Inhalt

Vorwort

Liebe Leserinnen und Leser,

herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Entscheidung an der Auswahlprüfung für die Ausbildungsplätze in der öffentlichen Verwaltung teilzunehmen. Sie haben sich für einen abwechslungsreichen, spannenden und zukunftssicheren Berufsweg entschieden.

Den ersten Schritt haben Sie bereits geschafft. Mit dem Buch Stoffsammlung zur Auswahlprüfung habe ich eine detaillierte Stoffsammlung für das Auswahlverfahren für die Ausbildungsplätze in der öffentlichen Verwaltung, der Justiz und im allgemeinen Vollzugsdienst für Sie zusammengestellt.

Bitte beachten Sie dass diese Sammlung trotz sorgfältiger Recherche keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit erhebt.

Es empfiehlt sich auch tagesaktuelle Themen und politische Ereignisse, die unmittelbar vor dem Test ihren Ursprung haben vorzubereiten.

Als kleinen Geheimtipp lege ich Ihnen nahe, geschichtliche Ereignisse, die im Prüfungsjahr ein rundes Jubiläum haben, etwas genauer durchzuarbeiten.

Ich wünsche Ihnen viel Freude mit dieser Stoffsammlung und eine erfolgreiche gelungene Prüfung.

Herzlichst,

Ihr

Thomas Meisel

Informationen zum Buch:

Name des Titels:

Erfolgreich in der Auswahlprüfung

Name des Autors:

Thomas Meisel

ISBN: 9781691957767

Geografische Fachbegriffe

Weltall (Universum)

Das Weltall beginnt in einer Höhe von 100 Kilometern. Dort ist die Geschwindigkeit, die benötigt wird, um Auftrieb zum Fliegen zu erhalten, gerade genauso hoch, wie die Umlaufgeschwindigkeit eines Raumflugkörpers, der durch die Schwerkraft der Erde auf einer Kreisbahn gehalten wird. Nach der Definition der NASA und der US Air Force beginnt der Weltraum bereits in einer Höhe von etwa 80 Kilometern (50 Meilen) über dem Boden. Eine völkerrechtlich verbindliche Höhengrenze gibt es nicht.

Sonnensystem

Als Sonnensystem bezeichnet man das gravitative System der Sonne. Das Sonnensystem umfasst die Sonne, die sie umkreisenden Planeten und deren natürliche Satelliten, die Zwergplaneten und andere Kleinkörper wie Kometen, Asteroiden und Meteoroiden, sowie die Gesamtheit aller Gas- und Staubteilchen, die durch die Anziehungskraft der Sonne in einer himmelsmechanisch hierarchischen Ordnung zusammengehalten werden. Dem Sonnensystem gehört auch die Erde an.

Milchstraße

Die Milchstraße ist die Galaxie, in der sich unser Sonnensystem mit der Erde befindet. Entsprechend ihrer Form als flache Scheibe, die aus Milliarden von Sternen besteht, ist die Milchstraße von der Erde aus als bandförmige Aufhellung am Nachthimmel sichtbar, die sich über 360° erstreckt. Ihrer Struktur nach zählt die Milchstraße zu den Balkenspiralgalaxien.

Stern

Ein Stern ist in der Astronomie ein massereicher, selbstleuchtender Himmelskörper aus Gas und Plasma. Er wird durch die eigene Schwerkraft zusammengehalten und ist an der Oberfläche 2.200 K bis 45.000 K heiß.

Planet

Ein Planet ist ein Himmelskörper, der sich auf einer Umlaufbahn um die Sonne bewegt, dessen Masse groß genug ist, dass sich das Objekt im hydrostatischen Gleichgewicht befindet – und somit eine näherungsweise kugelähnliche Gestalt besitzt – und der das dominierende Objekt seiner Umlaufbahn ist, das heißt, diese über die Zeit durch sein Gravitationsfeld von weiteren Objekten „geräumt“ hat.

Erdrevolution (Erdbahn)

Die Erdbahn – die Umlaufbahn der Erde im Sonnensystem – ist der Weg, den die Erde bei ihrem jährlichen Umlauf um die Sonne beschreibt.

Vom Polarstern aus betrachtet läuft die Erde gegen den Uhrzeigersinn um die Sonne.

Erdrotation

Die Erdrotation ist die Drehbewegung der Erde um ihre eigene Achse. Die Rotationsachse nennt man Erdachse. Die Erde dreht sich nach Osten, was sich durch Orientierung mit einem Kompass bei Sonnenaufgang leicht überprüfen lässt. Vom Polarstern aus betrachtet dreht sich die Erde entgegen dem Uhrzeigersinn.

Polartag

Der Polartag ist in den Polargebieten ein Zeitraum um die Sonnenwenden, in der nördlichen Polarregion um die Sommersonnenwende im Juni. Während mindestens eines Tages sinkt die Mitternachtssonne nicht unter den Horizont. Es ist also den ganzen Tag hell, abgesehen von einer kleinen Mitternachtsdämmerung in den Randzonen der Polargebiete.

Am geographischen Nordpol und Südpol dauert der Polartag ein halbes Jahr, an den Polarkreisen ist es genau ein Tag, an dem die Sonne nicht untergeht.

Polarnacht

Die Polarnacht ist in den Polargebieten ein Zeitraum um die Wintersonnenwende, in dem der Himmel mehrere Tage bis Monate dunkel bleibt. Die Polarnacht ist das Gegenteil des Polartages mit seiner Mitternachtssonne. Am geografischen Nordpol und Südpol dauert die Polarnacht fast ein halbes Jahr, an den Polarkreisen genau einen Tag (wobei die Sonne aber noch teilweise über den Horizont steigt, nur der untere Rand nicht). Je näher man dem Nord- oder Südpol kommt, desto länger dauert die Polarnacht.

Äquator

Der Äquator der Erde ist der auf ihrer Oberfläche angenommene Großkreis, auf dessen Ebene (die Äquatorebene) die Erdachse senkrecht steht. Die Erdoberfläche wird von ihm in eine Nord- und eine Südhälfte geteilt. Er ist Bezugskreis für die parallelen Kleinkreise, die zur Bemaßung der Erde in Nord-Süd-Richtung mit Hilfe von Breitenkreisen verwendet werden. Er selbst hat die geographische Breite 0°.

Breitenkreis (Breitengrad)

Breitenkreise sind die parallel zur Äquatorebene in Ost-West-Richtung verlaufenden Kreise auf der (idealisierten) Erdoberfläche mit konstanter geographischer Breite β. In der Navigationslehre wird der „Breitenkreis“ fachsprachlich Breitenparallel genannt.

Wendekreis

Auf der Erde sind die Wendekreise die beiden Breitenkreise von je 23°26'16" nördlicher und südlicher Breite. Auf ihnen steht die Sonne am Mittag des Tages der jeweiligen zugehörenden Sonnenwende im Zenit. Die Wendekreise haben vom Äquator je einen Abstand von 2.609 km. Der Gürtel zwischen nördlichem und südlichem Wendekreis wird als die Tropen bezeichnet.

Polarkreis

Polarkreise nennt man die auf 66° 33′ 44″ (= 66,56°) nördlicher (arktischer Polarkreis) sowie südlicher (antarktischer Polarkreis) Breite gelegenen Breitenkreise, auf denen die Sonne an den Tagen der Sonnenwende gerade nicht mehr auf- bzw. untergeht. Sie haben vom Nord- beziehungsweise Südpol den gleichen Abstand wie die Wendekreise vom Äquator.

Längenhalbkreis (Meridian oder Längengrad)

Das Wort Meridian bezeichnet im Gradnetz der Erde einen halben Längenkreis auf der Erdoberfläche, der von einem geographischen Pol zum anderen verläuft. Er ist die Verbindungslinie aller Orte auf der Erde, an denen die Sonne zur gleichen Zeit den höchsten Punkt ihrer Tageslaufbahn (Tagesbogen) am Himmel einnimmt, an denen also gleichzeitig Mittag ist.

Alle Punkte mit gleicher geographischer Länge, also mit dem gleichen „Längengrad“, liegen auf demselben Meridian. Die Begriffe ‚Längengrad‘ und ‚Meridian‘ bezeichnen also genau gleiche Linien auf der Erdoberfläche und können daher synonym verwendet werden. Allerdings wird bei der Verwendung des Begriffs ‚Längengrad‘ der Aspekt der Winkelangabe und bei der Verwendung des Begriffs ‚Meridian‘ der Aspekt des Sonnenstandes zur Mittagszeit betont.

Geografische Koordinaten

Mit den geographischen Koordinaten (geographische Breite und geographische Länge) lässt sich die Lage eines Punktes auf der Erde beschreiben. Die Erde wird dabei in 360 Längengrade und 180 Breitengrade aufgeteilt. Längengrade verlaufen durch Nord- und Südpol, Breitengrade parallel zum Äquator.

Physische Karte

Als eine physische Karte bezeichnet man eine Karte, welche die großräumige Beschaffenheit der Erdoberfläche (Küsten, Gebirge, Ebenen, große Flüsse usw.) darstellt. Darüber hinaus kann eine physische Karte wichtige Verwaltungs- und Staatsgrenzen, wichtige Städte und Verkehrswege beinhalten sowie die Bezeichnungen (Namen) von Staaten, Landschaften, Gewässern und größeren Orten angeben.

Thematische Karte

Thematische Karten oder angewandte Karten sind Karten, die ein bestimmtes Merkmal oder Thema verbildlichen, beispielsweise Pflanzenverbreitung oder Bevölkerungsdichte. Auch Zusammenhänge thematischer Ebenen lassen sich darstellen, z. B. zwischen Merkmalen und ihrer zeitlichen Änderung.

Legende

Unter der Legende oder Zeichenerklärung versteht man eine Beschreibung der verwendeten Symbole, Signaturen und Farben einer Karte oder eines Plans.

Die Legende ist normalerweise am Kartenrand untergebracht. Sie enthält jeweils eine beispielhafte Darstellung (Symbol, Linie oder rechteckige Fläche) und eine Beschreibung des Dargestellten in Textform.

Maßstab

Der Maßstab oder Kartenmaßstab ist das Verkleinerungsverhältnis von Karten, Plänen, Reliefmodellen, Geländeprofilen und Globen. Er ist definiert als das Verhältnis einer Länge auf der Karte (Kartenstrecke) zu ihrer Entsprechung in der Natur (Naturstrecke).

Windrose

Die Windrose ist ein grafisches Mittel, um Wind und Windrichtung darzustellen. Sie wird zur Orientierung auf geografischen Karten, selbst in der äußerst vereinfachten Form eines Pfeils, der die Nordrichtung angibt, benutzt.

Klima

Das Klima steht als Begriff für die Gesamtheit aller meteorologischen Vorgänge, die für den durchschnittlichen Zustand der Erdatmosphäre an einem Ort verantwortlich sind. Oder anders ausgedrückt: Klima ist die Gesamtheit aller an einem Ort möglichen Wetterzustände, einschließlich ihrer typischen Aufeinanderfolge sowie ihrer tages- und jahreszeitlichen Schwankungen.

Klimadiagramm

Ein Klimadiagramm ist eine grafische Darstellungsform der klimatischen Verhältnisse an einem bestimmten Ort im Jahresverlauf.

Klimazonen

Klimazonen sind sich in Ost-West-Richtung um die Erde erstreckende Gebiete, die anhand unterschiedlicher grundlegender klimatischer Verhältnisse voneinander abgegrenzt sind. In der Regel sind die Klimazonen gürtelförmig, an den Polen kreisförmig, teilweise können sie aber auch unterbrochen sein.

Es werden folgende Klimazonen unterschieden:

Tropen:

Die Tropen liegen um den Äquator zwischen den Wendekreisen. Die Tageslänge bewegt sich zwischen 10,5 und 13,5 Stunden. Die Jahreszeiten haben keine thermische Ausprägung. Es herrscht ein Tageszeitenklima: die täglichen Temperaturschwankungen sind größer als die jährlichen. Neben den Warmtropen existieren in Gebirgsgegenden auch Kalttropen, die gegenüber anderen Gebirgsklimaten durch ihre jahreszeitlich konstanten Verhältnisse ausgezeichnet sind.

Subtropen:

Die Subtropen werden thermisch definiert als die Klimazone mit hoher Sommer- und mäßiger Winterwärme. Man kann sie unterteilen in trockene, winterfeuchte, sommerfeuchte und immerfeuchte Subtropen.

Eine weit verbreitete Definition definiert das Klima dort als subtropisch, wo die Mitteltemperatur im Jahr über 20 Grad Celsius liegt, die Mitteltemperatur des kältesten Monats jedoch unter der Marke von 20 Grad bleibt. Die Unterschiede zwischen Tag und Nacht fallen hoch aus.

Gemäßigte Zone:

Die gemäßigte (auch temperierte oder temperate) Klimazone erstreckt sich vom Polarkreis bis zum vierzigsten Breitengrad. Die gemäßigte Zone weist einen großen Unterschied zwischen den Jahreszeiten auf, der in Richtung des Äquators jedoch etwas abnimmt. Ein weiteres Merkmal sind die Unterschiede zwischen Tag und Nacht, die je nach Jahreszeit stark variieren. Diese Unterschiede nehmen, je näher man dem Pol kommt, immer mehr zu.

Subpolargebiete

Die subpolare Zone ist eine Klimazone, die den Übergang zwischen polarer Klimazone und gemäßigter Klimazone bildet. Laut genetischer Klimaklassifikation (nach Ernst Neef u. a.) ist sie durch den halbjährlichen Wechsel von außertropischen Westwinden im Sommer und polaren Ostwinden im Winter gekennzeichnet.

Polargebiete

Unter den Polargebieten versteht man zum einen die Region im Bereich des nördlichen Polarkreises, die Arktis, sowie den Kontinent der Antarktis auf der Südhalbkugel der Erde.

Die Polargebiete der Erde sind Kältewüsten (Lauer 1995). Die Temperaturen liegen das ganze Jahr unter oder nur knapp über der Nullgradgrenze, die Niederschläge sind gering und die solare Einstrahlung der Sonne ist reduziert – im Durchschnitt 40 % weniger als am Äquator.

Monsun

Der Monsun ist eine großräumige Luftzirkulation der unteren Troposphäre im Gebiet der Tropen und Subtropen im Einflussbereich der Passate. Ein Merkmal des Monsuns sind dessen sehr richtungsstabile Monsunwinde in Verbindung mit einer zweimaligen Umkehr der häufigsten Windrichtung im Verlauf eines Jahres.

Die Monsunwinde und auch der Monsun als solcher werden hauptsächlich durch die Wanderung des Zenitstandes der Sonne zwischen den Wendekreisen, die unterschiedlichen Erwärmungs- und Abkühlungseigenschaften verschiedener Erdoberflächen hervorgerufen.

Vegetationszonen

Die Vegetationszonen sind Anpassungsstrategien unterschiedlicher Arten an das vorherrschende Klima. Demnach spiegeln die Vegetationszonen im engeren Sinne die Klimazonen der Erde wider, die von den Tropen bis zu den beiden polaren Zonen wie Gürtel um die Erde liegen.

Höhenstufen

Höhenstufen beschreiben in Ökologie, Botanik und Geographie die Ausprägung der Flora und Fauna eines Gebietes in Abhängigkeit von der Höhe über dem Meeresspiegel. Die Vegetation hat sich als Indikator durchgesetzt, da sie leichter zu kartieren ist, daher spricht man auch von Vegetationsstufen.

Waldgrenze

Die Waldgrenze ist der Rand des Lebensraums, in dem Bäume geschlossene Bestände bilden. Davon zu unterscheiden ist die Baumgrenze, jenseits derer auch keine einzelnen Bäume oder Baumgruppen mehr vorkommen. Die Distanz zwischen beiden Grenzen ist oft nur klein und wird auch vom Menschen beeinflusst.

Permafrost

In Gebieten, in denen die Temperatur über mehrere Jahre unter 0 Grad Celsius liegt, bildet sich dauerhaft gefrorener Boden, der so genannte Permafrost. Große Areale von Permafrost gibt es in den Tundren und borealen Waldgebieten Nordamerikas und Eurasiens. Permafrost findet sich in geringer Ausdehnung außerdem in eisfreien Gebieten der Antarktis, auf einigen subantarktischen Inseln, in Hochgebirgen sowie als Relikt der letzten Kaltzeit am Boden der Schelfgebiete des Antarktischen Ozeans.

Großlandschaft

Ein Gebiet, das sich durch naturwissenschaftlich erfassbare Merkmale von anderen Gebieten abgrenzt (geographischer Landschaftsbegriff).

Erosion

Als Erosion (von lat. erodere, dt. abnagen) bezeichnet man im geowissenschaftlichen Sinn die Zerstörung bzw. Schaffung von Oberflächenformen durch die Abtragung von mehr oder weniger stark verwitterten Gesteinen einschließlich der Böden.

Gletscher

Ein Gletscher, die sich aufgrund von Hangneigung, Struktur des Eises, Temperatur und der aus der Masse des Eises und den anderen Faktoren hervorgehenden Schubspannung eigenständig bewegt.

Gletscher sind die größten Süßwasserspeicher der Welt und nach den Ozeanen die größten Wasserspeicher der Erde. Sie bedecken in den Polargebieten große Teile der Landflächen. Daher sind Gletscher auch bedeutend als Wasserzulieferer für viele Flusssysteme und haben entscheidenden Einfluss auf das Weltklima.

Moräne

Moränen (französisch: moraine „Geröll“) sind die Gesamtheit des von einem Gletscher transportierten Materials, im Speziellen die Schuttablagerungen, die von Gletschern bei ihrer Bewegung mitbewegt oder aufgehäuft werden, sowie die im Gelände erkennbaren Formationen.

Wasserscheide

Eine Wasserscheide ist der Grenzverlauf zwischen zwei benachbarten Flusssystemen. Sie entspricht also der Grenze zwischen den Einzugsgebieten des abfließenden Niederschlagswassers von zwei Flüssen.

Gezeiten

Die Gezeiten oder sind von den Gezeitenkräften angetriebene periodische Wasserbewegungen der Ozeane. Zeiträume zwischen Tidehochwasser und Tideniedrigwasser werden dabei als Ebbe, Zeiträume zwischen Niedrig- und Hochwasser als Flut bezeichnet.

Nomaden

Als Nomaden werden Menschen und Gesellschaften bezeichnet, die aus kulturellen, ökonomischen oder weltanschaulichen Gründen eine nicht sesshafte Lebensweise führen.

Oase

Eine Oase ist ein Vegetationsfleck in der Wüste, üblicherweise an einer Quelle, Wasserstelle oder einem Wadi gelegen. Oasen können in der Größe und im Charakter erheblich variieren, vom kleinen, von Dattelpalmen umgebenen Teich bis hin zu ganzen Städten mit angesiedelten Industrie- und Landwirtschaftsbetrieben. Die traditionelle Wirtschaftsform, bei der verschiedene Kulturen kombiniert werden, ist die Oasenwirtschaft.

Wirtschaftliche und Technische Fachbegriffe

Brandrodung

Die Brandrodung ist eine seit Jahrtausenden verbreitete Technik, Waldflächen meist zur Vorbereitung landwirtschaftlicher Produktion unter Einsatz von Feuer zu roden.

Monokultur

Monokultur ist eine Bezeichnung für die regionale Konzentration der Markterzeugung in der Landwirtschaft auf ein Produkt, etwa Baumwollproduktion, Kaffeeanbau oder Rinderzucht, im übertragenen Sinn auch für Teilgebiete oder Städte mit einseitig entwickelter, dabei jedoch krisenanfälliger Industrie, etwa Schiffbau, Schmuckindustrie. Zu dieser räumlichen Dimension kommt insbesondere im pflanzenbaulichen Bereich eine temporale Dimension: So wird von Monokultur (auch Einfeldwirtschaft) gesprochen, wenn die Fruchtfolge lediglich aus einer Nutzpflanzenart besteht.

Im übertragenen Sinn wird der Begriff auch in anderen Bereichen mit großer Vorherrschaft eines Systems (z. B. im Softwarebereich) verwendet

Plantage

Eine Plantage (deutsch: Pflanzung) ist ein forst- oder landwirtschaftlicher Großbetrieb, der sich auf die Erzeugung eines Produktes (Monokultur) für den Weltmarkt spezialisiert hat. Typische Produkte von Plantagen sind mehrjährige Pflanzen oder Dauerkulturen wie Bananen, Baumwolle, Holz, Palmöl, Kaffee, Kakao, Tee, Obst, Sisal, Naturkautschuk, aber auch einjährige Pflanzen wie Zuckerrohr. Zu einer Plantage gehören oft aufwendige Einrichtungen, in denen das Produkt vorverarbeitet wird. Plantagen werden außer in den Tropen auch in mediterranen Gebieten, wie dem europäischen Mittelmeerraum, Kalifornien und Südafrika, bewirtschaftet.

Der Eigentümer einer Plantage wird als Pflanzer bezeichnet.

Agrarreform

Der Begriff Agrarreform bezeichnet allgemein Maßnahmen zur Veränderung der Agrarstruktur. Agrarreformen können Änderungen in den Bedingungen des Bodenbesitzes wie Änderungen der Organisation der Bodenbewirtschaftung (Bodenbewirtschaftungsreform) umfassen.

Ackerbau

Unter landwirtschaftlichem Ackerbau versteht man die Produktion von Kulturpflanzen zur Gewinnung von Pflanzenerträgen auf dafür bearbeiteten Äckern.

Boden

Der Boden ist der oberste, im Regelfall belebte Teil der Erdkruste. Nach unten wird der Boden von festem oder lockerem Gestein begrenzt, nach oben meist durch eine Vegetationsdecke sowie die Erdatmosphäre. Dort wo die oberste Erdschicht wasserbedeckt ist, also in Seen, Flüssen und Meeren, spricht man meist eher von Sedimenten als von Böden.

Flurbereinigung

Flurbereinigung (auch Flurneuordnung oder ländliches/landwirtschaftliches Neuordnungssystem) nennt man in Deutschland das Bodenordnungsverfahren, das die Neuordnung des land- und forstwirtschaftlichen Grundbesitzes zum Ziel hat.

Während der Umstrukturierung werden meist kleinere verstreute Flächen (zersplitterter Grundbesitz) zu größeren und damit effektiver nutzbaren Flächen zusammengefasst. Zum Rahmen der Flurbereinigung gehört auch das Schaffen von Wegen, Straßen und Gewässern sowie ähnlicher öffentlicher Einrichtungen.

Fruchtwechsel (Fruchtfolge)

Unter Fruchtfolge oder Felderwirtschaft wird die zeitliche Abfolge der auf einer landwirtschaftlichen Fläche angebauten Nutzpflanzenarten im Ablauf der Vegetationsperiode und Jahre verstanden. Hingegen findet bei der Einfeldwirtschaft bzw. Monokultur, in einem Zeitraum über 5 Jahre, kein Fruchtwechsel statt. Auf diesen ackerbaulichen Flächen wurde in Mitteleuropa meist Roggen über mehrere Jahre hintereinander angebaut.

Die Fruchtfolge soll die Bodenfruchtbarkeit nachhaltig erneuern und erhalten. Sie ist ein wichtiger Bestandteil des modernen Agrarmanagements und des konventionellen sowie des ökologischen Landbaus.

Grünlandwirtschaft

Als Grünland werden landwirtschaftlich genutzte Flächen bezeichnet, auf denen Gras und krautige Pflanzen als Dauerkultur wachsen und die entweder beweidet oder durch Mähen beerntet werden. In der Regel handelt es sich um anthropogen (Terminus für das durch den Menschen Entstandene, Verursachte, Hergestellte oder Beeinflusste) geschaffene Flächen, die vorher von der natürlich entstandenen Vegetation des jeweiligen Klimates bestanden waren und nicht um ursprüngliche (pastorale) Naturweiden wie z. B. Steppen oder Savannen. Aus diesem Grund entwickelt sich brachliegendes Grünland im Laufe der Zeit durch die natürliche Sukzession wieder zu Wald, Moor, Heide u. ä. zurück.

Intensivierung

Die Intensivierung ist neben der Verlängerung der Arbeitszeit und der Erhöhung der Produktivität eine Möglichkeit den Mehrwert zu steigern, was den Kapitalisten ermöglicht, einen höheren Profit zu erwirtschaften.

Massentierhaltung

Massentierhaltung bezeichnet die technisierte Viehhaltung meist nur einer einzigen Tierart in ländlichen Großbetrieben mit nicht ausreichenden verfügbaren landwirtschaftlichen Nutzflächen, um die benötigten Futtermittel selbst zu erzeugen. Das primäre Ziel ist dabei die größtmögliche Erhöhung des erwirtschafteten Ertrages. Der Begriff „Massentierhaltung“ wurde in den 1970er Jahren vom Frankfurter Zoodirektor Bernhard Grzimek für die Käfighaltung von Legehennen als Synonym für eine schlechte Tierhaltung geprägt. Die Bezeichnung der Haltungsform als Massentierhaltung wird vom Deutschen Bauernverband als „politische Kampfparole“ eingestuft und abgelehnt.

Mechanisierung (der Landwirtschaft)

Die Mechanisierung der Landwirtschaft beschreibt den Entwicklungsprozess hauptsächlich des Getreideanbaus und der Viehhaltung, in dessen Verlauf sich zwischen dem Ende des 19. und der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts (zumindest in den Industriestaaten) die Produktions- und Wirtschaftsmethoden radikal veränderten.

Ökologische Landwirtschaft

Die Begriffe ökologische Landwirtschaft, biologische Landwirtschaft oder Ökolandbau bezeichnen die Herstellung von Nahrungsmitteln und anderen landwirtschaftlichen Erzeugnissen auf der Grundlage möglichst naturschonender Produktionsmethoden unter Berücksichtigung von Erkenntnissen der Ökologie und des Umweltschutzes. Die ökologische Landwirtschaft verzichtet auf den Einsatz bestimmter Pflanzenschutzmittel, Mineraldünger und Gentechnik, wie sie zum Teil in der konventionellen Landwirtschaft zum Einsatz kommen. Den Erzeugnissen der ökologischen Landwirtschaft dürfen vor dem Verkauf als Bio-Lebensmittel keine Geschmacksverstärker, künstliche Aromen oder Farb- und Konservierungsstoffe zugefügt werden.

Sonderkulturen

Als Sonderkulturen werden in der Landwirtschaft und ihrer statistischen Auswertung die Bereiche der Pflanzenproduktion bezeichnet, die als besonders arbeits- und kapitalintensiv gelten. Darunter fallen unter anderem:

Merkmale:

Vollerwerbs- und Nebenerwerbslandwirt

Ein Vollerwerbslandwirt betreibt Landwirtschaft als Hauptberuf und erzielt dabei mindestens 84,68 % seines Einkommens aus der Landwirtschaft, Zuerwerbslandwirte dagegen haben noch einen weiteren Beruf, den sie ausüben, haben aber mehr als 50 % ihres Einkommens aus der Landwirtschaft, während der Anteil des landwirtschaftlichen Einkommens bei Nebenerwerbslandwirten unter 50 % liegt.

Tourismus

Tourismus, auch Touristik, Fremdenverkehr, ist ein Überbegriff für Reisen, die Reisebranche und das Gastgewerbe und die Freizeitwirtschaft. Der Ausdruck Tourismus ist seit den 1980er Jahren gebräuchlich, bis dahin wurde der Wirtschaftszweig und dieses Gesellschaftsphänomen als Fremdenverkehr bezeichnet. Heute wird keine präzise Unterscheidung zwischen der Sparte für die „Fremden“ oder die „in die Fremde“ Reisenden (Urlaub, Incoming- und Outgoing-Tourismus) und der für Ortsansässige (Erholung, Freizeitwirtschaft i.e.S.) mehr getroffen und man spricht allgemein von Tourismus- und Freizeitwirtschaft.

Industrialisierung

Der Begriff Industrialisierung bezeichnet technisch-wirtschaftliche Prozesse des Übergangs von agrarischen zu industriellen Produktionsweisen, in denen sich die maschinelle Erzeugung von Gütern und Dienstleistungen durchsetzt. Industrialisierung wird als historischer Epochenbegriff im Sinne der Epoche der europäischen Industriellen Revolutionen verwendet, die von England ihren Ausgang nahm.

Industrialisierung bezeichnet allgemein die Einführung und Verbreitung industriellmechanischer Formen der Produktion und Distribution von Waren und Dienstleistungen mit der Folge eines schwindenden Anteils der agrarischen zugunsten der verarbeitenden Produktion in einer Volkswirtschaft

Die Industrialisierung begann in England während der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Später verbreitete sie sich schrittweise in andere Länder Europas und Nordamerikas, seit Mitte des 20. Jahrhunderts zunehmend auch in Asien und Lateinamerika.

Bruttosozialprodukt

Das Bruttonationaleinkommen (BNE), bis 1999 auch Bruttosozialprodukt (BSP), englisch Gross National Product (GNP) bzw. Gross National Income (GNI), ist ein zentraler Begriff aus der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR). Es misst den Wert aller Waren und Dienstleistungen, die in einer Periode mithilfe von Produktionsfaktoren hergestellt werden, die sich im Besitz von Inländern befinden (das sind Personen, die im betrachteten Staat bzw. Gebiet leben). Dies ist gleichbedeutend mit den an Inländer geflossenen Einkommen aus Erwerbstätigkeit und Vermögensbesitz (Zinsen und andere Kapitalerträge, nicht allerdings Einkommen aus Veräußerungsgeschäften), weshalb das Bruttonationaleinkommen als zentraler Einkommensindikator einer Volkswirtschaft gilt.

Bruttoinlandsprodukt

Das Bruttoinlandsprodukt (Abkürzung: BIP; englisch Gross Domestic Product, GDP) gibt den Gesamtwert aller Güter, d. h. Waren und Dienstleistungen, an, die innerhalb eines Jahres innerhalb der Landesgrenzen einer Volkswirtschaft hergestellt wurden nach Abzug aller Vorleistungen. Bei der Berechnung werden Güter, die nicht direkt weiterverwendet, sondern auf Lager gestellt werden, als Vorratsveränderung berücksichtigt.

Im Unterschied zum Bruttonationaleinkommen werden bei der Berechnung des BIP die Leistungen von In- und Ausländern erfasst, es wird das sogenannte Inlandsprinzip angewendet. Das Bruttonationaleinkommen hingegen richtet sich nach dem Inländerprinzip. Werden vom BIP die Abschreibungen abgezogen, ergibt sich das Nettoinlandsprodukt (NIP).

Das BIP ist ein Maß für die wirtschaftliche Leistung einer Volkswirtschaft in einem bestimmten Zeitraum

Wirtschaftssektoren

In Wirtschaftssektoren werden in der Wirtschaftswissenschaft Industrie und Gewerbe eingeteilt. Sie finden ihre Grundlage in der Drei-Sektoren-Hypothese der Volkswirtschaftslehre.

Primärsektor (Urproduktion)

Dieser Sektor wird auch Urproduktion genannt. Die Urproduktion liefert zumeist die Rohstoffe für ein Produkt. Zu diesem Sektor gehören z. B. der Anbau und die Ernte landwirtschaftlicher Erzeugnisse, die Holzernte in der Forstwirtschaft, der Fischfang, das Erlegen von Wild bei der Jagd, das Schlachten von Vieh, die Nutzung von Wasserkraft.

Sekundärsektor (Industrieller Sektor)

Der Sekundärsektor umfasst das produzierende Gewerbe einer Volkswirtschaft, d. h. den Sektor, der für die Verarbeitung von Rohstoffen zuständig ist. Dazu zählen etwa das verarbeitende Gewerbe, die Industrie, das Handwerk, die Energiewirtschaft, die Energie- und Wasserversorgung, zumeist auch das Baugewerbe. Als Synonym wird der Begriff des industriellen Sektors verwendet. Der Bergbau wird ebenfalls teilweise dem Sekundärsektor zugeordnet.

Charakteristisch für den Sektor ist die Weiterverarbeitung von Gütern aus dem Primärsektor, wodurch er materialintensiv ist. Durch den Produktionsprozess mittels Einsatz von Investitionsgütern ist er kapitalintensiv.

Tertiärer Sektor (Dienstleistungssektor)

Der Tertiär- oder Dienstleistungssektor umfasst alle Dienstleistungen, die in eigenständigen Unternehmungen oder durch den Staat sowie in anderen öffentlichen Einrichtungen erbracht werden. Ihm gehören unter anderem folgende Wirtschaftszweige an:

Im klassischen tertiären Sektor befinden sich solche Dienstleistungen wie Reinigung, Reparatur oder Transportdienste.

Charakteristisch für den Sektor ist die Produktion durch Einsatz von Arbeit, dadurch ist der Sektor personalintensiv.

Anteil der Erwerbstätigen an den jeweiligen Sektoren (Stand 2010) :

Primärsektor: 2,1 %
Sekundärsektor: 24,4 %
Tertiärsektor: 73,5 %

Infrastruktur

Die Infrastruktur bezeichnete ursprünglich die im Boden befindlichen Leitungen, wie Pipelines, Rohrleitungen und Kabel.

Sie umfasst alle langlebigen Einrichtungen materieller oder institutioneller Art, die das Funktionieren einer arbeitsteiligen Volkswirtschaft begünstigen. Es lässt sich unterscheiden zwischen der von privater Hand geschaffenen Infrastruktur und der vom Staat gestalteten Infrastruktur (Wirtschaftsordnung, Staatsunternehmen und staatliche Investitionen in Infrastruktur).

Bevölkerungsexplosion

Unter einer Bevölkerungsexplosion versteht man ein besonders rasches Bevölkerungswachstum mit einer jährlichen Wachstumsrate von mehr als 2,5 %. Es entsteht, wenn bei niedrigen Sterberaten die Geburtenraten bei meist religiös oder politisch hergestellter Verhütungsunfähigkeit der Frauen bei über 3 Kinder pro Frauenleben liegt. Dies führt meist zu einem youth bulge, der sich bei gleichzeitig fehlenden Beschäftigungsmöglichkeiten für junge Männer in Migrationswellen und/oder Gewalt entladen kann. Gegenwärtig erleben einige Entwicklungsländer eine solche „Explosion“, wobei diese sich hauptsächlich in den Städten zeigt.

Geburtenrate

Geburtenrate ist ein Fachausdruck der Demografie, mit dem die Anzahl der Lebendgeborenen pro Jahr bezogen auf 1000 Einwohner angegeben wird. Eine besonders deutliche Veränderung der Geburtenziffer erlebten viele Staaten nach Einführung der Antibabypille (dem sogenannten Pillenknick). n Deutschland steigt seit 2012 nach langer Abnahme die Geburtenziffer wieder an. 2015 wurden pro Frau im Schnitt 1,5 Kinder geboren.

Bevölkerungspyramide

Als Altersstruktur oder Altersverteilung wird die statistische Verteilung von Personen nach deren Alter zum Erfassungszeitpunkt bezeichnet. Sie ist ein Hilfsmittel der Demografie und unterstützt Prognosen zur Bevölkerungsentwicklung.