Blüten zweiseitig-symmetrisch
Römische Fingerwurz
Dactylorhiza romana · Orchideen | März–Mai
Fingerwurz-Arten wurden früher deutsch auch als Knabenkräuter bezeichnet, sie unterscheiden sich von diesen aber durch die fingerförmig gespaltene Knolle.
Häufig findet man gelb- und rotblütige Pflanzen dieser Art gemeinsam.
Merkmale 0,1–0,4 m. Blätter schmal länglich, ungefleckt. Blütenstand 4–8 cm lang, mit gelben oder hell- bis dunkelrotvioletten, ± locker stehenden Blüten und herausragenden Tragblättern. Seitliche äußere Hüllblätter senkrecht aufwärts gerichtet. Lippe ohne Zeichnung, rundlich, 9–13 mm, 3-lappig mit vorgezogenem Mittellappen, bei der roten Form zum Teil am Grund gelb. Sporn schlank, stumpf, 12–18 mm, meist steil aufwärts gebogen.
Vorkommen Lichte immer- und sommergrüne Wälder.
Weitere Art Die Insel-Fingerwurz hat ebenfalls ungefleckte Blätter. Blütenstand 4–12 cm lang. Lippe 3-lappig, mit wenigen roten Punkten. Sporn 9–11 mm lang, ± waagerecht (westl. Mittelmeergebiet, östl. bis Italien).
Insel-Fingerwurz
Dactylorhiza insularis
Botanische Fachausdrücke
Krautige Pflanzen, einkeimblättrig
Dünen-Zypergras
Cyperus capitatus · Sauergräser | April–Sept.
Durch weit kriechende Wurzelstöcke bildet das Dünen-Zypergras große, lockerrasige Bestände, die auch der Dünenbefestigung dienen.
Der Blütenstand ist von drei bogig nach unten gekrümmten Hochblättern umgeben.
Merkmale 0,1–0,5 m. Ausdauernde Strandpflanze. Stängel einzeln, rundlich und gerillt, am Grund mit 1–6 mm breiten, rinnigen, graugrünen Blättern. Blütenstand endständig, 15–30 mm breit, aus kopfig zusammengezogenen, 4–12-blütigen, zusammengedrückten Ährchen. Spelzen rotbraun, mit Stachelspitze.
Vorkommen Sandküsten.
Weitere Art Die stattliche, 2–5 m hohe Papyrusstaude hat blattlose, 3-kantige Stängel. Bis zu 100 Blütenähren doldenartig auf langen, dünnen Strahlen (2–5 m, langsam fließende Gewässer, wohl eingebürgert auf Sizilien, Malta, in Israel, Ägypten, weiter als Zierpflanze, früher zur Papierherstellung „Papyrus“, Heimat östl. tropisches Afrika).
Papyrusstaude
Cyperus papyrus
Übersicht Zierpflanzen – Blütenfarbe weiß
Zierpflanzen begegnen dem Reisenden im Mittelmeergebiet zuerst. Am Flughafen, vor dem Hotel und in den Orten findet er auffällig blühende Pflanzen aus den subtropischen Regionen der Welt. Eine Auswahl dieser Arten ist hier zusätzlich abgebildet, nach Blütenfarben geordnet. Um die oft unscheinbareren Mittelmeerpflanzen kennen zu lernen, muss man das Buch aufschlagen und die Touristenzentren verlassen.
Kahle Drillingsblume
Bougainvillea glabra
Übersicht Zierpflanzen – Blütenfarbe weiß
Großfrüchtiger Wachsbaum
Carissa macrocarpa
Übersicht Zierpflanzen – Blütenfarbe weiß
Zitronenstrauch
Aloysia citriodora
Übersicht Zierpflanzen – Blütenfarbe weiß
Pappelblättriger Brachychiton
Brachychiton populneus
Übersicht Zierpflanzen – Blütenfarbe weiß
Mexikanische Orangenblume
Choisya ternata
Übersicht Zierpflanzen – Blütenfarbe weiß
Japanischer Losbaum
Clerodendrum trichotomum
Übersicht Zierpflanzen – Blütenfarbe weiß
Malabarnuss, Indische Justizie
Justicia adhatoda
Übersicht Zierpflanzen – Blütenfarbe weiß
Chinesischer Klebsame
Pittosporum tobira
Übersicht Zierpflanzen – Blütenfarbe weiß
Japanisches Pfaffenhütchen
Euonymus japonicus
Übersicht Zierpflanzen – Blütenfarbe weiß
Freudige Drüsenpflanze
Myoporum laetum
Übersicht Zierpflanzen – Blütenfarbe weiß
Falscher Jasmin
Trachelospermum jasminoides
Übersicht Zierpflanzen – Blütenfarbe gelb
Weidenartige Akazie
Acacia saligna
Übersicht Zierpflanzen – Blütenfarbe gelb
Goldtrompete
Allamanda schottii
Übersicht Zierpflanzen – Blütenfarbe gelb
Gelber Oleander, Schellenbaum
Cascabela thevetia
Übersicht Zierpflanzen – Blütenfarbe gelb
Duftende Akazie
Acacia farnesiana
Übersicht Zierpflanzen – Blütenfarbe gelb
Paradiesvogelstrauch
Caesalpinia gilliesii
Übersicht Zierpflanzen – Blütenfarbe gelb
Chilenischer Hammerstrauch
Cestrum parqui
Übersicht Zierpflanzen – Blütenfarbe gelb
Wandelröschen
Lantana camara
Übersicht Zierpflanzen – Blütenfarbe gelb
Stachelige Parkinsonie
Parkinsonia aculeata
Übersicht Zierpflanzen – Blütenfarbe gelb
Goldkelch
Solandra maxima
Übersicht Zierpflanzen – Blütenfarbe gelb
Zylinder-Albizzie
Paraserianthes lophantha
Übersicht Zierpflanzen – Blütenfarbe gelb
Kerzenstrauch
Senna didymobotrya
Übersicht Zierpflanzen – Blütenfarbe gelb
Gelber Trompetenbaum
Tecoma stans
Übersicht Zierpflanzen – Blütenfarbe rot
Seidenakazie
Albizia julibrissin
Übersicht Zierpflanzen – Blütenfarbe rot
Rutenförmiger Zylinderputzer
Callistemon viminalis
Übersicht Zierpflanzen – Blütenfarbe rot
Madagaskar-Immergrün
Catharanthus roseus
Übersicht Zierpflanzen – Blütenfarbe rot
Bunte Bauhinie
Bauhinia variegata
Übersicht Zierpflanzen – Blütenfarbe rot
Amerikanische Klettertrompete
Campsis radicans
Übersicht Zierpflanzen – Blütenfarbe rot
Florettseidenbaum
Ceiba speciosa
Übersicht Zierpflanzen – Blütenfarbe rot
Purpur-Zistrose
Cistus × purpureus
Übersicht Zierpflanzen – Blütenfarbe rot
Chinesischer Roseneibisch
Hibiscus rosa-sinensis
Übersicht Zierpflanzen – Blütenfarbe rot
Chinesische Kräuselmyrte
Lagerstroemia indica
Übersicht Zierpflanzen – Blütenfarbe rot
Christusdorn-Wolfsmilch
Euphorbia milii
Übersicht Zierpflanzen – Blütenfarbe rot
Roter Veilchenstrauch
Iochroma fuchsioides
Übersicht Zierpflanzen – Blütenfarbe rot
Baumartige Beerenmalve
Malvaviscus arboreus
Übersicht Zierpflanzen – Blütenfarbe rot
Paternosterbaum, Zedrachbaum
Melia azedarach
Übersicht Zierpflanzen – Blütenfarbe rot
Weitschlundige Bignonie
Podranea ricasoliana
Übersicht Zierpflanzen – Blütenfarbe rot
Schachtelhalm-Russelie
Russelia equisetiformis
Übersicht Zierpflanzen – Blütenfarbe rot
Mexikanische Wunderblume
Mirabilis jalapa
Übersicht Zierpflanzen – Blütenfarbe rot
Myrtenblättrige Kreuzblume
Polygala myrtifolia
Übersicht Zierpflanzen – Blütenfarbe rot
Kap-Bignonie
Tecoma capensis
Vorwort
Die Frage „Was blüht am Mittelmeer?“ will dieser Pflanzenführer in der millionenfach bewährten Anordnung der KOSMOS-Naturführer nach Blütenfarben und einfachen Blütenmerkmalen beantworten. Immer mehr Naturfreunde nutzen ihren Urlaub zur Erholung im sonnigen Süden und entdecken dabei eine reiche, andersartige Pflanzenwelt. In dem vorliegenden Band, der durch das handliche Format in jede Jacken- oder Rucksacktasche passt, werden etwa 530 rund um das Mittelmeer wachsende Pflanzen beschrieben und 286 davon in meist großformatigen Farbfotos an ihrem natürlichen Standort abgebildet. Bei einer Gesamtzahl von mehr als 24.000 in den Mittelmeerländern wachsenden Arten kann dies zwar nur eine Auswahl sein, aber der Benutzer wird die weit verbreiteten, häufigen und auffälligen Pflanzen der Küstenvegetation, der immergrünen Gebüschformationen und der Wälder darin finden. Daneben werden auch die Arten des Kulturlandes, der Wegränder und Ruderalfluren in den Siedlungen berücksichtigt. Die 47 auffälligsten Zierpflanzen werden auf den Umschlagsklappen abgebildet. Von der in den Bergländern anschließenden sommergrünen, submediterranen Stufe konnte nur noch eine kleine Zahl wichtiger Gehölze aufgenommen werden, nicht dagegen die vielen Arten der mediterranen Gebirgsvegetation. Auch von den zahlreichen „endemischen“, d. h. in ihrem Vorkommen auf kleine Gebiete beschränkten Arten, werden nur ganz wenige beispielhaft gezeigt. So möge dieser Führer allen naturbegeisterten Mittelmeerreisenden eine erste Hilfe beim Kennenlernen dieser interessanten Flora sein.
Die günstigste Jahreszeit dazu ist zweifelsfrei das Frühjahr von März bis Mai, in der die Mehrzahl der Arten blüht. Aber auch die anderen Jahreszeiten haben ihre Reize: In der hochsommerlichen Trockenzeit blühen verschiedene Vertreter der Küstenvegetation und der Feuchtstandorte ebenso wie Pflanzen der Gebirge. Der Herbst mit dem Beginn der Regenfälle bildet im Mittelmeergebiet den Anfang einer neuen Vegetationsperiode und damit der Blütezeit mancher Pflanze.
Die vorliegende 5. Auflage wurde in Fotos und Texten vollständig neu gestaltet. Das Hauptbild wurde in vielen Fällen durch ein charakteristisches Detailfoto rechts oben ergänzt. Meist wurde zusätzlich eine weitere Art in der Randspalte links abgebildet.
Bei der Benennung der Arten haben wir uns bemüht, die deutschen Namen weitgehend unverändert zu erhalten, während bei den wissenschaftlichen Namen durch die Fortschritte der systematischen Forschung, insbesondere durch neuere molekular-genetische Untersuchungen, zahlreiche Änderungen notwendig waren. Die Benennung und Anordnung der Familien innerhalb der Gruppen mit einfachen Blütenmerkmalen haben wir in der gewohnten Weise belassen, obwohl auch hier die moderne Systematik zu vielen Änderungen führen würde. Für fortgeschrittene Pflanzenfreunde sei auf unsere drei ausführlicheren Führer zur Mittelmeer- und Kanarenflora im KOSMOS-Verlag verwiesen.
Unser Dank gilt dem Verlag, der diese Neubearbeitung ermöglicht hat, und besonders unseren Lektoren Claudia Salata und Carsten Vetter für die kompetente und angenehme Betreuung.
Peter und Ingrid Schönfelder
Blüten radiär, höchstens 4 Blütenblätter
Brennende Waldrebe
Clematis flammula · Hahnenfußgewächse | Mai–Aug.
Die Waldreben-Arten des Mittelmeergebietes verholzen am Grund und ranken mit Stängeln und Blättern mehrere Meter hoch. Sie haben 4 blumenblattartige Hüllblätter. Besonders attraktiv sind 2 violettblütige, seltenere Arten feuchter Standorte. Frische Pflanzenteile der Waldreben sind giftig.
Merkmale 3–5 m. Blätter sommergrün, gegenständig, meist 2fach gefiedert, ihre Abschnitte lang gestielt, ungeteilt oder 2- bis 3-lappig. Blütenstand rispig, die duftenden Blüten aufrecht, etwa 2 cm breit, die 4 nur außen am Rand filzig behaarten Hüllblätter weiß.
Die Früchtchen haben einen fedrig behaarten Schweif.
Vorkommen Macchien, Hecken.
Weitere Art Die Ranken-Waldrebe hat dagegen immergrüne Blätter. Blüten 4–7 cm breit, zu 1–4, glockenförmig nickend, weiß bis gelblich, manchmal mit roten Flecken, außen insgesamt behaart (Dez.–April, Mittelmeergebiet).
Ranken-Waldrebe
Clematis cirrhosa
Blüten radiär, höchstens 4 Blütenblätter
Östlicher Kapernstrauch
Capparis orientalis · Kaperngewächse | Mai–Okt.
Jeder kennt Kapern aus der Küche und ihren charakteristischen Geschmack. Dass es sich um die in Salz und Essig eingelegten, noch ungeöffneten Blütenknospen einer dekorativen Pflanze handelt, wissen nur wenige.
Die Knospen entfalten sich zu beeindruckenden Blüten.
Merkmale 0,3–3 m. Niederliegender oder hängender Strauch. Blätter etwas fleischig, kahl, eiförmig-rundlich, stumpf oder ausgerandet, am Grund mit 2 borstlichen, hinfälligen Nebenblättern. Blüten einzeln, lang gestielt in den Blattachseln, 5–8 cm breit. 4 Kelch- und 4 etwas ungleiche Kronblätter, zahlreiche purpurne Staubfäden, der Fruchtknoten lang gestielt, herausragend.
Vorkommen Felsen und Mauern, häufig auch angebaut.
Weitere Art Die früher als Capparis spinosa bezeichneten Kapern werden heute in 10 Arten aufgeteilt, darunter der Zohary-Kapernstrauch: aufrechter Strauch mit gekrümmten, herablaufenden Nebenblattdornen (Mittelmeergebiet).
Zohary-Kapernstrauch
Capparis zoharyi
Blüten radiär, höchstens 4 Blütenblätter
Strandkresse, Weißes Schildkraut
Lobularia maritima · Kreuzblütler | Jan.–Dez.
Die in ihrer Heimat ausdauernd lebende Art wird auch in Mitteleuropa als 1-jährige Rabattenpflanze in verschiedenen Sorten kultiviert und verwildert bisweilen.
Merkmale 0,1–0,4 m. Eine häufige Art mit am Grund vielfach verzweigten und verholzenden Ästchen. Blätter ganzrandig, sitzend, schmal lanzettlich, durch angedrückte Gabelhaare ± graugrün. Weiße oder zartrosa, nach Honig duftende Blüten in unbeblätterten Trauben. Die 4 Kronblätter etwa 3 mm lang. Schötchen 2–3,5 mm, spitz eiförmig mit bleibendem Griffel und 2 Fächern.
In jedem Fruchtfach steckt nur jeweils 1 scharf schmeckender Same.
Vorkommen Fels- und Sandküsten, Wegränder, Mauern.
Weitere Art Die Libysche Strandkresse ist 1-jährig. Blätter stielartig verschmälert. Blütenstand am Grund beblättert, die Kronblätter nur 1–2 mm lang. Schötchen 3–5 mm, mit 2–6 Samen in jedem Fach (Okt.–Mai, südl. Mittelmeergebiet, Kanaren).
Libysche Strandkresse
Lobularia libyca
Blüten radiär, höchstens 4 Blütenblätter
Raukenähnlicher Doppelsame
Diplotaxis erucoides · Kreuzblütler | Jan.–Dez.
Der Name „Doppelsame“ leitet sich von den 2-reihig angeordneten Samen ab. In der Gattung ist diese Art die einzige weißblütige, alle anderen blühen gelb.
Die weißen Kronblätter verfärben sich beim Abblühen oft insgesamt violett.
Merkmale 0,1–0,6 m. Ein- oder zweijährige, ästige, rau behaarte Art, meist mit grundständiger Rosette aus leierförmig fiederspaltigen Blättern, die am Stängel einfacher, am Grund verschmälert bis fast spießförmig. Blüten mit 5–13 mm langen, weißen, violett genervten Kronblättern. Frucht ± abstehend, lineal, 2–5 cm lang, geschnäbelt.
Vorkommen Kulturland, oft in Weinbergen, Brachland.
Weitere Art Die Immergrüne Schleifenblume bildet kleine Halbsträucher mit ± ledrigen Blättern. Äußere Kronblätter 7–11 mm, viel länger als die inneren. Schötchen breit eiförmig, 6–8 mm, mit nach oben zu verbreitertem, tief ausgerandetem Flügel (0,1–0,25 m, Mai–Juli, Felsspalten, Schutthalden, auch Zierpflanze, Mittelmeergebiet).
Immergrüne Schleifenblume
Iberis sempervirens
Blüten radiär, höchstens 4 Blütenblätter
Herbst-Seidelbast
Daphne gnidium · Seidelbastgewächse | Juni–Okt.
Die Art zeigt den für Seidelbastgewächse typischen Blütenbau. Ein blumenblattartiger, 4-zipfeliger Kelch geht am Grund in einen gleichfarbigen Achsenbecher über, Kronblätter fehlen.
Die beerenartigen Steinfrüchte sind wie alle Pflanzenteile stark giftig.
Merkmale 0,5–2,5 m. Zweige des Strauches aufrecht, gleichmäßig dicht mit blaugrünen, 2–5 cm langen, zugespitzt linealen, kahlen, unterseits fein drüsigen Blättern besetzt, diese ein Jahr ausdauernd. Blüten 2–4 mm lang, gelblich weiß, zwischen den Blättern an den Triebenden. Früchte kugelig, 7–8 mm groß, leuchtend rot.
Vorkommen Macchien und Wälder.
Weitere Art Die Blätter des Lorbeer-Seidelbastes sind immergrün, zugespitzt eiförmig, bis 12 cm lang und stehen an den Zweigenden gehäuft. Blüten grünlich gelb, 7–12 mm lang. Früchte 8–10 mm, spitz eiförmig, schwarz (Febr.–Mai, Laubwälder, S- und W-Europa, NW-Afrika).
Lorbeer-Seidelbast
Daphne laureola
Blüten radiär, höchstens 4 Blütenblätter
Baum-Heide
Erica arborea · Heidekrautgewächse | Dez.–Juli
Die Zweige dieser häufigen Art werden auch heute noch zu Besen verarbeitet, das rötliche, schön gemaserte, harte und hitzebeständige Wurzelholz dient der Herstellung von Pfeifenköpfen (Bruyèrepfeifen).
Merkmale 1,5–4(–15) m. Immergrüner Strauch oder kleiner Baum, junge Triebe dicht weiß behaart. Blätter nadelartig, 3–5 mm lang, in Quirlen meist zu 4, kahl, die Unterseite vom umgerollten Blattrand vollständig bedeckt. Blütenkrone weiß, 2,5–4 mm, glockig mit 4(5) Zipfeln. Staubbeutel am Grund mit Anhängseln, Narbe weiß.
Charakteristisch für die Baum-Heide sind abstehend weiß behaarte, junge Triebe.
Vorkommen Immergrüne Wälder, Macchien, vor allem auf sauren Böden. Bis in die Gebirge Zentralafrikas.
Weitere Art Die Zweige der Besen-Heide sind ± kahl, die Blattunterseiten vom umgerollten Rand nur zu ⅔ bedeckt. Blütenkrone gelblich, Staubbeutel ohne Anhängsel, Narbe rot (Mai–Juli, westl. Mittelmeergebiet).
Besen-Heide
Erica scoparia
Blüten radiär, höchstens 4 Blütenblätter
Ölbaum
Olea europaea · Ölbaumgewächse | Mai–Juni
Olivenöl, aus den reifen Früchten gepresst, ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor der Mittelmeerländer, als Speiseöl, für technische Zwecke und auch in der Pharmazie. Speiseoliven stammen von ölarmen Sorten und kommen nach einem Prozess der Entbitterung, in eine Kochsalzlösung oder Öl eingelegt, in den Handel.
Merkmale 2–15 m. Immergrüner, im Alter kräftig-knorriger Baum. Blätter gegenständig, kurz gestielt, länglich-lanzettlich, ledrig, oben dunkelgrün, unten silbergrau. 4-lappige Blüten mit kurzer Kronröhre in rispigen Blütenständen. Früchte fleischig mit hartem Steinkern, zunächst grün, reif bräunlich rot bis schwarzblau.
Die duftenden, gelblich weißen Blüten sind am Saum 4–7 mm breit.
Vorkommen Im ganzen Mittelmeergebiet häufiger Kulturbaum. Die in Macchien vorkommenden Wildpflanzen mit kleineren Blättern, bedornten Zweigen und kleinen, ölarmen Früchten werden als ssp. oleaster bezeichnet.
Erntezeit der Oliven
November–März
Blüten radiär, höchstens 4 Blütenblätter
Manna-Esche, Blumen-Esche
Fraxinus ornus · Ölbaumgwächse | April–Juni
Manna nennt man den durch Einschnitte in die Rinde gewonnenen, süß schmeckenden, weißlichen, eingetrocknet harten Saft dieser Eschen-Art. Man nutzt ihn u. a. als leichtes Abführmittel. Das biblische Manna ist nicht identisch, seine Herkunft nicht endgültig geklärt.
Nur die Manna-Esche hat auffällige, weiße Kronblätter.
Merkmale 6–15 m. Sommergrüner Baum mit gegenständigen, gefiederten Blättern, die 5–9 Blättchen deutlich gestielt, zugespitzt eilanzettlich, unregelmäßig gesägt. Duftende Blüten in reichen Rispen, mit 4 paarweise verbundenen, linealischen, 6(–10) mm langen Kronblättern. Früchte zungenförmig, hängend, 2–4 cm.
Vorkommen Laubmischwälder, bis in die Bergstufe.
Weitere Art Bei der Schmalblättrigen Esche fehlt die Blütenkrone. Blättchen sitzend wie bei der Gewöhnlichen Esche, aber mit gleicher Anzahl Sägezähnen und Seitennerven (Nov.–Jan., feuchte Laubwälder, Mittelmeergebiet).
Schmalblättrige Esche
Fraxinus angustifolia
Blüten radiär, höchstens 4 Blütenblätter
Strand-Malcolmie
Malcolmia littorea · Kreuzblütler | Mai–Juni
An den Küsten des Mittelmeergebietes findet man mehrere Kreuzblütler mit violetten Blüten. Dazu gehören Malcolmia- und Matthiola-Arten, die sich vor allem in ihren Früchten unterscheiden.
Diese am Grund verholzte Malcolmie ist eine dekorative Art der Sandstrände.
Merkmale 0,1–0,4 m. Ausdauernde, von Sternhaaren weißfilzige Pflanze ohne Drüsenhaare. Blätter ± sitzend, schmal länglich, ganzrandig oder undeutlich gezähnt. Blüten in Trauben, die 4 Kronblätter 14–22 mm lang, am Grund weiß bis gelblich. Schote 3–6 cm, linealisch, zur Spitze hin verschmälert. Griffel mit der Narbe bald abfallend, letztere aus 2 aufrechten, verbundenen Lappen.
Vorkommen Sandstrände.
Weitere Art Die Gebogene Malcolmie ist 1-jährig. Blätter gestielt, eiförmig-keilförmig, grün und nur zerstreut behaart. Schote mit ausdauerndem Griffel (Febr.–April, östl. Mittelmeergebiet, weiter verwildert).
Gebogene Malcolmie
Malcolmia flexuosa
Blüten radiär, 5 Blütenblätter
Strand-Knöterich
Polygonum maritimum · Knöterichgewächse | März–Dez.
Knöterichgewächse haben am Blattgrund eine stängelumfassende Scheide, die bei dieser Art unten rotbraun gefärbt ist, oben durchscheinend silbrig und tief zerschlitzt, mit 8–12 deutlichen Nerven.
Merkmale 0,1–0,8 m. Ausdauernde, am Grund ± verholzte Strandpflanze mit ästigen, niederliegend-aufsteigenden Stängeln. Blätter sitzend, graugrün, eiförmig bis lanzettlich, am Rand meist umgerollt. Blüten mit 5-teiliger, weißlicher bis rosa, 3–4 mm langer, einfacher Hülle, einzeln oder zu 2–4. Nüsse 3-kantig, glänzend braun.
Die glänzend braunen, 3-kantigen Nüsschen sind etwa so lang wie die Blütenhülle.
Vorkommen Sand- und Kiesstrände.
Weitere Art Leicht kenntlich ist der Schachtelhalm-Knöterich mit seinen an Schachtelhalme erinnernden Sprossen. Blätter lineal, bald abfallend. Blüten zu 1–4 in lockeren, ährenartigen Blütenständen (Wegränder, feuchte Ruderalfluren, südl. Mittelmeergebiet, Kanaren).
Schachtelhalm-Knöterich
P. equisetiforme
Blüten radiär, 5 Blütenblätter
Dornnelke, Dorniges Kronenkraut
Drypis spinosa · Nelkengewächse | Juni–Sept.
Polsterartig stehen kleine Stämmchen eng beieinander. Durch gleichmäßig dichte Verzweigung entwickeln sich eigenartige, rechteckige Blütenstände, deren Blüten von dornigen Hochblättern umgeben sind.
Die Blütenstände erscheinen in der Aufsicht flach und rechteckig.
Merkmale 0,1–0,3 m. Kahle, ausdauernde Pflanze mit reich verzweigten, 4-kantigen, steifen, spröden Stängeln. Blätter gegenständig sitzend, lanzettlich-pfriemlich, starr und stechend, oberseits rinnig, 2–3 cm lang. Blüten mit 5 weißen oder rosa, lang genagelten, tief 2-spaltigen Kronblättern. Äußere, dornige Hochblätter bei der abgebildeten ssp. jacquiniana breit lanzettlich, die Blüten kaum überragend, bei der ssp. spinosa Hochblätter schmal lanzettlich, deutlich länger als die Blüten.
Vorkommen Die ssp. jacquiniana an Sand- und Felsküsten der nordöstl. Adria, die ssp. spinosa in den Gebirgen Mittelitaliens und der Balkanhalbinsel.
Dornnelke mit rosa Blüten
Blüten radiär, 5 Blütenblätter
Weiße Resede
Reseda alba · Resedengewächse | April–Sept.
Die Kronblätter der Reseden sind an den Enden gewöhnlich zerschlitzt, sodass ihre Anzahl auf den ersten Blick nicht zu erkennen ist. Oft sind es 5 oder 6, die vorderen teilweise kleiner und einfacher.
Merkmale 0,3–0,9 m. Pflanze ein- bis mehrjährig, Stängel bis zum Blütenstand mit kammartig fiederschnittigen, am Rand oft gewellten, rauen Blättern besetzt. Blüten in dichten Trauben, 5(6)-zählig. Kronblätter weiß, mit etwa 6 mm länger als die lanzettlichen Kelchblätter, in der vorderen Hälfte in 3 schmale Zipfel zerteilt.
Die 4-kantigen, länglichen, an der Spitze offenen Kapseln stehen aufrecht.
Vorkommen Wegränder, Ruderalflächen.
Weitere Art Die Rapunzel-Resede hat ungeteilte bis 3-lappige Blätter. Kronblätter 6, weißlich, obere mit zahlreichen, linealen Abschnitten. Kelchblätter zuletzt bis auf 13 mm verlängert. Hängende, stumpf 3-kantige, keulenförmige Kapseln (0,1–0,5 m, Mittelmeergebiet).
Rapunzel-Resede
Reseda phyteuma
Blüten radiär, 5 Blütenblätter
Orange, Apfelsine
Citrus sinensis · Rautengewächse | April–Okt.
Die aus SO-Asien stammende süße Apfelsine, seit dem 16. Jahrhundert im Mittelmeergebiet kultiviert, ist dort ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, zusammen mit weiteren Citrus-Arten und ihren Hybriden. Sie unterscheiden sich außer an den Früchten auch an den Blattstielen, die artspezifisch ± breit geflügelt sind.
Orangenfrüchte mit süßem Fruchtfleisch sind kugelig bis eiförmig.
Merkmale 2–5 m. Immergrüner Baum, in den Blattachseln junger Zweige oft mit einzelnen, biegsamen Dornen. Blätter dunkelgrün, breit elliptisch, zugespitzt, undeutlich gekerbt. Stiel schmal geflügelt, im Umriss verkehrtlanzettlich. Blüten stark duftend, mit meist 5 dicklichen, weißen Kronblättern und etwa 20 Staubblättern.
Weitere Art Die Blätter der Zitrone sind gekerbt-gesägt und deutlich vom kaum geflügelten Stiel abgesetzt. Blüten außen rötlich überlaufen, mit 25–40 Staubblättern (wohl schon seit dem 10. Jh. im Mittelmeergebiet).
Zitrone
Citrus limon
Blüten radiär, 5 Blütenblätter
Mandelblättrige Birne
Pyrus spinosa · Rosengewächse | März–Mai
Die Mandelblättrige Birne wurde früher auf Grund der Ähnlichkeit ihrer Blätter mit denen des Mandelbaumes als Pyrus amygdaliformis bezeichnet. Sie unterscheidet sich von der Kultur-Birne Pyrus communis vor allem durch kleine, kugelige, saure und harte Früchte, die nicht genießbar sind.
Die Mandelblättrige Birne bildet eindrucksvolle, reichblütige, sparrige Bäume.
Merkmale 1–6 m. Sommergrüner Strauch oder kleiner Baum, unregelmäßig sparrig verzweigt und häufig dornig, junge Triebe grau und behaart. Blätter gestielt, eiförmig-lanzettlich, mehr als doppelt so lang wie breit, am Rand glatt oder zur Spitze hin undeutlich gezähnt, verkahlend und fein warzig. Blüten 2–3 cm breit, doldig zu 8–12 an filzig behaarten Stielen. Früchte mit bleibendem Kelch, kugelig, 1,5–3 cm groß, zur Reifezeit gelblich braun.
Vorkommen Offene Wälder, Gebüsche, Felsfluren, bis in die Bergstufe ansteigend.
Früchte der Mandelblättrigen Birne
Blüten radiär, 5 Blütenblätter
Immergrüne Rose
Rosa sempervirens · Rosengewächse | Mai–Juni
Immergrüne Pflanzen sind charakteristisch für das weitgehend frostfreie Klima des Mittelmeergebietes. Die in Mitteleuropa und weiter verbreiteten sommergrünen Rosen bilden hier eine immergrüne Art.
Das Endblättchen der 3–5-zähligen Blätter ist größer und lang zugespitzt.
Merkmale 3–6 m. Kletternde, immergrüne Rose, Stacheln nur zerstreut, leicht gebogen. Blätter gefiedert, Blättchen kahl, ledrig und glänzend, fein gesägt. Blüten zu 1–3(–12), Krone weiß, 2,5–5 cm breit, mit behaarter Griffelsäule. Kelchblätter meist ganzrandig, eiförmig mit ausgezogener Spitze, wie die Blütenstiele mit Stieldrüsen besetzt. Hagebutten rötlich, nur etwa 1 cm groß.
Vorkommen Macchien, lichte Wälder, Hecken.
Weitere Art Der Mittelmeer-Feuerdorn ist ein immergrüner Dornstrauch. Blätter ungeteilt, fein gekerbt-gesägt. Blüten 0,5–1 cm breit, Früchte feuerrot (Hecken, Gebüsche, Zierstrauch, S-Europa, SW-Asien, weiter verwildert).
Mittelmeer-Feuerdorn
Pyracantha coccinea
Blüten radiär, 5 Blütenblätter
Montpellier-Zistrose
Cistus monspeliensis · Zistrosengewächse | April–Juni
Die Art bildet in Garigues oft große Bestände, die im Hochsommer durch dunkelbraune, vertrocknete Blätter schon von Weitem erkennbar sind. Alle Zistrosen haben etwas zerknittert aussehende Kronblätter.
Merkmale 0,3–1,2 m. Aromatisch duftender, drüsig-klebriger Strauch. Die gegenständig sitzenden Blätter schmal lanzettlich, 4–8 mm breit, mit 3 Hauptnerven, oberseits dunkelgrün, nur schwach behaart, unterseits dicht sternhaarig-filzig, mit umgerolltem Rand. Blüten 2–3 cm breit, am Grund gelb gefleckt, zu 2–9. Kelchblätter 5, etwa gleich, ± dicht und lang behaart.
Die kahle, kugelige Kapsel öffnet sich an der Spitze mit 5 Zähnen.
Vorkommen Garigues, auf sauren Böden.
Weitere Art Die Clusius-Zistrose hat viel schmalere, 1–2 mm breite, 1-nervige Blätter. Kelchblätter nur 3, wie die Blütenstiele mit langen, weißen Haaren (westl. Mittelmeergebiet, bis Sizilien und S-Italien).
Clusius-Zistrose
Cistus clusii
Blüten radiär, 5 Blütenblätter
Salbeiblättrige Zistrose
Cistus salviifolius · Zistrosengewächse | März–Juni
Diese Zistrose ist im Mittelmeergebiet weit verbreitet. Nur im Westen gibt es einige Arten mit noch größeren, 5–8 cm breiten, am Grund teilweise dunkelrot gefleckten, spektakulären Blüten wie die Lack-Zistrose.
Merkmale 0,2–0,9 m. Aromatischer, aber nicht klebriger, graugrüner Strauch. Die gegenständigen Blätter kurz gestielt, eiförmig-elliptisch, fiedernervig, stark runzelig und beiderseits sternhaarig. Blüten 3–5 cm breit, am Grund gelb gefleckt, zu 1–3. Fünf Kelchblätter.
Die 3 äußeren Kelchblätter sind größer, zugespitzt und am Grund herzförmig.
Vorkommen Garigues, Macchien, gebietsweise besonders über saurem Gestein.
Weitere Art Die wohlriechende Pappelblättrige Zistrose hat lang gestielte, zugespitzt herzförmige, in der Regel kahle, pappelartige Blätter. Blüten meist größer, bis 6 cm breit, Kelchblätter ebenfalls 5, alle etwa gleich (Frankreich, Iberische Halbinsel, Marokko).
Pappelblättrige Zistrose
Cistus populifolius
Blüten radiär, 5 Blütenblätter
Afrikanische Tamariske
Tamarix africana · Tamariskengewächse | April–Juni
Tamarisken finden sich oft am Rand von Wasserläufen und an zeitweilig feuchten, auch salzhaltigen Standorten. Die kleinen Blüten sind artspezifisch 5- oder 4-zählig und haben freie Kronblätter.
Typisch für Tamarisken sind schuppenförmige Blätter und Blüten in Kätzchen.
Merkmale 1–3 m. Strauch oder kleiner Baum, Blätter wechselständig, schuppenförmig den Zweigen eng anliegend, ± durchscheinend berandet. Fast sitzende, 5-zählige Blüten in 3–7 cm langen und 5–8 mm dicken, kätzchenartigen Blütenständen an älteren Zweigen. Kronblätter weiß oder blassrosa, 2–3 mm lang. Samen mit einem sitzenden Haarschopf.
Vorkommen Flussläufe, Flachküsten, auch gepflanzt.
Weitere Art Die Blätter der Kanarischen Tamariske tragen reichlich Salz ausscheidende Drüsen. Blütenstände schlanker, nur 1,5–5 cm × 3–5 mm, an diesjährigen Zweigen. Blüten außen blassrosa, 5-zählig (W-Europa bis Italien und Sizilien, NW-Afrika, Kanaren).
Kanarische Tamariske
Tamarix canariensis
Blüten radiär, 5 Blütenblätter
Myrte
Myrtus communis · Myrtengewächse | Juni–Aug.
Die Myrte spielte in der griechischen Mythologie eine große Rolle. Als Symbol der Liebe werden auch heute noch gelegentlich Myrtenkränze bzw. -sträuße von der Braut zur Hochzeit getragen.
Merkmale 1–5 m. Aromatisch duftender, immergrüner, kahler Strauch. Die derben, kurz gestielten Blätter gegenständig, bisweilen zu dritt stehend, zugespitzt eilanzettlich, durchscheinend drüsig punktiert. Blüten bis 3 cm breit, einzeln in den Blattachseln, mit rundlichen Kronblättern und zahlreichen Staubblättern.
Die blauschwarzen Beeren werden von den ausdauernden Kelchzipfeln gekrönt.
Vorkommen Macchien, Wälder, seit alters Zierpflanze.
Weitere Art Die häufig kultivierten Fieberbäume, wie der Camaldoli-Fieberbaum, gehören auch zu den Myrtengewächsen. Die in der Knospe verwachsenen Kelch- und Kronblätter sich mit einem Deckelchen öffnend, die zahlreichen Staubfäden freigebend (Heimat Australien).
Camaldoli-Fieberbaum
Eucalyptus camaldulensis
Blüten radiär, 5 Blütenblätter
Starre Stacheldolde
Echinophora spinosa · Doldenblütler | Juni–Okt.
Die Starre Stacheldolde ist eine typische Art der bereits gefestigten Dünen. Man trifft sie dort zusammen mit Strandhafer, Stranddistel und Strandwinde.
Schon vor der Blüte spürt man die Pflanze schmerzvoll beim Barfußlaufen in den Dünen.
Merkmale 0,2–0,8 m. Ausdauernde, kräftige, graugrüne, ± behaarte, sehr dornige, fleischige Strandpflanze. Die steifen Blätter 2–3fach gefiedert, mit unterseits gekielten, dornigen Abschnitten. Dolden aus 5–12 behaarten Strahlen und 5–8-blättriger, dorniger Hülle und Hüllchen. Blüten mit stechenden Kelchblättern, die äußeren Kronblätter größer als die inneren.
Vorkommen Sandküsten.
Weitere Art Der Gewundene Sesel ist abstehend verzweigt, mit 3–4fach gefiederten, steifen, nicht stechenden Blättern. Dolden mit 4–11 Strahlen, 0(–3) Hüllblättern und 10 Hüllchenblättern. Kronblätter weißlich bis purpurn (Dünen, Kiefernwälder, Wegränder, Mittelmeergebiet).
Gewundener Sesel
Seseli tortuosum
Blüten radiär, 5 Blütenblätter
Echter Venuskamm
Scandix pecten-veneris · Doldenblütler | April–Juli
Der Echte Venuskamm ist im Mittelmeergebiet ein noch häufiges Ackerwildkraut auf kalkhaltigen Böden, in Mitteleuropa ist er vom Aussterben bedroht.
Merkmale 0,15–0,4 m. Einjährige, behaarte Pflanze, die 2–4fach gefiederten Blätter mit schmalen, spitzen Lappen. Dolde aus nur 1–3 Strahlen, ohne Hülle, Hüllchenblätter ganzrandig oder mit vorwärts gerichteten Zähnen. Äußere Blüten oft etwas vergrößert. Frucht bis 8 cm lang, mit kräftigem, seitlich stark zusammengedrücktem, an den Rändern borstigem Schnabel, der deutlich vom samentragenden Teil abgesetzt und viel länger ist als dieser.
Der Name Venuskamm bezieht sich auf die kammartigen Fruchtstände.
Vorkommen Kulturland, Brachland.
Weitere Art Beim ähnlichen Südlichen Venuskamm haben die Hüllchenblätter oft einen breiten hautrandigen Saum. Früchte nur bis 4 cm lang, Schnabel nicht deutlich vom samentragenden Teil abgesetzt (Mittelmeergebiet).
Südlicher Venuskamm
Scandix australis
Blüten radiär, 5 Blütenblätter
Echte Knorpelmöhre, Echter Ammei
Ammi visnaga · Doldenblütler | Mai–Sept.
Die 30–50(–150!) Strahlen der großen Dolden verdicken und verhärten zur Fruchtzeit. Sie schmecken angenehm würzig und werden in N-Afrika getrocknet gerne als Zahnstocher genützt („Zahnstocher-Ammei“).
Die Dolden sind zur Blütezeit halbkugelig gewölbt.
Merkmale 0,2–1 m. Leicht kenntlicher, 1- oder 2-jähriger, kräftiger, kahler Doldenblütler. Blätter bis 3fach gefiedert, mit schmal linealen bis fädlichen Abschnitten. Zahlreiche fiederschnittige Hüllblätter und borstliche Hüllchenblätter. Die kahlen, gerippten, eiförmigen Früchte 2–2,5 mm lang.
Vorkommen Feuchte Ruderalfluren, Brachland, gebietsweise angebaut und verwildert.