Nasr Abdalla

Von Kopftüchern und Scheuklappen

Immigranten und Integration

Wadia und Habib

Meine Eltern

Zum Gedenken

Am Brunnen, al-Gireif (Khartum, Sudan) um das Jahr 1956

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

I   Wann und Warum. Aller Anfang

1. Eine Rechtfertigung oder Vom Mineralwasser und Autounfällen

2. Paulas Geburtstag oder Hast du deine Bibel aufmerksam gelesen?

II. Migranten einst – Die Geschichte meiner Familie

III. Meine Geschichte – Ontogenese und Metamorphose

1. Die fliegende Faluka oder Not am Nil

2. Heuschreckenplage oder Himmelfahrt am Bahnhof

3. Atbara oder Wer ist Emir Mahmud Ahmad?

4. Juba – einst Provinzhauptstadt, jetzt Hauptstadt Südsudans

A) Das Haus

B) Krankenhaus, Schule oder Theater?

C) Bildung und Kultur in Juba

D) Von Freigängern und Kupferverzinkern

E) Expedition und Privileg

5. Die Zisterne gurgelt oder Was fange ich mit den zehn Geboten an?

6. Internat oder Denn sie wussten nicht, was sie taten

7. Portobello Road oder Das Paradies auf Erden

8. Mit einem Ford Anglia von London durch Frankreich und Italien nach Ägypten

9. Ödipus in Khartum?

10. Garden City Khartum

11. Al-Giza oder Eine nicht archäologische Entdeckung

12. Ägyptische Höflichkeit? Wos bringt des?

13. Shubra oder Von Gemüseverkäufern und Kinobesuchen

14. Comboni College – Dressur und Langeweile

15. Er heilte alle und reparierte alles oder Die Leidenschaften des Dr. Habib Abdalla

16. Al-Gireif – ein kurzer Traum oder Der al-Khawaga als Gemüseverkäufer

17. Auf in die Zivilisation. Erlösung oder Illusion?

18. Bad Aibling (Obb.) oder Paradise regained

19. Graz, die Stadt der Volkserhebung oder Wo die Liebe hinfällt

A) Der Titel

B) Ankunft oder Bruchlandung?

C) Herbergssuche

D) Immatrikulation und Inskription

E) Aller Anfang ist schwer

F) Frustration

G) Die Balkanroute

H) Café Hackler

I) Hergouth

J) Wo die Liebe hinfällt!

K) Fauna oder Flora? Von Menschen oder Pflanzen

L) Expeditionen oder Die Erkundung der Urwälder Österreichs

M) „Better to reign in hell than to serve in heaven“! Als ausländischer Student in Österreich – ein Exkurs

N) Privilegierter Nörgler

O) Sein oder nicht

P) Mikrokosmos Dietzen

Q) Weltverbesserer unter sich

R) Geld verdienen? Nichts leichter als das!

S) Ende mit Schrecken

T) Schrecken ohne Ende

U) Die Frau mit unerschöpflicher Energie

IV. Immigranten heute

1. Rückblick in die Vergangenheit Addendum

2. Und jetzt?

3. Rassismus? Ach was, wir sind doch keine Rassisten!

4. Panorama – ein Bild von Afrika

5. Machen Kleider Leute?

6. Ein Schwammerl namens Phallus impudicus

7. ÖNORM oder Brauchen wir eine Norm für Einwanderer?

8. Wos? Können’s des, die Auslända?

9. Die Zwangsdemokratisierung der arabischen Welt

10. Von Dschihad und Identität

11. Epilog

12. Epilog II. Das arme Österreich sucht Schutz vor Schutzsuchenden

V. Gedankenfluss oder Einfach nur Wortklauberei?

1. Gewissenskonflikt oder Die Erleuchtung

2. Die Seele oder Glaube als Versicherungspolizze

3. Wer glaubt, wird selig oder Wer stopft die Schwarzen Löcher?

4. Worum geht es wirklich oder Ideen haben auch ein Ablaufdatum

5. Überleben der Art oder Der ewige Konflikt

Vorwort

Die Idee zu diesem Buch entstand durch die Ermunterung meiner Frau und einiger Freunde, meine Memoiren zu schreiben. Ich habe immer schon Notizen geschrieben über die politischen Ereignisse und die öffentlichen Diskussionen darüber, die gerade in den Medien im Gange waren. Viele davon habe ich als Leserbriefe an Zeitungen geschickt, sehr wenige wurden publiziert. Daher kam ich auf die Idee, diese Notizen in meine Geschichte einzubeziehen. Im Zuge des Schreibens habe ich mich mit manchen Themen intensiver beschäftigt, daraus sind dann die Kapitel, die sich mit Immigranten und mit Religion beschäftigen, geworden. Ich fragte mich dann, ob ich das Manuskript nicht in drei oder zumindest zwei Teile (Bücher) teilen sollte. Aber diese Idee gefällt mir nicht, weil ich nicht nur ein Körper bin, der in der Welt herumgefahren ist, sondern auch ein denkender Mensch. Meine Gedanken sind ein wesentlicher Teil von mir und außerdem auch das Endprodukt dieses nunmehr über 80 Jahre dauernden Verweilens auf Erden.

Nachdem ich fertig geschrieben hatte, dachte ich, mein Buch könne vielleicht mehr Menschen interessieren als nur meine Frau und meine Freunde. Zuerst wollte ich mein Buch einfach „Immigranten“ nennen, um den Bezug von meiner Immigration und meiner Familie zu der öffentlichen Aufregung in Europa herzustellen, die herrschte, bevor die Covid-19-Pandemie alles andere verdrängte.

Aber die Kapitel über Religion stehen für mich in direktem Zusammenhang mit dem Thema, da unser Verhalten anderen Menschen gegenüber von unserem Glauben abhängt. Denn Religion beeinflusst nicht nur unser Verhalten anderen Menschen gegenüber, sondern auch unser politisches Denken, unser Denken überhaupt.

Daher hatte ich das Gefühl, „Immigranten“ sei zu simpel. „Meine Memoiren“ oder „Meine Erinnerungen“ oder Ähnliches sind schon verbraucht. Die Titel zu den einzelnen Kapiteln habe ich mir so ausgedacht, dass sie trotz Bezugs zum Thema Neugier wecken. Leserin und Leser sollen sich fragen: „Was meint er damit?“ So wollte ich es auch mit dem Titel halten. Deswegen denke ich, „Von Kopftüchern und Scheuklappen“ ist besser geeignet als Buchtitel. Er gibt einen wagen Hinweis auf den Inhalt. Aber die Kopftücher und Scheuklappen, die ich meine, beziehen sich nicht nur auf die Bekleidung einiger Muslimas und die Reaktion einiger Europäer und Europäerinnen darauf, sondern auch auf das politische und religiöse Denken, das total von Kopftüchern und Scheuklappen beherrscht sein kann.