Die Braut und der Trauzeuge

Als Lea vor dem Stall ihr Pferd absattelte, schlenderte Manuel auf sie zu. Mist, meinte sie zu sich. Was macht der denn schon hier. Sie atmete ein und aus. Dann stutze sie, als ihr was einfiel. Habe ich da was falsch verstanden, wollte sie von sich wissen. Sie dachte nach. Nein, entschied sie. Sie zuckte mit den Schultern. Ben hat gesagt, dass er erst zur Hochzeit kann. Sie streichelte ihre Stute. Jetzt reiß dich zusammen, mahnte sie sich. Sie stöhnte. Du solltest dich freuen, dass er eher da ist, meinte sie zu sich. Sie legte das Haupt an den Hals des Pferdes. So haben die beiden mehr Zeit. Sie tätschelte das Tier. Was ist nur los mit mir, fragte sie sich. Sie schüttelte den Kopf. Du kennst ihn seit deiner Kindheit. Sie spürte die Schmetterlinge im Bauch, als sie daran dachte. Auch wenn du ihn seit dem Studium nicht sahst, fügte sie hinzu. Hör auf damit, mahnte sie sich selbst. Sie drehte sich zu ihm um. Verdammt! Sie seufzte. Er sieht immer noch so gut aus, stellte sie fest. Als sie ihn ansah, spürte sie, wie sie errötete. Rasch senkte sie den Blick, bis sie sich wieder im Griff hatte.