen. Allerdings gehen wir auch am Dienstag nicht in die Stadt, denn am späten Nachmittag haben wir ein anstrengendes Training und sind danach so geschlaucht, dass wir uns nur noch in den Pool legen und uns so wenig wie möglich bewegen. Die Temperaturen liegen bei knapp über vierzig Grad und auch während der nächsten Tage ist keine Wetteränderung in Sicht; es ist windstill, schwül und heiß. Das ist absolut kein Beachvolleyballwetter, allenfalls Strandwetter, aber auch nur, wenn man entweder im Schatten liegt oder am besten gleich im Wasser. Jeden Morgen absolvieren wir um sechs Uhr unsere Joggingrunden, kehren um sieben zurück und frühstücken mit den anderen deutschen Teams gemeinsam. Zum Glück konnte Daniel frühe Trainingszeiten für uns blocken; wir sind morgens von neun bis zehn Uhr an der Reihe und abends von sechs bis sieben. Morgens ist es noch kühl genug und abends ist es beinahe erträglich, aber wir wollen nicht jammern, den anderen Nationen geht es genauso, nur die Spieler aus den Mittelmeerregionen stolzieren hier herum, als wäre alles normal. Die Skandinavier sieht man nur selten. Nach unserer letzten Trainingseinheit am Mittwochabend stimmt Daniel uns ein letztes Mal auf unser Vorhaben ein. Ben und ich sind nach der ersten Heimmannschaft und unseren Londoner Kumpels auf Rang drei gesetzt und landen somit als topgesetztes Team in Gruppe C. Jessica und Trixie setzt man sogar auf Rang zwei; sie landen in Gruppe B und freuen sich über drei vermeintlich leichte Gruppenspiele. In unserer Gruppenphase treffen wir auf die Jungs aus Portugal, die wir aus unserem allerersten internationalen Turnier in Frankreich kennen und die ich bei meinem Besuch im selben Jahr bei Jonas in London getroffen habe. Damals waren sie deutlich höher gesetzt, heute finden sie sich nur auf Rang zehn wieder, sind damit aber unsere stärksten Gegner in der Gruppe, denn das Team aus Zypern ist auf Rang zweiundzwanzig gesetzt, die Finnen liegen auf Rang fünfzehn. Hayden und Taylor haben es mit einem russischen Team, der von uns gefürchteten schwedischen Mannschaft und dem zweiten Team der Gastgeber zu tun.

Als wir am Donnerstagmorgen den Veranstaltungsort betreten, ist dort schon eine Menge los. Viele der eintausend Sitzplätze sind schon belegt, vor allem von Urlaubern, aber auch von Familienmitgliedern und Freunden der Spieler und Spielerinnen. Für jedes Team sind heute zwei Gruppenspiele angesetzt und der Marschbefehl ist klar, Daniel hat uns heute Morgen noch einmal fest eingehämmert, dass heute nur Gewinnen erlaubt ist. Für Lennart und Bennet gilt eine kleine Ausnahme, denn sie haben heute das schwerste Programm. Selbst auf Platz neunzehn gesetzt, müssen sie heute gegen die auf Rang sechs und sieben gesetzten Teams aus Frankreich und Österreich antreten. Auf dem Centrecourt wird gerade das Auftaktspiel angepfiffen, als Daniel uns zum Aufwärmen schickt. Im Vorbeigehen wünschen wir Hayden und Taylor Glück, die das nächste Spiel bestreiten, und weil wir direkt danach an der Reihe sind, können wir ihnen leider nicht zusehen. Natürlich gewinnen unsere Freunde gegen das auf Rang dreiundzwanzig eingruppierte russische Team und auch wir schlagen die auf Nummer zweiundzwanzig gesetzte Mannschaft aus Zypern. Während Hayden und Taylor aber ziemliche Mühe haben, schlagen wir unsere Gegner vernichtend. In zwei Sätzen machen sie gerade achtzehn Punkte, aber mein Mitleid hält sich in Grenzen, dafür bin ich nach dem Spiel viel zu schlapp. Ich bin nur froh, dass es vorbei ist. Jetzt ist es gerade mal halb zwölf und es ist so heiß wie in einem Backofen. Auch Lennart und Bennet gewinnen ihr erstes Spiel, was umso erstaunlicher ist, weil es um zwölf Uhr beginnt und somit zur heißesten Zeit des Tages, aber die Jungs sind rotzfrech und stehlen den auf Rang sechs eingruppierten Franzosen die Show. Hayden und Taylor sind um vierzehn Uhr wieder an der Reihe und wir erst um vier, deshalb setzen wir uns in den Schatten und sehen unseren Kumpels dabei zu, wie sie unsere schwedischen Erzrivalen auseinandernehmen. Die waren aber auch mal besser, die Schweden. Ich wundere mich, was mit all unseren Konkurrenten los ist. Erst sind die Portugiesen nur auf Rang zehn gesetzt, dann lassen sich die Schweden verprügeln. Zugegeben, ihre Gegner sind nicht irgendwer, aber mit ein wenig mehr Gegenwehr hätte ich schon gerechnet. Nach dem Spiel treffen wir Jessica und die anderen Mädels im Spielerbereich, sehen Hayden und Taylor beim Dösen zu und bereiten uns mental auf unser Spiel gegen die Finnen vor. Die Finnen sind wirkliche Riesen, alle beide. Obwohl Ben und ich so ziemlich genau zwei Meter groß sind, überragen uns Joona und Elias deutlich. Ich frage mich gerade, wie man mit so langen Armen überhaupt einen Ball spielen soll, schließlich sind Joonas Hände gefühlte drei Meter fünfzig von den Augen entfernt, bis da mal ein Befehl vom Hirn angekommen ist, ist der Tag vorbei. Aber Joona zeigt uns, dass er noch viel mehr drauf hat, als seine Gehirnströme vernünftig fließen zu lassen. Die Jungs setzen uns wirklich unter Druck; ihre Aufschläge sind bretthart und Ben hat große Probleme im Blockspiel. Zum Glück kommen sie aber mit der Hitze noch schlechter zurecht als wir, nehmen schon früh ihre Auszeit und geraten schnell in Rückstand. Unsere Auszeit nutzen wir für ein kleines Strategiegespräch. „Was denkst du?“, frage ich Ben.

„Eigentlich läuft es doch ganz gut. Sie sind jetzt schon völlig platt.“

„Wir aber auch.“

„Ja, aber wir haben den längeren Atem, wart’s ab!“

Recht hat mein Kumpel - wir gewinnen den Satz, ohne überhaupt einmal ansatzweise in Gefahr geraten zu sein, und auch der zweite gehört uns. Minimalziel erreicht! Daniel schickt uns unter die Dusche und erlaubt uns großzügig, das letzte Spiel des Tages von Lennart und Bennet zu sehen. Auch Jessica setzt sich zu uns und feuert unsere Kollegen an. Leider sind die Österreicher einen Tick stärker und gewinnen das Spiel im dritten Satz. Natürlich sind Lennart und Bennet ein wenig geknickt, aber sie haben ein Spiel gewonnen und das höher gesetzte Team zumindest in den Tie-Break gezwungen, wenn das mal kein Erfolg ist. Fröhlich plappernd belegen wir unsere Plätze im Hotelrestaurant, schaufeln Unmengen von Essen in uns rein und fallen danach todmüde auf unsere Betten. Ich schaffe es gerade noch, eine kurze Nachricht an Jonas zu schicken, dann ist der Tag gelaufen.

Freitagmorgen springe ich mit solch einem Elan aus dem Bett, dass Ben verdutzt fragt: „Nimmst du Medikamente?“

„Spinner!“

„Was ist los mit dir?“

„Wir spielen hier ein Turnier, schon vergessen?“

„Aber erst um halb eins.“

„Komm schon, Pennmütze, lass uns laufen.“

„Es ist gerade mal fünf.“

„Ja, aber es ist noch so schön kühl.“

„Du hast echt eine Macke.“

„Und du hast zwei, also, kommst du jetzt, oder muss ich allein laufen?“

„Ich komme ja schon.“

Im Foyer treffen wir auf Jessica, die wohl auch nicht mehr schlafen konnte. Trixie stürmt gerade die Treppe herunter und mit Lennart, Bennet und den Mädchen aus Berlin sind wir jetzt vollzählig. Langsam laufen wir los und kehren eine gute Stunde später zurück. Daniel ist überrascht, als er uns bereits frühstücken sieht, während er selbst so aussieht, als sei er noch gar nicht im Bett gewesen. „Hast du gefeiert?“, fragt Ben lachend.

„Nein, ich habe mir die Haare gerauft, wie wir heute das erste Spiel angehen.“

„Du spielst mit?“, erkundigt sich Jessica scheinheilig.

„Lacht nur“, sagt Daniel, kann sich ein Grinsen aber selbst nicht verkneifen. „Es ist ja schön, dass ihr so gut drauf seid, aber ihr wisst schon, dass ihr nachher während der heißesten Tageszeit spielt? Ben und Dominik spielen um eins gegen das stärkste Team ihrer Gruppe.“

„Die Portugiesen“, sagt Ben. „Das müsste doch funktionieren.“

„Grundsätzlich schon, aber sie sind es gewöhnt, in einem Backofen zu spielen, für euch kommt es nicht so oft vor. Athen ist nicht die Förde.“

„Du kannst ja für die Auszeiten ein Wassereis bereithalten“, lacht Trixie und ich sage: „Hey, gute Idee. Ich nehme Waldmeister.“

„Weltmeister?“, kichert Tessa und Martina sagt: „Wennschon, dann Europameister.“

„Ihr habt so eine große Klappe“, stöhnt Daniel gespielt. „Aber nachher höre ich euch schon jammern, weil es so heiß ist.“

„Meine Mama wird mit dir schimpfen“, sage ich. „Du weißt, dass sie es nicht ertragen kann, wenn ich leide.“

„Und wenn nicht deine Mama, dann deine Schwester oder deine Frau. Du hast einfach zuviel weiblichen Einfluss in deinem Leben.“

„Manchmal glaube ich das auch.“

„So, Leute. Die Jungs bleiben hier, die Mädchen gehen gleich zu den Feldern. Ihr seid bald dran und ihr seid rechtzeitig am Platz, okay? Ben und Dominik spielen um eins, Lennart und Bennet um halb drei.“

„Aber wir wollen auch das Spiel um halb zwölf sehen.“

„Eure Kumpels?“

„Genau.“

„Okay, aber vom Schatten aus.“

„Natürlich.“

„Bei euch ist überhaupt nichts natürlich, und jetzt ab mit euch.“

Um elf Uhr machen wir uns auf den Weg zu den Plätzen. Hayden und Taylor spielen auf Court drei, der direkt neben dem Centrecourt aufgebaut ist; ihre Gegner sind die Griechen, also die Heimmannschaft. Die Sitzreihen um das Spielfeld herum sind total überfüllt und es herrscht ein Höllenlärm. Die Griechen wissen, wie man seine Leute anfeuert, allerdings wissen sie auch, wie man Ärger macht. Als ihrem Team nämlich wegen wiederholter Spielverzögerung und einigen Verwarnungen die rote Karte gezeigt und somit ein Punkt abgezogen wird, beschimpfen die Zuschauer den Schiedsrichter aufs Übelste. Leider verstehe ich die Sprache nicht, aber die Zurufe müssen schon sehr heikel sein, denn der Schiedsrichter ist mordswütend. Diese Turbulenzen lassen Hayden und Taylor allerdings extrem kalt. Fast scheint es so, als bekämen sie überhaupt nicht mit, was um sie herum so passiert. Wegen der ständigen Diskussionen mit dem Schiedsrichter zieht sich das Spiel in die Länge, und weil wir bald darauf an der Reihe sind, können wir es uns leider nicht bis zum Ende ansehen, sondern müssen uns auf unsere nächsten Gegner einstimmen, die Portugiesen. Wir begrüßen uns wie alte Freunde, versuchen, so etwas Ähnliches wie ein Gespräch zum Laufen zu bringen, scheitern aber daran, dass sie uns genauso schlecht verstehen wie wir sie. Wir wünschen uns gegenseitig ein faires Spiel und schon geht’s los. Die Portugiesen haben einen nicht unerheblichen Vorteil auf ihrer Seite; sie sind diese fiesen Temperaturen gewohnt und können sich besser darauf einstellen. So ist es auch kein Wunder, dass wir schnell in Rückstand geraten, aber wir behalten unsere Nerven, nehmen früh unsere Auszeit und sortieren uns neu. Jetzt läuft das Spiel besser, viel besser sogar, was nicht zuletzt daran liegt, dass wir uns daran erinnert haben, was hier auf dem Spiel steht. Außerdem wollen wir unbedingt als Gruppensieger in die Rundenspiele gehen, das schafft nämlich Selbstvertrauen für die kommenden Spiele. Den ersten Satz gewinnen wir nur mit Ach und Krach und ich bin heilfroh, dass Jonas nicht hier ist; seine Wutader würde so dermaßen pochen, dass die neben ihm sitzenden Zuschauer Angst bekämen, sie würde gleich explodieren. Jetzt hoffe ich nur noch, dass hier niemand eine Aufzeichnung macht und sie ins Internet stellt, und außerdem hoffe ich, dass der zweite Satz nicht ganz so hektisch verläuft – ich bin jetzt nämlich schon fast am Ende.

Während es uns die Portugiesen im ersten Satz richtig schwer gemacht haben, stellen sie das Spielen im zweiten Satz fast vollständig ein. Irgendetwas stimmt doch da nicht, oder? Ich bin gerade dabei, so langsam wie möglich auf den Ball zuzugehen, den unsere Gegner ins Netz gehauen haben, um dann möglichst noch langsamer zur Aufschlaglinie zu schleichen und damit Zeit zu gewinnen, als aus dem Publikum ein entsetztes Aufstöhnen zu hören ist. Unsere Gegenspieler liegen im Sand und nur wenige Augenblicke später sind sie von Trainern und Sanitätern umringt. Verdammt! Es macht wirklich keinen Spaß, auf so eine Weise ein Spiel zu gewinnen, aber wir brauchen die Punkte. Dringend! Mit einem schlechten Gewissen schleichen wir vom Platz, auch die Zuschauer wissen nicht, wie sie sich verhalten sollen, aber schließlich wird ihnen wohl klar, dass wir den ersten Satz gewonnen haben und im zweiten auch schon beinahe uneinholbar vorn lagen, deshalb applaudieren sie zaghaft. Wir bedanken uns artig und schleichen in den Spielerbereich, um uns Eiswürfel und Wasserflaschen zu holen, außerdem will ich jetzt einen ordentlichen Belohnungs- und Tröstkuss von Ella haben. Ich muss sie noch nicht einmal bitten; sie sieht mir sofort an, was mit mir los ist: „Es ist blöd, so zu gewinnen, oder?“

„Hmmm.“

„Aber sie hätten euch sowieso nicht mehr schlagen können.“

„Trotzdem, jetzt sind sie raus aus dem Turnier, obwohl sie auf dem zweiten Gruppenplatz standen. Sie hätten noch ganz weit kommen können.“

„Mach dir deswegen keine Gedanken, Chico.“

Weil wir wahrscheinlich ziemlich erbärmlich aussehen, verbietet Daniel uns, das nächste Spiel von Lennart und Bennet anzusehen, deshalb müssen wir ihnen von hier aus die Daumen drücken. Offensichtlich hat es geholfen, denn sie kommen strahlend ins Zelt und lassen sich zu ihrem Sieg gratulieren. Als Gruppenzweiter sind sie weiter im Turnier. Wenn das Programm für uns bisher mörderisch war, wird es jetzt erbarmungslos. Wir haben heute jeder noch zwei Spiele zu absolvieren – vorausgesetzt, dass es gut läuft. Hayden und Taylor sind um vier Uhr an der Reihe, schlagen ein Team aus Israel und stehen in Runde zwei. Ebenfalls um vier Uhr spielen Lennart und Bennet gegen das zweite portugiesische Team. Während unsere Jungs im ersten Satz nichts anbrennen lassen, stehen sie im zweiten Satz am Anfang so ziemlich neben der Spur. Aber dann fangen sie sich, gewinnen das Spiel in der Verlängerung und folgen unseren Londoner Freunden in die nächste Runde. Wir selbst gewinnen um halb fünf gegen die auf Rang acht gesetzten Tschechen und müssen uns eine Stunde später ansehen, wie Lennart und Bennet gegen Hayden und Taylor verlieren. So ein verdammtes Lospech aber auch, jetzt sind sie im Loserpool und dürfen sich keine einzige Schwäche mehr erlauben. Um halb acht bestreiten wir selbst das letzte Spiel des Tages, das ein richtiger Krimi ist. Unsere Gegner sind das auf Rang vier gesetzte erste russische Team. Wir starten deutlich besser in den ersten Satz und Ben gelingen gleich am Anfang einige spektakuläre Blocks, die selbst mich noch ins Staunen versetzen. Dieser Wolf ist wirklich ein Tier! Schnell gehen wir in Führung und bauen diese immer weiter aus. Dieses Niveau können wir sehr lange halten, aber dann kommen unsere Gegner immer besser in die Partie. Für diesen Satz ist es allerdings zu spät, aber über den nächsten mache ich mir wirklich Sorgen. Nicht umsonst stehen sie in der Rangliste nur einen Platz hinter uns und das Spiel ist noch lange nicht gewonnen. Wenn die Jungs nämlich so weiterspielen, wie sie im ersten Satz geendet haben, wird es verdammt schwer für uns und ein dritter Satz ist bei diesen Temperaturen wirklich mörderisch und unbedingt zu vermeiden. Deshalb beginnen wir auch im zweiten Satz druckvoll und ohne Respekt vor dem Gegner, wieder gelingen Ben ein paar starke Blocks in Folge und mir mehrere knallhart diagonal gespielte Pässe. Fast jeder Angriff wird im gegnerischen Spielfeld versenkt, aber die Jungs wehren sich und kommen fast noch einmal ins Spiel, als Ben im Block runtergeholt wird. Schnell nehmen wir unsere Auszeit, essen jeder eine Banane und erspielen uns den Satz mit Assen und Blockpunkten. Für heute ist Feierabend! Wir gönnen uns nach dem Abendessen einen Abstecher in eine Eisdiele und bestellen riesengroße Eisbecher. Von der Eisdiele aus ruft Linda Jonas an und ich melde mich kurz bei meiner Mutter, die sich über den Anruf riesig freut, aber sie wäre nicht meine Mutter, wenn sie sich nicht auch tausend Sorgen machen würde. „Ich verfolge den Wetterbericht, Schatz, es ist dort extrem heiß, oder?“

„Ja, geht so“, wiegele ich ab.

„Der Trainer überfordert euch doch nicht?“

„Nein, wir sitzen hier den ganzen Tag im Pool und schieben eine ruhige Kugel“, antworte ich.

„Du machst dich über mich lustig.“

„Nein, mach dir keine Sorgen.“

„Schade, dass Johannes nicht da ist, er hätte dich bestimmt gern gesprochen.“

„Ich könnte mit Ella eine Nacht bei euch bleiben, wir fliegen ja sowieso über Hamburg, was meinst du?“

„Das wäre wirklich schön.“

„Ich frage sie nachher und melde mich morgen, ja?“

„Ja, gute Nacht, Schatz.“

„Nacht, Mama.“ Die Mädchen bestellen sich noch einen Kaffee, während Ben und ich entspannen, Ella nimmt auf dem Rückweg meine Hand, ich ziehe sie an mich und wir bleiben mitten im Gewühl stehen, um uns zu küssen. „Du bist mein Held“, seufzt sie.

In Runde drei haben wir es um zwei Uhr nachmittags mit den Russen zu tun, die zwar nur auf Platz dreiundzwanzig gesetzt sind, es Hayden und Taylor in der Gruppenphase aber ordentlich schwer gemacht haben. Deshalb nehmen wir sie sehr ernst und zum ersten Mal bei diesem Turnier müssen wir einen Satz abgeben. Zum Glück gewinnen wir aber die Sätze eins und drei und sind genau wie Hayden und Taylor im Halbfinale. Über das russische Team kann ich mich allerdings nur wundern; wieso sind sie so schlecht gesetzt, sie können es doch eindeutig mit