Kate Hardy, Amy Ruttan, Janice Lynn

JULIA PRÄSENTIERT ÄRZTE ZUM VERLIEBEN BAND 108

IMPRESSUM

JULIA PRÄSENTIERT ÄRZTE ZUM VERLIEBEN erscheint in der HarperCollins Germany GmbH

Redaktion und Verlag:
Postfach 301161, 20304 Hamburg
Telefon: +49(0) 40/6 36 64 20-0
Fax: +49(0) 711/72 52-399
E-Mail: kundenservice@cora.de

© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA PRÄSENTIERT ÄRZTE ZUM VERLIEBEN
Band 108 - 2018 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg

© 2017 by Harlequin Books S. A.
Originaltitel: „Mummy, Nurse…Duchess?“
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
in der Reihe: MEDICAL ROMANCE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
Übersetzung: Michaela Rabe

© 2014 by Amy Ruttan
Originaltitel: „Dare She Date Again?“
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
in der Reihe: MEDICAL ROMANCE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
Übersetzung: Michaela Rabe

© 2016 by Janice Lynn
Originaltitel: „Sizzling Nights with Dr Off-Limits“
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
in der Reihe: MEDICAL ROMANCE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
Übersetzung: Claudia Weinmann

Abbildungen: Harlequin Books S. A., alle Rechte vorbehalten

Veröffentlicht im ePub Format in 1/2018 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.

E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

ISBN 9783733709570

Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.

Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:
BACCARA, BIANCA, ROMANA, HISTORICAL, MYSTERY, TIFFANY

 

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KATE HARDY

Die Krankenschwester und der Herzog

Dr. Leo Marchetti ist ein renommierter Kinderarzt, sieht gut aus und hat auch noch einen Adelstitel. Kein Wunder, dass die Frauen es ihm leicht machen. Umso verblüffender findet er, wie feindlich ihm die bezaubernden Krankenschwester Rosie an seinem ersten Arbeitstag im Paddington Hospital entgegentritt – eine verführerische Provokation!

AMY RUTTAN

Nur Liebe rettet dein Herz

Als damals das Flugzeug abstürzte, schwor Sanitäter George Atavik, nie wieder zu fliegen. Warum will ihn nun gerade seine neue Mentorin, die schöne Rettungssanitäterin Samantha Doxtator, davon überzeugen, wieder als Rettungspilot zu arbeiten? Und warum macht ihn Samantha so verrückt vor Sehnsucht, dass er fast den Boden unter den Füßen verliert?

JANICE LYNN

Im Bann zärtlicher Erinnerungen

Dass damals seine Ehe mit Emily scheiterte, hält Lucas inzwischen für den größten Fehler seines Lebens. Als er jetzt Chefarzt der Abteilung wird, in der Emily als Schwester arbeitet, will er sich mit ihr in aller Freundschaft aussöhnen. Aber im Bann zärtlicher Erinnerungen begeht er schon wieder einen Fehler: Er küsst seine Ex-Frau heiß …

Die Krankenschwester und der Herzog

1. KAPITEL

Paddington Children’s Hospital

Vor ihm tauchte das rote Backsteingebäude mit den grün bedachten Türmchen auf und erinnerte Leo so sehr an Florenz, dass er sich flüchtig nach der Toskana sehnte. Allerdings fühlte er sich in London mehr zu Hause als in Florenz, seit er als junger Mann zum Medizinstudium hierhergekommen war.

Der Wagen hielt, und Leo sah Robyn Kelly vor dem Kliniktor auf ihn warten. Ihr lockiges blondes Haar schimmerte in der Sonne. Als die leitende Chefärztin der Chirurgie ihn anrief und fragte, ob er ihnen nach dem verheerenden Brand in einer nahen Grundschule im Paddington’s helfen könnte, hatte er natürlich sofort zugesagt.

Robyn hatte ihn damals bei seinem ersten Krankenhauspraktikum unter ihre Fittiche genommen, wofür er ihr noch heute dankbar war. Heute erhielt er die Gelegenheit, sich erkenntlich zu zeigen.

Draußen vor der Klinik demonstrierte eine kleine Gruppe mit Sprechchören und Plakaten.

RETTET UNSER KRANKENHAUS!

GESUNDE KINDER STATT TEURER WOHNUNGEN!

Ein Grund, warum Leos Vertrag nur befristet war. Das Paddington Children’s Hospital war von Schließung bedroht, Personal und Patienten sollten vom Riverside Hospital aufgenommen werden. Nicht etwa, weil das altehrwürdige Krankenhaus nicht mehr gebraucht wurde – nach dem Feuer in der Westbourne Grove Grundschule platzte es aus allen Nähten –, sondern weil der Verwaltungsrat für das Grundstück ein lukratives Angebot erhalten hatte.

Statt die Krankenversorgung in dieser Gegend zu erhalten, sollten elegante Wohnungen für einen exklusiven Käuferkreis entstehen. Im Hinblick auf die Zusammenlegung der beiden Krankenhäuser hatte das Gremium bereits einen Einstellungsstopp verfügt. Mit der Folge, dass die verbleibenden Mitarbeiter eine unzumutbar hohe Arbeitslast zu schultern hatten.

Leo war in einer Welt aufgewachsen, in der Reichtum und Ansehen zählten – und es hatte ihn schon immer abgestoßen. Deshalb wollte er als Arzt für diejenigen arbeiten, die vom Schicksal nicht gerade verwöhnt wurden. Robyns Bitte kam ihm da gerade recht. Die Chefärztin hoffte, dass überregionale Medien auf das Krankenhaus aufmerksam wurden, wenn sich herumsprach, dass ein italienischer Herzog für seinen Erhalt eintrat.

Obwohl er wusste, dass die wartenden Fotografen sich nicht wegen der Demonstranten versammelt hatten, nahm er sich vor, dafür zu sorgen, dass die Protestierenden mit ihren Plakaten auf jeder einzelnen Aufnahme zu sehen waren. Je mehr Publicity, desto besser.

Aus diesem Grund tat er nicht seit zwei Stunden Dienst als Dr. Marchetti, sondern traf sich mit Robyn am Vormittag hier draußen in seiner Funktion als Herzog von Calvanera.

Leo öffnete die Tür seines schwarz glänzenden Sportwagens und stieg aus.

„Hoheit!“, rief einer der Fotografen. „Hier, bitte!“

Leo reagierte nicht, bis er Robyn und die Demonstranten erreicht hatte und sicher sein konnte, dass mit seinem Gesicht auch ein oder zwei Worte eines Plakats ins Bild kamen. Dann schüttelte er Robyn die Hand, blickte direkt in die Kameras und lächelte, als Blitzlichter aufflammten.

„Stimmt es, dass Sie hier arbeiten werden?“, rief ein Reporter.

„Ja.“

„Warum ausgerechnet im Paddington’s?“

„Weil es ein wichtiges Krankenhaus ist. Seit hundertfünfzig Jahren versorgt es die Kinder dieser Stadt, und das sollte auch weiterhin der Fall sein.“

„Das Riverside ist moderner ausgestattet als der alte Kasten hier“, betonte ein anderer Journalist.

„Mit allerneuester Technik, meinen Sie?“, erwiderte Leo. „In der Medizin zählt vor allem eins: Zeit. Sie können die besten Geräte der Welt haben – aber wenn Ihr Patient nicht rechtzeitig da ist, werden Sie ihm damit nicht das Leben retten können. Weil es zu spät ist.“

Der Journalist scharrte verlegen mit den Füßen.

„Hochmoderne Apparate und ein neues Gebäude machen noch kein gutes Krankenhaus aus“, fuhr Leo fort. „Es muss vor allem erreichbar sein. Was wäre aus den Kindern der Westbourne Grove Grundschule geworden, wenn das Paddington’s geschlossen gewesen wäre? Wie viele von ihnen hätten es zur Behandlung in die schicken neuen Räume des Riverside geschafft?“

Schweigen breitete sich aus, als sich die Presseleute stumm seine Fragen beantworteten.

„Genau. Und Sie dürfen mich gern zitieren“, meinte er sanft. „Reden Sie mit den Menschen.“ Leo deutete auf die Demonstranten. „Lassen Sie sich ihre Geschichten erzählen. Das ist interessanter und viel wichtiger als meine Person.“

„Der Punkt ging an dich“, sagte Robyn auf dem Weg ins Gebäude.

„Gut“, entgegnete er, als sie die Abteilung betraten, in der er ab heute arbeiten würde. „Das Paddington’s ist unentbehrlich, und ich werde jede Gelegenheit nutzen, darauf hinzuweisen.“

Rosie Hobbes unterdrückte einen Unmutslaut, als sie zufällig mit anhörte, was der Herzog von Calvanera von sich gab. Wem wollte er etwas vormachen? Warum sollte ein reicher Playboy wie er sich für das Schicksal eines alten Londoner Krankenhauses interessieren? Ihm ging es bestimmt mehr um die eigene Publicity!

Klar, er tat Robyn einen Gefallen. Das Krankenhaus war hoffnungslos überbelegt, während das Personal immer weniger wurde. Das Direktorium ließ jede frei werdende Stelle unbesetzt, um seine Schließungspläne voranzutreiben. Trotzdem fiel es Rosie schwer zu glauben, dass ein Herzog sich dazu herabließ, in diesem Gemäuer zu arbeiten.

Noch dazu ein umwerfend attraktiver Herzog, der vor Charme nur so sprühte.

Aus bitterer Erfahrung wusste Rosie, dass sich hinter gutem Aussehen und gewinnendem Wesen ein kaltes Herz verbergen konnte. Das hatte sie längst hinter sich, und ihre dreijährigen Zwillinge hätten fast einen hohen Preis dafür gezahlt.

Der Gedanke löste den schon vertrauten Anflug von Panik aus. Jene furchtbare Nacht war jetzt ein Jahr her, aber die Erinnerungen waren beängstigend lebendig. An die Drohungen. An die ausdruckslosen Augen des Mannes. Wie er über ihre Kinder sprach, so als wären sie nur Mittel zum Zweck. Für seine Zwecke.

Sie ballte die Fäuste, bis sich die Nägel in ihre Handflächen gruben. Mach dich nicht fertig, Rosie, ermahnte sie sich. Freddie und Lexi geht es gut. Sollte es Probleme geben, würde man Rosie sofort aus dem krankenhauseigenen Kindergarten anrufen. Dort waren sie völlig sicher. Zugang bekam man nur, wenn das Personal von innen öffnete. Niemand konnte ein Kind einfach so abholen. Entweder musste man auf einer besonderen Liste stehen oder das für jedes Kind vereinbarte Notfallkennwort nennen. Michael war tot, und seine Kompagnons konnten die Zwillinge – oder Rosie – nicht mehr bedrohen.

„Alles in Ordnung, Rosie?“, fragte Robyn.

„Sicher.“ Die Vergangenheit hatte in ihrem neuen Leben nichts zu suchen!

„Ich möchte Ihnen Leo vorstellen“, fuhr die Ärztin fort. „Er wird in den nächsten zwei Monaten bei uns arbeiten.“

Falls sich vorher nicht etwas Prestigeträchtigeres für ihn ergibt, dachte Rosie. Vielleicht tat sie ihm unrecht, aber ihrer Erfahrung nach durfte man attraktiven Playboys nicht über den Weg trauen.

„Leo, das ist Rosie Hobbes, eine unserer Kinderkrankenschwestern. Rosie, dies ist Leo Marchetti.“

„Hallo.“ Sie nickte ihm kühl zu.

In den dunklen Augen blitzte männliches Interesse auf, dann lächelte er. „Sehr erfreut, Sie kennenzulernen, Signora.“

Rosie musste sich eingestehen, dass sie noch nie einen Mann so sexy hatte lächeln sehen. Wahrscheinlich hatte er es vor dem Spiegel einstudiert. Sie war sich ziemlich sicher, dass der aufregende italienische Akzent vorhin bei seinem Gespräch mit Robyn nicht so stark ausgeprägt gewesen war.

„Willkommen im Paddington’s, Hoheit.“

Wieder schenkte er ihr sein gewinnendes Lächeln. „‚Leo‘ genügt vollkommen. Hier bin ich ausschließlich Arzt.“

„Wie Sie meinen, Dr. Marchetti“, entgegnete sie, um klarzumachen, dass sie Wert auf professionelle Distanz legte. „Entschuldigen Sie mich bitte – ich muss die Notizen von der Visite durchsehen. Viel Freude an Ihrem ersten Tag im Schloss.“

Im Schloss? War das eine Spitze gegen seine Herkunft gewesen? Leo war es nicht gewohnt, dass Frauen abweisend reagierten. Er mochte Frauen, und sie mochten ihn. Rosie Hobbes dagegen hatte gerade so viele Worte mit ihm gewechselt, wie aus Höflichkeit nötig waren. Hatte er sie unwissentlich verärgert?

Aber wie und womit? Sie waren sich noch nie begegnet. Daran hätte er sich auf jeden Fall erinnert – nicht nur, weil sie groß und hübsch war, mit üppigen weiblichen Rundungen, dem zu einem Bob geschnittenen kupferroten Haar und den leuchtend blauen Augen. Nein, an ihr war etwas Besonderes, etwas, das in ihm den Wunsch weckte, sie näher kennenzulernen und herauszufinden, was für ein Mensch sie war.

Sie trug keinen Ehering. Zwar musste das heutzutage nichts heißen, aber vielleicht war sie wirklich Single?

Warum machte er sich darüber eigentlich Gedanken? Er war hier, um zu arbeiten. Beziehungen standen nicht auf seiner Agenda, vor allem nicht mit einer Kollegin. Von ihm wurde erwartet, dass er sich eine standesgemäße Frau suchte: jemanden aus einem europäischen Adelshaus oder vielleicht die Erbin eines Firmenimperiums.

Leo mochte nicht einmal daran denken. Er war noch nicht bereit, jemanden in das Schloss zu locken, in dem er aufgewachsen war … einsam und unglücklich, während er verzweifelt versuchte, die Anerkennung seines Vaters zu erringen. Die Zuwendung wurde ihm schnell entzogen, wenn Leo etwas Falsches tat oder sagte. Was falsch oder richtig war, konnte sich von einem Tag auf den anderen ändern. Leo hatte nie begriffen, was sein Vater von ihm wollte. Er wusste nur, dass der Herzog von ihm maßlos enttäuscht war.

Er schob die unangenehmen Gedanken weit von sich. Jetzt hatte er Wichtigeres zu tun, als mit seinem Vater zu hadern. „Danke“, sagte er zu Rosie, lächelte sie warmherzig an und folgte Robyn, um sich den anderen vorzustellen.

Nachdem Rosie die Notizen in den PC eingegeben hatte, machte sie sich auf den Weg zur Station. Dr. Marchetti war inzwischen hoffentlich längst auf der nächsten Station, sodass sie in Ruhe ihrer Arbeit nachgehen konnte.

Warum brachte er sie so durcheinander? Sie ließ sich doch sonst nicht von gut aussehenden Männern aus der Fassung bringen. Nicht mehr, jedenfalls. Leo sah aus wie ein Filmstar: hochgewachsen, dunkle Augen, kurzes schwarzes Haar, klassische Züge. Außerdem war er charmant und wirkte auf Anhieb sympathisch.

Aber darauf fiel sie nicht mehr herein. Sie hatte sich schon einmal blenden lassen, hatte sich glücklich verliebt in eine Ehe gestürzt und zu spät begriffen, dass sie in eine emotionale Achterbahn eingestiegen war, die ständig aus den Schienen zu springen drohte. Danach schwor sie sich, wachsam zu sein und einen solchen Fehler nie wieder zu machen.

Leo Marchetti mochte mit der Leiterin der Chirurgie gut befreundet sein, aber Rosie nahm sich vor, professionellen Abstand zu wahren. Auch wenn der Mann noch so faszinierend war.

Sie ging zu Penelope Craig, einer ihrer Langzeitpatienten. Das kleine Mädchen litt an Herzinsuffizienz und war nach einer bedrohlichen Infektion eingeliefert worden.

„Wie geht es dir, Penny?“

Die Kleine sah von ihrem Zeichenblock auf und strahlte sie an. „Schwester Rosie! Mir geht’s prima, danke.“

Rosie tauschte einen raschen Blick mit Pennys Mutter Julia. Die wusste genauso gut wie sie, dass das nicht stimmte. Aber Penny beklagte sich nie. Sie war schnell zum Liebling der Station geworden, weil sie immer fröhlich war, bunte Bilder malte und stundenlang von Kätzchen und Ballett schwärmte.

„Das freut mich“, antwortete Rosie. „Ich wollte auch nur …“

„… bei mir Fieber und so messen“, beendete Penny den Satz für sie.

Lächelnd maß Rosie Blutdruck, Temperatur und die Sauerstoffsättigung im Blut. „Braves Mädchen“, lobte sie dann. „Ach, ich habe hier noch etwas für dich.“ Sie zog ein Blatt mit Stickern aus ihrer Kitteltasche.

„Kätzchen! Ich liebe Kätzchen.“ Pennys Augen leuchteten. „Vielen Dank. Sieh mal, Mummy.“

„Die sind aber niedlich“, begeisterte sich auch Julia, doch Rosie spürte die Anspannung, die die Mutter hinter ihrem Lächeln verbarg. Sie verstand, wie ihr zumute sein musste. Es war schwer, nichts tun zu können und einfach abwarten zu müssen. „Danke, Rosie“, fügte sie hinzu.

„Gern geschehen.“ Rosie zwinkerte Penny zu. „Mit der neuen Medizin wird es dir hoffentlich bald besser gehen.“ Das Mädchen träumte davon, Primaballerina zu werden, und trug selbst im Bett ein rosa Tutu über dem Schlafanzug. Rosie wünschte ihr von Herzen, dass ihr Traum eines Tages wahr wurde. „Drücken Sie auf den Knopf, falls Sie irgendetwas brauchen“, wandte sie sich dann an die Mutter.

„Das mache ich. Danke.“

Rosie sah noch nach den anderen Kindern in ihrer Obhut und vervollständigte dann an der Stationszentrale ihre Notizen. Ihre Kollegin Kathleen entdeckte sie und kam herüber.

„Hast du den Herzog schon kennengelernt?“ Theatralisch fächelte sich Kathleen Luft zu. „Sieht der gut aus! Wie ein Filmstar.“

„Gutes Aussehen ist nicht alles.“

„Hey, der Mann scheint ein echter Schatz zu sein. Die Bilder von ihm sind überall im Internet, und auf jedem ist mindestens ein Protestplakat gegen die Krankenhausschließung zu sehen. Robyn hatte recht, er wird uns unterstützen.“

Rosie zwang sich zu einem Lächeln. „Gut.“

Kathleen musterte sie. „Alles in Ordnung, Rosie?“

„Natürlich. Ich hatte eine unruhige Nacht“, schwindelte sie. „Lexi hat schlecht geträumt, und es dauerte eine Weile, bevor ich wieder einschlafen konnte.“

„Ich weiß nicht, wie du das alles schaffst. Alleinerziehende Mutter und berufstätig zu sein ist schon nicht einfach. Aber mit Zwillingen muss es besonders hart sein.“

„Dafür bekomme ich doppelte Freude und doppelte Liebe zurück. Außerdem helfen meine Eltern und meine Schwester aus, wann immer ich sie brauche.“

„Trotzdem. Du vermisst deinen Mann sicher sehr.“

Rosie ließ die Leute in dem Glauben, dass sie eine trauernde Witwe war. Sie fand es einfacher, als zu erklären, dass sie sich schon lange vor Michael Duncans Tod scheiden lassen wollte und gleich danach ihren Mädchennamen wieder angenommen und die Nachnamen ihrer Kinder entsprechend geändert hatte. „Ja“, antwortete sie deshalb jetzt. Es war nicht einmal gelogen. Ihr fehlte der Mann, den sie geliebt und geheiratet hatte – bevor er sich als jemand entpuppte, dem Geld wichtiger war als seine Frau und seine Babys.

Den Rest des Vormittags hatte Rosie viel zu tun und sah Leo Marchetti erst gegen Mittag wieder.

„Ich nehme an, dass wir eng zusammenarbeiten werden“, sagte er.

Hoffentlich nicht, dachte Rosie.

„Deswegen dachte ich, wir könnten zusammen Mittag essen, um uns etwas besser kennenzulernen“, fügte er hinzu.

„Tut mir leid, ich bin schon verabredet.“ Wie jeden Montag, Mittwoch und Freitag, wenn Penny hier im Krankenhaus war. „Ich bin sicher, dass Kathleen oder jemand anders Ihnen in der Kantine gern Gesellschaft leisten wird.“

„Danke, dann mache ich mich mal auf die Suche.“ Leo lächelte freundlich und ging.

Prompt verspürte sie Gewissensbisse. Aber es war zu spät, um ihn zurückzurufen und zu erklären, warum sie seine Einladung ablehnen musste.

Warum wirkte Rosie Hobbes jedes Mal gereizt, wenn er sie ansprach? Alle im Paddington Children’s Hospital schienen sich zu freuen, dass er im Team war, und hatten ihn herzlich willkommen geheißen. Alle außer Rosie.

Hatte sie etwas gegen Männer?

Nein, das konnte nicht sein. Vorhin hatte er gesehen, wie sie sich völlig entspannt mit dem Kardiologen Thomas Wolfe unterhielt.

Warum störte es ihn eigentlich so sehr, dass sie nichts mit ihm zu tun haben wollte? An jedem Arbeitsplatz gab es Menschen, mit denen man gut zusammenarbeitete, Menschen, die man mochte, und wieder andere, bei denen man die Zähne zusammenbiss, um einigermaßen mit ihnen klarzukommen. Anscheinend gehörte er für Rosie zur letzteren Gruppe.

Am besten reagierte er professionell darauf und verhielt sich ihr gegenüber ruhig und sachlich. Dennoch konnte Leo es sich nicht verkneifen, die beiden Assistenzärzte und die Krankenschwestern, mit denen er am Kantinentisch saß, ein bisschen auszufragen.

„Isst Rosie nicht mit Ihnen zusammen?“

„Nicht, wenn Penny hier ist“, gab Kathleen bereitwillig Auskunft.

„Penny?“

„Sie müssten sie bei der Visite mit Robyn kennengelernt haben. Eine unserer Patientinnen, sechs Jahre alt, mit braunen Zöpfen und auffälligen grauen Augen?“

Leo schüttelte den Kopf. „Nein, tut mir leid, daran hätte ich mich erinnert.“

„Penny leidet an einer Herzinsuffizienz und verbringt seit Monaten viel Zeit im Paddington’s. Ein süßes Mädchen. Rosie gehört zu den Krankenschwestern, die sich ständig um sie kümmern. Während Penny hier ist, liest sie ihr an jedem Montag, Mittwoch und Freitag Ballettgeschichten vor.“

„Vermutlich, weil die Kleine Ballett mag?“, meinte Leo.

„Ballett ist Pennys Traum. Abgesehen davon verschafft Rosie ihrer Mutter oder ihrem Vater eine Atempause. Je nachdem, wer von beiden sich freigenommen hat, um bei ihr zu bleiben.“

„Bedeutet sie Rosie so viel?“

„Penny bedeutet uns allen viel“, erwiderte Kathleen. „Neun von zehn Kinderzeichnungen, die im Personalraum oder im Büro aufgehängt sind, hat sie gemalt.“

„Verstehe.“ Leo fragte sich, warum Rosie ihm das nicht selbst erzählt hatte. Fürchtete sie einen Vorwurf, dass sie die professionelle Distanz nicht einhielt?

Er unterhielt sich noch mit den anderen, bis deren Mittagspause endete, und kehrte dann auf die Station zurück. Als Erstes begegnete ihm Rosie, die wahrscheinlich gerade von ihrem kranken Schützling kam.

„Hat Penny die Geschichte gefallen?“, fragte er.

Ein rosiger Hauch überzog ihre Wangen. „Woher wissen Sie davon?“

„Kathleen hat mir von Ihrer regelmäßigen Verabredung erzählt.“

„Julia und Peter, ihre Eltern, können sich dann eine Weile ausruhen“, verteidigte sie sich. „Und Robyn hat nichts dagegen.“

„Das ist sehr nett von Ihnen.“

„Sie ist ein liebenswertes Kind.“

„Vielleicht möchten Sie mir nach der Arbeit mehr von ihr erzählen“, schlug er vor. „Ich habe gehört, dass gegenüber dem Krankenhaus ein netter Pub liegt. ‚Frog and …‘?“

„‚Frog and Peach‘ meinen Sie. Es tut mir leid, aber ich kann nicht.“

Kann sie nicht, oder will sie nicht? fragte er sich. „Auch wieder verabredet?“

„Tatsächlich, ja.“

Noch ein Patient? Leo ahnte, dass sie ihm nichts Näheres verraten würde. „Schade, dann ein andermal.“

Doch sie ging darauf nicht ein. Sollte er einfach aufgeben?

Zwei seiner neuen Kolleginnen hatten deutlich signalisiert, dass sie ihm gern Gesellschaft leisten würden, wenn er einsam war. Viel mehr interessierte ihn jedoch Rosie Hobbes. Es war keine Frage des Stolzes, weil sie ihm abweisend begegnete. Sein Ego konnte es durchaus vertragen, wenn eine schöne Frau ihm die kalte Schulter zeigte. Es kam allerdings nicht oft vor.

Rosie hatte etwas an sich, das ihn nicht losließ. Lag es daran, dass sie anders war als die Frauen, die ihm begegneten? Frauen, die ihn umschwärmten wie Motten das Licht, weil er ein Herzog war? Oder ging die Sache tiefer?

Es war sehr lange her, dass ihn eine Frau so sehr fasziniert hatte. Sicher, er fand sie körperlich reizvoll, aber das war nicht alles. Er wollte mehr von ihr wissen.

Morgen, dachte er. Morgen würde er es wieder versuchen, mit ihr zu reden.

Rosie kam nur fünf Minuten später vom Dienst als geplant, und die Zwillinge warteten bereits auf sie – fertig angezogen, die Rucksäcke auf dem Rücken. Sie sangen gerade mit Nina, einer der Erzieherinnen, ein Lied, und Rosies Herz lief über vor Liebe zu den beiden.

Ihre Zwillinge waren so verschieden: Lexi, lebhaft und selbstbewusst, mit blondem Lockenschopf, der Rosie etwas zu sehr an Michael erinnerte – und doch war ihre Tochter wie ein Ebenbild ihrer selbst, als Rosie im selben Alter war. Freddie war ruhiger und ein wenig schüchtern, hatte die gleichen Locken wie seine Schwester, nur mittelbraun statt goldblond, und Rosies hellblaue Augen.

Rosie war froh darüber, dass er nicht wie ein kleiner Doppelgänger von Michael aussah. Sie war fest entschlossen, ihren Kindern alle Liebe und das Glück zu geben, das sie brauchten, und hoffte, dass sie sich später nicht mehr daran erinnern würden, wie das Leben mit ihrem Vater gewesen war.

„Mummy!“ Kaum hatten sie sie entdeckt, rannten sie auf Rosie zu und schlangen die Ärmchen um sie.

„Na, meine Süßen, wie geht es euch?“ Wie immer, wenn sie wieder bei ihren Kindern war, spürte sie, wie froh die beiden sie machten. Sie liebte ihren Beruf, aber richtig glücklich fühlte sie sich nur in ihrer Nähe.

„Und, was habt ihr heute Schönes gemacht?“, fragte sie, als sie, an jeder Hand ein Kind, das Krankenhaus verließ.

„Wir haben gesungt.“ Lexi schmetterte die erste Strophe eines bekannten Kinderlieds, laut und völlig aus dem Takt.

„Und wir hatten Knete“, setzte Freddie hinzu. „Ich hab ein Hündchen gemacht. Ein lilas.“

Seine niedliche Kindersprache entlockte Rosie ein Lächeln. „Wunderbar.“ Sie wusste, wie sehr sich ihr Sohn einen Hund wünschte, aber leider passte ein Haustier zurzeit nicht zu ihrem Leben. Der arme Hund wäre den ganzen Tag allein in der Wohnung. Und wenn sie von der Arbeit kam, konnte sie ihm nicht den wohlverdienten langen Spaziergang gönnen, weil ihre Kinder nach einem langen Tag in der Kita dazu viel zu müde wären. Und natürlich würde sie sie nicht allein zu Hause lassen.

Auf der kurzen U-Bahnfahrt und dem zehnminütigen Weg zum Haus erzählten die Zwillinge munter von allem, was sie heute erlebt und getan hatten. Sie plapperten immer noch, während Rosie das Abendessen zubereitete und sie badete. Bei Fremden war Freddie eher schüchtern, aber zu Hause stand er seiner lebhafteren Schwester kaum nach.

Rosie ließ sie reden, lachte und freute sich mit ihnen. Im letzten Jahr hatte sie jeden Tag gebangt, dass die Erlebnisse mit Michaels zwielichtigen Partnern ihren Kindern geschadet haben könnten. Aber anscheinend waren sie zum Glück zu jung, um zu begreifen, welche Angst ihre Mutter ausstehen musste.

Sobald die Zwillinge im Bett lagen, machte sie es sich mit einer Tasse Tee und einer Rätselzeitschrift auf dem Sofa gemütlich. Vor einem Jahr hätte sie es nicht für möglich gehalten, jemals wieder entspannt zu sein.

Einiges war zwar geblieben. So tat sie immer noch alles für ihre Kinder, erledigte Kochen und Putzen und was sonst im Haushalt anfiel. Aber sie musste nicht länger mit Michaels Launen, seinen höhnischen Vorwürfen und seiner Missachtung fertig werden. Als alleinerziehende Mutter hatte sie es zwar nicht einfach, verfügte aber über ein gut funktionierendes Netzwerk aus Familie und Freunden.

Einige von ihnen hatten nicht nur einmal gefragt, ob sie nicht wieder einen Mann kennenlernen wollte. Natürlich vermisste sie es, jemanden zu haben, mit dem sie reden oder bei dem sie sich ankuscheln konnte, wenn sie nachts schlecht geträumt hatte. Doch nach den schlechten Erfahrungen mit Michael hatte sie das Vertrauen in ihr eigenes Urteilsvermögen verloren. Könnte es ihr nicht jederzeit wieder passieren, dass sie sich in einem Mann gefährlich täuschte? Außerdem musste sie an die Zwillinge denken.

Also gab sie jedem Mann, der sich mit ihr verabreden wollte, grundsätzlich einen Korb.

Das galt auch für Leo Marchetti, der wahrscheinlich wirklich nur bei einem Drink ein bisschen reden wollte.

War sie zu hart gewesen?

Okay, der Mann war ein Charmeur. Da schrillten bei ihr sämtliche Alarmglocken. Andererseits war heute Leos erster Tag am Paddington’s. Außer Robyn kannte er hier niemanden und kam sich wahrscheinlich ein bisschen verloren vor. Rosie bekam ein schlechtes Gewissen. Es war ja nicht seine Schuld, dass er mit einem Y-Chromosom geboren worden war und vor Charme sprühte. Vielleicht sollte sie ihm morgen vorschlagen, zusammen zu Mittag zu essen.

Allerdings würde sie ihm deutlich klarmachen, dass er von ihr nur ein gemeinsames Essen erwarten durfte, nicht mehr und nicht weniger. Rose konnte nicht sagen, wann sie jemals wieder bereit wäre, sich auf mehr einzulassen.

Falls überhaupt …

2. KAPITEL

„Sie haben heute Sprechstunde mit Rosie zusammen“, teilte ihm Kathleen lächelnd mit, als Leo die Station betrat. „Allergie und Immunologie.“

„Großartig! Zeigen Sie mir nur, wo ich hinmuss.“

Hoffentlich war Rosie heute umgänglicher. Wenn sie erst ein gutes Team waren, konnte er vielleicht herausfinden, warum er sich so sehr zu ihr hingezogen fühlte.

Während er auf sie wartete, blätterte er die Akten der angemeldeten Patienten durch.

„Entschuldigung!“, rief sie, als sie kurz darauf ins Zimmer rauschte. „Ich wurde heute Morgen aufgehalten.“

„Sie sind ja nicht zu spät“, beruhigte er sie, insgeheim froh, dass sie nicht so abweisend war wie gestern.

„Nein, aber …“ Sie ließ den Rest des Satzes in der Luft hängen. „Hat Sie schon jemand aufgeklärt, wie die heutige Sprechstunde abläuft?“

„Kathleen sprach von Allergien und Immunologie, also vermute ich, dass die meisten Patienten schon öfter hier waren.“

„Richtig.“

„Dann sind Sie für die Kleinen ein vertrautes Gesicht“, meinte er lächelnd. „Möchten Sie den ersten Patienten aufrufen?“

Gemma Chandler war achtzehn Monate alt. „Der Arzt hat mich beim letzten Mal gebeten, ein Ernährungs- und Symptom-Tagebuch anzulegen“, erklärte die Mutter.

„Dürfte ich das einmal sehen?“ Leo streckte die Hand aus.

Sie holte es aus ihrer Tasche und reichte es ihm.

Leo studierte die Eintragungen. „Sie neigt also zu Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall“, fasste er zusammen. „Und manchmal wirkt ihr Bäuchlein aufgebläht, meinen Sie?“

„Ja, und dann bekommt sie ab und zu diesen juckenden Ausschlag im Gesicht. Es ist wirklich nicht einfach, sie am Kratzen zu hindern.“

„Ich kann Ihnen eine Lotion verschreiben, die den Juckreiz lindert“, sagte Leo. „Und Ihr Tagebuch ist sehr hilfreich. Zwischen Gemmas Symptomen und dem, was sie isst, besteht ein deutlicher Zusammenhang.“

„Es sind die Milchprodukte, oder?“ Mrs. Chandler blickte ihn besorgt an. „Ich habe im Internet nachgesehen.“

„Das Internet ist eine nützliche Sache, aber es kursieren auch beängstigende Geschichten und viele Informationen aus unseriösen Quellen, die schlichtweg falsch sind. Deshalb ist es gut, dass Sie zu uns gekommen sind. Ja, ich glaube, dass Gemma auf Milchprodukte allergisch reagiert – also an einer Laktoseintoleranz leidet. Ihr Körper produziert nicht genug Laktase, ein Enzym, das den Milchzucker, auch Laktose genannt, verarbeitet. Um meine Vermutung zu bestätigen, sollte sie in den nächsten zwei Wochen eine bestimmte Diät einhalten. Das heißt, Sie müssen bei allem, was sie zu sich nimmt, das Kleingedruckte lesen, um auszuschließen, dass in Nahrung und Getränken Milch enthalten ist. Und führen Sie bitte das Tagebuch weiter wie bisher.“

„Wir geben Ihnen gern Informationsmaterial mit hilfreichen Tipps mit“, sagte Rosie. „Zum Beispiel können Sie Gemma statt Kuhmilch Reismilch geben und Sonnenblumenmargarine anstelle von Butter.“

„Nächste Woche ist Gemma auf der Geburtstagsparty ihres Cousins.“ Mrs. Chandler seufzte. „Das wird schwierig, wenn sie von den Sandwichs und der Torte nichts essen darf.“

„Sie könnten ihr ein schönes Lunchpaket mitgeben“, schlug Rosie vor. „Sprechen Sie mit Freunden und Ihrer Familie darüber. Ich bin sicher, dass alle Verständnis haben und Sie unterstützen werden.“ Sie gab Mrs. Chandler ein paar Broschüren. „Mit einem Kleinkind auswärts zu essen kann schon eine Herausforderung sein. Kommt noch eine Allergie dazu, ist man schnell überfordert.“

Spricht sie aus persönlicher Erfahrung? fragte sich Leo. Oder gab sie nur wieder, was Patientenmütter ihr anvertraut hatten? Natürlich würde er sie nicht fragen. Er wollte ihr keine Gelegenheit bieten, zu ihm noch mehr auf Distanz zu gehen.

„Auf der Rückseite finden Sie die Links einiger guter Webseiten von Restaurants, die laktosefreie Gerichte anbieten“, sagte Rosie noch.

„Vielen Dank“, antwortete Mrs. Chandler.

„Gut, dann sehen wir Sie und Gemma in vierzehn Tagen wieder“, meinte Leo. „Ich kann Ihnen eine Diätassistentin empfehlen, die Sie gern mit Plänen zur Ernährungsumstellung unterstützt. Falls Sie bis zu unserem nächsten Termin Fragen haben, rufen Sie uns ruhig jederzeit an.“

„Danke.“ Mrs. Chandler zögerte. „Wird das jemals verschwinden?“, fuhr sie dann fort. „Ich habe gelesen, dass es bei manchen Kindern irgendwann aufhört.“

„Das können wir jetzt noch nicht einschätzen. Lassen Sie uns einen Schritt nach dem anderen gehen.“

Nachdem die Chandlers sich verabschiedet hatten, machte sich Leo Notizen, und Rosie legte ihm die nächsten Krankenunterlagen hin. „Sammy Kennedy“, sagte sie. „Ein süßer Kerl.“

„Weshalb kommt er zu uns?“, wollte Leo wissen.

„Er hat CAPS.“

Cryopyrin-assoziiertes periodisches Syndrom … eine seltene Autoimmunkrankheit, die sich unter anderem mit Fieberschüben und Entzündungen in Gelenken und Nerven bemerkbar machte. „Das kommt nicht oft vor, eins zu einer Million. In meiner gesamten Laufbahn ist mir erst ein Fall begegnet.“

„Für mich ist Sammy der einzige. Die meisten CAPS-Patienten haben die Muckle-Wells-Variante, und das ist auch bei Sammy so.“

„Erzählen Sie mir von ihm.“ Natürlich konnte er die Akte lesen, aber er hörte Rosie gern zu.

„Er ist acht Jahre alt und kommt seit fast einem Jahr hierher. Ungefähr alle acht Wochen. Wir untersuchen seine Knie und Knöchel und nehmen ihm Blut ab, um den Entzündungsgrad festzustellen. Anschließend geben wir ihm eine Spritze, um die Krankheit unter Kontrolle zu halten.“

„Ein Medikament, das das Zellprotein Interleukin-1-ß blockiert?“

„Ja. Die Behandlungsmethode ist noch recht neu, sodass es keine belastbaren Aussagen zu Langzeit-Nebenwirkungen gibt. Aber wir hoffen, dass sie Sammy vor ernsthaften Problemen schützt, wenn er älter wird.“

„Wie zum Beispiel Taubheit?“

„Genau. Soll ich ihn aufrufen?“

„Gern.“

Rosie ging in den Wartebereich und kam gleich darauf mit Sammy und seiner Mutter wieder.

„Hallo“, begrüßte Leo sie lächelnd. „Ich bin Dr. Marchetti. Und du bist Sammy?“

Der Junge nickte.

„Wie geht es dir, Sammy?“

„Manchmal gibt’s gute Tage, manchmal schlechte“, antwortete er achselzuckend.

„Okay, dann beschreibe mir mal, was an einem schlechten Tag los ist.“

„Mum sagt dann, ich habe einen Schub. Er schlägt auf meinen Bauch, meine Knie und meinen Kopf. Ich kriege Ausschlag, und es passiert immer nachts.“ Sammy verzog das Gesicht. „Zeig es ihm, Mum.“

Mrs. Kennedy zog ihr Smartphone aus der Handtasche und präsentierte ein Bild, auf dem Sammys Bauch mit Nesselfieberpusteln übersät war.

„Wie oft hast du diese Schübe?“

„So alle zwei Wochen. Aber in letzter Zeit war es nicht so schlimm.“

„Darf ich dich kurz untersuchen?“

„Ich kenne das schon“, sagte Sammy lässig. „Sie stellen mir Fragen, untersuchen mich, nehmen Blut ab und geben mir eine Spritze.“

„Ja, genau.“ Leo lächelte ihn an.

„Ich mag keine Spritzen. Es piekt, und mir tut die Haut weh. Aber der Ausschlag ist noch unangenehmer.“

„Die meisten Menschen mögen keine Spritzen, da bist du in guter Gesellschaft.“ Leo wandte sich an die Mutter. „Möchten Sie noch etwas ergänzen, oder haben Sie Fragen, Mrs. Kennedy?“

„Wir haben uns daran gewöhnt und kommen ganz gut klar.“

Nach Untersuchung und Blutentnahme injizierte Leo das Medikament.

Sammy zuckte zusammen.

„Tut mir leid“, sagte Leo.

„Ist schon gut“, versuchte der Junge, die Sache herunterzuspielen.

„Ich habe hier etwas für dich“, meinte Rosie. „Es sei denn, du bist schon zu alt für einen Lolli als Belohnung dafür, dass du so tapfer warst.“

Sammy grinste, als er den rot-weißen Lutscher sah. „Ich lasse mir doch keinen Lolli entgehen! Und bestimmt keinen in den Farben meiner Lieblingsmannschaft.“

„Bist du Fußballfan?“, fragte Leo.

Sammy nickte. „Ich möchte auch gern spielen, bloß durch mein CAPS würde ich ab und zu ausfallen, und ich will mein Team nicht im Stich lassen. Aber ich könnte später Wissenschaftler werden und eine Spritze erfinden, die nicht wehtut.“

„Das ist eine brillante Idee, die eine Extrabelohnung verdient.“ Er hielt ihm einen zweiten rot-weißen Lutscher hin.

„Danke, Dr. Leo. Bis in zwei Monaten.“

Als Mutter und Sohn gegangen waren, sah Leo Rosie an. „Ein netter Kerl.“

„Ja, das ist er.“ Sie schwieg einen Moment, bevor sie fortfuhr: „Ich war gestern ein bisschen schroff. Das tut mir leid, und ich dachte … vielleicht können wir heute zusammen Mittag essen. Als Kollegen, meine ich“, fügte sie hastig hinzu.

Das klang fast beschwörend. Unwillkürlich fiel sein Blick auf ihre Hände. Kein Ehering. Leo überlegte, ob sie die gleiche Anziehung spürte wie er und deshalb genauso verwirrt war. Das würde immerhin erklären, warum sie gestern so spröde reagiert hatte.

„Nur Kollegen“, bekräftigte er. Schließlich war er nicht auf der Suche nach einer ernsthaften Beziehung.

Nach dem letzten Vormittagspatienten gingen sie zusammen zur Kantine. Leo fiel auf, dass sie einen Salat und eine Tasse grünen Tee wählte. Anscheinend achtete sie sehr auf ihre Gesundheit.

„Und, haben Sie sich schon eingelebt?“, fragte sie, nachdem sie einen freien Tisch gefunden und sich gesetzt hatten.

„Meinen Sie das Krankenhaus oder London?“

„Beides, schätze ich.“

„Ja. Die Kolleginnen und Kollegen sind nett, und da ich in London studiert habe, ist mir die Stadt vertraut.“

„Das ist gut.“

Eine unbehagliche kleine Gesprächspause trat ein, so als wüsste Rosie nicht, worüber sie als Nächstes reden sollte. Leo beschloss, sie auf das Dilemma des Krankenhauses anzusprechen, um die Unterhaltung wieder in Gang zu setzen.

„Robyn hat mir von den Plänen des Verwaltungsrats erzählt, als sie mich bat, hier mitzuarbeiten“, begann er. „Kein Wunder, dass das Personal knapp ist. Und durch das Feuer in der Grundschule ist die Situation noch komplizierter geworden, oder?“

„Das können Sie wohl sagen. Vor vier Wochen brach im Kunstraum ein Brand aus. Ob durch ein defektes Heizgerät oder etwas anderes, kann ich nicht sagen, aber das Papier ist sofort in Flammen aufgegangen. Die Kinder konnten alle herausgeholt werden, doch wir wurden von null auf jetzt mit kleinen Patienten überschüttet, die an Rauchvergiftung und Brandverletzungen litten. Simon Beckett hat es besonders schlimm erwischt. Er braucht auf jeden Fall Hauttransplantationen. Der Ärmste ist ständig zu Kontrolluntersuchungen hier.“ Traurig blickte sie vor sich hin. „Und dann ist da noch Ryan.“

„Ryan?“

„Ryan Walker. Er wurde als einer der Letzten aus dem Gebäude befreit. Der Kleine hatte sich in einem Schrank versteckt und hörte die Feuerwehrleute, als sie das Feuer in seinem Klassenzimmer löschten. Ryan kroch aus seinem Versteck und wurde von einem herabstürzenden Balken am Kopf getroffen.“

„Er hat großes Glück gehabt, dass er das überlebt hat.“

„Ja, aber schwer verletzt. Am nächsten Tag mussten die Ärzte eine Kraniektomie vornehmen, weil der Hirndruck zu stark war. Zurzeit ist Ryan sediert und trägt einen Helm, bis das Schädeldach reimplantiert werden kann.“

„Armes Kind.“

„Stellen Sie sich vor, wir hätten ihn erst ins Riverside bringen müssen“, sagte sie. „Dann hätte er es nicht geschafft. Das Gleiche gilt für Simon. Victoria hat ein Komitee gegründet, dem auch Simons Pflegemutter Quinn angehört. Draußen vor dem Krankenhaus stehen rund um die Uhr Demonstranten. Aber das wissen Sie. Sie wurden ja gestern mit ihnen fotografiert.“

Seitdem waren die Fotos um die Welt gegangen. „Da kann sich die Presse einmal nützlich machen“, antwortete er.

„Werden Sie die ganze Zeit von Reportern verfolgt?“

„Mal mehr, mal weniger. Das hängt davon ab, ob sie schon genug Storys haben oder nachrichtentechnisch Sauregurkenzeit herrscht. Aber wenn sie mich im Visier haben, interessieren sie sich eher für den Herzog als für den Arzt.“ Ihm fiel etwas ein. „Haben Sie deshalb gestern von einem Schloss gesprochen?“

„Schloss?“, wiederholte sie verwundert, begriff dann. „So nennen wir das Krankenhaus – wegen der Türmchen.“

„Ach so.“

Betroffen blickte sie ihn an. „Dachten Sie, das wäre ein Seitenhieb von mir, weil Sie ein Herzog sind?“

„Wir hatten gestern keinen guten Start miteinander“, betonte er.

„Nein … Ich war wohl ein bisschen unfreundlich. Tut mir leid.“

Obwohl er sich über die Entschuldigung freute, entging ihm nicht, dass sie keinen Grund für ihr Verhalten nannte.

„Ich bin in einem Schloss aufgewachsen und kann Ihnen versichern, dass es die romantischen Erwartungen nicht erfüllt. Schlösser sind zugig und feucht.“

„Und überall stehen Ritterrüstungen?“

Leo lächelte. „Stimmt. Deshalb überlege ich, ob wir unser Schloss für Besichtigungen öffnen.“ Dann konnte seine Mutter sich endlich mit etwas anderem beschäftigen als damit, dass ihr Sohn heiratete und einen herzoglichen Erben zeugte!

„Wie kommt ein Herzog darauf, Arzt werden zu wollen? Bringt Ihr Titel nicht genug Pflichten mit sich?“

„Ich habe gute Leute und delegiere vieles.“

„Was Sie wiederum von jedem anderen Arzt unterscheidet, dem ich bisher begegnet bin. Ich kenne niemanden, der Personal hat. Nicht einmal jemanden, der eine Putzfrau beschäftigt.“

„Schuldig im Sinne der Anklage. Natürlich weiß ich, wie man einen Staubsauger betätigt, aber ich verbringe meine Freizeit lieber mit etwas anderem.“

Sie schwieg.

„Ich möchte Arzt sein, weil ich Menschen helfen will.“

„Können Sie das als Herzog nicht?“

„Das wäre etwas anderes. Es reicht mir nicht, Spenden zu verteilen. Ich möchte persönlich etwas bewirken.“

„Man könnte meinen, Sie sind nicht gern Herzog.“

Damit traf sie den Nagel auf den Kopf. „Sagen wir, das Leben eines Herzogs ist nicht das, wofür viele es halten. Und die meisten sehen zuerst den Titel und nicht den Menschen dahinter.“

Unerwartet griff sie nach seiner Hand und drückte sie. Seine Haut kribbelte dort, wo sie ihn berührte. Die Empfindung war so deutlich, dass sein Puls beschleunigte. Nicht dass er sich sonst nicht zu Frauen hingezogen fühlte, aber diese starke Reaktion war ungewohnt. Im ersten Moment wusste Leo nicht, wie er damit umgehen sollte.

Hinzu kam, dass Rosie genauso verwirrt wirkte, wie er sich fühlte. Hatte sie auch dieses Prickeln gespürt?

„Entschuldigung …“, sagte sie verlegen.

Wofür? Dass sie ihn berührt hatte?

Leo war sich sicher, dass sie das Weite suchen würde, wenn er sie darauf ansprach. „Nicht nötig. Es freut mich, dass Sie mich verstehen. Und wie lange arbeiten Sie schon in diesem Schloss?“

„Seit fast einem Jahr.“

„Wo waren Sie vorher?“

„Auf der anderen Seite von London, wo ich auch die Ausbildung gemacht habe.“

Ihm fiel auf, dass sie den Ort nicht genannt hatte. Warum machte sie aus ihrer Vergangenheit ein Geheimnis?

Leo beschloss, es dabei bewenden zu lassen. Zumindest, bis er sich genauer damit befasst hatte, wie er auf sie reagierte. Und damit, wie er damit umgehen sollte …

Am Mittwoch um die Mittagszeit verschwand Rosie, und Leo erinnerte sich daran, was Kathleen ihm erzählt hatte. Sofern sie Dienst hatte, las sie Penny jeden zweiten Tag etwas vor.

Seine Neugier trieb ihn in den Flur, an dem Pennys Zimmer lag. Die Tür stand einen Spalt offen, und er hörte, wie Rosie mit klarer Stimme vorlas und Penny gelegentlich kicherte.

„Rosie ist wundervoll mit ihr“, erklang eine sanfte Stimme hinter ihm.

Er drehte sich um. Die Frau, die vor ihm stand, sah Penny so verblüffend ähnlich, dass es keinen Zweifel gab, wer sie war. „Sie sind Pennys Mum, nicht wahr?“

„Julia Craig.“

„Dr. Marchetti.“ Er streckte ihr die Hand hin. „Auch wenn Ihre Tochter nicht zu meinen Patienten gehört, so hat Rosie mir doch eine Menge erzählt. Wir arbeiten zusammen.“

„Rosie ist wirklich bezaubernd. So geduldig und freundlich. Ich finde es unglaublich nett von ihr, dass sie ihre Mittagspause opfert, um Penny vorzulesen.“

„Wie ich höre, wird Ihre Tochter hier von allen vergöttert. Pennys Katzenbilder hängen im Personalraum – was für fröhliche, bunte Zeichnungen!“

„Ja, das stimmt.“ Sie lächelte, aber ihre Augen blickten traurig. „Entschuldigen Sie, ich möchte Sie nicht aufhalten, Sie müssen sicher zu einem Patienten.“

„Kein Problem“, beruhigte Leo sie. „Aber falls Sie etwas brauchen, sprechen Sie mich gern an.“

„Rosie ist ja da. Trotzdem vielen Dank.“

Leo verabschiedete sich lächelnd von ihr und machte sich auf den Weg zu seinem Büro, um sich auf die nächste Sprechstunde vorzubereiten. Dabei ging ihm Rosie nicht mehr aus dem Kopf.

Thomas Wolfe, der Kardiologe, lehnte sich gegen Rosies Schreibtisch. „Natürlich habe ich ihre Akte gelesen, aber Sie sehen Penny öfter als jeder andere von uns. Wie ist Ihr Eindruck?“

„Auch in dieser Woche hat sich ihr Zustand nicht verändert, obwohl wir ihre Medikation so verändert haben, wie Sie es angeordnet hatten.“

„Also funktioniert es nicht. Wahrscheinlich wird sie um eine Transplantation nicht herumkommen.“ Er seufzte schwer. „Heute ist Julia da, oder? Ich werde sie bitten, Peter herzuholen, damit wir uns in Ruhe darüber unterhalten können.“

„Möchten Sie, dass ich dabei bin, wenn Sie es ihnen sagen?“

„Danke für das Angebot. Sie sind ihnen eine großartige Hilfe, aber ich trage die Verantwortung. Es wird ein Schock für sie sein.“

„Sie wissen, wo ich bin, falls Sie es sich anders überlegen“, sagte sie sanft.

„Vielen Dank, Rosie, das weiß ich zu schätzen.“

Er wirkt mitgenommen, dachte sie, wusste jedoch, dass er keine Unterstützung annehmen würde. Sie erinnerte sich daran, wie sie sich gefühlt hatte, als die Probleme mit Michael größer wurden. Deshalb würde sie niemals jemanden bedrängen, sich ihr anzuvertrauen. Aber sie konnte ihm zeigen, dass sie für ihn da war.

„Thomas, ich möchte nicht aufdringlich sein, aber geht es Ihnen gut?“, sagte sie deshalb.

„Klar.“ Das übertrieben zuversichtliche Lächeln unterstrich eher noch die Tatsache, dass er nicht okay war. Allerdings wollte er nicht darüber reden.

Rosie trat den Rückzug an. „Dann bis später.“

Er nickte und verließ die Stationszentrale.

Was für eine bedrückende Situation! Rosie hoffte inständig, dass Penny ein neues Herz bekam. Gleichzeitig fühlte sie sich schlecht bei dem Gedanken, weil es bedeutete, dass eine andere Familie um ihr Kind trauern würde. Am besten wäre es gewesen, wenn die Kleine auf die Medikamente angesprochen hätte, aber das war nicht passiert.

Und die arme Julia. Rosie konnte sich gut vorstellen, wie der jungen Mutter zumute war. Sie an ihrer Stelle wäre krank vor Sorge gewesen, hätten Freddie oder Lexi nicht die Behandlung bekommen, die sie sie so dringend benötigten. Die Zeit mit Michael war nervenaufreibend und voller Angst gewesen, doch ohne ihn hätte sie heute ihre Zwillinge nicht. Die beiden waren ihr größtes Glück. Ja, es gab vieles, wofür sie dankbar sein konnte.

Doch jetzt war nicht die Zeit, diesen Gedanken nachzuhängen. Die nächste Sprechstunde stand an.

Leo sah in der Stationszentrale Patientenunterlagen durch, als Rosie vorbeikam. Irgendetwas schien ihr Sorgen zu bereiten, und ehe er sich zurückhalten konnte, fragte er: „Gehen wir nach der Arbeit etwas trinken, und Sie erzählen mir, was los ist?“

Stumm schüttelte sie den Kopf.

„Sagen Sie nicht, Sie sind schon verabredet“, meinte er trocken.

„Tut mir leid, aber so ist es.“

„Dann ein kleiner Schwatz in der Stationsküche.“

„Ich muss zu meinen Patienten, Vitalzeichen messen.“

„Damit sind Sie in einer halben Stunde fertig und haben sich fünf Minuten Pause verdient. Und bevor Sie auf komische Gedanken kommen – es geht mir nicht darum, mich durchzusetzen. Sie sehen bekümmert aus, und ich möchte helfen. Genau, wie ich es bei jedem Ihrer Kolleginnen und Kollegen tun würde.“