Cover

Gerd Kommer

Souverän investieren
mit Indexfonds und ETFs

Wie Privatanleger das Spiel
gegen die Finanzbranche gewinnen

Campus Verlag

Frankfurt/New York

Über das Buch

Gerd Kommer überzeugt immer mehr Sparer von den Vorteilen einer Geldanlage in Indexfonds und ETFs. Deshalb hat er sein Standardwerk vollständig aktualisiert und um eine Website zum Buch erweitert. Leser erhalten also nicht nur den allerneuesten Stand zu den besten Anlagemöglichkeiten, sondern auch exklusiven Zugriff auf ein Tool, das ihnen dabei hilft, die Empfehlungen auch umzusetzen. Einfacher geht passives Investieren nun wirklich nicht! Und für alle, die viel unterwegs sind, gibt es »Souverän investieren« jetzt auch mit E-Book inside: Buch kaufen, E-Book im Lieblingsformat runterladen und mitnehmen, wohin Sie wollen!

Vita

Dr. Gerd Kommer, LL.M., leitet ein Finanzberatungsunternehmen für Privatanleger in München. Er studierte Betriebswirtschaftslehre, Steuerrecht, Politikwissenschaft und Germanistik in Deutschland, in den USA und in Liechtenstein. Kommer verbrachte 17 Jahre im europäischen und außereuropäischen Ausland.

Dies ist die fünfte, vollständig überarbeitete Neuauflage von Souverän Investieren. Die erste Auflage erschien 2002. Im Jahr 2016 gewann das Buch den Deutschen Finanzbuchpreis.

Kritik und Anregungen zu dem Buch nimmt der Autor gerne entgegen. Seine E-Mail-Adresse lautet gerd.kommer@outlook.com.

Ausgewählte, frühere Buchveröffentlichungen des Autors:

Immobilienfinanzierung für Selbstnutzer. Geld sparen und Fehler vermeiden beim Kauf der eigenen vier Wände; Campus Verlag, 2017.

Kaufen oder mieten. Wie Sie für sich die richtige Entscheidung treffen; Campus Verlag; 2. Auflage, 2016 (Erstauflage 2010).

Die Optimierung von Quellensteuern bei Aktienindexfonds aus Sicht eines Privatanlegers in Deutschland; Books on Demand, 2015.

Herleitung und Umsetzung eines passiven Investmentansatzes für Privatanleger in Deutschland. Langfristig anlegen auf wissenschaftlicher Basis; Campus Verlag, 2012.

Die Buy-and-Hold-Bibel, Campus Verlag, 2009.

Cleveres Banking. Profi-Know-how für Klein- und mittelständische Unternehmen; Überreuter, 1999.

Inhalt

Vorwort

Sollten Sie dieses Buch lesen, wenn Sie bereits eine frühere Auflage davon kennen?

Wie liest man dieses Buch am besten?

1Wie die Wertpapiermärkte tatsächlich funktionieren

1.1Die enttäuschenden Renditen von Investmentfonds und Einzelwertanlegern

1.2Mindestens 50% Underperformer sind mathematisch notwendig

1.3Moderne Portfoliotheorie: Wissenschaft schlägt Praxis

1.4Die Efficient-Market-Theorie – einfach, mächtig aber nicht intuitiv

1.5»Investmentpornografie« – allgegenwärtig in der Finanzbranche

1.6Risiko und Rendite sind untrennbar miteinander verbunden

1.7Wie Diversifikation wirklich funktioniert

1.8Regression zum Mittelwert: Die mächtige Tendenz zum Durchschnitt

1.9Zeitdiversifikation: Wie Risiko und Anlagehorizont zusammenhängen

1.10Asset-Allokation: Was die Rendite Ihres Portfolios tatsächlich bestimmt

1.11Risiko richtig verstehen – die zentralen Risikokonzepte

1.12Neun wichtige Risikokennzahlen schnell erklärt

1.13Warum Anleger dem Verliererspiel »aktives Management« anhängen

2Lassen Sie sich nicht täuschen: 20 verhängnisvolle Anlegerfehler

2.1Fehler 1: Sich an historischen Renditen von Fonds und aktiven Anlagestrategien orientieren

2.2Fehler 2: Die Wirkung der Nebenkosten des Investierens unterschätzen

2.3Fehler 3: An Kursprognosen der Experten glauben

2.4Fehler 4: Aktive Investmentstrategien praktizieren

2.5Fehler 5: Annehmen, den Markt schlagen zu wollen, sei einen Versuch wert

2.6Fehler 6: Glauben, Experten könnten den besten Einstiegszeitpunkt finden

2.7Fehler 7: Sich an Fondsratings orientieren

2.8Fehler 8: Von Fondsmanagern einen Mehrwert erwarten

2.9Fehler 9: Annehmen, Risikoabsicherung (Downside-Hedging) sei umsonst zu bekommen

2.10Fehler 10: Sich von nominalen Renditen täuschen lassen (Zerrspiegel Inflation)

2.11Fehler 11: Sich auf Renditeangaben der Finanzindustrie verlassen

2.12Fehler 12: Bankguthaben für sicher halten

2.13Fehler 13: »Nullzinsen« für neu und ungewöhnlich halten

2.14Fehler 14: In Einzelwerte investieren

2.15Fehler 15: Ein gutes Unternehmen mit einer guten Aktie verwechseln

2.16Fehler 16: Mit Brancheninvestments den allgemeinen Aktienmarkt schlagen wollen

2.17Fehler 17: Sich von Private Banking einen Mehrwert versprechen

2.18Fehler 18: In Hedge-Fonds und Private Equity investieren

2.19Fehler 19: Langfristig erzielbare Investmentrenditen überschätzen

2.20Fehler 20: Konventionelle Vermögensberater und Bankberater nutzen

3Finanzprodukte, von denen man die Finger lassen sollte

4Historische Asset-Klassen-Renditen seit 1900

5Grundprinzipien einer überlegenen Anlagestrategie: Indexing

5.1Passiv investieren mit ETFs und traditionellen Indexfonds

5.2Wertpapierindizes verstehen

5.3Replikationsmethoden: Wie ein Indexfonds einen Wertpapierindex nachbildet

5.4Der eingebaute Steuervorteil von Buy-and-Hold

5.5Das eigene Humankapital bei der Anlageentscheidung berücksichtigen

5.6Gold – das überschätzte Investment

5.7Rohstoffinvestments – Sind sie sinnvoll?

5.8Immobilienaktien – Lohnen sie sich?

5.9Währungsabsicherung: Wann notwendig, wann nicht?

5.10Die Rolle der »risikofreien« Anlage im Portfolio

5.11Factor-Investing (Smart Beta Investing) – Passiv anlegen mit Turbo

5.12Geografische Gewichtung nach Marktkapitalisierung oder nach BIP?

6Die Besteuerung von Fondsanlagen in Deutschland

7So bilden Sie Ihr persönliches »Weltportfolio«

7.1Gleichzeitig Kredite haben und in ein Weltportfolio investieren?

7.2Die sechs Grundprinzipen des Weltportfolio-Konzeptes

7.3Ihre »Level-1-Asset-Allokation« bestimmen

7.4Ihre »Level-2-Asset-Allokation« bestimmen

7.5Wie finde ich die besten ETFs für mein Weltportfolio?

7.6Rebalancing – Ihre Portfoliostruktur im Zeitablauf bewahren

7.7Fondssparpläne – monatsweise ins Weltportfolio investieren

7.8Einen Robo-Advisor oder einen Honorarberater nutzen?

7.9Das »Robo-Adivsor-Projekt« von Gerd Kommer

7.10Der Übergang vom alten zum neuen Weltportfoliokonzept

8Lassen Sie sich nicht von der richtigen Strategie abbringen

8.1Ihr Bankbetreuer oder Finanzberater rät Ihnen von Indexing ab

8.2Wie sieht es mit Indexing aus in der Baisse?

8.3Funktioniert Indexing auch in »ineffizienten« Märkten?

8.4Sie hören von einer »neuen Überrenditestrategie« – was nun?

8.5Der Marktanteil von Indexing sei inzwischen gefährlich hoch

8.6Machen gestiegene Korrelationen globale Diversifikation überflüssig?

8.7Indexing – wie man es nicht machen sollte

9Was tun im Crash?

10Zwanzig Gebote für rationale Anleger

11Post Scriptum

Register

12Anhang

12.1Literaturverzeichnis

12.2Leseempfehlungen

12.3Nützliche Webseiten

12.4Glossar

12.5Danksagung

Vorwort

»Spekulieren Sie bloß nicht. Nehmen Sie Ihre Ersparnisse und kaufen Sie eine gute Aktie. Behalten Sie sie bis sie nach oben geht. Dann verkaufen Sie. Falls die Aktie nicht steigt, kaufen Sie sie nicht.«

Will Rogers, 1879–1936, amerikanischer Komiker und Stummfilmstar

Dieses Buch erschien erstmalig vor gut 15 Jahren im September 2002 und liegt nunmehr in seiner fünften, komplett überarbeiteten Auflage vor. Nach einem zähen Start wurde Souverän Investieren im Laufe von eineinhalb Jahrzehnten ein Longseller, ein Buch, das sich über einen langen Zeitraum stetig und in für seine Gattung mittleren Größenordnungen verkauft. In den letzten Jahren schaffte es sogar den Sprung in die Manager Magazin-Bestsellerliste für Wirtschaftsbücher.

Beim Erscheinen der ersten Auflage im Jahr 2002 war prognosefreies, wissenschaftlich basiertes, passives Investieren für Privatanleger im deutschsprachigen Raum eine klitzekleine Nische, die von den Medien und der Finanzbranche nicht wahr- und nicht ernstgenommen wurde. Seitdem hat eben diese Finanzbranche mit einer schier endlosen Kette von Fehlleistungen, manche davon begünstigt durch inkompetente staatliche Regulierung, unfreiwillig bewirkt, dass immer mehr Privatanleger die Vorteile der passiven Low-Cost-Alternative Indexing mit ETFs für sich entdecken.

Der traditionelle aktive Investmentansatz in seinen unzähligen Spiel- und Abarten führt regelmäßig zu einer enttäuschenden Rendite-Risiko-Kombination. Etwa einmal pro Dekade produziert diese noch immer dominierende Art zu sparen und investieren darüber hinaus ein besonders heftiges nationales oder sogar internationales Privatanleger- und Konsumentendesaster, zuletzt in Gestalt der Finanzkrise ab 2008. Aber der Wind hat seit der Finanzkrise ein klein wenig gedreht. Die Medien haben das bemerkt und berichten seit einigen Jahren häufiger von den erstaunlich konsistent schwachen, oft sogar katastrophalen Leistungen der »Experten« des »aktiven Managements«, die Privatanleger beraten oder Investmentfonds, Immobilienfonds oder Hedge-Fonds managen.

Trotz des in diesem Fall positiven Klimawechsels ist aktives Investieren noch immer die Norm, also das, was fast alle machen: Der Versuch mit einer der vielen Dutzend Anlagemethoden besonders attraktive Renditen zu erzielen, basierend auf der »ganz normalen« Vorstellung, man selbst oder die von einem selbst beauftragten Vermögensverwalter oder Fondsmanager wüssten dauerhaft mehr als der Markt, eine Selbstüberschätzung, die wohl 90% und mehr aller Privatanlegerhaushalte mit weniger Rendite als möglich und mehr Risiko als nötig bezahlen.

Es mag Sie überraschen: Konventionelles aktives Investieren in Kombination mit dem in der Finanzbranche allgegenwärtigen provisionsbasierten Vertriebsmodell repräsentiert den Wissensstand der 1960er Jahre. Dieser veraltete, aber intuitive Vertriebs- und Investmentansatz wird wohl von 95% oder mehr aller Vertreter der Finanzbranche praktiziert und propagiert, weil er ihnen höhere Margen bringt als seine Alternative – wissenschaftlich basiertes, vollrationales Low-Cost-Buy-and-Hold-Investieren mit ETFs, ohne Finanzprognosen, also ohne Lotteriespielen und ohne Interessenkonflikte.

Weil peu à peu immer mehr Privatanleger und sogar der ein oder andere Finanzjournalist die in der Summe klägliche Bilanz des Privatkundengeschäfts der Finanzbranche erkennen, wächst seine Alternative Passiv Investieren mit Indexfonds (ETFs) seit gut einem Jahrzehnt schneller als konventionelles, aktives Investieren. Dieses globale Wachstum von »Passiv« hat die bei der Erstauflage von Souverän Investieren 2002 noch mikroskopisch kleine Community von Buy-and-Hold-Indexfondsanlegern im deutschsprachigen Raum inzwischen zu einer etwas größeren Minderheit werden lassen. Eine Minderheit die mit mathematischer Notwendigkeit überdurchschnittliche Renditen erzielt. Dabei hat sie weniger Arbeit und genießt mehr Seelenfrieden. Vielleicht hat Souverän Investieren mit Indexfonds und ETFs ein klein wenig zu diesem für die Altersvorsorge von Privathaushalten im deutschsprachigen Raum erfreulichen Wachstum beigetragen.

Sollten Sie dieses Buch lesen, wenn Sie bereits eine frühere Auflage davon kennen?

Aus meiner interessenkonfliktbehafteten Warte würde ich folgendes sagen: (a) Die Grundaussagen von Souverän Investieren in den Kapiteln 1 und 2 sind seit der ersten Auflage 2002 unverändert geblieben, weil sie gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse repräsentieren. Allerdings habe ich auch in diesen beiden Kapiteln alle Zahlen aktualisiert. Die Fakten in diesen Basis-Kapiteln wirklich gut zu verstehen und verinnerlicht zu haben, könnte rechtfertigen, das Buch zweimal zu lesen, weil diese Fakten eine wohlstandsbewahrende Impfung gegen die immer neuen »kreativen« Produkt- oder Strategievorschläge der Finanzbranche sind. (b) Die Umsetzungskapitel 5, 6 und 7 wurden umfassend überarbeitet und auf den neuesten Stand gebracht. Der Abschnitt 5.11 (Factor-Investing/Smart Beta Investing) wurde stark erweitert und modernisiert. Im für viele Leser vielleicht wichtigsten Kapitel – Kapitel 7 »So bilden Sie Ihr persönliches Weltportfolio« – gibt es relativ weitreichende konzeptionelle Veränderungen. (c) Wenn Sie eine frühere Auflage gelesen haben, wissen Sie, dass Souverän Investieren eine Fülle historischer Daten zu Asset-Klassen enthält – mehr Daten als jedes andere deutschsprachige Investmentbuch für Privatanleger. Diese Zahlen wurden auf den neuesten Stand gebracht. Sie zu kennen, ist für einen Anleger von enormem Wert. (d) In allen zehn Hauptkapiteln habe ich versucht, die zentralen Argumente und Aussagen noch klarer zur formulieren und die praktischen Handlungsempfehlungen für Privatanleger noch anwenderfreundlicher darzustellen. Abschnitt 7.9 enthält einen kurzen Hinweis zu der vom Autor und seinem Unternehmen betriebenen digitalen Vermögensverwaltung (einem »Robo Advisor«) für diejenigen Leser, die die Inhalte und Empfehlungen dieses Buches umsetzen möchten, das aber nicht in Eigenregie tun wollen. Wenn ein Leser einer früheren Auflage das Investment für diese Ausgabe dennoch scheut, aber Teile davon trotzdem lesen möchte, dann hoffe ich, dass er oder sie das Buch in einer nahegelegenen Bibliothek findet.

Wie liest man dieses Buch am besten?

Souverän Investieren ist zwar kein Lehrbuch, aber auch keine kurzweilige Strandlektüre. Das Buch enthält viele historische Daten in Tabellen und Grafiken. Leser, die das Buch »aktiv lesen«, das heißt die für sie besonders wichtigen Aussagen markieren und die zahlreichen Querverweise nachschlagen, werden am meisten aus dem Buch mitnehmen. Schön wäre es, wenn Souverän Investieren für viele Leser eine Art Handbuch wird, also ein Buch, das sie nicht einmal durchlesen und dann im Bücherregal verstauben lassen, sondern danach immer wieder konsultieren, um das eigene Sparen und Anlegen zu unterstützen und auf Kurs zu halten.

Dr. Gerd Kommer

München im Oktober 2017

Noch drei wichtige Hinweise für die Leser:

  • Der Autor ist Gesellschafter und Geschäftsführer eines Honorarberatungsunternehmens in München, der Gerd Kommer Invest GmbH. Weder in der Vergangenheit noch zum Zeitpunkt dieser Veröffentlichung erhielt er wirtschaftliche Zuwendungen von einem Hersteller eines Finanzproduktes. Sein gesamtes persönliches Vermögen ist nach den Grundsätzen investiert, die in diesem Buch dargestellt werden.

  • Alle in diesem Buch verwendeten Fachbegriffe, die das Wissen eines Anlegers mit passablen Investmentgrundkenntnissen übersteigen, werden entweder im laufenden Text in einer speziellen »Infobox« (abgekürzt »IB«) oder im Glossar am Buchende erläutert. Im Glossar enthaltene Fachbegriffe sind mit einem »« Pfeil gekennzeichnet. Die Verweise sind verlinkt. Mit Klick auf »IB« springen Sie auf die entsprechende Infobox, mit Klick auf »Abschnitt« auf die betreffende Abschnittsüberschrift und mit einem Klick auf die Pfeile gelangen Sie zum Glossar.

  • Bis auf wenige speziell gekennzeichnete Ausnahmen lauten alle Renditen in diesem Buch auf Euro. Historische Renditen vor Einführung des Euro am 1.1.1999 wurden auf der Basis des festen Wechselkurses von 1 EUR = 1,95583 DM in Euro umgerechnet. Ebenso sind mit wenigen spezifisch markierten Ausnahmen alle genannten Jahresrenditen sogenannte geometrische Durchschnitte.

1Wie die Wertpapiermärkte tatsächlich funktionieren