@ Meredith Zinner
DIE AUTORIN
Morgan Matson studierte Schreiben für junge Leser an der New School in New York. Road-Trips quer durchs Land sind ihre große Leidenschaft und sie hat schon drei Mal die USA durchreist … bis jetzt. Zurzeit lebt sie in Los Angeles.
Von Morgan Matson sind bei cbj erschienen:
Amy on the Summer Road (40132)
Vergiss den Sommer nicht (40181)
Dreizehn Wünsche für einen Sommer (40334)
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@hey_reader
Morgan Matson
Ein Sommer
auf gut Glück
Aus dem Amerikanischen
von Franka Reinhart
Für Justin Chanda,
meinen Lektor und Freund
Der Älteste sah im Feuerschein zu Tamsin hinüber und sagte: »Wenn Leute dir Geschichten erzählen, dann hör ihnen genau zu. Eigentlich laufen alle auf zwei Grundthemen hinaus. Jemand unternimmt eine lange Reise oder ein Fremder kommt in die Stadt.«
Das Feuer knackte und Tamsin dachte über diese Worte nach. »Aber kommt nicht manchmal auch beides vor?«
Der Älteste blickte sie lange an, als ob er etwas sähe, das ihr verborgen war. »Ja«, sagte er schließlich mit gravitätischer Stimme. »Manchmal ist das so, aber nur sehr selten.«
C. B. McCallister, Ein Krähenschwarm,
Hightower & Jax, New York
1
Ich wackelte mit den Zehen in meinen viel zu engen Schuhen, zwang mich, gerade zu stehen, und versuchte, das Blitzlichtgewitter um mich herum so weit wie möglich zu ignorieren. Es wurde langsam Abend, doch draußen war es immer noch brütend heiß. Trotzdem trug ich einen knielangen Tweedrock und eine hochgeschlossene Bluse. Meine Haare waren vorher geföhnt und frisiert worden, dazu kamen Perlenohrringe und ein leichtes Make-up. Normalerweise sah ich an einem Mittwochnachmittag Anfang Juni nicht so aus, aber dieser Tag war auch alles andere als normal.
»Vielen Dank, dass Sie gekommen sind«, sagte mein Vater, der an einem improvisierten Rednerpult auf unserer Eingangsveranda stand. Er sah kurz auf seine Unterlagen, holte dann tief Luft und setzte zu seiner vorbereiteten Rede an. Ich kannte sie inzwischen auswendig, da ich sie mir auf Wunsch seines Stabs- und Strategiechefs Peter Wright so oft anhören musste, bis ich dabei nicht einmal mehr mit der Wimper zuckte – als ob ich über all das längst Bescheid wüsste und mich Dads Aussagen kein bisschen überraschten.
Während seine vertrauten Worte an mir vorbeirauschten, betrachtete ich blinzelnd das Pult. Wo kam es eigentlich her? Hatte Peter immer eins im Kofferraum seines SUVs verstaut, nur für alle Fälle?
»… bedauere ich es sehr, wenn die Menschen in Connecticut ein Stück weit ihr Vertrauen in mich verloren haben«, sagte mein Dad gerade und holte mich zurück in dem Moment. Ich schaute zu ihm hinüber und hoffte, dass ich nichts anderes ausstrahlte als die loyale Tochter, die treu an der Seite ihres Vaters stand. Denn etwas anderes würde die Geschichte, die ohnehin schon die Spitzenmeldung sämtlicher Nachrichtensendungen war, noch weiter aufbauschen.
Natürlich war mir klar, warum. Ein bekannter Kongressabgeordneter, einer der Stars seiner Partei, war plötzlich in einen Skandal verwickelt, der nicht nur seine Karriere, sondern auch die nächsten Wahlen völlig auf den Kopf zu stellen drohte. Die Medien überschlugen sich mit Schlagzeilen. Wenn es dabei um eine andere Person gegangen wäre, hätte ich nur schulterzuckend die Berichte gelesen und mir weiter keine Gedanken darüber gemacht. Doch da das Ganze hier bei uns zu Hause – in unserem Vorgarten, auf unserer Veranda – stattfand und meinen Vater betraf, war von dieser Abgeklärtheit natürlich keine Spur.
Mein Blick schweifte zu den zahllosen Reportern und Fotografen, die ihre unaufhörlich klickenden Kameras auf uns richteten und mir unbarmherzig klarmachten, dass jeder noch so kleine Augenblick von ihnen eingefangen wurde. Die Medien hatten ein untrügliches Gespür für Sensationen. Das konnte man deutlich am Gedränge vor unserem Haus und den vielen Übertragungswagen am Straßenrand erkennen. Seit die Nachricht bekannt geworden war, herrschte hier Hochbetrieb, wobei die Journalisten erst seit wenigen Stunden direkt bis zu unserem Haus vorgelassen wurden. Zuvor hatte sie der Wachposten daran gehindert, der die Einfahrt nach Stanwich Woods hütete – so hieß die Retortensiedlung in Stanwich, Connecticut, wo wir wohnten. Da der Wachmann normalerweise nichts weiter zu tun hatte, als Bewohner durchzuwinken und ansonsten Zeitschriften zu lesen, konnte ich mir lebhaft vorstellen, dass er alles andere als begeistert davon war, jetzt scharenweise Vertreter überregionaler Medien abzuwehren.
In den Schlagzeilen und Berichten ging es darum, dass mein Dad, einst aussichtsreicher Anwärter für das Amt des US-Vizepräsidenten, vor fünf Jahren seine Bewerbung überraschend zurückgezogen hatte. Nun wurde er für die nächsten Wahlen wieder als aussichtsreicher Vize-Kandidat gehandelt – oder sogar mehr. Die aktuelle Berichterstattung war jedoch vor allem von Häme geprägt und die Überschriften klangen deutlich schärfer als beim letzten Mal. Aufstrebender Kongressabgeordneter stürzt tief. Korruption im Kongress wird Starpolitiker zum Verhängnis. Walker bringt sich selbst zu Fall. Obwohl ich das Mediengeschehen von klein auf kannte, hatte es sich so noch nie angefühlt.
Mein Vater – der Abgeordnete des Repräsentantenhauses Alexander Walker – war seit meinem dritten Lebensjahr Kongressmitglied. Davor hatte er als Pflichtverteidiger gearbeitet, doch an diese Zeiten konnte ich mich nicht mehr erinnern. Ich kannte ihn nur als jemanden, der um die Gunst der Wähler werben, öffentlich Stellung beziehen und Wahlbezirke genau kennen musste. Die meisten Väter meiner Freunde hatten Jobs, bei denen sie irgendwann Feierabend hatten, doch das war bei meinem Dad nie der Fall. Sein Beruf war sein Leben und damit in gewisser Weise auch meins.
In meiner Kindheit war es noch nicht ganz so schlimm gewesen, aber in den letzten Jahren hatte sich vieles verändert. Schon seit geraumer Zeit gehörte ich praktisch mit zur Marke Alex Walker – als Tochter eines tüchtigen alleinerziehenden Vaters, der sich mit ganzer Kraft für die Bewohner von Connecticut einsetzte. Doch inzwischen stellte ich auch eine potenzielle Gefahr für ihn dar. Mir wurden immer wieder zahllose Beispiele von Politikerkindern vor Augen gehalten, die der Karriere ihrer Eltern geschadet oder sie zumindest bedroht hatten. Diese Vorfälle sollten mich daran erinnern, was ich unter allen Umständen zu unterlassen hatte. So durfte ich in der Öffentlichkeit oder in Hörweite der Medien keinesfalls Dinge äußern, die in irgendeiner Weise negativ interpretiert werden könnten. Ich durfte mich nicht in auch nur ansatzweise gewagten Outfits oder Situationen fotografieren lassen. In den sozialen Medien war ich zwar genauso unterwegs wie andere auch, nur wurden meine Konten von mehreren Praktikanten überwacht, und wenn ich etwas posten wollte, mussten sie es vorher freigeben. Mit dreizehn nahm ich an einer einwöchigen Medienschulung teil, und seitdem hielt ich mich meistens ziemlich eng an die Vorgaben und Texte, die für mich geprüft, entworfen und verfasst wurden. Bisher hatte ich meinem Vater oder seinem Team eigentlich noch nie Ärger gemacht.
Zumindest nicht bewusst. Einmal hatte ich bei einem Wahlkampftermin ohne nachzudenken meinen üblichen Iced Latte bestellt, was eine zweistündige Beratung seines Teams nach sich zog. Darauf folgte eine einstündige Besprechung mit mir, deren Tagesordnung ALEXANDRA lautete, obwohl mich kein Mensch so ansprach. Seit frühester Kindheit nannten mich alle nur Andie, weil ich damals den langen Namen, den meine Eltern mir gegeben hatten, partout nicht aussprechen konnte. Mehr als »Andra« brachte ich im zarten Alter von zwei Jahren noch nicht heraus, was dann irgendwann zu Andie wurde, und daran hatte sich bis heute – fünfzehn Jahre später – nichts geändert. Am Ende der Besprechung wurde entschieden, dass ich künftig auf geeisten, zuckerfreien Vanille-Latte mit Sojamilch für fünf Dollar verzichten musste, wenn die Presse in der Nähe war. Ich sollte nicht als versnobte Jugendliche angesehen werden, die das Geld zum Fenster hinauswarf, während es bei vielen Einwohnern von Connecticut kaum für das Nötigste reichte. Außerdem wollte man die Milchlobby nicht verärgern.
Und trotz alledem – obwohl wir seit Jahren übervorsichtig waren und auf kleinste Details achteten – waren wir nun heute Abend hier auf dieser Pressekonferenz. Das war eigentlich kaum zu begreifen. Allerdings hatten weder mein Vater noch ich etwas falsch gemacht, wie Peter gegenüber den Medienvertretern nicht müde wurde zu betonen. Die ganze Situation war entstanden, weil jemand aus seinem Büro (angeblich) Spendengelder, die für die Stiftung meines Vaters bestimmt waren, für dessen Wahlkampagne zweckentfremdet hatte. Als bei einer Revision festgestellt wurde, dass die Stiftung so gut wie pleite war, begannen einige Leute nachzuforschen. Und bevor ich das Ganze überhaupt begriffen hatte, war es schon zu der momentanen Lage gekommen.
Vor zwei Wochen sah mein Leben noch ganz normal aus. Mein Vater arbeitete wie üblich in Washington, für mich ging langsam das Schuljahr zu Ende, ich traf mich mit meinen Freundinnen und überlegte, wie ich am besten mit meinem Freund Zach Schluss machen könnte (bei den Schließfächern, direkt nachdem er sein Abschlusszeugnis bekommen hatte, kurz und schmerzhaft, so wie man ein Pflaster von der Haut abzieht). Vor zwei Wochen verlief mein Leben noch ganz nach Plan. Und nun war auf unserer Veranda ein Rednerpult aufgebaut.
Kurzzeitig fiel mein Blick auf eine Stelle, wo ein dickes Kabel auf dem Rasen lag und das Gras plattdrückte. Vor einem Monat hatten wir dort noch Werbefotos für Dads Herbstkampagne geschossen – mein Vater mit Sakko ohne Krawatte und ich in Rock und Kaschmirpullover. Zuvor war auf der Wiese Laub verteilt worden, um aus einem Maitag kurzerhand Oktober zu machen. Ich hatte nicht nachgefragt, ob man so etwas irgendwo fertig kaufen konnte oder ob ein Praktikant die Blätter von Hand eingefärbt hatte, weil ich es lieber gar nicht wissen wollte.
Das Shooting hatte den ganzen Tag gedauert. Erst wurden Fotos gemacht und dann noch Videos aufgenommen, wie mein Vater mit mir zusammen über den Rasen schlenderte, als ob das ganz normal wäre. Als ob wir uns vorher immer besonders schick anziehen würden, wenn wir mal eben plaudernd über die Wiese spazierten. Kurz vor Schluss hatte uns der Aufnahmeleiter seufzend angeschaut und gefragt: »Haben Sie denn keinen Hund oder so was?«
Mein Vater war wie immer mit seinem Blackberry beschäftigt gewesen, sodass es an mir war, lächelnd zu antworten: »Nein, wir sind nur zu zweit, ohne Hund.« Daraufhin nickte der Aufnahmeleiter nur und sagte etwas zu dem Mann, der den silbernen Reflektor hielt, der für das passende Licht sorgen sollte. Dann machten wir mit der nächsten Einstellung weiter, die uns als glückliche Kleinfamilie in Szene setzte.
Doch inzwischen war ich mir nicht mehr so sicher, ob die ganzen Werbematerialien mit Dads Wahlslogan TOWARD THE FUTURE jemals zum Einsatz kommen würden. Im Moment bezweifelte ich das sogar ganz stark.
»Ich möchte noch einmal betonen, dass ich von der Zweckentfremdung dieser Gelder keinerlei Kenntnis hatte«, sagte mein Dad gerade und holte mich erneut zurück in die Gegenwart. Seine Stimme klang jetzt besonders tief und seriös, und die Journalisten wurden ganz still, denn genau das interessierte sie. »Fakt ist jedoch, dass dieser Verstoß gegen die geltenden Regeln der Wahlkampffinanzierung von meinem Büro ausgegangen ist. Und da ich diesem Büro als Leiter vorstehe, muss ich dafür die Verantwortung übernehmen. Wie Sie bereits wissen, habe ich eine unabhängige Untersuchung beantragt, um sämtliche Vorgänge rückhaltlos aufzuklären. Ich habe meine Mitarbeiter angewiesen, in allen Belangen nach bestem Wissen zu kooperieren. Und solange diese Untersuchung andauert …«
An dieser Stelle holte er tief Luft und rieb mit dem Daumen über seinen Ehering. Das war so ein Tick von ihm, wenn er nervös war. Angeblich hatte er im ersten Jahr nach der Hochzeit vier Ringe verloren, weshalb meine Mutter irgendwann ein megateures Exemplar für ihn kaufte – in der Hoffnung, dass er darauf besser aufpasste. Das funktionierte auch, allerdings kontrollierte er seitdem ständig geistesabwesend, ob der Ring auch wirklich noch da war. Die Medien spielten gelegentlich darauf an, dass er ihn fünf Jahre danach immer noch trug, doch heute würde ihm vermutlich niemand aus der Reportermeute diese Frage zurufen. Es gab wesentlich sensationsträchtigere Themen auszuschlachten.
»Solange die Untersuchung andauert, werde ich mein Amt ruhen lassen. Ich bin der Auffassung, dass ich dies sowohl meinem Wahlbezirk als auch meinem Bundesstaat bis zum Abschluss der Untersuchung schuldig bin. Meine Bezüge spende ich dem Ovarialkrebs-Forschungsfond.«
Die Sache mit der Spende hatte ich vorher noch nicht gehört – im letzten Entwurf der Rede, den Peter mir vorgelesen hatte, kam sie nicht vor –, und ich bemühte mich, mir mein Erstaunen nicht anmerken zu lassen. Trotzdem fragte ich mich, ob sie diesen Punkt in letzter Minute noch ergänzt hatten oder ob sie der Ansicht waren, dass ich es nicht vorher hatte wissen müssen.
»Ich werde diese Unterbrechung meiner Arbeit im Kongress dazu nutzen, um mir darüber klar zu werden, wie es zu dieser Situation kommen konnte und um Zeit mit meiner Familie zu verbringen.« Dad sah zu mir herüber, und ich lächelte ihn genauso an, wie ich es heute Morgen mit Peter geübt hatte. Es sollte ermutigend, loyal und freundlich aussehen, durfte aber nicht zu fröhlich wirken. Ich wusste nicht, ob es mir richtig gelungen war, aber als Dad wieder nach vorn zur Presse schaute, dachte ich nur, wie absurd das ganze Theater eigentlich war, das wir hier auf unserer Veranda für die Medien inszenierten. »Diesmal werde ich im Anschluss keine Fragen beantworten. Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.«
Er wandte sich ab, doch die Reporter in unserem Vorgarten fingen trotzdem an, ihm Fragen zuzurufen. Ich ging auf meinen Dad zu, wie wir es vorher ebenfalls geprobt hatten, und er legte seinen Arm um meine Schultern, während jemand von innen unsere Eingangstür öffnete. Ich drehte mich kurz um und sah Peter, wie er routiniert vor die Menge trat und die Fragen zu beantworten begann, vor denen Dad sich gedrückt hatte.
Kaum waren wir drinnen, nahm mein Vater seinen Arm von meinen Schultern und ich ging ein Stück von ihm weg. Einer der Praktikanten, die Peter vorige Woche mitgebracht hatte, schloss sorgfältig die Tür hinter uns. Er nickte Dad zu und eilte dann aus dem Foyer. Die meisten Praktikanten – ich bemühte mich nie, mir ihre Namen zu merken, außer wenn einer besonders gut aussah – gingen ihm seit Bekanntwerden des Vorfalls aus dem Weg und wussten nicht genau, wie sie sich in seiner Gegenwart verhalten sollten. Normalerweise folgten sie ihm unablässig auf Schritt und Tritt und versuchten, so unverzichtbar wie möglich zu sein, um später eine feste Stelle zu bekommen. Doch jetzt benahmen sie sich, als ob mein Vater radioaktiv wäre und der bloße Kontakt zu ihm ihre Jobaussichten ruinieren könnte.
»Danke«, sagte Dad und räusperte sich. »Das war bestimmt nicht einfach für dich.«
Nur jahrelange Übung und Medientraining hielten mich davon ab, die Augen zu verdrehen. Als ob Dad sich je dafür interessiert hätte, was für mich einfach war. »Kein Problem.«
Er nickte und dann herrschte Schweigen zwischen uns. Erschrocken stellte ich fest, dass wir allein waren – ohne Peter oder ein ständig summendes Blackberry. Ich versuchte mich kurz zu erinnern, wann ich das letzte Mal Zeit mit Dad verbracht hatte – ohne dass wir dabei gespielt-locker vor einer Kamera posierten. Nach einer Weile fiel mir ein, dass es im Dezember gewesen sein musste, als wir zusammen zu einer nachweihnachtlichen Wohltätigkeitsveranstaltung gefahren waren. Er hatte versucht, mich über die Schule auszufragen, bis uns beiden schmerzlich klar geworden war, dass er keinen blassen Schimmer hatte, was bei mir gerade anstand. Nach ein paar Minuten hatten wir es aufgegeben und den Rest der Fahrt Nachrichten im Radio gehört.
Ich hob den Kopf und sah im Flur unser Spiegelbild. Erneut erschrak ich ein bisschen, als ich uns da so nebeneinander stehen sah. Ich hatte immer so aussehen wollen wie meine Mutter und in meiner Kindheit war das auch der Fall gewesen. Doch jetzt wurde ich meinem Vater mit jedem Jahr ähnlicher – das zeigte mir der Spiegel überdeutlich. Wir hatten beide Sommersprossen, kräftige kastanienfarbene Haare (eher braun als rot, außer wenn Licht darauf fiel), dichte dunkle Augenbrauen, die ich ständig in Form zupfen musste, die gleichen blauen Augen und dunklen Wimpern. Außerdem war ich genau wie er ziemlich groß und schlaksig, während meine Mutter eher klein und kurvig gewesen war und dazu blonde Locken und grüne Augen gehabt hatte. Ich wandte den Blick vom Spiegel ab und trat einen Schritt zurück. Als ich den Kopf wieder hob, zeigte das Spiegelbild nur noch Dad. Das fand ich deutlich angenehmer, als mit ihm zusammen in einen Rahmen gezwängt zu sein.
»Tja«, sagte Dad und griff in seine Jackentasche – höchstwahrscheinlich, um sein Blackberry herauszuholen. Doch plötzlich hielt er inne und ließ seine Hand wieder sinken, weil ihm offenbar einfiel, dass er es gar nicht bei sich trug. Peter hatte es ihm abgenommen, damit es nicht während der Pressekonferenz klingelte. Auch ich hatte mein Handy abgeben müssen, was wohl tatsächlich eine gute Idee war, denn meine drei besten Freundinnen neigten zu endlosen Gruppenchats. Selbst bei ausgeschaltetem Klingelton hätte mich das Vibrieren abgelenkt und vermutlich auch eine ganz eigene Sprache gesprochen – Laaaangweilige Pressekonferenz! Walkers Karriere ist ernsthaft in Gefahr und seine Tochter chattet. Mein Dad schob die Hände in die Hosentaschen und räusperte sich wieder. »Also, Andie. Diesen Sommer. Ich … äh …«
»Ich bin gar nicht da«, erinnerte ich ihn und fügte unendlich erleichtert hinzu: »Mein Sommerkurs geht übermorgen los.« Dad nickte und legte die Stirn in Falten, was mir eindeutig sagte, dass er keine Ahnung hatte, wovon ich redete, es aber nicht zugeben konnte. Trotzdem wollte er einen fürsorglichen und wissenden Eindruck machen. Das praktizierte er im Umgang mit politischen Gegnern und Wählern schon seit Jahren, und ich versuchte es mit Fassung zu tragen, dass er meine Sommerpläne nicht mehr auf dem Schirm hatte. »Das Young Scholars Program«, erklärte ich, um ihm aus seiner Verlegenheit zu helfen. »An der Johns Hopkins University.«
»Ach ja«, antwortete Dad. Sein Gesicht hellte sich auf, und ich erkannte, dass er sich tatsächlich erinnerte und nicht nur so tat, während er wartete, dass Peter ihm flüsternd auf die Sprünge half. »Natürlich.«
Dieses Programm an der Johns Hopkins gehörte zu den landesweit besten und richtete sich an Highschool-Schüler, die ein medizinisches Vorsemester am College anstrebten, Pre-med genannt. Meine Freundin Toby bezeichnete es allerdings immer als Pre-pre-med-med, was ich ihr versuchte auszureden, aber das bewirkte eher das Gegenteil. Bei diesem Sommerkurs wohnte man im Wohnheim direkt auf dem Campus, hatte vertiefenden Unterricht in Mathe und Naturwissenschaften und hospitierte bei älteren Studenten und Assistenzärzten in der Klinik. Seit ich denken konnte, wollte ich Ärztin werden. Den Medien erzählte ich immer die Geschichte, dass ich von Dad zum fünften Geburtstag ein Spielzeug-Stethoskop geschenkt bekommen hatte. Das stimmte zwar nicht, aber nachdem ich es oft genug erzählt hatte, glaubte ich langsam selbst daran. Bei meiner Bewerbung für das Programm war ich optimistisch gewesen, dass ich aufgrund meiner Noten einen Platz bekommen würde. Sie sahen in allen Fächern gut aus, besonders gut aber in Mathe und Naturwissenschaften – das war schon immer so. Und dass der ehemalige Rektor der Johns Hopkins University Dr. Daniel Rizzioli war, einer der größten Unterstützer meines Vaters, hatte auch nicht geschadet. Als er mir sein Empfehlungsschreiben überreichte, handgeschrieben auf edlem cremeweißem Briefpapier, wusste ich, dass ich den Platz sicherhatte.
Schon das ganze Jahr freute ich mich darauf, doch nach allem, was in letzter Zeit passiert war, zählte ich förmlich die Minuten bis zur Abreise. Mein Dad sollte mal ruhig hierbleiben und die ganze Sache regeln, und wenn ich dann im August wiederkam, war hoffentlich alles wieder im Lot. In zwei Tagen ging mich das alles hier jedenfalls erst einmal nichts mehr an. In achtundvierzig Stunden war ich hier weg. Ich würde in Baltimore mein Wohnheimzimmer beziehen und meine neue Mitbewohnerin Gina Flores kennenlernen – in der Hoffnung, dass ihr weitgehender Verzicht auf Satzzeichen in Kurznachrichten oder Mails nur ein Tick von ihr war und nichts mit ihrer Persönlichkeit zu tun hatte. Im Wohnheim würde ich mir zum x-ten Mal meinen Stundenplan durchlesen und in der Campus-Buchhandlung meine Bücher abholen. Während der Einführung würde ich dann hoffentlich einen süßen Typen als kleinen Sommerflirt entdecken. Aber das Allerwichtigste war, dass ich nicht hier sein musste.
»Bist du soweit fertig vorbereitet?«, erkundigte sich Dad, und ich fragte mich, ob das in seinen Ohren genauso seltsam klang wie in meinen – wie ein schlecht einstudierter Text, den er sich nicht richtig gemerkt hatte. »Ich meine … soll ich dich hinbringen?«
»Nein, danke«, wehrte ich hastig ab. Dass mein Vater mich bis auf den Campus brachte, womöglich noch mit einem CNN-Übertragungswagen im Schlepptau, war das Letzte, was ich brauchte. »Palmer fährt mich. Das haben wir schon ausgemacht.« Palmer Alden – eine von meinen drei besten Freundinnen – liebte Roadtrips über alles, und als sie mich dabei ertappte, wie ich Busverbindungen und Mitfahrgelegenheiten studierte, ergriff sie die Chance und fing sofort an, unsere Route zu planen, einschließlich Playlisten und Snackstops. Ihr Freund Tom wollte auch unbedingt mitkommen, weil das Gerücht kursierte, dass nächstes Schuljahr an unserer Schule das Musical Hairspray aufgeführt werden könnte. Und da die Handlung in Baltimore spielt, wollte er vor Ort schon ein bisschen recherchieren.
»Ah, sehr gut«, antwortete mein Dad. Offenbar hatte Peter draußen gerade eine Frage zu Ende beantwortet, denn plötzlich wurden die Stimmen aus der Journalistenschar lauter. Ich zuckte leicht zusammen und ging einen Schritt von der Tür weg.
»Also«, sagte ich und nickte in Richtung Küche, wo höchstwahrscheinlich mein Telefon lag. Nicht dass ich es gerade dringend brauchte, aber ich wollte das Ganze hier endlich hinter mir haben. Der ganze Tag war schon belastend genug, da mussten wir ihn nicht durch dieses peinliche Gespräch noch schlimmer machen. »Ich werd dann mal …«
»In Ordnung«, sagte Dad und bewegte seine Hand aus Gewohnheit wieder in Richtung Jackentasche, bevor es ihm wieder einfiel und er die Hand senkte. »Und ich sollte …« Er beendete den Satz nicht, sondern schaute ein bisschen ratlos zur Eingangstür. Plötzlich überkam mich ein Anfall von Mitgefühl für ihn. Schließlich hatte mein Vater sonst immer genug zu tun. Er war eigentlich permanent überlastet und sein Tag war manchmal im Minutentakt verplant. Dabei war er ständig von mehreren Mitarbeitern, Beratern, Praktikanten und Assistenten umgeben. Er war der Chef seines Teams, hatte alles im Griff und wurde respektiert. Und jetzt stand er plötzlich ohne sein BlackBerry in unserem Flur, während nur ein paar Schritte weiter die Medien ihn förmlich in der Luft zerrissen.
Doch obwohl er mir leidtat, wusste ich genau, dass ich nichts tun oder sagen konnte, was ihm helfen würde. Dad kümmerte sich um seine Probleme und ich mich um meine. Wir klärten sie selbst und behelligten den anderen nicht damit – so war das bei uns eben. Ich lächelte ihn kurz an und ging dann in Richtung Küche.
»Andie«, sagte er, als ich schon fast an der Küchentür war. »Ich …« Er sah mich einen Moment lang an, schob dann die Hände in die Hosentaschen und senkte den Blick. Er starrte auf den kratzfesten Holzfußboden, der immer noch so nagelneu aussah wie an dem Tag, als ich zum ersten Mal in diesem Haus war – als ob hier gar niemand wohnen würde. »Danke, dass du mir heute zur Seite gestanden hast. Ich weiß, das war nicht leicht. So was werde ich nicht wieder von dir verlangen, versprochen.«
Eine Erinnerung blitzte in mir auf – eine schnelle Abfolge von verschiedenen Bildern und Gefühlen. Ebenfalls eine Pressekonferenz, vor fünf Jahren. Die Hände meiner Mutter auf meinen Schultern, ihr fester Druck, während ich mich krampfhaft bemühte, im Blitzlicht der vielen Kamers nicht zu blinzeln. Wie sie sich kurz zuvor zu mir hinuntergebeugt und mir etwas zugeflüstert hatte, als wir hinter der Tür von Dads Abgeordnetenbüro standen. Dabei berührten die synthetischen Haare ihrer Perücke meine Wange und fühlten sich so ganz anders an als ihre weichen Naturlocken, die ich mir immer um die Finger gewickelt hatte, wenn ich durfte. »Und denk dran«, hatte sie leise gesagt, sodass nur ich es hören konnte, »wenn es zu dramatisch wird, was machst du dann?«
»Nein, Mom«, widersprach ich und musste mir dabei mühsam ein Grinsen verkneifen, »auf keinen Fall.«
»Doch«, antwortete sie und zupfte mein Kleid und mein Haarband zurecht. Dann fasste sie in ihre Haare und sah mich mit hochgezogener Augenbraue an. »Wenn es uns zu viel wird und wir ein bisschen Ablenkung brauchen, reißt du sie einfach runter. Dann vergessen sie sofort, was sie Dad gerade fragen wollten.«
»Hör auf«, sagte ich, musste nun aber doch lächeln. Es ließ sich einfach nicht mehr unterdrücken. Als sie sich noch näher zu mir beugte, verging es mir jedoch wieder, denn mir wurde bewusst, wie schmal sie geworden war und wie gelblich ihre Haut aussah, obwohl sie sich sorgfältig geschminkt hatte. In ihrem Gesicht konnte ich die Adern erkennen, die wahrscheinlich jeder Mensch hat – nur dass sie normalerweise nicht so sichtbar waren wie bei ihr.
Die Pressekonferenz dauerte dann viel länger als erwartet, und meine Mutter ließ mich irgendwann mit meinem Dad allein, als er begann, über sie zu sprechen. Denn eigentlich ging es die ganze Zeit um sie, ihretwegen zog er sich als Anwärter auf den Posten des Vizepräsidenten zurück, obwohl alle wussten, dass er das Amt schon so gut wie innehatte. Er war der ideale Kandidat. Als ich ganz allein neben ihm stand, versuchte ich mit aller Macht nicht zu weinen, denn ich wusste genau, dass ansonsten mein tränenüberströmtes Gesicht am nächsten Tag sämtliche Titelseiten schmücken würde. Als die Pressekonferenz zu Ende war, hatte mich mein Dad umarmt und mir versprochen, dass es damit jetzt vorbei wäre und ich so etwas nie wieder machen müsste.
»Ach wirklich«, sagte ich jetzt in schärferem Tonfall, als ich eigentlich wollte. Dad blinzelte mich verwundert an, und ich hielt seinem Blick einen Moment lang stand, während ich mich fragte, ob er sich überhaupt an das letzte Mal erinnerte oder ob all seine Versprechen für ihn ineinander verschwammen und es nur ein weiteres war, das er nicht halten konnte. »Das hab ich nämlich schon mal gehört.«
Ich wollte nicht abwarten, ob er meine Anspielung verstand, weil ich sein gespielt verwundertes Gesicht vielleicht nicht noch einmal ertragen konnte – zumindest nicht in diesem Kontext. Deshalb nickte ich nur kurz und ging dann viel schneller als normal in die Küche, um das alles schleunigst hinter mir zu lassen. Plötzlich kam mir zum ersten Mal der Gedanke, dass Ratten eigentlich zu Unrecht dafür verachtet wurden, wenn sie ein sinkendes Schiff verließen. Denn indem sie flohen, solange es noch ging, bewiesen sie doch eigentlich nur ihre Klugheit. Sie sahen das drohende Unheil und brachten sich in Sicherheit. Genau wie ich.
*
PALMER
Andie!! Wie geht’s dir?
BRI
Siehst super aus auf CNN!
TOBY
Total super. Hast du das mit dem Lockenstab so hingekriegt? Was du mir übrigens schon vor Monaten zeigen wolltest?
BRI
Toby
TOBY
Was denn? Ich wollte doch nur sagen, dass sie toll aussah. Und ich das auch will.
PALMER
Wie kommst du klar?
In meinem Zimmer fühlte ich mich endlich sicher. Ich schaute auf mein Telefon und konnte wieder lächeln, zum allerersten Mal an diesem Tag. Es war tatsächlich eine gute Idee von Peter gewesen, mein Handy einzuziehen, denn dieser Chat hatte etwa um die Zeit begonnen, als mein Vater zum Schluss seiner Rede kam.
Mit dem Telefon in der Hand ging ich zu meinem Bett hinüber. Obwohl wir schon seit fünf Jahren in diesem Haus wohnten, hatte sich in meinem Zimmer seit unserem Einzug kaum etwas verändert. Es war von Profis eingerichtet worden, die jedoch sicher nicht wussten, dass es sich um ein Jugendzimmer handelte. Alles war in gedeckten Grau- und Beigetönen gehalten, dezent gemustert, und passte perfekt zusammen, wie aus dem Katalog. Selbst nach so langer Zeit fühlte ich mich hier manchmal immer noch wie im Hotel. Auf der Kommode hatte ich zwar meinen Schmuck, mein Schminkzeug und Bilderrahmen mit Fotos meiner Freunde deponiert und auf dem Stuhl in der Ecke lagen getragene Kleidungsstücke, aber abgesehen davon deutete in diesem Raum kaum etwas auf mich hin. Ich ließ mich auf das Bett fallen und machte es mir zwischen den Dekokissen bequem, da solche Gruppenchats manchmal Stunden dauern konnten.
Ich las die letzte Nachricht, die von Palmer, noch einmal und zögerte mit einer Antwort, obwohl mein Daumen schon über dem Display schwebte. Dann beugte ich meinen Kopf zum Fenster über dem Bett, das leicht geöffnet war, sodass die Stimmen von draußen zu mir hereindrangen. Ich schaute hinaus und sah, dass die Pressekonferenz offenbar zu Ende war. Leute liefen über den Rasen und Peter stand nicht mehr auf dem Podium.
Ich kehrte dem Geschehen draußen den Rücken und hoffte, dass alle wieder verschwunden sein würden, wenn ich das nächste Mal aus dem Fenster sah, und nur noch das plattgetretene Gras daran erinnerte, was sich hier vor Kurzem abgespielt hatte.
ICH
Ok bei mir.
PALMER
Echt?
BRI
ECHT?
TOBY
?
ICH
Total. Die Pressekonferenz hat genervt, aber das ist Dads Ding, nicht meins.
BRI
Hm
ICH
Was ist?
TOBY
Sie will sagen, dass sie das nicht glaubt.
PALMER
Woher weißt du das denn?
BRI
Toby hat recht. Ich glaub’s echt nicht. Können wir ja später klären.
ICH
Gibt nichts zu klären.
BRI
Doch, gibt’s wohl.
TOBY
Und wenn wir schon beim Klären sind, kannst du mir dann auch gleich das mit dem Lockenstab zeigen?
PALMER
Toby, ich dachte, wir wollten sie aufmuntern.
TOBY
MACH ich doch! Ich wollte sogar zu Andie rüberfahren und für sie da sein, aber der Wachmann am Tor hat mich nicht durchgelassen.
ICH
Was? Du durftest nicht rein?
TOBY
Nein! Da musste man auf irgendeiner Liste stehen, nationale Sicherheit, keine Ahnung.
ICH
Sorry, T. Sobald die Medien weg sind, müsste alles wieder normal laufen.
TOBY
Na ja, war schon nervig. Als ob ich jemand Fremdes wäre. Wir kennen uns doch schon ewig, Ronnie und ich.
PALMER
Er heißt Earl.
TOBY
Oh
PALMER
Egal.
Wir treffen uns auf jeden Fall heute Abend.
ICH
Ach so?
BRI
Yep. Das ist dringend nötig und wir haben es beschlossen.
TOBY
Genau. Das hab ich Ronnie auch gesagt.
PALMER
Earl
BRI
Heute steht eine Party an. Da gehen wir alle hin. Kannst du nach dem ganzen Zeug sicher gut gebrauchen.
Ich drehte mich um und schaute wieder aus dem Fenster, wo die Pressemeute sich längst nicht so schnell zerstreute, wie ich gehofft hatte. Etliche Reporter standen noch vor dem Haus und fassten vor der Kamera die Ereignisse noch einmal zusammen. Es sah nicht so aus, als ob ich hier so bald unbemerkt wegkommen würde.
ICH
Weiß nicht, ob das geht, Mädels.
TOBY
PALMER
Doch, das geht!
BRI
Mach dir keinen Kopf
PALMER
Wir kriegen das schon hin.
ICH
Aber die Presse ist immer noch hier. Wir müssten mich irgendwie heimlich hier rausschmuggeln … Keine Ahnung, ob das geht.
TOBY
Andie, bleib COOL. Wir haben einen Plan.
Während ich den letzten Satz mehrmals las, merkte ich, wie ich leicht nervös wurde. Es beunruhigte mich, dass mir offenbar niemand verraten wollte, wie dieser Plan aussah. Vor allem weil er von Toby stammte. Ich rückte noch ein Stück näher an mein Fenster heran und schob es etwas weiter auf, ohne dass mich jemand sah. Eine Reporterin stand wahrscheinlich in unmittelbarer Nähe, denn plötzlich klang ihre Stimme klar und deutlich zu mir herauf.
»Zuletzt stand der Kongressabgeordnete Walker vor fünf Jahren in vergleichbarer Weise im Licht der Öffentlichkeit, als er sich aufgrund der schweren Erkrankung seiner Frau unerwartet aus dem erfolglosen Präsidentschaftswahlkampf von Gouverneur Matthew Laughlin zurückzog, obwohl er als aussichtsreichster Anwärter für das Amt des Vizepräsidenten galt. Seine Frau Molly Walker starb sechs Wochen später an Eierstockkrebs. Es ist noch unklar, was diese jüngsten Ereignisse für die Zukunft des Politikers bedeuten …«
Ich knallte das Fenster zu, damit ich der Reporterin vor unserem Haus nicht länger zuhören musste, und nahm mein Handy wieder in die Hand.
ICH
Party klingt super.
Bin dabei.