Jörg Rositzke

30 Minuten

Filmen mit dem
Smartphone

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

ISBN epub: 978-3-96740-134-9

Umschlagkonzept: Martin Zech Design, Bremen

Lektorat: Eva Gößwein, Berlin

Fotos in Kap. 4.1: morrowlight/Shutterstock.com

Fotos in Kap. 4.2: Ljupco Smokovski/Shutterstock.com

Autorenfoto: Katharina Bodmann

Satz: Zerosoft, Timisoara (Rumänien)

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In 30 Minuten wissen Sie mehr!

Dieses Buch ist so konzipiert, dass Sie in kurzer Zeit prägnante und fundierte Informationen aufnehmen können. Mithilfe eines Leitsystems werden Sie durch das Buch geführt. Es erlaubt Ihnen, innerhalb Ihres persönlichen Zeitkontingents (von 10 bis 30 Minuten) das Wesentliche zu erfassen.

Kurze Lesezeit

In 30 Minuten können Sie das ganze Buch lesen. Wenn Sie weniger Zeit haben, lesen Sie gezielt nur die Stellen, die für Sie wichtige Informationen beinhalten.

Zahlreiche Zusammenfassungen innerhalb der Kapitel erlauben das schnelle Querlesen.

Ein Register erleichtert das Nachschlagen.

Inhalt

Vorwort

1. Alles Video oder was?

Wie und warum Videos wirken

Neue Wege in der Unternehmenskommunikation

Die Macht von YouTube

2. TV-Studio im Taschenformat

Ein Gerät verändert die Kommunikationswelt

Hochkant oder quer?

Systemvoraussetzungen

3. Grundlagen der Videografie

Wir erzählen Geschichten in Bildern

Die häufigsten Fehler

Sinnvolles Zubehör

4. Und Action!

Aufsager

Interview

Kurze Dokumentation

5. Die nächsten Schritte

Manuelle Einstellungen

Der Film entsteht im Schnitt

Übung macht den Meister

Vom Plan bis zum Schnitt – in 7 Schritten zum perfekten Video

Fast Reader

Der Autor

Weiterführende Literatur

Vorwort

Beim Filmen ist es so wie beim Kochen: Ich kann in einem uralten Topf auf einem billigen Herd das köstlichste Essen zubereiten und in einer modernen Küche mit den besten Geräten etwas Ungenießbares. Genauso macht eine gute Kamera noch lange keinen guten Film. Ein alter Spruch unter Fotografen erklärt das gut: „Ein Amateur wünscht sich die beste Ausrüstung, ein Profi sucht nach den besten Motiven. Aber der Meister wünscht sich das perfekte Licht!“

Ein guter Film ist die Summe vieler Faktoren. Was brauchen wir dafür? Zunächst einmal eine gute, im besten Fall außergewöhnliche Idee. Grundlagenwissen übers Filmen und Schneiden schadet auch nicht. Wichtig sind Kreativität in der Umsetzung und gutes Licht. Fertig ist der Film. Ob er mit einer teuren und mit viel Technik vollgepackten Profi-Kamera gedreht wurde oder mit einem Smartphone, spielt heute keine Rolle mehr.

Zugegeben: Das war einmal anders. Es ist noch gar nicht so lange her, da waren die qualitativen (und vor allem auch preislichen) Unterschiede zwischen Consumer-Kameras und Broadcast-Equipment gigantisch. Aber heute? Das Smartphone hat die Videografie revolutioniert. Es ist klein, handlich, einfach zu bedienen, immer griffbereit und bietet dabei eine unfassbare Qualität. Zumindest dann, wenn ein paar grundlegende Dinge beim Filmen beherzigt werden.

Genau dabei soll dieses Buch helfen. Es soll Sie befähigen, mit Ihrem Smartphone aussagekräftige Videos zu drehen, ohne sich lange mit den technischen Feinheiten des Filmens zu beschäftigen. Denn Videos sind enorm wirkungsvolle Kommunikationstools, die Ihre Position im Markt sichtbar stärken können. Und das Smartphone ist gerade aufgrund seiner einfachen Bedienbarkeit ein großartiges Werkzeug zur Produktion dieser Filme.

Viele erfolgreiche Videos wünscht Ihnen

Jörg Rositzke

1.Alles Video oder was?

Mehr als eine Milliarde Stunden Video werden Tag für Tag bei YouTube angesehen. Wie kommt diese unfassbare Zahl zustande? Menschen lieben Videos, Menschen lieben Filme. Warum? Die Antwort ist einfach: Wir lieben Videos, weil sie direkt ins Herzund in den Kopf gehen. Die Verbindung aus bewegten Bildern und emotionalem Ton schafft ein Gefühl des unmittelbaren Erlebens. Wir müssen aktiv nichts tun, um den Inhalt eines Films zu verstehen. Wir müssen nicht lesen können oder vorher Gebrauchsanweisungen studieren. Wir nehmen Videos einfach mit den Wahrnehmungsorganen auf. Wohl auch deshalb kann kein anderes Medium Emotionen so gut transportieren wie Video. Hand aufs Herz: Wer hat nicht schon einmal bei einem besonders traurigen Hollywoodstreifen Tränen vergossen? Und wir alle wissen: Emotionen verkaufen am besten. Doch obwohl wir das alle wissen, nutzen nur etwa 25 Prozent der mittelständischen Unternehmen in Deutschland Videos für ihre Kommunikation. Mit diesem Buch möchte ich helfen, die Hemmschwelle zu senken, und Unternehmern und Selbstständigen den Weg zu wirkungsvollen Videos ebnen.

1.1Wie und warum Videos wirken

Das ganze Leben ist ein Video. Wenn wir beispielsweise durch die Stadt gehen, dann sehen wir Autos, die an uns vorbeifahren, und hören parallel dazu das Heulen der Motoren, das Quietschen der Reifen oder aggressives Hupen. Aus der kombinierten Wahrnehmung von Bild und Ton, die uns in die Wiege gelegt wurde, leiten wir ohne Anstrengung Informationen ab („Das Auto fährt schnell!“) oder entwickeln sogar Gefühle („Das Hupen nervt!“). Genau diese Kombination aus Bild und Ton wirkt auch in Filmen und Videos. Wenn wir uns also einen Film oder ein Video ansehen, entsteht häufig unbewusst ein Gefühl des unmittelbaren Erlebens. Wir sehen und hören Dinge oder Situationen und verknüpfen damit automatisch Gedanken oder Gefühle. Im Video wie im wahren Leben.

Verstehen, ohne zu lernen

Diese Art der Wahrnehmung müssen wir nicht lernen. Sie ist von Tag eins an vorhanden. Wir sind auf die Welt gekommen und konnten von Anfang an sehen und hören. Ganz im Gegensatz zum Lesen. Ab dem sechsten Lebensjahr wurde uns das Verständnis von Buchstaben beigebracht, und dieses Verständnis fällt uns oft nicht leicht. Den Inhalt und die Botschaft eines Videos wahrzunehmen und zu verstehen ist da schon deutlich einfacher. Nicht umsonst verschwinden die klassischen Bedienungsanleitungen immer mehr. An ihre Stelle treten YouTube-Tutorials, also Erklärvideos. Es gibt heute kaum mehr etwas, das sich nicht über YouTube lernen lässt. Ein Kollege erzählte mir neulich stolz, dass er seine Waschmaschine mithilfe eines Tutorials eigenhändig repariert hätte. An dieser Stelle sei verraten: Dieser Kollege ist kein sonderlich begabter Techniker.

Aufs Wesentliche beschränken

Ein gutes Video ist kein Hexenwerk. Und Sie können auch sofort damit loslegen, denn das wichtigste Produktionsmittel haben Sie bereits in der Hosentasche: Ihr Smartphone.

Wichtig ist, dass wir das Smartphone als das verstehen, was es ist: ein einfach zu bedienendes mobiles Werkzeug. Deshalb halte ich nicht viel davon, ein Smartphone mit allen möglichen zusätzlichen Ausrüstungsgegenständen aufzurüsten. Denken Sie immer daran: Das Smartphone ist beim Filmen ein reines Mittel zum Zweck. Wer damit Videos drehen möchte, sollte sich auf das Wesentliche beschränken. Ja – ein externes Mikrofon und ein als Stativ nutzbarer Selfie-Stick können Wunder wirken. Das sollte es dann bitte auch schon gewesen sein. Wenn Sie anfangen, Stativlampen aufzustellen, oder eine zweite Kamera für einen Gegenschuss benötigen, dann sind andere technische Lösungen, etwa günstige Systemkameras, besser geeignet.

Generell gilt: In diesem Buch spreche ich immer über Alltagsproduktionen. Videos, die keinen größeren Zeitaufwand und keine professionelle Produktion erfordern. Wenn es größer werden soll, Sie beispielsweise einen aufwendigen Imagefilm für Ihr Unternehmen planen, dann lassen Sie bitte Profis ran. Die Produktion eines dramaturgisch inszenierten Films ist ein kreativer und zeitaufwendiger Prozess, den externe Videografen, Regisseure, Autoren oder Mediengestalter übernehmen sollten, während Sie sich weiter um Ihr Business kümmern können.

Videokommunikation ist denkbar einfach. Durch die Kombination aus Bild und Ton entsteht beim Betrachter häufig ganz unbewusst ein Gefühl des unmittelbaren Erlebens.

1.2Neue Wege in der Unternehmenskommunikation