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ISBN 978-3-7751-7209-7 (E-Book)
ISBN 978-3-7751-5559-5 (lieferbare Buchausgabe)
Datenkonvertierung E-Book:
CPI – Ebner & Spiegel, Ulm
© der deutschen Ausgabe 2014
SCM Hänssler im SCM-Verlag GmbH & Co. KG 71088 Holzgerlingen
Internet: www.scm-haenssler.de; E-Mail: info@scm-haenssler.de
Neues Leben. Die Bibel, © der deutschen Ausgabe 2002 und 2006
SCM R.Brockhaus im SCM-Verlag GmbH & Co. KG, Witten.
Umschlaggestaltung: Kathrin Spiegelberg, Weil im Schönbuch
Satz: typoscript GmbH, Walddorfhäslach
Die Frage nach dem Sinn des Lebens
Wen interessiert das?
Fremdbestimmt
Wenn die Sehnsucht nach Sinn verstummt
»Ich sehe keinen Sinn«
Wie der Mensch die Sinnfrage entdeckte
Gott als Schlüssel
Ist die Sinnfrage überhaupt sinnvoll?
Zum Sinnsucher verurteilt
Sinnfrage und Gottesfrage
Trostloser Atheismus
Fortpflanzung als Lebenssinn
Genuss als Lebenssinn
Liebe als Lebenssinn
Arbeit als Lebenssinn
Humanismus als Sinn-Motor
Ein unmoralisches Weltbild
Der Tod als alles fressender Sinnkiller
Auf der Suche nach Identität
Nur in die Welt gepresst werden, um am Ende zu sterben?
Ein Kochbuch und die Frage nach erfülltem Leben
Wer bin ich?
Zwischen Biochemie und Transzendenz
Ganz schön schlau und trotzdem keine Ahnung
Nichts als Materie?
Der Mensch ist viel mehr als …
Mehr als ein Zufallsprodukt?
Was ist der Mensch?
Gottes Ebenbild
Sinn suchen – Gott entdecken
Gewollt und geliebt
Beauftragt
Die Geschichte vom Gott preisenden Bettler
Das letzte große Ziel
[ Zum Inhaltsverzeichnis ]
Wozu in aller Welt lebe ich eigentlich? Wen interessiert überhaupt diese Frage? Geht es nicht um ganz andere Dinge in unserer Zeit und Kultur? Ist unser Leben nicht überladen von unzähligen Dingen, die uns völlig in Beschlag nehmen? Wir sitzen vor einem übervoll gedeckten Tisch. Alles ist im Übermaß vorhanden: Erlebnismöglichkeiten, Informationen, Reize, Menschen, Bilder, Lebenskonzepte, Konsumartikel, Weltanschauungen, Lebensmittel, Religionen, Musik, Klamotten, kulturelle Angebote, Lebensperspektiven, Fernsehprogramme, Kulturen. Tausend Dinge stürzen täglich auf uns ein. Mit einem Mausklick kann man den Urlaubstrip in die Kanaren erwerben, die neuste Musik streamen, die schönsten Frauen anstarren, seinen Shopping-Trip nach Mailand buchen, die Tickets für das Konzert der angesagtesten Band reservieren, den Traumwagen kaufen, seinen Lieblingsfilm downloaden, einen Videoclip anschauen. Das Leben ist ein gigantischer Marktplatz geworden, wo wir als Verkäufer und Kunde, als Werber und Umworbener zocken und abgezockt werden, bewerben und beworben werden, zutexten und zugetextet werden. Nicht nur, dass sich die Zahl der Angebote und der Anbieter astronomisch vergrößert hat, die Vielfalt und Verschiedenartigkeit ist unübersichtlich und unverständlich geworden. Wer findet da noch Muße, sich mit der Frage nach dem Sinn des Lebens auseinanderzusetzen? Fast jeder jammert über Stress und Überforderung, vom Schulkind bis zum Greis. »Alles zu viel« – so könnte man das Lebensgefühl vieler Menschen zusammenfassen.
Wir haben eine überbordende Anspruchshaltung an das Leben entwickelt. Wir wollen immer mehr: mehr Klamotten, mehr TV, mehr Reisen, mehr Party, mehr Kneipe, mehr Sport, mehr Abenteuer, mehr Kick. Suchtartig stürzen wir uns ins Leben, um zu konsumieren, zu erleben, zu horten – bis zur Übersättigung. Freunde und Kollegen sagen uns, was heutzutage alles ein Muss ist. Wir machen uns »Must-do-Listen«, die wir dann mühsam abarbeiten. »Wir amüsieren uns zu Tode«, so der Titel von Neil Postmans Bestseller aus den 1980er-Jahren, der vor der Verblödung durch das Fernsehen warnt. Doch der Amüsierbetrieb von damals war vergleichsweise harmlos im Vergleich zur heutigen Rundumversorgung mit Zerstreuung. Wir befinden uns in einer Steigerungsspirale: Alles muss immer besser, effizienter, schneller, weiter, begeisternder, großartiger, leistungsfähiger sein. Haben wir letzte Woche einen guten Film gesehen, der uns geistig und emotional inspirierte, muss der Film in der nächsten Woche noch großartiger sein. Lässt sich das Leben wirklich endlos steigern? Wo führt uns diese Steigerungsmentalität hin? Wie viel Optimierung und Intensivierung ertragen wir eigentlich? Die Beschleunigung des Alltags hat uns im Griff. Schnelle Kommunikations- und Transportwege raffen die Zeit. Wir leben und arbeiten immer ungestümer und hektischer: arbeiten, essen, reisen, fernsehen, Bücher lesen. Lange Spannungsbögen ertragen wir kaum noch. Alles muss sofort faszinieren, fesseln, interessieren, begeistern. Die Bilder im Musikclip wechseln im Sekundentakt. Kaum hat man die Schönheit einer Frau auch nur ansatzweise wahrgenommen, springt die nächste ins Bild. Filme, die langsam Emotionen aufbauen, finden wir langweilig. »Fassen Sie sich kurz« ist der allgemeine Anspruch. Dicke Bücher haben es immer schwerer. Was nicht sofort interessiert, wird weggezappt: Filme, Bücher, Lehrer, Freunde, Kollegen, Musiker, Pfarrer.
Wir werden total in Beschlag genommen von dem, was unmittelbar auf uns einströmt: Ist die Frage nach dem Sinn des Lebens dann überhaupt von Interesse? Die Wahrheit ist: Wenn wir uns einfach treiben lassen, ohne zu wissen, wofür wir leben, dann wird das Leben für uns zu einem Strudel, der jeden mitreißt, der sich ohne Verankerungen auf die Strömung der Zeit einlässt. Wir sind der Fülle von Eindrücken, Aufgaben, Personen, Dingen und Reizen nicht mehr gewachsen. Wenn wir die Frage nach dem Sinn ignorieren, dann verlieren wir wirklichwahren