Maddy´s Huskyfarm

ISBN 9783848276479

Alle Rechte liegen bei der Autorin (www.luckywillow.de)

Covergestaltung sowie Bilder im Buch von Silke Welt

www.hessenhounds.de

Copyright Bilder: Melanie Schumacher/Silke Welt

Herstellung und Verlag: Books on Demand GmbH,

Norderstedt

Maddy`s Huskyfarm

Von

Melanie Schumacher

mit Bildern von

Silke Welt

Books on Demand

Inhalt

Morgenfütterung

Purzeltag

Das bunte Haus

Der Schatz

Der hässliche Baum

Die Goldmünzen

Die Schneeballschlacht

Krummer Wedelpiepstag

Der Dosenturm

Festschmaus

Hundeschule

Unterricht

Lehrerin Maddy

Kinderbesuch

Schirmchens Lieblingsfach

Morgenfütterung

Viele Jahre schon lebte Maddy auf ihrer Huskyfarm mitten im Wald. Die Erinnerungen an ihre Eltern waren verschwunden. Sie kam prima allein zurecht. Über zwanzig vierfüßige Pelzkappen – das waren ihre Huskys - versorgte sie jeden Tag, unternahm die herrlichsten Touren durch den Wald, ging sogar jagen und fischen. Oft ging sie los um Beeren zu pflücken. Spotty, ein Husky mit vielen schwarzen Punkten, begleitete sie dann auf drei Beinen. Ein viertes war scheinbar vergessen worden, als Spotty geboren wurde. Aber das störte ihn überhaupt nicht. Mit seinen zwölf Jahren war er sogar zwei Jahre älter als seine Hundeführerin Maddy.

„Anstelle eines vierten Beines hast du deine schwarzen Punkte bekommen. Man kann im Leben nicht alles haben“, sagte Maddy einmal zu ihm. Spotty konnte prima auf drei Beinen laufen. Er sprang sogar über umgefallene Baumstämme oder fing Mäuse viel schneller als seine Kollegen. Spotty war ein guter Begleiter. Maddy kannte keinen Montag, Dienstag oder Mittwoch. Die Tage hießen zum Beispiel Piepstag – wenn eine kleine Meise auf dem Geländer ihres schiefen Holzhauses piepste–, krummer Tag- wenn die große Birke morgens vom Wind gebogen wurde–, Kitztag- wenn schon morgens früh aus dem Fenster ein Rehkitz zu sehen war–, oder Määähtag – wenn die Ziege Krummhörnchen noch vor dem Milch geben määäh sagte. Es gab natürlich auch noch Wedeltage, wenn alle Huskys bei der Fütterung mit ihren Schwänzen in die gleiche Richtung wedelten, oder Purzeltage – das waren wunderschöne, denn an diesen Tagen purzelten kleine Huskybabys aus den Bäuchen ihrer Mütter. Tja, manchmal hießen sie aber auch piepsiger Kitztag, oder Krummerpurzelmääähtag oder so. Am liebsten mochte Maddy Purzelndewedeltage, denn sie wusste, ihren Hunden ging es gut und der Tag würde schön werden. Eines Morgens – an einem Piepstag – brachte Spotty die Sackhose an Maddys Bettkiste. Maddy hatte zwei Hosen. Eine Latzhose aus Jeansstoff, bei der einer der Träger herunterhing, da ein Knopf fehlte, und eine schwarze Sackhose. Maddy nannte sie so, weil sie so weit war, dass sie einen Sack Kartoffeln darin transportieren könnte. Spotty wollte, dass sie endlich aufstand. Schließlich war die Sonne schon weit oben am Himmel und die Hundebäuchehatten mächtig Hunger. Maddy räkelte sich, hüpfte aus ihrer Kiste, die mit Stroh gefüllt war und zog sich die Sackhose über. Draußen vor ihrem schiefen Häuschen steckte sie ihren Kopf in die Regentonne, schüttelte sich anschließend, wie es die Hunde auch tun würden, und rannte zum Hundezwinger. Spotty humpelte freudig hinterher, an Krummhörnchen vorbei, die ganz laut määääääh meckerte. Maddy stellte sich auf einen großen Baumstumpf und holte tief Luft.

„Guten Morgen Karla, guten Morgen Fritz, guten Morgen Lotte, guten Morgen Rapunzel, gutenMorgen Sternchen, guten Morgen Buddler, guten Morgen Heuler, guten Morgen Träumelie, guten Morgen Frechdachs, guten Morgen Lilo, guten Morgen Zankapfel, guten Morgen Brunhilde, guten Morgen Edgar, guten Morgen Schmusebacke, guten Morgen Knöpfchen, guten Morgen Fresssack-…“ Maddy machte eine kurze Pause– „guten Morgen Röschen, guten Morgen Stups, guten Morgen Schnappi, guten Morgen Nasenbär!“

Völlig erschöpft und glücklich wie an jedem Morgen ließ sich Maddy auf den Rücken ins Gras fallen. Ihre langen zerzausten Haare breiteten sich aus wie ein Wollteppich und eine kleine Meise stibitzte doch glatt eines, um sich ihr Nest einzurichten.

Freudig sprang Maddy wieder auf die nackten, schmutzigen Füße und fütterte ihre pelzigen Lieblinge mit Fischköpfen, Eiern und toten Mäusen von ihrem Dachboden. Manchmal gab es auch ein leckeres Müsli aus Beeren und Nüssen, aber die Fische waren das Beste. Vor allem Fresssack und Buddler liebten es, wenn sie schon etwas älter waren und schön vor sich hin stanken.

Spotty bekam als Erster sein Futter, dann ging es der Reihe nach, bis alle Hunde satt waren.

„Frühstück!“, rief Maddy ganz laut, als sie fertig war. Und schon kam Krummhörnchen angelaufen. Maddy legte sich unter ihren Bauch und pumpte mit ihren Händen die Ziegenmilch aus dem Euter.

„Hm, danke, Krummhörnchen. Gehe jetzt zum Grasen, damit deine Milch morgen auch noch so lecker schmeckt“, sagte Maddy zu ihr.

Sie warf sich noch ein paar Brombeeren in den Mund und fertig war das Frühstück.

„Oje“, sagte sie laut zu Spotty, „jetzt hätte ich doch glatt Karuso vergessen“, und rannte zu einem kleinen Käfig, in dem ein Eichhörnchen saß.

„Hier, Karuso, hast du ein paar Nüsse, ich hoffe, es geht dir heute besser.“