cover
e9783641105440_cover.jpg

Inhaltsverzeichnis

DAS BUCH
DER AUTOR
Wie alles anfing ...
John
Figaros Hochzeit
Blue Light Special, Mittelgang 13
Im Rückblick sieht man klarer
Die sprichwörtliche Katze
Nuklearer Winter
Bodennullpunkt
Im Tower
»Der Dunkle Ritter«
Der Exodus der Bahama Mama
Widerstand
Zeit der Stille
Die Iden des März
Der Glanz der Claudia
Atlantis
Hotel 23
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte
»Kopf, klopf!«
Amigos
Die Wahrheit und ihre Bedeutung
Ärger im Paradies
Johns Täuschungsmanöver
Nachbemerkung
Nachwort
Copyright

DER AUTOR

J. L. Bourne, geboren in Arkansas, arbeitet hauptberuflich als Offizier der U.S.-Marine und widmet jede freie Minute dem Schreiben. Seine Romanserie Tagebuch der Apokalypse ist in den USA bereits zum Kultbuch avanciert.

Weitere Informationen erhalten Sie unter:
www.jlbourne.com

e9783641105440_i0196.jpg

Danke, dass Sie mit mir die Welt der Untoten bereist haben. Ich hoffe, die Lektüre von Tagebuch der Apokalypse hat Ihnen ebenso viel Spaß gemacht wie mir dessen Niederschrift. Dies ist nicht das Ende der Geschichte. Seien Sie versichert, dass Sie mehr von unseren Überlebenden im Hotel 23 hören werden. Obwohl der globale Krieg gegen den Terrorismus einen großen Teil meiner Zeit beansprucht, ist immer noch ein Rest übrig, um in das Bewusstsein des in einer toten Welt gefangenen Flüchtlings einzutauchen. Das bin ich diesem Charakter und den Lesern dieses Romans schuldig.

 

Es wird eine Fortsetzung geben.

 

Verrammelt die Türen!

e9783641105440_i0197.jpg

e9783641105440_i0198.jpg

von Z. A. Recht

Ich bin seit vielen Jahren ein Zombie-Fan. Ich kann ohne Übertreibung sagen, dass ich mein halbes Leben lang allem Untoten hoffnungslos verfallen war. Ich kaufe jedes Buch und jeden Film, in dessen Titel das Wort Zombie vorkommt. Es versteht sich von selbst, dass mir diese Einkaufsmethode einige grässliche Enttäuschungen (»Die Nacht der Zombies«), aber auch manch knusprig frittiertes Goldstück (»Redneck Zombies«) beschert hat.

Auf das meiste davon stieß ich durch puren Zufall, wenn ich etwa nach etwas Bestimmtem suchte und mal wieder über mein Lieblingsgenre stolperte. Nichts kann mich so verlässlich von allem anderen ablenken wie Zombies. Nach diesem Bekenntnis verstehen Sie bestimmt, warum ich vor einigen Jahren für einen ganzen Tag vom Angesicht dieses Planeten verschwand. Ich nahm das Telefon nicht ab. Ich beantwortete keine E-Mails. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich zu essen vergaß. Ich weiß genau, dass ich nicht vergaß, Kette zu rauchen. Kette zu rauchen vergesse ich nie.

Egal, jedenfalls war der Grund für den plötzlichen Rückzug in mein kleines Privatuniversum die Entdeckung der unglaublichen Online-Chronik eines Mannes, der versuchte, in einer von Untoten überfluteten Welt zu überleben. Und das wahrhaft Unglaubliche: Es war nicht irgendeine durchschnittliche Fan-Geschichte. Sie beschrieb die Reise des Protagonisten Tag für quälenden Tag, vom Beginn der Untoten-Seuche bis zu einem der sauspannendsten Cliffhanger, die mir je untergekommen sind. Ich spreche natürlich vom Tagebuch der Apokalypse.

Ich weiß nicht mehr, wie und wo ich über den Link stolperte, der mich zu J. L. Bournes Chronik der Zombie-Apokalypse führte, aber dafür noch sehr genau, dass ich die nächsten sieben oder acht Stunden mit der Lektüre ihres Anfangs bis zur aktuellsten Folge verbrachte. Natürlich lese ich normalerweise viel schneller, aber ich tauchte so tief in das Geschehen ein, dass ich fortwährend innehielt und ins Forum wechselte, um zu sehen, was andere Leute über die Folge zu sagen hatten, mit der ich gerade beschäftigt war. Ich wrang die Story wie ein nasses Handtuch, um auch den letzten erklärenden Tropfen aus ihr rauszuquetschen, und als ich schließlich ans Ende kam, war es zu spät – ich war gefesselt. Mit Sicherheit gibt es da draußen viele Ausgeflippte, die ganz ähnliche Geschichten über ihren Einstieg erzählen können. Ich hatte das gut gehütete Geheimnis der im Internet kursierenden Zombie-Geschichten durch das Tagebuch der Apokalypse entdeckt. Mein erster Schritt bestand darin, mich in Mr. Bournes Forum einzutragen und mit anderen Zombie-Fan-Kollegen auszutauschen.

Bis dahin war meine Schwäche für Untotes etwas gewesen, das meine dem realen Leben verhafteten Freunde gerade mal tolerierten. Plötzlich war ich von lauter Menschen umgeben, die mich in dieser meiner Schwäche bestärkten. Sie sprachen über all das Zeug, über das auch ich schon immer gern nachgedacht hatte, ohne je mit irgendwem darüber diskutieren zu können: Wie man sich für eine Zombie-Apokalypse bestmöglich ausrüstet, sein langfristiges Überleben plant und auf das Unerwartete vorbereitet. Solche Überlegungen sind schließlich für jeden hilfreich, ob Zombie-Fan oder nicht.

So sprang ich von einem Forum zum anderen. Ich wagte meine Nase sogar in einige politische Diskussionsgruppen zu stecken, was der Absicht gleichkommt, seine Hand in einen Stapel glühender Holzkohle zu schieben: Man weiß, dass man sich verbrennen wird. Man weiß auch, wie bescheuert man ist und dass man, nachdem man es getan hat, nicht mehr weiß, wie man überhaupt auf die Idee kam. Ich hätte mir keine Sorgen machen müssen. Ich war wie eine über dem Einwurfschlitz der Sammelbüchse kreisende Münze. Ich musste mir lediglich etwas Zeit lassen, um früher oder später dort anzukommen, wo ich hingehörte: in den entsprechenden Literatur-Podien. Hier gab es Dutzende weiterer Geschichten über das Leben in untoten Welten. Ich tauchte ein und wühlte mich hindurch. Essen macht satt – Zombie-Geschichten machen dagegen komischerweise immer mehr Hunger auf Zombie-Geschichten. Sehr bald genügte es mir nicht mehr, die Werke anderer zu lesen. Ich wollte meinen eigenen kleinen Fortsetzungsroman in Angriff nehmen. Also begann ich eine Geschichte, die unter dem Titel Pandemic vom Morgenstern-Virus berichtet, der sich über den Globus ausbreitet und seine Opfer – was sonst? – zombiefiziert.

Der Anfang wurde gut aufgenommen, also schrieb ich weiter. Bald entglitt das Projekt meiner Kontrolle. Als mein Text den ursprünglich geplanten Umfang erreicht hatte, wollte er weiterwuchern. Ich bastelte für das Ding eine eigene Seite im Netz, verlinkte sie zurück zum Tagebuch der Apokalypse und schrieb weiter. Ein paar überspringenswerte Jährchen später wurde aus Pandemic ein waschechter und ordentlich veröffentlichter Roman namens Plague of the Dead. Die erste Fortsetzung ist bereits erschienen, die zweite in Arbeit. All das ist im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass ich über Tagebuch der Apokalypse stolperte und so ein Genre entdeckte.

Diese Geschichte hier hat alles zu bieten, was den Fans des Genres lieb und teuer ist: stoischen Überlebenswillen, schwerfällig wankende Untote, allgegenwärtige Gefahren, den rechten Sinn fürs Schaurige und Makabre sowie natürlich Ausrüstungslisten.

Ob echter Zombieologen oder nur zufällig ins Genre Verirrte – dieses Buch packt jeden und zwingt zum Weiter- und Weiterlesen. Der Grund dafür klingt simpel: Man will wissen, wie es weitergeht. Doch genau daran erkennt man ein lesenswertes Buch. Meiner Ansicht nach erzählen Bücher, die furchtbare Geheimnisse offenbaren oder ihre Leser durch einen endlosen Schwall schlechter Laune bei der deprimierten Stange halten, keine Geschichten, die es verdienten, Geschichten genannt zu werden. Solche Bücher schlägt man mit einem leeren Gefühl der Apathie und Desillusion zu. Tagebuch der Apokalypse erzählt eine Geschichte – und zwar großartig. Am Ende der Lektüre fühlt man sich lebendig – im Gegensatz zu den allermeisten Figuren des Romanpersonals.

Mahalo!