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Entscheidung für das Glück erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
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Produktion: | Jennifer Galka |
Grafik: | Deborah Kuschel (Art Director), Birgit Tonn, Marina Grothues (Foto) |
© 2002 by Joan Elliott Pickart
Originaltitel: „The Royal MacAllister“
erschienen bei: Silhouette Books, Toronto
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe COLLECTION BACCARA
Band 217 - 2004 by CORA Verlag GmbH, Hamburg
Übersetzung: Elke Herms-Guttzeit
Umschlagsmotive: GettyImages_AnnaPoguliaeva, titoOnz
Veröffentlicht im ePub Format in 12/2017 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733754518
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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Alice „Trip“ MacAllister stand vor dem Fünf-Sterne-Restaurant und führte eine hitzige Debatte mit ihrer ärgsten Widersacherin … mit sich selbst.
Wütend begann sie auf und ab zu laufen. Sie wollte nicht hier sein und an dem großen Essen teilnehmen, bei dem die gesamte Fürstenfamilie der Island of Wilshire zugegen sein würde.
Fürstenfamilie! Es war zum Aus-der-Haut-Fahren! Demnächst würde ihre Cousine Maggie einen waschechten Prinzen heiraten! Maggie hatte Devon Renault am Silvesterabend kennen gelernt, als sie Dienst in der Notaufnahme im Krankenhaus hatte. Für die beiden Unschuldsengel war es mehr oder weniger Liebe auf den ersten Blick gewesen.
Jetzt war Anfang März, und Devons Familie hatte es endlich geschafft, die Reise nach Ventura in Kalifornien anzutreten – der Stadt der oberen Zehntausend, in der auch die MacAllisters lebten.
Unglaublich, dachte Trip und setzte ihren Gang fort. Schon als kleines Mädchen hatte Maggie davon geträumt, eines Tages einen Prinzen zu heiraten. Jedes Mal, wenn sie die Kerzen auf ihrer Geburtstagstorte ausblies, hatte sie es sich gewünscht, und genau das würde sie jetzt tun: Ihren Märchenprinzen heiraten.
Alice freute sich wirklich für Maggie, aber … In sechs Wochen würde die Hochzeit auf der Insel stattfinden. Es würde eine richtige Gala-Veranstaltung geben, wie es sich für eine Fürstenfamilie gehörte. Und sie, Trip MacAllister, hatte ihren Besuch wohl in einem Zustand geistiger Umnachtung zugesagt.
Aber über diesen Albtraum konnte sie später nachdenken. Was sie jetzt nervös machte, war die Tatsache, dass man sie drinnen im Restaurant zum Essen erwartete und sie ziemlich spät dran war.
Sie wollte nicht hier sein. Solange sie sich erinnern konnte, waren ihr Familientreffen zuwider. Sie fühlte sich nie wohl in ihrer Haut, war nervös und zählte im Geiste ständig die Sekunden, bis sie gehen konnte. So war es jedes Mal, wann immer sie vom Riesenclan der MacAllisters umgeben war.
Und zu diesem Dinner gehörte tatsächlich eine Fürstenfamilie! Devons Vater, Fürst Soundso … wie war noch gleich der Name? Fürst Chester hielt es für das Beste, die Verlobte seines Sohnes in entspannter Atmosphäre kennen zu lernen und nicht in dem Tohuwabohu, das während einer Hochzeit herrschte.
Toller Mann, dachte Trip seufzend und unterbrach ihre Wanderung auf dem Bürgersteig. Warum hatte sie sich nicht einfach entschuldigt und abgesagt? Aber nein! Sie hatte nicht nur nicht abgesagt, sondern schlimmer noch: Sie trug ein Kleid, das sie sich von ihrer Schwester Jessica ausgeliehen hatte. Es war superkurz und hauteng. Jessica hatte es ein Slip-Kleid genannt.
Trip kam sich darin wie ein kleines Mädchen vor, das Verkleiden spielte. Das einzige hübsche Kleid, das sie besaß, hatte sie bei Jessicas und Daniels Hochzeit getragen, und sie konnte nicht schon wieder in derselben Aufmachung erscheinen. Der Rest ihrer Garderobe bestand aus Jeans, Shorts und legeren Tops. Und dann besaß sie noch dieses billige pinkfarbene Polyester-Fähnchen, das sie trug, wenn sie im Café bediente.
Trip beschloss, nach Hause zu gehen. Ihren Eltern im Restaurant würde sie die Nachricht zukommen lassen, dass sie unter Grippe oder schrecklichen Kopfschmerzen litt, irgendeine lahme Entschuldigung eben, um von hier zu verschwinden. Genau!
Nein! schoss es ihr im nächsten Augenblick durch den Kopf. Das wäre Maggie gegenüber nicht fair. Und dem Rest der Familie gegenüber auch nicht. Nach Jahren emotionaler und räumlicher Distanz versuchte sie doch gerade, zerrissene Bande wieder neu zu knüpfen. Ein Unterfangen, das ihrer Meinung nach bis jetzt nicht gerade gut lief.
Reiß dich zusammen, sagte sich Trip und schlug sich leicht auf die Wangen. Geh endlich rein, und vergiss nicht zu lächeln.
Sie machte gerade einen Schritt auf die Treppe des Restaurants zu, als ein Mann an ihr vorbeiging, ohne sie zu bemerken. Trip blieb stehen. Nervös nestelte er an seiner Krawatte herum und murmelte etwas vor sich hin. Zwei Schritte von ihr entfernt hielt er inne.
„So ein Unsinn“, hörte sie ihn sagen. „Warum muss sich ein Mann einen Schlips umbinden, wenn er zu einem Dinner geht? Wer hat diese Regeln bloß aufgestellt? Und wer hat diese verdammten Dinger erfunden? Wahrscheinlich eine Frau, die Männer hasst.“ Er schlang ein Ende der Krawatte ums andere, zog es durch und drehte sich etwas zur Seite, als er den Knoten bis zum Hemdkragen hinaufschob. „Na also.“
„Er ist zu locker“, sagte Trip. „Und das eine Ende ist zu lang … und … am besten fangen Sie noch einmal von vorn an.“
„Ach was“, sagte der Mann und riss den Knoten auf. „Für zwei Cent lasse ich die Veranstaltung sausen.“
Trip lachte. „Ich würde es sogar für die Hälfte tun.“
„Wirklich?“ Zum ersten Mal sah der Mann sie an. „Würde es Sie nicht Kopf und Kragen kosten, wenn Sie es täten?“
„Ganz sicher“, sagte Trip und erwiderte sein Lächeln.
Himmel! Der Mann machte zwar einen unglaublich mürrischen Eindruck, sah aber einfach toll aus: Groß, wahrscheinlich über einen Meter achtzig, dichtes, pechschwarzes Haar, ein markantes gebräuntes Gesicht. Seine Augen waren von einem Blau, wie sie es noch nie gesehen hatte. Für die langen, dunklen Wimpern wäre eine Frau zur Mörderin geworden. Er hatte breite Schultern, lange, kräftige Beine, und der dunkle maßgeschneiderte Anzug saß wie angegossen. Absolut fantastisch!
„Ich glaube, ich habe die Sache schon lange genug hinausgeschoben.“ Trip seufzte. „Ich gehe jetzt hinein, entschuldige mich für meine Verspätung und werde lächeln, lächeln, lächeln.“
„Warten Sie!“, sagte der Mann schnell.
„Ich soll warten?“ Trip neigte leicht den Kopf. „Könnten Sie diesen Befehl erläutern, damit ich weiß, was Sie meinen?“
„Wie bitte? Oh, es war kein Befehl, sondern eine Bitte. Könnten Sie mir bei der Krawatte behilflich sein? Danach werde ich wohl auch hineingehen. Ich bin spät dran. Ohne eine Krawatte möchte ich mich dort nicht blicken lassen.“
„Nun, ich …“ Trip zuckte mit den Achseln. „Gut. Warum eigentlich nicht?“
Der Mann trat näher, und Trip ergriff beide Enden der Krawatte. Erschrocken stellte sie fest, dass ihre Hände leicht zitterten. Sie holte tief Luft. Hoffentlich merkte der Mann nicht, dass sie sich beruhigen musste. Dann band sie die Krawatte. Zum Schluss klopfte sie leicht auf den Knoten. Bevor sie die Hände sinken lassen konnte, ergriff der Mann sie.
„Danke.“ Seine Stimme klang rau. „Wirklich. Ich danke Ihnen sehr.“
„Bitte.“ Trip erwiderte seinen Blick. Du lieber Himmel! Ihr stockte der Atem. Die Hitze, die seine Hände ausstrahlten, breitete sich bis in ihre Brüste aus, die sich auf einmal schwer anfühlten. Ihre Brustspitzen begannen zu prickeln.
Himmel hilf! Nun jagte die Hitze durch ihren ganzen Körper, strömte tiefer und verursachte dort ein tiefes Pochen. Diese Augen! Sie waren so blau wie das Meer, voll verlockender Geheimnisse. Trip war wie gelähmt. Sie konnte keinen klaren Gedanken fassen. Dieser Mann war ein Fremder … gefährlich und wahnsinnig erotisch.
„Ich …“ Trip wollte etwas sagen und bemerkte dann, dass sie nicht genug Luft zum Atmen hatte.
„Sehen Sie“, sagte der Mann, und seine Stimme klang heiser. „Wenn wir jetzt das Restaurant betreten, werden sich unsere Wege trennen, aber ich würde wirklich gern Ihren Namen wissen. Bitte! Ich bin Brent Bardow.“
Brent Bardow? dachte Trip. Wieso kam ihr der Name bekannt vor? Nein, das war nicht möglich. Wenn sie diesem Mann schon einmal begegnet wäre, würde sie sich zweifellos daran erinnern.
„Ich heiße Tr… ich meine, ich bin Alice“, sagte sie, nachdem sie tief Luft geholt hatte. „Alice MacAllister.“
„Sie machen wohl Witze?“ Brent lachte schallend. „Haben Sie bei meinem Namen nicht etwas läuten hören?“
„Ja, schon, aber …“
„Ich bin Devon Renaults Cousin von der Island of Wilshire.“ Brents Lächeln wurde noch breiter. „Schande über Sie, Alice MacAllister. Sie wollen nicht zu der Party gehen, bei der sich unsere Familien kennen lernen sollen.“
Trip entzog sich Brents Griff, trat einen Schritt zurück und stemmte die Hände in die Hüften.
„Schande über mich?“, sagte sie. „Ich muss Sie wohl daran erinnern, dass Sie sich schon für zwei Cent aus dem Staub machen wollten, anstatt dort hineinzugehen.“
„Ich bekenne mich schuldig“, erwiderte Brent. „Offenbar sind wir beide die schwarzen Schafe der Familien, die reichlich spät zu der Feier kommen. Sollen wir uns in den Kampf stürzen? Da sich heute Abend jeder von seiner besten Seite zeigen will, werden wir wohl mit einem blauen Auge davonkommen.“
Trip lachte. „Darauf würde ich mich nicht verlassen.“ Sie machte eine Pause. „Okay, gehen wir Missetäter hinein!“
Der für die private Feier reservierte Speiseraum war riesengroß, doch die dunkle Holztäfelung an den Wänden und das gedämpfte Licht der Kristallleuchter schufen eine behagliche Atmosphäre. Auf der langen Tafel brannten Kerzen. Das edle Porzellan und die Gläser funkelten und blitzten.
Als eine lächelnde Trip mit Brent den Raum betrat, entstand plötzlich Schweigen, und an die vierzig Augenpaare richteten sich auf die beiden.
„Tut mir leid, ich bin spät dran“, sagten Trip und Brent wie aus einem Munde. Sie sahen sich an und fingen an zu lachen.
„Für deine Verspätung gibt es keine Entschuldigung, Brent.“ Mit finsterem Gesicht blickte Byron Bardow auf seinen Sohn.
„Nun, jetzt sind sie doch da“, meinte Jillian MacAllister und sah ihre Tochter nachdenklich an. „Darf man fragen, wo du gewesen bist?“
„Alles meine Schuld“, erwiderte Brent. „Ich hatte ein ernstes Problem.“ Er fuhr mit der Hand über seine Krawatte. „Alice war so freundlich, das Problem zurechtzurücken.“ Er lächelte breit. „Akzeptiert?“
„Die Erklärung ist nicht viel wert“, erwiderte Brents Mutter Charlane lächelnd. „Aber deine Entschuldigungen sind noch nie besonders einfallsreich gewesen, mein Lieber.“ Sie ließ den Blick über die Anwesenden schweifen. „Das ist unser Sohn Brent.“
„Ich nehme an, die beiden freien Plätze sind für Alice und mich“, sagte Brent und lächelte zufrieden.
„Das sind sie in der Tat“, meldete sich Fürst Chester vom anderen Ende der Tafel zu Wort. „Setzt euch und esst, damit wir gemeinsam weiter feiern können.“
Robert MacAllister, Trips Großvater, hatte den Ehrenplatz am anderen Ende der Tafel eingenommen, gegenüber von Fürst Chester.
„Du siehst heute Abend bezaubernd aus, Alice“, meinte Robert. „Das Kleid ist äußerst vorteilhaft.“
Forrest MacAllister runzelte die Stirn. „Ich glaube, sie hat vergessen, ihr Kleid anzuziehen. Sie trägt einen Slip.“
„Es ist alles in einem, Dad.“ Trip setzte sich auf den freien Stuhl neben ihm. „Es ist Jessicas Schuld. Sie hat mir diesen Slip geliehen, war dann wegen irgendetwas eingeschnappt und wollte mir das dazu passende Kleid nicht geben.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Was soll ich dazu sagen?“
Brent setzte sich auf den Stuhl neben Alice. Im Geiste dankte er demjenigen, der die Sitzordnung für den Abend gemacht hatte, wer immer das war.
„Das stimmt nicht“, wehrte sich Jessica lachend und sah dann ihren Mann Daniel an. „Ist dir jetzt klar, was ich in meiner Kindheit durchgemacht habe? Immer dieselbe alte Leier … alles Jessicas Schuld. Trip hat es vorzüglich verstanden, mich in Schwierigkeiten zu bringen.“
„Amen“, fügte Emily, die dritte der MacAllister-Drillinge hinzu. „Erinnert ihr euch noch an den kleinen Hund, den Trip gefunden hatte und hinter sich nach Hause zerrte? Es war ihr egal, ob er wollte oder nicht. Dann erzählte sie unseren Eltern, dass der räudige Köter hinter mir hergelaufen sei.“
„Mit solchen Geschichten wollen wir erst gar nicht anfangen.“ Robert lachte. „Freut mich, dich kennen zu lernen, Brent. Ich möchte dir meine Familie vorstellen.“
Brent nickte und lächelte, während Robert die Gäste vorstellte.
Trip? dachte er und hörte nur mit halbem Ohr auf die Namen, um sie Gesichtern zuzuordnen. Ihr Großvater hatte sie Alice genannt, aber ihre Schwestern hatten sie mit Trip angesprochen. Merkwürdig. Wahrscheinlich handelte es sich um einen Spitznamen. Für ihn war sie Alice, denn so hatte sie sich ihm draußen vorgestellt.
Alice, dachte er nachdenklich. Wie Alice im Wunderland, die sich auf eine geheimnisvolle Reise begab.
Doch er wollte nicht, dass diese aufregende Frau verschwand und er sie nie wieder sehen würde. Sie war einfach fantastisch. Groß, schlank, so um die dreißig. Die großen braunen Augen und die Pfirsichhaut bildeten einen eindrucksvollen Kontrast. Trotz der Kurhaarfrisur wirkte das blonde Haar äußerst weiblich.
Und dieses Kleid! Wenn man es überhaupt als solches bezeichnen konnte! Es war hauteng und betonte genau die richtigen Stellen. Wenn Alice sich bewegte, schien es die Farbe zu verändern wie … ja, wie ein herrlicher pastellfarbener Opal.
Es gab noch eine ganze Menge über die bezaubernde Miss MacAllister in Erfahrung zu bringen, und Brent leugnete nicht, dass er sich darauf freute, die verschiedenen Teile des Puzzles zu entdecken.
Die Gespräche am Tisch wurden wieder aufgenommen, und der Geräuschpegel ging nach oben, während sich Trip und Brent auf ihre Salate konzentrierten.
„Du heißt Trip?“, sagte Brent leise zu Alice.
Trip machte eine wegwerfende Handbewegung. „Eine alte Geschichte! Und außerdem ziemlich lang.“
„Sie interessiert mich. Willst du mir nicht deine alte, lange Geschichte erzählen?“
Trip steckte ein Radieschen, das die Form einer Blume hatte, in den Mund und schüttelte den Kopf.
„Ein Geheimnis also. Sehr reizvoll.“ Einen Augenblick lang starrte er vor sich hin, dann sah er Alice wieder an. „Was hältst du von folgender Erklärung? Trip ist ein Spitzname, den man dir gegeben hat, bevor aus dir dieses wunderschöne, anmutige Wesen geworden ist, das du jetzt bist. Das war in einer Phase, in der du dauernd herumgetrippelt und beinahe über deine eigenen Füße gestolpert bist. Richtig?“
„Völlig falsch.“ Trip nahm sich eine Kirschtomate.
„Na schön, dann muss ich mich noch mehr anstrengen, es sei denn, du würdest mich aus meiner misslichen Lage befreien und es mir verraten.“
„Nein. Auf keinen Fall.“
„Wie ist das Essen im Pop In Café, Trip?“, fragte Bobby, ihr Cousin.
Trip zuckte mit den Schultern. „Seit ich in den letzten zwei Monaten dort gearbeitet habe, ist niemand daran gestorben. Das Einzige, was ich selbst probiert habe, ist der hausgemachte Obstkuchen, und der ist köstlich.“
„Vielleicht gucke ich mal rein und probiere den Obstkuchen“, meinte Bobby.
Sehr seltsam, dachte Brent. Alice war Kellnerin in einem Café? An diesem Beruf gab es zwar nichts auszusetzen, aber es war ziemlich harte Arbeit, dachte er besorgt. Trotzdem, das war es nicht allein. Es passte einfach nicht zu dem, was Fürst Chester über die Familie erzählt hatte.
Wenn ihn sein Gedächtnis nicht trog, hatten die MacAllisters recht angesehene Berufe. Sie waren einflussreich und wohlhabend und hatten einen untadeligen Ruf. Sie gehörten verschiedenen Wohltätigkeitsorganisationen an. Der Name MacAllister galt etwas. Sie gehörten zu den oberen Zehntausend und zählten zu den Stützen der Gesellschaft.
Alice war Kellnerin?
Diese aufregende Frau gab Brent immer mehr Rätsel auf, und er freute sich darauf, eines nach dem anderen zu lösen. Sie kam ihm wie ein Paket vor, das in mehrere Lagen Geschenkpapier verpackt war und vorsichtig ausgewickelt werden musste.
Er runzelte leicht die Stirn, als er den Salatteller zur Seite schob und Alice von der Seite ansah.
Ein Rätsel, ein Puzzle, ein Päckchen? Mit seinen fast zweiunddreißig Jahren wurde er richtig poetisch, was überhaupt nicht zu ihm passte.
Vielleicht ging die sexuelle Anziehungskraft, die Alice auf ihn ausübte, auf seine Müdigkeit zurück. Er hatte ihre Hände gehalten, als sie seine Krawatte gebunden und so dicht vor ihm gestanden hatte, dass er von wilder Begierde erfasst wurde, die so heiß und explosiv war, dass er glaubte, in Flammen aufzugehen.
So etwas Knisterndes hatte er noch nie erlebt.
„Brent?“ Trips Stimme riss ihn aus seinen Gedanken.
„Ja? Was? Wie bitte?“, fragte er.
„Habe ich dich aufgeweckt?“ Trip lächelte. „Der Kellner möchte wissen, ob du mit deinem Salat fertig bist. Ich verstehe zwar, dass es eine weit reichende Entscheidung ist, aber …“
Brent lachte. „Ja, danke, ich habe genug. Die weit reichende Entscheidung, die ich zu treffen habe, war, ob ich dieses Radieschen esse oder es in eine Vase stelle. Eine ziemlich schwierige Frage. Ich gebe einfach auf und lasse den Teller zurückgehen, damit mein müdes Hirn eine Pause bekommt.“
„Okay“, erwiderte Trip. Sie lachte noch, als der Kellner Brents Salatteller wegnahm.
Wunder über Wunder, dachte sie. Wider Erwarten amüsierte sie sich, und es ging ihr gut.
Das lag an Brent Bardow.
Ja, sie mochte ihn.
Aber …
Trip lächelte, als der Kellner einen Teller mit einer gebackenen Kartoffel, die in flüssiger Butter schwamm, servierte. Dazu gab es grüne Bohnen mit Mandelsplittern und eine saftige Scheibe Roastbeef.
Aber sie durfte nicht vergessen, dass Brent es fertig brachte, sie sprachlos zu machen, und dass ihr die Luft wegblieb, wenn er sie aus seinen unglaublich blauen Augen ansah.
Sie musste sich ins Gedächtnis zurückrufen, wie hilflos und durcheinander sie sich gefühlt hatte, als sie plötzlich von heißer Leidenschaft erfasst wurde. Sie hatte das Gefühl gehabt, dass das Feuer in ihrem Innern außer Kontrolle geriet.
Als Allererstes musste sie sich vor Augen führen, dass Brent eine Bedrohung für ihren Seelenfrieden war, wenn sie sich seiner erotischen Ausstrahlung nicht widersetzte. Niemand, wirklich niemand durfte sie von ihren Plänen abbringen.
Sie konnte seine Gesellschaft genießen, solange er in Ventura war, vorausgesetzt, dass er überhaupt Zeit mit ihr verbringen wollte. Doch sie würde ihn auf Abstand halten, sowohl emotional als auch körperlich.
Kein Problem! Sie hatte sich alles genau überlegt.
„Das Essen ist sehr gut.“ Trip nickte energisch mit dem Kopf.
„Woher weißt du das?“, fragte Brent. „Du hast doch noch gar nichts probiert.“
Der Fürst stand auf, und Trip kam um eine Antwort herum.
„Ich möchte einen Augenblick um eure Aufmerksamkeit bitten“, sagte er. „In euren Gläsern ist der neueste und beste Wein aus Wilshire, der Renault-Bardow, den mein Neffe Brent kreiert hat. Devon flog in die Staaten, um den Wein auf den Markt zu bringen, und hat – wie ihr alle wisst – Maggie kennen gelernt. Ich schlage vor, auf die beiden anzustoßen. Mögen sie ein langes, glückliches Leben zusammen führen und mit vielen Kindern gesegnet werden!“ Fürst Chester nahm sein Glas. „Auf Maggie und Devon.“
Alle hoben ihre Gläser und tranken einen Schluck. Man lobte den guten Wein, und der Fürst nahm wieder Platz.
„Du hast diesen Wein kreiert?“, fragte Trip. „Er ist köstlich. Etwas ganz Besonderes. Ich gratuliere dir, Brent.“
„Danke.“ Er stieß mit ihr an. „Es hat mehrere Jahre gedauert, aber schließlich habe ich erreicht, was ich wollte.“
„Offenbar hast du dich auf dein Ziel konzentriert. Auf deinen Traum.“
Brent lachte. „Es war eher so, dass ich davon besessen war, wie ein verrückter Wissenschaftler. Jedes Mal, wenn ich an die vielen Stunden denke, die ich Tag für Tag in die Arbeit gesteckt habe, fühle ich mich ganz erschöpft.“ Er nahm noch einen Schluck. „Aber es war die Sache wert.“
„Herzenswünsche sind immer Opfer wert“, sagte Trip leise.
„Das stimmt. Hast du auch einen Herzenswunsch, Alice?“
„Und ob!“, erwiderte sie forsch-fröhlich und wandte den Blick ab. „Ich möchte den Besitzer vom Pop In Café dazu bringen, dass die Kellnerinnen andere Uniformen tragen dürfen, selbst wenn ich den Mann damit in den Wahnsinn treibe.“
„Tu das! Viel Glück!“
„Vielen Dank.“ Trip nahm die Gabel in die Hand und begann zu essen.
Ist das wirklich alles, was sie sich für die Zukunft wünscht? fragte sich Brent zweifelnd. Hat sie keine geheime, alles verzehrende Leidenschaft?
„Brent“, sagte Charlane Bardow. „Hat dich die Fluggesellschaft wegen des Rückflugs angerufen? Du wolltest doch morgen zurückfliegen.“
Trips Kopf fuhr in die Höhe. Sie starrte Brent an.
Er wollte Ventura verlassen? Morgen? Dabei war er doch gerade erst angekommen und …
„Nein“, erwiderte Brent. „Sie sollten mich anrufen, wenn in letzter Minute ein Platz frei wird, aber …“ Er drehte den Kopf und lächelte Alice an, bevor er sich wieder seiner Mutter zuwandte. „Es war wohl ein bisschen vorschnell von mir, als ich sagte, ich würde nur eine Nacht bleiben.“
„Oh!“, kam es unisono von Charlane und Byron Bardow, Jillian und Forrest MacAllister, wobei ihre Blicke zwischen Trip und Brent hin und her gingen.
Trip spürte, dass sich ihre Wangen vor Verlegenheit röteten. Sie wusste sich keinen anderen Rat, als ihr Glas auszutrinken.
„Nun, ich …“ Brent räusperte sich. „Als Onkel Chester mit dem Renault-Bardow-Wein auf Maggie und Devon anstieß, wurde mir klar, dass ich eine kleine Pause verdient habe. Ich werde Peter anrufen und ihm sagen, dass er mich vertreten soll. Er ist ein toller Vorarbeiter, und er kann mich jederzeit anrufen, falls es ein Problem in den Weinbergen gibt …“
„Du redest zu viel, mein Lieber“, sagte Charlane. „Wir sind begeistert, dass du noch bleibst. Wenn ich daran denke, dass ich heiße Tränen vergießen musste, damit du überhaupt kommst … Du hast dir eine Erholungspause und ein bisschen Vergnügen verdient.“
„Genau“, sagte Brent und schnitt sein Fleisch. „Genug zu diesem Thema.“
Jillian und Forrest, Charlane und Brent tauschten ein Lächeln und viel sagende Blicke aus, schwiegen aber wohlweislich. Die Lautstärke im Raum nahm wieder zu, während sich jeder dem köstlichen Essen widmete und die Gespräche fortgesetzt wurden.
„Du wolltest gar nicht nach Ventura kommen?“, fragte Trip.
„Nein.“
„Warum nicht?“
„Ich zitiere Sie, Miss MacAllister. Das ist eine alte, ziemlich lange Geschichte. In diesem Augenblick geht mir etwas viel Wichtigeres durch den Kopf.“
„Nämlich?“
Brent lächelte. „Würdest du mir bitte das Salz reichen?“
Während der Nachtisch – Himbeeren in heißer Vanillesauce – serviert wurde, staunte Trip darüber, wie gut sich die Fürstenfamilie und der MacAllister-Clan verstanden. Es kam ihr vor, als würden sie sich bereits seit Jahren und nicht erst seit ein paar Stunden kennen.
Es war nicht nur wegen Brent. Kein Zweifel: Maggie heiratete in eine wunderbare Familie.
Während der Gespräche bei Tisch wurde klar, dass die Besucher zwei Wochen in Ventura bleiben würden. Dann würden Maggie und ihre Eltern mit den Renaults und Bardows zurückfliegen, um die Fürstenhochzeit vorzubereiten. Die anderen MacAllisters würden einen Monat später auf die Insel fliegen.
Zwei Wochen, dachte Trip und warf einen flüchtigen Blick auf Brent. Von der Aufmerksamkeit her zu urteilen, die er ihr schon den ganzen Abend widmete, hatte Brent vor, sie öfter zu sehen, solange er in der Stadt war.
Zwei Wochen! Damit konnte sie umgehen. Wenn Brent sie wirklich begehrte, würde sie es schaffen, seine Gesellschaft zu genießen, ohne irgendwelche festen Verpflichtungen einzugehen. Sie würde eine weitere Frau auf der langen Liste von Frauen sein, die seinem guten Aussehen, seinem Charme und seiner sinnlichen Ausstrahlung erlegen waren – ganz zu schweigen von seinen unglaublich blauen Augen.
Und wir würden beide unseren Spaß haben, dachte Trip selbstsicher und nahm noch einen Löffel von dem köstlichen Dessert.
„Was ist mit dir, Brent? Willst du mitfahren?“, fragte Charlane.
„Nein, danke“, erwiderte er. „Ich war schon ein paar Mal dort, deshalb werde ich diesmal passen.“
Ach du meine Güte, dachte Trip. Sie war so sehr in Gedanken versunken gewesen, dass sie keine Ahnung hatte, worum es ging.
„Hast du vor, mit auf die Abenteuerreise zu gehen?“, fragte Brent.
„Ich … hm … kann nicht. Ich arbeite noch nicht lange genug in dem Café, um mir freizunehmen. Deshalb … nein … ich werde nicht mit nach … nein.“
„Unsere Drillinge waren schon so oft in Disneyland, dass ich es gar nicht mehr zählen kann“, sagte Forrest.
Aha, es geht um Disneyland, dachte Trip. Danke, Dad, dass du das geklärt hast.
„Es gab Jahre“, fuhr Forrest fort, „da steckten die Drillinge die Köpfe zusammen und beschlossen, dass sie zum Geburtstag unbedingt dorthin wollten.“
„Drillinge?“ Brent zog die Augenbrauen in die Höhe und sah dann zu Alice. „Du bist ein Drilling? Das habe ich nicht gewusst.“ Er sah zu Jessica und Emily hinüber. „Ja, klar, jetzt erkenne ich es. Ich habe zwar bemerkt, dass ihr drei euch ähnlich seht, aber … Donnerwetter! Ihr seid sogar eineiige Drillinge.“
„Es ist kaum zu glauben“, sagte Emily. „Denn ich wiege viel mehr als Jessica und Trip. Aber, meine Lieben, nehmt bitte zur Kenntnis, dass ich keinen Nachtisch gegessen und auch keine Sourcream zu meinen Kartoffeln genommen habe. Ich mache ernsthaft eine Diät und habe schon zehn Pfund verloren.“
„Nun, das ist schön für dich, Emily“, sagte Charlane. „Ich hätte auch besser auf die Himbeeren und die Vanillesauce verzichtet. Wahrscheinlich habe ich schon beim bloßen Anblick ein Pfund zugenommen, ganz zu schweigen davon, dass ich das Zeug verschlungen habe.“ Sie seufzte. „Köstlich! Ich habe jeden einzelnen Löffel davon genossen. Schande über mich.“
„Maggie“, wandte sich die Brautmutter Jenny an ihre Tochter. „Hast du Devon fairerweise davor gewarnt, dass es in unserer Familie zahlreiche Zwillinge und Drillinge gibt?“
Devon nickte. „Das hat sie. Wenn wir Babys haben werden … je mehr, desto besser.“
„Das sagst du so einfach, Devon.“ Jillian lachte. „Neun Monate lang habe ich Drillinge mit mir herumgeschleppt. Es ist wirklich kein Vergnügen, das kannst du mir glauben. Ich hatte schon vollkommen vergessen, wie meine Füße aussahen. Grauenhaft.“
„Du warst großartig.“ Forrest gab seiner Frau einen Kuss auf den Mund. „Ich habe vorhergesagt, dass du drei Mädchen bekommen würdest … und siehe da … so war es auch. Damals lag ich bei jeder Baby-Wette richtig. Ich war der Wett-Champion der Familie. Mann, oh Mann, lange Zeit war ich unschlagbar.“ Lachend schüttelte er den Kopf. „Kaum zu glauben, wie viele Jahre seit damals vergangen sind. Aber wir kommen vom Thema ab. Die Frage lautet: Wer will mit nach Disneyland fahren?“
Augenblicklich schien jeder nur noch über die geplante Reise zu sprechen.
„Warst du schon einmal dort, Brent?“, fragte Trip.
Er nickte. „Ja, als ich auf dem College war. Im Gegensatz zu Devon bin ich nicht das erste Mal in den Staaten. Ich habe meinen Abschluss in Landwirtschaft und Weinbau hier gemacht, danach bin ich nach Wilshire zurückgekehrt, wo ich meine Zeit damit verbracht habe, an meinen Trauben herum zu experimentieren.“
„An deinen Trauben herum experimentieren?“, fragte Trip und brach in Lachen aus. „Das ist ein ganz schöner Hightech-Jargon, den Sie hier benutzen, Mr. Bardow.“
„Und Sie, Miss Allister …“ Er senkte die Stimme. „… haben das schönste Lachen, das ich je gehört habe. Ihr Lachen klingt wie ein Glockenspiel im Wind. Es würde den nebligsten Tag mit Sonnenschein erfüllen, und Ihre wunderschönen braunen Augen blitzen vor Freude. Ich … oh ja … mir gefällt der Klang Ihres Lachens.“
„Vielen Dank“, meinte Trip. „Das hat mir noch nie jemand gesagt. Ich glaube, ich habe auch noch nie einen Gedanken daran verschwendet. Lachen ist Lachen.“
„Falsch. Manche Menschen lachen gezwungen, und es wird zur Fassade. Andere wiederum lachen zu laut, weil sie versuchen, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Dein Lachen ist genau richtig.“
„Du bist sehr aufmerksam und … sensibel“, sagte Trip. „Ich bezweifle, dass dir irgendjemand etwas vormachen kann. Du würdest es sofort durchschauen.“
„Darauf würde ich nicht unbedingt setzen“, erwiderte Brent mit ernstem Unterton in der Stimme. „Aber mir gefällt die Vorstellung, dass ich Menschenkenntnis habe. Ich versuche jedenfalls, auch dich zu verstehen, glaub mir.“ Er schwieg. „Also! Was gefällt dir in Disneyland am besten, Alice?“
„Die Bootsfahrt um das kleine Schloss“, erwiderte sie. „Und dir?“
„Die Ohren.“
„Wie bitte?“
Brent lachte. „Am schönsten ist es, eine dieser Mickey-Maus-Mützen zu kaufen und den ganzen Tag mit diesen Riesenohren auf dem Kopf herumzulaufen.“
„Du bist verrückt“, sagte Trip und stimmte in sein Lachen ein. „Du bist lustig und komisch und total verrückt.“
„Das wärst du auch, wenn du dein Leben damit verbringen müsstest, mit Weintrauben zu reden.“
„Aber du liebst deine Arbeit und Wilshire. Stimmt’s?“
„Ja, allerdings.“ Brent nickte. „Wenn du zur Hochzeit kommst, wirst du sehen, wie wunderschön die Insel ist. Wer weiß! Vielleicht willst du nicht mehr weggehen … nie mehr.“
„Ich könnte nicht auf einer Insel leben.“ Trip versuchte den Sprung zu ignorieren, den ihr Herz plötzlich machte.
„Warum nicht?“, fragte Brent stirnrunzelnd.
„Ich weiß nicht das Geringste über Weintrauben.“
„Nun, ich müsste dir nur all das beibringen, was ich über …“ Er sah Alice direkt in die Augen. „… Trauben weiß.“
„Das könnte …“, setzte Trip an, unfähig, den Blick von Brent zu lösen, „… interessant werden.“
Wie von unsichtbaren Fäden gezogen, neigte sich Brent näher zu Alice, wobei sein Blick zu ihren halb geöffneten Lippen wanderte.
Das Räuspern ihres Großvaters ließ Trip zusammenzucken. Sie sah in die Runde und spürte, wie ihr die Röte ins Gesicht stieg, als jeder am Tisch zu ihnen hinüberstarrte. Sie sah ihren Großvater an, der ihr zuzwinkerte und dann aufstand.
„Es war ein wunderschöner Abend“, sagte er. „Aber für mich und Margaret wird es Zeit, nach Hause zu fahren. Fürst Chester! Als Senior der MacAllister-Familie sei es mir erlaubt zu sagen, welch großes Vergnügen es für mich war, dich und deine Lieben kennen zu lernen. Wir freuen uns, dass ihr eine Weile in Ventura bleiben wollt.“
„Diesen Worten schließe ich mich an“, sagte Forrest und schob seinen Stuhl zurück. „Können wir gehen, Jillian?“ Er stand auf und blickte dann über den Tisch. „Trip, ist dein Auto noch in der Werkstatt? Sollen wir dich nach Hause fahren?“
„Ja, meine alte Klapperkiste ist noch in der Werkstatt. Ich bin mit dem Taxi hergekommen, und so werde ich auch zurückfahren. Dad, ihr müsstet einen kilometerlangen Umweg machen.“
„Das ist kein Problem“, meinte Forrest. „Wir werden dich wohlbehalten nach Hause bringen.“
„Forrest!“ Jillian lachte und stand auf. „Du wirst wieder zum Beschützer-Vater. Für die jungen Leute hier ist die Nacht noch jung. Es könnte gut sein, dass Trip den Abend noch nicht beenden will.“
„Das will sie in der Tat nicht“, sagte Brent schnell und sah dann Alice an. „Oder? Hättest du Lust tanzen zu gehen?“
Trip runzelte die Stirn. „Tanzen? Ach, du meine Güte. Ich habe nicht mehr getanzt, seit ich in der High School war.“
„Es ist wie Rad fahren. Das verlernt man auch nicht. Bist du mutig, Alice?“
„Oh, nun …“ Nein, sie musste sehr früh aufstehen, um ihren hungrigen Gästen im Café das Frühstück zu servieren. „Ja, ich würde gern tanzen gehen, sehr gern.“
„Wer hat Lust mitzukommen?“, fragte Brent und ließ den Blick über die Anwesenden schweifen.
Niemand nahm die Einladung an, jeder hatte eine Entschuldigung.
Brent zuckte mit den Achseln. „Anscheinend sind es nur wir beide, Alice im Wunderland.“
„Musst du morgen früh nicht arbeiten, Trip?“, fragte Forrest.
„Sag Gute Nacht, Forrest.“ Jillian stieß ihrem Mann den Ellbogen in die Rippen. „Es ist immer dasselbe mit dir. Gute Nacht, alle zusammen.“
Forrest seufzte. „Du hast recht. Es tut mir leid. Alte Gewohnheiten lassen sich nur schwer ablegen. Gute Nacht, alle zusammen. Es war ein wunderschöner Abend.“
Alle umarmten sich zum Abschied, und zehn Minuten später saßen Trip und Brent im Taxi, unterwegs zu einem bekannten Nachtclub.
„Jetzt hab ich es“, sagte Brent und schnippte mit den Fingern. „Du nennst dich Trip, weil es dir gefällt, Teil eines Triplets, eines Drillings, zu sein. Stimmt’s?“
„Nicht ganz.“ Trip runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf. „Ich habe es gehasst, ein Drilling zu sein. Die Leute fragten immer, wer ich sei. Als ich acht oder neun war, kündigte ich an, dass die Leute mich Trip nennen sollten, da sie mich ja nicht als Individuum sahen, sondern als Teil eines austauschbaren Sets. Der Name ist geblieben. Alle außer meinem Großvater nennen mich Trip.“
„Aha.“ Brent nickte. „Das Leben als Drilling hatte also auch seine Nachteile?“
„Für mich schon“, erwiderte Trip leise. „Jessica und Emily hat es anscheinend nie etwas ausgemacht, aber … das ist jedenfalls des Rätsels Lösung. Jetzt schuldest du mir auch eine.“
„Eine was?“
„Die Lösung eines Rätsels“, erwiderte Trip. „Warum wolltest du die Reise hierher nicht machen? Und warum wolltest du nur zum Essen bleiben?“
Eine ganze Weile sah Brent aus dem Seitenfenster des Taxis, bis sein Blick wieder zu Alice wanderte.
„Sagen wir so: Ich habe keine besonders schönen Erinnerungen an die Jahre, die ich in den Staaten verbracht habe, und ich hatte keine Lust, sie noch einmal aufleben zu lassen.“ Er machte eine Pause. „Aber seit unserer Begegnung freue ich mich, hier zu sein. Du bist hoffentlich nicht abgeneigt, etwas Zeit mit mir zu verbringen, solange ich hier bin, Alice.“
„Gern, aber ich glaube, das ist keine Antwort auf meine Fragen.“
„Aber fast. Und genau passend. Denn wir sind da. Gleich können wir Rock ‚n‘ Roll tanzen oder Hip-Hop, oder wie immer man das heutzutage nennt.“
„Hm“, sagte Trip geistesabwesend. Brent hatte sich sehr gewunden ausgedrückt und ihr keine genaue Antwort gegeben. Was war passiert, als er das College besucht hatte? Dieser Mann hatte wirklich seine Geheimnisse.
Es war Werktag, und der Club war nicht besonders voll. Trip und Brent konnten sich einen der Tische an der Tanzfläche aussuchen. Eine Kellnerin kam. Sie trug einen kurzen Rock mit Fransen, eine Weste über einem Tube-Top, Stiefel und einen weißen Stetson.
„Wir haben Country & Western-Night“, verkündete sie lächelnd. „Was darf ich euch bringen?“
Trip und Brent bestellten alkoholfreie Getränke.
„Ach, du meine Güte.“ Trip beobachtete die Gäste auf der Tanzfläche. „Sie tanzen diesen Twostepp, oder wie immer das heißt. Da bin ich überfordert.“
Brent zuckte mit den Schultern. „Wir warten einfach, bis sie etwas Langsames spielen, und niemand wird merken, dass wir keine Ahnung haben, wie man dieses Western-Zeug in Reihe tanzt.“ Er machte eine Pause. „Über die Ferien bist du nach Ventura zurückgekommen. Wo hast du vorher gelebt?“
„In San Francisco. Drei Jahre. Und davor? Hier und da und überall.“
„Höre ich da zwischen deinen Worten etwa so etwas wie Fernweh heraus?“, fragte Brent und runzelte leicht die Stirn.
„Nein, eigentlich nicht. Ich bin nach Ventura zurückgekommen, um zu bleiben. Das hoffe ich zumindest.“
Die Kellnerin brachte die Getränke und eilte wieder davon.
„Du hoffst, in Ventura zu bleiben?“, sagte Brent. „Die Entscheidung liegt doch bei dir, oder?“
Trip seufzte und stach mit dem Strohhalm auf die Eiswürfel in ihrem Glas ein.
„Das ist alles ziemlich kompliziert, Brent.“ Sie blickte auf einen Eiswürfel, der auf und ab hüpfte. „Wenn es dir nichts ausmacht, möchte ich lieber nicht darüber reden. Lass es mich so ausdrücken: Ich will herausfinden, ob sich der alte Spruch, dass man nicht nach Hause zurückkehren kann, bewahrheitet oder nicht. So viel zu diesem Thema.“
„Sicher. Okay. Eines ist klar: Du hast eine große Familie. Ich kann mir vorstellen, dass sich alle über deine Rückkehr freuen.“
Achselzuckend fuhr Trip fort, den Eiswürfel hinunterzudrücken.
„Stimmt das nicht?“ Brent beugte sich zu ihr. „Alice?“
Trip sah ihn an. „Brent, bitte, bedräng mich nicht. Ich habe gesagt, dass ich darüber nicht sprechen möchte.“
„Tut mir leid“, sagte er und legte seine Hand auf ihre. „Ich … möchte dich nur besser kennen lernen.“ Er blickte an die Decke. „Oh Mann, ich kann es kaum glauben, dass ich so etwas gesagt habe. Absolut sentimental. Die Sache ist nur die: Es stimmt. Ich möchte wirklich wissen, wer du bist, was in dir vorgeht. Ich … Ich mag dich, Alice.“ Er lächelte.
„Ich mag dich auch, aber … Die Band spielt gerade ein langsames Stück“, sagte sie. „Look at Us. Sieh uns an. Kennst du den Text? Er ist wunderschön.“
„Ich glaube, ich habe das Lied noch nie gehört.“
„Es geht um einen Mann, der sich darüber wundert, wie sehr er seine Frau immer noch liebt, obwohl sie schon so lange zusammen sind. Er findet sie immer noch bildschön. In diesen traurigen Zeiten, wo man heute heiratet und morgen schon wieder geschieden ist, finde ich dieses Lied wirklich schön und bedeutungsvoll. Und romantisch.“
„Dann lass uns tanzen.“
„Gern.“
Trip ging voraus auf die Tanzfläche, dort drehte sie sich um und ließ sich in Brents Arme gleiten. Während sie sich im Takt der Musik bewegten, drückte er sie an sich, nicht zu fest und nicht zu leicht.
Ich tanze mit einem tollen Mann, dachte Trip verträumt. Er fühlte sich so gut an: stark, kräftig und trotzdem sanft. Und er duftete frisch und männlich.
„Ach, Alice! Look at Us. Sieh uns an“, sagte Brent leise.
Trip legte den Kopf in den Nacken, um tief in Brents blaue Augen sehen zu können. Sie lächelte ihn an. Im nächsten Augenblick jedoch schwand ihr Lächeln, als sie sah, wie leidenschaftliches Begehren das Blau in seinen Augen in ein rauchiges Grau verwandelte. Schlagartig spürte sie die Hitze ihres eigenen Verlangens.
Oh ja, sieh uns an. Sie begehrten einander, wollten sich stundenlang der Liebe hingeben. Es schien nichts auszumachen, dass sie sich gerade erst kennen gelernt hatten … in ihnen brannte eine Glut, die mit jedem Herzschlag heftiger wurde.
Das wunderschöne Lied ging zu Ende, und die Band begann mit einem lauten, lebhaften Stück. Während die anderen wild tanzten, blieben Trip und Brent bei ihrem langsamen Rhythmus. Sie vergaßen ihre Umgebung und sahen sich versunken an.
Die Zeit verlor jede Bedeutung.
Ein Lied folgte auf das andere. Selbstvergessen tanzten sie immer weiter.
Als jemand rief: „Letzte Bestellung“, wurden Trip und Brent aus ihrer Versunkenheit gerissen. Sie taumelten leicht, dann blieben sie stehen. Langsam und widerstrebend ließ Brent Alice los.
„Ich …“, setzte Trip an und wandte den Blick ab, um ein paar unsichtbare Falten aus ihrem Kleid zu streichen. „Ich habe gar nicht gemerkt, dass es schon so spät ist … ich … ich muss früh aufstehen und zur Arbeit …“
„Alice“, sagte Brent mit rauer Stimme.
„Ja?“ Langsam hob sie den Kopf und begegnete Brents Blick.
„Zwischen uns beiden geschieht etwas total Erschreckendes.“
Trips Augen weiteten sich. „Total erschreckend? Es ist gefährlich und … wunderschön.“
Brent runzelte die Stirn. „Komm, wir gehen an den Tisch zurück. Dort können wir in Ruhe reden, bevor die Kneipe zumacht.“
Als sie wieder Platz genommen hatten, lächelte Trip Brent an.
„Okay“, sagte er. „Du bist dran. Was ist so total erschreckend und wunderschön zugleich?“
„Dass wir uns auf derselben Wellenlänge befinden. Wir spüren dieselbe unglaubliche Anziehungskraft. So etwas habe ich noch nie erlebt. Aber da wir beide wissen, dass es auch erschreckend ist, gefährlich und manchmal bedrohlich, können wir gemeinsam entscheiden, wie wir damit umgehen wollen, und zwar so, dass keiner von uns verletzt wird. Es ist eine vorübergehende Sache und …“
„Moment“, sagte Brent und hob die Hand. „Ich weiß, was du meinst, aber eines möchte ich klarstellen. Zwischen uns besteht mehr als sexuelle Anziehungskraft. Bei uns sind Gefühle im Spiel. Wir sind an dem anderen interessiert, wollen wissen, wer er ist, wie wir empfinden und … verstehst du mich? Kannst du mir folgen?“
Trip nickte bedächtig. „Ja, so weit kann ich dir folgen. Aber es kann doch nicht erschreckend sein, wenn wir beide darum wissen. Und …“ Sie machte eine kurze Pause, ehe sie weitersprach. „… wir wissen, dass du nur zwei Wochen in Ventura bist. Ich werde zur Hochzeit nach Wilshire kommen und dann … dann wird es vorbei sein. Das sind die Fakten, Brent. Und keiner von uns wird verletzt sein oder mit gebrochenem Herzen zurückbleiben, weil wir diesen Fakten offen ins Auge blicken.“
Brent starrte in die Luft. „Aha!“
„Mehr fällt dir dazu nicht ein?“, fragte Trip. „Ich habe gerade die längste Rede meines Lebens gehalten, und das ist alles, was du dazu zu sagen hast?“
„Ich verarbeite gerade deine Ausführungen“, erwiderte er und sah sie wieder an. „Ich stehe unter Jetlag, erinnerst du dich? Mein Verstand arbeitet nicht auf vollen Touren.“ Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. „Also, ich fasse zusammen, was du gesagt hast … egal, welche Entscheidung wir treffen, wir verhalten uns wie erwachsene Menschen … wir gehen kein Risiko ein, weil wir diese Sache bis ins Kleinste ausdiskutieren.“
„Was passt dir daran nicht? Und sprich nicht von erwachsenen Menschen, das geht mir auf die Nerven.“
Brent lachte und beugte sich wieder vor. „Ich bin ein erwachsener Mensch, der im Augenblick ziemlich durcheinander ist.“ Er machte eine Pause. „Im Ernst, ich verstehe, was du meinst. Es klingt ein bisschen distanziert, ein bisschen klinisch, aber es hat etwas für sich.“
„Natürlich.“
„Schluss für heute!“, rief der Barkeeper.
Brent stand auf und reichte Alice die Hand. „Wir sind schon weg.“
Trip gab ihm die Hand, ließ sich hochziehen, und Brent drückte sie an sich.
„Willst du morgen Abend mit mir essen gehen?“ Brent warf einen Blick auf seine Uhr. „Nun, eigentlich ist es schon morgen, aber … so um sieben?“
„Ich … ja, gern. Wenn du im Taxi auf mich wartest, werde ich um sieben in der Lobby sein.“
Brent nickte, dann verließen sie zusammen mit den anderen Gästen den Nachtclub. Draußen bildete sich eine Schlange vor den Taxis. Als sie an der Reihe waren, streckte Brent die Hand nach dem Griff an der hinteren Tür aus, dann zögerte er.
„Ist etwas nicht in Ordnung?“, fragte Trip.
„Dieser Wagen hat getönte Scheiben, die fast wie Spiegel wirken.“
„Gut. Mach die Tür auf. Ich friere in meinem Slip.“
„Sofort.“ Brent schlang einen Arm um Trip und zog sie an sich. Mit geneigtem Kopf deutete er auf ihr Spiegelbild in der Scheibe. „Look at Us. Sieh uns an, Alice im Wunderland.“
Gähnend hängte Trip am nächsten Morgen ihren Pulli an den Haken in der Küche des Pop In Cafés. Sie ließ die Hand auf dem Pulli liegen, und mit geistesabwesendem Blick formten ihre Lippen die heitere Melodie des Songs „Look at Us“, die ihr durch den Sinn ging.
Die letzte Nacht war einfach … himmlisch gewesen.
Mit Brent zu tanzen war so großartig gewesen, dass sie kaum beschreiben konnte, wie sehr sie sich als Frau geliebt und begehrt gefühlt hatte, als sie in seinen Armen lag. Beide waren sie von einem sinnlichen Taumel erfasst und eingehüllt worden, wie sie es nie zuvor erlebt hatte.
Den letzten Rest an Willenskraft hatte sie mobilisieren müssen, um bei ihrer Entscheidung zu bleiben, dass Brent nicht aus dem Taxi stieg, als es vor ihrem Haus hielt. Sie hatte gemurmelt, sie müsse früh aufstehen, und ihr könne wirklich nichts passieren, wenn sie allein ins Haus ging. Und drinnen gab es ja einen Pförtner. Also vielen Dank, Brent, für den wunderschönen Abend und …
Und dann hatte er sie geküsst.
Trip seufzte.
Dieser Kuss war unvorstellbar schön gewesen. Brent hatte die Hand in ihren Nacken gelegt, den Kopf gesenkt und die Lippen fordernd auf ihren Mund gepresst … im Taxi, wo jeder sie hätte sehen können! Oh! Dieser Kuss! Ein Hitzestrom hatte ihren Körper mit solcher Intensität durchflutet, dass sie wirklich geglaubt hatte, dahinzuschmelzen.
Dieser Kuss hatte ihr Verlangen so sehr gesteigert, dass sie deutlich vor sich gesehen hatte, wie sie und Brent sich die ganze Nacht hindurch liebten. Irgendwie war es ihr dann doch gelungen, das Taxi zu verlassen und ins Haus zu fliehen.
Was für ein Kuss …
„Verabschiede dich von deinem Pulli, Alice“, sagte eine Stimme. „Auf dich warten hungrige Gäste.“
Trip zuckte zusammen und kehrte in die trostlose Wirklichkeit des kleinen, schäbigen Cafés zurück. Hastig nahm sie die Hand von dem blöden Pulli.
„Hallo, Hilda“, sagte sie zu der rundlichen Frau in den Vierzigern, die die gleiche pinkfarbene Uniform trug wie sie. „Ich glaube, ich habe geträumt. Tut mir leid.“
Hilda lachte. „Du hast dich an den Pulli wie an eine Schmusedecke geklammert.“
Trip lächelte. „Ich bin noch müde. Warum gibt es in diesem Laden schon um sechs Uhr Frühstück?“
„Weil die Gäste um diese Zeit Hunger haben“, gab ein Mann zur Antwort, der auf einem Grill Speck wendete. „Sind die Damen bereit, sich das große Geld auch zu verdienen, das ich ihnen zahle?“
„Dass ich nicht lache“, erwiderte Hilda. „Du redest einen ziemlichen Mist, Poppy. Wir machen das aus Liebe zur Sache, und ganz bestimmt nicht wegen des Geldes, du alter Geizkragen!“
„Ich gehe ja schon“, sagte Trip schnell. Sie eilte durch den Raum und stieß die Schwingtüren zum Café auf. Dann flitzte sie um die Theke, wo ein paar Männer auf roten Lederhockern saßen, und eilte zu den Nischen, in denen sie bediente. Plötzlich blieb sie so abrupt stehen, dass sie taumelte. Erstaunt riss sie die Augen auf.
„Brent?“, flüsterte sie, während sie langsam auf ihn zuging. Vor der Nische, in der er saß, blieb sie stehen. „Was … was machst du denn hier?“
„Ich möchte frühstücken.“
„Hier?“, fragte Trip ungläubig.
„Warum nicht?“ Er zuckte mit den Schultern und nahm die in einer Plastikhülle steckende Speisekarte aus dem Serviettenständer. „Was kannst du empfehlen?“
„Ich habe keine Ahnung.“ Sie starrte ihn immer noch an. „Ich habe bisher nur den Obstkuchen probiert. Ich … du willst also wirklich … hier frühstücken?“