© Auflage 4, 3, 2, 1: 2019, 2015, 2011, 2005 by Horst Hanisch
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Die Ratschläge in diesem Buch sind sorgfältig erwogen, dennoch kann eine Garantie nicht übernommen werden. Eine Haftung des Autors und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen.
Aus Gründen der einfacheren Lesbarkeit wird auf das geschlechtsneutrale Differenzieren, zum Beispiel Mitarbeiter/Mitarbeiterin weitestgehend verzichtet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung für alle Geschlechter.
Idee und Entwurf: Horst Hanisch, Bonn
Lektorat: Alfred Hanisch, Bonn; Annelie Möskes, Bornheim (ab 3. Auflage)
Buchsatz: Guido Lokietek, Aachen; Horst Hanisch, Bonn
Umschlag: Christian Spatz, engine-productions, Köln; Horst Hanisch, Bonn
Fotos/Zeichnungen: Horst Hanisch, Bonn
Herstellung und Verlag: BOD – Books on Demand GmbH, Norderstedt
ISBN: 978-3-7481-4417-5
Marlies Stockhorst
Präsidentin Festausschuss Bonner Karneval
Feiern aber wie?
Auch im Karneval gibt es eine „Feier-Kultur“, Dinge die möglich sind und welche, die man absolut vermeiden sollte.
Karneval ist kein Freibrief für die Umgehung von Gesellschaftsformen und Regeln.
Karneval ist wohl aber ein Beispiel für ausgelassene Fröhlichkeit, auch ohne Alkohol.
Es wäre aber auch nicht richtig zu behaupten, Alkohol würde im Karneval keine Rolle spielen. Auch, dass vielleicht mehr Alkohol getrunken wird als üblich, muss nicht verdammt werden; das ist bei jeder Geburtstagsfeier oder jedem Polterabend so. Der „Karnevalsjeck“ trinkt, weil er feiert und nicht umgekehrt. Sich bis zur Besinnungslosigkeit zu betrinken ist unter Karnevalisten absolut verpönt.
„Löblich ist ein tolles Streben, wenn es kurz ist und mit Sinn“, schrieb schon Goethe 1825 in seinem Gedicht vom Mummenschanz.
Nicht verwechseln sollte man das „Bützje“ im Karneval mit dem Kuss. Ein Bützje ist unverfänglich und man sollte es annehmen. Ein Bützje ist ein Zeichen der Freude jemanden wieder zu sehen, mehr aber auch nicht.
Schunkeln fördert die gemeinsame Fröhlichkeit, ist aber nicht dazu geeignet in billige Anmache, Grabschen und Gewalt abzurutschen.
Lächeln öffnet Türen und wenn Ihnen jemand aus Versehen ein Getränk über den Arm schüttet, lachen Sie und sagen Sie, das macht nix. Der Karneval erfüllt Sehnsüchte, die in jedem Menschen schlummern. Sei es die Sehnsucht nach Gemeinschaft, Ausgelassenheit oder Melancholie. Sie erleben dadurch ein Glücksgefühl, was im Alltag oft nicht funktioniert.
Marlies Stockhorst, 2011
Professor Dr. Rita Süßmuth
Professorin, Bundestagspräsidentin a. D.
Manchmal scheint es mir, als könne immer nur der Schnellste, Lauteste oder Stärkste in unserer Gesellschaft gewinnen.
In meiner langjährigen Tätigkeit habe ich sehr schnell erkannt, dass auch andere Stärken den Menschen nach vorne bringen. Nämlich Verhaltensmuster, die als so genannte Soft Skills bezeichnet werden können. Das menschliche Verhalten untereinander, die Achtung der Würde des anderen, gleich, ob es sich um ein Kind oder einen Erwachsenen, eine Frau oder einen Mann, einen Ausländer oder einen Inländer handelt.
Selbst wenn unser Grundgesetz im Artikel 3 schreibt ‚Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich’, heißt es noch lange nicht, dass jeder sich danach richtet.
Deshalb freue ich mich, dass der vorliegende Ratgeber dieses Thema aufgreift und – ohne erhobenen Zeigefinger – zeigt, wie Menschen stressfreier und angenehmer miteinander umgehen können.
Machen wir es unseren Kindern, Mitarbeitern und Nachbarn vor: Etwas mehr Rücksichtnahme aufeinander, hin und wieder ein freundliches Lächeln, Hilfestellung da, wo es nötig ist und schon lässt es sich harmonischer miteinander umgehen.
Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern Kurzweile beim Blättern in diesem Buch. Horst Hanisch wünsche ich weiterhin viel Erfolg beim Vermitteln sozialer Kompetenz, sei es in seiner Dozenten-Tätigkeit oder in Form von Literatur.
Rita Süßmuth, 2005
Nur ein Spießbürger glaubt, dass Sünde und Moralität entgegengesetzte Begriffe seien;
sie sind eins; ohne die Erkenntnis der Sünde, ohne die Hingabe an das Schädliche und
Verzehrende ist alle Moralität nur läppische Tugendhaftigkeit.
Thomas Mann, dt. Schriftsteller
(1875 - 1955)
Im Sinne des Selbstbewusstseins mag es sicherlich korrekt sein, wenn jeder sich so verhält, wie er es für richtig empfindet. Sobald das Individuum sich aber im sozialen Umfeld bewegt, berührt es zwangsläufig die nicht immer sichtbaren Bedürfnisse und Motive der anderen. Um nicht unangenehm aufzufallen, bleibt dem Einzelnen gar nichts anderes übrig, als sich in einem bestimmten Maße anzupassen.
Damit ist natürlich nicht die grenzenlose Unterwerfung gemeint. Es geht lediglich um das gesellschaftliche Miteinander. Wenn jeder etwas Rücksicht auf andere in unserer Gesellschaft nähme, würde er dadurch – als Einzelner – einen Vorteil erzielen. Gleichzeitig hat die Gesellschaft ebenso Vorteile erzielt. Es wird für alle leichter, miteinander umzugehen.
Sollten Sie es vorziehen, als Einsiedler einsam und alleine in abgelegener Behausung zu leben, entfällt verständlicherweise der Bedarf an zwischenmenschlichen Umgangsformen und Rücksichtnahme.
Da wir in einer Gesellschaft auf andere angewiesen, ja sogar von anderen abhängig sind, steckt im höflichen Miteinander wohl auch ein Teil Eigennutz. Da die meisten Menschen bevorzugt – oder auch gezwungen – mit anderen Menschen zusammenleben, bleiben Differenzen und Reibereien nicht immer aus.
Sind Sie, liebe Leserin und lieber Leser, nicht auch lieber mit Menschen zusammen, die eine gewisse Höflichkeit zeigen? Ist es nicht für alle angenehmer, mit Menschen zusammen zu sein, die – besonders im beruflichen Umfeld – die Grundregeln des Umgangs beherrschen und auch anwenden?
Bevorzugen Sie es weiterhin, dass Ihr soziales Umfeld im weitesten Sinne gerne mit Ihnen zu tun hat? Dann wird Ihnen dieser Ratgeber den einen oder anderen nützlichen Tipp geben, Ihre Kenntnisse aufzupolieren oder ergänzen.
„Ein Freund, ein Freund, das ist das Beste, was es gibt auf dieser Welt.“ So sangen Heinz Rühmann, Willy Fritsch und Oskar Karlweis in dem Film ‚Die drei von der Tankstelle‘ im Jahre 1930. Eine Freundschaft ist etwas Tolles. Aber manchmal enden Freundschaften ungewollt.
Der Vater eines Kollegen ist gestorben. Wie soll sich der Arbeitskollege verhalten? So tun, als wäre nichts geschehen? Sich mit anderen zusammentun und dann gemeinsam auf den Trauernden zugehen? Oder doch lieber einen Moment abpassen, in dem unter vier Augen kondoliert werden kann?
Natürlich kommt es auf die zwischenmenschliche Beziehung der beiden Kollegen untereinander an. So wird die beste Lösung das Vier-Augen-Gespräch sein. Auch wenn es noch so schwerfällt. Zeigen Sie echtes Mitgefühl, das hilft dem Trauernden.
Etwas anderes: Wussten Sie, dass zurzeit etwa jede zweite deutsche Ehe geschieden wird? Jede zweite! Fällt es den Deutschen so schwer, nicht nur in der Partnerschaft ‚echte‘ Freunde zu sein? Was wird unter echter Freundschaft verstanden? In diesem überarbeiteten Ratgeber gibt es einen Test mit 100 Fragen. Die Antworten zeigen, inwieweit Sie freundschaftsfähig sind. Trauen Sie sich! Beantworten Sie die Fragen und schauen auf das Ergebnis.
Sollten Sie sich also doch dazu entscheiden, sich (er-)neu(t) zu verheiraten, dann haben Sie sich bestimmt Gedanken gemacht, wo die Brauteltern an der Hochzeits-Tafel Platz nehmen. Verschiedene Varianten werden in diesem Ratgeber gezeigt.
Und wie viel Trinkgeld der Portier, das Zimmermädchen, der Ober und andere erwarten, wird ebenso aufgelistet.
Und nun noch etwas Lustiges: das Bützen. Küssen in der Karnevalszeit. Oh, wie schön, jeder darf jeden mit einem Küsschen versehen. Oder doch nicht? Über das richtige Verhalten rund um dieses Thema lesen Sie einige Seiten weiter.
Liebe Leserinnen, lieber Lesern, beim Durchblättern und Durchlesen dieses Ratgebers wünsche ich Ihnen und Ihren Freunden viel Spaß beim Ergänzen und Auffrischen Ihres Wissens.
Horst Hanisch
Mut ist wie ein Regenschirm. Wenn man ihn am meisten braucht, fehlt er einem.
Fernandel [Fernand Joseph Désiré Constandin], frz. Filmschauspieler
(1930 - 1971)
In Deutschland regnet es wie aus Eimern. Durchschnittlich 245 Zehn-Liter-Eimer Regen gehen pro Jahr zum Beispiel in Balderschwang auf einem Quadratmeter Boden nieder. Das entspricht 2.450 mm Jahresniederschlag. Damit hält der kleine Ort im Allgäu den deutschen Regenrekord. (Quelle: www.quarks.de, September 2003)
Demnach müsste es den Schirmproduzenten in Deutschland recht gut gehen.
Zum Vergleich: Die kleine nordöstliche indische Ortschaft namens Cherrapunjl hält angeblich den globalen Regenrekord mit 10.790 mm pro Jahr!
Der Schirm als Waffe?
Ein Single unter einem Familienschirm im Einkaufsgedränge Samstagvormittag in der Innenstadt. Muss das sein?
Den Schirm felsenfest in der Hand, in gleicher Höhe wie der Entgegenkommende. Mit dem eigenen Schirm den anderen rammen/schrammen/ kratzen. Muss das sein?
Den Schirm quer halten, beim Ein- und Aussteigen in Bus oder Bahn. Muss das sein?
Sind Sie bei heftigem Regen mit dem Schirm unterwegs, beachten Sie Folgendes: Es muss kein Riesen-Familien-Schirm sein, wenn Sie alleine unterwegs sind, mit dem Sie sich eine Bahn durch die Menschenmassen erkämpfen. Ein kleiner Taschenschirm genügt.
Sind Sie zu zweit und benutzen nur einen Schirm, dann halten Sie den Schirm zwischen sich und Ihre Begleitung. |
Tragen Sie Umhängetaschen oder Gepäck nach außen, damit Sie sich nicht gegenseitig behindern. |
Kommen Ihnen viele Menschen entgegen, besonders an Engpässen, nehmen Sie deutlich erkennbar Rücksicht auf Entgegenkommende, damit Sie keinen ‚Regenschirm-Unfall’ verursachen. Halten Sie als groß gewachsener Mensch Ihren Schirm höher, damit Ihr Gegenüber mit seinem Schirm sozusagen darunter durchlaufen kann. |
Begleiten Sie eine Person zum Auto, halten Sie den Schirm schützend über die Person, während Sie sie einsteigen lassen. Dann gehen Sie zur Fahrzeugtür und steigen ein, nachdem Sie den vorsichtig abgeschüttelten Schirm zusammengeklappt haben.
Der Schirm beim Einkaufsbummel