Jan Andersen
Vignetten von
Cathy Ionescu
Für Lotta, Abby, Spot, Carlos und Akira
Für die Unterstützung bei der Arbeit danke ich dem
Tourismusverband Großarltal. www.grossarltal.info
Weitere Titel in dieser Reihe:
Dusty – Freunde fürs Leben
Dusty in Gefahr
Dusty – Komm nach Hause!
Als er die anderen Hunde bellen hört, weiß er sofort, dass etwas nicht stimmt. Es sind zu viele Hunde, und ihr Bellen klingt nicht so, als ob sie spielen würden. Aber es ist auch kein Streit, die Hunde kämpfen nicht miteinander. Und auch das lang gezogene Heulen und Jaulen, das er zwischendurch hören kann, passt nicht zu Hunden, mit denen alles in Ordnung ist …
Im nächsten Moment stemmt er die Vorderpfoten auf den Boden und bleibt wie festgewachsen stehen. Er weiß jetzt, was das Bellen und Jaulen zu bedeuten hat. Als Paul ungeduldig an der Leine zieht, fiept er leise und legt sich platt auf den Boden.
»Was soll das?«, schimpft Paul. »Spinnst du? Los, komm weiter!«
Aber er rührt sich nicht. Er blickt nur ängstlich von unten zu Paul hoch, während sich gleichzeitig sein Nackenfell sträubt und er schon die Muskeln anspannt, um aufspringen und sich losreißen zu können. Sowie Paul ihn zwingen will weiterzulaufen, wird er wegrennen. Und es ist ihm völlig egal, ob Paul dann sauer ist! Aber er wird nicht mit ihm mitkommen, nicht dahin, wo die anderen Hunde sind. Lieber wird er sich wieder im Wald verstecken, und in der Dunkelheit von Mülltonne zu Mülltonne schleichen, um irgendwo etwas Fressbares zu finden. Sogar die Katzen und Ratten, die nachts draußen unterwegs sind, machen ihm weniger Angst als der Ort hinter dem hohen Zaun, wo immer noch die anderen Hunde bellen. Nie wieder will er dorthin zurück!
Er erinnert sich noch ganz genau, wie es damals war. Als der Vater aus seiner alten Familie ihm die Leine umgelegt und behauptet hat, dass sie nur einen kleinen Spaziergang machen würden. Und das große Mädchen und die Mutter haben weinend in der Tür gestanden und konnten ihn nicht anblicken, als der Vater ihn mit sich gezogen hat. Aber der Vater hatte gelogen, sie haben keinen Spaziergang gemacht. Sondern sie sind mit der Straßenbahn durch die große Stadt gefahren, und dann waren sie in einem Haus, wo der Vater ihn einfach abgegeben hat, bevor er ganz schnell verschwunden ist. Er hat noch nicht mal gesagt: »Warte hier, bis ich wieder da bin. Es dauert nicht lange. Ich komme bald wieder, versprochen!«
Und er ist auch nicht wiedergekommen. Ein fremder Mann aus dem Haus hat ihn dann auf einen Hof hinaus geführt, wo ein flaches Gebäude mit Gitterkäfigen stand. Und in jedem Käfig war ein anderer Hund, der bellend und winselnd am Gitter hochgesprungen ist, als sie an ihm vorbeikamen. Nur der letzte Käfig war leer. Und er hat zu spät kapiert, dass dieser Käfig für ihn war!
Er weiß nicht mehr, wie viele Tage er dort verbracht hat. Und in wie vielen Nächten er verzweifelt den Mond angeheult hat! Er war alleine und er hat Angst gehabt. Der Käfig war so klein, dass er immer nur ein paar Schritte hin und her laufen konnte, bis er wieder am Gitter stand. Oder er musste im Kreis rennen und seinen eigenen Schwanz jagen, weil es sonst nichts zu tun gab.
Der fremde Mann hat ihm morgens und abends etwas zu fressen gebracht. Er hat auch mit ihm geredet und ihm manchmal das Fell gebürstet, aber er hatte nie viel Zeit, weil er ja auch noch zu den anderen Hunden musste.
Die einzige Abwechslung gab es, wenn sie alle zusammen auf die Wiese hinter den Zaun durften. Dann konnten sie endlich mal richtig rennen und sich gegenseitig begrüßen. Aber auch das war nicht immer schön. Weil es immer ein paar Hunde gab, die Streit gesucht haben und kämpfen wollten. Da hat er dann auch gelernt, wie wichtig es war, das Nackenfell aufzustellen, um größer zu wirken. Und die Lippen so weit hochzuziehen, dass der andere seine Zähne sehen konnte. Ganz tief unten in der Kehle zu knurren und zu versuchen, den anderen mit den Augen niederzustarren, bis der den Schwanz zwischen die Beine klemmte und endlich abhaute. Aber genauso oft ist er verprügelt worden! Manchmal sogar von mehreren Hunden zusammen, und er hat noch Glück gehabt, dass er ohne schlimme Bisswunden davongekommen ist.
Es gab natürlich auch Hunde, die nett waren und mit denen er spielen konnte. Aber eigentlich waren sie alle nur verängstigt und haben sich davor gefürchtet, wieder zurück in ihre Käfige zu müssen.
Manche Hunde hatten auch schlimme Sachen erlebt, das konnte er deutlich sehen, wenn sie sich duckten und in einer Ecke verkrochen, als würden sie jeden Moment geschlagen. Und nachts konnte er ihre Angst riechen, wenn sie vor Einsamkeit winselnd in ihren Käfigen hin und her liefen. Oder voller Panik aus einem schlimmen Traum aufschreckten und nach Hilfe riefen.
Manchmal kamen Leute und haben einen von ihnen einfach mitgenommen. Aber er hat den Leuten nicht getraut, er kannte sie ja nicht! Deshalb ist er auch nie wie die anderen schwanzwedelnd am Gitter hochgesprungen. Sondern hat nur die Zähne gezeigt und geknurrt, wenn sie mit ihm geredet haben. Er wollte nicht von Fremden abgeholt werden. Er hoffte ja auch immer noch, dass seine alte Familie zurückkommen würde! Also durfte er nicht weg.
Aber irgendwann wurde ihm klar, dass etwas nicht stimmte. Vielleicht war etwas passiert, und deshalb kamen sie nicht, um ihn zu holen. Also musste er raus aus diesem Gitterkäfig und dem Haus mit den hohen Zäunen und sie suchen!
Als das nächste Mal Leute vor seinem Käfig standen, legte er den Kopf schief, stellte ein Ohr auf und machte leise »wuff!«. Dann zeigte er ein paar Tricks, die er gelernt hatte. Er ließ sich auf die Seite fallen und machte eine Rolle. Und er lief ein Stück rückwärts, nur auf den Hinterbeinen. Als sie in die Hände klatschten, wusste er, dass er gewonnen hatte.
Die Fremden ließen sich eine Leine geben, um mit ihm nach draußen zu gehen. Auf die Wiese vor dem Zaun! Und sie hatten einen Ball dabei, den sie für ihn geworfen haben. Aber dazu mussten sie ihn ja von der Leine machen. Einmal brachte er den Ball noch brav zurück, doch dann rannte er so schnell er konnte davon.
Und genauso würde er es jetzt wieder tun. Auch wenn es Paul war, der ihn an der Leine hielt. Er musste nur den richtigen Moment abwarten, bis Paul mal kurz nicht aufpasste, dann würde er weglaufen.
1. Kapitel
»Was soll das, Dusty?«, schimpft Paul und beugt sich zu seinem Hund. Als er die Hand ausstreckt, um Dusty übers Fell zu streichen, spürt er deutlich, wie der Hund zittert: »Was ist denn nur los mit dir? Hast du etwa Angst?«
Gleich darauf schlägt sich Paul mit der flachen Hand vor die Stirn.
»Mann, bin ich blöd! Natürlich hast du Angst! Du hörst ja die Hunde bellen, und jetzt denkst du wahrscheinlich, ich will dich wieder ins Tierheim bringen. Du erinnerst dich daran, wie es war, als du selber da warst, richtig? Aber du brauchst keine Angst zu haben, ich geb dich nie wieder her, das weißt du doch!«
Paul drückt Dusty ganz fest an sich, und Dusty leckt ihm mit der Zunge über die Hand. Aber als Paul dann mit ihm weitergehen will, sträubt er sich wieder. Er hat die Ohren angelegt und den Schwanz zwischen die Beine geklemmt. Und er sieht nicht so aus, als würde er Paul vertrauen!
Eigentlich klar, denkt Paul, wenn ich das alles erlebt hätte, was Dusty durchgemacht haben muss, würde ich wahrscheinlich auch einen großen Bogen um alles machen, was nach Tierheim aussieht. Trotzdem ärgert er sich ein bisschen, Dusty muss doch schließlich wissen, dass er nie irgendwas Böses mit ihm machen würde. Außerdem bleibt gerade eine alte Dame neben ihm stehen und mustert Paul argwöhnisch. Und plötzlich ist es Paul peinlich, dass Dusty ihm nicht gehorchen will! Die alte Dame denkt bestimmt, er hätte keine Ahnung von Hunden …
»Wo willst du mit deinem Hund denn überhaupt hin?«, fragt sie jetzt prompt und blickt Paul so böse an, als wäre sie überzeugt, dass er Dusty quält. »So ein schöner Hund, und du schimpfst mit ihm! Ich habe es genau gesehen. Hast du etwa vor, ihn ins Tierheim zu bringen?«
»Nein, habe ich nicht«, antwortet Paul pampig. Dann bückt er sich und nimmt Dusty einfach hoch. Der Hund ist so verblüfft, dass er nur mit den Pfoten zuckt und gleich darauf versucht, Paul das Gesicht abzuschlecken. Paul dreht schnell den Kopf weg und streicht Dusty beruhigend übers Fell.
»Komm, Dusty, wir gehen«, sagt er, und Dusty wühlt seine kalte Schnauze unter dem Schal hindurch an Pauls Hals. Er zittert immer noch, und vor allem ist er ganz schön schwer, aber bevor die alte Dame noch etwas sagen kann, hat Paul sich schon umgedreht und läuft mit langen Schritten weiter.
Als er an dem Tor zum Tierheim ist, hört er, wie die alte Dame hinter ihm herruft.
»Ich hab’s doch gewusst! Eine Unverschämtheit ist das, so einen schönen Hund einfach abzugeben. Du solltest dich was schämen, Junge! Hast du keine Eltern, die dir sagen, dass man so etwas nicht tut?«
»Ganz ruhig, Dusty«, flüstert Paul. »Die Alte hat keine Ahnung, hör einfach nicht hin!«
Obwohl er natürlich weiß, dass die Frau ja recht hat. Natürlich ist es gemein, Hunde oder irgendwelche anderen Tiere ins Tierheim zu bringen, nur weil es manchen Leuten zu anstrengend ist, sie zu pflegen und sich um sie zu kümmern. Aber er will Dusty ja auch gar nicht im Tierheim abliefern, er hat etwas ganz anderes vor!
Allerdings stellt ihm die Frau in dem Overall, die ihm jetzt die Tür öffnet, genau die gleiche Frage. Bevor er überhaupt noch irgendwas erklären kann.
»So«, sagt sie. »Haben wir also mal wieder jemanden, der seinen Hund loswerden will!« Sie klingt ziemlich genervt, denkt Paul, als ob hier dauernd irgendwelche Leute mit ihren Hunden ankommen würden. Aber das scheint tatsächlich so zu sein! »Mir reicht’s langsam«, sagt die Frau nämlich jetzt. »Kann man sich das nicht vielleicht mal vorher überlegen, ob man überhaupt Zeit für ein Haustier hat? Aber nein, es ist immer dasselbe, da wird das Tier erst angeschafft, und wenn es dann nervt oder zu viel Arbeit macht, dürfen wir uns drum kümmern!«
»Es ist ganz anders, Sie irren sich!« Endlich schafft Paul es, auch mal was zu sagen. »Ich will Dusty überhaupt nicht loswerden.«
Vorsichtig setzt er Dusty auf den Boden und streichelt ihn wieder. Dusty drückt sich ganz dicht an seine Beine und winselt leise.
»Der Hund hat Angst«, stellt die Frau vom Tierheim fest.
»Weiß ich«, sagt Paul, während er sich aufrichtet. »Das hat was damit zu tun, dass er die Hunde draußen im Zwinger jaulen gehört hat, als wir hierhergekommen sind. Und er war früher selber mal im Tierheim. Aber da ist er dann abgehauen, und jetzt ist er bei uns und wir geben ihn auch nie wieder her. Er ist nämlich echt schlau, so ziemlich der schlaueste Hund, den es gibt, würde ich sagen. Und außerdem sind wir Kumpels, Dusty und ich. Deshalb sind wir ja auch hier.«
»Was?«, fragt die Frau. »Ich verstehe nicht, was du meinst.«
Schon klar, denkt Paul, was er da gerade gesagt hat, war eben auch nicht unbedingt einleuchtend, das muss er zugeben. Er holt tief Luft, um noch mal von vorne anzufangen.
»Also, das ist so, ich bin Paul. Und ich wohne oben in der alten Villa am Waldrand. Und unsere Nachbarin …«
»Ist Klara«, unterbricht ihn die Frau und nickt. »Klara Besenbinder, meine alte Freundin. Jetzt weiß ich auch, wo ich deinen Namen schon mal gehört habe. Sie hat mir viel von dir erzählt, von dir und deinem Hund. Dusty!«
Ihre Stimme klingt jetzt viel freundlicher. Und als Dusty seinen Namen hört, wedelt er mit dem Schwanz und will an ihr hochspringen.
»Lass das, Dusty!«, sagt Paul. »Mach Platz.«
Dusty legt sich neben ihn, aber er lässt die Frau nicht aus den Augen. Bis sie sich zu ihm beugt und ihn streichelt. Sofort dreht sich Dusty auf den Rücken und hält ihr seinen Bauch hin.
»Das macht er nicht bei jedem«, sagt Paul. »Ich glaube, er mag Sie.«
»Das will ich doch hoffen! Schließlich ist es nicht der erste Hund, den ich begrüße.«
»Äh … aber Sie wissen schon, dass ich … also, ich meine, ich will ihn wirklich nicht hierlassen«, erklärt Paul schnell, weil er den Verdacht hat, dass die Frau ihn immer noch nicht versteht.
Sie nickt wieder. »Dann erzähl mal, worum es geht.«
Und Paul erzählt. Dass er von Frau Besenbinder gehört hat, was in letzter Zeit im Tierheim passiert ist. Dass nämlich schon ein paar Mal Tiere verschwunden sind! Einfach so. Ohne dass irgendjemand weiß, wohin. Und die einzige Erklärung ist, dass sie gestohlen wurden!
»Ja, das stimmt leider«, bestätigt die Frau. »Und wir haben keine Ahnung, wer der Dieb sein könnte. Aber ich fürchte, dass es etwas mit Weihnachten zu tun hat.«
»Was?«, fragt Paul diesmal verblüfft, weil er es jetzt ist, der gar nichts kapiert.
»Es ist nicht mehr lange bis Weihnachten. Und vielleicht hatte jemand die Idee, sich hier heimlich die Tiere zu besorgen, um sie dann zu Weihnachten zu verschenken.«
»Aber da könnte er doch auch in eine Tierhandlung gehen! Oder zu einem Züchter …«
»Dann müsste er Geld bezahlen.«
Paul überlegt einen Moment.
»Ich verstehe es immer noch nicht«, erwidert er dann. »Wenn er jetzt hier zu Ihnen kommen würde und sich ein Tier aussucht, dann müsste er doch auch nichts bezahlen, richtig?«
»Nicht ganz. Eine kleine Gebühr verlangen wir schon, zwischen zwanzig Euro bei einem Kaninchen und zweihundert bei einem Hund. Wir brauchen das Geld, um die Tiere hier im Heim versorgen zu können! Und dann fragen wir auch sehr genau nach, ob jemand, der ein Tier haben möchte, wirklich weiß, welche Verantwortung er damit übernimmt. Gerade jetzt vor Weihnachten gibt es Leute, die denken, ein Tier wäre das richtige Geschenk, für ihre Kinder zum Beispiel. Und glaub mir, Paul, oft stehen sie dann schon nach ein paar Wochen wieder vor der Tür und wollen das Tier loswerden, weil es eben doch nicht so einfach ist. Ein Hund, eine Katze, ein Kaninchen sind keine Weihnachtsgeschenke wie ein Spielzeugauto oder eine neue Puppe. Aber manche Leute begreifen das leider erst zu spät.«
»Okay«, sagt Paul. »Kapiert. Aber wenn Sie recht haben, dann ist es gut, dass wir zu Ihnen gekommen sind. Dusty und ich! Wir haben nämlich schon mal einen echt verzwickten Fall gelöst. Und wir sind ein richtig gutes Team, das können Sie mir glauben!«
»Du meinst, du willst mithelfen rauszukriegen, was hier passiert?«
»Nicht ich, wir! Dusty und ich!«, wiederholt Paul.
Jetzt lacht die Frau und streckt ihm die Hand hin.
»Vielleicht hast du recht, dass das wirklich eine gute Idee ist. Und ich kann jede Hilfe gebrauchen! Also, Hand drauf, Paul, dann hast du jetzt, nein, dann habt ihr jetzt einen neuen Fall. Ich bin übrigens Sabine …«
»Witzig! Wie meine Mutter! Ich meine, meine Mutter heißt auch Sabine. Aber keine Panik, ich weiß schon, wie wir das machen, ohne mit den Namen durcheinanderzukommen. Meine Mutter ist Sabine 1 und Sie sind dann einfach Sabine 2, alles klar?«
»Alles klar«, lacht Sabine 2. »Und wie stellst du dir das jetzt vor? Ich meine, was musst du wissen, um …«
»Am besten, Sie zeigen mir und Dusty erst mal alles hier. Wo die Zwinger sind und wer hier noch alles arbeitet und wie vielleicht jemand reinkommen kann, ohne dass Sie irgendwas davon mitkriegen. Und ich muss natürlich wissen, was für Tiere überhaupt verschwunden sind! Dann werden wir überprüfen, ob es irgendwo ein Loch im Zaun gibt. Oder auf welche Weise man sonst die Tiere hier rausschmuggeln kann. Und sobald wir eine Spur haben, ist Dusty dran! Mit seiner Nase findet er alles!«
Als er sieht, dass Paul nach der Leine greift, trappelt er aufgeregt mit den Vorderpfoten. Endlich wollen sie wieder gehen! Und er freut sich schon darauf, mit Paul zurück nach Hause zu laufen. Vielleicht nehmen sie ja den Weg durch den Wald. Seit es geschneit hat, sind überall Spuren im Schnee, die er gut verfolgen kann. Vielleicht geht Paul ja auch mit ihm zum Rodelberg! Da sind gerade jede Menge Leute mit Schlitten, und es macht Spaß, laut bellend hinter den Schlitten herzurennen, um auszuprobieren, wer schneller ist.
Aber dann nimmt Paul die falsche Tür. Und er kapiert, dass er sich geirrt hat. Paul will noch gar nicht nach Hause. Jetzt laufen sie hinter der Frau her durch einen langen Gang und durch noch eine Tür – und dann sieht er die Käfige links und rechts und hört wieder die anderen Hunde bellen und riecht ihre Angst.
»Es ist alles gut, Dusty«, sagt Paul zu ihm. »Wir gucken uns das hier nur an. Es passiert dir nichts!«
Er drückt sich ganz dicht an Pauls Beine und schleicht geduckt neben ihm her, während Paul mit der Frau redet.
Eine schwarze Hündin springt winselnd an der Gittertür hoch, als sie vorbeikommen. Sie sieht niedlich aus, und sie hat so lange Haare, dass sie immer wieder den Kopf schütteln muss, um etwas sehen zu können.