1.1   Der Ausgangspunkt

Glück besteht darin, all seine Fähigkeiten einsetzen zu können für ein Ziel.
—Aristoteles

Wer weiß, wo er steht, gewinnt Sicherheit, bevor er geht. Bevor man sich auf die Suche nach einem Partner macht, ist es sinnvoll, erst einmal einen Überblick über das eigene Leben zu gewinnen. Es ist ein Unterschied, ob man Anfang 20 ist, theo­retisch in jedem Land der Erde arbeiten könnte. Oder ob man Ende 50 ist, Haus, Garten und alte Eltern zu versorgen hat. Oder altersmäßig irgendwo zwischendrin – mit Kindern aus einer früheren Beziehung. 

Es tut gut, sich zu fragen: Was kennzeichnet mein Leben? Wie sieht mein Umfeld, mein Leben aus? Meine Arbeitssituation? Meine finanzielle Lage? Meine geographische und berufliche Beweglichkeit? Mein soziales Netz? Bin ich beruflich oder ehrenamtlich fest eingebunden oder flexibel? Welche finanziellen, familiären und ehrenamtlichen Verpflichtungen habe ich?

Die Antwort könnte zum Beispiel lauten: 

Wer seinen Standort klar beschreiben kann, kann leichter von dort weitergehen. 

 

1.2   Mein Angebot

Jeder Mensch ist gut am richtigen Platz.
—Thomas Giudici

Oft sind Menschen, die einen Partner suchen, stark auf die Suche fixiert. Sie richten sich ganz danach aus, jemanden zu finden. Doch um den passenden Partner zu finden, ist es nötig, erst mal zu wissen, was denn passt. Dazu gehört, in den Blick zu nehmen, was man selbst zu bieten hat. Das scheint offensichtlich: Ich biete ein Leben mit mir. 

Es tut gut, sich Gedanken darüber zu machen, was man dem anderen geben kann. Was für ein Leben bekommt ein Mensch, der dich kennen und lieben lernt? 

Es mag erst einmal ungewöhnlich sein, sich diese Fragen zu stellen, doch sie schaffen Klarheit. Genau wie die Frage: 

Ich zum Beispiel bin Mitte vierzig und voller Tatendrang. Für einen Mann, der eine »stille Gefährtin für einen ruhigen Lebensabend« sucht, bin ich definitiv nicht die Richtige. 

Sich darüber klar zu werden, was man geben kann und was auch nicht, schafft Entlastung: Dieses Leben ist mit mir möglich – jenes nicht. Für Personen, die ABZ suchen, könnte ich passen – für Menschen, die XYZ suchen, nicht. Das schränkt die Suche ein – wie entlastend!  

 

1.3   Meine Begabungen

Es gibt einen Platz, den du füllen musst, den niemand sonst füllen kann, und es gibt etwas für dich zu tun, das niemand sonst tun kann.
—Platon

Etwa 80% aller deutschen Männer halten sich für überdurchschnittlich gute Autofahrer. Das ist natürlich statistisch gesehen nicht möglich. Dennoch ist es sinnvoll, sich – realistisch – mit den eigenen Begabungen auseinanderzusetzen. 

Unsere speziellen Begabungen machen uns einzigartig und interessant für andere. Mit unseren Begabungen können wir dazu beitragen, dass das Leben anderer besser wird – das macht uns nebenbei selbst noch attraktiv. Und das Ausüben von Begabungen bietet oft die Gelegenheit, gleichgesinnte Menschen kennenzulernen – möglicherweise auch potentielle Partner. Manche Begabungen, etwa im sportlichen oder künstlerischen Bereich, brauchen Training, damit sie zur vollen Entfaltung kommen. Es lohnt sich, hier zu investieren, denn man gewinnt in der Regel mehr Freude an der Ausübung einer Gabe, je besser man sie beherrscht. 

Wer sich seiner Begabungen bewusst ist, gewinnt Selbstvertrauen und Klarheit.

Etwa: »Ich bin eine gute Erzählerin. Für einen Mann, der gern spannenden Beschreibungen zuhört, bin ich eine attraktive Partnerin.« Oder: »Ich bin ein echtes Bewegungstalent. Für eine Frau, die gern sportlich aktiv ist, bin ich ein toller Partner.« 

Tipp: Sei beim Aufstellen des Inventars deiner Begabungen vielseitig. Denke auch an spezielle Dinge wie Sprachwitz, Umgang mit Kindern, die Fähigkeit, dich in neuen Umgebungen zurechtzufinden, Orientierungssinn usw.

 

1.4   Meine Erfahrungen

Wir fangen als Narren an und werden weise durch Erfahrungen.
—Sprichwort der Massai