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1. Auflage
10/2019
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Im Mannsgraben 33
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ISBN 978-3-941956-97-1
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Zum Buch:
Der Klimawandel ist allgegenwärtig und schickt sich an, auch in der Politik eine immer wichtigere Einflussgröße zu werden. Neben den warmen Tagen im Sommer, der Trockenheit und der medialen Allgegenwärtigkeit des Themas Klima, erleben wir, wie unsere Jugend in einer gänzlich neuen Bewegung mobilisiert und politisch aktiv wird. Gemessen an den vergangenen Jahren ist das ein sehr hoffnungsvolles Zeichen eines Neubeginns.
Vor diesem Hintergrund stellten sich viele Fragen und auch in den Medien wurde mehr als nur einmal offenbar, dass nur wenige der jungen Aktivisten über ein hinreichendes Hintergrundwissen verfügen, welches zur Erklärung der Klimaeffekte und geeigneter Maßnahmen auch nur ansatzweise ausreichend gewesen wäre.
Mit diesem Buch wollen wir die Deutungshoheit des Klimas nicht jenen 97 % überlassen, die sich einem wissenschaftlichen Konsens angeschlossen haben. Vielmehr ist es uns ein Herzenswunsch, den in diesem Bereich aktiven Menschen im Land den Blick über den Tellerrand zu ermöglichen und die Mechanismen in Klima und Politik aus einer ganz neuen aufgeklärten Perspektive zu verstehen.
Aus diesem Grund haben wir in diesem Buch nahezu alle relevanten Aspekte des Klimawandels beleuchtet und allgemein verständlich beschrieben, so dass auch ohne Studium der Geowissenschaften ein weit über Schulwissen hinausreichendes Verständnis des Themas Klima in Wissenschaft und Politik erlangt werden kann.
Einleitung
Wir werden alle sterben! Das ist die zentrale Botschaft, die derzeit durch die Medien geistert. Wenn wir jetzt nichts tun, ist es zu spät und wir sind alle verdammt! Die Betonung liegt auf »jetzt«!
Früher kannte man so etwas nur von den Zeugen Jehovas oder anderen Sekten, die sich zahlreicher apokalyptischer Prophezeiungen bedienten, um möglichst viele der armen umherirrenden Schafe zum Lichte zu führen. Und jeder, der sich in die Fänge von Dogmatikern und Sektenführern begibt, weiß heute, dass dieses Licht umso heller strahlt, je mehr Geld in die Kasse gespült wird.
Diese Sekten hatten jedoch schon immer ein zentrales Problem: Der prophezeite Weltuntergang musste möglichst noch zu Lebzeiten der zu Bekehrenden stattfinden, ansonsten blieb die Gefolgschaft der Schafe aus, die sich zu Recht dachten, dass ein Weltuntergang in ferner Zukunft kaum jemanden interessiert.
Und so kam es dazu, dass der Weltuntergang immer wieder verschoben werden musste, weil er ansonsten schon mehrfach in der Vergangenheit gelegen hätte und sich die zahlreichen Schafe (zumindest die etwas helleren unter ihnen) zu Recht gefragt hätten, wie das nun angehen kann mit einem Leben nach dem Weltuntergang.
Jede Religion braucht das Böse. Und das Böse ist laut vieler Religionen in uns allen, und jeder muss fleißig Buße und Abbitte leisten, um das Böse wenigstens einigermaßen im Zaum zu halten, damit man einen Platz im Himmel ergattert – wer will schon Höllenqualen unter der Erde erleiden.
In einer säkularen Welt, in der die Religionen zurückgedrängt werden, suchen sich die Menschen eine Ersatzreligion. In unserer angeblich so aufgeklärten Zeit sind das die holden Wissenschaften. Die Hohepriester der Wissenschaften sind die Forscher. Und ein jeder verstummt, wenn sie zu ihrem Singsang ansetzen. Besonders dann, wenn ihre Namen mit Prof. Dr. Dr. beginnen. Schon Stanley Milgram wusste um diese Tatsache und hatte sie für Untersuchungen zur menschlichen Psyche ausgenutzt. Denn die Männer in den weißen Kitteln sind Autoritätspersonen, und niemand würde es wagen, ihr Wort anzweifeln. Suchen Sie einfach nach dem Stichwort »Milgram Experiment«, und Sie werden fündig werden und in die Abgründe der Seele blicken. Haben Sie sich noch nie gefragt, warum im Werbefernsehen selbst Waschmaschinenmechaniker weiße Kittel tragen und ominöse Zwei-Phasen-Tabs empfehlen, ganz zu schweigen von den zahlreichen Ärzten, die die neueste Zahnbürstengeneration mit linksdrehenden Karozickzackborsten anpreisen?
Wir Menschen sind darüber hinaus soziale Wesen. Kooperation hat unsere Evolution entscheidend beeinflusst. Denn die Kooperation der in Gruppen umherziehenden Nomaden hat unsere Vorfahren die gesamte Steinzeit hindurch geprägt. Niemand konnte es sich leisten, aus der Reihe zu tanzen. Wenn man es sich mit der Gruppe verscherzt hatte und ausgeschlossen wurde, kam das einem Todesurteil gleich. Denn rein körperlich sind wir und waren unsere Vorfahren vielen Raubtieren gnadenlos unterlegen. Unter all den evolutiven Selektionsfaktoren waren Kooperation und selbstverständlich der Erfindungsgeist ganz wichtige Elemente, die zum Überleben der Spezies Mensch beigetragen haben.
Wir tragen heute noch die Veranlagung unserer Vorfahren in uns und erfühlen so geradezu die Mehrheitsmeinung in unserer eigenen sozialen Gruppe. Und wir passen notfalls unsere Meinung und unser Verhalten der Gruppe an, um nicht aus der Reihe zu tanzen. Das wissen wir spätestens seit dem Konformitätsexperiment von Solomon Asch von 1951.
Was rede ich da, und was in Gottes Namen hat das alles mit Klimawissenschaft zu tun? Nun, eine ganze Menge. Die neue Ersatzreligion ist die der Klimasekte, und das hat Hans Jörg Schmidt im vorliegenden Buch sehr schön erkannt. Diese Klimasekte erfüllt alle Kriterien für eine sehr erfolgreiche Bewegung, die Massen mobilisieren kann. Die Schafe (also wir alle) werden mit dem nahenden Weltuntergang konfrontiert, der angeblich alles Leben, wie wir es kennen, zerstören wird. Und das stimmt auf jeden Fall, denn das sagen ja Wissenschaftler. Sie wissen schon, die Typen mit den weißen Kitteln. Das sind die neuen »Regenmacher«.
Der neue Teufel sei der »Klimakiller« CO2 (die Bild-Zeitung titelte so), das sprichwörtlich in uns wohnt und ständig unseren Mund verlässt, wenn wir reden oder auch nur atmen. Noch viel schlimmer sei das CO2, das aus der Verbrennung von fossilen Energieträgern stammt und welches wir massenhaft in die Umwelt blasen.
Das Kohlenstoffdioxid (CO2) habe einen Einfluss auf das Klima, so lernen wir in den Mainstream-Medien von den Hohepriestern der »Wissenschaft« in weißen Kitteln. Es wird immer wärmer. Es gibt einen direkten Zusammenhang zwischen CO2 und Temperatur, das hat man in den Eisbohrkernen der Antarktis festgestellt. Und noch nie war das CO2 so hochkonzentriert wie heute in der Luft, und noch nie war die Temperatur der letzten Jahre so hoch wie jetzt.
Wissen Sie, was das Schlimmste an allem ist? Wenn Sie mich jetzt fragen, ob dieses Aussagen wahr sind, müsste ich wahrheitsgemäß antworten: Ja, sie sind es. Und doch sind die Aussagen einfach nur falsch und teilweise schlicht gelogen. Ein Widerspruch in sich? Nein, ganz und gar nicht. Der Physiker und Klimatologe Prof. Kirstein spricht in diesem Zusammenhang schon von postnormaler Wissenschaft, um diese von der normalen Wissenschaft abzugrenzen.
Wissenschaft hat die Verpflichtung zur Wahrhaftigkeit. Und eben um diesem Ziel gerecht zu werden, gibt es in den einzelnen Wissenschaftsdisziplinen Regeln und Verfahren, um sicherzustellen, dass wissenschaftliche Veröffentlichungen so nah an der Wahrheit sind, wie es irgendwie geht. Leider gibt es Politiker, die in diese Prozesse manipulativ eingreifen, sei es durch Drohungen oder einfach durch das Lenken von Geldströmen. Eine ganze Reihe an sogenannten Wissenschaftlern spielt da mit oder verfolgt ganz offenbar andere Ziele als eine wertneutrale Forschung. Oder aber die Akteure hängen so dogmatisch an ihrem Weltbild, dass dieses auch nicht durch den stärksten Hebel aus den Angeln gehoben werden kann. Da wird gepfuscht, getrickst, geschickt ausgelassen, und Daten werden »massiert«, damit sie besser ins gewollte Bild passen.
Am Beispiel der Temperatur kann man das sehr gut verdeutlichen. Sie werden eventuell den Satz gehört haben: »Seit Beginn der Wetteraufzeichnungen war es noch nie so warm wie heute«. Oder aber »In den letzten 80.000 Jahren war es noch nie so warm wie heute«. Je nach Bezug sind diese Aussagen sogar korrekt. Leider ist es gleichzeitig der totale Nonsens. Panik soll geschürt werden, wo eigentlich niemand in Panik geraten müsste.
Ich könnte auch morgens um 9 Uhr behaupten: »In den letzten 10 Stunden war es noch nie so hell wie jetzt, und es wird immer heller! Rette sich, wer kann!« Zu Recht würden Sie sagen, dass da jemand nicht alle Nadeln auf der Tanne hat, denn vor mehr als 16 Stunden war es mit Sicherheit schon einmal genauso hell.
Und genauso verhält es sich mit der Temperatur. Die auf den ersten Blick so chaotischen Temperaturverläufe zeigen Zyklen, also sich wiederholende Strukturen (siehe z. B. Luedecke, Hempelmann, Weiss: Multi-periodic climate dynamics: spectral analysis of long term instrumental and proxy temperature records, Clim. Past 9, 447–452 [2013]). »Seit Beginn der Klimaaufzeichnungen« bedeutet, wir reden von einem Zeitpunkt in der Vergangenheit, der um das Jahr 1800 herum liegt. Zu einem Zeitpunkt also, an dem wir hier in Europa aus der kleinen Eiszeit herausgegangen sind und seitdem die Temperaturen stetig gestiegen sind.
Die »kleine Eiszeit« hatte ihre kältesten Temperaturen in etwa um 1600. Dem vorausgegangen war eine Phase der mittelalterlichen Warmzeit, in der es in Europa mindestens genauso warm wie heute, wenn nicht sogar (je nach Quelle) um bis zu 2 °C wärmer war. Da solche Daten die arme Schafherde nur verwirren – man könnte sich ja fragen, welche fossilen Energieträger in Massen um 1200 herum verbrannt wurden, um die Temperatur mittels CO2-Emissionen zu steigern – wird die mittelalterliche Warmzeit gerne verschwiegen oder aber, wie in Al Gores Film »Eine unbequeme Wahrheit« geschehen, deutlich kühler dargestellt. Irgendeine Messreihe findet sich immer, aus der so etwas hervorgeht.
Auch der Zeitpunkt 80.000 Jahre ist geschickt gewählt, denn zu dieser Zeit sackten die Temperaturen immer weiter in eine bitterkalte globale Eiszeit ab, und es war in vielen Gegenden im Jahresdurchschnitt nicht selten mehr als 7 °C kälter als heute (siehe Eisbohrkerndaten vom Lake Vostok, Petit et al.: Climate and atmospheric history of the past 420,000 years from the Vostok ice core, Antarctica. Nature 399: 429–436. [1999]). Wenn man jedoch zwischen 125.000 und 130.000 Jahre in die Vergangenheit geht, findet man die letzte interglaziale Phase. In der kurzen Wärmeperiode zwischen zwei langen Eiszeiten war es mehrere tausend Jahre 2 bis 3 Grad wärmer als heute (siehe ebenfalls Petit et al. von 1999).
Panikmachende Aussagen wie »seit Beginn der Klimaaufzeichnungen« sind also wahr und dennoch gelogen. Denn der Wissenschaftler, der eine derartige Aussage von sich gibt, weiß um seine Verpflichtung, die Öffentlichkeit wahrheitsgetreu und umfassend zu unterrichten, und er tut es dennoch nicht. Dieses Weglassen von wichtigen Bezugsdaten zieht sich wie ein roter Faden durch die Veröffentlichungen im Zusammenhang mit dem »menschgemachten Klimawandel«. Nur zur Klarstellung: Kein ernstzunehmender Wissenschaftler zweifelt eine menschliche Beeinflussung des Klimas an. Ja, und auch das CO2 hat einen Einfluss auf das Klima. Es wird lediglich darum gestritten, wie hoch dieser Einfluss ist. Und warum redet niemand vom Wasserdampf? Verglichen mit dem Wasserdampf und vor allem kondensiertem Wasser in Form von Wolken hat CO2 einen verschwindend geringen Einfluss auf die Temperaturen auf dieser Erde. Vielleicht redet kaum jemand darüber, weil man Wasserdampf nicht mit der Besteuerung von Brennstoffen verkoppeln kann? Nur so eine Idee von mir …
Da die meisten Menschen diese Botschaften nicht hinterfragen, haben wir im Ergebnis nun eine wissenschaftsgläubige Gesellschaft, die bereitwillig alles hinnimmt, um ihr Seelenheil zu retten. Sie erinnern sich? Das Ding mit dem Weltuntergang. Dagegen muss man natürlich etwas tun! Die Hysterie geht inzwischen so weit, dass Schulen wenigstens indirekt ihren Schülern erlauben, an einem 20. September 2019 für ihre angeblich bedrohte Zukunft zu demonstrieren und dem Unterricht fernzubleiben. Man signalisiert, dass das Fernbleiben vom Unterricht unter bestimmten Voraussetzungen nicht weiter geahndet wird. Oh wie nett! Organisiert wurde dieses Massenereignis u.a. vom B.U.N.D. Ich bin sicher kein Hellseher, wenn ich dem »Bund für Umwelt- und Naturschutz« eine Nähe zur Partei »Bündnis90/die Grünen« attestiere. Und auf diesem medial perfekt inszenierten Ereignis jubeln dann alle Schüler, wenn CO2-Steuern von mindestens 180 € pro Tonne ausgestoßenem CO2 gefordert werden. Wer hat den Schülern eigentlich eingeredet, dass dadurch das Klima gerettet würde? Hans Jörg Schmidt erkennt hier vollkommen zu Recht einen Ablasshandel mit einer Geldumverteilung von unten nach oben.
Und hier sind dann die Fragen, die sich mir als Lehrer zwangsläufig stellen: Haben Schulen nicht eine Verpflichtung zur politischen Neutralität? Unterliegen Schüler nicht einer Schulpflicht und dürfen nicht einfach so unentschuldigt vom Unterricht fernbleiben? Warum schreitet das Ordnungsamt nicht mit Hilfe der Polizei ein und überführt die Schulschwänzer zurück in die Schulen?
Würden die Schulen auch so wohlwollend über Gesetze und Verordnungen hinwegsehen, wenn die Schüler einem Aufruf der »Von-Hayek-Gesellschaft« folgten und auf eine Demonstration gingen, auf der der Klimawandel nicht ganz so apokalyptisch dargestellt würde? Würde das Ordnungsamt einschreiten? Wäre für die Schulen dann relevant, dass die Von-Hayek-Gesellschaft eine Nähe zur AfD hat? Würde von den politisch zur Neutralität verpflichteten Schulen hier eventuell mit zweierlei Maß gemessen werden? Luise Witt hat sich in diesem Buch ähnlichen Fragen gewidmet, lesen Sie mehr dazu im Kapitel »Mein Lehrerstudium: Haltung, Haltung über alles«.
Die Schüler haben keine Ahnung, wofür oder wogegen sie demonstrieren. Machen Sie die Probe aufs Exempel und fragen Sie bei Ihren demonstrierenden Heranwachsenden nach. Ca. 97 % sind sich einig, dass etwas getan werden muss. Warum, wofür, wogegen, weiß kaum jemand. Immerhin wissen drei Prozent, dass man gegen das Klima demonstriert, und Mikroplastik in den Ozeanen hätte auch irgendetwas mit Klima zu tun (das war mir komplett neu, und ich suche dazu bis heute verzweifelt nach wissenschaftlich haltbaren Veröffentlichungen). Und dass das Klima irgendetwas mit CO2 zu tun hat, wissen auch einige. Noch dazu schätzt eine ganze Reihe an Schülern den CO2-Gehalt der Atmosphäre auf ca. 10 %. Und wenn man dann sagt, dass es eigentlich 0,04 % sind, bekommt man zu hören: »Was? So wenig?«, »Aber 97 % der Wissenschaftler sind sich doch einig, dass …« Als ob Wissenschaft eine Demokratie wäre … Aber als angewandtes Solomon-Asch-Experiment eignet sich die 97-prozentige Zustimmung immer.
Man wäre ein bisschen beruhigt, wenn 97 % der Schüler wenigstens halbwegs wüssten, warum sie auf der Demonstration sind. Ich hätte auf Nachfrage gerne zumindest das Glaubensbekenntnis gehört: »Ich glaube, dass ein sehr großer Anteil der 0,04 % CO2 vom Menschen erzeugt wurde und aufgrund der gestiegenen CO2 -Konzentration von 0,028 % auf 0,04 % die globalen Durchschnittstemperaturen immer weiter steigen.« Wobei die Angabe der globalen Durchschnittstemperaturen in etwa so sinnvoll ist wie eine globale Durchschnittstelefonnummer. Aber wenigsten sollten Demonstranten über das Thema, für das sie auf die Straße gehen, Bescheid wissen.
Ich frage mich, ob es auch möglich wäre, mit der richtigen medialen Unterstützung diese ahnungslosen Demonstranten dazu zu bewegen, eine weltumfassende Bücherverbrennung zu fordern. Alleine das Stellen dieser Frage macht mir wirklich Angst. Hat sich wirklich etwas verändert, haben wir aus der Geschichte gelernt, oder sind wir immer noch oder schon wieder mitten im düstersten Mittelalter? Eine große Portion Aufklärung bringt Ihnen dieses Buch. Ich stimme nicht in allem dem Autor zu, z. B. gehe ich bei seiner Meinung über Atomkraftwerke so gar nicht mit. Auch halte ich erneuerbare Energien schon aufgrund der damit einhergehenden Dezentralisierung und Entmonopolisierung des Strommarktes für sehr sinnvoll. Aber das ist okay, man muss nicht in allem gleicher Meinung sein. Auch hätte ich mir einen weniger aufgeregten Tonfall und viel mehr Fußnoten und Quellenangaben gewünscht, damit der geneigte Leser die Informationen nachprüfen kann.
Wenn Sie aber in lockerer Atmosphäre Antworten auf die Frage suchen, wer oder was für das Klima verantwortlich ist und welche PR-Strategen hinter den Fridays-For-Future-Demos oder blaugelockten YouTubern stehen, dann sollten Sie unbedingt in dieses Buch hineinschnuppern. Mich haben an dem gelungenen Rundumschlag zum Thema Klimahysterie besonders die Aufdeckungen der vielen kleinen Geschichten und Skandale rund um frisierte Datenreihen, Korruption beim Weltklimarat (IPCC) oder einzelnen Klimainstituten regelmäßig zum Schmunzeln gebracht. Denn wenn Sie erst einmal hinter die saubere Fassade dieser angeblichen Klima-«Wissenschaft« geblickt haben, dann stellen Sie fest, dass davon vieles einfach nur grotesk ist.
Vorwort
Wie schwierig es sein kann, ein Buch zum Klimawandel bereits auf den ersten Seiten richtig zu positionieren, zeigt sich allein darin, dass dies nun der vierte Versuch ist, ein wirklich treffendes Vorwort für dieses Buch zu formulieren.
Als Diplom-Ingenieur für Chemische Verfahrenstechnik musste ich mir über solcherlei Floskeln wenig Gedanken machen, denn für den Ingenieur zählt nur das Ergebnis in der erforderlichen Qualität bei minimalem Aufwand. In diesem Fall jedoch gilt es, Sachlichkeit und Fakten in ein mittlerweile sehr kontrovers und emotional diskutiertes Thema zu bringen, was beliebig schwierig sein kann. Klimaschützer und Klimaskeptiker stehen sich vermeintlich unvereinbar gegenüber, und ich muss zugeben, im Verlauf dieses Buches auch selbst nicht immer emotionslos geblieben zu sein. Doch dafür sind wir Menschen und nicht kalte Steine im Wasser.
Mit einem Buch zum Thema Klima hat man also beste Chancen, von einem der beiden Lager gefeiert oder verrissen zu werden – je nachdem, welche Positionen im Buch bedient werden. Noch viel wichtiger ist es jedoch, den Leser nicht bereits auf den ersten Seiten zu verlieren, denn dann hat dieses Buch nicht nur keinen Wert für den Leser gehabt, sondern ist auch seiner Zielstellung der Wissensvermittlung nicht gerecht geworden. Die wichtigste Botschaft dieses Vorworts ist also: Bleiben Sie am Ball, lassen Sie sich nicht durch Glauben und ideologische Denkmuster zum Narren halten und bauen Sie Kompetenz in diesem so heiß diskutierten Thema unserer Zeit auf.
Vor dem Hintergrund einer sich überschlagenden Klimahysterie, den »Fridays for Future«-Demonstrationen, gefakten YouTubern und zig Milliarden investierter finanzieller Mittel kommt man aktuell nicht umhin, sich zu fragen, wohin genau dies alles führen soll. Eine ganze Generation wird zu Klimafundamentalisten umfunktioniert, ohne auch nur die geringste Ahnung zu haben, welche Konsequenzen hinter den Hochglanzprojekten CO2-neutraler Energie und Elektromobilität stecken. Keiner dieser jungen Menschen hat je etwas über die Hintergründe und Details zum Klimaschutz erfahren, aber es klingt irgendwie logisch, und wissenschaftlicher Konsens besteht ja sowieso – oder etwa nicht?
Mein ganz persönliches Problem als Autor dieses Buches besteht darin, dass allenfalls ein Bruchteil all dieser Aktivisten über ausreichende Kenntnisse verfügt, um tatsächlich ernsthaft über Klimawandel diskutieren zu können, und das ist angesichts der Komplexität des Themas auch nicht despektierlich gemeint. Jeder der Teilnehmer dieser Aktionen tut dies nach bestem Wissen und Gewissen, in der Überzeugung, für das Richtige einzustehen. Doch gehen Sie auf eine solche Demonstration und fragen Sie die Teilnehmer nach der aktuellen CO2-Konzentration, fragen Sie nach den drei grundlegenden Mechanismen für den Wärmeaustausch, und wer auch das noch beantworten konnte, darf nach den Fraunhofer’schen Linien gefragt werden. Sollten Teilnehmer eine Frage nicht beantworten können, müssen diese die Veranstaltung verlassen. Ich gehe jede Wette ein, dass im Mai 2019 nach einer solchen Maßnahme kaum noch ein einziger Demonstrant auf 5
dem Invalidenmarkt in Berlin gestanden hätte.
Das zentrale Anliegen dieses Buches besteht deshalb darin, die komplexen Zusammenhänge in unserer Atmosphäre so zu vermitteln, dass auch der interessierte Laie mit nur diesem einen Buch ausreichende Grundkenntnisse erlangen kann, die bereits deutlich über heutiges Schulwissen hinausgehen.
Als Autor verfüge ich hierbei über den ingenieurtechnischen Hintergrund zu allen in diesem Kontext wesentlichen Mechanismen der Wärmelehre oder auch Thermodynamik. Diese Grundlagen werde ich auf das notwendige Maß beschränken, so dass letztlich ein gut erklärbarer Zusammenhang entsteht. Es ist darüber hinaus zu betonen, dass es sich bei den behandelten Themen in erster Linie um meine persönliche Sicht auf dieses gesamte Sachgebiet handelt und nur in wenigen Bereichen auf Quellenmaterial oder Zitate zurückgegriffen wird.
Kohlenstoffdioxid hat eine absolut zentrale Bedeutung in unserer Biosphäre, welche wohl leider nur unzureichend bekannt ist. Eine Klarstellung der Bedeutung des CO2 in unserem Leben ist von essenzieller Bedeutung, denn dieses Gas ist für das Leben auf diesem Planeten – so wie wir es kennen – von elementarer Wichtigkeit und ist direkt nach Licht und flüssigem Wasser zu nennen.
Im Alltag haben wir heute einen Punkt erreicht, an welchem es bereits um persönliche Nachteile geht, sobald man sich offen den Klimaskeptikern zuwendet, eine Situation, in welcher man hierzulande Personen schon als anrüchig und leugnerisch bezeichnen darf, zumal ja in den offiziell anerkannten wissenschaftlichen Gremien weitgehend Einigkeit über den menschengemachten Klimawandel besteht. Auf der Pressekonferenz nach der Europawahl wurde doch glattweg die Frage gestellt, ob ein Herr Meuten (AfD) ein Klimaleugner sei. Es geht hier nicht um die Frage, was Herr Meuten ist oder nicht ist, sondern um den Fakt, dass es bereits einen gesellschaftlich akzeptierten Begriff zur Brandmarkung und Diffamierung der in der Klimafrage skeptischen Mitmenschen gibt – ähnlich, wie es im Mittelalter die Ketzer gab. Es war einfach nur erschreckend zu sehen, wie ein ernsthafter Journalist eine solche Frage auf einer derart hochkarätigen Pressekonferenz stellen konnte und damit auch noch ernst genommen wurde.
Dabei ist dies sicherlich nicht die erste und auch nicht die letzte wissenschaftliche Auseinandersetzung, in welcher klar werden wird, dass Wissenschaft nicht durch Mehrheitsbeschlüsse charakterisiert ist, sondern durch eine methodische Herangehensweise, welche darin gipfelt, dass sich die Theorie an der Praxis messen können muss.
Im konkreten Fall des Klimaschutzes wurde das Problem der globalen Erwärmung auf einen sogenannten Treibhauseffekt zurückgeführt, welcher durch einige wenige folgerichtig so bezeichnete Treibhausgase verursacht werden soll. Hierbei wurde vor allem Kohlenstoffdioxid als Hauptschuldiger identifiziert, begleitet von weiteren gemeingefährlichen Helfern wie Methan (Erdgas) oder Wasserdampf. Zum Leidwesen aller an einer ernsthaften wissenschaftlichen Diskussion beteiligten Fraktionen muss man feststellen, dass, gemessen an den heutigen Möglichkeiten, die Grundlagenforschung zum energetischen Verhalten dieser Gase eben erst stattfindet und neueste Erkenntnisse aus Forschungslaboren still und heimlich dokumentiert und interpretiert werden. Das ist auch der Grund, weshalb für das CO2 bisher von einer gewissen Klimasensitivität gesprochen wird, deren Wert immer wieder neu geschätzt und doch als nicht zutreffend befunden wurde, sobald neue Rechenmodelle sich an der Realität messen mussten. Es gibt kein einziges wissenschaftliches Experiment, das je die für das Klima schädliche Wirkung von CO2 bewiesen hätte. Dieser Fakt wird auch von unseren deutschen Medienvertretern der Klimawissenschaft bestätigt, und man beruft sich auf die Erde und den aktuellen Klimawandel, welcher ja Beweis und Experiment zugleich wäre.
Als Leser dieses Buches werden Sie mit allen relevanten Fakten und Zusammenhängen vertraut gemacht, sodass Sie sich jederzeit ein eigenes Bild von der tatsächlichen Lage verschaffen können.
Ein letzter Kommentar betrifft den generellen Inhalt des Buches, welcher hin und wieder scheinbare Wiederholungen enthält. Das ist leider nicht zu vermeiden, denn wenn man sich mit Klima befasst, stellt man schnell fest, dass alles miteinander gekoppelt ist, und kaum ein Teilgebiet kann separat betrachtet werden. Es liegt mir auch nichts daran, Sie vom Lesen des Buches abzuhalten, aber die zu verarbeitende Informationsdichte hängt doch auch sehr stark von vorhandenem Vorwissen ab. Wenn Sie also nicht gerade Techniker oder Geologe sind, empfiehlt es sich, das Buch Kapitel für Kapitel zu lesen und zu durchdenken. Ansonsten besteht Gefahr, nicht mehr zu wissen, was in den vorherigen Kapiteln überhaupt behandelt wurde. Aus diesem Grund habe ich in einem der letzten Kapitel auch eine Zusammenfassung der Punkte erstellt, welche in diesem Buch vermittelt werden sollen.
Ich wünsche Ihnen beim Lesen möglichst viele Aha-Erlebnisse.
Internet-Blog zum Buch:
https://www.klimafaktencheck.de
Begrifflichkeiten
Eigentlich ist es üblich, zu verwendeten Begriffen ein Glossar am Ende eines Buches anzulegen, was mir jedoch widerstrebt, denn ich würde solch ein Buch doch gern flüssig lesen können. Schon im Vorwort konnte ich nicht auf den einen oder anderen Fachbegriff verzichten und gelobe, dass all dies im weiteren Verlauf des Buches im Detail erläutert werden wird. Aus diesem Grund beginne ich mit ein paar knappen Erläuterungen, welche von physikalisch noch gut informierten Zeitgenossen auch gerne übersprungen werden können.
Starten möchte ich mit dem Fakt, dass Wärme eine Form von Energie ist. Wärme – oder auch Wärmeenergie – kann zwischen Medien ausgetauscht oder auch in andere Energieformen umgewandelt werden. In der Physik nennt man diesen Wissensbereich Wärmelehre oder auch Thermodynamik. Im Buch werden die grundlegenden Mechanismen erläutert und deren Anwendung auf unsere Atmosphäre beleuchtet. Auch unsere Atmosphäre – also die Gashülle unserer Erde – ist so ein Begriff, denn diese Gashülle ist im wahrsten Sinne des Wortes vielschichtig und bei weitem nicht so dünn, wie uns so mancher glauben machen möchte. Auch hier finden sich später genauere Erläuterungen.
Wenn wir über Klima reden, dann müssen wir uns davon trennen, dieses mit dem heutigen Wetter gleichzusetzen – Klima ist per menschlicher Definition das durchschnittliche Wettergeschehen der letzten 30 Jahre. Klima ist also bei weitem nicht so schwankend (man sagt auch volatil) wie die Witterung der letzten Jahre – obwohl auch die recht stabil war. Beim Klimawandel stehen wir vor einem Phänomen der Interpretation, denn jegliche von der schädlichen Wirkung von CO2 überzeugten Zeitgenossen verstehen darunter genau den vom Menschen verursachten Klimawandel. Man spricht in diesem Zusammenhang auch vom »Anthropogenen Klimawandel«. Die andere Gruppierung, also die Leugner und Skeptiker, verstehen unter Klimawandel einen Prozess, der diesen Planeten vom ersten Tag an begleitet hat und welcher eventuell auch von menschlichen Einflüssen überlagert sein kann. Wenn also in diesem Buch nicht ausdrücklich vom menschlich verursachten Klimawandel gesprochen wird, dann ist immer der ganz natürlich ablaufende Prozess des sich ändernden Klimas gemeint.
Energie kann verschiedener Natur sein. Brennstoffe enthalten chemische Energie, in einer Rohrleitung fließendes Wasser besitzt Strömungsenergie, und eine Batterie liefert elektrische Energie. Es gibt sogar Theorien, wonach letztlich alles aus Energie besteht. Wir finden diesen Zusammenhang in Einsteins berühmter Formel wieder: E = mc2. Energie ist also das Produkt aus Masse und Lichtgeschwindigkeit zum Quadrat.
Uns soll genügen, zu verstehen, dass Energie nicht neu erschaffen oder vernichtet werden kann. Energie kann nur in andere Energieformen umgewandelt werden. Aus unserer menschlichen Aufwand-Nutzen-Sicht sind diese Umwandlungsprozesse nie verlustfrei, obwohl diese Verluste auch wieder nur andere nicht genutzte Energieformen sind. Wir sprechen in diesem Zusammenhang auch vom Wirkungsgrad betrachteter Umwandlungsprozesse. Dieser Wirkungsgrad beschreibt, wieviel Prozent der eingesetzten Energie letztlich für meinen Zielprozess zur Verfügung stehen. Darüber hinaus gibt es die Energieerhaltung, welche in verschiedenen Formelsätzen für die unterschiedlichen Energieformen als Energieerhaltungssatz formuliert ist. Für Festkörper haben wir die Newtonschen Axiome, strömende Medien wurden von Bernoulli beschrieben, und in der Elektrotechnik kennen wir die Kirchhoffschen Gesetze. All diese physikalischen Definitionen (Naturgesetze) stehen für den Fakt, dass die einem statisch stabilen System zugeführte Energie genau gleich der aus dem System abfließenden Energie ist. Statisch stabil bedeutet hier, dass es in einem physikalischen System auch zu verzögerten Reaktionen kommen kann. Stellen wir uns eine Gasleitung vor, die in einen Zwischentank mündet, und von dort eine weitere Leitung, die Gas an Verbrauchsstellen führt. Wird über die erste Leitung Gas zugeführt, so füllt sich erst einmal der Tank, bis Gas mit gleichem Druck und gleicher Strömungsgeschwindigkeit auch wieder über die zweite Leitung austritt. Die Energiebilanz über die beiden Rohrleitungen ist also scheinbar zeitlich verzögert wieder gültig. Um diese Zwischenzeit energetisch erfassen zu können, müsste man die sogenannten Systemgrenzen anders definieren, nämlich nur bis zum Tank, in welchem sich Druck und Füllstand ändern.
Energie ist also keine einfache Sache, und die Physik dahinter teils hoch kompliziert, sobald der Faktor Zeit ins Spiel kommt. Selbst einfachste Vorgänge der Wärmeleitung wie das Härten von Stahl erfordern das Lösen der sogenannten Fourierschen Wärmeleitgleichung, welches eine Differentialgleichung zweiter Ordnung ist. Mit dieser mathematischen Herangehensweise lässt sich das Temperaturprofil zu einem gewünschten Zeitpunkt nach dem Beginn der Erwärmung bestimmen – und somit auch die optimale Zeit für diesen energieintensiven technologischen Vorgang. Wenn also bereits die Dynamik eines solch einfachen Vorgangs höherer Mathematik bedarf, wie soll das erst in einem Gasgemisch mit sich ständig ändernden Parametern aussehen? Es ist schlicht und ergreifend nicht möglich, dies mit Modellen zu simulieren. Mehr als ein empirischer Modellansatz kann unmöglich gelingen, denn dazu ist die Physik auf der Ebene des molekularen Energieaustauschs in Gasgemischen viel zu kompliziert. Berechnungsmodelle sind übrigens auch kein gültiger Beweis für irgendetwas. Zu beweisen ist immer das zugrundeliegende mathematische Modell.
Hinsichtlich der Mathematik gilt es einen weiteren Begriff zu klären, der gerne missverstanden und daher auch falsch benutzt wird. Es handelt sich dabei um den Begriff der Korrelation, welcher nichts anderes besagt, als dass zwischen betrachteten Eingangsparametern und einem Ergebnis ein Zusammenhang besteht. Dieser Zusammenhang kann linear sein, denn dann gibt es zwischen den betrachteten Größen ein immer gleiches Verhältnis, also einen sogenannten Proportionalitätsfaktor. Man spricht dann auch von Proportionalität. Genauso kann der Zusammenhang aber auch anderen elementaren mathematischen Zusammenhängen folgen und damit beispielsweise quadratisch, exponentiell oder was auch immer sein. Die Korrelation wird in aller Regel durch einen Korrelationsfaktor zwischen 0 und 1 angegeben, der als Maß für die Wahrscheinlichkeit eines Zusammenhangs angesehen werden kann.
Auch Absorption und Emission gehören zum allgemeinen Sprachgebrauch im klimawissenschaftlichen Umfeld und müssen daher bekannt und verstanden sein. Während der Vorgang der Absorption den Vorgang des Aufnehmens von Energie, Strahlung oder auch stofflichen Komponenten beschreibt, ist Emission das genaue Gegenteil, nämlich das Abgeben von Energie, Strahlung oder sonstigen Stoffen. So absorbiert eine schwarze Fläche Sonnenstrahlung auf besonders effiziente Weise, sodass man zum Beispiel in entsprechenden geografischen Breiten Eier auf einer schwarzen Motorhaube braten könnte. Beispiele für Emissionen sind Radiowellen einer Antennenanlage, das Licht eine Glühlampe oder aber auch die aus einer Verbrennung resultierenden Gase, wie das allseits bekannte Kohlenstoffdioxid.
Mit dem Begriff Klimaschutz kommen wir nun in einen politischen Bereich, denn hier spricht man aktuell so gut wie ausschließlich über die Vermeidung von Kohlenstoffdioxid, dessen Strukturformel auch als CO2 bekannt ist. Dem liegt ein wissenschaftlicher Konsens zugrunde, welcher in der Emission (Erzeugung und Abgabe) von CO2 die Hauptursache für die beobachtete Veränderung des Klimas sieht. Genau diesem Umstand haben wir auch das Entstehen dieses Buches zu verdanken.
Unsere Umwelt
Bevor wir in alle Fragen zum Thema Klima, Klimaschutz und Treibhausgase eintauchen, ist es wichtig, den generellen Kontext zur Umwelt und zum Umweltschutz herzustellen. Es kann natürlich keinen Zweifel darüber geben, dass unsere Atmosphäre und die darin herrschenden klimatischen Bedingungen ein elementarer Bestandteil unserer Umwelt sind. Der Schutz dieses gesamten Systems ist so bedeutend, dass zum Teil ganze Arten und Nahrungsketten von dessen Beachtung abhängen können.
Der Schutz der Gewässer vor Unrat und chemischer Verunreinigung ist dabei ein erster wichtiger Punkt, zumal unsere Frischwasserreserven auf diesem Planeten natürlich begrenzt sind. Wasser ist eines der absolut zentralen Elemente in der gesamten Biosphäre, und jegliche wissentlich in Kauf genommene Verunreinigung ist ein Vergehen an den auf unserem Planeten lebenden Arten. Es ist nicht hinnehmbar, dass es in unseren Ozeanen mittlerweile mit Plastikmüll bedeckte Flächen von der Größe des Saarlands gibt. Fische und Seevögel verenden zunehmend mit Mägen voller Plastikmüll. Während wir in den entwickelten Industrienationen einen bereits sehr guten Gewässerschutz erreicht haben, gilt dies nicht für Schwellenländer oder Länder der sogenannten »Dritten Welt«.
Abfälle und Müll landen einfach da, wo ein schneller Abtransport gesichert ist, frei nach dem Motto »Aus den Augen, aus dem Sinn«. Auf den Ozeanen ist es gang und gäbe, dass der Müll und Ballast der heutigen Handelsflotten einfach im Meer verklappt wird. Das führt nicht nur zu verseuchtem Wasser, sondern auch zur Verbreitung invasiver Arten, die so lokale Lebensräume vollständig vernichten können. Schiffshavarien und Bohrplattformen verseuchen die Meere und deren Küsten mit Schweröl und Erdöl. Im letzten Jahrhundert war es auch durchaus normal, radioaktive Abfälle im Meer zu verklappen. All dies geht einher mit einer intensiven Überfischung und der oft damit verbundenen Zerstörung ganzer Unterwasser-Biotope. In Südamerika ruinieren Goldsucher ganze Flüsse, indem giftiges Quecksilber ohne Sinn und Verstand in die Gewässer eingeleitet wird. Am indischen Technologiestandort Bangalore werden Seen komplett verseucht und abgetötet, indem die Abwässer der Stadt vollständig ungeklärt eingeleitet werden – dort leben ja eigentlich keine Idioten. Wer in Ägypten die Küstenstraße von Safaga nach Hurghada bereist, könnte meinen, eine nicht endende Müllkippe vor sich zu haben, denn genauso sieht die Wüste dort aus. Ganzen Völkern und Bevölkerungsgruppen fehlt jegliches Umweltbewusstsein – es ist nicht Teil ihres Selbstverständnisses.
Ein weiterer Aspekt zum Thema Umweltschutz sind unsere Wälder, welche im Kohlenstoffkreislauf dieses Planeten neben den Ozeanen eine ganz zentrale Rolle spielen. Knapp ein Drittel der Landfläche der Erde ist mit Wäldern bedeckt. Wälder sind wichtig für die Biodiversität, bieten Schutz vor Erosion und Überschwemmungen und regulieren den Wasserhaushalt. Wälder speichern laut WWF außerdem etwa die Hälfte des auf der Erde gebundenen Kohlenstoffs. Die tropischen Regenwälder sind dabei von besonderer Bedeutung: Sie bedecken zwar nur sieben Prozent der Erdoberfläche, beherbergen aber nach Schätzungen mindestens 50 Prozent aller Tier- und Pflanzenarten weltweit und speichern deutlich mehr Kohlenstoff als Wälder außerhalb der Tropen, denn sie sind ein kontinuierlicher CO2-Konsument und produzieren auf Basis der Photosynthese ganzjährig Biomasse.
Trotz dieser Umstände wird Tropenholz zu Rekordpreisen gehandelt, und großflächige Rodung schafft Raum für den Anbau von Sojabohnen und die Rinderhaltung. Dem nachhaltigen Schutz der tropischen Regenwälder sollte also besondere Beachtung geschenkt werden, zumal dies mit einem sehr positiven Effekt auf den Artenschutz verbunden ist.
In Kanada werden riesige Waldflächen dem Erdboden gleichgemacht und in eine giftige schlammige Wüste verwandelt, um die dort vorhandenen Ölsande abzubauen und an das darin gebundene Erdöl zu gelangen. Google Earth erlaubt einen Blick auf die Gegend, indem man »Fort Mc Murray« als Suchbegriff eingibt. Riesige Tagebaue zieren Braunkohleabbaugebiete, und neben anderen Erzen und Mineralien gelangen mit dem Thema Elektromobilität und erneuerbare Energien weitere Rohstoffe wie Lithium, Kobalt und seltene Erden in den Fokus einer scheinbar nie zufriedenen menschlichen Gesellschaft.
In diesem Kontext muss über einen generell sinnvollen und nachhaltigen Einsatz der verfügbaren Ressourcen dieses Planeten nachgedacht werden, denn in diesem wichtigen Punkt haben unsere Umweltaktivisten Recht: Wir haben nur diesen einen Planeten! Unsere derzeitigen ökonomischen Grundsätze ignorieren diesen Fakt standhaft und propagieren weiterhin das Märchen vom unbegrenzten Wachstum. Wir Deutschen haben soeben am 5. Mai 2019 unseren jährlichen Anteil an den Ressourcen dieser Welt aufgebraucht. Das sieht bei allen entwickelten Industrienationen ganz ähnlich aus und geht natürlich in Summe zu Lasten derer, die sich einen solchen Lebensstil nicht leisten können. Auch das ist eine der wesentlichen Ursachen für Fluchtbewegungen und die vielgescholtenen Wirtschaftsflüchtlinge, für die das Märchen vom Schlaraffenland gar nicht so weit hergeholt ist.
Es bleibt die Hoffnung, dass vor dem Fällen des letzten Baumes die Einsicht reift, dass man Geld nicht Essen kann. Andernfalls wird es uns ergehen wie den netten kleinen Hefepilzen im Weinfass, die auch emsig Zucker zu Alkohol umsetzen, bis dessen Konzentration schließlich dem munteren Treiben ein schnelles Ende bereitet. Mit einem kleinen Seitenblick auf mein anderes Buch »Das Pippi Langstrumpf Syndrom« muss ich jedoch zweifeln, ob derzeitige geopolitische Erwägungen überhaupt Raum für derartige Gedanken lassen. Eventuell haben wir uns vor dem Fällen des letzten Baumes auch allesamt die Schädel eingeschlagen. Aber selbst das würde dem Leben, wie wir es kennen, auf dem Planeten Erde nicht lange helfen. Wir werden im weiteren Verlauf darauf kommen, dass CO2 eine der zentralen Grundlagen des heutigen Lebens auf diesem Planeten ist und sogar die Gefahr bestanden hätte, dass dieses so lebenswichtige Spurengas beinahe vollständig aus der Atmosphäre verschwunden wäre.
Zu welchen Schlussfolgerungen die folgenden Kapitel hinsichtlich des Klimaschutzes auch immer kommen, Umweltschutz ist und bleibt ein überlebenswichtiges Kernthema der menschlichen Gesellschaft. Aus deutscher Sicht müssen wir dies auch um das Thema Ressourcen-Schutz erweitern, denn klar ist, dass gerade Deutschland von Importen abhängig ist, da wir – abgesehen von Braunkohle – über keine nennenswerten Rohstofflagerstätten verfügen.