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© 2009 Anke Höhl-Kayser
Umschlagbild: Noëlle-Magali Wörheide
Satz, Umschlaggestaltung, Herstellung und Verlag:
Books on Demand GmbH, Norderstedt
ISBN: 978-3-8423-1735-2

Stille wird hörbar wie ein Flüstern

Unseren Kindern gewidmet:

Arndt-Henrik und Frauke;

Jan, Niels und Madeleine,

die ihre Lebensbilder in kräftigen Farben malen

Inhalt

WIE UNTERM JOCH, WIE WIND IN ÄHREN

VERÄNDERUNG

SCHWERE SEE

MEERJUNGFRAU

STRANDGUT

TAGE

STILLEBEN MIT ROTEN BLUMEN UND BUCH

AN EINE KÜNSTLERIN

MAI 1986

VARIATIONEN ZUM THEMA GLÜCK

DIE MÖWEN LEHREN MEIN HERZ FLIEGEN

ABEND AM MEER

NACHT AUF DER HEIDE

MÖWENFLUG

FEBRUAR AUF SYLT

ABSCHIED VOM MEER

DER ENTDECKER

LOBPREISUNG DES ABENDS

DU BIST SCHON WEIT

ABSCHIED

NACH DIR

WEGESENDE

NACHT

IRGENDJEMAND

TRAUM

AUSKLANG

MANCHMAL, AN BESONDREN TAGEN

ICH WÄRE GERN ZUM MOND GEFLOGEN

HELLE NACHT

MIDLIFE CRISIS

MONDNACHT

STERNHIMMEL

VON SILBERLICHT UND SPINNWEBSCHWEIGEN

HERBSTTAG

HERBSTROMANZE

MEIN HERBST

LONDON, HYDE PARK, HERBST

WINTERLIED

ABENDLICHES AMSELLIED

WINTERANFANG

AMSELLIED ZUM FRÜHLING

VIER JAHRESZEITEN

ICH MAG DAS JAHR AM LIEBSTEN, WENN ES ALT WIRD

JAHRESENDE

CHRISTKIND SCHLÄFT

MITTERNACHT AN HEILIGABEND

WENN SCHNEE FÄLLT

NEUJAHRSWÜNSCHE

DANN HEB ICH DICH ZUM STERNENZELT

HALT ICH DICH IN MEINEN ARMEN

MEINEM KIND

FÜR DICH BIN ICH EIN ELEFANT

KREDO

MEIN KLEINES MÄDCHEN LERNT LAUFEN

DU!!!!

KIND BEIM MITTAGSSCHLAF

BALLADE VOM MOPS, DEM QUIETSCHEDRACHENTÖTER

HUNDEMÜDE

DER MOMENT

DANKSAGUNG

WIE UNTERM JOCH, WIE WIND IN ÄHREN

 

Denn immer wieder steigt von Zeit zu Zeit
Das Glück zu hoch und sackt das Leid zu tief.

Joachim Ringelnatz, Wirrsal

VERÄNDERUNG

Der Herbst kommt früh in diesem Jahr:
Ich höre Regentropfen trauern,
als ob sie sagten, nichts will dauern,
wie es vor Zeiten einmal war.

Laubfeuersglut in diesem Jahr:
Ich sehe Blätter tröstend schreiben
auf den Asphalt, dass nichts wird bleiben,
wie es vor Zeiten einmal war.

So schwer und leicht war dieses Jahr:
wie unterm Joch, wie Wind in Ähren.
Schmerzliches Glück, dass nichts muss währen,
wie es vor Zeiten einmal war.

 

für Christian Benz

SCHWERE SEE

Flagge am Mast – sie wechselt mit den Stürmen
die Richtung und ist immer unvorhersehbar.
Die Wogen und die Wolken werden sich auftürmen,
was Meer ist und was Himmel, das ist umkehrbar.

Du siehst kein Licht auf deiner havarierten Jolle,
dein Steuer und dein Segel sind dem Wind zum Spiel:
Das Trugbild letzter Hoffnung auf ein Stück Kontrolle.
Finale Illusion: dein selbstgewähltes Ziel.

Der Sturm bringt Einsicht: Nichts ist dir gewiss.
Zu dicht die Wolkendecke. Nutzlos der Sextant.
Dein Weg zum Ziel: Er ist ein Kompromiss.
Find dich darein – vor dir liegt unbekanntes Land.

MEERJUNGFRAU

Der Sturm war verheerend.
Als die Flut am höchsten stand,
habe ich dir gesagt, dass ich dich hasse.
Nun hat der Orkan sich gelegt,
und ich sage dir: es ist nicht wahr.
Ich weiß, ich bin nicht immer leicht zu verstehen,
wenn mein Salzwasserblut in mir gischtet.

Oft lässt der Sturm das Meer über mir zusammenschlagen
und ich vergesse, wo oben und wo unten ist.
Dann schlägt dir die Brandung meterhoch entgegen,
und der Wind erstickt gnadenlos deinen Atem.
Ich lasse deinen Himmel grauschwarz werden,