Übersichtskarte

1 Obermauern, Virgen, Osttirol

2 Weiler Gassen, St. Veit in Defereggen, Osttirol

3 Seres Campill, St. Martin in Thurn, Südtirol

4 Obertilliach, Osttirol

5 Silz, Nordtirol

6 Mauracherhof, Bozen, Gries, Südtirol

7 Oberluechhof, Kirchbichl, Nordtirol

8 Feldthun, Villnöss, Südtirol

9 Honsarhof, Emberg, Brandberg, Nordtirol

10 Morgenstetterhof, Sarntal, Riedelsberg, Südtirol

11 Gridlinghof, Schlaiten, Osttirol

12 Knobenhof, Steinach, Tienzens, Nordtirol

13 Adelshof, Toblaten, Inzing, Nordtirol

14 Meusburgerhof, Egg-Großdorf, Vorarlberg

15 Unterpsennerhof, Völs am Schlern, Südtirol

16 Festnerhof, Olang, Geiselsberg, Südtirol

17 Almhütte im Naturpark Prettau, Südtirol

18 Kerschbaumerhof, Leisach, Osttirol

19 Stadel des Kochhofs, Lüsen, Südtirol

20 Oberniederhof, Unser Frau, Schnals, Südtirol

21 Futterstall des Jörgelishofs, Bruggen, St. Veit in Defereggen, Osttirol

22 Laufstall des Wastlhofs, Dölsach, Osttirol

23 Burgstadel der Trostburg, Waidbruck, Südtirol

24 Haus Ragonesi, Bergün, Graubünden

25 Obinghof, Wildschönau-Auffach, Bernau, Nordtirol

26 Seehof Lanser See, Lans, Nordtirol

27 Haus Theiner, Dörfl, St. Valentin, Südtirol

28 Haus Tasser, Steinhaus im Ahrntal, Südtirol

29 Ehrenhausen am See, Kaltern, Südtirol

30 Schlemmerstadl, Nußdorf-Debant, Osttirol

31 Chasa 89, Guarda, Graubünden

32 Müllerhof, Gärberbach, Mutters, Nordtirol

33 Paulinarium, Ludesch, Vorarlberg

34 Juppenwerkstatt, Riefensberg, Vorarlberg

35 Wurzerhof, Außervillgraten, Osttirol

36 Krustner auf Pill, Moos in Passeier, Südtirol

37 Oberstalleralm, Innervillgraten, Osttirol

38 Fane, Mühlbach, Vals, Südtirol

39 Schwarzenbacherhof, St. Johann, Nordtirol

40 Piz Tschütta, Vnà, Graubünden

41 Knollnhof, Söll, Nordtirol

42 Aigner Badl, Abfaltersbach, Osttirol

43 Oberfinserhof in Ried, Lajen, Südtirol

44 Alte Kaser auf der Pfistradalm, St. Leonhard in Passeier, Südtirol

45 Atelier Hofer, Laas, Südtirol

46 Bayerwaldhaus Cilli, Viechtach, Bayerischer Wald

47 Widum und Stall, Prettau im Ahrntal, Südtirol

48 Huberhof am Fröllerberg, Rodeneck, Südtirol

49 Unterramwaldhof, St. Lorenzen, Südtirol

50 Eberlehof, Kurtatsch, Südtirol

51 Moarhof, Telfes, Nordtirol

52 Schlosserhof, Laatsch 37, Mals im Vinschgau, Südtirol

53 Mitterstall, Brandberg, Nordtirol

54 Schindlhof, Baumkirchen, Nordtirol

55 Rohrerhof, Sarnthein, Südtirol

56 Peernstadl, Laas im Vinschgau, Südtirol

57 Schmidlas Haus, Lehn bei Längenfeld, Nordtirol

58 Schusterhof, Pill, Nordtirol

59 Chesa Madalena, Zuoz, Graubünden

60 Angelika-Kauffmann-Museum, Schwarzenberg, Vorarlberg

61 Felixé Minas Haus, Tannheim, Nordtirol

62 ‘s Paules und ‘s Seppls Haus, Fiss, Nordtirol

63 Kranewitthäusl auf Pill, St. Leonhard in Passeier, Südtirol

64 Brizerhof und Nebengebäude, Ramsau, Zillertal, Nordtirol

65 Schneggarei, Lech am Arlberg, Vorarlberg

66 Stall und Wohnhaus, Ftan, Graubünden

67 Atelier Bardill, Scharans, Graubünden

68 Kuhstall des Raßhoferhofs, Thankirchen bei Dietramszell, Oberbayern

69 Joslambichl, Terenten, Südtirol

70 Haus Regensberger, Percha, Pustertal, Südtirol

Weiterbauen am Land

Verlust und Erhalt der bäuerlichen Kulturlandschaft in den Alpen

herausgegeben von Christoph Hölz und Walter Hauser

Ein Projekt des Archivs für Baukunst der Universität Innsbruck in Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt in Innsbruck, der Autonomen Provinz Südtirol/Amt für Bau- und Kunstdenkmäler in Bozen, der Tiroler Landwirtschaftskammer, der Abteilung Agrartechnik, Raumordnung/Stadt- und Ortskernschutz-Gesetz/Dorferneuerung der Tiroler Landesregierung und dem Tiroler Kunstkataster

erscheint als

Schriftenreihe des Archivs für Baukunst im Adambräu

Band 5

zugleich in der Reihe

Fokus Denkmal

als Veröffentlichung des Bundesdenkmalamts

© 2012 by Studienverlag Ges.m.b.H.
Erlerstraße 10, A-6020 Innsbruck
e-mail: order@studienverlag.at
Internet: www.studienverlag.at

herausgegeben von
Christoph Hölz und Walter Hauser

WEITERBAUEN AM LAND

Verlust und Erhalt der bäuerlichen Kulturlandschaft in den Alpen

Archiv für Baukunst
StudienVerlag

Innsbruck
Wien
Bozen

Dank

Der Dank der Herausgeber und Autoren gilt zuerst den Eigentümern und Besitzern, die das Zustandekommen des Buches ermöglicht haben. Sie gewährten Zutritt zu ihren Häusern und gaben ihr Einverständnis zur Aufnahme und Veröffentlichung. Ein besonderer Dank gilt allen Fotografen und Architekten, Privatpersonen und den Mitarbeitern in öffentlichen Institutionen und Ämtern, die uns Abbildungsvorlagen zur Verfügung stellten und durch Auskünfte unser Wissen bereicherten.

Friedl und Martha Abenthung, Inzing

Büro Adamer / Ramsauer, Kufstein

Büro Aichner / Seidl, Bruneck

Johann Aigner, Abfaltersbach

Walter Angonese, Kaltern

Linard Bardill, Chur

Edward Beierle, München

Johann Bichler, Schlaiten

Tom Bisig, Basel

Fadri und Lina Blanke-Florineth, Ftan

Büro Brunner / Sallmann, Hall i. T.

Pauline Burtscher, Ludesch

Franz Caramelle, Innsbruck

Josef Dalle Nogare, Bozen

Stephan Dellago, Vahrn

Walter Dietl, Schlanders

Jürgen Eheim, Brixen

Elisabeth Eisenmann, Söll

EM2 Architekten, Bruneck

Benedikt Erhard, Innsbruck

Martin Feiersinger, Wien

Ralph Feiner, Malans

Robert Fessler, Lauterach

Marlene Fill, Lajen

Thomas Fill, Auffach

Büro Filzer / Heugenhauser, St. Johann in Tirol

Richard Freisinger, Innsbruck

Michaela Frick, Innsbruck

Georg Fröch, Silz

Sunna Gailhofer, Frankfurt/Main

Fabio Gatto, Fontana di Villorba, Treviso

Michael Graf Goëss-Enzenberg, Kaltern

Werner Jud, Innsbruck

Jutta Görlich, München

Benedikt Gratl, Innsbruck

Gerhard Gruber, Bregenz

Guido Guidi, Mailand

Claudia Hackhofer, Gärberbach

Peter Haimerl und Jutta Görlich, München

Harald Haller, Moos in Passeier

Michael Hauser, Alberschwende

Marion Heiss, Sarnthein

Jörg Hofer, Laas

Florian Holzherr, München

Angelika Irgens-Defregger, München

Thomas Jocher, Stuttgart

Klaus Juen, Innsbruck

Architekturbüro Jüngling und Hagmann, Chur

Christian Kapeller, Schlanders

Barbara Keiler, Bregenz

Wolfgang Klebelsberg, Bozen

Bruno Klomfar, Wien

Peter Klotz, Meran

Stefan Klotzner und Verena Ellecosta, Bozen

Peter Knapp, Innsbruck

Natalie Kröll, Ramsau

Thomas Lauer, München

Familie Leiter, Außervillgraten

Josef Lugger, Obertilliach, Leisach

Christian Mahlknecht, Brixen

Andreas Mair, Dölsach

Sabine Mair, Mieming

Daniele Marques & Bruno Zurkirchen, Luzern

Ignacio J. Martinez, Navia

Bernhard Mayr, Graz

Markus und Helene Mayr, Kirchbichl

Wolfgang Meighörner, Innsbruck

Herlinde Menardi, Innsbruck

Renate und Ludwig Meusburger, Egg

Mads Mogenson, Neviglie

Albert Moroder, St. Ulrich in Gröden

Antonia Moser, Kartitsch

Heinrich Mutschlechner, Bruneck

Martin Mutschlechner, Innsbruck

Florian Nagler mit Matthias Müller und Almut Schwabe, München

Gabriele Neumann, Innsbruck

Helmuth Oberkalmsteiner, Sarntal

Maria Obwexer Raifer, Villnöss

Valerio Olgati, Flims

Alexandra Orgler, Telfes

Urs und Maria Padrun Estévez, Guarda

Damian Lukas Pertoll, Meran

Adolf Pieder, Terenten

Thomas und Eva Pitterl, Nußdorf-Debant

Lorenz Pobitzer, Bozen

Richard Psenner Hell, Völs am Schlern

Jürg Ragettli, Chur

Marco Ragonesi, Luzern

Kaspar und Regina Raßhofer, Thankirchen

Leonhard Rastner, Lüsen

Josef und Anastasia Regensberger, Percha

Christian Rhomberg, Innsbruck

Elisabeth und Josef Riedl, Steinach

René Riller, Schlanders

Christof Rösch, Sent, und Rolf Furrer, Basel

Bruno Rubner, Bruneck

Hans-Jörg Ruch, Sankt Moritz

Martin Scharfetter, Innsbruck

Gerold Schneider, Katia Schneider, Philip Lutz, Lech am Arlberg

Martin und Burgi Seekirchner, Brandberg

Filippo Simonetti, Brunate

Alfons Steger, Prettau

Josef Steger, Prettau

Hannelore Steixner, Innsbruck

Wolfgang Jean Stock, München

Johann Tappeiner, Schnals

Rudolf und Josefine Tasser, Bruneck

Gabriella Theiner, St. Valentin

Thomas Tischer, Söll

Andreas und Elisabeth Trenner, St. Johann in Tirol

Werner Tscholl, Morter

Ruedi Tschudi, Glarus und Zuoz

Dietrich Untertrifaller, Bregenz

Ulrike Wachter, Fiss

Jürgen Wallnöfer, Schluderns

Nikolaus Walter, Feldkirch

Günter Richard Wett, Innsbruck

 

Bernhard Wolf sei herzlich gedankt für die Gestaltung des Katalogs und der Ausstellung, ebenso wie den Mitarbeitern des Archivs für Baukunst der Universität Innsbruck, Daniele Capra, Thomas Ferk, Uwe Walch und Stefanie Temml.

Dank sagen möchten die Herausgeber auch dem Studienverlag, besonders dem Leiter des Verlags, Markus Hatzer, und seinen Mitarbeitern, Martin Kofler und Marion Bernhard, die das Buch in das Verlagsprogramm aufgenommen haben.

Nicht zuletzt gilt der Dank allen Sponsoren der Publikation. Ausstellung und Katalog wurden ermöglicht durch Zuschüsse des Landes Tirol und der autonomen Provinz Südtirol, dem Bundesdenkmalamt Tirol und dem Bundesdenkmalamt Wien. Ihnen allen sei an dieser Stelle nochmals gedankt.

Autoren des Katalogs

 

Herausgeber und Autoren des Bandes

Hans Augustin, Landwirtschaftskammer Tirol

Klaus Ausserhofer, Amt für Bau- und Kunstdenkmäler, Provinz Südtirol

Pier Francesco Bonaventura, Amt für Bau- und Kunstdenkmäler, Provinz Südtirol

Gebhard und Georg Fröch, Amt der Tiroler Landesregierung, Agrarwirtschaft / Architekt

Walter Hauser, Bundesdenkmalamt Tirol

Christoph Hölz, Universität Innsbruck, Archiv für Baukunst

Barbara Keiler, Bundesdenkmalamt Vorarlberg

Waltraud Kofler Engl, Amt für Bau- und Kunstdenkmäler, Provinz Südtirol

Barbara Lanz, Architektin

Klaus Michael Mathieu, Amt für Bau- und Kunstdenkmäler, Provinz Südtirol

Sonja Mitterer, Universität Innsbruck, Institut für Baugeschichte und Denkmalpflege

Gabriele Neumann, Bundesdenkmalamt Tirol

Walter Preyer, Architekt

Heidrun Schroffenegger, Amt für Bau- und Kunstdenkmäler, Provinz Südtirol

Stefanie Temml, Universität Innsbruck, Archiv für Baukunst

Hildegard Thurner, Amt für Bau- und Kunstdenkmäler, Provinz Südtirol

Stanislaus Unterberger, Amt der Tiroler Landesregierung, Ländlicher Raum/Dorferneuerung

Susanne Waiz, Architektin

Karl Wiesauer, Amt der Tiroler Landesregierung, Tiroler Kunstkataster

Eva Zach, Amt der Tiroler Landesregierung, Ländlicher Raum/Dorferneuerung

 

HA

Hans Augustin

KA

Klaus Ausserhofer

PFB

Pier Francesco Bonaventura

GF

Gebhard und Georg Fröch

WH

Walter Hauser

CH

Christoph Hölz

BK

Barbara Keiler

WKE

Waltraud Kofler Engl

KM

Klaus Michael Mathieu

GN

Gabriele Neumann

WP

Walter Preyer

HS

Heidrun Schroffenegger

ST

Stefanie Temml

HT

Hildegard Thurner

SU

Stanislaus Unterberger

SW

Susanne Waiz

EZ

Evi Zach

Inhalt

Dank

Grußworte

Übersichtskarte

Verlust und Erhalt der bäuerlichen Kulturlandschaft in den Alpen

Christoph Hölz

Weiterbauen am Land

Walter Hauser

Das alte Tirol

Historische Aufnahmen von Stefan Kruckenhauser
Karl Wiesauer

Inventare und Dokumentation von Bauernhöfen

Grundlagenerhebungen zum Tiroler Bauernhaus im historischen Überblick

Karl Wiesauer

Inventarisation in Südtirol
Bestandsaufnahmen 1940-1945 durch die „Kulturkommission Ahnenerbe“
und die Arbeitsgemeinschaft der Optanten
Waltraud Kofler Engl

Aktuelle Dokumentation von Bauernhöfen in Tirol

Sonja Mitterer und Karl Wiesauer

Veränderung eines Siedlungsbildes

Die Hoflandschaft von Gröden 1950-2008
Sonja Mitterer und Barbara Lanz

Katalog

Ensembles

Obermauern, Virgen, Osttirol

Weiler Gassen, St. Veit in Defereggen, Osttirol

Seres Campill, St. Martin in Thurn, Südtirol

Obertilliach, Osttirol

Silz, Nordtirol

Mauracherhof, Bozen, Gries, Südtirol

Bauer renoviert Haus

Oberluechhof, Kirchbichl, Nordtirol

Feldthunhof, Villnöss, Südtirol

Honsarhof, Emberg, Brandberg, Nordtirol

Morgenstetterhof, Sarntal, Riedelsberg, Südtirol

Gridlinghof, Schlaiten, Osttirol

Knobenhof, Steinach, Tienzens, Nordtirol

Adelshof, Toblaten, Inzing, Nordtirol

Meusburgerhof, Egg-Großdorf, Vorarlberg

Unterpsennerhof, Völs am Schlern, Südtirol

Festnerhof, Olang, Geiselsberg, Südtirol

Wirtschaftsbauten – Stall bleibt Stall

Almhütte im Naturpark Prettau, Südtirol

Kerschbaumerhof, Leisach, Osttirol

Stadel des Kochhofs, Lüsen, Südtirol

Oberniederhof, Unser Frau, Schnals, Südtirol

Futterstall des Jörgelishofs, Bruggen, St. Veit in Defereggen, Osttirol

Laufstall des Wastlhofs, Dölsach, Osttirol

Burgstadel der Trostburg, Waidbruck, Südtirol

Wirtschaftsbauten – Stall bleibt nicht Stall

Haus Ragonesi, Bergün, Graubünden

Obinghof, Wildschönau-Auffach, Bernau, Nordtirol

Seehof Lanser See, Lans, Nordtirol

Haus Theiner, Dörfl, St. Valentin, Südtirol

Haus Tasser, Steinhaus im Ahrntal, Südtirol

Ehrenhausen am See, Kaltern, Südtirol

Schlemmerstadl, Nußdorf-Debant, Osttirol

Chasa 89, Guarda, Graubünden

Müllerhof, Gärberbach, Mutters, Nordtirol

Bauernhaus im Gewerbe und Tourismus

Paulinarium, Ludesch, Vorarlberg

Juppenwerkstatt, Riefensberg, Vorarlberg

Wurzerhof, Außervillgraten, Osttirol

Krustner auf Pill, Moos in Passeier, Südtirol

Oberstalleralm, Innervillgraten, Osttirol

Fane, Mühlbach, Vals, Südtirol

Schwarzenbacherhof, St. Johann, Nordtirol

Piz Tschütta, Vnà, Graubünden

Knollnhof, Söll, Nordtirol

Aigner Badl, Abfaltersbach, Osttirol

Oberfinserhof in Ried, Lajen, Südtirol

Alte Kaser auf der Pfistradalm, St. Leonhard in Passeier, Südtirol

Atelier Hofer, Laas, Südtirol

Städter erfüllt sich seinen Traum

Bayerwaldhaus Cilli, Viechtach, Bayerischer Wald

Widum und Stall, Prettau im Ahrntal, Südtirol

Huberhof am Fröllerberg, Rodeneck, Südtirol

Unterramwaldhof, St. Lorenzen, Südtirol

Eberlehof, Kurtatsch, Südtirol

Moarhof, Telfes, Nordtirol

Schlosserhof, Laatsch 37, Mals im Vinschgau, Südtirol

Bauernhaus mit öffentlicher und kultureller Nutzung

Mitterstall, Brandberg, Nordtirol

Schindlhof, Baumkirchen, Nordtirol

Rohrerhof, Sarnthein, Südtirol

Peernstadl, Laas im Vinschgau, Südtirol

Schmidlas Haus, Lehn bei Längenfeld, Nordtirol

Schusterhof, Pill, Nordtirol

Chesa Madalena, Zuoz, Graubünden

Angelika-Kauffmann-Museum, Schwarzenberg, Vorarlberg

Felixé Minas Haus, Tannheim, Nordtirol

‘s Paules und ‘s Seppls Haus, Fiss, Nordtirol

Kranewitthäusl auf Pill, St. Leonhard in Passeier, Südtirol

Neubauten im Kontext

Brizerhof und Nebengebäude, Ramsau, Zillertal, Nordtirol

Schneggarei, Lech am Arlberg, Vorarlberg

Stall und Wohnhaus, Ftan, Graubünden

Atelier Bardill, Scharans, Graubünden

Kuhstall des Raßhoferhofs, Thankirchen bei Dietramszell, Oberbayern

Joslambichl, Terenten, Südtirol

Haus Regensberger, Percha, Pustertal, Südtirol

 

Es führt kein Weg vorbei. Die Erschließung der Bergbauernhöfe

Klaus Ausserhofer und Walter Hauser

Literatur (in Auswahl)

Bildnachweis

Grußwort

Historische Bausubstanz ist ein wertvoller Teil unseres kulturellen Erbes und der Gegenwart unseres Landes. Es gilt, sie zu erhalten und zu pflegen. Der Tiroler Landesregierung ist ein behutsamer Umgang mit der traditionellen Baukultur im ländlichen Raum ein besonderes Anliegen, sind doch historische Objekte nicht nur Zeitzeugen der Geschichte, wie unsere Vorfahren einen zum Großteil alpinen Lebensraum urbar machten, sondern sie prägen auch als ein Identifikationsmerkmal sondergleichen die Landschaft Tirols.

Die Erhaltung historischer Bausubstanz gerade im ländlichen Raum ist ohne ihre zeitgemäße Nutzung nicht möglich, denkmalpflegerische Grundsätze, Lebensqualität und wirtschaftliche Erfordernisse müssen und können in Einklang gebracht werden: Bei der Lektüre dieses Werkes wird der aufmerksame Leser unzählige hervorragende Beispiele präsentiert bekommen, wie historische Bausubstanz durch Entwicklung innovativer Nutzungskonzepte zu einer zeitgemäßen und lebenswerten Wohn- und Arbeitsstätte transformiert werden kann. Historische Bautradition und moderne Architektur stehen gleichwertig nebeneinander.

„Weiterbauen am Land“ ist ein gelungenes Projekt, die geleistete Arbeit im Bereich der Erhaltung schützenswerter Baudenkmäler aufzuzeigen und gleichsam Impulsgeber zu sein für neue herausfordernde und spannende Projekte, um historische Bausubstanz auch für nachfolgende Generationen zu erhalten.

Wir hoffen, dass diese Publikation ein möglichst breites und interessiertes Publikum erreicht, bedanken uns bei den Autorinnen und Autoren und bei allen, die für dieses Werk und das Projekt „Weiterbauen am Land“ verantwortlich zeichnen, und wünschen den Leserinnen und Lesern entspannende und informative Stunden bei der Lektüre.

Günther Platter
Landeshauptmann von Tirol

Dr. Beate Palfrader
Landesrätin

 

Historische Bauten sind ein prägender Teil unserer Kulturlandschaft und geben Einblick in die Kulturgeschichte unseres Landes. Es ist daher von besonderer Bedeutung, diese Zeugnisse der Vergangenheit zu erhalten und zu pflegen. Dies gilt besonders für die bäuerliche Architektur, deren kulturhistorische Bedeutung im Vergleich zur sakralen, adeligen und bürgerlichen Architektur auch heute noch vielfach unterbewertet ist. Dabei stellen gerade Bauernhöfe in zweifacher Hinsicht ein wichtiges Kulturgut dar: als Wohn- und Arbeitsgebäude sind sie Teil unserer Alltagskultur, als Zeugnisse ländlichen Bauens repräsentieren sie hingegen die Tiroler Volkskultur. Bauernhöfe sind die Knotenpunkte des kulturellen Gedächtnisses unseres Landes und vermitteln uns Identität.

Allerdings gilt es nicht nur, die historische Bausubstanz zu erhalten, sondern sie muss, wenn sie weiterhin genutzt und mit Leben erfüllt werden soll, den Anforderungen der heutigen Zeit angepasst werden. Diese Herausforderung kann nur im gelungenen Zusammenspiel zwischen Architektur und Denkmalpflege gemeistert werden. Wesentlich dabei ist es, die Erfordernisse der jeweils anderen Disziplin ernst zu nehmen und zu berücksichtigen. So kann aus historisch Gewachsenem etwas organisch Neues entstehen.

In der vorliegenden Publikation wird eine Vielzahl entsprechender Beispiele vorgestellt, in denen im kreativen Dialog zwischen Denkmalpflege und zeitgenössischer Architektur kulturhistorisch wertvolle ländliche Bausubstanz bewahrt und gepflegt und dem Bestand gleichzeitig Neues und Ebenbürtiges hinzugefügt wird. So erhält die interessierte Leserlnnen-schaft gelungene und wertvolle Anregungen für die zeitgenössische Nutzung alter bäuerlicher Architektur.

Allen, die an diesem Band und am Projekt „Weiterbauen am Land“ mitgewirkt haben, gilt unser Dank. Wir verbinden ihn mit dem Wunsch, dass dieses Buch zahlreiche Leserinnen und Leser nicht nur im Kreise der Fachwelt, sondern auch bei den kulturinteressierten Laien finden möge.

Dr. Luis Durnwalder
Landeshauptmann von Südtirol

Dr. Sabina Kasslatter Mur
Landesrätin für Bildung und deutsche Kultur

 

Die Veränderung unserer Lebensweise während der letzten hundert Jahre hat zu einem massiven Wandel des Lebensraumes geführt und die Kulturlandschaft mit atemberaubender Geschwindigkeit verändert, selten zu ihrem eigenen Vorteil. Die Erhaltung unseres Kulturraumes und damit verbunden unserer Identität ist heute aktueller denn je. Einen wesentlichen Anteil daran besitzt das bäuerliche Erbe, dessen Bewahrung vor allem im alpinen Raum eine große Herausforderung darstellt. Die Änderung der funktionellen Bedürfnisse, der Mangel an Erhaltungsbewusstsein, der Verlust von althergebrachtem handwerklichen Wissen und vielfach auch das Fehlen geeigneter Modelle zur Erhaltung lassen die Besitzer oft den Glauben an ihre über Generationen erhaltenen Höfe verlieren.

Es bedarf einer neuerlichen Bewusstwerdung um den Wert unseres bäuerlichen Erbes. Das vorliegende Buch ist ein Schritt in diese Richtung. „Weiterbauen am Land“ soll motivieren, die Augen für die Besonderheiten des bäuerlichen Erbes öffnen und aus der Sicht Betroffener Möglichkeiten einer gleichermaßen zeitgemäßen wie dem Bauwerk entsprechenden Erhaltung aufzeigen.

Die Denkmalpflege hat sich dabei besonders der möglichst authentischen Erhaltung anzunehmen, diese zu fördern und das nötige Fachwissen bereitzustellen. Das vorliegende Handbuch, das Leitfaden wie Anregung gleichermaßen sein soll, zeigt auch, dass die Bewahrung des bäuerlichen Erbes überaus umfangreich ist und von der Denkmalpflege alleine nicht mit Erfolg getragen werden kann.

Bäuerliche Objekte sind im Fokus, nicht zuletzt erscheint die vorliegende Publikation „Weiterbauen am Land“ auch als erstes Themenheft einer neuen Reihe des Bundesdenkmalamts, in Fokus DENKMAL.

 

Dr. Barbara Neubauer
Präsidentin des Bundesdenkmalamtes

VERLUST UND ERHALT DER BÄUERLICHEN KULTURLANDSCHAFT IN DEN ALPEN

Christoph Hölz

Das Foto auf einer Karteikarte aus dem Bundesdenkmalamt, aufgenommen 1979 vom damaligen Tiroler Landeskonservator Franz Caramelle, irritiert: ein kleines, altes Bauernhaus in Kleinsöll wird zwischen dem schon fertiggestellten neuen Stall und dem noch im Bau befindlichen Bauernhaus rücksichtslos zerquetscht. Beim Betrachter regen sich Protest, Ärger und Unverständnis. Wer tut so etwas? Ist das ein repräsentatives Bild für den Zustand der Baukultur auf dem Land? Auf jeden Fall führt es sofort zum Thema dieser Untersuchung: Verlust und Erhalt der bäuerlichen Kulturlandschaft in den Alpen.

Ausgehend von den zahlreichen Verlusten von Bauernhöfen in den vergangenen Jahrzehnten soll mit „Weiterbauen am Land“, in der Ausstellung und dem gleichnamigen Katalog, Bilanz gezogen werden über die Möglichkeiten des Erhalts der noch existierenden Hoflandschaften in den Alpen. Betrachtet wird der zentrale Alpenraum mit Nord-, Ost- und Südtirol, Vorarlberg, Graubünden und Oberbayern. Insgesamt sieben Institutionen arbeiteten zusammen mit dem Archiv für Baukunst der Universität Innsbruck und den Denkmalämtern in Innsbruck und Bozen in einer grenzüberschreitenden Kooperation. Die beteiligten Mitarbeiter und Autoren berichten aus ihrem täglichen Arbeitsfeld und schöpfen aus dem Fundus ihrer Archive, Sammlungen und Dokumentationen. In ihren Einschätzungen berücksichtigen sie vielfältige Fragestellungen und Problemkreise, von der Raumordnung und Agrartechnik bis zu Denkmal- und Landschaftsschutz.

Die Zielgruppe als Leser und Ausstellungsbesucher ist eine breite Öffentlichkeit, denn die Problematik betrifft uns alle: sowohl die Bevölkerung auf dem Land als auch jene in den Städten, Einheimische und Gäste zugleich; besonders aber jene, die in einem landwirtschaftlichen Umfeld wohnen und arbeiten. An sie möchte sich diese Publikation mit besonderem Nachdruck wenden. Denn letztlich ist diese historische Baukultur auf dem Land nur durch kulturgeschichtliche Bewusstseinsbildung und das Erkennen des Wertes durch die Bauern und Bäuerinnen selbst zu retten.

Wichtige Voraussetzung für diese Bewusstseinsbildung sind historische, denkmalpflegerische und architektonische Untersuchungen, ebenso wie nüchterne statistische Erhebungen. Die ersten Berichte über einzelne Bauernhäuser sowie ganze Hof- und Dorfensembles in Tirol erschienen bereits seit etwa 1800. Wissenschaftliche Bauaufnahmen entstanden jedoch erst im letzten Viertel des 19., verstärkt in den dreißiger und vierziger Jahren des 20. Jahrhunderts, als zahlreiche Bauernhöfe im Auftrag nationalsozialistischer Ämter genau vermessen wurden. Ziel war es damals, für die umgesiedelten Südtiroler Bauern eine Erinnerungsplattform zu schaffen. Noch während des Kriegs, 1940, wurde der erste Bauernhof in Tirol unter Schutz gestellt. Gleichzeitig machten freilich unter ganz anderen Voraussetzungen in der demokratischen Schweiz die Bauforschung und Denkmalpflege bedeutende Fortschritte. Sie bildeten dort viel früher als in Österreich, Italien und Deutschland die Voraussetzung für einen verständnisvollen Umgang mit historisch bedeutsamen Bauten im ländlichen Raum. Auch heute werden mit modernsten Methoden Bauaufnahmen gemacht. Alle diese Bemühungen dienen in erster Linie der Dokumentation der immer weniger werdenden Bauernhöfe. Walter Hauser nennt in seinem Beitrag erschreckende Zahlen und Fakten (siehe Seite 24-29). Was diese Zahlen im Einzelnen bedeuten, zeigt das Fallbeispiel „Gröden“ (Seite 62-65).

Dieses „alte Tirol“ wird in einem Portfolio mit Aufnahmen des Fotografen Stefan Kruckenhauser (1905-1988) noch einmal porträtiert (Seite 30-43 sowie die Abbildungen jeweils zu Beginn der einzelnen Kapitel). Die historischen Bilder zeigen, mit welchem Bestand wir es im mittleren Alpenraum noch lange nach dem Zweiten Weltkrieg zu tun hatten. Denn die massiven Verluste an regional ausgeprägter Baukultur setzten erst in den späten sechziger Jahren ein, als die staatlich geförderten Eigenheime zusammen mit der wachsenden Mobilität der Bevölkerung und einem zunehmenden Angebot unterschiedlichster Baustoffe die Grundlage für den Einheitsbrei der sogenannten Jodlerhütten mit ihren miserablen Grundrissen und einer schlechten Energiebilanz schuf. Der steigende Wohlstand sorgte für die beliebige, gedankenlose Ausschmückung der Häuser. Eine Entwicklung, wie sie landaus, landein, auch außerhalb Tirols, stattfand. Auf diese Weise gingen nicht nur die charakteristischen Hauslandschaften in den verschiedenen Tälern und Alpenregionen verloren, sondern es wurden auch ganze Ortsbilder zerstört. Zahlreiche Dörfer und Weiler verloren ihre Identität als geschlossene bäuerliche Ensembles und wurden zu Trabanten der Ballungsräume und Tourismuszentren.

Steixnerhof in Amras bei Innsbruck, Aufnahme nach dem ersten Umbau durch Ingo Feßler 1965 zum Kindergarten der Pfarrei Amras (oben). Wer glaubt, dass es nicht noch schlimmer kommen konnte, wird eines Besseren belehrt. Aufnahme nach erneutem Umbau durch Hans Rauth 1972 und Erweiterung zum Pfarr-Jugend-Heim und Kindergarten Amras durch das Hochbau-Planungsamt der Stadt Innsbruck, 1999-2001.

Historische Stube aus dem Johannser Hof in Villanders, unteres Eisacktal, Südtirol. Um 1470 entstandene Stube (ca. 5,5 × 4,8 m) mit flach gewölbter Balkendecke. Seit 1928 museale Präsentation im Tiroler Volkskunstmuseum, Innsbruck. Charakteristisch für zahlreiche historische Stuben ist die fast vollständige Vertäfelung aus Zirben- und Fichtenholz und der gemauerte Tonnenofen mit Ofenbank.

Das Bauen im Bestand, Bauen Neu-Alt ist ein lange vernachlässigtes Gebiet, das auch heute noch nicht in ausreichendem Maße berücksichtigt wird. Nicht nur in der Praxis, auch an den Universitäten wird dieses Aufgabengebiet nur unzureichend gelehrt. Die Rechnung für diese Nachlässigkeit haben wir schon präsentiert bekommen: die demolierten Höfe in Kleinsöll und Amras führen uns das Ausmaß der Zerstörung eindringlich vor Augen.

Als einer der Ersten plädierte Peter Zumthor, Pritzker-Preisträger für Architektur und engagierter Denkmalschützer, für ein sensibles Bauen im Spannungsfeld Alt-Neu. Dabei argumentiert er mit dem „Gefühl der Zugehörigkeit“. In einem Interview mit dem „Spiegel“ im Dezember 2010 bekannte er erneut: „Ich bin ein Fan von alten Bauten, die einen Ort prägen, ohne die man sich diesen Ort gar nicht vorstellen kann. […] Die Baukulturen, die Städte, Dörfer, Häuser, mit denen ein Mensch aufwächst, sind Teil seiner Lebensgeschichte und auch ein Teil des Raumes, in dem sein Leben eingebettet ist. […] Stattdessen baut man neu und verpflichtet die Entwürfe […] vor allem dem Gedanken des Geldes. So werden Heimaten zerstört. […] Ich verstehe unter Heimaten Gebäude, die einen emotionalen Wert haben, weil sie an ihrem Ort verankert sind und diesen Ort begründen. […] Nimmt man uns zu viele dieser Häuser weg, wird es ungemütlich.“ Als „bauender Architekt“ versteht er „Bewahren“ selbstverständllich nur als eine Seite der Medaille, „Schaffen“ und „Entwerfen“ als die andere. Aber auch hier findet Zumthor mahnende Worte: „Ich rede auch nicht dem Stillstand, sondern der Achtsamkeit und Behutsamkeit das Wort. Mir, vielleicht uns allen, bedeuten doch nur jene Neubauten etwas, die von ihrer Umgebung aufgenommen werden. Diese Verbindung aus Altem und Neuem zu schaffen ist meine Hauptaufgabe als Architekt. Ich muss spüren, welcher Wesenszug am besten zu einem Ort passt oder was ihm noch fehlt: Erhabenes, Freudiges, Provisorisches, Hartes, Sanftes? Jeder Neubau braucht eine solche Beziehung zu seinem Ort, sonst wirkt er verloren, wurzellos, und diese Stimmung überträgt sich auf die Menschen. Ich versuche daher jedes Mal, etwas nie Dagewesenes zu schaffen, das so aussieht, als wäre es schon immer dagewesen.“

Franz von Defregger, Sarner Spinnstube, 1873, Öl/Leinwand, 59 × 70 cm. Privatbesitz. Der aus Tirol stammende und in München berühmt gewordene Maler Franz von Defregger (1835-1921) trug mit seinen Gemälden maßgeblich dazu bei, die bäuerliche Lebenswelt und besonders die Tiroler Stuben im ganzen deutschsprachigen Raum hoffähig zu machen. Geburtshaus Franz von Defreggers in Stronach, Gemeinde Dölsach in Osttirol. Fotografie um 1880, Albuminpapier. Privatbesitz

Gabriel von Seidl, „Altdeutsche Wohnstube“ in der Kunst- und Kunstgewerbeausstellung aus Anlass des 25-jährigen Bestehens des Bayerischen Kunstgewerbe-Vereins mit der Sonderausstellung „Unserer Väter Werke“, München 1876. Seidl gelang mit diesem Raum ein durchbrechender Erfolg. Neu war die Kombination historischer Formen mit einem neuen Raumgefühl, das vor allem durch die ungewohnte Höhe des Raums, die braune Wandtäfelungen und die großen weißen Wandflächen erzeugt wurde.

Ganz in diesem Sinne macht sich ein neues Verständnis für das Bauen auf dem Land bemerkbar. Immer häufiger setzen sich auch renommierte Architekten wie Peter Zumthor, Rudolf und Valerio Olgiati, Gion Caminada, Roland Gnaiger und Matteo Thun mit der historischen Architektur auseinander und entwickeln Modelle für ein modernes Bauen im Kontext. Bauten von Peter Zumthor, etwa das Haus Gugalan in Versam (1994), und von Gion Caminada, wie die Ställe in Vrin (1998), fügen sich in den Bestand, die Landschaft und das Dorf ein und sind oft genannte Beispiele einer jüngeren besseren Architekturentwicklung in den Alpen. Sie setzten Standards im neuen Bauen in historisch gewachsener Umgebung.

„Weiterbauen am Land“ umfasst also weit mehr als nur denkmalgerechte Erhaltung. Dies ist nur einer von mehreren möglichen Wegen. Weiterbauen umfasst neben Sanierung und Rekonstruktion, Um- und Anbauten auch komplette Neubauten. In acht Kapiteln, unterteilt nach Bautypologien und Bauaufgaben, stellt der Katalog siebzig Beispiele vor. Diese reichen von der weitgehend originalgetreuen Erhaltung der Almhütte bis zum spektakulären Um- und Neubau.

„mit Andreas Hofer auf du und du “ – Exkurs über Wohnkomfort und die Stube im 19. und 20. Jahrhundert

Die Stube ist ein typischer Bestandteil des Bauernhofs. Allein im Katalogteil dieses Buchs sind mehr als 25 meist historische Stuben abgebildet. Stuben und ihre Vertäfelungen stehen hoch im Kurs. Viel zu oft werden sie aus ihrem ursprünglichen Sinnzusammenhang gelöst, ausgebaut, in Neubauten transferiert und als Antiquitäten gehandelt. Die „Rettung“ einzelner Innenräume durch Translozierung ins Museum oder in Neubauten kann nicht über den Verlust der Höfe und ursprünglichen Standorte hinwegtrösten. „Weiterbauen am Land“ ist auch eine Frage des Umgangs mit den Interieurs und dem Mobiliar.

Noch schwieriger ist es, eine zeitgenössische „moderne Stube“ zu entwerfen. Eine Frage, die seit fast 150 Jahren die Gemüter erhitzt und Gestalter bewegt.

Eine ähnlich große Herausforderung besteht in der Verbindung von ländlicher Baukultur und städtischem „Wohnkomfort“, was in erster Linie „Haustechnik“ bedeutet: einwandfreie Stromversorgung und Heizung, hygienisches Bad mit fließend Kalt- und Warmwasser und WC sowie eine Küche mit Kühlschrank, Elektro- oder Gasherd. Darauf möchten heute weder Einheimischer noch Feriengast verzichten. Ein Konflikt, der ebenfalls seit 150 Jahren besteht. Denn bereits 1842 konnte man in der „Allgemeinen Bauzeitung“ lesen, dass der Reiz der Sommerfrische im „Gegensatze des Landlebens gegen das Stadtleben“ liege. Die betonte Einfachheit und bäuerliche Lebensweise galt jedoch nicht für die Unterkünfte, die sich an den „bessern Stadtwohnungen“ orientieren sollten. Fast gleichlautend wurde 130 Jahre später argumentiert: „Der Fremde möchte in Tirol in einem echten Tiroler Haus wohnen, nach Möglichkeit in engem Kontakt zur Natur, möchte auf der einen Seite das robuste Landleben erleben, aber andererseits seine gewohnte Bequemlichkeit, die ihm zuhause in der Stadt zur Verfügung steht, nicht vermissen. […] Mit einem Wort, man möchte am liebsten mit Andreas Hofer, seinen biederen Tirolern in ihren alten Häusern auf du und du stehen, ohne eine Annehmlichkeit von heute vermissen zu müssen“ (rb illustrierte. bauen im alpenraum, 1964).

Hakenkreuz statt Herrgottswinkel. Bodenständige und kraftvolle Gestaltung einer Musterstube von Franz Baumann, Innsbruck, nach 1938