Unser Wetter -
bärenstark erklärt
Michaela Koschak
Machandel Verlag Charlotte Erpenbeck
Haselünne
Illustrationen: www.shutterstock.com, www.morguefiles.com, www.wikipedia.org, sowie verlagseigene Produkte
Bären-Illustrationen: Cory Thomann/www.shutterstock.com
ISBN 978-3-95959-095-2
Ich hoffe, mein Wetterbuch hat dir gefallen, und du hattest Spaß beim Lesen und Experimentieren. und du bist jetzt etwas schlauer als vorher was das Wetter betrifft.
Ich wette, du weißt jetzt mehr über das Wetter als die meisten Erwachsenen und bist gut ausgerüstet für deine ersten Versuche als Wetterfrosch.
Ich bin mir sicher, die ein oder andere gute Wetterprognose wird dir gelingen.
Danke fürs Lesen!
Deine Michaela
P.S.: Schau mal auf meine Webseite, www.michaelakoschak.de/buecher/ , da
wirst du noch einige zusätzliche Informationen finden, die dieses Buch ergänzen!
Warum ist der Himmel blau und Schnee weiß? Wieso bestehen Wolken nicht aus Zuckerwatte? Und warum hat ein Hurrikan nur ein Auge und sieht trotzdem nichts? Diese und viele andere Fragen beantwortet Michaela Koschak seit Jahren im Kinderwetter im MDR-Fernsehen. In diesem Buch hat sie die wichtigsten und spannendsten Wetterphänomene auf einen Blick zusammengefasst. Anschaulich erklärt, mit zahlreichen Fotos und mit Anleitungen für eigene Experimente.
Michaela Koschak ist Diplom-Meteorologin. Seit 2002 moderierte sie verschiedene Wettersendungen, zunächst beim SFB in Berlin, dann beim MDR in Leipzig. 2006 entwickelte sie das Kinderwetter, eine vierminütige Wettererklärsendung für Kinder. Das Kinderwetter läuft immer samstags vor dem Sandmann um kurz vor Sieben Uhr im MDR-Fernsehen.
Vorwort / Was ist überhaupt "das Wetter"?
Wenn man Wetter im Lexikon nachschlägt, erfährt man dort, dass Wetter der augenblickliche Zustand der unteren Atmosphäre zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort ist. Dieser Zustand wird beschrieben durch verschiedene Merkmale wie Temperatur, Wind, Luftdruck, Luftfeuchtigkeit, Bewölkung oder Niederschlag..
Das klingt sehr wissenschaftlich und kompliziert. Dich interessieren vermutlich eher ganz andere Fragen. Warum ist der Himmel blau und der Regenbogen rund? Wieso blitzt es manchmal, ohne zu donnern? Solche und andere Fragen hast du dir doch sicher schon mal gestellt. Meistens können Mama oder Papa ja die Antworten geben. Weil es aber so viele verschiedene Ursachen für das Wettergeschehen gibt, sind auch sie manchmal ratlos. Vielleicht geben sie dir den Tip, im Internet zu googeln oder den schlauen Onkal in Bremen anzurifen, der immer alles weiß. Jetzt habe ich noch eine andere, einfachere Lösuing für dich: lies dieses Buch.
In diesem Buch erzähle ich dir zunächst, wie man das Wetter misst. Danach erkläre ich dir, wie es entsteht. Das Wetter ist deshalb so kompliziert, weil alles miteinander zusammenhängt und ineinander verstrickt ist. Regen gibt es nicht ohne Wolken und blauen Himmel nicht ohne Sonnenschein und Wolken nicht ohne Sonne. Es ist nicht immer ganz leicht, dieses komplizierte Etwas am Himmel, das sich Wetter nennt, zu verstehen.
Ich werde dir das meiste aber sehr einfach erklären können. Dabei unterstützt mich der schlaue Bär Bruno an besonders schwierigen Stellen.
Du musst natürlich nicht das ganze Buch auf einmal lesen. Jedes Kapitel hat ein eigenes Thema. In vielen Kapiteln findest du auch kleine Experimente, die du zu Hause selbst durchführen kannst. Die helfen dir, dass du dir besser vorstellen kannst, wie das Wetter entsteht.
Außerdem habe ich viele Tips für dich, wie du selbst kleine Wettervorhersagen machen kannst. Dann weißt du schon vor deinen Freunden, wie sich das Wetter wahrscheinlich entwickeln wird.
Ich wünsche dir viel Spaß beim Lesen und beim Experimentieren!
Deine Michaela
Damit du verstehen kannst, wie das Wetter funktioniert, müssen wir erst mal diese Merkmale, die das Wetter ausmachen erklären. Im ersten Kapitel möchte ich dir zunächst zeigen, wie man diese Wettermerkmale messen kann. Denn ohne genaue Messdaten kann man das aktuelle Wetter nicht richtig bestimmen, und ohne das aktuelle Wetter genau zu kennen, kann man keine richtige Wettervorhersage machen.
Es gibt Geräte, sogenannte Messinstrumente, die die Wettermerkmale aufzeichnen. Solche Geräte befinden sich in Wetterhütten. In einer Wetterhütte wird das aktuelle Wetter gemessen.
So eine Wetterhütte ist also keine Hütte in der das Wetter wohnt. Obwohl man eine ganze Menge über das Wetter erfährt, wenn man in eine Wetterhütte reinschaut, so, wie du bei deinem besten Freund auch eine ganze Menge über ihn erfährst, wenn du ihn in seinem Zimmer besuchst.
Zunächst möchte ich dir erklären, wie eine Wetterhütte aussieht, damit du dir eine Vorstellung machen kannst, worum es geht. Sie ist ein kleiner weißer Kasten auf Stelzen. Obwohl sie Hütte heißt, ist sie viel kleiner als ein Haus. Sie hat eher die Größe eines ausgewachsenen Vogelhäuschens.
Eine Wetterhütte kann überall auf der Welt stehen, allerdings sollte sie wenn möglich auf einem Stück Wiese oder Rasen platziert sein. Das ist sehr wichtig, denn auf Beton zum Beispiel würde sich die Wetterhütte bei Sonnenschein aufheizen und nicht mehr die richtigen Temperaturen messen.
Dieses Phänomen kannst du selbst mal ausprobieren: Setze dich an einem heißen Sommertag bei praller Sonne auf eine Wiese. Es wird ein Genuss sein. Versuche das dagegen auf einer Steinmauer oder auf Betonboden, der möglicherweise noch schwarz angestrichen ist, dann wirst du dir ordentlich den Po verbrennen. Beton oder dunkle Oberflächen sind nichts für heiße Sommertage, sie heizen sich schnell auf und speichern die Sonnenwärme.
Und da kommt auch schon die erste Erklärung von unseren schlauen Bären Bruno:
Wenn die Sonne scheint, strahlt sie alles an, was ihr gerade in den Weg kommt. Dabei heizen sich aber verschiedene Stoffe unterschiedlich stark auf. Gras zum Beispiel wird kaum heiß. Stein oder Beton dagegen schon mehr, Metall kann sogar richtig heiß in der Sonne werden. Auch Farben reagieren unterschiedlich: Wenn du im Sommer bei sehr hohen Temperaturen dunkle Kleidungsstücke anhast, wirst du sehr schnell schwitzen. Kleidest du dich dagegen mit hellen Sachen, wirst du gut durch diesen heißen Sommertag kommen. Deshalb haben Menschen, die in der Wüste wohnen, häufig weiße Kleidung an.
Vielleicht wunderst du dich, dass Wüstenbewohner trotz der Hitze meist langärmlige Hemden oder Gewänder tragen. Das hängt damit zusammen, dass sie sich durch die langen weiten Ärmel vor Sonnenbrand schützen.
Auf Rasen wird also die gemessene Temperatur in einer weiß angemalten Wetterhütte am wenigsten verfälscht. Zudem ist die Wetterhütte ein Lamellenkasten, das heißt, die Wände des Wetterhüttenkastens sehen aus wie eine Jalousie an einem Fenster. Es sind kleine Brettchen, die quer stehen, so dass sie zwar Luft, aber keine Sonne hineinlassen. So ist die Wetterhütte gut durchlüftet.
Man kann übrigens solch eine Wetterhütte auch Klimahütte oder Thermometerhütte nennen. Die Wetterhütte ist, wie schon gesagt, voll gepackt mit Messinstrumenten, die für Wettervorhersagen sehr wichtig sind. Die Daten, die dort gemessen werden, kommen in einen riesigen Computer. Der rechnet dann das Wetter für morgen und die nächsten Tage aus.
Der Kasten der Wetterhütte, in dem die vielen Messinstrumente wohnen, befindet sich überall auf der Welt immer in zwei Meter Höhe. Das ist so festgelegt und sehr wichtig, damit man die Messdaten miteinander vergleichen kann. Wenn die eine Wetterhütte in nur einem Meter Höhe steht und eine andere Wetterhütte drei Meter hoch gebaut wurde, dann werden die beiden Wetterhütten unterschiedliches Wetter messen. Und das selbst dann, wenn sie in derselben Straße, im selben Garten und auf demselben Rasen stehen.
Das liegt daran, dass sich die Temperatur mit der Höhe verändert. Am Erdboden ist es am Tage normalerweise am wärmsten, mit der Höhe wird es zunehmend kälter. Das merkst du, wenn du Urlaub in den Bergen machst. Im Tal ist es noch schön warm und angenehm, wenn du aber auf einen Berggipfel wanderst, dann wird es deutlich frischer. Wenn nun ein Temperatur in einem Meter Höhe steht und das andere in drei Meter Höhe, dann kann man diese Werte nicht sinnvoll miteinander vergleichen. Das ist, als ob man Äpfel mit Birnen vergleicht. Und deshalb ist der Wetterhüttenkasten überall auf der Welt in zwei Metern Höhe aufgebaut.
In dem Kasten befinden sich vier Thermometer:
Einmal ein ganz normales Thermometer, wie du es vielleicht auch vor deinem Küchenfenster oder auf der Terrasse zu hängen hast.
Zudem gibt es ein Minimum-Thermometer. Mit dem wird die tiefste Temperatur der Nacht ermittelt.
Außerdem haben wir ein Maximum-Thermometer. Damit misst man die höchste Temperatur des Tages.
Und dann gibt es noch ein sogenanntes Feuchtthermometer. Dieses Thermometer hat einen kleinen nassen Strumpf an, hat also quasi immer nasse Füße. Die Temperatur, die hier gemessen wird sagt etwas über die Luftfeuchtigkeit aus.
Es ist ein normales Thermometer. Allerdings steckt das untere Ende des Thermometers in einer nassen Socke. Wenn jetzt Luft um diesen nassen Fuß strömt, verdunstet etwas Wasser. Dazu ist Energie nötig und diese Energie wird der Luft drum herum entzogen. Dadurch ist die Feuchttemperatur fast immer niedriger als die normale Temperatur. Die einzige Ausnahme ist bei Nebel, denn dann ist nicht nur die Socke feucht, sondern die ganze Luft rund um das Thermometer. Normalerweise misst also das trockene Thermometer immer eine etwas höhere Temperatur als das feuchte. Wenn du nun diese Feuchttemperatur von der normalen Temperatur abziehst, erhältst du die relative Luftfeuchtigkeit. Sie wird in Prozent gemessen, und gibt an wie viel Wasser in der Luft ist. Davon hast du sicher schon gehört: Wenn im Sommer die relative Luftfeuchtigkeit sehr hoch ist, dann ist es schwül draußen und die Hitze ist unangenehm drückend. Wenn allerdings die relative Luftfeuchtigkeit nur bei etwa 20 Prozent liegt, dann kann man auch große Hitze gut aushalten.
In einer Wetterhütte gibt es zudem noch einen Thermohydrographen.
Das ist ein Gerät, welches rund um die Uhr die Temperatur und die relative Luftfeuchtigkeit erfasst. Dabei werden zwei Linien auf ein Blatt Papier gemalt. Damit kann man dann sehr schön zum Beispiel nach starkem Regen sehen, wie es sich durch den Regenguss in kurzer Zeit stark abgekühlt hat und wie gleichzeitig die Luftfeuchtigkeit deutlich angestiegen ist. Dieser Thermohydrograph muss einmal pro Woche aufgezogen werden, wie eine altmodische Uhr. Zudem muss einmal in der Woche ein neuer Papierstreifen eingelegt werden. Sonst wird die Temperatur- und relative Luftfeuchtigkeitskurve der letzten Woche übermalt. Und dann kann man nichts mehr erkennen.
Das sind normalerweise die Geräte, die sich in einer Wetterhütte befinden – damit bekommt man schon eine ganze Menge über das aktuelle Wetter heraus. Und wenn du die etwas komplizierteren Sachen wie Feuchtthermometer, verstehst, bist du selbst schon ein halber Wetterfrosch. Das wissen nicht einmal die meisten Erwachsenen. Es sei denn, du lässt sie mit in dieses Buch schauen.
Aber die Informationen aus der Wetterhütte allein reichen nicht aus, um das Wetter für die kommenden Tage vorherzusagen. In die Riesenmonstercomputer, die das Wetter für die Zukunft berechnen, müssen noch mehr Informationen. Zum Beispiel über Wind, Luftdruck, Sonnenscheindauer und... und... und.
Dafür gibt es neben den Wetterhütten sogenannte Wetterstationen. Sie ähneln ein bisschen den Wetterhütten, sammeln aber noch viel mehr Wetterdaten.
Als erstes gibt es dort natürlich auch eine Temperaturmessstelle. Dabei wird zum einen die „ganz normale“ Temperatur in zwei Metern Höhe gemessen. Allerdings haben wir in der Wetterstation zusätzlich noch einen kleinen Temperaturfühler in fünf Zentimetern Höhe. Mit seiner Hilfe lässt sich feststellen, ob es zum Beispiel in der vergangenen Nacht Bodenfrost gab. Wichtig ist allerdings, dass dieser Temperaturfühler immer „freigelegt“ ist. Er darf nicht mit Gras überwachsen sein oder im Winter im Schnee versinken. Das würde den Temperaturfühler durcheinander bringen, und er würde falsche Werte messen.
Außerdem haben wir in einer Wetterstation ein Barometer. Damit wird der Luftdruck ermittelt. Wenn er hoch ist, gibt es in der Regel schönes Wetter. Wenn das Barometer tiefe Werte anzeigt, ist es meist ziemlich wechselhaft, wolkenreich und nass. Vielleicht hast du zu Hause auch solch ein Barometer an der Hauswand hängen. Neben vielen Zahlen steht dort meistens auch Beschreibungen wie „schön“ und „wechselhaft“ drauf. Das macht das Ablesen leichter.
Eine Wetterstation meldet zudem die Sonnenscheindauer. Wenn es einen strahlend blauen Himmel gibt, werden pro Stunde 60 Minuten Sonnenschein registriert. Wenn Wolken am Himmel langziehen, entsprechend weniger.
Zudem haben wir noch den Windmesser, der die Windrichtung, aber auch die Windgeschwindigkeit aufzeichnet.
Ein anderes Instrument ist der so genannte Niederschlagswächter. Der heißt nicht nur so komisch, sondern er wacht wirklich über den Regen. Er sieht aus wie eine Gabel ohne die mittleren beiden Zacken, also quasi wie der Buchstabe „U“ am Stiel. Durch eine Lichtschranke kann man sehen, ob es in der letzten Minute geregnet hat, also ob Tropfen durch die Lichtschranke gefallen sind. Dabei sieht der Niederschlagswächter natürlich nicht, ob es Regen, Schnee, Hagel oder Graupel war. Aber er weiß – irgendetwas Nasses ist vom Himmel gefallen.
Um zu wissen, wie viel Regen heruntergekommen ist, gibt es außerdem einen sogenannten „Regenpott“. Der ermittelt genau die Menge Regen, die eine Regenwolke abgesondert hat. Dabei besitzt der Regenpott eine Heizung, damit auch im Winter, wenn es schneit, gemessen werden kann, wie viel Niederschlag zusammen gekommen ist. Als Niederschlag bezeichnen wir Wetterfrösche nämlich alle Dinge, die für uns aus Wolken fallen: Regen, Schnee, Graupel, Hagel, Nieselregen und Schneegriesel. Nur wenn Mama aus allen Wolken fällt – dann ist das etwas anderes!
Außerdem haben die Wetterstationen noch einen sogenannten Globalstrahlmesser. Das hört sich recht kompliziert an, ist es aber gar nicht. Damit wird gemessen, wie viel von der Sonnenenergie am Ort der Wetterstation ankommt. Das ist wichtig, zum Beispiel für den Bau von Solaranlagen.
So, nun haben wir eigentlich alle Dinge zusammen, die eine Wetterstation misst. Die meisten Wetterstationen arbeiten automatisch. Aber es gibt auch noch ein paar bemannte Wetterstationen. Dort sitzt ein Meteorologe, der jede Stunde zur Wetterstation geht und dort alle Werte abliest, die die Wetterstation misst. Außerdem schaut er, in welcher Höhe Wolken sind und wie weit man gucken kann, also wie gut die Sicht ist. Vier mal am Tag misst er im Winter die Schneehöhe. Der Meteorologe an der Wetterstation hat also eine Menge zu tun.
Allerdings ist das Ganze sehr teuer, denn der Meteorologe muss bezahlt werden, er lebt ja schließlich von seinem Beruf. Er kann auch nicht 24 Stunden am Stück arbeiten. Deshalb muss es mehrere Meteorologen an einer Wetterstation geben, und die kosten zusammen wirklich viel Geld.
Darum sind die meisten Wetterstationen auf der Welt automatische Wetterstationen, die ihre Daten ganz allein messen und an einen Computer zur Auswertung weiterleiten. So kann ich als Fernsehwetterfrosch in meinem Computer sehen, wie im Moment das Wetter in Afrika oder am Nordpol oder bei dir in der Gegend ist. Das ist sehr praktisch. Natürlich müssen wir menschlichen Wetterfrösche die automatischen Wetterstationen immer mal wieder kontrollieren und säubern. In Deutschland existieren über 1200 Wetterstationen.
Das ist eine ganze Menge. Aber das ist auch gut so, denn je mehr Wetterstationen es gibt, desto besser sind die Wettervorhersagen. Je mehr Daten in den Monstercomputer kommen, der das Wetter für die nächsten Tage berechnet, desto genauer ist die Vorhersage.
Sich zu Hause eine eigene Wetterhütte zuzulegen, ist etwas aufwendig und zu teuer. Aber ein Thermometer ist schon sehr praktisch. Zumindest kann man dann morgens mit einen Blick sehen, wie man sich anziehen sollte Dabei ist es allerdings wichtig, wo du das Thermometer aufhängst. Die meisten befestigen es an der Hauswand. Das ist nicht schlecht, um sich einen Überblick zu verschaffen. Eine korrekte Temperaturmessung bringt das aber nicht, höchstens um herauszubekommen, ob man in kurzer Hose rausgehen kann oder im Winter Handschuhe braucht.
Du kannst selbst mal den Unterschied zwischen der Temperatur eines Thermometers an einer Hauswand und einer korrekten Temperaturmessung herausfinden. Du wirst dich wundern, was es da für Unterschiede gibt, vor allem im Sommer, wenn die Sonne viel Kraft hat und eine Hauswand ordentlich aufheizt.
Dazu brauchst du ein Thermometer, das du an einer Leiter z. B. mit einem Draht in zwei Meter Höhe befestigt. Die Leiter sollte im Schatten stehen, beispielsweise im Schatten eines Baumes. Dort ist das Thermometer auch gut belüftet. Jetzt lese hier die Temperatur ab und dann gehe zu deinem normalen Thermometer, das an einer Hauswand befestigt ist und hoffentlich auch im Schatten hängt. Vor allem bei praller Sonne im Sommer sowie morgens nach einer sternenklaren Nacht wird der Unterschied einige Grade betragen. Denn die Hauswand speichert die Sonnenenergie und die Wärme des Tages sehr lang.
Wenn deine Eltern dir jetzt noch ein Barometer spendieren (du weißt schon, das Gerät, mit dem du den Luftdruck messen kannst), dann bist du schon gut ausgerüstet für deine ersten Versuche als Wetterfrosch.
Schon im ersten Kapitel haben wir immer wieder die Sonne erwähnt. Sie übernimmt eindeutig die Hauptrolle beim Wetter.
Jeder kennt die Sonne, und die meisten von uns haben sie gern. Weißt du noch, als du ganz klein warst und dein erstes Bild gemalt hast? Darauf war wahrscheinlich auch die Sonne zu sehen. Meistens sieht man sie auf Kinderbildern oben in der Ecke als gelben Ball mit hellen Strahlen. Tatsächlich ist sie auch in Wirklichkeit bei schönem Wetter der helle Ball am Himmel, der uns Wärme und Licht spendet.