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Impressum

© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2020

© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2020

Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung und öffentliche Zugänglichmachung, auch auszugsweise, sowie die Verbreitung durch Film und Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Zustimmung des Verlags.

Projektleitung: Vanessa Lotz

Lektorat: Margarethe Brunner

Korrektorat: Adriane Andreas

Covergestaltung: independent Medien-Design, München: Horst Moser, (Artdirection), Svenja Wamser

Foodstyling: Indrani Roychoudhury

Propstyling: Barbara Emmel

eBook-Herstellung: Lena-Maria Stahl

ISBN 978-3-8338-7604-2

1. Auflage 2020

Bildnachweis

Coverabbildung: Silvio Knezevic

Fotos: Adobe Stock; Getty; istock; Plainpicture; privat; Shutterstock; Stocksy; Silvio Knezevic

Syndication: www.seasons.agency

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Die GU-Homepage finden Sie im Internet unter www.gu.de

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GRÄFE UND UNZER VERLAG
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E-Mail: leserservice@graefe-und-unzer.de

Telefon: 00800 / 72 37 33 33*
Telefax: 00800 / 50 12 05 44*
Mo–Do: 9.00 – 17.00 Uhr
Fr: 9.00 bis 16.00 Uhr (* gebührenfrei in D, A, CH)

Backofenhinweis:

Die Backzeiten können je nach Herd variieren. Die Temperaturangaben in unseren Rezepten beziehen sich auf das Backen im Elektroherd mit Ober- und Unterhitze und können bei Gasherden oder Backen mit Umluft abweichen. Details entnehmen Sie bitte Ihrer Gebrauchsanweisung.

GEWÜRZE IM BLUT

Schon bei meinem ersten Treffen mit Indrani war klar, dass eine unserer wichtigsten Gemeinsamkeiten die Leidenschaft für gutes Essen ist. Die indische Küche liegt Indrani im Blut. Ihr Großvater betrieb früher ein Restaurant und einen Süßwarenladen in Kolkata, vormals Kalkutta. Ihre Großmutter brachte ihr die bunte Obst- und Gemüsevielfalt des Landes auf den Basaren der Millionenstadt bei. Von ihrer Mutter lernte sie die Alchemie der Gewürze und von ihrem Vater erbte sie das geheime Rezept seines legendären Lammcurrys.

Meine kulinarischen Anfänge gingen in eine ganz andere Richtung. Durch meine deutsche Mutter und Großmutter fand ich früh Freude am Backen. Indische Gerichte kamen eher selten auf den Tisch, wenn mein Vater am Wochenende Zeit hatte oder wir zu Besuch bei Verwandten in Indien waren. Durch Indrani wurde schnell mein innerer Bengale geweckt und wir begannen gemeinsam die vielfältige Küche Indiens zu erforschen. Wir haben so viel Spaß, diese Traditionen zu erkunden, dass wir unseren YouTube Channel »Lucky Recipes« gestartet haben, um auch anderen Foodies indische Rezepte und ihre Geschichte näher zu bringen.

Durch die vielfältigen Klimazonen, die zahlreichen Religionen und die kulturellen Einflüsse, die von Südostasien über den mittleren Osten bis nach Europa reichen, haben sich unzählige Esskulturen entwickelt. Der Schlüssel zum authentischen Geschmack sind die vielfältigen Gewürze und ihre richtige Verwendung. Wie und womit man in der indischen Küche würzt, erfahrt ihr in diesem Buch. Lagert ihr eure Gewürze dunkel in einer verschlossenen Dose, habt ihr lange Freude daran. Lasst euch also von der Fülle der verschiedenen Gewürze nicht ins Bockshorn jagen, sondern kocht lieber damit.

Robi Banerjee und Indrani Roychoudhury

INDIEN-BUCKET-LIST

  • TAJ MAHAL, DAS MONUMENT DER LIEBE: Am romantischsten ist ein Besuch bei Vollmond!

  • MASALA DOSA ZUM FRÜHSTÜCK: Der perfekte Start in den Tag mit einem herzhaften Pfannkuchen.

  • DIWALI, HOLI, DURGA PUJA & CO. FEIERN: In Indien folgt Fest auf Fest – das sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen.

  • ZUGFAHREN DURCH INDIEN: Man wird es lieben oder hassen. Aber definitiv nie vergessen!

  • EIN AYURVEDA-RETREAT BESUCHEN: Massagen, Yoga, Essen, Anwendungen mit Kräuterölen – danach fühlt man sich garantiert wie neugeboren.

FÜR IMMER AUF DER SUCHE
Länderquickie

Wer Indien seine Geheimnisse entlocken will, hat sich einer gewaltigen Lebensaufgabe verschrieben. Es gibt uralte Kulturen, unberührte Natur, hunderte Sprachen, tausende Gewürze und mehr als eine Milliarde Menschen. Egal, wie sehr man sich bemüht, man wird nie alle Mysterien des indischen Subkontinents lüften können. Doch gerade diese bittersüße Erkenntnis zieht so viele in den Bann Indiens.

Den typischen Schaum an der Oberfläche erhält man nur, wenn der Tee von weit oben eingeschenkt wird.

  1. Honk, honk, honk. In Indien setzt man keinen Blinker, man hupt. Also Ohren auf beim Autofahren.

  2. Sie sind groß, gelb und unkaputtbar. Die chrom­beplankten Ambassadors sind, laut BBC, die robustesten Taxis der Welt.

  3. Mukhwas statt Kaugummi: Nach dem Essen gibt es oft Fenchelsaat mit Kandiszucker. Für frischen Atem und gute Verdauung.

  4. Die Mango ist die Königin der Früchte. Von April bis Juni gibt es Hunderte verschiedene Sorten, alle mit einem einzigartigen Aroma.

  5. Guest is God. Gastfreundschaft ist ein religiöses Gebot. Unser Tipp: Vor dem Besuch bei indischen Freunden einen Tag fasten – ihr werdet Berge zu essen bekommen!

Der Verkehr in Indien wirkt chaotisch, hat aber System.

DIE TOP-5-ZUTATEN
Helden der indischen Küche

TOP 1: KURKUMA

Kurkuma ist seit über 4 000 Jahren tief in der indischen Kultur verwurzelt. Ob als Arznei, Färbemittel oder Gewürz: etwas Gelbpuder findet sich in fast jedem Gericht. Nicht primär wegen des Geschmacks, sondern aufgrund seiner kräftigen Farbe und antibakteriellen Wirkung. Schmeckt Kurkuma im Gericht hervor, hat man schon zu hoch dosiert.

TOP 2: MASALA

Unter Masalas versteht man die Gewürzmischungen Indiens. Jede Region, ja jede Familie hat ihre eigenen Kreationen. Manche Zusammenstellungen sind minimalistisch mit nur zwei oder drei Gewürzen. Andere haben zehn Bestandteile und mehr. So entsteht ein ganzes Universum aus Farben, Düften und Aromen, das auf seine Entdeckung wartet.

TOP 3: CHILIS

Chilischoten haben in Indien unzählige kulinarische Anwendungsmöglichkeiten. Grüne Chilis geben Gerichten einen frischen Geschmack. Getrocknete rote Chilis entfalten in heißem Öl herrliche Röstaromen. Und Kashmiri-Chilipulver verleiht Currys eine satte rote Farbe. Ach ja, und schärfen kann man mit ihnen auch.

TOP 4: GHEE

In Indien kommen je nach Region gern Kokosöl, Senföl, Sesamöl und Erdnussöl zum Einsatz. Aber Ghee, geklärtes Butterschmalz, findet sich in jedem Vorratsschrank von Mumbai bis Kolkata. Seine lange Haltbarkeit, der hohe Rauchpunkt und der samtige Geschmack machen es unverzichtbar für viele Gerichte.

TOP 5: DAL

Der Speiseplan der meisten Inder ist nicht komplett, wenn nicht mehrmals die Woche Dal in verschiedenen Variationen auf den Tisch kommt. Entsprechend fantasievoll und facettenreich werden Hülsenfrüchte und Linsen zubereitet. Neben Eintöpfen und Suppen gibt es auch Brote aus Linsen und gewürzte Linsensnacks, die man gerne wie Chips isst.

Indien ist ein unfassbar riesiges Land. Auf über drei Millionen Quadratkilometern beheimatet der Subkontinent sechs Klimazonen. Von brennenden Wüsten über eisige Höhen bis zu tropischen Regenwäldern. Diese Vielfalt spiegelt sich in den zahlreichen regionalen Kochkulturen wider. Doch allen Unterschieden zum Trotz dürfen diese fünf Zutaten in keinem indischen Haushalt fehlen.

BASICS & STREETFOOD

Ein schönes Haus steht auf einem soliden Fundament. Das gilt auch für die indische Küche. Mit den folgenden Grundrezepten seid ihr auch für ausgeklügelte Gerichte gut vorbereitet. Und Streetfood-Hits wie Pakoras und Samosas machen Lust auf mehr.

BASMATI-REIS

बासमती चावल

Für 4 Portionen

Zubereitung: ca. 20 Min.

Einweichzeit: ca. 30 Min.

Pro Portion ca. 210 kcal

240 g Basmati-Reis

420 ml Wasser (bzw. nach Packungsangabe)

1 Den Reis in einen Topf füllen. So viel kaltes Wasser dazugießen, bis der Reis ganz davon bedeckt ist. Mit der Hand umrühren und die Reiskörner behutsam zwischen den Fingern reiben. Den Reis in ein Sieb abgießen, sobald sich das Wasser milchig verfärbt. Den Reis zurück in den Topf geben und erneut mit kaltem Wasser bedecken. Vorgang noch 2-mal wiederholen, bis das Wasser klar bleibt.

2 Den Reis 30 Min. in 420 ml kaltem Wasser einweichen. Deckel auflegen und einmal aufkochen lassen. Reis bei mittlerer Hitze ca. 2 Min. köcheln lassen, bis Schaum aufsteigt. Bei Bedarf ein Küchentuch zwischen Topf und Deckel klemmen, damit kein Dampf entweicht.

3 Die Hitze reduzieren und den Reis zugedeckt bei kleiner Hitze 10 Min. quellen lassen. Währenddessen nicht umrühren. Den Topf vom Herd nehmen. Den Reis mit einer Gabel behutsam auflockern und noch 2 Min. offen stehen lassen.

Tipp Für eine aromatische Variante geben Sie vor dem Kochen  2 eingeritzte Kardamomkapseln und 3 Nelken dazu.

PANEER

पनीर

Für 4 Portionen

Zubereitung: 25 Min.

Abtropfzeit: 45 Min.

Presszeit: 3 Std.

Pro Portion ca. 340 kcal

1 Zitrone

2 l Milch (3,8 % Fett)

AUSSERDEM

Passiertuch

1 Die Zitrone halbieren, den Saft auspressen und beiseitestellen. Ein Sieb mit einem sauberen Passiertuch auslegen und über eine Schüssel hängen. Die Milch in einem Topf zum Kochen bringen. Mit einem Kochspatel umrühren und über den Topfboden fahren, damit die Milch nicht anbrennt.

2 Sobald die Milch anfängt zu kochen, den Topf vom Herd nehmen und den Zitronensaft langsam einrühren. Den Topf zurück auf den ausgeschalteten Herd stellen. Die Milch vorsichtig weiterrühren, bis sie komplett geronnen ist. Die ausgeflockte Milch durch das Sieb gießen. Die Molke in der Schüssel auffangen. Die Milchmasse im Sieb kalt abbrausen.

3 Das Passiertuch über der Milchmasse zusammendrehen und die Flüssigkeit auspressen. Zurück ins Sieb legen und ca. 45 Min. abtropfen lassen. Die Konsistenz ist richtig, wenn der Käse noch etwas feucht ist, sich pressen lässt und seine Form behält.

4 Paneer in ein Rechteck von ca. 1,5 cm Höhe pressen und in ein trockenes Küchentuch wickeln. Auf eine flache Unterlage legen, mit einem Gewicht (z. B. Schneidebrett und Konservendosen) gleichmäßig beschweren und ca. 3 Std. pressen.

5 Fertigen Paneer nach Bedarf weiterverarbeiten oder in einer Vorratsdose im Kühlschrank lagern. Innerhalb von 1 Woche verbrauchen.

GHEE

घी

Ghee genießt in der indischen Küche und im Ayurveda einen hohen Stellenwert als reines, vielseitiges Lebensmittel. Für die Herstellung gilt: Je besser die Butter, die man als Grundlage nimmt, desto potenter das Ghee. Wir verwenden gern Bio-Butter von Weidekühen.

Für 2 Schraubgläser (à 400 g)

Zubereitung: 45 Min.

Pro Portion à 25 g ca. 190 kcal

4 Packungen ungesalzene Butter (à 250 g)

1 Die Butter in einem Topf bei mittlerer Hitze zerlassen. Sobald die Butter zu schäumen beginnt, die Hitze reduzieren und den Schaum ohne umzurühren abschöpfen. Die Butter bei kleiner Hitze weiterköcheln lassen, bis sie klar und goldgelb ist. Der entstandene Bodensatz sollte höchstens leicht braun werden.

2 Ein feines Sieb mit Küchenpapier auslegen und über eine Schüssel hängen. Das Ghee zum Klären langsam durch das Sieb gießen.

3 Das warme Ghee in saubere Schraubgläser umfüllen. Vollständig erkalten lassen und dann mit dem Deckel verschließen. Ghee trocken lagern und nur mit einem sauberen, trockenen Löffel entnehmen.

Info Ghee hat bei Zimmertemperatur eine halbfeste Konsistenz und weist kleine Granulate auf. Das ist ganz normal. Sie verschwinden, sobald das Ghee erhitzt wird. Ghee muss nicht im Kühlschrank gelagert werden. Allerdings muss man es vor Feuchtigkeit schützen. Außerdem sollten keine Gheereste über längere Zeit am Glasrand kleben. Wird das beherzigt, ist das Ghee weit über 3 Monate haltbar.

INGWER-KNOBLAUCH-PASTE

अदरक लहसुन का पेस्ट

Für 1 Schraubglas (à 200 g)

Zubereitung: 10 Min.

Pro Portion à 25 g ca. 60 kcal

100 g Knoblauch

100 g Ingwer

4 EL neutrales Pflanzenöl

1 EL Essig

1 Den Knoblauch schälen und grob zerteilen. Ingwer heiß abwaschen und mit der Kante eines Teelöffels die Außenhaut abschaben. Ingwer in grobe Stücke schneiden.

2 Ingwer, Knoblauch und 1 EL Wasser mit dem Blitzhacker oder mit dem Pürierstab zu einer Paste pürieren. Für kleinere Mengen eignet sich auch eine feine Reibe.

3 Fertige Paste mit 2 EL ÖL und dem Essig vermengen. In ein sauberes Schraubglas füllen. Die Oberfläche mit übrigem Öl bedecken. Die Paste hält sich ca. 10 Tage im Kühlschrank. Eine leicht grünliche Verfärbung ist normal und hat keinen Einfluss auf den Geschmack.

Tipp Größere Mengen lassen sich ohne Öl und Essig in einer Eiswürfelform einfrieren. Bei Bedarf die gewünschte Menge auftauen. Bleibt ca. 2 Monate lang aromatisch.