
Püttjer & Schnierda
Das überzeugende 
Vorstellungsgespräch 
für Führungskräfte
         
Wie Sie Headhunter, Personalprofis 
und Top-Manager überzeugen
         
Campus Verlag
Frankfurt/New York
         
Über das Buch
Für Führungspositionen bewirbt man sich nicht nur anders, auch die Vorstellungsgespräche verlaufen nach einem besonderen Muster. Wer sich darauf nicht gezielt vorbereitet, verschenkt bereits Potenzial. Die Bewerbungsexperten Püttjer und Schnierda stellen die entscheidenden Fragen vor und geben detaillierte Informationen zu Hintergrund, typischen Fehlern und Antwortstrategien. So gewinnen Führungskräfte im Vorstellungsgespräch!
Vita
Christian Püttjer und Uwe Schnierda kennen die Wünsche und Hoffnungen, aber auch Sorgen und Nöte von Bewerberinnen und Bewerbern seit über 25 Jahren. Ihre umfassenden Erfahrungen aus der Optimierung von Bewerbungsunterlagen, aus Einzelcoachings und aus Seminaren bringen sie in ihre praxisnahen Ratgeber ein, die exklusiv im Campus Verlag erscheinen. Die konkreten Tipps, die klare Sprache und die motivierende Unterstützung von Püttjer & Schnierda haben schon über einer Million Leserinnen und Lesern weitergeholfen.
Weitere Informationen und Materialien zum Download finden Sie auf www.karriereakademie.de
Zusatzmaterial zum Download
Danksagung
Einleitung: Die »Hammer und Nagel«-Frage
Lösungen direkt aus der Coachingpraxis
Im Trend: Sieben Kernkompetenzen, die Sie beweisen müssen
Liefern Sie die richtigen Einstellungsargumente
Lösungen und Antworten
Ihr Coaching wartet: Fünf Schritte zum neuen Job
Strategisch und operativ auf Job-Interviews vorbereiten
Schritt IStrategien für Ihren Erfolg im Vorstellungsgespräch
1.Wie coachen wir Führungskräfte?
2.Ihre ausführliche Erfolgsbilanz: Was haben Sie bisher geleistet?
3.Die neue Stelle im Fokus: Welche Einstellungsargumente gehören in die Selbstpräsentation?
4.Headhunter, Vorstände und Personalprofis: Kennen Sie die speziellen Vorlieben?
5.Begründungsbedarf: Warum wollen Sie wechseln?
6.Im Trend: Skalenfragen, Unterschiedsfragen und situative Fragen
Schritt IIIhre Trainingseinheiten
7.Schlüsselfrage: Warum sollten wir gerade Sie einstellen?
8.Kernkompetenz 1: Wie gut ist Ihre Branchen und Fachkompetenz?
9.Kernkompetenz 2: Verfügen Sie über Lösungskompetenz?
10.Kernkompetenz 3: Wie ausgeprägt ist Ihre Innovationskompetenz?
11.Kernkompetenz 4: Wie belegen Sie Ihre unternehmerische Kompetenz?
12.Kernkompetenz 5: Welche Belege können Sie für Ihre Führungskompetenz liefern?
13.Kernkompetenz 6: Wie steht es um Ihre kommunikative Kompetenz?
14.Kernkompetenz 7: Was bringen Sie an internationaler Kompetenz mit?
15.Das Job-Interview auf Englisch
16.Stress- und Fangfragen, unzulässige und unsinnige Fragen
17.Welche Informationen erfragen Sie?
18.Wo liegen Ihre Gehaltsvorstellungen?
Schritt IIINach dem ersten und vor dem zweiten Gespräch
19.Zwischenbilanz: Was spricht für und was gegen die neue Stelle?
20.Nachfass-Mail: Wie sorgen Sie für positive Stimmung?
21.Mit welchen weiteren Auswahlschritten müssen Sie rechnen?
22.Fallstudie: Analysieren und präsentieren unter Stress
23.Kundengespräche: Emotionen im Griff
24.Spezielle Fragen im zweiten Vorstellungsgespräch
Schritt IVTreffen Sie Ihre persönliche Entscheidung
25.Risiken minimieren, Chancen ergreifen
Schritt VDie ersten 100 Tage – überzeugen in der Probezeit
Register
Zusatzmaterial zum Download
ZU DIESEM BUCH ERHALTEN SIE CHECKLISTEN, ÜBUNGEN, TESTS MIT LÖSUNGEN SOWIE MUSTERLEBENSLÄUFE UND -ANSCHREIBEN
1. Gehen Sie in den Bonusbereich zum Buch unter https://www.campus.de/isbn/9783593510538
2. Geben Sie das Passwort PsL3mF ein und laden Sie sich die Daten herunter
Wir danken den Tausenden von Führungskräften, die sich seit über 25 Jahren an uns wenden, um sich durch uns persönlich oder telefonisch coachen, beraten und trainieren zu lassen. Unsere umfangreichen und fundierten Handlungsmöglichkeiten in der Karriere- und Bewerbungsberatung von Führungskräften verdanken wir unter anderem ihrer Bereitschaft, uns offen mitzuteilen, bei welchen Fragen sie im Rahmen von Vorstellungsgesprächen, Stressinterviews, Management-Audits oder Assessment-Centern ins Schleudern, Stolpern oder Schwitzen kamen.
Wir wünschen den leistungs- und aufstiegsorientierten Leserinnen und Lesern dieses Praxisratgebers, dass sie – genauso wie die von uns im direkten Kontakt beratenen Führungskräfte – von unseren konkreten Formulierungshilfen, zahlreichen Beispielen aus der Berufspraxis und strategischen Tipps profitieren können.
Christian Püttjer & Uwe Schnierda
Einführung
»Wie wichtig ist Humor für Sie?«, »Was machen Sie gar nicht gern?«, »Auf einer Skala von 1 bis 10, wobei 10 für den besten Wert steht: Welchen Zahlenwert geben Sie Ihrem Chef beziehungsweise Ihrer Chefin?« und »Ein Hammer und ein Nagel kosten zusammen 1,10 Euro. Der Hammer kostet einen Euro mehr als der Nagel. Wie viel kostet der Nagel?« – alle diese vier Fragen wurden Kundinnen und Kunden von uns in Vorstellungsgesprächen, mit denen Führungskräfte ausgewählt wurden, neben vielen anderen Fragen, schon einmal gestellt.
Für uns skizziert diese kleine Auswahl einen Teil des breiten Spektrums an möglichen Fragen, die in Vorstellungsgesprächen beantwortet werden sollen. Und auf die sich Bewerberinnen und Bewerber durchaus vorbereiten können.
Übrigens, die Lösung für die »Hammer und Nagel«-Frage finden Sie gleich am Ende dieses Einleitung. Und Beispiele für überzeugende Antworten auf die drei vorgestellten und über 200 weitere möglichen Fragen bekommen Sie im weiteren Verlauf dieses Praxisratgebers und Trainingsprogramms für Führungskräfte.
Grundsätzlich verläuft ein Vorstellungsgespräch aus unserer Sicht sowohl für das suchende Unternehmen als auch für die neue Führungskraft dann erfolgreich, wenn eine »doppelte Passung« festgestellt wird. Mit der doppelten Passung meinen Personalprofis, dass neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erstens zur ausgeschriebenen Position und zweitens zur Unternehmenskultur passen sollen.
An dieser Stelle setzt unsere Beratungstätigkeit für Führungskräfte an. Wir wissen aus unserer langjährigen Coachingpraxis, dass es bei der Selbstdarstellung der eigenen Fähigkeiten, Kenntnisse und Stärken einen großen Gestaltungsspielraum gibt. Und wir werden Ihnen in diesem Ratgeber zeigen, wie Sie diesen Spielraum in Ihrem Sinne nutzen können. Es gibt sehr viele Ansatzpunkte, um die Wirkung Ihrer Worte in Vorstellungsgesprächen – und damit letztendlich auch die Chance auf eine Einstellung – deutlich zu erhöhen.
Beispielsweise erleben wir es regelmäßig, dass Führungskräfte die Erfolge der Vergangenheit und ihren eigenen Anteil daran nicht ausreichend thematisieren und konkretisieren und sich auf diese Weise ungewollt als »Durchschnittsperformer« darstellen. Auch kommt es immer wieder vor, dass die vielfältigen Aufgaben im bisherigen Job mit einer taktisch falschen Schwerpunktbildung dargestellt werden, was zu Lasten der zu bewältigenden Hauptaufgaben im neuen Unternehmen geht. Dadurch entsteht dann unabsichtlich der Eindruck eines von den künftigen Aufgaben überforderten Kandidaten. Und es ist auch typischerweise zu beobachten, dass wichtige persönliche Antriebsmomente – wie das Interesse, Arbeitsprozesse zu optimieren, die Freude, die Qualität von Produkten zu verbessern, oder die Begeisterung, innovative Dienstleistungen zu vermarkten – in der »künstlichen« Situation Vorstellungsgespräch völlig unter den Tisch fallen und infolgedessen dem Bewerber eine eher passive Grundhaltung und mangelndes Engagement zugerechnet werden.
Wir werden Sie für diese und viele weitere unbeabsichtigte Stolpersteine in der Selbstdarstellung, die in der Konsequenz oft zu einer Ablehnung führen, in unserem Strategiekapitel »Wie coachen wir Führungskräfte?« (ab Seite 23) gründlich sensibilisieren. Ihr geschärftes Problembewusstsein für ein – fahrlässig – negatives Selbstmarketing in Vorstellungsgesprächen ist der erste wichtige Schritt.
Aber an dieser Stelle bleiben wir nicht stehen. Schließlich reicht es nicht aus, Fehler in Vorstellungsgesprächen zu vermeiden, um andere von sich zu überzeugen. Wir werden Ihnen daher ebenso die aktuellen Anforderungen an Führungskräfte in Personalauswahlverfahren vorstellen und Ihnen mithilfe unserer Beispielantworten ganz plastisch vor Augen führen, wie auch Sie es schaffen können, in Vorstellungsgesprächen inhaltlich zu überzeugen, indem Sie sich als passgenaue, stärkenorientierte und glaubwürdige Führungskraft präsentieren.

Anforderungen an Führungskräfte: Sieben Kernkompetenzen
Zu unserer eigenen Vorbereitung auf Coachings analysieren wir täglich Stellenausschreibungen für Führungskräfte, um letztendlich möglichst viele Schnittstellen zwischen den beruflichen Profilen unserer Kunden und den jeweiligen Stellenprofilen der ausschreibenden Unternehmen herauszuarbeiten. Daher war es für uns naheliegend zu überlegen, welche der vielen unterschiedlichen Anforderungen an Führungskräfte Gemeinsamkeiten aufweisen. Schließlich hat eine aktuelle Systematisierung der Anforderungen auch für Sie den Vorteil, dass Sie nicht bei jeder einzelnen Frage, die Sie gestellt bekommen, ganz von vorne damit beginnen müssen zu überlegen, worauf sie eigentlich abzielt.
Erleichternd für unseren Wunsch nach Systematisierung und Vereinfachung kam hinzu, dass viele unserer Kunden uns vor und nach Auswahlverfahren mit Insiderwissen in Form von kurzen Gedächtnisprotokollen, ausführlichen Powerpoint-Präsentationen oder umfangreichen Leitfäden zur Führungskräftegewinnung versorgten. Dieses kostbare Wissen, das wir selbstverständlich vertrauensvoll behandeln, hat seinen geistigen Ursprung in den an Auswahlprozessen beteiligten externen Personalberatungen (Headhuntern) oder stammt direkt aus den firmeninternen Personalabteilungen.
An diesem Insiderwissen möchten wir Sie gerne teilhaben lassen. Wir haben festgestellt: So unterschiedlich die Anforderungen bezogen auf die jeweilige Stelle, Branche und Unternehmensgröße auch sein mögen, und so verschieden die geforderten Kompetenzen im Einzelfall gewichtet werden – es gibt aufseiten der Unternehmen eine große Übereinstimmung hinsichtlich der aktuellen Vorgaben, denen Führungskräfte genügen sollen. Beschreiben und unterscheiden lassen sich diese sieben Kernkompetenzen, deren Ausprägung in Vorstellungsgesprächen und sich eventuell anschließenden weiteren Auswahlschritten wie Assessment-Centern überprüft werden soll, wie folgt:
Diese sieben Kernkompetenzen, denen Führungskräfte in unterschiedlicher Gewichtung genügen sollen, erheben selbstverständlich nicht den Anspruch auf wissenschaftliche Vollkommenheit. Die hier gewählte Rangfolge der sieben Kompetenzen variiert verständlicherweise von Unternehmen zu Unternehmen. Es gibt Überschneidungen zwischen den einzelnen Kernkompetenzen, sie sind teilweise unscharf und lassen sich nicht bis ins letzte Detail durchdefinieren. Auch die Hoffnung mancher »Personalexperten«, dass ein in Zahlen ausgedrückter Mindestpunktwert bezogen auf die einzelnen Kompetenzen oder ein Gesamtpunktwert bezogen auf alle Kompetenzen die Frage »Hat diese Kandidatin oder dieser Kandidat das Zeug zur Führungskraft?« endlich mit letzter Gewissheit beantworten könnte, wird sicherlich enttäuscht werden.
Schließlich ist es unter Personalberatern, Persönlichkeitspsychologen und Führungskräftetrainern längst unumstritten, dass es nicht einen allgemeingültigen Führungsstil, ein absolutes Führungsideal oder eine vollkommene Führungspersönlichkeit gibt. Wie im richtigen Leben, so gilt ebenso beim Thema Führung, dass Vielfalt ein Wert an sich ist. Unterschiedlich gelebte Unternehmenskulturen und unterschiedliche Aufgabenfelder benötigen glücklicherweise auch unterschiedliche Führungskräfte.
Uns, und sicherlich auch Ihnen, geht es an dieser Stelle denn auch weniger um exakte Wissenschaft als vielmehr um die Praktikabilität und Handhabbarkeit der aufgeführten Kernkompetenzen bei der Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche. Und diese von Ihnen gewünschte Praktikabilität leistet das Modell der sieben Kernkompetenzen mit Sicherheit. Schließlich erleben wir es in unserer Coachingpraxis täglich: Diejenigen Führungskräfte, die wissen, welche Absichten sich hinter bestimmten Fragestellungen verbergen, können mit ihren Antworten überzeugen und schneiden deshalb in Auswahlverfahren besser ab als diejenigen, die planlos im Frage-Nebel stochern, weil sie nicht erkennen können, worum es eigentlich geht.
Aus diesem Grund ist das Herzstück dieses Ratgebers eine gründliche Auseinandersetzung mit den mehr als 200 wichtigsten Fragen in Vorstellungsgesprächen für Führungskräfte (ab Seite 83). Diese Fragen sind den sieben genannten Kernkompetenzen zugeordnet, und Sie werden im weiteren Verlauf anhand zahlreicher Formulierungshilfen und Beispielantworten erfahren, wie Sie durch taktisch geschicktes Antworten das Vorhandensein der Kernkompetenzen bei sich belegen können.
Wir sind uns schon jetzt sicher, dass Sie viel zu bieten haben. Aber in Auswahlverfahren ist es so, dass nicht derjenige oder diejenige die Stelle bekommt, der am besten geeignet ist, sondern die Führungskraft, die sich am besten darstellen kann. Diesen Zustand können Sie bedauern, ändern können Sie ihn aber genauso wenig wie wir. Was Sie aber ändern können, ist die Darstellung Ihrer individuellen Kenntnisse und Fähigkeiten und vor allem Ihrer vielfältigen und umfangreichen Erfahrungen.
Wir sind in unseren Coachings immer wieder begeistert davon, wie viel Führungskräfte zu bieten haben. Den wenigsten geht es darum, sich bloß formal mit Titeln wie Junior Manager, Gruppenleiter, Projektleiterin, Abteilungsleiterin, Senior Manager, Hauptabteilungsleiter, Bereichsleiterin, Niederlassungsleiter, Geschäftsführerin, Managing Director, Vorstand, CFO (Chief Financial Officer), CIO (Chief Information Officer) oder CEO (Chief Executive Officer) zu schmücken.
Was Führungskräfte vielmehr auszeichnet, ist allgemein gesprochen eher die Begeisterung daran, Ideen in Handlungen umzusetzen. Unserer Beobachtung nach ziehen Führungskräfte ihre persönliche Befriedigung an der Arbeit daraus, täglich aufs Neue zu überzeugen, zu gestalten, aufzubauen oder zu optimieren. Und wenn es gelingt, diese Antriebsmomente in Form der richtigen Einstellungsargumente zu bringen, wird ein Vorstellungsgespräch quasi zum Selbstläufer.
Leider verlaufen Vorstellungsgespräche häufig nicht so positiv. Führungskräfte, die sich darauf verlassen, dass die Personalprofis auf der Unternehmensseite oder dazwischengeschaltete Headhunter mit den richtigen Fragen schon dafür sorgen werden, dass es zum Dialog kommt, haben den Trend übersehen, dass heutzutage der Bewerber oder die Bewerberin selbst Einstellungsargumente liefern muss.
Insbesondere bei den von Führungskräften verlangten persönlichen Fähigkeiten wie Engagement, analytisches Denken, konzeptionelles Arbeiten, Innovationsvermögen, Kontaktfreude oder Durchsetzungsstärke ist der Begründungsbedarf besonders hoch. Hier können Sie nur überzeugen, wenn Sie passende Beispiele aus Ihrer bisherigen Berufspraxis einfließen lassen.
Wir werden Ihnen erläutern, wie Sie es schaffen, dass man Ihnen nicht nur zuhört, sondern Ihnen sogar gerne zuhört. Sie werden erfahren, wie Sie sich so präsentieren, dass Ihre beruflichen Stärken in der zeitlich limitierten Situation Vorstellungsgespräch schneller als bisher deutlich und wie von selbst in Verbindung mit den Anforderungen Ihrer neuen Wunschposition gebracht werden.
Viel Erfolg beim Vorstellungsgespräch!
Zur »Hammer und Nagel«-Frage: Achtung, tappen Sie nicht in die beliebte Falle, denn der Nagel kostet nicht 10 Cent und der Hammer einen Euro mehr, sondern lediglich 5 Cent. Denn nur 5 Cent für den Nagel und 1,05 € für den Hammer machen zusammen 1,10 €.
Um Fragen zu Ihrem Humor und zu den Dingen, die Sie gar nicht gerne machen schlüssig zu beantworten, empfehlen wir Ihnen das Kapitel »Kernkompetenz : Wie steht es um Ihre kommunikative Kompetenz?« (Seite 158).
Und mehr zum Einsatz von Skalenfragen und sinnvolle Antworten darauf erfahren Sie im Kapitel »Im Trend: Skalenfragen, Unterschiedsfragen und situative Fragen« (Seite 78).
Einführung
Damit Sie in Ihren Vorstellungsgesprächen nicht mühsam nach Worten, Argumenten und Beispielen suchen müssen, wartet nun ein anspruchsvolles Coachingprogramm auf Sie. Dabei gehen wir in vier Schritten vor. Diese vier Schritte entsprechen unserem Vorgehen im Coaching von Führungskräften.
Übersicht
Schritt I: Strategien für Ihren Erfolg im Vorstellungsgespräch
Beachten Sie unsere 20 wichtigsten Tipps.
Erstellen Sie Ihre ausführliche Erfolgsbilanz.
Arbeiten Sie eine passgenaue Selbstpräsentation aus.
Berücksichtigen Sie die Vorlieben Ihrer Gesprächspartner.
Schritt II: Ihre Trainingseinheiten
Die Schlüsselfrage
Die sieben Kernkompetenzen
Das Job-Interview auf Englisch
Stress- und Fangfragen, unzulässige und unsinnige Fragen
Ihre Fragen
Gehaltsfragen
Schritt III: Nach dem ersten und vor dem zweiten Gespräch
Erstellen Sie eine Zwischenbilanz.
Sorgen Sie durch eine Nachfass-Mail für positive 
Stimmung.
                  
Bereiten Sie sich auf spezielle Fragen im zweiten Gespräch vor.
Schritt IV: Treffen Sie Ihre persönliche Entscheidung
Risiken minimieren, Chancen ergreifen
Schritt V: Die ersten 100 Tage – überzeugen in der Probezeit
Gegenspieler analysieren und 100-Tage-Plan definieren
Schritt I: Gehen Sie Ihre Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche zunächst strategisch an. Setzen Sie sich im ersten Schritt mit den häufigsten und schwerwiegendsten Fehlern auseinander, die Führungskräfte in Job-Interviews begehen, damit Ihr Bewusstsein für Kommunikationsstörungen geschärft wird. Sie bekommen 20 wichtige Tipps, direkt aus unserer Coachingpraxis für Führungskräfte. Damit Sie es in Ihren Job-Interviews besser machen können als unvorbereitete Bewerber, brauchen Sie Argumentationsmaterial. Und dieses Material bekommen Sie, indem Sie gründlich zurückschauen und sowohl Ihre Erfolge als auch Ihre Arbeitsaufgaben der letzten Jahre ausführlich analysieren und bilanzieren. Mit dieser Vorbereitungsleistung haben Sie dann die Basis dafür geschaffen, Ihr berufliches Können im Vorstellungsgespräch in Form einer passgenauen Selbstpräsentation darzustellen. Um Ihre Erfahrungen im Gespräch flexibel kommunizieren zu können, geben wir Ihnen dann abschließend Tipps dafür, worauf Sie im Umgang mit unterschiedlichen Gesprächspartnern achten sollten.
Schritt II: Wir konfrontieren Sie im zweiten Schritt mit über 200 Fragen für Führungskräfte, die Sie überzeugend beantworten müssen. Damit Sie Ideen für Ihre eigenen Antworten bekommen, stellen wir Ihnen sowohl ungeeignete als auch geeignete Antworten vor. Durch die Gegenüberstellung werden Sie schnell verstehen, welche Antworten überzeugen und welche nicht. Passen Sie die geeigneten Beispielantworten so an, dass Ihr individuelles Profil deutlich wird. Idealerweise formulieren Sie Ihre Antworten nicht nur in Gedanken, sondern sprechen sie laut aus und schreiben sie auf! Unverzichtbar dabei sind Ihr Lebenslauf und die jeweilige Stellenausschreibung, behalten Sie bei Ihrem Training beides ständig im Blick. Mit etwas Übung werden Sie dann die Schnittstellen zwischen Ihrer jetzigen Tätigkeit und den neuen Aufgaben konkret und fokussiert herausarbeiten können. Starten Sie nach einigen Tagen auch einen zweiten oder dritten Durchgang, lassen Sie sich die Fragen dann vielleicht von einem Freund oder Bekannten stellen. Sie können sich wie in einem Vorstellungsgespräch gegenüber an einen Tisch setzen. Ihr Trainingspartner fragt, und Sie antworten. Vielleicht nehmen Sie sich sogar mit einer Videokamera auf. Anschließend können Sie gemeinsam die Qualität Ihrer Antworten überprüfen, indem Sie die vorgestellten 20 Fehler in der Selbstdarstellung von Führungskräften heranziehen und überprüfen, ob Sie die Fehler in Ihren Antworten vermieden und es besser gemacht haben.
Schritt III: Das erste Vorstellungsgespräch liegt nun hinter Ihnen. Sicherlich haben Sie schon eine erste Vorstellung davon, ob Sie mit dem neuen Arbeitgeber und den neuen Aufgaben zurechtkommen werden. Damit Sie sich bei dieser wichtigen Entscheidung auf eine breite Basis an Fakten stützen können, sollten Sie das Gespräch strukturiert auswerten. Dabei helfen Ihnen unsere Fragen in diesem Abschnitt. Sollten Sie grundsätzlich an der neuen Stelle interessiert sein, bietet es sich an, eine Nachfass-Mail zu versenden. Dann wissen die Vertreter auf der Firmenseite, dass Sie es ernst meinen. Wie diese Nachfass-Mail ausformuliert werden könnte, erläutern wir Ihnen anhand eines Beispiels. Dann geht es weiter mit Ihrer Vorbereitungsarbeit. Wir stellen Ihnen spezielle Fragen vor, die Sie im zweiten Gespräch erwarten könnten.
Schritt IV: Nach zwei oder drei positiv verlaufenen Gesprächen liegt nun die endgültige Entscheidung an Ihnen. Wenn Sie ein Vertragsangebot bekommen, sollten Sie noch einmal gründlich und in Ruhe abwägen, ob Sie die neue Herausforderung annehmen möchten. Nicht selten kommt es auch vor, dass Sie sich zwischen zwei interessanten Angeboten entscheiden müssen. In jedem Fall ist diese abschließende Entscheidung für Ihr weiteres (Berufs-)Leben von großer Wichtigkeit und sollte daher wohldurchdacht sein.
Schritt V: Die Regeln der Büropsychologie gelten insbesondere in der Probezeit. Damit Sie in den wichtigen ersten 100 Tagen schnell Ergebnisse vorweisen, Erfolge präsentieren und so Ihre Handlungsmöglichkeiten ausbauen können, sollten Sie einen 100-Tage-Plan fixieren und sich überlegen, mit wem Sie strategische Allianzen zur Erreichung Ihrer Ziele eingehen können, wollen oder müssen.
Wir erläutern Ihnen, wie Sie Ihre Kommunikationsstärke, Ihr Verhandlungsgeschick und Ihre Kompromissbereitschaft vom ersten Tag an effektiv einsetzen, um gut in Ihren Job als Führungskraft zu starten.
Schritt I