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ISBN 978-3-492-98321-1
Juni 2017
© Piper Verlag GmbH, München 2006
© Piper Fahrenheit, ein Imprint der Piper Verlag GmbH, München 2017
Covergestaltung: FAVORITBUERO, München
Covermotiv: ampcool/Shutterstock.com
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Regenmeer
»Also ich denke … ähm … also ich meine, ähm also, der arme Mann, der kann doch nichts dafür, wenn er sich verliebt, was soll er denn dagegen machen? Wo die Liebe hinfällt, fällt sie eben hin, das kann man doch nicht mit dem Verstand steuern. Man kann noch nicht beschließen: Tja, also ich verliebe mich jetzt in den oder den oder jetzt mal schnell in die Frau dort drüben mit dem roten Pulli … verlieben ist doch was Spontanes, das passiert einfach, da ist man doch völlig hilflos, fassungslos, hoffnungslos ausgeliefert und verliebt … vielleicht ist Verlieben genau deshalb so toll, gerade weil man es eben nicht beeinflussen kann … es macht einfach wumm, und dann ist es passiert: Man ist verliebt. Und dann, also tja dann, dann ist das einfach so … obs einem nun paßt oder nicht. So.« Ich hole einmal tief Luft. Das mußte jetzt einfach mal gesagt werden.
»Aha. So sehen Sie das also. Und was sagen Sie dazu, daß der Mann dabei seine langjährige Ehefrau betrügt?«
»Ähm … nun, die Liebe ist eben eine Himmelsmacht, und wie ich eben schon gesagt habe …«, krächze ich etwas ratlos.
Mein Gott, wo um alles in der Welt habe ich nur diesen schwülstigen Ausdruck aufgegabelt? Himmelsmacht? Das klingt ja, als würde ich jeden Tag die Bunte lesen. Dabei mache ich das nur ab und zu, hin und wieder, gelegentlich in Ausnahmesituationen wie beim Zahnarzt.
»Liebe Angela, könnten Sie das noch mal wiederholen? Wir verstehen Sie hier leider so schlecht.«
Die blondgesträhnte, brathähnchenbraune Moderatorin lächelt etwas gequält in die Kamera.
Kein Wunder, daß sie mich nicht versteht: Ich habe zu meiner Sicherheit ein Küchenhandtuch vor die Muschel geschoben – wer weiß, wer alles außer mir morgens um sechs Uhr völlig verzweifelt ist und deswegen den Fernseher anhat. Nicht auszudenken, wenn jemand meine Stimme erkennen würde.
»Die Liebe ist eben eine Himmelsmacht«, schreie ich jetzt laut durch das Küchenhandtuch in den Telefonhörer.
Na bitte, diesmal haben es hoffentlich alle mitbekommen. »Buh …«
Unter den Zuschauern im Saal sind ein paar Frauen, die offensichtlich nicht so ganz meiner Meinung sind. Vielleicht weil ihr Mann gerade mit der Nachbarin durchgebrannt ist. Vielleicht haben die aber auch alle nur schlechte Laune, weil sie schon morgens um sechs in einem Fernsehstudio sitzen und auf Befehl klatschen müssen.
»Also Angela, habe ich Sie richtig verstanden? Sie denken, daß Willy, der seine Frau mit einer ihrer Freundinnen betrügt, völlig unschuldig an der ganzen Sache ist…«
Die Moderatorin lächelt ein Zahnpastawerbungslächeln und entblößt dabei ihr Gebiß wie ein Hai. Wie ein brathähnchenbrauner Hai.
»Na ja, vielleicht nicht unschuldig, aber ich meine, wenn ich mir vorstelle, ich bin Willy, und die Frau ist ganz ganz toll, hat ganz tolle Lippen und einen wunderschönen knackigen Po und einen breiten muskulösen Brustkor…, und ähm… ich meine natürlich eine große Brust…«
»Das klingt ganz so, als hätten Sie damit Erfahrung?«
Das Haifischlächeln unterbricht mich gnadenlos.
»Erfahrung?! Mit was? Ich?«
»Ja, kann es sein, meine liebe Angela, daß Sie sich gerade selbst in einer etwas, nun, wie soll ich sagen: liebestechnisch sich in einer etwas, ähm, prekären Lage befinden…«
IIIIIIIIIIIIHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH.
Ich werfe das Telefon in Richtung Fernseher – es fühlt sich plötzlich an wie etwas Schleimiges, Glitschiges, Lebendiges.
Es gibt eine fürchterliche Rückkoppelung.
Der Moderatorin platzt fast das Trommelfell. Sie krümmt sich und hält sich beide Ohren zu.
Geschieht der Schnepfe recht. Für einen Moment vergeht ihr das Lachen. Doch dann fängt sie sich wieder, strafft sich und lächelt jetzt zur Abwechslung mal wie ein Killerwal. Frontal in die Kamera.
Mein Gott, wie konnte ich nur auf den Gedanken kommen, diese Tussi anzurufen?
Mein Gehirn ist anscheinend wirklich total in Mitleidenschaft gezogen. Ich bin in keinster Weise mehr zurechnungsfähig. Das sind die Hormone. Da bin ich mir absolut sicher.
»Tja, Angela hat anscheinend unsere Gesprächsrunde abrupt verlassen …« Mit diesen Worten beugt sich die Moderatorin noch näher an die Kamera ran. Es sieht aus, als würde sie gleich durch den Fernseher kriechen, um mich zurückzuholen. Wenn sie nicht so total überschminkt wäre, könnte ich jetzt wahrscheinlich jede einzelne Pore erkennen. Ich bekomme Angst, daß sie gleich hier bei mir im Wohnzimmer steht.
»… liebe Angela, eines möchte ich Ihnen auf Ihren weiteren Lebensweg doch noch mitgeben: Davonrennen ist keine Lösung! Haben Sie Mut, stellen Sie sich Ihrem Problem …« Ihr Lächeln wird noch breiter. »Und nun zur Werbung.«
Klick. Ich schalte das Telefon und den Fernseher aus. Stellen Sie sich Ihrem Problem! Ha! Die Schnepfe hat gut reden.
Also ob das so einfach wäre.
Ich habe gerade bei »Maria am Morgen« angerufen. Eine Talkshow, die sich morgens um sechs den Problemen und Problemchen der Liebe widmet. Und bei der man sich live per Telefon an der Diskussionsrunde beteiligen kann. Interaktives Fernsehen nennt man so was, glaube ich. Dabei ist sechs Uhr viel zu früh, da kann man doch noch gar nicht denken, geschweige denn aktiv oder interaktiv sein.
Und normalerweise gucke ich sowas nicht.
Ehrlich.
Aber ich habe mal wieder die halbe Nacht kein Auge zugemacht – und das leider nicht, weil ich von Club zu Club gezogen bin oder einen Orgasmus nach dem anderen hatte.
Ganz im Gegenteil.
Ich habe mich ab elf Uhr mit düsteren (und leider ab und zu lüsternen) Gedanken im Bett herumgewälzt. Ich schätze, ich bin dann so gegen drei Uhr eingeschlafen und um sechs Uhr wieder wachgeworden – wegen der Baustelle direkt gegenüber von meinem Schlafzimmer. Die fangen immer um punkt sechs Uhr an – mit dem, was den meisten Lärm verursacht. Um Schlag acht Uhr machen sie dann wieder Pause, bis um die Mittagszeit, damit das Lärmmachen auch wieder richtig schön Spaß macht.
Und natürlich heiße ich nicht Angela.
Nein, ich heiße Charlotte Berg, bin gerade zweiunddreißig geworden und – schon wieder – Single.
Auch und gerade deswegen: Mit den Problemen und Problemchen der Liebe kenne ich mich nun wahrlich aus.
Vielleicht sollte ich auch mal so eine Sendung moderieren.
Wenn ich es mir recht überlege, habe ich auch schon ein Schwerpunkt-Thema:
Verliebt in den falschen Mann
Bei diesem Thema bin ich Expertin.
Da macht mir so schnell keine etwas vor.
Da könnte ich glatt eine Doktorarbeit drüber schreiben.
Denn ich verliebe mich immer und grundsätzlich in den falschen Mann.
Wenn es irgendwo auf der Welt einen Mann gibt, in den man sich aus
also wenn es irgendwo einen Mann gibt, in den man sich besser nicht verlieben sollte, weil man hinterher entweder:
Wenn ich über mein Liebesleben Bilanz ziehe, muß ich feststellen, daß leider keiner meiner Verliebtheitszustände bisher dazu geführt hat, daß ich in den Stand der Ehe geraten bin und zwei entzückende Kinder habe.
Und dafür ist schließlich dieser ganze Verliebtheitswahnsinn da. Da muß man sich doch nichts vormachen. Die Natur hat sich das schon schlau ausgedacht.
Eigentlich.
Nur bei mir läuft permanent alles total schief.
Das hat bisher unter anderem dazu geführt, daß ich zwei Nächte im Gefängnis in Wuppertal verbringen mußte (Bernhard), nur mit BH und Slip begleitet morgens um fünf an der Autobahnraststätte Holledau versucht habe, zurück nach München zu trampen (Manfred), oder daß mein ganzes erspartes Geld jetzt in einer Hühnerfarm in Adelaide, Australien steckt (Jürgen: »In einem halben Jahr hole ich dich ganz sicher nach, leih mir nur einfach mal kurz etwas Startkapital«).
Das einzige, was mich zur Zeit tröstet, ist: Ich bin sicher, ich bin mit diesem Problem nicht alleine. Wahrscheinlich teile ich mein Schicksal mit zehnmillionenzweihundertdreiundachtzigtausendundvierhundertfünfundsechzig Frauen im gebärfähigen Alter von neun bis sechsundneunzig. Sonst gäbe es ja wohl nur perfekte und glückliche Paare um mich herum. Also das sind doch schon mal jede Menge potentielle Zuschauer für so eine Liebe-Sendung. Und ich als Expertin und Moderatorin mittendrin. So könnte ich mit meinem Leid wenigstens noch Geld machen.
Das ist doch immer noch besser, als aus dem Leiden anderer Kapital zu schlagen wie die Haifisch-Schnepfe gerade eben.
Ach, mein Liebesieben ist ein Trauerspiel.
Andere Frauen verlieben sich irgendwann in Holger, der über einsachtzig ist, gutaussehend, sportlich, Arzt im Praktikum. Der verliebt sich auch in sie, die beiden ziehen zusammen, heiraten und bekommen viele kleine Holgers oder Michaelas, während er zum Chefarzt aufsteigt und sie nebenher einen gutgehenden Laden mit sauteuren Kinderklamotten aufmacht.
Ich dagegen, ich verliebe mich in den Freund von Holger – auch gutaussehend, aber, wie sich nach drei heißen Nächten herausstellt, auch bereits ziemlich gut verheiratet. Und natürlich völlig ohne den Wunsch, an diesem Zustand in absehbarer Zeit irgendetwas ändern zu wollen.
Oder ich verliebe mich in Thomas, da war ich zarte fünfzehn. Wir gehen sechs lange Wochen miteinander. Ohne daß irgendwas passiert. Und wenn ich miteinander gehen sage, meine ich miteinander gehen. Mangels anderer Möglichkeiten (eigenes Auto, eigenes Zimmer, Geld für ein Stundenhotel o.ä.) gingen wir meistens die Fußgängerzone von Bamberg auf und ab, auf und ab. Schließlich und endlich küßt er mich in einer Umkleidekabine im Freibad und verkündet danach, daß er mich nie wieder küssen wird, da ich im Gegensatz zu Sandra Zellulose hätte. Er meinte sicher Cellulitis, und die hatte ich damals garantiert noch nicht. Aber egal. Ich kam noch nicht mal dazu, ihm das Gegenteil zu beweisen, so schnell hat er die Flucht und meine damals liebste Feindin Sandra ergriffen. Fakt ist, schon mein erster richtiger Freund hat mich viel zu schnell verlassen. Ich hätte mir den Weg meines zukünftigen Liebeslebens eigentlich schon nach dieser ersten Erfahrung denken können.
Ich treffe immer nur auf Männer, die entweder:
Da kann man sich jetzt aussuchen, welche der drei Optionen die schlimmste Variante ist.
Dabei hatte ich auch schon Exemplare, die irgendwie alles auf einmal waren. Ja, doch, es gibt Männer, die gleichzeitig gebunden und bindungsunfähig sind. Das sind die, die – obwohl in einer festen Beziehung lebend – permanent nach Abwechslung suchen. Was soll eine feste Beziehung, wenn der Mann darin sich aufführt, als sei er ein verheirateter Single?
Nicht daß ich bisher jemals verheiratet gewesen wäre. Genau das ist ja mein Problem. Alles in allem läßt sich sagen: Ich hatte eigentlich noch nie einen Mann, der wirklich und wahrhaftig eine feste, ernste, verantwortungsbewußte und vor allem längerfristige Beziehung mit mir haben wollte. Oder konnte. Geschweige denn einen, der mich heiraten und bis ans Ende unserer Tage auf Händen tragen wollte – oder der wenigstens bereit war, mir mal beim Reifenwechsel den Wagenheber zu reichen.
Ach, ich weiß nicht, wohin das noch führen soll. Und wenn ich ehrlich bin, hat mein dreißigster Geburtstag mich in dieser Hinsicht auch nicht gerade entspannter werden lassen. Was ist, wenn ich sechzig bin und zurückblicke, und mein Liebesleben ist Jahr um Jahr gepflastert mit den falschen Männern?
Und nie nie nie ist ein Volltreffer dabei.
Keiner, der mir jemals sagt, ich bin die Frau seines Lebens. Keiner, der der Eine für mich ist – und für den ich auch die Eine bin. Grauenvolle Vorstellung.
Und das Allerschlimmste zur Zeit ist: Ich habe quasi gerade den Gipfel von »Ich verlieb mich immer in die falschen Männer« erklommen. Den Mount Everest der Liebes-Katastrophen ohne Sauerstoffmaske erreicht. Den Weltrekord im Gefühle-für-den-falschen-Mann-entwickeln gebrochen:
Ich bin in den Freund meiner besten Freundin verliebt.
(Ja, ja, die brathähnchenbraune Moderatorin hatte irgendwie schon recht. Mein Liebesleben ist nicht gerade sehr erfüllend.)
Das muß man sich mal so langsam auf der Zunge zergehen lassen: Ich bin in den Freund meiner besten Freundin verliebt.
Etwas Grauenhafteres kann ich mir eigentlich gar nicht mehr vorstellen – außer vielleicht, man verliebt sich in den Papst. Das ist moralisch vielleicht noch verwerflicher und hoffentlich noch hoffnungsloser.
Aber was, bitte, soll ich jetzt in dieser verflixten Situation machen?
Zu meiner allerallerbesten Freundin gehen und sagen: Hi, Nina, ich muß dir was sagen, setz dich bitte, ich bin zufällig gerade in deinen Freund verliebt, aber mach dir weiter keine Sorgen.
Oder soll ich zu ihrem Freund hingehen und sagen: Hallo, Jonas, übrigens, ich bin ziemlich verknallt in dich, wenn du mit Nina durch bist, könnten wir beide es ja mal miteinander probieren?
Im Film gibt es in einer solchen Situation immer ein Happy-End. Aber hier im wirklichen Leben gibt es für mich nur Verzweiflung und Liebeskummer. Mein Herz kämpft gegen meinen Kopf, und bis jetzt ist völlig unklar, wer gewinnen wird. Und selbst wenn einer davon gewinnt – irgendjemand wird bei dieser Konstellation ganz sicher verlieren. Mein Herz sagt, es ist Liebe Liebe Liebe. Und mein Kopf sagt, es ist Wahnsinn Wahnsinn Wahnsinn. Mein Herz sagt ja ja ja. Und mein Kopf sagt nein nein nein.
Und ich, Charlotte, stehe in der Mitte und weiß nicht mehr, was ich tun soll. Liebe ist nun mal ausgesprochen resistent gegenüber der Vernunft. Sonst würde es nicht so viele tragisch ausgehende Liebesgeschichten geben. Jemandem, der verliebt ist, kann man einfach nicht mit Argumenten kommen. Liebe ist im Grunde genommen so ziemlich das Gegenteil von Vernunft und dem Wahnsinn sicher näher als dem Verstand.
Ach. Es gibt einfach keinen Ausweg aus diesem Dilemma.
Außer ich entliebe mich auf der Stelle.
Was ich ja gerade aus den eben genannten Gründen nicht so einfach kann.
Und dabei ist Nina wirklich meine beste Freundin. Damit meine ich nicht einfach irgendwie so meine beste Freundin. Sondern genau die Person, mit der ich solche und alle anderen Probleme normalerweise tage-, nächte- und wochenlang bequatschen kann, ohne ein »ja, ja, das hast du mir aber jetzt schon dreiundfünfzig Mal erzählt« zu hören.
Nina und ich gehen miteinander durch dick und dünn, seit wir drei sind und uns im Kindergarten kennengelernt haben. Mit vier haben wir gemeinsam die Jungs verhauen, mit fünf haben wir zum ersten Mal einen geküßt (den gleichen Jungen – das hätte mir damals schon zu denken geben sollen), mit sechs wurden wir Blutsschwestern (mit Hilfe eines rostiges Küchenmessers von Ninas Oma), mit sieben haben wir gemeinsam ein Wassereis im Supermarkt geklaut …
In jedem Fall sind Nina und ich jetzt schon seit fast dreißig Jahren unzertrennlich. Unsere Beziehung hat bisher alles überstanden. Die erste Liebe zu einem Mann, den ersten Liebeskummer deswegen genauso, wie die Erkenntnis, daß Nina den viel schöneren Busen hat als ich – und ich dafür die schöneren Beine.
Aber ich bin mir nicht sicher, ob unsere Freundschaft das jetzt übersteht.
Und mit das Schlimmste ist: Ich habe jetzt natürlich noch nicht mal mehr jemanden, mit dem ich über mein Problem reden kann (das ist auch der Grund, weshalb ich in meiner Verzweiflung heute früh bei »Maria am Morgen« angerufen habe).
Wenigstens hängt draußen der Himmel voller Wolken – und das schon seit Wochen, obwohl wir schon August haben. Das ist der schlechteste Sommer, an den ich mich überhaupt erinnern kann. Man kommt sich vor, als müßten wir demnächst alle in einem Hausboot wohnen. Überall sind Überschwemmungen. Ich habe mir schon überlegt, ob ich mir für den Fall der Fälle mal schnell ein Schlauchboot bei Karstadt kaufen sollte. Ich wohne zwar im fünften Stock, aber man weiß ja nie.
Irgendwie finde ich das dauernde Nieseln und Schütten gar nicht so schlecht.
Gutes Wetter könnte ich zur Zeit auf gar keinen Fall ertragen. Ich weiß ehrlich nicht, was schlimmer ist: Single sein im Winter, wenn alle Pärchen am Kamin kuscheln? Oder Single sein im Sommer, wenn alle Pärchen am See knutschen?
Keine Ahnung.
Ist ja auch egal.
Single sein kann zu jeder Jahreszeit deprimierend sein.
Ich brauch jetzt erst mal einen doppelten Espresso.
Wenigstens etwas in dieser Wohnung, das es im Doppelpack gibt.
»… dringend …«
»Waaaaaaaaaaaas?«
Wuuuuuschschsch.
»… erzählen …«
». versteh nix…«
Zischhhhhhh.
Ich springe in ungeahnte Höhen und versuche mich dabei nebenher lässig mit Nina zu unterhalten.
Nina hat vor zwei Monaten in einer dieser Frauenzeitschriften, die nur aus Diätplänen und Werbung bestehen, gelesen, daß die bei der NASA Trampolinspringen einsetzen, um die Astronauten fit fürs All zu machen, und daß das Rumhüpfen auf einem Trampolin circa fünfzig Prozent effektiver ist als Joggen oder ähnliches.
Nina war sofort hin und weg. Wenn das keine schlagkräftigen Argumente sind. Das ist doch der Traum jeder Frau: Abnehmen wie im Flug.
Also springen wir seit drei Wochen jeden Dienstag- und Donnerstagabend auf dem riesigen Profi-Trampolin in der Halle von TV Weißblau rum. Jedes Känguruh würde blaß vor Neid werden. Es macht wirklich total Spaß. Für die paar Sekunden, die man in der Luft ist, fühlt man sich schwerelos. Nur sich dabei zu unterhalten, das funktioniert nicht so gut.
Nina ist gerade wieder unten gelandet, drückt sich aber gleich wieder ab und zischt zu mir hoch, während ich nach unten falle. Für eine kurze Sekunde sind wir zwei Meter über dem Trampolin auf gleicher Höhe. Ich kann Ninas Sommersprossen auf der Nase erkennen. Ich kenne jede einzelne. Selbst mit geschlossenen Augen könnte ich eine Landkarte von allen Punkten in Ninas Gesicht zeichnen. Ach, Nina, wenn du nur wüßtest, was bei mir gerade los ist, ich werde…
»Ich werde heiraten«, kommt es plötzlich aus Richtung der Sommersprossen.
»Waaaaaasssss?«
Der Boden rast plötzlich mit dreihundert Stundenkilometern auf mich zu.
Boing.
»Hast du dir weh getan?«
Ich schüttle benommen den Kopf. Alles dreht sich. Mir ist total schwummerig.
»Hier.« Nina drückt mir eine Wasserflasche an den Mund.
»Du warst für ein paar Sekunden total weggetreten. Ist auch wirklich alles in Ordnung? Sollte ich nicht doch den Notarzt rufen?« Nina hält meinen Kopf und blickt mich total besorgt an.
Ich nehme dankbar einen Schluck Wasser und versuche so was wie ein Kopfschütteln. »Nein, laß mal, ist schon gut…«
»Noch alles dran?« Nina blickt mich prüfend an.
Ich nicke und bewege mal zaghaft alles, was sich so an mir bewegen läßt. Alles scheint in Ordnung. Kein Knochen jault empört auf. Gott sei Dank liegen rund um das Trampolin jede Menge Matten.
Ich gebe Nina die Flasche zurück.
Sie strahlt mich an. »Mann, bin ich froh, daß dir nichts passiert ist.«
»Ich hab eben einen ziemlichen Dickschädel.«
Nina nickt. »Stell dir vor, du hättest meine Hochzeit verpaßt. Das wäre eine echte Katastrophe gewesen … aber keine Angst, wenn du ins Krankenhaus gekommen wärst, hätte ich natürlich den Termin verschoben… ich meine, das geht doch auf keinen Fall, daß ich ohne meine beste Freundin heirate.«
»Heirate? Hochzeit?« stammle ich etwas zusammenhanglos vor mich hin. »Welche Hochzeit?« frage ich benommen.
Ich blicke sie ratlos an. Vielleicht ist der Sturz doch nicht spurlos an mir vorbeigegangen.
»Na, welche wohl?«
Nina strahlt mich an. »Mensch, Charlotte, vielleicht mußt du doch in die Klinik, … wer heiratet wohl? Natürlich Jonas und ich… er hat mich gefragt… gestern… am Ende unserer Bergtour… total romantisch, ganz oben auf dem Gipfel… mit einem Strauß Alpenröschen und dem hier…« Nina fummelt in ihrer Jacke und hält mir dann ihre Hand hin.
Mir fällt mit einem Schlag wieder alles ein, was Nina vor meinem Sturz gesagt hat.
»Ich trau mich nicht, ihn beim Sport zu tragen, weil ich Angst habe, ich verlier das Ding… außerdem wollte ich dich ja überraschen.«
Na, das ist ihr ja wohl gelungen.
Ich glaube, ich sehe nicht richtig. Vorsichtshalber blinzle ich mal heftig. Aber als ich die Augen aufmache, ist Ninas Hand mit dem Ding immer noch direkt vor meiner Nase. Das sind mindestens einskommafünf Karat, die da glitzern und funkeln.
Ich kann gar nicht hinsehen, so schillert das.
Mir wird schon wieder ganz schwummerig.
»Ach, es war der perfekte Antrag… mit allem Drum und Dran… er hatte sogar einen Alphornbläser engagiert…
keine Ahnung, wie der das riesige Ding bis ganz nach oben gebracht hat … der absolute Wahnsinn … ich wollte es dir unbedingt als erste erzählen, ich konnte es kaum noch aushalten, dich nicht einfach anzurufen.«
»Heiraten? Jonas und du?«
Auweia.
Ich bin gerade eben auf den Kopf gefallen. Gehirnerschütterung. Visionen. Hörsturz. Das wird es sein. In jedem Fall kann nicht sein, daß Nina und Jonas heiraten. Das darf einfach nicht sein.
»Ja. Und du bist meine Trauzeugin.« Nina strahlt über beide Ohren.
»Aber ihr könnt doch nicht so einfach heiraten?!?«
Nina nimmt meine Hand und drückt sie glücklich. »Warum nicht?«
Na, weil ich total in Jonas verknallt bin zum Beispiel.
»Weil… ähm, weil ihr euch doch erst seit fünf Wochen kennt. Du weißt doch gar nicht, wer er wirklich ist … bis vor drei Wochen wußtest du noch nicht mal seinen Nachnamen!«
»Ach, Charlotte, das ist doch egal… ich kenne alles an ihm, was ich kennen muß, und mein Herz sagt einfach ja und…«
»Und wenn er in Wirklichkeit ein Drogenhändler ist und nie die Klobrille runterklappt und nebenher noch zwei andere Frauen hat?«
»Charlotte, du spinnst«, kichert Nina vor sich hin.
»Bist du total verrückt geworden?« stammele ich etwas einfallslos vor mich hin.
»Ich glaube ja… verrückt nach Jonas.« Nina hat dieses entrückte und abwesende Lächeln auf dem Gesicht, das sie immer bekommt, wenn sie total verknallt ist. Ich kenne das schon. Und ich weiß, jedes rationale Argument ist hier einfach völlig vergeblich.
Verdammt.
Wie gut kann ich sie da verstehen. Ich meine, wenn mir jemand sagen würde, man verliebt sich einfach nicht in den Freund seiner besten Freundin, müßte ich ihm rational auch recht geben. Aber ändern an meinen Gefühlen würde das trotzdem überhaupt nichts. Und wahrscheinlich würde ich dabei genauso dämlich grinsen wie Nina gerade eben.
Nina seufzt auf. »Ja, ach, Charlotte, stell dir vor, alles wird so, wie ich es mir immer vorgestellt habe … in drei Wochen ist der Termin … Anfang September … wir haben schon alles mit unseren Eltern besprochen… natürlich heiraten wir unten in Italien, im Haus meiner Eltern… kannst du dir einen schöneren Ort vorstellen, um ja für immer zu sagen… du mußt unbedingt mitkommen, wir fahren schon eine Woche vorher hin, alles vorbereiten… ach, ja, du brauchst ja dann auch ein Kleid… es ist alles etwas überstürzt, ich weiß, aber wenn du mir hilfst, kriegen wir das bestimmt noch rechtzeitig hin.« Nina seufzt erneut tief auf.
»Ach Charlotte, ich freue mich so, und ich bin sicher, wenn du und Jonas, also wenn ihr euch endlich mal richtig kennenlernt, ich bin sicher, ihr werdet euch mögen, oder vielleicht sogar lieben…«
»Lieben?« Ich starre Nina entsetzt an.
»Ja, ich weiß ja, daß du, na ja, manchmal warst du etwas komisch, wenn er dabei war, aber du wirst sehen, er ist echt ein absoluter Traummann…«
Au weia. In meiner Verzweiflung über meine wahren Gefühle Jonas gegenüber war ich anscheinend viel zu abweisend.
Reiner Selbstschutz. Ich habe so getan, als ob Jonas mich nicht die Bohne interessieren würde. Außerdem habe ich versucht, seit die beiden zusammen sind, ihnen so oft wie möglich aus dem Weg zu gehen. Ich weiß, das war nicht nett, aber was sollte ich tun?
Nina hatte mir Jonas vor vier Wochen beim Schlittschuhlaufen im Prinzregentenstadion vorgestellt. Da kannten die beiden sich eine Woche, und Nina hatte es – wie ich durch endlose Telefonate bereits wußte – ziemlich heftig erwischt.
Und jetzt trafen wir uns zum ersten Mal zu dritt. Zur Fleischbeschau sozusagen. Schwimmbad wäre in einem normalen Sommer dafür in jeder Hinsicht natürlich besser geeignet gewesen, aber bei diesem dauernden Regenwetter war Schlittschuhlaufen gar keine schlechte Alternative.
Klar, daß die jeweils andere immer das Okay für den neuen Typen geben sollte. So ist das einfach zwischen zwei besten Freundinnen. Das haben Nina und ich schon seit Jahren so gehandhabt. Schließlich gibt es nichts Schöneres, als den neuen Typen mit der Freundin bis ins letzte Detail richtig durchzuquatschen – und dafür mußte ich ihn nun mal persönlich kennenlernen.
Nur, diesmal war alles völlig anders als geplant. Zu meiner Entschuldigung muß ich sagen: Ich bin Jonas sofort verfallen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Nina und ich drehten vorsichtig eine Runde am Rand des Stadions entlang, als ein Eishockeyprofi mit Höchstgeschwindigkeit auf uns zuraste und dabei wie wild einen von diesen Schlägern schwenkte. Ich wollte, so schnell es geht, aus dem Weg schlittern, aber Nina hielt mich fest.
Der Eishockeyprofi bremste gekonnt zwei Zentimeter vor uns, Eissplitter spritzten glitzernd durch die Luft, und ich blickte direkt in die schönsten Augen, die ich je in meinem Leben gesehen habe: Türkis, würde ich sagen, mit kleinen Sprenkeln von Kobaltblau (oder ist es eher Petrolfarben?). Und schon war es um mich geschehen.
Alles war plötzlich wie in Zeitlupe, und die Welt schien zu verschwimmen. Ich sah nur noch das glitzernde Eis und diesen Mann mit diesem umwerfenden Lächeln. In diesem Moment ist mein Herz gesprungen.
Es passierte genau in dieser Zehntelsekunde bevor Nina den Mund aufmachte und sagte: »Charlotte, darf ich dir Jonas vorstellen. Jonas, das ist meine beste Freundin Charlotte. Ich bin sicher, ihr beide werdet euch bestens verstehen.«
Ich schwöre bei Gott, es passierte wirklich, bevor Nina auch nur ein Wort sagte, aber das nützt mir jetzt auch nichts mehr. Manchmal reicht eben eine Zehntelsekunde, um sich ins Unglück zu stürzen. Und danach waren meine Gefühle einfach nicht mehr rückgängig zu machen. Ich meine wie auch? Jeder, der sich schon mal auf den ersten Blick verliebt hat, kennt das. Das läßt sich meistens erst nach Wochen, Monaten oder gar Jahren des Zusammenlebens und vielleicht nach zweihundert offengelassenen Zahnpastatuben wieder rückgängig machen.
Wie soll man sich schließlich entlieben, wenn einem der andere gar nicht auf den Nerv gehen kann?
In jedem Fall habe ich dann nach Ninas Satz den Halt verloren. Ich ruderte mit den Armen, krallte mich an allem fest, was zum Festhalten da war, und habe Jonas, der verzweifelt kämpfte, um auf den Kufen zu bleiben, mit mir zu Boden gerissen.
Superpeinlich.
Aber unter seiner dünnen Jacke konnte ich einen ziemlich beeindruckenden Oberkörper erahnen.
Ein körperlicher Kontakt, der mir leider heute noch schlaflose Nächte bereitet.
Aber hoffentlich der einzige körperliche Kontakt, den er und ich jemals haben werden.
». ich versteh sowieso nicht, wieso du und Jonas nicht bestens miteinander auskommt, eigentlich ist er ja total dein Typ…« Nina redet weiter und weiter.
Ich kann gar nicht mehr zuhören. In mir steigt langsam Panik hoch. Die beiden wollen heiraten? Das ist ja grauenvoll.
»Du Schwein, du egoistisches, egozentrisches, egomanisches Freundinnenverräterschwein.« Sofort meldet sich Krystle zu Wort – sozusagen meine bessere Hälfte.
»Laß sie in Ruhe, sie ist auch nur ein Mensch und keine Heilige«, meldet sich sofort Alexis, ganz klar die schlechtere Hälfte von mir.
Ja, ich bin nicht nur unglücklich verliebt, sondern habe seit neuestem auch so was wie eine gespaltene Persönlichkeit. In mir leben, ach, zwei Seelen in meiner Brust, die sich dauernd streiten und sich nicht einigen können, wie ich denn nun mit der Situation umgehen soll. Damit ich nicht vollständig wahnsinnig werde, habe ich die eine Seite (»ich bin ein Schwein«) einfach Krystle genannt und die andere (»was kann ich denn dafür, und einmal ist keinmal und überhaupt …«) heißt Alexis. Man könnte auch sagen, Krystle ist mein Verstand und Alexis etwas, das sich eindeutig weitaus südlicher mein Kopf befindet.
Ja, die beiden heißen wie die beiden Denver-Clan-Tussen. War als Kind meine Lieblingsserie, und so kann ich das Chaos in meinem Kopf wenigstens etwas eindämmen. Oder zumindest benennen.
Aber ehrlich gesagt möchte ich das mit Alexis und Krystle lieber niemandem erzählen.
Bisher habe ich in meinem Ich-bin-bescheuerterweise-in-den-Freund-meiner-besten-Freundin-verliebt Zustand einfach nur den Kopf in den Sand gesteckt und gehofft, daß die Beziehung von Nina und Jonas den Weg aller bisherigen Beziehungen von Nina geht und sich möglichst schnell wieder in Luft auflöst.
Ich meine, wer weiß, was dann passiert wäre…
Jonas endlich frei, ich immer noch Single, vielleicht hätte ich ihn sogar trösten müssen, Nina kann ganz schön ruppig mit aussortierten Männern umgehen, und wer kann schon was dagegen haben, wenn…
»Ich sag’s ja, du Verräterin …«, kommt sofort von Krystle.
Ich kann es ehrlich gesagt nicht mehr hören. Diese blöde Moraltussi.
»Halt endlich die Klappe!«
Nina blickt mich schockiert an. Anscheinend habe ich den letzten Satz laut ausgesprochen.
»Tut mir leid, ich habe wohl wieder etwas zuviel geredet… ich wollte dich nicht zutexten, ich bin nur einfach so unglaublich, wahnsinnig, überirdisch glücklich…«
»Schon okay.« Murmle ich mit aller Begeisterung in der Stimme, die ich in diesem Moment auftreiben kann.
Dieser Tonfall scheint Nina nicht wirklich zu überzeugen, dafür kennt sie mich nun auch wirklich zu gut.
»Ist auch wirklich alles in Ordnung? Vielleicht sollten wir doch schnell zum Arzt. Ich fahr dich hin.« Nina hilft mir besorgt in die Höhe.
Ich schüttele den Kopf.
»Entschuldigung, ich habe nicht dich gemeint, ich war irgendwie in Gedanken ganz weit weg… vielleicht sollte ich mich doch noch etwas hinlegen…«
Nina stützt mich bis zur Umkleide, wo sie mir einen nassen Waschlappen auf die Stirn legt und erstmal duschen geht. Ich lege mich derweil auf eine grauenhaft harte Bank und denke nach: über das Leben. Die Liebe. Und was sonst noch alles schiefgehen kann. Ich hasse Hochzeiten. Ich gehe nie auf Hochzeiten. Gibt es für Singles irgendwas Schlimmeres, als zu einer Hochzeit eingeladen zu werden? Und direkt vorgeführt zu bekommen, was man noch nicht erreicht hat und eventuell nie erreichen wird? Für unsereins ist eine Hochzeit fast schlimmer als eine Beerdigung. Das ist, als würde man Leute im Rollstuhl zum Tanztee einladen. Oder Blinde ins Kino. Oder Unfruchtbare auf die Säuglingsstation. Das ist Folter.
Und wenn man als Single ehrlich ist, geht man doch nur zu einer Hochzeit, weil man (leider meist sinnloserweise) hofft, dort spontan und zufällig einen Single vom anderen Geschlecht zu treffen, der auch – unter diesem unglaublichen Druck des vorgeführten jungen Liebesglücks – bereit ist, sich in kürzester Zeit auf einen zu stürzen und in spätestens vier Wochen mit einem zum Traualtar zu gehen.
Hochzeiten an sich sind wirklich schon grauenhaft genug.
Aber die Hochzeit von Nina und Jonas – unter den gegebenen Umständen – das ist völlig unmöglich.
Nicht nur, daß ich irgendwie versuchen muß, mich schleunigst in jemand anderen zu verlieben (hätte ich schon längst tun sollen), nein, ich muß der Tatsache ins Auge sehen, daß die beiden bis an ihr Lebensende aneinanderkleben werden – da ist mit »einfach aus dem Weg gehen« nicht mehr viel zu machen. Schließlich will ich Nina auf gar keinen Fall verlieren. Oder ihr in Zukunft auch aus dem Weg gehen. Doch nicht wegen so einer blöden Liebesverwirrung.