Ashley Lippert

Das Aladin-Prinzip

Wir brauchen nicht so fortzuleben, wie wir gestern gelebt haben. Macht euch nur von dieser Anschauung los, und tausend Möglichkeiten laden uns zu neuem Leben ein.

Christian Morgenstern, Dichter,
1871–1914

Ashley Lippert

Das Aladin-Prinzip

So machen Sie Ihre Wünsche wahr

Die Deutsche Bibliothek – CIP-Einheitsaufnahme

(mvg-Paperbacks ; 08883)

ISBN 3-478-08883-6

Copyright © 2002 bei mvg im verlag moderne industrie AG & Co. KG, Landsberg – München

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Umschlaggestaltung: Vierthaler & Braun, München

Inhaltsverzeichnis

Prolog

1. So kam ich zum Aladin-Prinzip

2. Erste positive Resultate

3. Die drei magischen Instrumente Gedanke – Wort – Tat

4. Unser Lampengeist: die universelle Schöpferkraft

5. Und so begleitete mich das Aladin-Prinzip weiter

6. Richtig wünschen

7. Vertrauen: der Schlüssel zum Geheimnis der Wunderlampe

8. Wie ich mich vertrauensvoll führen ließ

9. Träume können sich schneller erfüllen, als man denkt

10. Zweifel: der mächtigste Feind des Wunsches

11. Das unabänderliche Gesetz der Schöpferkraft

12. Der Teufelskreis der negativen Selbstbilder

13. Der freie Wille: unser Instrument, um Veränderung herbeizuführen

14. Korrigieren Sie Ihr Selbstbild!

15. Auf Ihr Wunschbild kommt es an!

16. Auch ich verlor einmal die Kontrolle über meine Wunderlampe

17. Die Falle des Klagens

18. Raus aus dem Jammertal!

19. Positiv gesprochen: auf Neues zugehen statt vor Bisherigem fliehen

20. Wie ich wieder zum Aladin-Prinzip zurückfand

21. Treffen Sie Entscheidungen – und bleiben Sie sich selbst dabei treu!

22. Entscheidungshilfen

23. Kein Wunsch ist dem Lampengeist zu banal

24. Wie Sie mithilfe des Aladin-Prinzips Unerwünschtes loswerden

25. Der Faktor Zeit

26. Wie ich meine Zuversicht ein weiteres Mal verlor und wieder fand

27. Negative Erwartungen und Ängste

28. Hüten Sie sich vor der (Selbst-)Mitleidstour!

29. Noch einmal positiv gesprochen: Herausforderungen meistern statt Probleme wälzen

30. Mein ultimativer Problemlöser

31. Negativer Input durch die Medien

32. Selektieren Sie negative Informationen sorgfältig!

33. Klatsch und Tratscherei mit Folgen

34. Was wirklich hinter Zukunftsvorhersagen steckt

35. Die Macht der Sprache

36. Folgen Sie Ihrer Berufung!

37. Weil Sie es sich wert sind …

38. Wenn nicht jetzt, wann dann?

39. Alles hat seine Zeit – machen Sie auch einmal eine kreative Pause!

Epilog

Literaturverzeichnis

Das Aladin-Prinzip – auch als Seminar!

Prolog

Es war einmal ein junger Mann. Sein Name war Aladin. Er war arm und lebte mit seiner Mutter in einem kleinen Häuschen. Seine Kleider waren verschlissen und oft musste er hungrig zu Bett gehen, weil kein Geld da war, um Essen zu kaufen.

Wie auch immer sich dies zutrug, eines Tages kam Aladin in den Besitz einer kleinen alten Öllampe. Er brachte das einfache Bronzelämpchen mit nach Hause. „Ach Junge, sieh nur, wie schmutzig sie ist“, meinte seine Mutter – wie eben Mütter so sind. Und ohne sich weiter etwas dabei zu denken, rieb die Gute mit ihrem Ärmel daran, um das alte Ding ein wenig aufzupolieren. Und dann? Ja, dann strömte aus der Lampe Rauch und es erschien ein riesiger Dschinn. „Ich bin der Diener der Lampe“, verkündete er. „Ich bin der mächtigste Geist von allen. Sag nur, was dein Wunsch ist, und er ist bereits erfüllt.“

Als Mutter und Sohn sich vom ersten Schrecken erholt hatten, trug Aladin dem Lampengeist seine Wünsche vor. Und pling! Schon lag alles wie bestellt vor ihm. Er testete die Wirkung der Lampe noch ein paar Mal und war dann von der Wunderkraft des darin wohnenden Geistes restlos überzeugt. Fortan vertraute er dem Dschinn bedenkenlos. Wann immer Aladin irgendetwas wünschte, rieb er an der Lampe und bat den Geist, es zu liefern. Und stets wurde die Lieferung zu seiner vollsten Zufriedenheit ausgeführt. Oft sogar noch bedeutend besser, als Aladin es sich vorstellen konnte.

Sie erinnern sich an die Geschichte von Aladin und der Wunderlampe? Praktisch, so ein Lampengeist. Wie oft haben wir uns schon insgeheim gewünscht, so ein Wunderlämpchen zu besitzen: wenn einem die Dinge über den Kopf wachsen, Frust und Zweifel sich mal wieder breit machen, der Liebste sich für immer verabschiedet, wenn schon wieder ein Wochenende ohne Verabredung naht oder wenn auf dem Konto bereits am 15. Ebbe ist. Ich jedenfalls sehnte mich früher unzählige Male danach, ganz einfach – wie im Aladin-Märchen – meine Schwierigkeiten aufzulösen und meine Wünsche zu verwirklichen. Allein mir fehlte die Wunderlampe. Das glaubte ich damals jedenfalls.

1. So kam ich zum Aladin-Prinzip

Ein Gedanke kann nicht erwachen, ohne andere zu wecken.

Marie von Ebner-Eschenbach, Schriftstellerin, 1830–1916

Es war in den Achzigerjahren. Die Esoterikwelle schwemmte damals jede Menge Strandgut in Form von Selbsthilfebüchern an. Und wie der Zufall es so wollte, ist mir genau so eines zu-gefallen. Es ging darin um Unterbewusstsein, positive Gedanken und innere Bilder Sie wissen schon. Ich war damals Mitte zwanzig und wusste nicht recht, ob ich das Gelesene in die Schublade „Unsinn“ oder „Hochinteressantes“ legen sollte. Was einem da aber alles an Resultaten versprochen wurde, das schien mir doch einen Versuch wert. Ich war neugierig und voller Lebenshunger und so beschloss ich, es einfach auszuprobieren. Mein Wunsch: eine großartige, abenteuerliche Reise. Um einen Erfolg möglichst sicherzustellen, las ich vorsichtshalber noch ein, zwei, drei Bücher mit ähnlichem Inhalt. Und dann folgte ich brav den verschiedenen Anleitungen. Das war manchmal ziemlich anstrengend. Der eine Ratgeber empfahl, ich sollte mich in einen Alpha-Zustand begeben, tief entspannen, richtig atmen und an meinen Wunsch denken. Der andere versprach, Mantras zu singen, zu meditieren, makrobiotische Ernährung (bitte was?), das brächte den gewünschten Erfolg. Dann hieß es wieder, die einzig wahre Methode sei, kreativ zu visualisieren, die Ziele schriftlich festzuhalten, sich mehrmals täglich Affirmationen vorzusagen. Und alle waren sich einig, dass man immer schön lächeln und dankbar fürs Leben und überhaupt alles sein soll.

Gott weiß, ich habe mich echt bemüht! Aber wer mich kennt, weiß auch, dass ich nicht unbedingt zu den Hardcore-Esoterikern zähle. Und ich mache es mir nicht gerne schwer. Mal ehrlich, wie viel Selbstdisziplin braucht es, um so ein Programm durchzuhalten? Ich jedenfalls brachte diese nicht auf und war schon bald wieder zu bequem, um die ganzen Übungen durchzuziehen. Kommt Ihnen das bekannt vor, z. B. von diversen Diäten oder dem Plan, ab jetzt dreimal pro Woche ein Fitnessstudio aufzusuchen? Der Alltag übernimmt schnell wieder das Ruder, die guten Vorsätze tauchen langsam ab. Dennoch erzielte ich damals mit meinen esoterischen Positiv-Programmen recht eindrucksvolle Ergebnisse.

2. Erste positive Resultate

Achte auf deine Gedanken!

Sie sind der Anfang deiner Taten.

Aus China

Verstanden hatte ich von dem Gelesenen inzwischen schon einiges. Die wichtigste Botschaft: Wir kreieren unser Leben selbst durch unser Denken. Gedanken sind Energie, die danach strebt, sich zu materialisieren. Fein. Ich hatte bloß keine Lust, dafür dauernd Dinge zu tun, die so gar nicht meiner Persönlichkeit entsprachen. Doch ob ich wollte oder nicht, meine anfängliche Disziplin war bereits dabei, Früchte zu tragen.

Eine Einladung flatterte mir ins Haus. Jason, ein alter Bekannter, war von einem längeren Asientrip zurück. Er wollte Dias zeigen. Ich ging hin, sah seine Bilder von Thailand und war überwältigt. Voll Inbrunst flüsterte ich: „Da fahr ich hin.“ Plötzlich war alles sonnenklar. Ich würde nach Südostasien reisen! Und das nicht einmal kurz pauschal gebucht für zwei Wochen. Nein, nein – so drei, vier Monate sollten es schon sein. Hatte ich mir nicht eine großartige, abenteuerliche Reise gewünscht? Nur das liebe Geld. Woher nehmen und nicht stehlen? Mein Auto! Es stand sowieso die meiste Zeit nur herum. Ich wohnte so zentral, dass ich fast alles mit dem Fahrrad oder mit der U-Bahn erledigte. Wofür brauchte ich denn eigentlich ein Auto? Ich verkaufte es kurzerhand. Man muss im Leben Prioritäten setzen! Der Erlös reichte gerade, um die Reise zu finanzieren. Doch was würde aus meiner Wohnung werden? Haben Sie eine Vorstellung von den Münchner Mietpreisen? Ich konnte unmöglich zusätzlich noch für drei oder vier Monate die Miete hinblättern. Doch – welch Wunder! – kurze Zeit später hörte ich von zwei Frauen aus Erlangen. Sie mussten für dreieinhalb Monate in München einen Lehrgang absolvieren und suchten für diese Zeit nach einer möblierten Wohnung. Bingo! Sie nahmen meine. Ich kündigte meinen Job (mein Chef verzweifelte fast), marschierte ins Reisebüro, besorgte mir ein Ticket und war wenige Wochen später weg. Ich hatte die herrlichste Zeit, die man sich vorstellen kann. Und zwar auf allen nur erdenklichen Ebenen ...

Das Ergebnis mit der Asienreise entlockte mir dann doch ein erstauntes „Wow“. Dennoch war ich zu bequem, um wieder das tägliche Positiv-denken-Übungsprogramm abzuspulen. Ich lebte also frohgemut in den Tag hinein und zockelte durch Thailand, Malaysia, Singapur, Java und Bali. Doch das Gelernte arbeitete unbewusst in mir weiter. Ich ging auf einmal sehr achtsam mit meinen Gedanken um. Und wie es mit den Gedanken so ist: Sie ziehen ähnliche Gedanken aus der Umgebung an. Plötzlich traf ich dauernd auf Menschen, die sich auch mit dieser Thematik auseinander setzten. Es machte Spaß, sich auszutauschen, einander von seinen Erfahrungen zu berichten und immer mehr über die universellen Gesetze zu erfahren. Und irgendwie lief alles super genial, auch ganz ohne diszipliniertes Üben.

3. Die drei magischen Instrumente Gedanke – Wort – Tat

Unmöglich ist’s, drum eben glaubenswert.

Goethe, Faust 2, I

In dieser Zeit lernte ich etwas unglaublich Wertvolles. Nämlich, dass es überhaupt nicht erforderlich ist, sich zu verrenken, täglich wer weiß welche Anleitungen zu befolgen, um seine Wünsche und Ziele zu verwirklichen. Alles, was man tun muss, ist: sich wie Aladin verhalten! „Ja wunderbar“, werden Sie jetzt denken. „Dass ich Aladin sein soll, das kann ich mir vielleicht noch vorstellen. Aber wer oder was soll bitte schön die Rolle der Lampe und des darin wohnenden Geistes übernehmen?“

Es ist ganz einfach: Das Aladin-Prinzip ist natürlich symbolisch zu verstehen – so wie alle Märchen. In der Aladin-Geschichte geht es ums Erschaffen. Und wodurch wurde und wird alles erschaffen? Durch die drei magischen Instrumente Gedanke – Wort – Tat. Aladin, das sind wir mit unseren Gedanken und Wünschen. Also, alles beginnt mit einem Gedanken. Bevor ich damals nach Asien flog, hatte ich den Gedanken an eine abenteuerliche Reise. Bevor Sie sich ein Glas Milch aus dem Kühlschrank holen, haben Sie den Gedanken daran. Gedanken sind die erste Ebene der Schöpfung. Als Nächstes kommt das Wort. Worte sind ausgesprochene Gedanken. Sie sind kraftvoller, beeinflussen Veränderungen stärker. Ich redete damals mit Freunden und Bekannten über meinen Plan, ich formulierte ihn: „Ich fliege nach Aisen.“ Ich führte Selbstgespräche (na, ein bisschen neurotisch darf man doch wohl sein!), stellte mir Thailands Traumstrände und Balis Tempel vor. Und genau dafür steht Aladins Lampe: für das Wort. Dies ist die zweite Ebene der Schöpfung.

Ein Gedanke muss formuliert und klar ausgedrückt werden, um ihm die nötige Kraft zu verleihen, sich zu verwirklichen. Jesus erklärte es seinerzeit mit den Worten: „Bittet, dann wird euch gegeben, sprecht, und es wird euch getan werden.“ Aladin musste an seiner Lampe reiben und dem Dschinn ganz genau sagen, welchen Wunsch er hatte. Erst dann konnte der helfende Geist aus der Flasche in Aktion treten.

Und damit sind wir bei der Tat. Mir wurden damals zum perfekten Zeitpunkt die beiden Frauen „geschenkt“, die dann meine Wohnung für die exakte Dauer meiner Reise mieteten. Und dann wurden mir während der Reise all die netten Leute und wundervollen Erlebnisse präsentiert, die diesen Trip schließlich wirklich – wie anfangs gewünscht – „großartig und abenteuerlich“ werden ließen. Allerdings, und dies ist ganz wichtig, handeln musste ich selbst! Handlungen sind in die Tat umgesetzte Worte und die letzte Ebene der Schöpfung.

In der Symbolik steht der Dschinn für die universelle Schöpferkraft, die alles, wirklich alles erschaffen kann. Manche nennen diese Kraft einfach nur „Universum“ oder „universelle Energie“, andere benutzen den Begriff göttliche Allmacht. Jeder hat dafür seine eigene Bezeichnung.

4. Unser Lampengeist: die universelle Schöpferkraft

Gäbe es keinen Gott, so müsste man ihn erfinden.

Voltaire, frz. Schriftsteller, 1694–1778

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