Reckless in Love

Rhiana Corbin

Inhalt

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

Kapitel 27

Kapitel 28

Kapitel 29

Kapitel 30

Kapitel 31

Kapitel 32

Kapitel 33

Kapitel 34

Kapitel 35

Kapitel 36

Kapitel 37

Kapitel 38

Kapitel 39

Kapitel 40

Kapitel 41

Kapitel 42

Kapitel 43

Kapitel 44

Kapitel 45

Kapitel 46

Kapitel 47

Kapitel 48

Kapitel 49

Kapitel 50

Kapitel 51

Kapitel 52

Kapitel 53

Kapitel 54

Kapitel 55

Kapitel 56

Kapitel 57

Kapitel 58

Danksagung

Leseprobe

Kapitel 1

Die Freundschaft ist eine Kunst der Distanz,

so, wie die Liebe eine Kunst der Nähe ist.

(Sigmund Graff)


»Hey, O’Brian. Was hältst du davon, wenn du uns zu deiner Belobigung einen ausgibst?« Die Stimmung im Doyle’s Pub ist dem Höhepunkt nahe.

Ich winke meinen Kameraden zu. »Keine Zeit, ich muss los«, rufe ich ihnen von der Theke aus zu.

»Mensch, was machst du eigentlich abends, dass du immer verschwindest, wenn es lustig wird?«

»Vermutlich wartet eine geile Schnecke auf ihn«, ruft Zach Frayer, einer meiner Kollegen.

Ich zeige ihm einen Stinkefinger, werfe dem Wirt einen Blick zu, den er grinsend erwidert, und verlasse die Kneipe.

Ein Bier nach der Arbeit gönne ich mir, aber immer nur eines. Mein Appartement liegt nicht weit vom Pub entfernt, sodass ich die wenigen Blocks zu Fuß laufen kann. Wir haben den Mord an dem sechzehnjährigen Mädchen zwar aufgeklärt, aber für mich ist die Sache noch lange nicht erledigt. Der Mörder wurde zwar gefasst, daran besteht kein Zweifel, aber es gibt einfach zu viele Ungereimtheiten. Wer ist der Drahtzieher, den ich hinter diesem Mord vermute? Der Chief kann sich die Belobigung in die Haare schmieren!

Ich zünde mir eine Zigarette an und laufe die Washington Street entlang. Komme an dem kleinen Blumenladen vorbei und an rustikalen Restaurants und biege in die Springfield Street ab. Eines der Reihenhäuser gehört mir, dort wohne ich mit meinem Vater, der ebenfalls Detective bei der Bostoner Polizei war. Ein Großteil meiner Jugendfreunde ist dort gelandet, wie ihre Väter und deren Väter und manchmal sogar schon deren Väter.

Ich überhole Mrs Brown und nehme ihr die schwere Einkaufstasche ab.

»Du bist ein guter Mann, Darragh! Das habe ich letztens noch deinem Vater gesagt.«

Die Tasche trage ich ihr gerne bis in die Küche. Sie ist eine nette Nachbarin und schon weit über achtzig. Zum Abschied küsse ich ihre Wange und schlendere weiter, zu meinem Haus. Meine Wohnung ist sehr spartanisch eingerichtet. Ich bin auch nicht allzu oft hier. Mein Dienst lässt mir kaum Zeit, mich um die Einrichtung der Wohnung zu kümmern. Dabei wohne ich bereits über zehn Jahre hier. Doch weiter als bis auf das Einrichten des Schlafzimmers und der Küche bin ich nie gekommen. Im Wohnzimmer gibt es lediglich einen Fernseher und eine Couch.

Ich schaue auf meine Uhr. Fast acht. Ich muss mich beeilen.

Hollie hatte mir die Adresse aufs Handy geschickt. Huntington Avenue, in der Nähe des Museum of Fine Arts, Ecke Parker Street, hat sie mir geschrieben. Nun stöckele ich bereits seit zehn Minuten auf dem Gehweg umher, ohne genau zu wissen, wo ich hin muss.

Der Eingang mit der roten Tür.

Na klasse, nur dass hier nirgendwo eine rote Tür zu sehen ist. Die jungen Studenten, die mir von der Northeastern University entgegenkommen, werfen mir bewundernde oder geile Blicke zu. Kommt wieder, wenn ihr aus den Windeln rausgewachsen seid! Ein Gedanke, der mich schmunzeln lässt. Die Pfiffe hinter mir ignoriere ich einfach.

Mein letzter Versuch. Ich biege in die Parker Street ein und mache mich auf die Suche nach einer roten Hintertür. Nach kaum zwei Minuten werde ich fündig und klopfe, vier Mal, wie Hollie es mir aufgetragen hat.

Die Tür öffnet sich und ein muskulöser Mann mit kahlrasiertem Schädel schaut mich an. Er erinnert mich an einen wütenden Stier.

»Hollie hat mich herbestellt.«

Der Stier-Mann nickt, doch bevor er mich hereinlässt, fragt er mit einem irischen Akzent: »Wie ist dein Name?«

»Amandine Moreu.«

Er nickt erneut, hält mir die Tür auf, sodass ich hineinschlüpfen kann.

»Hier entlang.« Er geht voraus und ich folge ihm. Der Typ bringt mich in ein Büro ohne Fenster. Es ist sehr maskulin ausgestattet. Mit Möbeln aus Nussbaumholz, Perserteppichen und dunkelgrünen Seidentapeten. Männlich, aber sehr elegant. Zwei Chesterfield Sofas aus braunem Leder stehen sich mitten im Raum gegenüber. Dazwischen ein niedriger Tisch.

»Setz‘ dich«, ist das Einzige, was der Stier von sich gibt, ehe er wieder den Raum verlässt.

Natürlich gehorche ich nicht aufs Wort wie ein dressiertes Äffchen, sondern schaue mich in dem Büro um. Der Schreibtisch ist penibel aufgeräumt, außer einem Laptop und einem Brieföffner gibt es dort nichts. An den Wänden hängen einige Gemälde. Landschaften, augenscheinlich von Thomas Cole, doch ganz sicher bin ich mir nicht. Es brennt nur eine Lampe auf einem Beistelltisch, die Deckenbeleuchtung ist gedimmt. Ich bin sicher, dass hier irgendwo ein Safe steckt. Ich versuche einen Blick hinter eines der Gemälde zu werfen, ohne dass ich es berühre.

»Suchen Sie etwas Bestimmtes?«

Die Stimme lässt mich zusammenzucken, als hätte man mich mit den Fingern im Bonbonglas erwischt. Das Öffnen und Schließen der Tür muss ich verpasst haben.

»Ich wollte prüfen, ob es ein echter Cole ist.«

»Sie kennen sich mit Kunst aus?«

»Ein wenig.«

Ich wage es kaum, mich zu bewegen. Diese Stimme elektrisiert mich und ich fühle, wie sich meine Körpersäfte in der Mitte treffen und ich nass werde. Herrgott nochmal. Was ist das? Besser gefragt: Wer ist das?

Der Mann, dem diese Stimme gehört, ist nicht weniger spektakulär. Er ist groß, überragt mich sogar auf meinen High Heels, seine Haare sind schwarz, richtig schwarz, sodass man meinen könnte, sie schimmern blau. Vor allem sind sie lockig. Jemand mit so dunklen Locken ist mir, glaube ich, noch nie begegnet. Seine grünen Augen schimmern dunkel, man könnte sie auch für blau halten, so ganz sicher bin ich mir da nicht.

Mein Gegenüber trägt ein graues Hemd zu einer schwarzen Wollhose. Der Hemdkragen steht leicht offen, was ihm einen Casuallook verleiht. Seine Schuhe sind blitzblank und handgearbeitet. Er trägt Manschettenknöpfe aus Platin und an seinem Handgelenk baumelt eine Classic von Breguet.

Ich fasse es nicht. Was will dieser Mann hinter der Fassade von Reichtum verbergen? Übertriebener Luxus ist keine Seltenheit bei dieser Art von Typen, doch er trägt eine Gelassenheit zur Schau, die schon fast an Snobismus grenzt.

»Stärkt es Ihr Selbstwertgefühl, wenn Sie eine Uhr tragen, die den Wert eines Einfamilienhauses hat?« Ich provoziere ihn, weil ich so etwas gerne mache. Ich liebe es, Männer mit solchen Bemerkungen aus der Reserve zu locken, zu sehen, wie sie darauf reagieren. Und auf mich.

Sein Blick gleitet über meinen Körper, ich spüre es förmlich, so, als würde mich eine Hand streicheln. Das trägt nicht dazu bei, dass ich mich wohler fühle. Ich habe Angst, dass meine Erregung als nasser Fleck auf meinem engen Rock sichtbar wird. Doch ich kann meinen Blick nicht von ihm abwenden, um nachzuschauen, denn er ist ein Raubtier, das man nicht aus den Augen lassen darf.

»Was genau meinen Sie?«, fragt er und löst sich endlich von seinem Standort an der Tür, kommt näher.

»Nun, Sie tragen eine Classic von Breguet, die im günstigsten Fall hundertsechszigtausend Dollar kostet. Finden Sie nicht, dass ein Mann Ihres Schlages so etwas gar nicht nötig hat?«

»Da Sie mit einem Blick die Marke meiner Uhr erkannt haben, gehe ich davon aus, dass Sie aus der Schmuckbranche kommen. Aber erklären Sie mir doch bitte, was verstehen Sie unter ein Mann Ihres Schlages?« Er bleibt an einem der Chesterfield Sofas stehen, bittet mich mit einem Fingerzeig, mich zu setzen. Nickend nehme ich Platz und er setzt sich mir gegenüber.

Er schlägt lässig ein Bein über das andere. Neugierig blickt er mich an, denn ich bin ihm noch eine Antwort schuldig.

»Damit meine ich Männer, die ihr Geld mit gut geformten Frauenkörpern verdienen.«

»Verstehe. Und nun soll ich auch mit Ihrem Körper Geld verdienen?«

»Damit Sie sich ein weiteres Haus ans Armgelenk hängen können? Keine Chance. Ich stehe nicht zur Verfügung.«

»Warum sind Sie dann hier?«, fragt er abschätzend, legt dabei seine Fingerspitzen aneinander.

»Hollie Corley hat mir diese Adresse genannt und mich gebeten, mich hier zu melden.«

»Also sind Sie Amandine Moreu, sie hat mit mir über Sie gesprochen«, erklärt er leise.

Ich nicke. »Jetzt haben Sie mir etwas voraus, denn Ihren Namen kenne ich noch nicht.«

»Verzeihen Sie, Amandine. Sie lassen mich meine guten Manieren vergessen. Wenn ich mich kurz vorstellen darf? Donnacha O’Brian, ich bin der Inhaber dieses Clubs, und Sie dürfen mich gerne Don nennen. Franzosen haben meistens Probleme mit der irischen Aussprache.«

»Vielleicht bin ich ja gar keine Französin.«

»Vielleicht bin ich auch kein Ire?«

»Besuchen Sie sonntags die Kirche, Don?«

»Jeden verfluchten Sonntag.«

»Dann sind Sie ein Ire.«

Kapitel 2

Überraschung ist etwas,

das meistens schon da ist,

bevor man damit rechnet.

(Anonym)


Ich muss auflachen, sie hat mich wirklich durchschaut. Ein Ire kann nun mal nicht aus seiner Haut.

Sie ist heiß - mehr als heiß, sie ist phänomenal, mit einem Hauch von saugeil. Roan hatte recht, als er mir eben sagte, sie wäre ganz große Klasse. Und Roan hat noch nie danebengelegen. Er hat einen Riecher für erstklassige Frauen. Und wenn ich erstklassig sage, dann meine ich nicht diese Girls, die glauben, es würde reichen, sich in teure Designerklamotten zu werfen, ihr Gesicht bis zur Unkenntlichkeit zu schminken und ein paar mittelmäßige Juwelen an den Hals zu hängen.

Bei Amandine Moreu spricht ihr Aussehen für sich. Sie trägt weder Designer-Mode noch viel Make-up. Keinen Schmuck, und doch erkennt sie eine Breguet auf Anhieb. Sie hat Klasse, unverkennbar. Und sie ist Französin, unverwechselbar.

Ihr glattes blondes Haar ist lang, reicht ihr bis zum Po und glänzt selbst bei gedimmtem Licht wie eine goldene Christbaumkugel. Der Rock, den sie trägt, ist so kurz, dass man ihn für einen breiten Gürtel halten könnte, er zeigt viel von ihren endlos langen Beinen. Ihre High Heels sind erschreckend hoch, kaum zu glauben, dass sie sich beim Laufen nicht den Hals bricht. Doch sie bewegt sich sicher darauf. Sie trägt halterlose Strümpfe, deren Spitze unter ihrem Rock hervorblitzt. Obwohl ich täglich von Reizwäsche umgeben bin, machen mich diese einfachen schwarzen Strümpfe so an, dass mein Schwanz ein Eigenleben entwickelt. Ich muss mich anders hinsetzen, um ihm etwas Freiraum zu gewähren.

»Donnacha, warum haben Sie mich hergebeten?«, fragt sie und ich bemerke mit einer gewissen Irritation, dass sie meinen vollen Namen ausspricht.

»Amandine, ich würde es bevorzugen, wenn Sie mich Don nennen. Donnacha dürfen Sie schreien, wenn Sie unter mir liegen.«

Sie zuckt nicht mal mit den Wimpern. »Das wird nicht passieren. Ich bin weder für die Kunden noch für den Inhaber zu haben.«

»Sicher?«

»Ganz sicher, Don.«

»Gut. Ich suche jemanden, der sich um die Mädchen kümmert. Ich glaube, dafür ist eine Frau wesentlich besser geeignet, als Roan oder ich. Manchmal gibt es Schwierigkeiten mit einem Kunden. Dann kümmere ich mich um ihn und Sie werden sich um das Mädchen kümmern.«

»Als was sind Ihre Mädchen hier angestellt?«

Sie schlägt die Beine übereinander und dabei rutscht ihr Rock noch ein Stück höher. Ich war noch nie ein Mann, der sich selbst verleugnet. Also starre ich offensiv auf ihre wundervollen Schenkel. Ich stelle mir vor, wie sie ihre Beine um meine Hüften schlingt, während ich sie auf dem Schreibtisch nehme, und muss schmunzeln. Mag sie auch noch so sicher sein, dass sie mir nicht zur Verfügung stehen wird, irgendwann wird aus meinem Wunschdenken Realität werden.

»Wie oft in der Woche ist der Club geöffnet?«

Fast verpasse ich ihre Frage, reiße mich endlich von dem Anblick ihrer Beine los. »An vier Tagen in der Woche, von Mittwoch bis Samstag. An den übrigen Tagen ist der Club geschlossen. Er ist nur für Mitglieder zugänglich. Diese werden nur auf Empfehlung aufgenommen. Der Jahresbeitrag beträgt 100.000 Dollar. Wer sich das nicht leisten kann, hat hier nichts zu suchen. Der Club verfügt über eine Bar, in der die Tänzerinnen auftreten. Es gibt einige Spezialzimmer, in die sich die Mitglieder zurückziehen können.«

»Und sie werden dorthin von den Mädchen begleitet.«

»Nur, wenn diese einverstanden sind. Hier wird niemand gezwungen, niemand wird von uns überwacht. Wir werden in den nächsten Tagen neue Mädchen einstellen, da sie nach einem Jahr ausgewechselt werden.«

»Und wer sucht die Mädchen aus?«

»Sie, Amandine.«

Er bekam eine Erektion, als er mir auf die Schenkel starrte, und ich muss immer noch darüber grinsen. Dass ich bei Männern solch eine Reaktion hervorrufe, ist nicht neu, doch dass Donnacha O’Brian noch nicht einmal den Versuch unternahm, es zu verbergen, finde ich wirklich amüsant. Dies wird eine äußerst unterhaltsame Zusammenarbeit werden.

Er bittet mich, ihn zu begleiten, damit er mir den Club zeigen kann.

»Falls Sie Fragen haben, steht Roan ganz zu Ihrer Verfügung. Sie kennen ihn bereits, er hat Ihnen die Tür geöffnet. Natürlich stehe ich Ihnen auch zur Verfügung.«

Ich erkenne die Zweideutigkeit seiner Worte, doch lasse ich diese einfach im Raum stehen. Diese Art von Anmache funktioniert bei mir nicht.

»Bin ich durch den Haupteingang hereingekommen?«, frage ich neugierig. Ein besonders tolles Aushängeschild ist die Hinterhofgasse, durch die ich gekommen bin, nämlich nicht.

»Nein, das war der Personaleingang. Der Haupteingang befindet sich auf der Huntington Avenue. Man betritt den Club durch Büroräume, die ich angemietet habe. Mitglieder erhalten einen Schlüssel. Sie werden einen für den Hintereingang bekommen, sonst haben nur Roan und ich einen. Roan ist dafür verantwortlich, die Mädchen hereinzulassen.«

Wir laufen an einigen Räumen vorbei, die wie die Garderoben von Künstlern eingerichtet sind, mit großen Spiegeln, Schminktischen und Kleiderständern. »Hier sind die Umkleidekabinen der Mädchen und die Duschen. Den Mitgliedern ist der Zutritt hier verboten.« Dann gehen wir durch einen Gang und Don öffnet eine schwere Tür, die uns in eine völlig andere Welt führt.

Der Club ist exklusiv, edel. In Schwarz und Blau gehalten. Es gibt Käfige, die von der Decke herabhängen, in denen sich wunderschöne junge Frauen zur Musik räkeln. Auf den drei Theken tanzen ebenfalls welche, aufreizend langsam. Einige der Mädchen sitzen mit Männern an Tischen, auf weichen Sofas oder sie unterhalten sich mit ihren Kunden an der Bar. Auch gibt es eine Tanzfläche, wo sich Paare eng umschlungen der Musik hingeben. Es gibt sogar ein Klavier, das auf einer Bühne steht.

Hinter der Bar bedienen ebenfalls nur Frauen. Doch alle haben etwas gemeinsam - ob Tänzerinnen oder Barkeeper -, sie tragen die gleiche Kleidung. Einen Hotpants in Schwarz und ein Bustier in Blau, mit dem Logo der Bar: Capital Sin. Todsünde.

»Hey, Don. Lässt du dich auch mal hier draußen blicken?« Ein junger Mann kommt auf uns zu und begrüßt meinen neuen Arbeitgeber.

»Fionn, darf ich dir unsere neue Mitarbeiterin Amandine Moreu vorstellen? Amandine, das ist Fionn MacKay, er leitet den Club.«

Wir reichen uns die Hände und ich ernte einen erneuten bewundernden Blick.

»Amandine, welch reißender Glanz in unserer bescheidenen Hütte. Sie sollten sich umziehen, damit Sie gleich mit der Arbeit beginnen können.«

»Nein«, unterbricht Donnacha Fionns Gesülze. »Sie ist keines der Mädchen, sondern wird sich um sie kümmern.«

Fionn nickt. »Alles klar, Boss. Willkommen im Team.«

Er lächelt mich an und ich empfinde so etwas wie Respekt, den er mir zollt. Innerhalb von Sekunden schaltet er um, von Anmachen zu kollegialem Respekt. Er zwinkert mir zu und setzt seine Runde durch den Club fort.

»Kommen Sie, Amandine. Ich will Ihnen die Zimmer zeigen.«

Wir erklimmen eine eiserne Wendeltreppe, die ins obere Geschoss führt. Von hier aus gelangt man durch eine Tür in einen schmalen langen Flur, der nur schwach beleuchtet ist.

»Um die Diskretion zu wahren«, erklärt mir O’Brian und hält vor dem ersten Zimmer an.

»Wir haben sechs Zimmer mit Wasserbetten, sechs mit einem Whirlpool, sechs mit einem Heimkinosystem und sechs Spezialzimmer.«

Er blickt mich an und wartet auf meine Fragen.

»Ich würde gerne eines der Spezialzimmer sehen.«

Donnacha tritt zur Seite, lässt mir mit einer Handbewegung den Vortritt und bleibt mir dicht auf den Fersen. »Es sind die sechs letzten Zimmer.«

»Es gibt keins, das die Nummer 13 trägt«, fällt mir auf.

»Nein, das haben Sie richtig erkannt.«

Ich bleibe vor einer offenen Tür stehen. Das Licht im Raum ist wie im Flur abgedunkelt, hat einen rötlichen Schimmer.

»SM-Zimmer«, meine ich erstaunt, dabei sollte es mich gar nicht überraschen. Mit zwei Schritten trete ich ein.

»Ja, seit einiger Zeit erfreuen sich diese Räume immer größerer Beliebtheit.«

»Beschäftigen Sie Dominas?«, frage ich frei heraus.

»Nein, wir beschäftigen keine professionellen Prostituierten. Nur Tänzerinnen. Manche haben allerdings gewisse … Talente.«

Sein Ton ist ernst, doch seine Augen funkeln. Er steht mir ganz nah gegenüber.

»Dann bin ich also so etwas wie die Choreografin.«

»So könnte man es nennen«, meint er und stützt seinen Arm am Türrahmen ab, versperrt mir den Weg nach draußen. »Bereitet Ihnen dieser Raum Unbehagen?« Er beugt sich ein wenig zu mir herunter. Ich bin groß, zumindest mit meinen Kate Python Chrystals von Louboutin, die immerhin zwölf Zentimeter hohe Absätze haben, doch er ist immer noch ein Stück größer als ich.

»Ich wüsste nicht, was mir hier Unbehagen bereiten könnte«, murmle ich und schaue mich um.

»Wirklich nichts?«, fragt Don provozierend und ich lächle ihm ins Gesicht, obwohl mein Herzschlag sich beschleunigt und ich nicht ganz sicher bin, was er vorhat.

Mit einer schnellen Bewegung schließt er die Tür. »Man kann sie von außen übrigens ohne Schlüssel nicht öffnen«, sagt er und weist auf die Klinke, die völlig normal aussieht.

Interessant, denke ich.

»Wenn ich bitten darf?« Er fragt zwar, nimmt aber einfach meine Hand und zieht mich zu dem Fesslungsrahmen hinüber. Sein Blick sagt mir, dass ich auf dem Stuhl Platz nehmen soll. Ich tue ihm den Gefallen, denn von ihm geht keine Gefahr aus. Ich glaube nicht, dass er mich hier in eine Situation bringen wird, die ich nicht wirklich will. Er möchte vermutlich einfach seine Dominanz einer Angestellten gegenüber demonstrieren.

Um mich auf den Hocker zu setzen, muss ich meinen Rock hochschieben, die Beine etwas spreizen.

Ich höre, wie Donnacha Luft holt, auch wenn er sich bemüht, ganz unbeteiligt auszusehen. Er nimmt meine rechte Hand, schnallt eine Manschette darum und hängt diese an einen Eisenring über meinem Kopf. Das Gleiche macht er mit der linken Hand.

Mein Shirt spannt sich über meinen Brüsten. Meine Brustwarzen zeichnen sich darunter ab, denn der raue Stoff reizt sie und sie stellen sich auf, verfluchte Verräter.

Donnacha stellt sich zwischen meine Beine, für meinen Geschmack steht er zu nah vor mir, aber sein Geruch nach Mann, Sportduschgel und einem Aftershave, das ich als Man in Black von Bvlgari erkenne, wie passend, reizt meine Sinne.

»Und jetzt?«, frage ich ihn herausfordernd.

»Jetzt werden wir herausfinden, wie weit Sie bereit sind zu gehen.«

Ich lache, weil ich es wirklich nicht ernst nehme. Erst, als er mit seinen Händen meine Schenkel hinauffährt, vergeht mir das Lachen. Diese Berührung hat etwas sehr Begehrliches an sich, die Reibung seiner Haut auf meinen Nylons fühlt sich warm an. Am Spitzenrand meiner Strümpfe verharrt er einen Moment, dann gleiten seine Finger weiter zu meiner nackten Haut. So hat mich schon lange kein Mann mehr berührt. Zentimeter für Zentimeter rutschen seine Finger höher, bis mein Rock sie aufhält.

»Und, haben Sie Angst?«, fragt er und seine Stimme klingt plötzlich heiser.

Ich starre auf seinen Schritt und sehe, dass seine Erektion gewachsen ist. Ihn scheint die Situation wohl auch nicht kaltzulassen.

»Nein«, antworte ich ehrlich und schaue ihm in die Augen. Sie schimmern nun blaugrün.

Meine Antwort scheint ihn nur noch mehr herauszufordern. Seine Hände verschwinden unter meinen Rock und plötzlich spüre ich seine Daumen, die meine Klitoris massieren. Mir entfährt ein kleiner Laut und ich beiße mir auf die Lippen. Scheiße, ich wollte doch keine Reaktion zeigen.

»Du bist nass«, murmelt er und massiert mich weiter, schließt genießerisch die Augen.

»Und du hart«, flüstere ich, um ihm bloß nicht das letzte Wort zu überlassen.

»Das stimmt«, gibt er zu. »Es liegt daran, dass ich jetzt gerne in dir wäre. Mir würde es gefallen, wenn du nichts als diese Manschetten tragen würdest. Ich bin mir sicher, dass du einen wunderschönen Body hast. Ich spüre es förmlich an meinen Fingern.« Er reibt mich weiter, fester, und treibt mich damit fast an den Rand eines Orgasmus, den ich mir auf keinen Fall zubilligen werde.

»Sag mir, ob dir gefällt, was meine Finger mit dir machen.« Er hält die Augen geschlossen.

Vielleicht sollte ich nicken, dann würde er nicht hören, wie sehr mir sein Spiel hier gefällt.

»Sag es laut, ich will deine Stimme hören, wenn du es sagst.«

»Ja, verdammt! Ja, es gefällt mir.«

»Wie sehr?«

»Absolut.«

»Aber du willst nicht, dass es dir gefällt? Habe ich recht?«

»Ja.«

»Warum?«

»Weil ich deine Angestellte bin.«

Mittlerweile atme ich schwer. Diese Berührungen lassen mich nicht kalt. Mein Körper will mehr, mein Verstand dagegen plädiert für den sofortigen Abbruch dieses Szenarios. Doch ich habe die Rechnung ohne Don gemacht. Seine Finger werden immer aktiver. Er schiebt meinen Slip zur Seite, um meine blanke Haut zu massieren.

»Verdammt, du bist rasiert. Damit habe ich nicht gerechnet.«

»Gefällt es dir?«, frage ich stöhnend und werfe meinen Kopf in den Nacken.

»Ja«, knurrt er leise. »Und gefällt dir das?« Er meint seine Berührungen.

»Ja«, hauche ich und es ist sogar die Wahrheit. Ich stehe kurz davor, alle meine Prinzipien über Bord zu werfen und hier vor ihm zu kommen. Ich fühle mich mit einem Mal so lebendig, als wäre ich aus einem tiefen Schlaf endlich wieder erwacht. Das pure Leben scheint sich zwischen meinen nassen Schenkeln abzuspielen. Es ist beängstigend und berührend zugleich.

»Du fühlst dich wahnsinnig an. So feucht und so heiß, als würde ich meine Finger in den Vorhof der Hölle halten. Wie gerne würde ich sie durch meinen Schwanz ersetzen.«

Ein Mache es doch! liegt mir auf der Zunge, doch ich beiße mir auf die Lippen.

»Würde es dir gefallen?«

»Würde es dir gefallen?«, frage ich, statt eine Antwort zu geben.

»Reiz mich nicht, es auszuprobieren«, knurrt er, »antworte mir.«

»Nein, es würde mir gar nicht gefallen.«

»Und warum nicht?«, fragt er überrascht.

»Weil ich mich niemals so ausliefern würde.« Mit letzter Kraft gelingt es mir, meiner Stimme einen so kühlen Klang zu verleihen, als gäbe es seine intime Berührung gar nicht. Ich blende sie aus. Wie ich das mache, ist mir ein Rätsel.

Er öffnet seine Augen, blickt auf mich herunter und nickt. »Gut«, meint er rau, »dann sind wir uns ja einig. Ich fange nie etwas mit Untergebenen an.«

Er zieht seine Hände unter meinem Rock hervor, öffnet die Manschetten und hilft mir auf die Beine.

Auf dem Weg zur Tür steckt er sich einen Finger in den Mund und leckt genüsslich meinen Saft ab. »Aber schade ist es trotzdem, schade um diese Verschwendung, denn du schmeckst köstlich.«

Das Bild wird mich den Rest des Abends verfolgen.

Dann öffnet er die Tür und ist verschwunden.

Kapitel 3

Wir erschrecken über unsere eigenen Sünden,

wenn wir sie an anderen erblicken.

(Johann W. von Goethe)


Übermüdet fahre ich Richtung 1 Schroeder Plaza zum Police Department an der Tremont Street. Der erste Arbeitstag ist immer der Schlimmste. Für mich zumindest. Ich weiß nicht, welchem Partner ich zugeteilt werde, wie mein Chief sich verhält, und kann nur hoffen, dass mir der Commissioner nicht direkt über den Weg läuft.

Den Wagen parke ich auf einem der für die Angestellten vorgesehenen Plätze. Noch bin ich pünktlich. Also bewege ich mich mit großen Schritten Richtung Eingang.

Ich melde mich beim Chief an, der bereits auf mich wartet. Man weist mir den Weg, und als ich die Tür öffne, zerfallen alle meine Hoffnungen, dem Commissioner nicht zu begegnen, zu Staub. Ich fühle mich wie ein Vampir, den das Tageslicht berührt.

»Ah, da bist du ja. Auf die Sekunde pünktlich, das schätze ich so an dir. Chief Barken, darf ich Ihnen meine Nichte Catherine Sagnier vorstellen? Sie kommt aus Chicago und hat sich hierher versetzen lassen.«

Chief Barken, ein sechzigjähriger pausbäckiger Mann, der dazu auch noch einen Kopf kleiner ist als ich, reicht mir lächelnd die Hand. »So, Sie sind sicher das Patenkind, von dem der Commissioner so viel spricht. Freue mich, Sie kennenzulernen, Sagnier.«

»Chief«, ich reiche ihm lächelnd die Hand. Dann frage ich todernst: »Können wir das Patenkind bitte ganz schnell vergessen?« Erst dann wende ich mich meinem Onkel zu und küsse seine Wange.

»Du schämst dich meiner doch wohl nicht?«, fragt er mit einem liebevollen Lächeln in den Augen.

»Nein, aber ich möchte verhindern, dass jemand denkt, ich hätte diesen Posten nur bekommen, weil du mich über ein Taufbecken gehalten hast.«

»Dafür können wir sorgen, nicht wahr, Chief Barken?«

Der Chief nickt und strahlt mich weiter an. Wieder jemand, der mich falsch einschätzt. Ich kann es in seinem Gesicht lesen. Nette Titten, hübscher Arsch, nichts dahinter steht ihm förmlich auf die Stirn geschrieben.

»Geben Sie ihr den besten Kollegen und sie wird ihre Arbeit gut machen. Dafür verbürge ich mich. Schließlich hat sie die Polizeischule mit Auszeichnung bestanden und da hatte ich meine Finger nicht im Spiel.« Onkel Harvey gibt dem Chief einen Klaps auf die Schulter und verlässt lachend den Raum.

Der Chief reicht mir über den Tisch zwei Dinge an - meine Polizeimarke und meine Waffe. Dann nimmt er den Hörer in die Hand. »Schick O’Brian zu mir ins Büro!«, bellt er ins Telefon.

»Ich stelle Ihnen unseren besten Mann zur Seite, aber nicht, weil Sie mit dem Commissioner verwandt sind ...«

»Sondern weil ich eine Frau bin?«, ergänze ich seinen Satz.

»Fallen Sie mir nicht ins Wort, Sagnier. Warum tragen Sie einen französischen Namen?«

»Mein Vater ist Franzose. Meine Mutter, die Schwester des Commissioners, lebt mit ihm seit einigen Jahren in Frankreich. Ich bin aber in Chicago aufgewachsen, falls es Sie interessiert.«

»Tut es nicht. Mich interessiert einzig und allein, dass Sie Ihren Job gut machen, und wie ich aus Ihrer Akte entnehmen kann, tun Sie das.«

Ohne, dass es an der Tür klopft, wird sie geöffnet und ein Mann betritt den Raum.

»Sie wollten mich sprechen, Chief?«

Abrupt drehe ich mich um und fasse es nicht, in das Gesicht von Donnacha O’Brian zu schauen.

»Ja, O’Brian, ich wollte Sie sprechen. Ich will Ihnen nämlich Ihren neuen Partner oder, besser gesagt, Ihre neue Partnerin vorstellen. Das ist Detective Catherine Sagnier aus Chicago. Sie wurde hierher versetzt.« Er wendet sich an mich. »Detective, das ist Lieutenant Darragh O’Brian. Ab sofort Ihr neuer Partner.«

Darragh?

Ich kann es nicht glauben. Vor mir steht eindeutig Don und nicht Darragh. Was wird hier gespielt? Zu spät merke ich, dass er mir die Hand hinhält. Ich greife danach und sofort spüre ich das vertraute Prickeln auf meiner Haut. Er blickt mir kurz in die Augen, doch nichts darin verrät, dass wir uns gestern begegnet sind. Dass seine Finger in mir steckten.

»Chief, Sie wissen, dass ich immer allein arbeite«, höre ich ihn sagen.

»Jetzt nicht mehr. Anweisung vom Commissioner. Miss Sagnier soll mit dem Besten zusammenarbeiten, und das sind Sie, O’Brian.«

»Dann werde ich mit dem Commissioner reden.«

»Keine gute Idee. Sie ist sein Patenkind.«

Oh, vielen Dank auch! So viel zum Thema Geheimhaltung.

»Können wir los?«, frage ich genervt. Da ich nicht weiß, wo ich hin muss, bleibe ich an der geöffneten Tür stehen.

O’Brian wirft mir einen bösen Blick zu und geht an mir vorbei. »Kommen Sie schon«, murmelt er und läuft in das Großraumbüro.

»Das sind unsere Schreibtische«, meint er und zeigt auf zwei, die abgelegen in der Ecke stehen. Eine Trennwand schützt uns etwas vor den Blicken der anderen, die unweigerlich hinter uns her starren.

»Miss Sagnier ...«, beginnt er, doch ich unterbreche ihn sofort.

»Bitte, findest du nicht, dass Cate angebrachter wäre?«

Er schaut mich an, als würde er nicht verstehen, worauf ich hinaus will.

»Nun, wir scheinen doch beide ein Doppelleben zu führen«, versuche ich ihm auf die Sprünge zu helfen, aber er reagiert nicht darauf, jedenfalls nicht so, wie ich erwartet hätte.

Er runzelt allerdings die Stirn. »Lass uns einfach hier verschwinden. Ich will mit dir reden«, sagt er knapp, dann dreht er sich um und geht.

Wir fahren durch die Straßen Bostons und schweigen uns an. Ich werde mit Sicherheit nicht zuerst das Wort ergreifen. Er hatte seine Finger in mir, er ist am Zug.

Ab und an schaue ich zu ihm hinüber. Seine Locken hat er mit Gel gebändigt. Im Tageslicht leuchten seine Augen mehr blau als grün, aber sonst sieht er wie gestern Abend aus.

»Was?«, fragt er ungehalten.

»Ich fasse es einfach nicht, dass gerade du mein Partner sein sollst«, stoße ich atemlos hervor. »So viele Zufälle gibt es nicht.«

Er schaut mich an und mein Herz rutscht mir in die Hose. Dieser Blick kann wirklich Eis schmelzen.

»Warum nennst du dich Darragh?«

»Weil das mein Name ist.«

»Ich dachte, du hießest Donnacha.«

Ein feines Lächeln huscht über seine Lippen. »Don.«

»Ja, sorry, dann eben Don.«

»Welches ist dein richtiger Name?«

»Catherine, natürlich, Amandine ist sozusagen mein Künstlername. Kann ich davon ausgehen, dass mein Geheimnis bei dir sicher ist?«

Darragh gibt Gas, als die Ampel auf Grün schaltet. »Wenn meines auch bei dir sicher ist, sehe ich keinen Grund, deines auszuplaudern.«

»Dann sind wir also wirklich so was wie Partner?«, frage ich kleinlaut.

Er nickt und parkt den Wagen.

»Wie lange bist du schon in Boston?«, fragt er und steigt aus.

»Seit einer Woche.«

»Was kennst du von Boston?«

»Außer dem Club nichts.«

»Das werden wir ändern.«

»Woran arbeitest du gerade?«

»Ich habe gerade den Mord an einem 16-jährigen Mädchen aufgeklärt. Aber es verschwinden immer wieder neue Mädchen hier in der Stadt.«

»Was glaubst du, was dahinterstecken könnte?«

Er hebt die Schultern. »Ich bin auf der Spur eines Mädchenhändlerrings, aber der Chief will davon nichts hören.«

Ich bleibe am Auto stehen. »Warum?«

»Das ist eine lange Geschichte, die ich dir mal bei einem Bier erzählen kann.«

»Vielleicht heute Abend?«, frage ich.

»Musst du nicht in den Club?« Er zieht eine Augenbraue hoch.

»Natürlich, und wie sieht es mit dir aus?«, frage ich herausfordernd.

»Warum hast du die Arbeit im Club angenommen? Verdienst du nicht genug?«, geht er einfach darüber hinweg.

Ich zucke die Schultern. »Das werde ich dir vielleicht mal bei einem Bier erzählen.«