Michael Jacobs
Die Liebesachterbahn
Eine humoristische Irrfahrt durchs Leben
© 2020 Michael Jacobs
Verlag und Druck:
tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg
ISBN
Paperback: 978-3-347-18912-6
Hardcover: 978-3-347-18913-3
e-Book: 978-3-347-18914-0
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Dieses Buch ist gewidmet meiner geliebten Frau. Ich bin glücklich Dich gefunden zu haben und immer an meiner Seite zu wissen.
In Liebe M.J
Prolog
Ein Hauch von Sommer lag in der Luft. Die Sonne schien hell. Keine Wolke am Himmel. Der junge Mann am Steuer des schicken Cabriolets konnte die Wärme der Sonnenstrahlen auf seiner Haut spüren. Sein Haar wehte ein wenig im Wind. Zumindest soweit dies mit seiner Haarlänge möglich war.
Eine dunkle Sonnenbrille schützte ihn davor geblendet zu werden. Zusätzlich zu der Sonnenbrille trug er noch ein Lächeln im Gesicht. Und das war nicht selbstverständlich. Schließlich hatte er eine harte Zeit hinter sich. Mit vielen Aufs und Abs. So als würde sein Leben einer Achterbahnfahrt gleichen.
Aber auch seine Begleiterin konnte ein Lied davon singen. Auch ihr Gefühlsleben wurde einmal wild durcheinander geworfen. Es war viel passiert. Und es war noch nicht allzu lange her, da alles noch ganz anders gewesen war. Aber all das war jetzt egal. Das zählte jetzt alles nicht mehr. Jetzt waren nur noch die beiden wichtig.
Zwei Herzen ein Ziel. In diesem Fall war das Ziel des frischgebackenen Pärchens der nahe gelegene Flughafen. Ein gemeinsamer Liebesurlaub stand an. Das war ursprünglich so zwar nicht geplant gewesen, aber es kam ihnen sehr gelegen in Anbetracht der aufreibenden Ereignisse der letzten Zeit. Es würde ihnen gut tun endlich mal rauszukommen. Einfach mal weg. Auf diese Weise hätten sie eine Gelegenheit all das zu verarbeiten, was in den letzten Monaten passiert war. Es war alles so verrückt, dass sie es selbst noch nicht glauben konnten. So wie die Tatsache, dass ausgerechnet diese beiden, an diesem Tag, gemeinsam auf dem Weg waren sich voll und ganz ihrer Liebe hinzugeben. Einer wahren Liebe.
Der junge Mann hatte das Finden der wahren Liebe einmal mit einem Musikkonzert verglichen. Dort gab es immer zwei Typen. Der eine versuchte verzweifelt ein Ticket zu kaufen und der andere wiederum versuchte sein Ticket zu verkaufen. Aber aus irgendeinem unerfindlichen Grund fanden sich diese beiden Typen nie. Der junge Mann war froh, dass er es geschafft hatte diesen Kreis zu durchbrechen. Er hatte sein Ticket gefunden. Sein Ticket ins Glück. Und der jungen Frau, die nun den Platz auf seinem Beifahrersitz eingenommen hatte, ging es ebenso. Und so folgten sie den Anweisungen des Navigationsgerätes und strahlten mit der Sonne um die Wette.
Als sie am Flughafen angekommen waren und endlich einen Platz in dem großen Parkhaus direkt neben dem Hauptterminal gefunden hatten, schloss der junge Mann das Verdeck und holte die beiden großen Reisetaschen aus dem Kofferraum. Dann machten sie sich Hand in Hand auf den Weg zum Hauptgebäude. Zwischendurch tauschten sie immer wieder kleine Küsschen und liebevolle Zärtlichkeiten aus. Sie konnten nicht anders. Schließlich waren sie frisch verliebt. Und sie hatten einiges aufzuholen.
Der Weg zum Check-In Schalter durch die langen Flure und großen Hallen des Flughafengeländes schien endlos zu sein. Aber das störte die beiden nicht. Sie hatten es nicht eilig. Sie hatten alle Zeit der Welt. Die ganze Welt drehte sich nur um die beiden. Sie stellten das krasse Gegenteil dar zu der sonst vorherrschenden Hektik an diesem Ort. Sie waren der Ruhepol in mitten eines Gewusels aus Menschen, das von oben betrachtet aussehen musste wie eine Ameisenstraße mit viel Betrieb. Alle wollten nur so schnell wie möglich von einem Punkt zum anderen. Aber zwei Ameisen schwammen gegen den Strom. So als seien sie Lachse. Zwei Lachse in mitten einer Ameisenstraße.
Als sie den Schalter erreicht hatten, mussten sie noch eine Weile an der davor befindlichen Schlange anstehen, bevor sie an der Reihe waren. Nach einer kurzen Wartezeit übergab der junge Mann die Reisedokumente an die ältere Dame, die am Schalter saß und die beiden zu sich rüber gewunken hatte.
„Ah ja, die Flitterwochenreise. Dann bräuchte ich aber noch den Personalausweis von Ihnen und Ihrer Frau“, sagte sie und deutete dabei in Richtung der Begleiterin des jungen Mannes.
Dieser wiederum zögerte etwas ob der Aufforderung.
„Nun ja. Da gibt es noch ein kleines Problem.“, erwiderte der junge Mann.
Er drehte sich einmal kurz um zu seiner Begleiterin und dann wieder zurück zu der Dame am Schalter.
„Genaugenommen ist meine Frau gar nicht hier. Stattdessen wird dieses bezaubernde Fräulein mich auf dieser Reise begleiten.“
Die Flughafenangestellte wusste nicht so recht, was sie davon halten sollte und schaute den jungen Mann zunächst etwas irritiert an, bevor sie eine Antwort hervorbringen konnte.
„Sie meinen, Sie haben diese Flitterwochenreise gebucht für Sie und Ihre Frau. Aber Ihre Frau haben sie zu Hause gelassen und stattdessen diese junge Dame mitgebracht.“
Der Blick der Dame am Schalter barg nun eine gewisse Strenge in sich.
„Ich bin hier zwar nicht die Beauftragte für moralische oder ethische Missstände, aber im Namen aller Frauen hoffe ich doch, dass Sie dafür eine anständige Erklärung haben.“
Der junge Mann drehte sich erneut zu seiner weiblichen Begleitung um und lächelte sie sanft an.
„Die habe ich. Allerdings muss ich sie vorwarnen. Das ist eine etwas längere Geschichte.“