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Andreas Bauernfeind

Herausforderung Klimanwandel

Haus an Klimawandel anpasen





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80331 München

1. Einleitung

 

  1. 1. Einleitung

Die Starkregen-Ereignisse im Frühsommer und Sommer 2021 kamen zwar für viele Menschen in Deutschland überraschend, angekündigt hatten sie sich trotzdem. Stürme, Hitzeperioden wie 2018 und 2019 und immer wieder extreme Regenfälle werden in den nächsten Jahren noch weiter zunehmen. Das zumindest besagt die Statistik. Zwischen 2002 und 2017 verursachten Starkregenfälle in Deutschland bereits 6,7 Milliarden Euro Schaden. Davon entfielen allein 1,3 Millionen Euro auf Schäden an Wohngebäuden.

Die extremen Wetterereignisse sind auf den Klimawandel zurückzuführen, und sie haben enorme Auswirkungen. Denn natürlich ist nicht nur der Komfort von Menschen betroffen, sondern es geht um die Sicherheit. In den Jahren 2002 bis 2017 waren die Bewohner und Bewohnerinnen von Sachsen am häufigsten betroffen: 133 von 1.000 Wohngebäuden verzeichneten im Schnitt Schäden durch Starkregen. 2021 traf es Teile von Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. Auch in Hessen, Bayern, Baden-Württemberg und in Berlin kommt es immer wieder zu extremen Wetterlagen, die die Sicherheit gefährden.

 

Ein gemeinsames Forschungsprojekt von GDV (Gesamtverband der Deutschen Versicherungs-wirtschaft) und DVD (Deutscher Wetterdienst) ergaben, dass die Bereitung der Regenfolgen die betroffenen Hausbesitzer/-innen im Schnitt 5.293 Euro kostete. Aber Starkregen ist nicht das einzige Problem. 2018 war ein extrem trockenes Jahr und ging aufgrund der Hitzeperiode in die Aufzeichnungen ein. Gleichzeitig war es ein Jahr mit extrem vielen Starkregen-Ereignissen. 1.349 Fälle von extremem Regen wurden ermittelt. Zum Vergleich: 2001 waren es noch 281.

Schaut man sich die Orte der problematischen Wetterereignisse auf der Karte an, fällt auf: Es gibt eigentlich keine Regionen, die stärker oder weniger stark gefährdet sind. Die einzelnen Landkreise wurden zwar in unterschiedlichem Maße getroffen. Aber generell sind alle Orte Deutschlands gleichermaßen gefährdet. Wer bislang ohne Schäden durch Starkregen, Sturm oder die ein oder andere Hitzeperiode davonkam, hatte schlichtweg Glück. Denn auch das zeigte das Forschungsprojekt: Kurze heftige Starkregen können überall passieren. Als Starkregen definiert wurden alle heftigen Regengüsse von weniger als neun Stunden Dauer. Denn genau diese Ereignisse verursachen extrem viele Schäden. Sie können Häuser innerhalb weniger Stunden komplett unbewohnbar machen.

 

Etwa 43% der Eigentümer von Immobilien in Deutschland haben eine Elementarschaden-versicherung abgeschlossen. Sie sind gegen die Folgen solcher heftiger Regengüsse zumindest finanziell geschützt. Allerdings: Was hilft Geld von der Versicherung, wenn erst einmal das Dach über dem Kopf weg ist, das ganze bisherige Leben davon gespült wurde, die Immobilie nicht mehr nutzbar ist? Geld hilft beim Wiederaufbau - nicht bei der Schadens-vermeidung.

Hinweis: Wir sind uns durchaus bewusst, dass sich der Klimawandel auf die verschiedenen Regionen Deutschlands unterschiedlich auswirkt. Die Landwirtschaft bekommt jede Hitzeperiode anders zu spüren als die Städte. Dennoch sind beide betroffen. Während sich Gemeinden in Flussnähe, an Seeufern und an den Küsten mit Überschwemmungen und Fluten (insbesondere bei Sturm) abfinden müssen, sind Gebäude in anderen Regionen bei starken Regenfällen auf andere Weise betroffen.