Johanna Paungger
Thomas Poppe
Aus eigener Kraft
Gesundheit und
Gesundwerden in Harmonie mit
Natur- und Mondrhythmen
Illustrationen von Hildegard Klepper-Paar
Die Jahresübersichten 2019-2021
(d. h. separate Kalenderblätter)
sind im Buchhandel erhältlich.
Mit einer vollen Kreisbewegung von einem Vollmond zum anderen beschreibt der Erdtrabant einen weitschwingenden Bogen. Die beiden Hauptimpulse sind zunehmender und abnehmender Mond, während auch die wenigen Stunden des Voll- und Neumondes durch besondere Kräfte gekennzeichnet sind, deren Kenntnis von größtem Nutzen sein kann.
Während der etwa vierzehn Tage dauernden Wanderung des Mondes von Vollmond bis Neumond herrscht eine Kraftwirkung auf den Körper, die bestimmte Absichten und vorbeugende und heilende Maßnahmen unterstützt, andere dagegen eher bremst und ungünstig beeinflußt. Der Merksatz lautet:
Der abnehmende Mond entgiftet und spült aus, schwitzt und atmet aus, trocknet, festigt, fordert zu Einsatz und Energieverausgabung auf. Je näher an Neumond, desto stärker die Kraftwirkung.
Alle Maßnahmen, deren Termin frei wählbar ist und die auf eine Entgiftung des Körpers abzielen, sollten Sie stets in die zwei Wochen eines abnehmenden Mondes legen. Eine Entgiftungskur im Frühjahr, etwa mit Brennesseltee, besitzt dann starke vorbeugende und reinigende Wirkung und hält manchmal das ganze Jahr vor, während dieselbe Maßnahme bei zunehmendem Mond viel weniger gut oder gar nicht wirkt. Die entziehende Wirkung des abnehmenden Mondes macht sich sogar im Haushalt bemerkbar: Alles Reinigen, Putzen und Waschen ist viel erfolgreicher und geht leichter von der Hand als bei zunehmendem Mond.
Unsere Zeit mit ihrer Heiligsprechung des Spezialistentums hat uns den Blick aufs Ganze verlieren lassen. Symptom dieses Verlustes ist der Irrsinn, Ärzten, Zahnärzten, Heilpraktikern und Masseuren von Gesetz wegen zu verbieten, ihre Tätigkeit in einer Gemeinschaftspraxis auszuüben! Wer etwa mit einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung zum Hals-Nasen-Ohren-Arzt marschiert, hat gute Chancen, daß der Spezialist die Ursache in einem Zahnherd, etwa in einem vereiterten Oberkiefer-Backenzahn nicht erkennt, weil sein Röntgenbild nur bis zur Unterkante der Nase reicht. So viele Krankheiten und körperliche wie geistige Ungleichgewichte und Störungen sind ausschließlich Symptom einer Vergiftung oder Verstrahlung des ganzen Körpers, die ihren Ausgang von einem oder mehreren Punkten im Körper oder in der Umwelt nehmen. Sicherlich die Hälfte aller Insassen von Nervenheilanstalten sind Opfer solcher Vergiftungen und könnten ein normales und sinnvolles Leben führen, wenn man ihnen die Wohltat der gründlichen Entgiftung erweisen würde.
Jeder Arzt – vom Zahnarzt bis zum Orthopäden – sollte daher bei jedem seiner Patienten auch an entgiftende Maßnahmen denken, zumindest als Begleitung zu seiner am Körper-Teil orientierten Therapie. Wer kommt denn auf die Idee, bei seinem Auto jahrelang neues Öl auf altes Öl zu schütten oder mit einer Autowäsche Rost zu beseitigen? Was nützt mir ein Aspirin, wenn das Quecksilber meiner Zahnplomben ins Blut wandert? Was nützt mir ein Beruhigungsmittel, wenn mich eingeatmetes Blei übernervös gemacht hat? Was nützt mir eine Psychotherapie, wenn das Schlafen auf einer Störzone meine seelischen Probleme ausgelöst hat?
Verlassen Sie sich weniger auf andere und mehr auf Ihr eigenes Gespür und Ihren gesunden Hausverstand: Entgiften Sie sich – am besten und erfolgreichsten bei abnehmendem Mond. Möglichkeiten und Methoden dazu werden Sie im Lauf des Buches noch viele kennenlernen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt des abnehmenden Mondes ist die Tatsache, daß bei abnehmendem Mond die Erfolgschancen von Operationen viel größer, die Heilungsphasen kürzer sind! Wunden bluten nicht so stark, entstellende und den Energiefluß im Körper blockierende Narben bleiben viel seltener zurück. Dieses Thema ist so wichtig, daß wir ihm ein eigenes Kapitel gewidmet haben.
Am Neumondtag ist die Entgiftungsbereitschaft des Körpers am höchsten. Wer sich zur Regel macht, an Neumond einen Fastentag einzulegen, hat viel zur Vorbeugung gegen Krankheiten aller Art getan.
Ebenso ist dieser Tag besonders gut geeignet als Neuanfang für viele Unternehmungen, als Startpunkt, um schlechte Gewohnheiten über Bord zu werfen, etwa Rauchen oder übermäßigen Kaffee- oder Alkoholgenuß. Normalerweise starke Entzugserscheinungen (die sich übrigens auch bei Kaffeeentzug bemerkbar machen können) halten sich dann in Grenzen, auch geistig reagiert man mit größerer Gelassenheit auf den »Verlust« – ein wichtiger Aspekt, denn auch der Verzicht auf schädliche Denk- und Verhaltensgewohnheiten wirkt oftmals bedrohlich.
Wenn Sie diese Information beherzigen wollen, halten Sie sich aber vor Augen, daß schlechte Gewohnheiten oft nur deshalb »schlecht« sind, weil man uns einredete, sie als schlecht zu bezeichnen. Wir wollen nicht dem Schlürfen beim Essen das Wort reden, aber es dient als gutes Beispiel, wie ein sinnvolles, für den Körper wichtiges Tun naturfernen gesellschaftlichen Regeln zum Opfer fiel. In der Öffentlichkeit würden wir auch nicht wie ein alter Raubritter schlürfen, aber im (nicht mehr ganz so) stillen Kämmerlein tun wir es doch, weil diese »schlechte Gewohnheit« einen Sinn hat (siehe hier).
Oft sind schlechte Gewohnheiten auch der äußerliche Ausdruck orientierungsloser Kräfte, die nur eines neuen Ziels bedürfen, um wertvoll und nützlich für uns selbst und damit für unsere Mitmenschen zu werden.
Wenn Sie eine Gewohnheit aufgeben wollen, sehen Sie ihr ruhig und gelassen ins Auge und betrachten Sie sie von allen Seiten. Nehmen Sie dabei keine Rücksicht auf die Meinung Ihrer Umwelt. Wenn Sie sich entscheiden, sie aufzugeben, dann fragen Sie nicht mehr nach dem Warum. Es ist Ihr Wille und damit Punkt, basta. Wählen Sie dann für den Beginn der »neuen Zeit« einen Neumondtag. Er unterstützt Sie bei Ihrer Absicht.
Der zunehmende Mond ist die Zeit der Regeneration, des Aufnehmens und Zuführens:
Der zunehmende Mond führt zu, plant, nimmt auf, baut auf, atmet ein, speichert Energie, sammelt Kraft, fordert zur Schonung und Erholung auf. Je näher am Vollmond, desto stärker die Kraftwirkung.
Was Sie in den zwei Wochen des zunehmenden Mondes zum Aufbau, zur Kräftigung des Körpers und seiner Organe, zur allgemeinen Stärkung tun, wirkt um vieles besser als bei abnehmendem Mond. Der Körper ist aufnahmebereit, er nimmt jetzt – bei gleichbleibenden Essensmengen – auch leichter zu. Allerdings sollten Sie beachten: Aufbauende und stärkende Mittel und Methoden sind um Vieles erfolgreicher, wenn der Körper zuvor entgiftet worden ist. Sonst kann Ihnen geschehen, daß Sie »neues Öl auf altes gießen«.
Alle Mangelerscheinungen lassen sich bei zunehmendem Mond leichter beheben als bei abnehmendem Mond, besonders Mineralstoffe und Vitamine werden viel leichter aufgenommen. Magnesium-, Kalzium- und Eisenpräparate wirken viel besser. Vielleicht haben Sie oder Ihr Arzt schon bemerkt, daß bei zunehmendem Mond die Blutwerte (Zusammensetzung, Senkungsgeschwindigkeit, etc.) anders ausfallen können. Gerade für schwangere Frauen ist die gute körperliche Aufnahme von Eisenpräparaten wichtig; sie sollten die Einnahmevorschriften bei zunehmendem Mond besonders sorgfältig beachten.
Wasseransammlungen im Körper und an den Beinen sind bei zunehmendem Mond viel häufiger und es ist schwerer, sie mit harntreibenden Medikamenten auszuschwemmen. Sämtliche Vergiftungserscheinungen, vom Wespenstich bis zur Pilzvergiftung, haben in dieser Zeit eine stärkere Wirkung (bei abnehmendem Mond genügt dagegen manchmal schon ein Blutreinigungstee, um eine Vergiftung leichterer Art in den Griff zu bekommen. Schon der eigene Speichel kann bei einem Wespenstich genügen, um ihn vergessen zu machen). Allerdings nimmt der Körper bei zunehmendem Mond auch sämtliche Heilsalben viel besser auf.
Je näher an Vollmond, desto ungünstiger sind Erfolgschancen und Heilungsverlauf von Operationen, die Narbenbildung ist stärker.
Auch bei Vollmond einen Tag lang zu fasten ist von Vorteil, gerade weil der Körper alle Stoffe sehr gut aufnimmt – auch die zahlreichen künstlichen Zusatzstoffe, die unsere Nahrungsmittel vielfach aufweisen. Wasser sammelt sich an diesem Tag schneller in den Geweben, das Bindegewebe wird weich. Der Hellungsverlauf nach Operationen ist an diesem Tag am ungünstigsten, Wunden bluten stärker als sonst.
Erfahrungen mit den Folgeerscheinungen von Impfungen haben gezeigt, daß man Impftermine nicht auf die drei Tage vor Vollmond und besonders den Vollmondtag selbst legen sollte! Wichtig ist auch, geimpfte Kinder einige Tage lang so zu behandeln, als ob sie gerade von einer Krankheit genesen: Keine größeren sportlichen oder sonstigen Belastungen, kein Barfußlaufen auf kalter Erde, und so weiter.
Dies waren in groben Umrissen die grundlegenden Wirkkräfte der Mondphasen. Damit haben Sie jetzt einen Grundstock an Information, der sich als großer Gewinn für Ihre zukünftige körperliche und geistige Entwicklung erweisen wird. Allein schon mit dem Wissen um die Wirkung der Mondphasen ausgerüstet könnte die heutige Medizin einen großen Schritt vorankommen.
Es genügt jedoch, wenn Sie diesen Schritt tun: Wenn Sie allmählich die unterschiedliche Wirkung der beiden großen Mondphasen an sich selbst wahrnehmen, können Sie die Rhythmen harmonisch in Ihren Alltag einbauen. Es ist so einfach: Entgiften bei abnehmendem, Kräftigen bei zunehmendem Mond. Nehmen Sie jedoch nicht nur für bare Münze, was in diesem Buch steht: Beobachten Sie selbst, schauen Sie, forschen Sie – Sie können diese Einflüsse beobachten und selbst erkennen (haben Sie schon bemerkt, daß man nach einem heißen Bad bei abnehmendem Mond stärker schwitzt als bei zunehmendem?). Es ist sicherlich schwer, in der heutigen Zeit den Alltag einem solchen Rhythmus anzupassen. Fast alle Abläufe, Rituale und Gewohnheiten in Privat- und Berufsleben nehmen keine Rücksicht mehr auf naturgegebene Impulse und allzu oft geben wir dem Druck nach und gewinnen die Überzeugung, wir seien gezwungen, natürliche Signale, natürliches Gespür und gesunden Menschenverstand zu verlernen und zu ignorieren. Dieser Zwang ist jedoch oftmals nur eingebildet!
Zumindest eines können Sie für den Anfang tun: Alle anstrengenden Alltagsarbeiten und Hobbys (die ja heute auch oft in harte Arbeit ausarten), die einer freien Terminwahl unterworfen sind, etwas mehr auf die Phase des abnehmenden Mondes verlegen. Nicht sofort. Langsam, nach und nach. Unter Beobachtung der Wirkungen dieses Tuns, denn nichts ist überzeugender als die eigene persönliche Wahrnehmung. Wenn Sie spüren, wie natürlich und angenehm es ist, bei abnehmendem Mond die eigenen Kräfte nicht mehr so zu zügeln, und sie bei zunehmendem Mond mehr zu bremsen, Kraft zu sammeln, vorzubereiten und zu planen, dann werden Sie sich fragen, wie Sie so lange auf die Anwendung dieses Wissens verzichten konnten, warum Sie es nicht schon früher gemerkt haben.
Unser Körper reagiert, wenn wir ihn zwingen, seine natürlichen Rhythmen und Bedürfnisse dauernd zu ignorieren. Anfangs vielleicht noch nicht so spürbar, wenn wir jung sind und negative Wirkungen wie Wassertropfen oder mit einem Aspirin abschütteln. Doch nach und nach summieren sich die vielen kleinen Impulse, bis sie in eine ernsthafte Störung münden. Deshalb möchten wir auch immer wieder darauf hinweisen, daß dieses Buch kein Allheilmittel ist, keine schnellwirksamen Rezepte enthält. Langsam sind die Wirkungen des Ignorierens natürlicher Rhythmen, langsam wird das Leben in Harmonie mit den Rhythmen seine positiven Wirkungen zeigen. Wenn man sich täglich einmal in Ruhe zurücklehnt und kurz darüber nachdenkt, welche Tätigkeiten im Alltag sich mit den Mondrhythmen in Übereinstimmung bringen lassen, wird man ganz gewiß Lösungen finden. Nicht im Sinne einer Leistung, die zu erbringen ist, sondern als Ergebnis einer Beobachtung, die das richtige Handeln ganz von selbst erschließt, ohne jeden Kraftaufwand.