Dr. Albrecht Ostermann

Währungsreform 1948 -

Provisorien der Bizone

Teil 2: Der Netzaufdruck

1. Auflage

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Gliederung

  1. 0.    Vorwort
  2. 1.    Erläuterungen
  3. 2.    Geschichte der Währungsreform
  4. 3.    Die Druckmatrizen für den Netz – Aufdruck
  5. 4.    Die Marken mit Netz – Aufdruck N1 und N2
  6. 4.1  Gemeinsamkeiten aller OPD
  7. 4.2  Besonderheiten einzelner OPD
  8. 4.2.1 Braunschweig
  9. 4.2.2 Bremen
  10. 4.2.3 Dortmund
  11. 4.2.4 Düsseldorf
  12. 4.2.5 Frankfurt
  13. 4.2.6 Hamburg
  14. 4.2.7 Hannover
  15. 4.2.8 Karlsruhe
  16. 4.2.9 Kiel
  17. 4.2.10 Köln
  18. 4.2.11 München
  19. 4.2.12 Münster
  20. 4.2.13 Nürnberg
  21. 4.2.14 Regensburg
  22. 4.2.15 Stuttgart
  23. 4.3  Der Berliner Netzaufdruck N1 und N2
  24. 5.    Makulatur und Besonderheiten
  25. 5.1  Die Akte Schmidt, Köln
  26. 5.2  Weitere Beispiele für Makulatur
  27. 5.3  Klischeenagelabdruck
  28. 5.4  „Kasseler Punkt“
  29. 6.    Fälschungen
  30. 7.    Signaturen
  31. 8.    Quellennachweis
  32. 9.    Danksagung
  33. 10.   Anhang
    1. Anhang 1: Übersicht über den Bestand der Netz – Aufdruckbogen im Archiv für Philatelie der Museumsstiftung für Post und Telekommunikation, Bonn
  34. 11.   Nachtrag zum Bandaufdruck

Vorwort

Die Währungsreform 1948, die in der Bi-Zone durch die Amerikaner und Briten wegen der wachsenden Spekulation von September 1948 auf den 21.Juni 1948 vorgezogen wurde, brachte ein Problem mit sich. Während die Banknoten für eine neue DM – Währung bereits frühzeitig durch die Amerikaner gedruckt worden waren, kam der vorgezogene Termin für die Post zu früh für die zur Währungsreform vorgesehene neue Briefmarkenausgabe. So war man gezwungen, zu improvisieren. Als Lösung blieb nur ein Überdrucken der bisherigen Reichsmark-Marken.

Aus den durchgeführten Recherchen ergeben sich für die Überdrucke neue Erkenntnisse und auch eine Vielzahl von Feldmerkmalen und Plattenfehlern, die es für den Sammler dieser Ausgaben sehr interessant werden lässt, kann er doch in sehr vielen Fällen selbst die Echtheit des Aufdrucks bestimmen und damit von etwaigen Fälschungen trennen. Zusätzlich wird auf Fälschungen beim Netz – Aufdruck sowie weiteren Besonderheiten eingegangen.

Die Ergebnisse zum Band – Aufdruck wurden bereits 2012 vom Verfasser unter ISBN 9783842379121 veröffentlicht. Im vorliegenden Buch werden die Ergebnisse zum Netz – Aufdruck sowie einige Ergänzungen und Korrekturen zum Band - Aufdruck dargestellt.

 

Dr. Albrecht Ostermann

Mitglied Bund Deutscher Philatelisten e.V. (BDPh)

Mitglied Verein der Deutschlandsammler e.V. (INFLA Berlin)

Mitglied Arbeitsgemeinschaft Alliierter Kontrollrat 1946-48 e.V.

Mitglied Bundesarbeitsgemeinschaft AM Post e.V.

Mitglied Arbeitsgemeinschaft Bezirkshandstempel e.V.

Erkelenz, März 2013

1. Erläuterungen

Das vorliegende Buch fasst im Wesentlichen die Recherchen in den Bundes- und Landesarchiven der Bi – Zone und dem ehemaligen Westberlin sowie dem Archiv für Philatelie der Museumsstiftung Post und Telekommunikation zusammen. Zusätzlich wurde die verfügbare Literatur ausgewertet.

Feldmerkmale und Plattenfehler – werden je nach dem Zeitpunkt des Entstehens unterteilt in

Dies gilt speziell für die Aufdruckmatrizen. Für beide Arten - Band und Netz - gab es sogenannte Urklischees mit einigen Fehlern, also den Primärfehlern (PM). Bei der Herstellung der sog. „Stereo“ - Matrizen zur Verteilung an die 15 OPD – ohne Berlin - entstanden offensichtlich weitere Fehler – wie die Auswertung der vorliegenden Matrize der OPD Kiel zeigt, überwiegend durch Gussfehler wie Lunker, Gussspitzen etc. -, so dass verschiedene Typen von Matrizen entstanden. Beim Einsatz dieser Matrizen in der örtlichen Druckerei der jeweiligen OPD entstanden dabei zu den möglicherweise auf die OPD beschränkten Gussfehlern durch die Montage mechanische Beschädigungen und damit zusätzlich spezifische Fehler, die nur dieser OPD zuzuordnen sind. Die Einzelheiten werden in den jeweiligen Kapiteln behandelt. Die Beschreibung des jeweiligen Feldmerkmals kann präzise nur anhand der Position im Aufdruckbogen erfolgen, da der Aufdruck auch oft vertikalen wie horizontalen Verschiebungen unterliegt. Bei einer Einzelmarke kann dies nur anhand des Bildes geprüft werden.

Zur eindeutigen Kennzeichnung im Bogen wird die Reihe sowie die Position des Posthorn in der Reihe angegeben. Zusätzlich die Feldnummer bei normal positioniertem Aufdruck.. In jeder Reihe gibt es 29 Posthörner je Reihe, wenn das angeschnittene Posthorn am Reihenanfang und/oder Reihenende zur Bestimmung der Positionsnummer mitgezählt wird.

Die genaue Betrachtung der Netz – Matrize zeigt auch wiederkehrend Reihen mit geringem Versatz zur vorherigen Reihe, jedoch nicht in dem Maße wie beim Band – Aufdruck.

N1-R02PH02 (F01) beschreibt also ein Merkmal in Reihe 2 beim 2. Posthorn und damit auf Feld 1 im Bogen liegend.

Wichtig zu beachten ist, dass der Aufdruck in allen von den OPD ausgewählten Druckereien im Buchdruck erfolgte und so überwiegend – abhängig von der Intensität des Drucks - die typischen Merkmale des Buchdrucks zeigt:

Eine wesentliche Besonderheit kommt noch für diese Währungsprovisorien hinzu: Da die Briten und Amerikaner aus Geheimhaltungsgründen für den Überdruck nicht die Staatsdruckerei in Berlin beauftragen wollten, bekamen die 15 OPD von der Zentrale für das vereinigte Wirtschaftsgebiet in Frankfurt jeweils Matrizen und wurden beauftragt, sich örtlich eine Druckerei, also in der Summe 15, zu suchen, um den Aufdruck in Buchdruck auf den bereits fertig gezähnten RM – Bogen durchzuführen. Die Zusammensetzung des zu verwendenden Schwarz wurde jedoch nicht vorgeschrieben. Also muss man davon ausgehen, dass sehr unterschiedliches Schwarz verwendet wurde. Und es ergeben sich dadurch Aufdrucke von rußig schwarz bis tiefschwarz glänzend.