Sylvia Grübl

INTUITIV WISSEN

DIE MANTANKA®-METHODE

Praxisbuch für Selbsterfahrung und Intuition

ISBN: 978-3-99025-135-5

© 2013 Freya Verlag KG

Alle Rechte vorbehalten

A-4020 Linz

www.freya.at

Layout: freya_art

Lektorat: Mag. Dorothea Forster

Autorenfoto: Mario Treichl

Cover: © barantza, © TheFinalMiracle, © Suprijono

Suharjoto, © Monique Pouzet – Fotolia

Bilder/Bildbearbeitung: Peter Gumpesberger

Bild S. 149: fotografiert von Armin Leopold

Grafik S. 166: erstellt mit © Astroplus

Hinweis

Die in diesem Buch angeführten Methoden, Übungen und Hinweise sollen die Leser unterstützen, ihre intuitiven Fähigkeiten zu stärken. Wer sie anwendet, tut dies in Eigenverantwortung. Die Autorin und der Verlag stellen keine Diagnosen und geben keine Therapieempfehlungen. Die hier beschriebenen Verfahren sind Fallbeispiele aus der Praxis. Namen wurden geändert, sofern die Teilnehmer dies wünschten. Die hier vorgestellten Techniken sind nicht als Ersatz für professionelle Hilfe bei schwerwiegenden Problemen zu verstehen. Um eine gute Lesbarkeit zu gewährleisten, wurde die allgemein übliche männliche Form der Formulierung gewählt, selbstverständlich sind beide Geschlechter damit angesprochen.

Inhalt

VORWORT

EINLEITUNG

Aufbau des Buches – Ihr Nutzen

In den Mokassins eines anderen gehen

MEIN WEG ZU MANTANKA

Meine persönliche Geschichte

Mein intuitives Erleben

ALTES WISSEN – NEUER ZUGANG

Spirituelle Ansätze – das Gehen im wissenden morphogenetischen Feld

Einfluss und Bedeutung des Gehens

Außersinnliche Wahrnehmung – Intuition, Telepathie, Vision

MANTANKA – GROSSES WISSEN

Entwicklungsgeschichte von MANTANKA

Grund-Elemente eines MANTANKA-Ablaufes

Detaillierter Bericht über einen MANTANKA-Ablauf

ANWENDUNGSGEBIETE – 12 FALLBEISPIELE AUS DER PRAXIS

Visions-Suche damals und heute

Fallbeispiel: „Berufliche Neuorientierung“

Fallbeispiel: „Die Geliebte“

Fallbeispiel: „Frage an mein Enkelkind“

Fallbeispiel: „Unerfüllter Kinderwunsch“

Fallbeispiel: „Künstlicher Tiefschlaf“

Fallbeispiel: „Mein Leben?!“

Fallbeispiel: „Baby verweigert Nahrung“

Fallbeispiel: „Das verlorene Element“

Fallbeispiel: „Die Entscheidung“

Fallbeispiel: „Kater Flint am Telefon“

Fallbeispiel: „Von der Krankheit zur Fremdenergie“

Fallbeispiel: „Kommunikation mit dem Herzen“

SONDERFORMEN

Distanz-MANTANKA

MANTANKA mit Kindern

Fallbeispiel: „Die Angst, der Brunnen und die Melonen“

MANTANKA-Karmalösung

Fallbeispiel: „Unsicherheit und Antriebslosigkeit“

Kombination mit Tarot oder Astrologie

RICHTLINIEN FÜR DIE MANTANKA-LEITUNG

Verantwortung und Selbstlosigkeit

Ethische Grundsätze

EXKURS – Interview mit einem hellsichtigen Kind

Danksagung

Über die Autorin

Literaturverzeichnis

Widmung

Dieses Buch widme ich meinen verstorbenen Großeltern, die mich trotz meiner ausgeprägten Wahrnehmungsfähigkeit, die auch Probleme mit sich brachte, mit offenen Armen und Verständnis annahmen. Es soll all jenen Mut machen, die als Kind über hohe Sensitivität verfügten und diese aufgrund des mangelnden Bewusstseins der Umwelt unterdrückten. Jetzt ist es an der Zeit, Ihre intuitiven Talente wieder in Ihr Leben zurückzuholen und sich zu erinnern!

VORWORT

Gewidmet Sylvia, die im selben Jahr

wie meine bereits „drüben“ existierende Tochter geboren ist.

„Wer andere kennt, ist klug. Wer sich selbst kennt, ist weise.“

Laotse

Ich bin seit 40 Jahren als Medium und Hellseherin tätig und erlebte in dieser Zeit den veränderten Zugang vieler Menschen zu außersinnlichen Themen. Nach zaghaften Anfängen interessieren sich immer mehr Menschen für neue gedankliche Zugänge. Viele hinterfragen den reinen Materialismus und geistige Zugänge alter Kulturen. Neues seelisches Fühlen drängt ins Bewusstsein. Neue Schwingungen und Frequenzen werden gespürt und verändern das Leben. Dies gilt für den geistigen Bereich, aber auch bis hin zu umfassenden Änderungen im Bereich der Geologie, Umwelt, Ernährung usw.

Aufbruch ist angesagt, ein frischer Wind fegt alles unnötig Erstarrte weg. Auch die alten Maya wussten schon um die Qualität der Zeit und ebenso erkennt der moderne Mensch nun, dass Zeit-Qualität wichtiger als die Zeit-Quantität ist, und verweigert sich zunehmend dem Zeit-Druck. Immer mehr Menschen werden die alten Strukturen aufbrechen und dadurch wahre Wunder erleben. Es ist das Eintauchen in die 5. und 6. Dimension. Neue Erkenntnisse, neue Energien, neue Gedanken-Zugänge, speziell auch zwischen den Geschlechtern, bringen Harmonie. Das neue Wahrnehmen von Farb- und Ton-Schwingungen und die Veränderung in der menschlichen DNA werden das Bild des Menschen der Zukunft verändern. Die Welt wird nicht untergehen, allerdings das alte, rein materielle Denken.

Es ist gut, ein Werkzeug zu haben, um sich besser in der neuen Zeit-Welle zurechtzufinden. MANTANKA ist ein fantastisches Arbeitsbuch dafür!

Mit den besten Wünschen und viel Erfolg
von Herzen Rosalinde

Rosalinde Haller, hellsichtiges Medium, Autorin; Juli 2012

EINLEITUNG

„Du kannst niemals einen anderen Menschen verstehen,
bevor du nicht einen Mond lang in seinen Mokassins gegangen bist“

Indianische Weisheit

Aufbau des Buches – Ihr Nutzen

Es lag mir schon lange am Herzen, dieses Buch zu schreiben, um möglichst vielen Menschen diese faszinierende Methode näherzubringen.

MANTANKA ist eine intuitive, energetische Praxisarbeit. Sie öffnet Ihren persönlichen Zugang für Intuition und ermöglicht direkte Empathie (Einfühlungsvermögen). Durch Verlagerung der Wahrnehmung entdecken Sie, was eine Situation benötigt, und finden den Weg zu effizienten Ergebnissen. Das schafft Klarheit und leitet positive Veränderungen ein. Durch angeleitetes Hineingehen und Hineinspüren in eine Thematik erlangen Sie tiefes Verständnis für verschiedene Aspekte im Leben. So eröffnet sich Ihnen ganz einfach ein großes, universelles Wissen. In der Sprache der Lakota, einer Sioux-Gruppe in Nord-Amerika, bedeutet der Ausdruck MAN „Wissen“ und TANKA steht für „groß“. Mit dieser Methode bringen Sie Licht in verschiedene Anliegen und finden Lösungen auf mehreren Ebenen. Öffnen Sie sich für das unbegrenzte Potenzial Ihres Geistes – für MANTANKA – das große Wissen!

Ich habe diesen Praxisleitfaden so strukturiert, dass Sie sich gut zurechtfinden, auch wenn Sie noch keine eigenen Erfahrungen mit MANTANKA gemacht haben. Selbstverständlich kann ein Buch keine Teilnahme an einem Seminar ersetzen. Nach dieser Lektüre haben Sie allerdings schon eine gute Vorstellung davon, was darunter zu verstehen ist. Durch die praktischen Übungen in diesem Buch können Sie Ihre intuitive Ader anregen und fördern. Manche Sequenzen können Sie auch alleine und selbstständig für sich zu Hause, also ohne Begleitung, durchführen und ausprobieren. Dafür eignen sich speziell Themen, bei denen es einfach darum geht, sich zwischen einigen Wahlmöglichkeiten zu entscheiden, wie im Kapitel „Detaillierter Bericht über einen MANTANKA-Ablauf“ auf Seite 75 beschrieben wird.

Gleichsam ist das Buch für diejenigen konzipiert, die schon den einen oder anderen Workshop besucht haben, eine klare Übersicht wünschen und tiefer in die Materie eintauchen wollen. Hiermit komme ich dem Wunsch vieler Workshop-Teilnehmer nach, die sich vor oder nach einem Kurs in die Materie einlesen wollen.

Im Ausbildungslehrgang findet es als Kursbuch Verwendung und wird durch eigene Notizen und weitere Praxisbeispiele aus den Seminaren ergänzt. Es hilft Ihnen, Ihre ersten Schritte in Richtung selbstständiger MANTANKA-Leitung zu unternehmen. Sie haben damit auch für die Übungs-Einheiten zu Hause und für die Peergroups (Lern- und Arbeitsgruppen) ein strukturiertes Nachschlagewerk und somit mehr Sicherheit beim Trainieren Ihrer Fähigkeiten.

In den Mokassins eines anderen gehen

Mit der von Indianern stammenden Redewendung „In den Mokassins eines anderen gehen“ ist gemeint, dass man zwar versuchen kann, die Lage eines Menschen zu verstehen, sich aber bewusst sein sollte, dass diese Sicht doch immer die eigene ist und bleibt. Selbst wenn wir Ähnliches erlebt haben, unterscheidet sich das Empfinden einer anderen Person vom eigenen Erleben. Wir waren schließlich nicht bei allen Stationen ihres Lebens dabei, wir haben nicht ihr Leben gelebt.

Um aber zumindest eine Ahnung davon zu bekommen, wie es jemandem ergeht, gibt es aus der Tradition der Indianer und Schamanen eine Methode, sich dieses Empfinden für andere (Empathie) zu ermöglichen. Es geht darum, sich den Erfahrungsbereich eines Menschen zugänglich zu machen. Erst dann verstehen wir die ganzheitliche Einwirkung des Lebens auf das jeweilige Individuum und weshalb es so reagiert.

Das Leben und Erleben prägt uns. Wir begreifen das Dasein im Jugendalter sicherlich anders als in der Power-Phase des Erwachsenseins oder in reiferen Jahren. Es ist ein wahres Geschenk, wenn wir uns einen Zugang eröffnen, durch den wir die unterschiedlichen Empfindungen und Sichtweisen von Menschen für uns erfahrbar machen können. MANTANKA ermöglicht Ihnen vielfältige Einblicke in das Leben anderer und dadurch in Ihr eigenes. Oder umgekehrt, beides ist möglich, da wir aus ganzheitlicher Sicht ohnehin alle miteinander verbunden sind.

Mokassins stehen auch sinngemäß für den direkten Kontakt zur Erde. Diese Schlupfschuhe ohne Absatz sind aus weichem Schafs- oder Büffelleder gefertigt, je nach Einsatzgebiet mit oder ohne dünne Laufsohle. Die Indianer, die im Waldgebiet auf Jagd gingen, vermieden eine Laufsohle, damit sie gut in Kontakt mit der Erde bleiben konnten. Bei den Mokassins der Berglandindianer wurden dünne Sohlen aus Leder angenäht, um die Haltbarkeit zu erhöhen und den Fuß besser zu schützen. Im Grunde aber kommen Mokassins ohne Innensohle aus, sind dadurch sehr anschmiegsam und passen sich, im Gegensatz zu unseren Schuhen, ans Gelände an. Ein Spaziergang in der Natur in originalgetreuen Mokassins wäre einen Versuch wert, um die Bedeutung „in den Mokassins (eines anderen) gehen“ spür- und erlebbar zu machen.

Der schamanische Ausbildungsleiter und leidenschaftliche Musiker Mladen Sun Circle berichtete mir von seinen interessanten Erfahrungen mit Indianern. Er erzählte, dass innerhalb eines Stammes jeder seine Aufgabe hatte. So gab es unter anderem Medizinmänner, Medizinfrauen und Schamanen. Erstere waren mit unterschiedlichen Formen der Medizin vertraut. Das konnten Heilkräuter sein, Tees oder die Übermittlung der ursprünglichen Unterweisungen des Schöpfers durch Geschichten und Lieder. Das war die Medizin der damaligen Zeit.

Im Gegensatz dazu hatte ein Schamane eine spezifischere Aufgabe. Er war dafür zuständig, alles, was die Menschen und den Stamm durch ihre unbewussten Handlungen ins Ungleichgewicht gebracht hatte, energetisch wieder in Ordnung zu bringen. Das heißt, dort hinzugehen und zu schauen, wo Schaden zugefügt worden war, wo nicht richtig umgegangen wurde mit Bäumen, Bisons, anderen Stämmen, persönlichen Bereichen und so weiter.

Dieses „Gehen“ war eine Reise zur Ursache, um die energetische Begebenheit wahrnehmen zu können. Er begab sich sozusagen in die Mokassins, in die Lage des anderen hinein. Aus dieser Erfahrung heraus schlug er dann vor, wie der Weg aussehen könnte, um das alles wieder in Gleichklang zu bringen. Das konnten bei großen Verletzungen des kosmischen Gleichgewichts Zeremonien sein, die der gesamte Stamm durchzuführen hatte. In anderen Fällen wiederum war nur von einer Person etwas zur Wiedergutmachung auszuführen. Die Lösungen für die Probleme waren in jedem Fall sehr individuell.

Für uns ist dies nicht so leicht vorstellbar, weil wir gewohnt sind, mit vorgegebenen Rezepten zu arbeiten. Bei den Urvölkern gab es diese nicht, sondern es ging um die direkte Kommunikation mit der Schöpfung. Die Grundsatzfrage lautete: „Was wird jetzt gebraucht?“ und nicht, wie oft bei uns: „Was haben wir letztes Mal getan, was hat voriges Mal geholfen?“

Wenn beispielsweise beim verletzten Reh 20 Beutel Tabak für die Wundversorgung optimal waren, musste das bei einem anderen Tier der Herde nicht genauso sein. Es wurde jedes Mal aufs Neue gefragt, was diesmal benötigt wird, um das Große Ganze wieder in Harmonie zu bringen.

Das war eine Kommunikation in das Jetzt hinein, die verlässlichste Quelle von ganzheitlichem Wissen: „Warum kam ich in diese Situation? Was kann ich daraus lernen?“

Die Antwort auf diese Fragen erkennt man nur in den gegenwärtig ersichtlichen Zusammenhängen. Das machte das Leben viel lebendiger. Die Menschen konnten nichts wiederholen, da stetige Veränderung der natürliche Lauf der Dinge ist. Wenn wir diese Tatsache akzeptieren, wird auch unser Leben inhaltlich viel reicher.

MEIN WEG ZU MANTANKA

„Unsere Wünsche sind die Vorboten
der Fähigkeiten, die in uns liegen.“

J. W. Goethe

Meine persönliche Geschichte

Solange ich mich zurückerinnern kann, hatte ich Interesse an anderen Menschen. Bis zum Schuleintritt war die Welt für mich in Ordnung, denn in dieser Zeit konnte ich mich umfassend den Wahrnehmungen und Eindrücken meiner Umwelt hingeben, was später aufgrund des starken Fokus auf schulische Belange eingeschränkt wurde. Ganz selbstverständlich und aus einem inneren Bedürfnis heraus kümmerte ich mich um meine jüngeren Geschwister und stellte mich auf andere ein. Ich beobachtete mein Umfeld stets sehr genau und hatte viele Fragen, nicht auf alle bekam ich zufriedenstellende Antworten. Die größte Freude bereiteten mir Tiere und ich fühlte mich in deren Gegenwart wohl. Eingesperrte Tiere taten mir von jeher leid, wenn ich ein solches Geschöpf sah, fuhr es mir ganz kalt durch meinen Körper und ich fühlte mit ihm.

Ich erinnere mich noch gut daran, als ich meinen Vater eines Tages im LKW zum Flughafen begleiten durfte, weil er dort eine Lieferung abzugeben hatte. Ich ging mit hinein zur Verladezone und entdeckte viele Käfige mit hektisch durcheinanderpiepsenden Küken. Ich wollte die kleinen, gelben Knäuel am liebsten alle streicheln und mich mit ihnen unterhalten. Der Mann vom Flughafen bot mir an, einige mit nach Hause zu nehmen, denn viele davon würden ohnehin beim Transport sterben. Seine Aussage schockierte mich enorm und beschäftigte mich noch lange Zeit, so als würde es mich selbst betreffen, und ich fühlte mich schlecht, da ich ihnen nicht helfen konnte.

Noch bevor ich das Pflichtschulalter erreicht hatte, wurde ich eingeschult. Damit begann die Zeit, in der Stress an der Tagesordnung stand und ich, je länger ich in diesem System gefangen war, mir selbst immer fremder wurde. Die langweiligen Vorträge der meist missgelaunten Lehrerin interessierten mich nicht. Den Druck, den sie auf manche ausübten, empfand ich mit den betroffenen Kindern mit und das frustrierte mich mit der Zeit selbst. Ungeachtet dessen, dass ich mit Abstand die Jüngste und Kleinste der Klasse war, fühlte ich mich dazu aufgefordert, den anderen zu helfen, wo ich nur konnte.

Ich hatte immer schon sehr feine Sensoren dafür, was in anderen vorging, und setzte dann Aktionen, um ihnen zu helfen, indem ich beispielsweise mit einem von anderen ausgegrenzten Kind nach Hause ging, damit es nicht so alleine und traurig war. Niemand hatte mir das aufgetragen oder von mir erwartet, ich wollte es einfach tun und fühlte mich gut, wenn alles wieder im grünen Bereich war. Mit den Jahren machte ich die Erfahrung, dass es viele Erwachsene nicht guthießen, wenn ich darüber sprach, was ich über andere Menschen wusste, ohne es wissen zu können.

Es waren Ahnungen und Empfindungen, die ich mit der Zeit lieber für mich behielt. In den Schulferien bei meinen Großeltern am Land war alles leichter. Der Kontakt mit den Tieren ließ sich dort wieder aufbauen und ich konnte meiner Wahrnehmung freien Lauf lassen. Ich fühlte mich wohl in der Natur, der Austausch mit der Tier- und Pflanzenwelt war keiner Reglementierung unterworfen und ich blühte förmlich auf. So konnte ich zumindest zeitweise meine sensitive Wahrnehmungsfähigkeit ausleben.

Erst als Erwachsene fand ich durch viele buddhistische und energetische Selbsterfahrungskurse und Ausbildungen einen Weg, das, was als Kind so spielend leicht zu empfangen gewesen war, wieder zu aktivieren und zu nützen. Ich wurde auf einen Weg geführt, der mir aufzeigte, dass es viele Leute gibt, die ihre intuitiven Zugänge verloren oder vergessen haben und sich später wieder auf die Suche danach machten. So gelangte ich zu der Überzeugung, dass jeder intuitiv veranlagt ist, sei es hellsichtig, hellfühlend, hellhörend oder hellwissend. Durch viele Jahre hindurch entwickelte ich verschiedene Methoden, um mich selbst wie auch andere dahin zu führen, wieder mehr Vertrauen und Sicherheit in die eigene Wahrnehmung zu bekommen.

Als Jugendliche fand ich in der Psychologie einen Weg, meine Wahrnehmungsgabe, was andere Menschen betraf, in eine allgemein anerkannte Richtung zu lenken. In unzähligen psychoanalytischen Lektüren fand ich eine Menge an theoretischen Erklärungen, aber das war nur ein kleiner Teil dessen, was ich suchte. Eine Zeit lang gab ich mich damit zufrieden, erlernte einen pädagogischen Beruf und vertiefte mich in das Studium des Verhaltens von Kindern, absolvierte zusätzlich die Montessori-Ausbildung. Diese vertritt die Philosophie, dass jedes Kind als Individuum wahrgenommen werden soll. Ausgehend davon werden seine Grundfähigkeiten erkannt und das, was es ohnehin von sich aus gerne macht und daher gut kann, weiter gefördert. So wird das Kind spielend leicht zu einem Spezialisten auf seinem Gebiet und diese Herangehensweise steigert das Selbstwertgefühl des jungen Menschen enorm.

Die Reformpädagogin, Ärztin und Philosophin Maria Montessori lebte von 1870 bis 1952 und prägte den Ausspruch: „Hilf mir, es selbst zu tun.“ Ein Ansatz, der mir sehr gut gefiel und den ich auch immer wieder in meine Beratungen mit einbaue.

Der pädagogische, psychologische und zum Teil auch philosophische Zugang genügte mir nach einiger Zeit nicht mehr und ich machte mich auf die Suche nach weiteren interessanten Gebieten. Im Alter von 23 Jahren konnte ich mich nicht mehr dazu überwinden, Fleisch zu essen, ich hatte einfach kein Verlangen mehr danach und ernähre mich seitdem vegetarisch. Damals wusste ich noch nicht, dass sich aus energetischer Sicht der Verzicht auf Fleischverzehr positiv auf das eigene Energiefeld auswirkt und es einem einfacher macht, feine energetische Schwingungen wahrzunehmen.

In der Energie-Arbeit, egal ob beim Auflegen der Hände, beim Reinigen der Aura (Energiefeld) oder Zuführen von Lebensenergie, fand abermals ein „Sichverbinden“ mit anderen Menschen statt. Manchmal empfing ich Informationen über die Person, mal nicht, ich konnte es nicht steuern. Diese Eingebungen bekam ich teils über meine Hände, mit denen ich im Energiefeld des Klienten arbeitete. Das konnte sich als Stechen oder Brennen in Hand und Arm zeigen oder als ein kurzes Auftauchen von Schmerzen in meinem Körper mit dem Wissen, dass es nicht mein Schmerz war. Ausgehend von dieser Information reinigte ich dann die Stelle im Energiekörper des Klienten noch intensiver oder sprach ihn darauf an, um nähere Informationen darüber zu erhalten. Erneut stellte ich mir die Frage, wie man zu solchem Wissen gelangen konnte.

Ich las viele Bücher von Autoren, die ihre Hellsichtigkeit beschrieben, die channelten oder in einer anderen Form Kontakt zu höherem Wissen hatten. Mit viel Ausdauer und Konsequenz führte ich die empfohlenen Übungen durch, doch merkte ich bald, dass ich dadurch nicht das Gewollte erreichte, nämlich meine eigene sensitive Wahrnehmung bewusst zu steuern, sie also zu bekommen, wenn ich es wollte, und sie auszuschalten, wenn ich sie nicht brauchen konnte. Das funktionierte nicht. Ich hatte das Gefühl, damit alles noch viel mehr zu verkomplizieren. Später erst entdeckte ich, wie einfach es war. Man brauchte nur den „Sender wieder richtig einstellen“, die bereits vorhandenen Wahrnehmungskanäle nützen, indem man einfach den klaren Fokus darauf richtete. Vertrauen spielte ebenfalls eine wichtige Rolle. Doch vorerst hatte ich offensichtlich diesen Weg der kleinen Schritte zu gehen, es folgten noch viele Seminare und Ausbildungswege, um zur Erkenntnis zu gelangen.

Mein intuitives Erleben

Bevor ich auf die Grund-Elemente von MANTANKA eingehe, möchte ich Ihnen meinen eigenen intuitiven Zugang zum „großen Wissen“ beschreiben. Dieser entwickelte sich abseits der in Büchern erlernten Thesen und logisch gefolgerten Fakten. Das wirklich umfassende Wissen speist sich aus der Erfahrung der Menschheit, mit der wir, aus ganzheitlicher Sicht, stets verbunden sind.

Es gibt wohl bei uns allen Momente, in denen wir uns energetisch so richtig „in Fluss“ fühlen. Alles läuft wie am Schnürchen, Ahnungen bestätigen sich, wir folgen der inneren Stimme, unserer Intuition. Ich gehe später noch genauer auf diese Definition ein und möchte an dieser Stelle meine eigene Art der außersinnlichen Wahrnehmung beschreiben.

Im weiteren Verlauf des Buches kommen auch Kurs-Teilnehmer zu Wort, die ihre diesbezüglichen Erfahrungen in Worte fassen und Ihnen deren Zugang zum allumfassenden Wissen mitteilen. Damit möchte ich klarstellen, dass die Informationen auf verschiedenste Art und Weise auf einen zukommen.

Mit MANTANKA öffnen wir diese unzähligen Tore und schaffen Raum für Individualität. Dadurch nehmen Sie spielend leicht wahr, was anderen verborgen bleibt. Ich bin davon überzeugt, dass jeder Mensch seine Wahrnehmungskanäle ganz einfach aktivieren kann, und bezeichne dies als das Geburtsrecht eines jeden.

Es bleibt uns selbst überlassen, ob und wann wir unsere angeborenen Fähigkeiten nützen möchten. Im Grunde ist dabei die intuitive Seite, die rechte Gehirnhälfte gefragt, die wir in unserem Kulturkreis meist ziemlich vernachlässigen. Lediglich künstlerisch Tätige setzen sie regelmäßig ein. Wie sonst könnten geniale, unverwechselbare Kunstwerke entstehen wie in der Malerei und Musik? Ich selbst liebe den intuitiven Zugang sehr und empfange immer schon mit spielerischer Leichtigkeit klare Bilder als Information und Empfindungen über meinen Körper.

Wenn ich im wissenden Feld gehe, sehe ich, so wie in einem zweiten Raum, zeitgleich die Geschichte ablaufen, in die ich soeben hineingegangen bin. Daraufhin verändere ich etwas im energetischen Feld und beobachte die Auswirkung im Bild, das sich parallel weiterentwickelt. So erfahre und erlebe ich persönlich MANTANKA.

An der folgenden Situation zeige ich Ihnen, als ein Beispiel von vielen, wie die Informationen innerhalb des wissenden Feldes in Erscheinung treten können. Es ergab sich, dass mich meine Freundin Bettina bat, ihr in einer privaten Frage zu helfen. Sie hatte vor kurzem Chris kennengelernt und wollte sich darüber klar werden, ob sie sich ihm mehr öffnen sollte, welche Art der Beziehung mit ihm entstehen könnte. Da sie selbst zu befangen und emotional zu sehr beteiligt war, bat sie mich, als Außenstehende an ihrer Stelle in das wissende Feld zu gehen, um Informationen über ihre Situation mit Chris zu erhalten.

PRAKTISCHES BEISPIEL: „DIE SITUATION MIT CHRIS

Ich atme einige Male tief und bewusst und stimme mich auf meine Freundin Bettina und ihr Thema „Die Situation mit Chris“ ein. Dabei gehe ich buchstäblich Schritt für Schritt in die Situation hinein, die ich vorher auch laut benenne: „Ich mache mir nun das Thema ‚Die Situation mit Chriszugänglich.“

Daraufhin starte ich los und gehe einige Runden im Raum und empfinde bald eine Veränderung in meinem Körper. Die Augen beginnen zu flattern, fallen zu, gehen auf, fallen zu, gehen auf ... In den Schultern spüre ich Kälte, der Nacken wird schwer. Meine Augen schließen sich, die Schultern hängen herab. Diese Körperempfindungen spreche ich auch laut aus: „Meine Schultern hängen herab“ usw.

In Workshops bestätigen die Teilnehmer nach einer MANTANKA-Sequenz immer wieder, dass das Dargestellte absolut stimmig war. Verwunderung und Begeisterung machen sich breit, wie exakt sich die Thematik auf den Punkt bringen lässt. In wenigen Fällen erscheint es vordergründig so, als würde sich etwas anderes zeigen, als der Klient ursprünglich angenommen hat. Doch stellt sich stets heraus, dass die Thematik, die in der Sequenz sichtbar und erlebbar wird, ihre Berechtigung hat. Da wir im Jetzt arbeiten und nicht nach fixen, vorab festgelegten Vorgaben und Erwartungen, zeigt sich das, was Priorität für den Klienten hat, ob es ihm nun bewusst ist oder nicht.

Es ist sehr wichtig, vorbehaltlos an die Sache heranzugehen und auf die Empfindungen, die auftauchen, zu vertrauen. Durch die positiven Entwicklungen, die sich nach solchen Erfahrungen im Leben der Teilnehmer ergeben, steigt die Sicherheit bezüglich der intuitiven Wahrnehmungsgabe. Dieses Vertrauen in sich selbst ist, abgesehen von der Durchführung von MANTANKA-Sequenzen, vor allem auch im alltäglichen Leben bestens zu gebrauchen. Eine wunderbare Methode, um für das Leben selbst zu lernen.

Als Ausbildungsleiterin sehe ich meine Aufgabe darin, diesen Weg, den individuellen Empfangs-Kanal des einzelnen Teilnehmers zu öffnen. Ich schaffe Rahmenbedingungen dafür und gebe den Einzelnen einige Strukturen mit, damit sie schlussendlich auf ihren eigenen Weg gelangen. Aus der jahrelangen Seminarerfahrung heraus bin ich der Überzeugung, dass es zu Beginn sehr hilfreich ist, gewisse Regelungen vorzugeben. Diese werden im Kapitel „Grund-Elemente eines MANTANKA-Ablaufes“ ab Seite 59 beschrieben. Eine ungefähre Richtlinie, die Sicherheit gibt und die alle dazu motiviert, sich mit Herz und Seele darauf einzulassen.

Mit einiger Übung und Routine können die Absolventen dann diesen vorgeschlagenen Weg allmählich verlassen, um Eigenes auszuprobieren. So entwickelt jeder in einem geschützten Rahmen seine ureigenen intuitiven Fähigkeiten und wendet sie auf seine Art und Weise an.