Ich widme dieses Buch allen zukünftigen Schachspielern, die das "Spiel der Könige" spielen.
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ISBN 978-3-7392-8126-1
Herstellung und Verlag BoD - Books on Demand GmbH, Norderstedt
Copyright ©2021 Alexander Fischer, 2. Auflage
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Wenn Sie als Anfänger Schach lernen wollen, möchte ich Ihnen mit diesem Buch "Schach lernen - Schach für Anfänger" die Grundkenntnisse des Schachspiels bzw. die Schachregeln verständlich erklären.
Viele glauben, dass das Schachspielen schwierig zu erlernen ist. Wenn man sich aber die wenigen Regeln des Schachspiels aneignet, merkt man, dass alles gar nicht so schwierig ist. Denn das Schachspielen ist nicht so schwer zu erlernen. Dieses Buch soll Sie ermutigen, mit dem Schachspielen zu beginnen. Sie werden nach dem Studieren des Buches die Schachregeln komplett beherrschen.
Alle Beispiele sind grafisch verständlich und übersichtlich aufgebaut. Jeder einzelne Zug der Schachfiguren wird im Diagramm dargestellt. Mit dieser Anleitung können Sie Schach verständlich erlernen.
Schach ist Sport
Schach fordert von einem Spieler alles ab. Schachspielen fördert Fähigkeiten wie Konzentrationsfähigkeit, Selbstdisziplin, Ausdauer und mathematisches Denken. Und es hat auch einen Wettkampfcharakter. Denn das Schachspiel kann man trainieren und sich dadurch verbessern.
"Schach ist Anregung und Freude zugleich. Es erzieht die Jungen und erfrischt die Alten. Der Schachsport fördert Fähigkeiten wie Konzentration, eine gute Beobachtungs- und Auffassungsgabe, Kombinationsvermögen und Ausdauer, Fähigkeiten also, die allgemein im Leben von Nutzen sind" (Bundespräsident a. D. Richard von Weizsäcker).
Ich bin überzeugt davon, dass Ihnen mit diesem Buch der Einstieg in das Schachspiel ganz leicht gelingen wird und wünsche Ihnen viel Spaß beim Erlernen des Schachspiels, das auch als "Das Spiel der Könige" bezeichnet wird.
Um mit den Regeln leichter zurechtzukommen, sollte man ein Schachbrett aufstellen. Damit die Beispiele mit den zahlreichen leicht verständlichen Diagrammen noch verständlicher werden.
Schach ist ein strategisches Brettspiel. Es wird von zwei Gegnern, auf einem sogenannten Schachbrett, das eine quadratische Form hat, mit ebensolchen quadratischen Feldern, gespielt. Es sind auf jeder Seite acht Felder. Bei 8 x 8 sind es also 64 Felder. Die Felder sind abwechselnd Weiß (hell) und Schwarz (dunkel).
Am Schachbrettrand stehen Buchstaben und Zahlen. Auf der linken Seite stehen neben den acht Feldern Zahlen. Sie werden von 1 bis 8 durchnummeriert.
Auf der unteren Seite stehen unter den acht Feldern Buchstaben. Sie werden von a bis h bezeichnet.
Um die Felder auf dem Schachbrett zu bezeichnen, wird als erstes der Buchstabe der unter dem Feld steht genommen und dann die Zahl die links vom Feld steht genommen. Also, immer zuerst der Buchstabe, dann die Zahl.
Es gibt also immer nur ein Feld, das auf der Buchstabenseite z.B. „c“ und auf der Zahlenseite z.B. „3“ liegt. Das wäre das Feld c3. Somit hat jedes Schachfeld seine Bezeichnung.
Beispiel:
Das Feld links unten wird als a1 bezeichnet.
Jedes Feld mit seiner Bezeichnung.
Dies ist für die Notation der Züge wichtig. Dazu später mehr.
Die waagerechten Zeilen auf dem Schachbrett werden Reihen genannt. Das Schachbrett besteht aus acht Reihen. Die 1. Reihe ist die unterste, die 8. Reihe die oberste. Sie gehen also vom linken Schachbrettrand, dort wo die Zahl steht, zum rechten Schachbrettrand, vom Spieler unten aus gesehen. Es sind also immer acht Felder. Hier zum Beispiel ist es die 2. Reihe (a2 – h2).
Hier ist es die 5. Reihe (a5 – h5).
Alle Reihen mit ihrer Bezeichnung.
Die senkrechten Zeilen auf dem Schachbrett werden Linien genannt. Das Schachbrett besteht wie die Reihen auch aus acht Linien. Die 1. Linie ist die erste von links, die 8. Linie die ganz rechts. Sie gehen also vom unteren Schachbrettrand zum oberen Schachbrettrand, vom Spieler unten aus gesehen. Es sind also immer acht Felder. Hier zum Beispiel ist es die 3. Linie (c1 - c8).
Hier ist es zum Beispiel die 7. Linie (g1 – g8).
Alle Linien mit ihrer Bezeichnung.
Das Schachbrett besteht auch aus diagonalen (schrägen) Feldern. Die Diagonalen sind eine durchgehende Aufeinanderfolge von Feldern gleicher Farbe. Also entweder weiße oder schwarze Felder. Von einer Seite des Schachbrettrandes bis zur anderen Seite des Schachbrettrandes. Die längste Schachbrettdiagonale hat acht Felder, die kürzeste hat zwei Felder.
Hier zum Beispiel die weißen Felder. Und wie nennt man nun solch eine Diagonale? Vom Ausgangsfeld, z.B. g8, bis zum Zielfeld, z.B. a2, wird also dann als g8/a2-Diagonale bezeichnet.
Hier die schwarzen Felder.
Das Ausgangsfeld ist a5. Die Diagonale wird als a5/e1 bezeichnet.
Das Schachbrett wird so gelegt, dass auf der Seite vor einem Spieler, also am oberen und unteren des Schachbrettes, rechts unten vom Schachbretteck ein weißes Feld ist. Die Felder h1 und a8 sind also immer Weiß.
Sollte ein schwarzes Feld rechts unten sein, wurde das Schachbrett falsch gelegt.
Insgesamt gibt es 32 Figuren. Jeder Spieler hat 16 Figuren. Der eine Spieler hat weiße, der andere Spieler schwarze Figuren. Darunter sind 6 verschiedene Figurentypen mit unterschiedlicher Anzahl.
Man hat folgende Figurentypen:
Bauer, Turm, Springer, Läufer, Dame und König.
Die Figurentypen haben folgende Anzahl an Figuren:
Die Grundstellung der Schachfiguren ist vor jedem Spiel dieselbe. Von Weiß ausgesehen, werden die Bauern in der zweiten Reihe von a2 bis h2 aufgestellt. Die schwarzen Bauern stehen auf der siebten Reihe von a7 bis h7.
Die erste Reihe und die achte Reihe, vom Spieler aus unten gesehen, werden auf dem Schachbrett als Grundreihe bezeichnet.
Links und rechts am Rand in der ersten Reihe, also auf a1 und h1, stehen die weißen Türme (Turmform) und auf der achten Reihe, a8 und h8, die schwarzen Türme.
Die weißen Springer (Pferdekopfform) werden zu Beginn des Spiels auf dem Feld b1 und g1, die schwarzen Springer auf b8 und g8 aufgestellt.
Jeder Spieler hat zwei Läufer. Sie stehen auf den Feldern c1 (schwarzes Feld) und f1 (weißes Feld), sowie c8 (weißes Feld) und f8 (schwarzes Feld). Somit hat jeder einen Läufer, der auf den weißen Feldern und einen Läufer, der auf den schwarzen Feldern ziehen kann.
Die weiße Dame steht auf dem Feld d1, der eigenen Farbe – weißes Feld, die schwarze Dame auf dem Feld d8, auch der eigenen Farbe – schwarzes Feld.
Es gibt eine Regel für die Damen: “Weiße Dame auf weißem Feld, schwarze Dame auf schwarzem Feld.”
Auf dem letzten freien Feld e1 in der ersten Reihe wird der weiße König (der König ist die größte Figur), in der achten Reihe auf Feld e8 der schwarze König aufgestellt.
Das ist die Grundstellung.
Die Linien von a1 - a8, b1 - b8, c1 - c8 und d1 – d8 werden als Damenflügel (dort wo die Dame in der Grundstellung steht, nach links) und die Linien von e1 – e8, f1 - f8, g1 - g8 und h1 - h8 werden als Königsflügel (dort wo der König in der Grundstellung steht, nach rechts) bezeichnet. Die Figuren rechts vom König werden dann auch als Königsläufer, Königsspringer und Königsturm bezeichnet. Ebenso die Figuren links von der Dame. Sie werden als Damenläufer, Damenspringer und Damenturm bezeichnet.
Man merkt sich:
Die Figuren müssen sich auf dem Schachbrett genau gegenüberstehen.
Weiße Dame auf weißem Feld, schwarze Dame auf schwarzem Feld.
Es wird vorher ausgelost wer mit Weiß beginnt. Der Spieler mit den weißen Figuren eröffnet immer die Schachpartie. Er zieht die Figur vom Ausgangsfeld auf das Zielfeld. Dann zieht Schwarz, dann wieder Weiß, also das beide Spieler immer abwechselnd ziehen.
Es besteht immer Zugpflicht, aussetzen ist nicht erlaubt. Es besteht aber keine Schlagpflicht.
Der König darf immer nur ein Feld ziehen. Dafür aber in jede Richtung, also waagerecht, senkrecht oder diagonal. Der König darf keine Figuren überspringen.
Der König zieht vom Feld e4 ..
.. auf das Feld d5.
Der König zieht weiter vom Feld d5 ..
... auf das Feld c5.
Man merkt sich:
Der König ist die wichtigste Figur im Schachspiel. Man muss verhindern, dass der eigene König matt gesetzt wird. Sonst hat man das Schachspiel verloren.
Die Dame ist eine Schwerfigur. In der Grundstellung steht die weiße Dame auf dem Feld d1 und die schwarze Dame auf dem Feld d8.
Die Dame darf in jede Richtung - waagerecht, senkrecht oder diagonal - ziehen. Somit kann sie mehrere Felder auf einmal ziehen und auch auf ein beliebiges Feld ziehen. Sie kann alle Felder des Schachbretts erreichen. Die Dame darf keine Figuren überspringen.
Die Dame zieht vom Feld e4 ..
.. auf das Feld c2.
Die Dame zieht weiter vom Feld c2 ..
.. auf das Feld c6.
Man merkt sich:
Die Dame ist die stärkste Figur mit den meisten Zugmöglichkeiten.
In der Grundstellung stehen die Türme in der Ecke, Weiß a1 und h1, Schwarz a8 und h8. Der Turm gehört zu den Schwerfiguren.
Der Turm zieht waagerecht auf den Reihen und senkrecht auf den Linien. Er darf auch rückwärtsziehen. Somit kann er mehrere Felder auf einmal ziehen und auch auf ein beliebiges Feld ziehen. Damit kann er alle Felder des Schachbretts erreichen. Der Turm darf keine Figuren überspringen.
Hier zieht der Turm waagerecht vom Feld e4 ..
.. auf das Feld c4.
Der Turm zieht senkrecht weiter vom Feld c4 ..
.. auf das Feld c1.
Man merkt sich:
Der Turm beherrscht die senkrechten und waagerechten Felder.
Der Läufer ist eine Leichtfigur. In der Grundstellung stehen die weißen Läufer auf den Feldern c1 und f1, die schwarzen Läufer auf den Feldern c8 und f8. Der Läufer darf nur diagonal ziehen. Er darf auf denselben diagonalen vorwärts und rückwärts ziehen. Er kann mehrere Felder auf einmal ziehen und auch auf ein beliebiges Feld ziehen. Der Läufer darf keine Figuren überspringen.
Der Läufer, der auf einem weißen Feld steht, kann nur auf weiße Felder ziehen.
Der weißfeldrige Läufer zieht vom Feld e4 ..
.. auf das Feld f5.
Der weißfeldrige Läufer zieht weiter vom Feld f5 ..
.. auf das Feld c8.
Der Läufer, der auf einem schwarzen Feld steht, kann nur auf schwarze Felder ziehen.
Der schwarzfeldrige Läufer zieht vom Feld d4 ..
.. auf das Feld f2.
Der schwarzfeldrige Läufer zieht weiter vom Feld f2 ..
.. auf das Feld g3.
Man merkt sich:
Die Läufer können ihre Feldfarbe nicht wechseln und müssen auf der gleichen Farbe der diagonalen Felder bleiben.
Der Springer (auch Pferd genannt) ist wie der Läufer eine Leichtfigur. In der Grundstellung stehen die Springer auf den Feldern b1 und g1 (Weiß) und b8 und g8 (Schwarz).
Das Besondere am Springer ist, das er als einzige Schachfigur über eigene und gegnerische Figuren ziehen (springen) kann.
Der Springer zieht zwei Felder waagerecht und dann ein Feld senkrecht. Er kann auch zwei Felder senkrecht und dann ein Feld waagerecht ziehen.
Nach jedem Zug wechselt die Feldfarbe. Stand der Springer auf einem weißen Feld, so steht er nach dem Zug auf einem schwarzen Feld. Umgekehrt zieht er von einem schwarzen Feld auf ein weißes Feld.
Der Springer zieht vom Feld e4 ..
.. auf das Feld d6.
Der Springer zieht weiter vom Feld d6 ..
.. auf das Feld f5.
Man merkt sich:
Der Springer zieht zwei Felder in eine Richtung und dann ein Feld zur Seite (sogenannter Rösselsprung).
Der Zug sieht wie ein L aus.
Jeder Spieler hat zu Beginn acht Bauern.
Im Unterschied zu den anderen Figuren kann der Bauer nicht rückwärts, sondern nur nach vorne ziehen.
Der Bauer kann pro Zug nur ein Feld nach vorne ziehen.
Der Bauer zieht vom Feld e2 ..
.. ein Feld vor nach e3.
Ausnahme: Wurde der Bauer noch nicht gezogen und befindet sich somit noch in der Grundstellung (Ursprungsfeld, Weiß a2 - h2, Schwarz a7 – h7), kann er auch zwei Felder vorziehen. Sofern das Feld vor ihm und das Zielfeld nicht besetzt sind.
Der Bauer zieht von der Grundstellung vom Feld c2 ..
.. zwei Felder vor auf das Feld c4.
Der Bauer kann danach nur ein Feld wieder nach vorne ziehen. Der Bauer zieht weiter vom Feld c4 ..
.. ein Feld vor nach c5.
So sieht das Schachbrett nach den Zügen des Bauern aus.
Der Bauer zieht von seiner Grundstellung zwei Felder vor. Vom Feld a2 nach Feld a4.
Der Bauer ist auf das Feld a4 gezogen.
Der Bauer zieht weiter vom Feld a4 nach Feld a5. Nachdem der Gegner zuvor gezogen hat (c7 nach c6).
So sieht das Schachbrett nach den Zügen des Bauern aus.
Der Bauer zieht von seiner Grundstellung zwei Felder vor. Vom Feld f7 nach Feld f5.
Der Bauer ist auf das Feld f5 gezogen.
Der Bauer zieht weiter vom Feld f5 nach Feld f4. Nachdem der Gegner gezogen hat (c2 nach c3).
So sieht das Schachbrett nach den Zügen des Bauern aus.
Man merkt sich:
Der Bauer kann pro Zug nur ein Feld nach vorne ziehen.
Befindet sich der Bauer noch in der Grundstellung, kann er auch zwei Felder vorziehen. Danach kann er nur ein Feld nach vorne ziehen.