Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
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© Eberhard Blanke
2., vollständig erneuerte Auflage, 2020
Herstellung und Verlag:
BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt
ISBN 978-3-7519-2651-5
Geben, was nicht gegeben werden kann.
Die Birke besteigen, damit der Boden schwankt.
Den Nebel loben, der den Horizont weich zeichnet.
Stilles Blättern im Walde beobachten.
Das Käuzchen hören, das sich nachtfaltergleich vorbeischweigt.
Religiöse Renaissance beginnt im Gebet.
Wolken liegen nicht, sie hängen in der Luft.
Jedem Lebensabschnitt einen entscheidenden Sinn abzuzwingen macht reich; wenn man ihn denn erkennt.
Wer versucht, so schnell wie möglich alles zu erreichen, kommt doch nur ,as slow as possible‘ voran.
Der Blick aus dem Fenster gibt eine Auswahl an Objekten her.
Dem Ochsen, der vor’m Berge steht, soll man nicht die Augen verbinden.
Parasiten sind immergrün.
Morgenstund’ hat Geruch im Mund.
Das Heute ist aktueller als die neueste Aktualisierung.
Langeweile ist die Urgroßmutter der Kultur.
Auf unerträglichen Frieden folgt Krieg.
Das Leben ist auch bloß Sterben.
Wer auf der Pauke der Unvernunft spielt, bringt leicht Trommelfelle zum Platzen.
Zu viel Vernunft ist bei Verstande nicht auszuhalten.
Kultur ist die Ausnahme.
Der Delinquent: der Mensch.
Das Genie ist auch bloß ein Mensch.
Das stumme Gewitter des beredten Schweigens zwischen zwei Menschen.
Wer nur einen Zeh in die See steckt, wird der Langmut derselben gewahr.
Übervernünft’ge Vernunft ist ohn’ all’ Vernunft.
Eine Hand voll großer Tage im Leben machen das Leben groß.
Es ist klug, sich dumm zu stellen.
Liebe kommt aus Gewohnheit.
Es ist besser am eigenen als am fremden Anspruch zu scheitern.
Geld fühlt nicht.
Hoffnung lässt sich nicht in den Koffer packen.
Die Zeit anhalten – ein Privileg des Todes.
Kopulation bringt Population.
Distanz kann man überwinden, Nähe nicht.
Ich komme am besten mit mir selbst nicht zurecht.
Der menschliche Wunsch, allgegenwärtig zu sein, resultiert aus dem Verlust von Heimat.
Wer Heimat hat, kann nicht überall gleichzeitig sein.
Wer gleichzeitig überall sein will, ist nirgendwo.
Je unwichtiger man sich nimmt, desto mehr Leistung kann man erbringen.
Versäumnisse sind wie zerrissene Kleider.
Wenn Menschen funktionieren, dann wie das Wetter.
Die Fehlerquote im Leben liegt bei etwa 50 Prozent.
Was nicht getan ist, ist nicht erlebt.
Allein zu Hause ist wie kein Zuhause.
Angst macht Beine, aber ungelenkig.
Glaube ist Herdensache.
Die Augen zu öffnen kann zur Erblindung führen.
Auge um Auge bringt auf Augenhöhe.
Versprechen kann man brechen. Verbrechen nicht.
Versprecher, die die Wahrheit ans Licht bringen.
Lüge ist leicht, Wahrheit ist schwer.
Ein ungesprochener Befehl, der sein gesamtes Leben bestimmte.
Jeder Gedanke ist einzigartig. Jedenfalls für den Gedanken.
Von guten alten Büchern betrunken.
Erschöpfung durch Zuvieltun. Erschöpfung durch Nichtstun.
Verschwörung beginnt beim Nachbarn und endet im Weltgericht.
Das Damoklesschwert ist im Vergleich zu Entscheidungen, die andere über einen fällen, wie ein Pfühl zu einem Pfuhl.
„Ich habe diesen Satz nicht geschrieben.“
Freiheit: Kleine Fragen erhalten große Antworten.
Das größte Hindernis von Erkenntnis ist – andere Erkenntnis.
Wenn schon irren, dann wenigstens auf hohem Niveau.
Schwerter zu Pflugscharen – Gewehre zu Gitarren.
Woran erkenne ich, dass ich scharf sehe?
Das Schöne an Träumen ist, dass man erzählen kann, was man will; niemand kann es überprüfen. Auch der Träumer nicht.
Was verstehe ich, wenn ich etwas verstehe?
Die Wahrheit kennt keine Temperatur.
„Eine Welt ohne Geschenke.“ (Canetti) – Ein Geschenk ohne Welt.
Alles was ist, ist nicht alles.
Am leichtesten gehen sich fremde Schuhe.
Argumente gegen die Realität.
Denken ist das Schaukelpferd des Geistes.
Denken: Es gibt nichts Höheres unter der Melone.
Der Abend wurde länger als die Nacht.
Der eine ist über Jahre gesund und verpasst einen Termin. Es wird ihm böse angerechnet. Ein anderer ist Jahr für Jahr krank, wodurch er Dutzende Termine versäumt. Er wird bemitleidet.
(Ein) Gott allein macht noch keinen Himmel.
Ein Meister seines Faches, wer dient.
Ein Mittel zum Erfolg ist die Mittelmäßigkeit.
Eine Theorie, die alle Theorien, einschließlich ihrer selbst, widerlegt.
Er stieg auf den Flügeln des Gedankens so hoch, bis von ihm nichts mehr zu sehen war.
Er tat nur das, was machbar war. Er starb daran.
Erst kommt das Fressen, dann die Unmoral.
Mit geschlossenen Augen besser sehen.
Nur wer die Geschäftsordnung kennt, kommt ins Geschäft.
Praktisch geht es immer um Theorie.
Realität regiert.
Sauer zu werden schützt vor Verderbnis nicht.
Theoretisch geht es immer um Praxis.
Wo kein Hahn kräht, gibt es keinen Morgen.
Die Welt ist alles, was falsch ist.
Die Welt hat mit der Erde nichts zu tun.
Die Welt ist halb so schlimm wie sie aussieht.
Mancher sieht nach mehr aus als er sieht.
Woher die Freiheit nehmen, freundlich zu sein?
Alle große Politik geht früher oder später am Stock.
Wem sein Stündlein geschlagen hat, der braucht keine Uhr mehr.
Wer stirbt, hinterlässt die Lebenden.
Eltern sind Ahnen zu Lebzeiten.
Der Hass war groß, weil man sich nicht kannte.
Wenn die Worte nicht wären, wäre es ruhiger.
Wenn das Wort nicht wäre, käme auch niemand auf die Idee.
Platonische Liebe ist höchstens eine Idee.
Feindbilder haben viele Freunde.
Ein Anfang verspricht noch kein Ende.
Kommt der Storch, so sind Frösche in der Nähe.
Fliegenlernen geht nur gegen die Schwerkraft.
Wegfahren heißt ankommen wollen.
Je höher einer steigt, desto leichter wird er sein.
Die Welt will nicht einmal betrogen werden.
Französisch ist auch bloß eine Sprache.
Russisch lernen – um Wodka trinken zu können.
Musik – der andere Ton der Sprache.