Was sagen die Lehrerinnen & Lehrer?

Eine Auswahl von Teilnehmerkommentaren
aus den Rückmeldebögen des Pädagogischen Instituts (PI) Wien:

Sehr übersichtlich!

Ein ausgiebiger Stoff, der leicht und verständlich gebracht wurde.

Überzeugt durch ihre fachliche Kompetenz und auch durch praktische Beispiele – großes Fachwissen, das sehr gut transportiert wurde.

Unbewusstes wurde bewusst gemacht!

Techniken, die ich früher intuitiv und unsystematisch eingesetzt habe, sind nun verlässliche Werkzeuge in meinem Lehrerkoffer.

Schade, dass das Seminar nur 3 Tage gedauert hatte – ich hätte gerne mehr gehabt!

Ein Seminar für die Praxis!!

Absolut SPITZE und essentiell für jeden Lehrer.

Unzählige neue Möglichkeiten wurden angesprochen.

So viele praktische Tipps und Anregungen habe ich noch nie in einem Seminar erhalten!

Äußerst realitätsbezogen.

Die Anregungen waren total praxisnahe,
die 1 : 1 in der Klasse angewandt werden können!

Ich halte diese Inhalte für so grundlegend wichtig,
dass sie in der Lehrerausbildung enthalten sein sollten.

Dieses Seminar ist für jede Lehrkraft ein absolutes MUSS!

Pearl Nitsche

NONVERBALES
KLASSENZIMMER
MANAGEMENT

Strategien
aus der Praxis
für die Gruppe

UNTERRICHTEN MIT LOGIK & LIEBE

Die Autorin

Pearl Nitsche, gebürtige Amerikanerin, die seit 30 Jahren in Wien lebt, ist begeisterte Lehrerin, Lehrerausbildnerin, Sprach- und Kommunikationstrainerin, wie auch Konferenzsprecherin.

Sie gründete 1984 das SLL Institut, das auf die Kommunikation und das Lernen mit ganzheitlichen Unterrichtsmethoden wie Superlearning, Suggestopädie, NLP (Neurolinguistisches Programmieren) für Lehrer und andere verwandte Lerntechniken spezialisiert ist und hat in den letzten 20 Jahren tausende Lehrerinnen in 8 der 9 Bundesländer Österreichs wie auch europaweit – von Russland bis Istanbul – und auch in Nord- und Südamerika ausgebildet.

Sie hat Unterrichtserfahrung mit Lernenden aller Altersgruppen, vom Kindergarten bis zur Universität, arbeitet seit über 20 Jahren in der Erwachsenenbildung und unterrichtete bis vor kurzem 10- bis 14-jährige Schüler der Bilingualen Mittelschule im 16. Wiener Bezirk.

Unter ihren allerbeliebtesten Seminaren sind das Thema dieses Buches.

Nonverbale Klassenzimmertechniken für Lehrer

“Tue, was du liebst und liebe, was du tust. Und du wirst keinen einzigen Tag mehr in deinem Leben arbeiten”

Mark Twain

Weitere Seminarthemen für Lehrer wie auch im Managementbereich sind:

Sie liebt ihre Arbeit!

Ein Großes Dankeschön

An Michael Grinder.

Er hat mir dieses Thema vorgestellt. Mit seinen Ermutigungen solche Seminare zu veranstalten, gab er mir den ersten Schub in diese Richtung. Danke, Michael, du hast mein Leben verändert.

An Ingrid Thalhammer.

Sie gab mir den (sehr notwendigen!) zweiten Schub. Als Erste hat sie, im Rahmen des Pädagogischen Instituts Tirol, das Seminar “Nonverbales Klassenzimmermanagement” angeboten. Und gemeinsam haben wir die unendlich langen Wartelisten für das Seminar gemeistert!

An Toni Fessl,

Direktor der Bilingualen Mittelschule, Koppstraße 110, 1160 Wien. Danke, Toni, dass du mich überzeugt hast, in den Schuldienst wieder einzutreten. Deine großartige Unterstützung hat das Zusammenspiel von Schule und Lehrerfortbildungskursen für mich möglich gemacht und dieses Buch bereichert.

Ein weiteres herzliches Dankeschön an die vielen Koordinatorlnnen meiner Seminare für die Pädagogischen Institute in Österreich und auch die im Ausland. Gemeinsam tragen wir dazu bei, dass Lehrkräfte und Schüler Erfolg haben und gerne in die Schule gehen. Ein wunderschöner Beitrag.

Und ein RIESIGES Danke an alle Lehrerinnen und Lehrer, die an den Kursen teilnahmen. Viele der Ideen, die in diesem Buch sind, stammen von euch.

Ihr trägt viel dazu bei, dass diese Welt ein besserer Ort zum Leben wird. Ich wünsche euch Inspiration, Erfolg und Freude – so viel davon, dass eure Schüler damit angesteckt werden!

Ihr – und die Kinder – seid meine Inspiration!

 

Der Einfachheit halber habe ich in diesem Buch alle Lehrpersonen in der Einzahl weiblich als “Lehrerin” und in der Mehrzahl als “Lehrer” und alle Schüler männlich gemacht. Natürlich würden die Bezeichnungen umgekehrt genauso gut passen!

Ich habe mein Bestes getan, Anerkennung für die Ideen, die ich im Laufe der letzten zwei Jahrzehnten sammelte, an den entsprechenden Stellen dieses Buchs anzugeben. Vor allem meine zwei wichtigsten Lehrer, Dr. Charles Schmid und Michael Grinder, haben mir eine ungeheure Menge von Wissen geschenkt. Dieses Wissen habe ich inzwischen so verinnerlicht, dass es sein kann, dass ich die eine oder die andere Idee in diesem Buch, die von ihnen ursprünglich stammt, übersehen habe. Deswegen möchte ich ihnen an dieser Stelle die Anerkennung für das Basiswissen dieses Buchs geben und ein herzliches Danke für den Reichtum, den sie mir geschenkt haben, aussprechen.

Inhaltsverzeichnis

Einführung

Teil I – DIE BASIS

Kapitel 1

NLP: Ein kurzer Überblick

Kapitel 2

Einige Grundsätze der nonverbalen Kommunikation

Teil II – ANKER IM KLASSENZIMMER

Kapitel 3

Was ist ein Anker?

Kapitel 4

Die Kriterien eines guten Ankers

Kapitel 5

Die Lernumgebung & Platzanker

Teil III – DIE PHASEN EINER UNTERRICHTSEINHEIT

Kapitel 6

Die Aufmerksamkeit der Gruppe am Anfang der Stunde gewinnen (und behalten!)

Kapitel 7

Die Aufmerksamkeit der Gruppe zwischendurch gewinnen

Kapitel 8

Die Aufmerksamkeit einzelner Schüler gewinnen

Kapitel 9

Die Unterrichtsphase

Kapitel 10

Elegante Übergänge & Stillarbeit

Teil IV – DISZIPLINIERUNGEN

Kapitel 11:

Pro-aktive Maßnahmen

Kapitel 12:

Disziplinierangsanker

Kapitel 13:

Burnout vermeiden

Teil V – RITUALE IM KLASSENZIMMER

Kapitel 14:

Rituale im Schulalltag

Kapitel 15:

Geschichten

Bibliographie

Kontaktinformation

Einführung

Herzlich willkommen bei “Nonverbales Klassenzimmermanagement: Strategien aus der Praxis für die Gruppe” – ein Buch für Lehrer und Lehrerinnen, das von einer (begeisterten!) Lehrerin geschrieben worden ist.

Stellen Sie sich vor, die Unterrichtsstunde hat gerade begonnen. Als Sie ins Klassenzimmer kamen, waren die Schüler aufgeregt und unruhig – in der vorhergehenden Stunde hatten sie eine Schularbeit zu schreiben. Sie haben mit wenigen Worten und der Ausstrahlung einer positiven, natürlichen Autorität ihre Aufmerksamkeit gewonnen und anschließend eine kurze Zentrierungsübung mit ihnen gemacht.

Nun sind die Schüler nicht nur körperlich, sondern auch geistig bei Ihnen und Ihrem Fach. Sie hören interessierte und neugierige Stimmen. Sie sehen Schüler, die voll beim Thema sind. Die Schüler lehnen sich nach vorne und zeigen erwartungsvoll auf. Ein schönes Gefühl der Zusammenarbeit und Freude am lernen erfüllt den Raum. Schauen Sie in die Augen Ihrer Schüler, hören Sie Ihren Worten zu und spüren Sie den positiven Einfluss, den Sie im Klassenzimmer, wie auch im jetzigen und im zukünftigen leben Ihrer Schüler haben. Ein Gefühl der Freude breitet sich in Ihnen aus und Sie spüren wieder einmal die Überzeugung: Lehrer sein ist ein wichtiger und schöner Beruf!

Vielleicht beschreibt diese Szene Ihr jetziges Klassenzimmer. Oder vielleicht ist es noch ein Traum, der bald Wirklichkeit wird.

Denn, egal wie es jetzt im Moment ist, Sie halten dieses Buch nun in Ihren Händen und Sie lesen diese Wörter. Das ist der Beweis dafür, dass Sie zum Lehrberuf stehen und Interesse daran haben, das was Sie jetzt tun, in Zukunft noch besser zu machen.

Die Techniken, die in diesem Buch vorgestellt werden, sind die Themen, meiner Seminare zum “Nonverbalen Klassenzimmermanagement”. Sie sind Ansätze, die auf NLP Erkenntnissen basieren und die ich als Lehrerin sowohl in einer bilingualen Mittelschule für 10- bis 14-Jährige, als auch früher an einer Handelsakademie für 14-bis 19-Jährige selbst eingesetzt habe oder die mir von Lehrern meiner Lehrerfortbildungskurse aller Schulstufen – von Kindergartenlehrerinnen, über Ausbilderlnnen in der Erwachsenenbildung bis zu Universitätsdozentinnen – vorgestellt worden sind. Sie bieten Theorie, aber vor allem handfeste Werkzeuge, die Lehrer im Klassenzimmer das machen lassen, was sie am meisten wollen – nämlich unterrichten!

Seit 10 Jahren haben die Lehrer und Lehrerinnen in meinen Seminaren mich ermuntert ein Buch zu schreiben. (Es ist erstaunlich, wie lange man die Durchführung einer guten Idee hinausschieben kann!). Und nun endlich ist es soweit!

Dies ist kein “wissenschaftliches” Werk. Ich kann zwar (wenn es unbedingt sein muss!) in der Theorie verweilen, aber im Herzen bin ich ein Praktiker. Dies ist ein Buch für die Praxis – ein Gespräch unter Kollegen. Tipps und Techniken, die Sie morgen, meist 1 zu 1, im Klassenzimmer einsetzen können.

Sanna Majdic und Robin Riegler haben liebenswürdiger Weise die Korrektur gemacht; Antje Haussen Lewis machte das Layout und Heidi Breuer den Cover. Besonders Sanna und Robin verdienen ein großes Dankeschön: Da meine Muttersprache nicht Deutsch ist, haben sie die Hände voll zu tun gehabt! Es gibt noch immer Stellen, die sich sehr “Englisch” anhören. Wir haben sie mit Absicht so gelassen. Das bin ich und das passt auch, unserer Meinung nach, zum Ton – ein Gespräch unter Lehrern – des Buches.

Ich nahm einmal vor vielen Jahren an einem Seminar in Berlin teil. Dort sagte mir ein Teilnehmer lachend: “Weißt du, Pearl, ich habe schon Leute gehört, die Deutsch mit einem amerikanischen Akzent sprechen. Und natürlich auch viele, die einen österreichischen Akzent haben. Aber du bist die erste Person, die ich je kennen gelernt habe, die BEIDE Akzente gleichzeitig hat!” Ich bin auch Österreicherin und der Großteil der Erfahrungen, die ich in diesem Buch beschreibe, stammen von österreichischen Lehrkräften. Aus diesem Grund kommen gelegentlich Worte, die meinen lieben Leserinnen aus dem sonstigen deutschsprachigen Raum nicht so geläufig sind. Die “Übersetzung” habe ich in Klammern dazu geschrieben.

Es war eigentlich leicht! Nun brennt in mir die Flamme der Begeisterung – und ich verspreche, Sie werden nicht so lange auf das nächste Buch warten müssen!

Wozu sind nonverbale Führungstechniken gut?

Wir reden und reden und reden als Lehrkräfte…und sehr oft werden wir frustriert. Wir haben das Gefühl, dass unsere Schüler einfach nicht zuhören oder unsere verbalen Anweisungen nicht ernst nehmen. Wobei bewiesen worden ist, dass mehr als 82% der Lehrerkommunikation im Klassenzimmer nonverbal ist.

Warum sollen wir unsere Worte an den PROZESS des Unterrichtens verschwenden, anstatt sie sinnvoll für die Vermittlung von INHALT einzusetzen? Vor allem wenn nonverbale Führungstechniken so viel wirkungsvoller als verbale sind?

Der Fokus dieses Buches wird auf die Prozessebene und die Dynamik im Klassenzimmer gelegt: mit anderen Worten, auf das Fundament und das Gerüst, worauf Lernen stattfindet. Hier geht es nicht um WAS Sie unterrichten, sondern WIE Sie unterrichten. Aus diesem Grund sind die Inhalte dieses Buchs für jedes Fach geeignet und für jede Schulstufe wie auch für den Erwachsenenunterricht ist etwas dabei.

Es war mir wichtig, eine große Auswahl an Ankern, Techniken und Ritualen anzubieten. Verschiedene Situationen, verschiedene Klassen, verschiedene Altersgruppen und Schulstufen verlangen unterschiedliche Techniken. Manche werden für Ihre momentane Situation passend sein, andere nicht.

Daher möchte ich alle Leser und Leserinnen herzlich zu einem nonverbalen Führungstechniken-“Büffet” einladen. Bedienen Sie sich und füllen Sie Ihren Teller mit den Köstlichkeiten, die Sie im Moment brauchen, voll. Genießen Sie sie und setzen Sie sie für einen effektiveren, genussvolleren Unterricht ein! Und falls Sie wollen, können Sie selbstverständlich die Büffetreste einpacken und für einen anderen Tag und eine andere Situation in der Tiefkühltruhe gut aufbewahren.

Ich wünsche Ihnen
Guten Appetit!

Zum Abschluss dieser einführenden Worte möchte ich noch hinzufügen:

Ich glaube an Sie.

Als Lehrerin und Kollegin verstehe ich die Herausforderungen, mit denen Sie heutzutage arbeiten und täglich konfrontiert werden: Überfüllte Klassenzimmer, eine zunehmende Anzahl von schwierigen und verhaltensaufälligen Kindern, begleitet von Sparmaßnahmen, die uns die Arbeit erschweren und die Unterrichtsqualität bedeutend gefährden.

Dieses Buch ist eine Anerkennung Ihres persönlichen Engagements und Hingabe an einen noblen Beruf. Ein Beruf, der bestimmt, wie unsere Welt morgen ausschauen wird. Es ist mein Wunsch und Ziel, dass diese Seiten Ihre schon vorhandene Größe und Hingabe zusätzlich bereichern, dass Ihre Freude am Beruf sich steigert und dass Sie Ihr inneres Potenzial noch leichter und effizienter ausschöpfen können. Gemeinsam werden wir das schaffen!

Pearl Nitsche

Und nun auf zu neuen Abenteuern!

Teil I – DIE BASIS

NLP: Ein kurzer Überblick

Sowohl die Theorie als auch die Techniken, die hier vorgestellt werden, basieren auf Erkenntnissen des NLP – Neurolinguistisches Programmieren. NLP ist eine Sammlung von Techniken, Mustern und Strategien, die effektive Kommunikation, persönliches Wachstum, Veränderung und Lernen unterstützen. Durch NLP können wir unsere eigenen Denkprozesse und die zwischenmenschlichen Interaktionen besser verstehen.

“Ich male die Dinge so, wie ich sie mir denke, nicht so, wie ich sie sehe”

Pablo Picasso

Das “N”, Neuro, steht für unsere fünf Sinneswahrnehmungen, die auch Modalitäten genannt werden. Sie sind für jeden das Tor zur Realität und bei jedem unterschiedlich ausgeprägt. Wie jeder Einzelne die Welt wahrnimmt und diese Wahrnehmung im Kopf darstellt, bestimmen seine persönlichen Bilder der Realität. Diese Wahrnehmungsvorliebe, wie auch die Altergruppe in der ein Kind sich momentan befindet, bestimmen auch seinen Lernstil.

“Alles, was ist, ist das Ergebnis unseres Denkens”

Buddha

Das “L”, Linguistisch, steht für die Worte, die wir aussuchen, um unsere persönliche Realität im Gespräch, wie auch in unseren Gedanken darzustellen. Wir drücken damit unsere bevorzugte Modalität, unsere Glaubenssätze und unser Weltbild aus. Veränderung findet statt, wenn wir unsere Gedanken und unsere Sprachmuster verändern.

Das “P”, Programmieren, steht für unsere Denkprogramme, die wir, wenn wir wollen, positiv verändern können, damit wir unsere Träume und Ziele und unser Potenzial erreichen können.

Der rote Faden, der sich durchzieht

Eine Technik, die NLP und nonverbalem Klassenzimmermanagement zugrunde liegt, ist das Prinzip des

Spiegeln RAPPORT Pacen Führen

Nachdem wir den visuellen, auditiven oder kinästhetischen Lernstil in unseren Schülern erkannt haben, können wir diesen spiegeln und einen Rapport zum Schüler aufbauen. Rapport bedeutet, mit dem anderen auf einer Wellenlänge zu sein, kurz, in seine Welt einzusteigen. Wir fühlen uns im Einklang, in Rapport, mit Menschen, die uns ähnlich sind. Wenn wir in Rapport sind, findet gute Kommunikation statt. Rapport gibt uns auch die Erlaubnis, den Schüler auf seine Reise ins Lernen zu begleiten und Brücken zu bauen, die seinen Weg in unsere Welt ermöglichen und erleichtern. Durch diese Erweiterung seiner Welt kann er das Gelernte in neue Situationen transportieren und anwenden. Rapport herzustellen und eine Beziehung zu den Schülern zu entwickeln ist der Schlüssel zum Lernerfolg und bietet uns zusätzlich oft Lösungen bei disziplinären Problemen im Klassenzimmer an.

Falls dieser Rapportzustand nicht bereits vorhanden ist – bei vielen ist es automatisch da – können wir, unter anderem, spiegeln, d.h. durch die Körperhaltung, die Wortwahl, die Stimme oder den Atem stellen wir den Rapport her.

“Der Mensch wird nicht durch Ereignisse an sich beunruhigt, sondern durch seine Art, sie zu betrachten”

– Epictetus

Nachdem ein Rapport durch das Spiegeln hergestellt worden ist, kann die Lehrerin das “Pacing” einsetzen, d.h. eine Zeitlang mit dem Schüler im Gleichschritt gehen, bevor sie dann zum Führen übergeht. Die Lehrerin bringt dadurch den Schüler dorthin, wo er leichter und besser lernen kann.

Folgende Geschichte, die diesen Prozess wunderbar illustriert, stammt von einer Wiener Lernberaterin, Ursula. Eines Tages kam Ursula, die damals als Trainerin mit ihrem Mann in verschiedenen Banken und Firmen arbeitete, in unseren Ausbildungslehrgang für Suggestopädie und erzählte:

“Weißt du, Pearl ich habe alles was wir in diesem Kurs bis jetzt gemacht haben, meinem Mann erzählt. Aber eins werde ich ihm NIE sagen!”

Da war ich schon sehr neugierig!

“Was habe ich denn gesagt?” fragte ich.

“Diese Rapport- Technik!

Weißt du, ich gehe gerne spazieren und mein Mann geht auch gerne spazieren. NUR ich hasse es mit ihm spazieren zu gehen, weil er immer zu schnell geht! Das diskutieren wir schon seit 25 Jahren! Jeden Sonntag, wenn wir in Wien sind, fahren wir auf die Hohe Wand um spazieren zu gehen. Wir fangen schon im Auto zum Diskutieren an. Und trotz der langatmigen Diskussionen steigen wir dann aus und ich muss ihm trotzdem die ganze Zeit nachlaufen!

Nachdem du das letzte Mal im Kurs vom Rapport erzählt hast, dachte ich mir: ‘Ich probiere das nächsten Sonntag aus’. Und siehe da – es hat funktioniert!

Wir sind ins Auto gestiegen und auf dem Weg zur Hohen Wand habe ich das Thema gar nicht angeschnitten. Statt zu diskutieren habe ich meine Kräfte gesammelt!

Wie wir angekommen sind, sind wir guter Laune ausgestiegen und haben angefangen zu gehen. Da habe ich mich am Anfang bemüht, in seiner Geschwindigkeit zu gehen. Wie ich aber spürte, dass meine Kräfte nachlassen, bin ich – ganz allmählich – immer langsamer geworden. Und siehe da! Er auch!

Es war der schönste Spaziergang in 25 Jahren!

Der Grund, warum ich es ihm nicht erzählen möchte, ist, weil ich diese schönen Spaziergänge auch in Zukunft genießen will!”

Eine bessere Beschreibung von Rapport und Führen hätte ich nie finden können! Danke, Ursula!

Es zahlt sich aus, Rapport mit Ihren Klassen und mit Ihren – vor allem mit den lebhaftesten und schwierigsten! – Schülern herzustellen!

Rapport öffnet die Tür zu ihrer Welt. Und wo Rapport herrscht, vermindern sich enorm die Strapazen und die Zeit, die für Klassenzimmermanagement benötigt wird. Der Ton – auch seitens der Schüler – und die Atmosphäre wird respektvoller und dadurch wesentlich effizienter. Machtkämpfe verschwinden und werden durch produktive Gespräche ersetzt. Durch den Einsatz von Einfluss statt Macht und durch Ihre Ausstrahlung von positiver, natürlicher Autorität entsteht eine harmonische Zusammenarbeit ausgerichtet auf gemeinsame Ziele. Das “Ich” ist ein “Wir” geworden.

Mein Vorschlag an Sie:

Nehmen Sie sich Zeit in der ersten Schulwoche, Rapport und Atmosphäre mit der Klasse aufzubauen. Vermitteln Sie die Prinzipien von Teamarbeit, respektvollem Umgang mit anderen, und einem Gefühl der Sicherheit im Klassenzimmer gleich am Anfang des Schuljahres. Zeigen Sie den Schülern: Stoff ist wichtig, aber Menschen und das Menschlich-Sein sind noch viel wichtiger.

“Für diejenigen, die bereit sind sie zu sehen, blühen überall Blumen”

– Henri Matisse

Ich garantiere Ihnen, dass Sie die Zeit, die Sie sich in dieser Woche nehmen, vielfach im Laufe des Schuljahrs durch wesentlich weniger Disziplinieren, Ermahnen und Stoffwiederholungen einholen. Dafür haben Sie in der ersten Woche den Ton gesetzt.

Wie hat es begonnen?

Der NLP Ansatz wurde in den 70er Jahren von John Grinder und Richard Bandler ausgearbeitet und hat sich inzwischen weitweit etabliert. Michael Grinder, Johns Bruder, ein hervorragender Lehrer und Trainer, hat diese Erkenntnisse in den Bereichen Pädagogik und Business erweitert. In den frühen 90er Jahren habe ich mehrere Seminare von Michael besucht und war fasziniert von der Klarheit und Genialität der vorgestellten Unterrichtstheorien und Techniken. Grundlegende Kenntnisse und Erkenntnisse, die jede Lehrerin (zumindest intuitiv) weiß, werden in ein klares, durchsichtiges System gestellt. Das Unbewusste wird bewusst. Das Intuitive wird zum Werkzeug. Und der Lehreralltag wird nicht nur leichter, sondern macht (noch mehr) Freude und Spaß! Michael hat mich ermuntert, dieses Wissen an Lehrerinnen weiterzugeben. Das habe ich jahrelang in meinen Seminaren gemacht und nun gebe ich es in Buchform an Sie weiter.

Weitere Informationen:
www.michaelgrinder.com