Inhaltsverzeichnis
Alles im Kasten
Kartenverzeichnis
Unterwegs mit
Michael Bussmann
Jahr­gang 1967, ge­bo­ren in Ess­lin­gen. Ger­ma­nis­tik-, Jour­na­lis­tik- und Po­li­to­lo­gie­stu­di­um in Bam­berg, ne­ben­her Do­ku­mentar­film­ar­bei­ten. Seit 1998 re­cher­chiert und schreibt er über­wie­gend für den Micha­el Mül­ler Ver­lag, ehe­mals von der gol­de­nen Stadt Prag aus, heute von Deutsch­lands ein­zi­ger Me­tro­po­le: Ber­lin. Mehr vom Autor er­fährt man auf dem Rei­se­blog www.hierdadort.de.
Die maltesischen Inseln sind ein eige­ner kleiner Kosmos zwischen Euro­pa und Afrika. Ihre Einwohner verbinden das fröhlich-unbeschwerte Tempera­ment des Südens mit der höflichen Le­bens­art der Briten. Araber, Engländer, Italiener - alle möglichen Völker haben die maltesischen Inseln zu einem span­nen­den Tohuwabohu der Kulturen wer­den lassen. Egal ob steinzeitliche Tem­pel­bauten oder Kirchen und Paläste aus der Zeit der Johanniter: Das kulturelle Erbe lässt sich spielend erkunden, auf dem Archipel liegen die Attraktionen keine Tagesreisen auseinander. Das begeis­tert Besucher aus aller Welt, vom kris­tallklaren Meer drumherum mal ganz abgesehen. Der Tourismus boomt, nicht zuletzt auch deshalb, weil er im östlichen und südlichen Mittel­meer­raum dümpelt. Lässige Restaurants er­öff­nen, die Pulled Pork, Garnelen-Ra­vi­o­li oder Ceviche servieren. Dazu feine Boutiquehotels mit reinweißen Betten. Alle voll. Hip, hip. Hurra! Trotzdem legt sich ein Schatten über die sonnen­ver­wöhn­ten Inseln mit ihren honig­gel­ben Städten. Malta lockt auch Mafiosi, Geld­wäscher und Steuersünder an, und das zuhauf. Diese Entwicklung will ich nicht verschweigen. Madig aber möch­te ich Ihnen Malta nicht machen. Es gibt so viele Gründe, die für Malta spre­chen. Die besten Thunfischsemmeln der Welt sind nur einer davon.
Orientiert auf Malta
Die Region im Profil
Malta ist ...
Wussten Sie, dass Malta nach dem Fürstentum Monaco, Singapur und Bahrain die vierthöchste Bevöl­ke­rungs­dichte der Welt hat? Auf einen Quadratkilometer kommen 1505 Ein­wohner (in Deutschland sind es gera­de mal 232!). Insgesamt leben auf dem Archipel rund 476.000 Men­schen. Diese sind freundlich und hilfs­bereit - Abzocke ist ein Fremd­wort.
... ein Inselstaat im Herzen des Mittelmeers
Die maltesischen Inseln - Malta, Gozo, Comino und mehrere kleine aus dem Meer ragende, unbewohnte Felsen - liegen im Herzen des Mittelmeers, nur etwa 90 km von Sizilien und ca. 280 km von der nordafrikanischen Küste entfernt. Zusammen besitzen die Inseln eine Fläche von 316 km2 (Malta 246 km2, Gozo 67 km2 und Comino 2,7 km2), d. h., alle Inseln zusammen passen fast zwölf Mal in die Fläche Mallorcas. Malta ist vom süd­öst­lichs­ten bis zum nordwestlichsten Punkt 27 km lang, die größte Breite zwischen der Südwest- und Nordostküste beträgt 14 km. Gozo misst in der Länge 14,5 km und in der Breite 7,2 km. Für Comino lauten die Daten 1,7 km bzw. 2,4 km.
... ein Ziel für sonnige Gemüter
Milde Winter und ein Sommer voller Sonne - was will man mehr? Knapp 300 Sonnentage sprechen für sich, Malta liegt südlicher als Tunis. Kalte Winde vom Atlantik erreichen den Archipel nur selten. Schnee und Frost sind so gut wie unbekannt, etwa alle 30 Jahre schneit es auf den Inseln, zuletzt am 31. Dezember 2014, als die Tem­pe­ra­tur auf 2,8 °C fiel (es war zugleich die kälteste Dezembernacht, die je auf Mal­ta registriert wurde). Gewitter und Ha­gel dagegen kommen häufiger vor. Die Sommer sind trocken und sehr heiß, ab August, spätestens ab September, wird es schwül und drückend. Die Tage, an denen absolute Windstille herrscht, kann man an zwei Händen abzählen. Fast alle Winde Maltas haben einen Namen. Die be­kanntesten sind der Tramuntana aus dem Norden, der Levant aus dem Osten, der Gregal aus Nordost, der Majistral aus Nordwest und der heiße Sirocco aus Afrika. Dieser Südwind bringt manch­mal Sand aus der Sahara mit.
... zu klein für spektakuläre Landschaften
Keine Berge oder Wüs­ten, keine gro­ßen Tä­ler oder rau­schen­den Wälder. Statt­des­sen: kars­tiges Land, von Mau­ern um­ge­bene Felder, klei­nere und grö­ßere Ort­schaften. Das muss nicht reizlos sein. Jeder, der einmal im Frühjahr oder Herbst auf grünen Wie­sen unter einem imposanten Him­mel die Klippen ent­langgewandert ist, wäh­rend unten die Brandung rauschte und in der Ferne das tiefblaue Meer den Ho­rizont küsste, wird dem zustimmen. Im Sommer da­ge­gen, wenn die Sonne alles ausgedörrt hat, gehen die Mei­nun­gen auseinander: Mal­ta-Fans werden dann die Inseln im Abnd­licht be­schre­iben, wenn ein gol­dener Zauber über allem liegt, anderen Be­suchern fallen nur drei Worte ein: stau­big, diesig, ein­tö­nig. Aber keine Sor­ge: Wer sich nicht mo­natelang auf den Inseln auf­hält, den wird der Man­gel an land­schaft­licher Ab­wechslung kaum stören.
Und wohin nun?
Valletta und Umgebung: Die Haupt­stadt ist UNESCO-Welterbe und wun­der­schön. Eine Festungsstadt, von Her­ren für Herren gebaut. Hinter Bastionen verstecken sich Paläste, Kirchen, Mu­seen und Auberges. Drum herum: Hä­fen und dicht bebaute Städte. Wählt man ein Hotel in der Inner- oder Outer-Harbour-Region, gleicht die Malta-Rei­se eher einem Städtetrip. Ausflüge und Tou­ren zu verwunschenen Orten oder Buch­ten lassen sich aber spielend unternehmen.
Maltas Süden: Nicht unbedingt das erste Ziel für Strand-Aficionados. Ent­lang der Südküste Maltas blickt man entweder von spektakulären Klippen aufs Meer hinab oder sonnt sich auf den Felsen. Dafür flirrt hier viel Ver­gan­genheit durch die Luft, u. a. in prä­his­torischen Tem­pelanlagen und in der alten Haupt­stadt Mdina, einem wah­ren Schmuck­kästchen. Das Fi­scher­städtchen Mar­sa­x­lokk ist be­kannt für seine her­vor­ragenden Lo­kale.
Maltas Norden: Hier versammeln sich die beliebtesten Sandstrände. Und da­mit sind die größten Ferienorte der Insel auch nicht weit. Neben viel Touris­ten­trubel bietet der Norden sogar ein we­nig ländliche Einsamkeit, die man auch per pedes entdecken kann.
Gozo: Maltas ruhiger Gegenpart, der unter Tauchern, Wanderern und Fau­len­zern hoch im Kurs steht. Über der In­s­el thront der Hauptort Victoria mit sei­ner mächtigen Zitadelle, drum he­rum schläfrige Dörfer, schöne Buchten und fotogene Salinen.
Comino: Drei Einwohner und viele, viele Touristen. Kein Wunder. Die Blue Lagoon, den türkisgrünen Badetraum, muss man erlebt haben. Wer nichts braucht außer einem guten Buch und einem Liegestuhl, der kann sich im einzigen Hotel einmieten.
Sport und Spaß
Baden und aktiv sein
Viele Felsstrände, wenige Sandstrände, davor kristallklares Wasser, in dessen Tiefen es Wracks zum Entdecken gibt - Malta ist ein Taucherparadies. Außerdem kann man wandern, radeln, kiten, freeclimben und so einiges mehr. Wer nicht selbst aktiv sein möchte, schaut anderen einfach vom Liegetuch aus zu.
Noch mehr Tipps zum aktiven wie passiven Sport.
Ein Katzensprung zum nächsten Beach
Über 180 km Küstenlänge bieten die Inseln. Zusammen mit Zypern hat Malta europaweit die beste Wasser­qualität, über allen populären Stränden weht die blaue Flagge (www.blueflag.org). Sandstrände sind jedoch rar und in der Hochsaison vielerorts über­lau­fen. Das gilt insbesondere für die be­kann­testen wie die Mellieħa Bay und die Golden Bay auf Mal­ta, die Ramla Bay auf Gozo und ganz besonders für Cominos Blue Lagoon, den traumhaft türkis­far­benen Bade-Hotspot des Archipels. Einer der Hits unter Maltas Fels­strän­den ist Peter’s Pool, eine enge, tief eingeschnittene Bucht, um­geben von rauen Felsplatten. Wer gerne wei­cher liegt, fährt zu den wei­test­ge­hend unverbauten Stränden Ġnejna Bay und Għajn Tuffieħa Bay im Westen Mal­tas oder in die von Klippen um­rahmte Sandbucht Pa­ra­dise Bay im Nor­den der Insel. Tipp für Gozo: die San Blas Bay, ein kleiner, gold­brauner Sandstrand zwi­schen üp­piger Ve­ge­ta­tion und tief­blau­em Meer.
Fun auf dem Wasser
Das Wasser klar wie Gin - wer in Mal­tas Gewässern nicht ein wenig um­her­schnor­chelt, ist eigentlich selbst schuld. Zudem werden an den Strän­den und an manchen Lidos diverse Fun Water Sports angeboten, egal ob Speed­boat, Jetski, Paragliding oder Ba­nana­ri­ding. Auch Seakayaking und Stand-up-Paddling (SUP) werden offe­riert. Da­rü­ber hinaus kann man wind­sur­f­en und kiten. Außerhalb der Ba­de­saison tan­zen die bunten Segel der Kite­surfer in der Mellieħa Bay, wäh­rend der Ba­de­sai­son ist die White Tow­er Bay auf dem Mar­fa Ridge der Spot. Gute Wind­be­din­gungen herr­schen ins­be­son­dere im Früh­jahr und im Herbst.
Der Hit in Sachen Fun Water Sports ist das sog. Flyboarding - ideal für alle, die ein­mal Superman spielen wol­len. Die mit hohem Was­serdruck ange­trie­bene Spaß­maschine lässt einen teils bis zu 10 m hoch springen und durch die Gegend fliegen - alles in allem eine gna­denlose Ben­zin­ver­geu­dung, die aber irre Laune macht (schon allein beim Zusehen).
Ab in die Tiefe!
Grotten, Steilwände, Höhlen und rund 30 gesunkene Schiffe, darunter U-Boo­te und Zerstörer aus dem Zweiten Welt­krieg - die hiesige Unterwasserwelt bietet im Mittelmeerraum nahezu Un­vergleichliches. Zudem herrschen vie­ler­orts Sichtweiten von über 30­ m. Auch die Unterwasserflora und -fauna sind überwältigend. Im Reiseteil wird unter dem Stichwort „Tauchen“ auf die besten Divespots hingewiesen. Wer noch nicht im Besitz eines Tauch­scheins ist, kann auf Malta Kurse bu­chen. Insgesamt gibt es rund 40 Tauch­basen und -schulen auf Malta und Gozo, die führenden mit deutsch­sprachigem Personal sind ebenfalls im Reiseteil verzeichnet. Detailinfos zum Tauchen.
In Wanderstiefeln unterwegs
Die maltesischen Inseln sind kein klassisches Wanderziel, zumal auch kein flächendeckendes markiertes Wan­derwegenetz existiert. Das heißt aber noch lange nicht, dass man hier keine schönen Routen findet. Der Südwesten und Norden Maltas lassen sich prima per pedes erkunden, und Gozo bietet gar über­aus beein­dru­cken­de Wan­der­wege. Die ide­alen Wander­zeiten sind das Frühjahr und der Herbst, wenn die Felder grün sind und die Wiesen in Blüte stehen. Im Sommer dagegen wird das Wandern mangels Schatten zur Tortur. Generell sollten Sie unbedingt immer ausreichend viel Wasser dabeihaben. Sich unterwegs in den Dörfern mit Proviant einzudecken, ist nicht immer möglich - die Ge­schäf­te, wenn es welche gibt, sind meist zwischen 12 und 16 Uhr geschlossen. Im Reiseteil finden Sie insgesamt zwölf Touren unterschiedlicher Schwierig­keits­grade. Detailinfos zum Wandern.
Malta für Adrenalin-Junkies
Malta ist ein Mekka der Cliff Diver, Cliff Jumper, Abseiler, Freeclimber (zig Routen für alle Ansprüche), Zipliner und anderer Adrenalin-Junkies. Wer den puren Wahnsinn scheut, kann den Jungs und Mädels auch einfach zu­schau­en, z. B. den Kletterern am Wied il-Mielaħ Window an der Nordküste Gozos. Seit es das Azure Win­dow nicht mehr gibt, ist dieses Tor enorm populär geworden. Anbieter für Adventure-Sportarten.
Uralt, aber kein bisschen müde
Archäologie und Kunst
6000 Jahre Geschichte und kein Ende! Maltas lange und kurz­weilige Historie hat großartige Monumente hinterlassen. Das kulturelle Erbe ist über­wältigend.
Karthager, Römer, Araber, die Ritter des Johanniterordens, Franzosen, Briten - wer streckte nicht alles die Finger nach Malta aus! Heute mischt junge maltesische Kunst die Monu­mente der Vergangenheit auf.
Steine der Steinzeit - älter als Stonehenge
Die Tempelanlagen, die auf dem Ar­chi­pel freigelegt wurden, gehören zu den äl­testen freistehenden Bauten der Welt. Für Banausen sind sie bloß Stein­hau­fen, für alle anderen hingegen sen­sa­tio­nell. Die größten prä­his­to­ri­schen Tem­pel Maltas sind die von Tarxien, die spektakulärste Lage haben die von Ħaġar Qim und Mnajdra. Auch Gozo besitzt mit den Ġgan­t­i­ja-Tem­peln einen Ein­trag in der UNESCO-Welterbeliste. Gra­bungs­funde aus den Tem­peln zeigt das Archä­ologische Museum von Val­letta, darunter die Fat Ladies, wie die prallen Magna-Mater-Damen auch ge­nannt werden. Viele Malteser scheinen ih­nen heute nach­zu­eifern, nirgendwo in der EU ist der An­teil an über­ge­wich­tigen Personen so hoch wie auf dem Archipel.
Einen Ausflug wert sind auch die mysteriösen Schleifspurenfelder aus prä­historischer Zeit, Cart-Ruts genannt. Man findet sie in dem „Clapham Junc­ti­on“ genannten Areal nahe Ra­bat auf Malta und bei Sannat auf Gozo. Eine unterirdische Sensation ist das in der Stadt Paola gelegene Hypo­gä­um - wer es besichtigen möch­te, soll­te so früh wie möglich buchen.
Hinterlassenschaften der Antike
Die spannendsten Relikte aus spät­an­ti­ker Zeit begegnen einem im Städtchen Rabat im Südwesten Maltas. Dort kann man in die St. Paul’s Cata­combs absteigen, einen großen Kata­kom­benkomplex mit Gräbern, die zwi­schen dem 4. und 5. Jh. n. Chr. ent­stan­den. Noch mehr Gräber gibt es nahebei in den St. Agatha Catacombs. Dem Hl. Paulus ist die Pfarrkirche von Rabat geweiht. Darunter befindet sich die legen­däre Grotte, in welcher der Apos­tel nach seinem Schiff­bruch meh­re­re Mo­nate ver­bracht ha­ben soll. In Rabat kann man zu­dem das Do­mvs Ro­ma­na be­sich­ti­gen, die Res­te ei­nes rö­mi­schen Stadt­hauses mit einem schö­nen Bo­den­mo­saik. Wei­tere klei­ne­re römische und pu­ni­sche Relikte ver­tei­len sich überall auf den Inseln.
Caravaggio & Co: Kunst aus der Zeit der Ritter
Der Malteserorden, der von 1530-1798 auf Malta ansässig war, hinterließ mäch­tige Befestigungswälle und im­posan­te Fortifikationen, zudem Städte mit glanzvollen Kirchen, Kathedralen und Palästen. Die prunkvollsten Pa­läs­te, die heute als Museen zugänglich sind, sind der Großmeisterpalast in Valletta und der Palast des Inquisitors in Vittoriosa. Möchte man nur eine einzige Kirche genauer unter die Lupe nehmen, sollte es die Ko-Kathedrale San Ġwann in Valletta sein. Dort hallen die Seufzer der Bewunderung nur so von den Wänden wider - nicht zuletzt we­gen zweier Meisterwerke des kon­ge­nia­len Bad Boys Caravaggio. Viele andere maltesische Kirchen sind aus­ge­schmückt mit den spätbarocken Ge­mäl­den Mattia Pretis, dem be­deu­tends­ten Maler des Ordens, der stark von Caravaggio beeinflusst war.
Von Galerie zu Galerie
Wer die junge maltesische Kunstszene stalken will, tut dies am besten in Valletta. Bei einem gemütlichen Spa­zier­gang durchs Hauptstädtchen gibt es mittlerweile so einige Galerien mit zeit­genössischer Kunst zu entdecken, mehr dazu.
Die besten Museen im Überblick
MUŻA (Valletta): Das MUŻew Nazzjo­na­li tal-Arti, das nationale Kunst­museum, kurz MUŻA, befindet sich in der schmucken Auberge d’Italie. High­light der Sammlung: die Skulpturen von An­to­nio Sciortino.
Archäologisches Museum (Valletta): In den schönen Räumlichkeiten der eins­ti­gen Auberge de Provence gibt es viel mehr als nur die oben erwähnten Fat Ladies zu bestaunen.
Marinemuseum (Vittoriosa): Archäo­lo­gi­sche Funde gesunkener römischer Ga­leeren, Schiffsmodelle, ein Torpedo aus dem 2. Weltkrieg u. v. m.
Kathedralenmuseum (Mdina): All­mächd’, ein Nürnberger in Malta! Im In­ne­ren des Museums überrascht eine gro­ße Albrecht-Dürer-Sammlung.
Wignacourt-Museum (Rabat): Mattia Preti bis zum Abwinken! Wer auf Ba­rock­malerei steht, muss hier einfach rein. Ein unterirdischer Gang führt vom Mu­seum in die Paulusgrotte (s. o.).
Zitadelle von Gozo: Die Zitadelle, ein Must-see Gozos, beherbergt mehrere Museen, alle zwar ein wenig an­ge­staubt, aber doch charmant.
Malta für große Kinder ...
... und kleine Erwachsene
Ein Feuerwerk auf einer Festa ist ein unvergessliches Erlebnis. Einen Veranstaltungskalender speziell für Kinderevents findet man auf www.maltababyandkids.com.
Tipp: Damit Sie und Ihre Familie eine stressfreie Zeit und einen unvergesslichen Urlaub erleben, buchen Sie am besten ein Farmhaus oder ein Apartment mit Pool.
Ein prima Ziel für Klein und Groß
Die Familie geht in Malta über alles, mit Kindern kann man sich bestens aufgehoben fühlen. Viele Sandstrände wie die Mellieħa Bay oder die Golden Bay fallen flach ab und sind ideal für den Sand­bur­gen­bau. Kinderspielplätze sind weit ver­brei­tet, sauber und teils sehr originell. Au­ßer­dem bieten manche Restaurants auch nette Kinderspielecken wie z. B. das Res­taurant Luzzu in der St. Paul’s Bay. Ein Erlebnis für die gan­ze Familie sind Bootsfahrten. Ka­pi­tän spielen können die Kleinen z. B. bei einer solchen zur Blue Grotto im Süden Maltas oder bei einer Über­fahrt zur Blue Lagoon nach Co­mi­no. Auch eine Ha­fen­rund­fahrt im Grand Harbour ist keine schlech­te Idee. Weitere Tipps:
Schlechtes Wetter - ab ins Museum!
Toy Museum in Valletta: Das liebevoll ein­gerichtete Spielzeugmuseum zeigt Ex­ponate aus Malta, Großbritannien, Deutsch­land, Frankreich und Japan.
Pomskizillious Museum of Toys in Xa­għ­ra: Das Pendant dazu auf Gozo, eben­falls sehr liebevoll gemacht.
Esplora in Kalkara: Hier tauchen die Kinder ein in die Welt der Wissen­schaften, es gibt rund 200 überwiegend interaktive Stationen. Wie war das mit Newtons Gesetz? Wie funktioniert eine Infrarotkamera oder eine Plasma­lampe? Wie fühlt es sich an, in einem Rennwagensimulator Sebastian Vettel zu spielen? Für Kinder ab vier Jahren, ohne Englischkenntnisse der Eltern aber nur eingeschränkt zu empfehlen. Nicht vergessen: Pulli mitnehmen (gut klimatisiert)! Das Esplora hat Di-Fr von 9-17 Uhr geöffnet, Sa/So von 10-18 Uhr und kostet 6 € Eintritt.
Aviation Museum in Ta’ Qali: In dem Flug­zeugmuseum auf dem Ge­län­de eines ehe­ma­li­gen Mi­li­tär­flug­ha­fens sind rund 25 Ma­schi­nen ausgestellt.
Tiere gucken
Malta Falconry Centre in Siġġiewi: Hier wurde die maltesische Tradition der Abrichtung von Falken wie­derbelebt. Gewissenhaft und gut ge­führ­te Farm, die Flugshows werden hoch­gelobt.
Malta National Aquarium in der St. Paul’s Bay: Hier gibt es 26 Aquarien, in denen sich Fische aus aller Herren Mee­re tummeln. Klasse auch der ma­ri­tim gestaltete Kinderspielplatz neben­an.
Und sonst so?
Popeye Village in der Anchor Bay: Die kunterbunte Holzhütten-Kulisse, wo einst Robert Altmans Popeye-Film ent­stand, macht Kinder froh und Er­wach­se­ne ebenso.
Playmobil Fun Park im Industriegebiet Ħal Far: Aus dem Werk der Fürther Brandstätter-Gruppe machen sich Jahr für Jahr Hunderte Millionen Play­mobil­männchen auf, um die Welt zu erobern. Dem Werk ist ein Spaßpark an­ge­schlossen - ein Spielerlebnis für kleine Playmobilfans! Geboten werden ein Kinderspielplatz mit Rutschen und Pump­brunnen, Spielzonen mit Wasser­kanälen und Burgen, zudem jede Men­ge Ritter, Piraten, Zirkusfiguren und dergleichen. Natürlich gibt es auch einen Playmobil-Shop. Der Fun Park ist vor Ort ausgeschildert und mit Bus X4 von Valletta, Birżebbuġa und vom Flughafen zu erreichen. Geöffnet hat er Mo, Do und So von 10-18 Uhr, Fr/Sa bis 22 Uhr. Eintritt für Kinder 2,40 €, für Sie die Hälfte. www.playmobilmalta.com/funpark.
Besser nicht hingehen!
Für die im Folgenden aufgelisteten Lo­ca­tions werden Sie vor Ort so manche Werbung sehen. Unsere ehrliche Mei­nung dazu:
Splash & Fun Park: Das Städtchen Baħar iċ-Ċagħaq (Bahar-itsch-tscha) süd­lich der St. Paul’s Bay gibt an sich schon nicht viel her. Der Splash & Fun Park vor Ort ist u. E. leider auch nicht zu empfehlen: veraltet, etwas schmud­delig und übelst überteuert.
Mediterraneo: Das Mediterraneo in der Nachbarschaft des Splash & Fun Parks ist eine Art Seaworld mit Seelöwen-, Delfin- und Papageienshows. Hoffent­lich nicht mehr lange, kein Delfinarium kann eine artgerechte Haltung der Tiere gewährleisten. Über ein grund­sätz­liches Verbot von Delfinarien in der EU wird diskutiert.
Birdpark Malta: Der Park in der St. Paul’s Bay, der neben Vögeln auch ein­i­ge Säu­ge­tiere einsperrt, hat mit art­gerechter Tier­haltung leider gar nichts am Hut.
Wildlife Park Malta: Auch dieser Tier­park im Westen Maltas ist leider mehr Tierknast als Zoo. Wer im Urlaub nicht weinen will, bleibt dem Ort fern.
Unterwegs auf Malta
Valletta und Umgebung
Valletta ist ein städtebaulicher Hochkaräter und nicht umsonst UNESCO-Welterbe. Die Stadt liegt an einem der schönsten Naturhäfen der Welt. Die Umgebung Vallettas, ein unübersichtliches Häusermeer, bietet viel Verkehr, aber auch so einige Schmankerln für Touristen.
Klein, aber oho: Mit rund 7000 Einwohnern ist Valletta die kleinste EU-Hauptstadt. Der Großraum Valletta zählt dagegen 250.000 Einwohner. Damit gleicht eine Reise in dieses Gebiet einem Städtetrip!
Vallettas Lage ist unübertroffen: Die in ein Korsett aus wuchtigen Mauern ge­zwängte Festungsstadt hat die Form einer herausgestreckten Zunge. Aus ver­schiedenen Richtungen züngeln sich andere Zungen an die Kapitale he­r­an und schaffen auf diese Weise Na­turhäfen, die ihresgleichen suchen: Im Westen erstreckt sich der Marsamxett Harbour gen Sliema, im Osten der Grand Harbour gen Three Cities.
Zugleich bildet Valletta das Herz einer Region, die sich Inner and Outer Harbour nennt. Grob erstreckt sich dieses Gebiet vom lauten Ferienort St. Julian’s im Nordwesten bis zum ehemaligen Fischerdorf Kalkara im Südosten. „Inner“ bezieht sich dabei auf die Städte, die unmittelbar an die fjordartigen Häfen angrenzen, „Outer“ auf die dahinterliegenden Gemeinden. Die Zeiten, als die einzelnen Orte durch Baulücken oder Grünflächen von­ei­nan­der getrennt waren, sind passé. Die Städte gehen heute fließend ineinander über und machen die Inner- und Outer-Harbour-Region zu einem für malte­si­sche Verhältnisse gigantischen Häuser­meer. Rund 250.000 Menschen leben in den Einzugsgebieten Vallettas und Sliemas, das ist mehr als die Hälfte der gesamten Bevölkerung Maltas.
In diesem urbanen Dschungel herrscht viel Verkehr, wenig erinnert an eine klassische Ferieninsel. Städte voller Grandezza, edle Yachthäfen und einige kulturhistorische Highlights gibt es aber auch - also nichts wie los!
Was anschauen?
Valletta: Einen Tag sollte man sich für Valletta mindestens aufheben. Besser aber noch mietet man sich im Haupt­städtchen ein und entdeckt die ro­man­tis­chen Treppen­gas­sen am Abend im schumm­ri­gen Licht der Funzel­la­ter­nen. Auf die Lis­te ge­hört u. a. das Archä­o­lo­gi­sche Museum mit den ge­heimnisvollen Fat Ladies aus den prä­historischen Kultorten. In der St. John´s Co-Cathedral steht man zwei echten Cara­vaggios gegen­über - manche Besucher sol­len hier vor Ergriffenheit schon ge­weint haben. Weiter geht der Kunst­reigen im MUŻA, dem neuen Kunst­tempel Val­let­tas. Im im­po­santen Fort St. Elmo ist heute ein Kriegs­museum un­ter­gebracht. Prächtigster Pa­last: der Groß­meister­palast, in dem auch der mal­tesische Staatspräsident seinen Ge­schäften nach­geht. Und die schönsten Aus­blicke? Hat man vom Upper Barra­ca Garden.
Zeugnisse der Tempelbauer: Inmitten der Ortschaft Ħal Tarxien liegen die größ­ten prähistorischen Tempel Maltas. Fußläufig erreicht man von dort das Hypogäum von Ħal Saflieni, ein spektakuläres unterirdisches Heil­ig­tum mit drei Stockwerken. Den Be­such des Hypogäums sollte man so früh wie nur möglich planen, am bes­ten zwei Monate im Voraus!
Three Cities: Die bezaubernden Städte Vittoriosa (Birgu), Cospicua (Bormla) und Senglea (L-Isla) sind von Valletta mit Fähre oder Wassertaxi zu erreichen. Schon die Anfahrt wird dabei zum Erlebnis. Am meisten zu sehen gibt es in Vittoriosa, die anderen beiden Städte bieten dafür mehr Lokalkolorit.
Three Villages: Für Malta-Fort­ge­schrit­tene. Die Dörfer Balzan, Attard und Lija sind Örtchen voller kleiner Hingucker, nett für einen Spaziergang. Auch findet man dort den schöns­ten Park Maltas.
Wo baden?
Rund um Valletta gibt es die eine oder an­dere Badestelle, aber nichts, was Strand-Aficionados in Begeisterung ver­setzen könnte. Kleine Sandstrände gibt es in der St. George´s Bay und in der Balluta Bay, beide in St. Julian´s. Ansonsten sonnt man sich auf Felsen. Eine Reihe von stylishen Lidos mit eigenen Pools findet man in Sliema.
Wo shoppen?
Die Einkaufsmöglichkeiten in Valletta hauen keinen um - kleine Super­märk­te, Souvenirshops, ein paar Geschäfte zwi­schen Marks & Spencer und Benet­ton. Besser fährt man nach Sliema, wo man auch Läden junger maltesischer Designer entdecken kann und mit der Shoppingmall The Point die beste Mall Maltas vorfindet.
Was sonst noch?
Sie sind ein Pistengänger? Paċeville, das nördlich an St. Julian’s angrenzt, ist das Synonym für Nightlife in Malta - was man auch bei der Standortwahl be­ach­ten sollte. Zwischen stilvollen Bars, Dröhndiscos für die Sprachschüler-Partycrowd bis zu schmierigen Strip­bars ist alles zu finden.