Nr. 440

 

Der Ring des Verderbens

 

Lordadmiral Atlan als Bombenleger – und Oberst Cascal als Zeitspringer

 

von HANS KNEIFEL

 

 

Auf Terra und den anderen Planeten des Solaren Imperiums der Menschheit schreibt man Ende April des Jahres 3434.

Im Wissen, dass die Menschheit eine unabwendbare Katastrophe zu erwarten hätte, sobald der Todessatellit die Sonne wieder aufzuheizen begänne, ist Perry Rhodan nicht das Risiko eingegangen, auf die Fertigstellung des im Bau befindlichen großen Nullzeitdeformators zu warten. Vielmehr ließ er das erprobte Kleingerät sofort nach der Testreise wieder zur Fidschi-Insel Viti Levu bringen, neu ausrüsten und reisefertig machen.

Kurz darauf ging der Nullzeitdeformator mit seiner bewährten Besatzung erneut auf die Reise – diesmal zurück ins Jahr 200.000 vor der Jetztzeit.

Dort überschlugen sich die Ereignisse! Lordadmiral Atlan musste mit dem Zeitreisegerät weiter in die Vergangenheit fliehen, um der Vernichtung zu entgehen, die von den starken Streitkräften der Cappins drohte. Perry Rhodan sowie drei seiner Gefährten konnten den Nullzeitdeformator nicht mehr rechtzeitig erreichen und gerieten in Ovarons, des Schirmherrn der Zeit, Gefangenschaft.

Inzwischen hat sich die Lage der Gefangenen entscheidend verändert – wie auch Ovarons Situation. Der Cappin, der Mann aus der Vergangenheit, und Perry Rhodan, der Mann aus der Zukunft, treffen ein Abkommen. Und Lordadmiral Atlan trifft Vorbereitungen, um den RING DES VERDERBENS zu sprengen ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Perry Rhodan – Der Großadministrator wartet auf die Rückkehr des Nullzeitdeformators.

Ovaron, Merceile und Takvorian – Perry Rhodan gewinnt drei neue Freunde.

Atlan – Der Lordadmiral sprengt den »Ring des Verderbens«.

Dr. Kenosa Bashra – Ein unaufmerksamer Wächter.

Joaquin Manuel Cascal – Der Oberst versucht sich in Zeitsprüngen.

Jak – Ein Wilder wird kosmetisch behandelt.

1.

 

Der Mann, der Perry Rhodan gegenübersaß, war neben dem Großadministrator die dominierende Persönlichkeit innerhalb dieses Raumes; die Blicke der anderen richteten sich auf ihn, als er redete. Er saß gelassen und mit ausgestreckten Beinen in dem großen, federnden Sessel.

Sie waren in der Schaltstation OVARON, auf dem Erdteil Lemu.

»Ich sehe, die Lage ist ziemlich kritisch«, sagte der Mann halblaut.

»So kann man es umschreiben«, erwiderte Perry Rhodan.

Er sah sein Gegenüber an, während er ruhig in seinem Sessel schaukelte. Hier, in dem großen Saal der Schaltstation, standen sieben Sessel des gleichen Fabrikates um einen vergleichsweise riesigen Tisch mit mehr als zehn Quadratmetern Fläche herum. Die restlichen drei Personen standen neben dem Tisch, weil die Sessel entweder nicht geeignet waren oder zu schwach konstruiert. Wie ein Turm, wie ein Monument, stand der Haluter in seinem Kampfanzug hinter Rhodan, neben Icho Tolot stand der Paladin, dem Haluter nicht unähnlich. Takvorian scharrte ungeduldig mit dem Vorderhuf, als wolle er Rillen in den Bodenbelag ziehen. Eine deutlich spürbare Stimmung der Unruhe schwebte über der Szene und hatte von den zehn Lebewesen – wenn man Paladin als ein Lebewesen rechnete – Besitz ergriffen.

»Ihr Freund Atlan, Rhodan, ist mit dem Nullzeitdeformator erneut um dreitausend Jahre in die Vergangenheit geschlüpft?«, fragte der Mann mit den strahlenden, hellblauen Augen und der leicht gebräunten Haut.

»Richtig. Um diese Zeit, das wissen wir, gibt es noch keine Angehörigen Ihrer Rasse auf unserem Planeten.«

Der Mann fuhr mit dem Daumen und gekrümmtem Zeigefinger leicht über den Rücken seiner Nase. Dann sagte er lächelnd: »Keine Cappins auf der Erde – für mich ein etwas befremdlicher Gedanke, Rhodan.«

Rhodan erwiderte: »Nicht für mich, Ovaron.«

Der Cappin, der am Tisch saß, sehr gelassen tat und die Versammelten aus scharfen Augen betrachtete, war nur vier Zentimeter kleiner als zwei Meter, breitschultrig und sehr schmal in den Hüften. Sein kantiges, hartes Gesicht wirkte nicht nur auf Frauen; selbst der kritische Haluter schien etwas fasziniert zu sein. Dominierend in diesem Gesicht war die indianisch gekrümmte Nase. Der Mann sah aus wie ein knapp vierzigjähriger Terraner, aber für den Maßstab der Cappins war er ausgesprochen jung.

»Mit der Rückkehr des Nullzeitdeformators in die Relativ-Normalzeit ist nicht vor den nächsten Tagen zu rechnen«, sagte Rhodan.

Die Zeitreise um zweihunderttausend Jahre in die Vergangenheit dieses Planeten war vom Waringer-Team genau berechnet worden. Da sie praktisch ohne Zeitverlust stattfand, deckten sich die Tage und sogar die Stunden im terranisch gültigen Kalenderablauf. Heute schrieb man den fünfundzwanzigsten April des Jahres 3434. Das hatte zum Vorteil, dass man in sämtlichen fünf Uhren und Instrumenten die genaue Terminologie beibehalten konnte. Rhodan und seine Mannschaft, zu der Ovaron und Takvorian gestoßen waren, befanden sich in der Schaltzentrale – es war jene riesenhafte Energiestation, die tief unter dem Meeresgrunde des Tonga-Grabens der Jetztzeit entdeckt worden war.

»Was bedeutet das für Sie ... für uns?«, fragte der Cappin.

Er blickte von Icho Tolot, der ihn aus drei glühenden Augen anstarrte zu Paladin, der unbeweglich wie ein metallenes Denkmal hinter Alaska Saedelaere stand. Die Siganesen in der riesigen Konstruktion schwiegen und hörten zu, musterten den Pferdekörper mit dem Menschenkopf und den Cappin, der so erstaunlich menschlich wirkte.

»Ich habe das Problem noch nicht durchdacht«, sagte Rhodan. »Aber schon vor Beginn der Zeitreise rechneten wir einige der grundsätzlichen Probleme durch. Es geht für uns, wie jedermann hier weiß, um den Sonnensatelliten. Alle anderen Vorgänge, Expeditionen und Überlegungen hängen an diesem Problem.

Es ist schließlich für das irdische Sonnensystem von entscheidender, lebenswichtiger Bedeutung.«

Ras Tschubai warf ein: »Uns war klar, dass der in unserer Zeit existierende Sonnensatellit heute oder in einigen Jahren nicht vernichtet worden ist. Sonst hätte er natürlich nicht existieren können, somit auch nicht zur Bedrohung des Systems werden können.«

Ovaron nickte und hob den Becher mit dem alkoholhaltigen Erfrischungsgetränk.

»Das wäre auch meine Auffassung dazu. Seit ich Sie hier getroffen habe, denke ich ständig daran, bisher mit nur sehr nebelhaften Ergebnissen. Andere Wissenschaftler werden vermutlich herausgefunden haben, dass die Vernichtung doch gelungen ist – dass meine Rasse aber einen zweiten Satelliten gebaut haben könnte.«

Lord Zwiebus brummte: »Sehr scharfsinnig. Wir könnten dann uns ständig in der Vergangenheit einnisten und pausenlos Satelliten vernichten. Das wäre nicht ganz im Sinn unserer kostspieligen Anstrengungen.«

»Jedenfalls konnten die Verhältnisse nicht geklärt werden. Die vorangegangenen Zeitsprünge führten nur um rund fünfzig Jahrtausende in die Vergangenheit. Dazu kamen die Schwierigkeiten mit dem Zeitläufer, also der Goldenen Spindel, die das Eindringen in die weitere Vergangenheit nachhaltig verhinderten.«

Gucky meinte vorwurfsvoll, als wolle er sich entschuldigen: »Und schließlich mussten wir noch das Howalgonium zu Sextagonium verwandeln. Auch alles andere als eine leichte Sache.«

Rhodan hob die Hand und sagte, an Ovaron gewandt: »Es ist nicht gelungen, sofort um zweihunderttausend Jahre in die Vergangenheit zu springen. Daher wissen wir nur etwas über die Zeitspanne zwischen der Ausgangszeit und etwa fünfzig Jahrtausenden Vergangenheit. Das Wissen, das wir in unseren Archiven haben, bezieht sich auf die Kultur der Lemurer und deren Kampf gegen die künstlich erzeugten Lebewesen.«

Rhodans nachdenklicher Blick traf den schmalbrüstigen Zentauren Takvorian.

»Das sind eine ganze Reihe von Fragen, die Sie hier aufgeworfen haben, Rhodan«, sagte Ovaron. Er fühlte die Spannung zwischen den Teilnehmern und lehnte sich schwer zurück. Um sie herum standen die Maschinen und Schaltbänke dieses Saales – in der freien Fläche im Zentrum stand die Gruppe. Die Maschinen ragten wie farbige Mauern und ein bizarrer Stahlwald hinter ihnen auf, schlossen sie ein, schufen eine abgezirkelte Zone relativer Behaglichkeit.

»Wir sind hier, um nach Möglichkeit alle Fragen zu lösen«, sagte Ras Tschubai. »Und mir persönlich wäre lieber, wenn Atlan und dieser Schreihals Cascal schon da wären.«

Gucky sprang empört einen halben Meter von seinem Sitz hoch, warf einen Strunk eines exotischen Gewächses nach Tschubai, der gekonnt auswich.

»Cascal ist kein Schreihals, merk dir das!«, schrie er. »Ein reizender Bursche. Aber ihr versteht seine Ironie halt nicht, das ist es.«

Lord Zwiebus grollte: »Aber du verstehst sie, ja?«

»Natürlich«, gab der Mausbiber empört zurück. »Ich verstehe alles.«

Rhodan hob beschwichtigend die Hand und sagte scharf: »Wir verstehen dich, Kleiner ... aber haben wir jetzt nichts Wichtigeres zu besprechen? Du blamierst dich womöglich noch vor unseren Gästen – oder eigentlich sind wir Ihr Gast, Ovaron.«

»Richtig. Aber es scheint mir so, dass unser neandertaloider Freund ein Problem ganz besonderer Struktur hat«, sagte der Tryzom-Tänzer.

»Natürlich!«, sagte Lord Zwiebus und stampfte mit der Keule auf. »Es ist mein eigenes Zeitparadoxon, das mich beschäftigt.«

Fellmer Lloyd fragte halblaut: »Woraus besteht es?«

Lord Zwiebus entblößte sein mächtiges Gebiss, mit dem er, wie Cascal in seiner unnachahmlichen Art behauptet hatte, Kokosnüsse knacken konnte und rief: »Ich bin durch diese Kuppel in die ferne Vergangenheit versetzt worden, und darüber hinaus in eine Zeit, die vor meiner eigentlichen Geburt oder Erschaffung liegt. Ich bin also eigentlich noch nicht da.«

Icho Tolot begann zu lachen.

Das dröhnende Geräusch klang in der großen, kahlen Halle, zwischen all den stählernen Maschinen, Speicherbänken, Umformern und Schaltpulten wie ein Gewitter. Der Widerhall klang nach, Gläser schienen zu klirren, und Alaska Saedelaere hielt sich ostentativ die Ohren zu.

»Lach doch nicht so dumm!«, brüllte Zwiebus und schüttelte seine behaarte Faust. »Ich bin in einer Zeit, in der an mich noch nicht gedacht wurde. Noch nicht einmal in der Planung, geschweige denn im Stadium der Entwicklung. Das frustriert ungeheuer, falls du dieses Fremdwort in deinem Wortschatz hast!«

Icho Tolot klappte seinen Rachen zu, seine Augen strahlten, und er blinzelte etwas.

Als es wieder ruhig war, deutete Rhodan auf Ovaron und fragte geradeheraus: »Ovaron – Sie sind zum Flüchtling geworden oder gemacht worden. Richtig?«

Ovaron stand langsam auf, ging einige Schritte und blieb dann stehen, seine kräftigen Hände auf der schalenförmigen Lehne des Sessels.

»Das ist richtig, ich brauche es hier nicht mehr zu betonen. Meine Gegner sind Levtron und der neue Chef der Geheimpolizei Golamo, Tarakan. Sie verfolgen mich, weil mir offiziell vorgeworfen wird, ich hätte Ihr Zeitgerät bewusst entkommen lassen. Das mag bis zu einem gewissen Grad richtig sein, aber so einfach kann man es nicht ausdrücken.«

Ovaron wusste noch immer nicht, welche Kräfte in ihm tobten.

Er hatte deutliche und sehr bewusste Erinnerungen an die Vergangenheit. Die Jugend, die harte, schwierige und lange Ausbildung, einige Qualifikationen und flüchtige Abenteuer, das lag alles klar vor seinem inneren Bewusstsein. Trotz der Fähigkeit, die er besaß, nämlich gleichzeitig zweigleisig zu denken, eine Art intellektueller Schizophrenie, hatte er ständig das deutliche Gefühl, dass er eine Aufgabe hatte, die er nicht kannte. Als habe man ein Wissen tief in ihm verankert, das er nicht aktivieren konnte.

Zum ersten Mal schaltete sich der Pferdemutant in die Unterhaltung ein.

»Aber dadurch, dass du geflohen bist, Ovaron, ist Merceile in größte Schwierigkeiten geraten.«

Ovaron nickte.

»Ich weiß. Ich sinne schon die ganze Zeit darüber nach, wie wir diesen sehr unangenehmen Zustand ändern können.«

»Levtron scheint sie für sich zu wollen, jedenfalls habe ich nichts anderes gemerkt. Er ist halb verrückt nach ihr!«, erklärte Takvorian.

»Aus diesem Grund hat er sie auch vom neuen Chef der Geheimpolizei, Tarakan, verhaften und einsperren lassen!«, erwiderte Ovaron wütend. Trotzdem blieb sein Gesichtsausdruck beherrscht und überlegen.

Rhodan fragte kurz: »Woher wissen Sie das?«

»Schließlich bin ich als ziemlich guter Wissenschaftler auf der Ebene der Hyperphysik bekannt und habe eine Menge von Querverbindungen. Außerdem wirkte bis vor kurzem noch mein Status als Chef der Energieversorgung und der Abwehr.«

Ovarons wissenschaftliches Fachgebiet war das der Sextadim-Navigation, das hatten sie vorübergehend vergessen.

»Ich verstehe«, sagte Rhodan. »Was können wir unternehmen, oder ich sollte besser fragen: Was kann unternommen werden, um dieses arme Geschöpf aus den Krallen Levtrons zu reißen?«

Gucky kreischte: »Soll ich sie holen?«

Alaska winkte ab.

»Wir werden etwas Ähnliches unternehmen müssen, wenn wir sie retten wollen«, sagte Takvorian. »Aber Sie wollten uns noch einige Dokumente zeigen, Rhodan, aus denen hervorgeht, wie skrupellos die Rasse der Cappins ist. Begreiflicherweise bin ich daran etwas interessiert.«

»Begreiflicherweise!«, murmelte Ovaron. »Ich warte auch darauf, diese Beweise zu sehen. Ich habe da so ein Gefühl ...«

Er ließ den Satz offen.

Ras Tschubai und Alaska Saedelaere schleppten zwei kleine, aber offensichtlich ziemlich schwere Koffer herbei, öffneten sie und stapelten Teile des Inhalts methodisch auf den Tisch.

»Wie gut, dass wir die Dokumentation in Mikroformat mitgenommen haben«, sagte Fellmer Lloyd.

»So ist es«, sagte Rhodan. »Wo nur Atlan bleibt?«

Gucky sagte: »Er sollte vor genau elf Stunden eingetroffen sein. Bisher ist nichts geschehen – ich weiß auch nichts. Aber sicher hat Freund Atlan, der weißhaarige Beuteterraner, seine guten Gründe.«

Den beiden Fremdlingen wurde erklärt, wie die Projektoren zu bedienen wären, und was sie schildern würden.

Während die anderen Expeditionsteilnehmer sich in der Station verteilten und ihren Beschäftigungen nachgingen, sich schlafen legten oder etwas aßen, erläuterten Rhodan und Ras Tschubai Ovaron, was die Projektoren zeigten.

Es war Beweismaterial aus den Archiven der Administration.

Die Abenteuer Rhodans und seines Teams wurden wieder lebendig, daneben die Folgerungen und Berechnungen dieser Erlebnisse und die scharfsinnigen Analysen von Rechenmaschinen und historischer Forschung.

Noch einmal tobten die Kämpfe der Lemurer gegen die Präbios.

Noch einmal geschahen die bedrohlichen Vorgänge zwischen Sonne und dem dritten Planeten, noch einmal drohte die Sonne, das System zu verschlingen, wurden die letzten überlebenden Cappins getötet.

Ein zweites Mal wurde das Land der Türme geschildert, in denen sich die riesigen Herden von drei verschiedenen biologischen Zuchtergebnissen vermehrten.

Filme liefen ab, Bilder wurden gezeigt, Berichte wurden gesprochen, Kurven und Zahlen erschienen. Langsam begriff Ovaron mehr und mehr Dinge – durch dieses Beweismaterial aus der Ausgangszeit, aufgenommen bei den verschiedenen Gelegenheiten, bei den Vorstößen in die nähere Vergangenheit, erfuhr er alles über die verbrecherischen biologischen Experimente der Cappins und deren unglaublichen Erfolg.

Einmal sagte er erschüttert und leise: »Vermutlich wollte niemand aus meiner Rasse das, was wir hier sahen. Diese Entwicklung geschah ungewollt.«

Rhodan nickte nur schweigend.

»Die Lemurer!«, sagte Rhodan und wechselte eine der eckigen Bildspulen aus.

Die Geschichte ging weiter.

Der Untergang der Lemurer wurde geschildert und dann die Anfänge einer neuen Menschheit, derjenigen, aus der Rhodan und seine terranischen Mitarbeiter stammten.

Schließlich endete die schlüssige Beweisführung.

»Verdammt!«, sagte Rhodan, nachdem er auf die Uhr geschaut hatte.

Alaska nickte und murmelte: »Drei Stunden, Sir. Kürzer sind Einsichten solcher Tragweite kaum zu vermitteln.«

Sie begannen die Ausrüstung wieder einzupacken und verschlossen die Koffer.

»Ich ...«, begann Ovaron, dann schüttelte er den Kopf und lehnte sich mit geschlossenen Augen zurück.

Der Pedotransferer, Träger der Tryzom-Körperchen, überlegte.

Er überlegte gleichzeitig zwei verschiedene Aspekte dieser vermittelten Erkenntnisse. Die beiden polaren emotionellen Empfindungssysteme arbeiteten in seinem Körper, und er wusste plötzlich, ohne sagen zu können woher, dass diese Beeinträchtigung seines Unterbewusstseins aufgehört hatte.

Das konnte nur eines bedeuten:

Etwas in seinen verborgenen Empfindungen oder seinem versteckten Bewusstsein hatte mit dieser Schilderung hier und den erfolgten Überlegungen seine Aufgabe gefunden. Anscheinend war er irgendwie auf diesen Moment programmiert oder hypnotisiert worden. Die Zweifel, die ihn jahrelang gequält hatten, waren wie weggeblasen. Verschwunden. Weg.

»Ich glaube, Ihnen zwei Dinge von großer Wichtigkeit sagen zu können, Rhodan«, meinte Ovaron.

Rhodan senkte den Kopf und sagte leise: »Ich höre zu.«

Ihm war ein gewisser feierlicher Ton in der Aussprache nicht entgangen.