Lise Bourbeau

Micheline St-Jacques

Handbuch für die
innere Kraft

Höre auf deinen Körper, lerne dich neu zu sehen
und bedingungslos anzunehmen

Aus dem Französischen
von Christian Schweiger

Lise Bourbeau

Autorin von 15 Büchern, u. a. dem Bestseller Höre auf Deinen besten Freund, auf Deinen Körper. Ihre praktische Ausbildung und die einfache Botschaft, die sie vermittelt, haben mehr als 1 Mio. Menschen geholfen, konkrete Veränderungen in ihrem Alltagsleben zu bewirken. Sie ist die Gründerin der größten Schule für Persönlichkeitsentwicklung in Quebec, deren Gedankengut sich mittlerweile in 22 Ländern verbreitet hat und in neun Sprachen übersetzt wurde.

Micheline St-Jacques

Micheline St-Jacques hat seit 1993 das Diplom der Schule „Höre auf deinen Körper“. Sie hat eine große Leidenschaft: das fortwährende Bestreben sich zu entwickeln und Menschen dabei zu helfen sich besser kennen zu lernen. Ihr Engagement, ihre Beharrlichkeit und ihr Enthusiasmus bei der Verbreitung der in diesem Werk dargestellten Anregungen, haben bei ihr dazu geführt, bei diesem Buch als Co-Autorin mitzuwirken. All dies hat ihr dabei geholfen, ohne Unterlass die Grenzen ihrer inneren Kraft zu erweitern.

Titel der Originalausgabe: Le grand guide de l’ÊTRE

Erschienen bei Les Éditions E.T.C. Inc., Kanada

© 2003 Lise Bourbeau

© 2003 Micheline St-Jacques

1. Auflage 2005

© 2004 by Windpferd Verlagsgesellschaft mbH, Aitrang

Alle Rechte vorbehalten

Umschlaggestaltung: Kuhn Grafik, Digitales Design,

Zürich Aus dem Französischen übersetzt von Christian

Schweiger Lektorat: Daniela Weiss

Gesamtherstellung: Schneelöwe, D-87648 Aitrang

www.windpferd.de

eISBN 978-3-86410-283-7

Inhalt

Danksagungen

Vorwort

Einleitung

A – Z

A

Abhängigkeit (affektive)

Abhängigkeit (körperliche)

Abreagieren

Abschwören

Absicht

Absolut

Abtreibung

Abwertung

Achtung

Aggression

Agoraphobie

Ahnung

Akasha-Erinnerungen

Aktionen setzen

Akzeptieren

Alkoholismus

Alter

Änderungswille

Anerkennung

Angst vor Tieren

Angst

Ängstlichkeit

Anklage

Anpassung

Anstellung

Antipathie

Anziehung

Apokalypse

Arbeit haben

Arbeit lieben

Armut

Astralleib

Astralreisen

Astralwelt

Atmung

Aufgeben

Aufrichtigkeit

Aura

Ausdauer

Ausgeglichenheit

Ausnützen

Autonomie

Autorität

B

Babys

Bedürfnisse

Befriedigung

Behaupten

Beklemmung

Bekommen

Bekräftigung

Beobachten

Beraten

Bescheidenheit und falsche Bescheidenheit

Beschuldigung

Besessenheit

Beständigkeit

Bestimmtheit

Bestreben

Beten

Beweggründe

Bewunderung

Bewusstsein

Beziehung

Bilanz

Bitten

Böse

Botschaften aus dem Jenseits

Buddhakörper

C

Chakra (Energiezentrum)

Charakter

Christusleib

D

Dämon

Dankbarkeit

Defätismus

Delegieren

Demütigkeit

Depression

Dialog

Diebstahl

Dilemma

Dogma

Dramatisieren

Dualität

E

Egoismus

Egozentrik

Ehrgeiz

Ehrlichkeit

Eifersucht

Eigenliebe

Eigenständigkeit

Einen

Einfachheit

Einfluss

Eingebung

Einsamkeit

Einschau

Elementare Gedankenformen

Eltern

Emotionen

Emotionsleib

Empathie

Empfangen

Empfinden

Energie, Energiereserven

Energiekörper

Energiemangel, -verlust

Engagement

Entdramatisieren

Enthaltsamkeit

Enthusiasmus

Entmutigung

Entscheidungen (bewusste)

Entscheidungen (unbewusste)

Entschlossenheit

Entspannung

Enttäuschung

Entwicklung

Erbkrankheiten

Erde

Erfahrung

Erfolg

Erinnerung

Ermüdung

Ernährung

Erniedrigung

Erwartungen

Erziehen

Esoterik

Exhibitionismus

Existenzgrund

Exorzismus

Extrovertiertheit

F

Fähigkeit

Falsche Meister

Familie

Fasten

Fegefeuer

Feinfühligkeit

Feinstoffliche Körper

Feststellen

Fettleibigkeit

Fische-Zeitalter

Fluch

Flucht

Folgern

Forderungen

Freier Wille

Freiheit

Freude

Freundschaft

Frustration

Fühlen

Führen

Führer des Jenseits

Fusionstyp

G

Gaben

Gaia, die Erde

Geben

Gebet

Gedanken (Kraft der)

Geduld

Gefühle

Gefühllosigkeit

Gefühlsautonomie

Gefühlsduselei

Gefühlskälte

Gegenwart

Gehirn

Gehorsam

Geist

Geistestrennung

Geld

Geschicklichkeit

Geschwisterseele

Gesetz der Anziehungskraft

Gesetz von Ursache und Wirkung

Gespenst

Gestörte Familienverhältnisse

Gesundheitsprobleme

Gewalt (körperliche)

Gewalt (psychische)

Gewichtsprobleme

Gewohnheit

Glaube

Glauben (religiöser)

Gleichgewicht

Gleichgültigkeit

Glück (Gefühl)

Glück

Gott

Göttliche Weisheit

Grenze

Großzügigkeit

Guru

Gut – Das Prinzip von Gut und Böse

H

Haltung

Hang

Harmonie

Hartnäckigkeit

Hass

Helfen lassen

Hellseherei

Herz

Hilfe leisten

Himmel

Hindernis

Hochmut

Hoffnung

Höflichkeit

Höhere Mentalebene

Hölle

Homosexualität

I

Ich bin

Ich

Ideal

Idee

Image

Impuls

Indifferenz

Individualität

Innere Mitte

Innere Ruhe

Innerer Dialog

Innerer Friede

Innerer Führer

Innerer Gott

Innerer Konflikt

Inneres Kind

Integrität

Intelligenz

Intensiv leben

Intimität

Intoleranz

Introvertiertheit

Intuition

Inzest

Irritation

Irrtum

J

Jugend

Jung

K

Karma

Kausalleib

Kenntnisse

Keuschheit

Kinder

Kinderwunsch

Kindheit

Klarsicht

Kollektives Bewusstsein

Kollektives Unbewusstes

Kommunikation

Konflikt

Können

Kontrolle

Körper

Kraft

Krankheit

Kreativität

Krise

Kritik

Kummer

L

Lachen

Langeweile

Laune

Leben

Lebensbilanz

Lebensfreude

Lebenshilfe

Lebensplan

Lebensraum

Lebensüberdruss

Leichtigkeit

Leid (emotionell)

Leid (körperlich)

Leidenschaft in der Partnerschaft

Leistung

Lenken

Leugnen

Lichtwesen

Liebe

Losgelöstheit

Loslassen

Loslösung

Lügen

M

Macht

Machtlosigkeit

Mangel

Manipulation

Männliches Prinzip

Mantra

Masken

Masochismus

Meditation

Medium

Medizin

Meinung

Meister (falsche)

Meistern

Mentalleib

Metaphysik

Metempsychose

Missbrauch

Misstrauen

Mitgefühl

Mitleid

Modell

Motivation

Mut

Mystische Erfahrung

N

Nachahmen

Nachlässigkeit

Nächstenliebe

Nahrung

Naivität

Naturgesetze

Natürlichkeit

Negative Lebenshaltung

Nehmen

Neid

Nervosität

Neue Menschen

Niedere Mentalebene

Niedergeschlagenheit

Normal

Not

Nutzen

O

Oberflächlichkeit

Objektivität

Obsession

Ödipuskomplex

Offenbarung

Ökologie

Opfer

Optimismus

Organisation

P

Panik

Paradies

Paranormalität

Parapsychologie

Partnerschaft

Partnersuche

Perfektionismus

Persönlichkeit

Persönlichkeitsentfaltung

Persönlichkeitsspaltung

Pessimismus

Pflichtgefühl

Phobie

Physischer Körper

Planung

Positiv

Positive Lebenshaltung

Possessivität

Prioritäten

Probleme

Profitieren

Projektion

Propheten und falsche Propheten

Prophezeiung

Pubertät

R

Rachsucht

Rat suchen

Reaktion

Recht

Reichtum

Reiner Geist

Reinkarnation

Reizbarkeit

Resignation

Resonanz

Revolte

Riskieren

Ruhe

Rührseligkeit

S

Sanskrit

Satan

Schaffen

Schämen

Scham

Schatten

Scheidung

Schein

Scheitern

Scheu

Schicksal

Schlaf

Schlaflosigkeit

Schlecht

Schmerzen

Schönheit

Schöpfungsenergie

Schüchternheit

Schulden

Schuldgefühle

Schutzengel

Schwäche

Schwangerschaftsabbruch

Schwarzes Schaf

Schwierigkeiten

Seele

Seelentief

Seelenwanderung

Seelenwunden

Sein

Sekten

Selbstannahme

Selbstaufgabe

Selbstbetrug

Selbstdisziplin

Selbstmord

Selbstvertrauen

Selbstwertgefühl

Sensibilität

Sexualität

Sexuelle Aggression

Sexuelle Phantasmen

Sicherheit

Sinn des Lebens

Sinnliches Verlangen

Sinnlichkeit

Sorgen

Sorglosigkeit

Spiegelansatz

Spiritismus

Spiritualität

Spirituelle Welt

Starrheit

Staunen

Stoffliche Welt

Stolz

Stören

Stress

Subjektivität

Subtile Körper

Sünde

Sympathie

T

Talente

Teenager

Teilen

Tellurische Energie

Teufel

Tiere

Tod

Toleranz

Transparenz

Trauer

Traum

Traurigkeit

Trennung

Treue

U

Überbewusstsein

Überfluss

Übergewicht

Überheblichkeit

Übersinnlichkeit

Überzeugungen

Unabhängigkeit

Unbegrenztheit

Unbeständigkeit

Unbewusstes

Unfall

Ungeduld

Ungerechtigkeit

Unglück

Unhöflichkeit

Universum

Unnachgiebigkeit

Unsicherheit

Unterbewusstsein

Unterscheidungskraft

Unterwürfigkeit

Untreue

Unwürdig

Unzufriedenheit

Ursache und Wirkung

Urteil

V

Veränderung

Verantwortungsbewusstsein

Verbitterung

Verbundensein

Vererbung

Verführung

Vergangenheit

Vergeltung

Vergewaltigung

Vergleich

Vergnügen

Verhalten

Verhandlung

Verletzbarkeit

Verletzungen

Verlust

Vermutung

Vernachlässigung

Verpflichtung

Verrat

Verschmelzen

Versöhnung

Versprechen

Verstand

Verstehen

Verteidigungsmechanismen

Vertrauen

Verwirklichung

Verzeihen

Verzicht

Vorgefühl

Vorliebe

Vorsatz

Vorsicht

Vorstellungsvermögen

Vorwürfe

Vorzüge

Voyeurismus

W

Wahr sein

Wahrheit

Wahrnehmung

Wandel

Wassermann-Zeitalter

Weibliches Prinzip

Weinen

Weisheit

Weissagung

Wert (persönlicher)

Werte, Wertsystem

Widerstand

Wiederauferstehung

Wiedergeburt

Willenskraft

Wirklichkeit

Wissen

Wohlstand

Wollen

Wort, Macht der Worte

Wunden der Seele

Wunder

Wünsche

Wunschtraum

Wut

Z

Zeit

Ziel

Zorn

Zufall

Zufriedenheit

Zuhören

Zuneigung

Zurückweisung

Zusage

Zusammenbruch

Zuversicht

Zwänge

Zwanghaftes Handeln

Zwangsvorstellung

Zweideutigkeit

Zweifel

Zwillingsseele

Schlusswort

Danksagungen

Ich danke Michelin St-Jacques für ihre große Geduld, Ausdauer und Sorgfalt, dank derer es mir gelang, dieses mehrjährige Projekt nun zu Ende zu bringen.

Außerdem danke ich den zahlreichen Teilnehmern der Höre-auf-Deinen-Körper-Kurse, die mir durch ihre zahlreichen Fragen aus allen Bereichen ermöglicht haben, meine Lehren immer klarer, logischer und einfacher zu gestalten.

Lise Bourbeau

Zuerst gilt mein Dank meinem Inneren Führer, der mich auf diesem langen Weg geleitet hat. Zu tiefstem Dank bin ich auch Lise Bourbeau verpflichtet, die mir durch ihr Vertrauen, ihr Werk und unsere einmalige Zusammenarbeit erlaubt hat, diesen großen Traum des Schreibens zu verwirklichen.

Für den zugesprochenen Mut, das große Interesse und den guten Rat danke ich all den Menschen, die mir nahe stehen, besonders meinem Mann Jean-Pierre, meinen Eltern, Kindern und Geschwistern, die mich alle während der drei-jährigen Arbeit an diesem Buch unterstützt haben.

Micheline St-Jacques

Zum Schluss möchten wir noch Odette Pelletier und Edith Paul für ihre ausgezeichnete Mitarbeit, ihre Korrekturen und ihren Rat danken. Sie halfen uns, die Definitionen dieses Werks so genau wie möglich zu halten.

Vorwort

Die Idee zu diesem Buch keimte Lise Bourbeau im Laufe ihrer Seminare, in denen sie sich bewusst wurde, dass viele Menschen nicht sie selbst sein konnten, da sie ihr Leben nach einer falschen Definition des Seins richteten, wie z. B. egoistisch zu sein, selbständig zu sein, frei zu sein, friedfertig zu sein, ruhig zu sein usw. Aus diesem Grund wollten wir versuchen diese Ebene des Seins und der persönlichen Entwicklung neu zu definieren und in einem Buch zusammenzufassen.

Micheline St-Jacques folgte der gesamten Ausbildung von Ecoute Ton Corps (das nach Lise Bourbeaus Hauptwerk „Höre auf Deinen Körper“ benannte Seminarzentrum im Quebec; A. d. Ü.). So konnte sie durch eigene Erfahrungen nachvollziehen, dass die auf der wahren Liebe basierenden Werkzeuge der Bewusstseinsöffnung ausgezeichnete Ergebnisse bringen. Für ihre eigene Persönlichkeitsarbeit stellte sie ein Register zusammen, um ihr die Arbeit zu erleichtern. Je kompletter dieser Katalog wurde, desto klarer wurde ihr auch, dass er auch anderen Menschen auf ihrem persönlichen Lebensweg helfen konnte. Also wandte sie sich mit ihrer Idee an Lise Bourbeau, und sie beschlossen gemeinsam, dieses Buch zu verfassen.

Wir wünschen uns von ganzem Herzen, dass die in diesem Buch übermittelte Botschaft möglichst vielen Menschen helfen wird, Ihr Leben zu meistern.

Einleitung

Dieses Werk hat sich zum Ziel gesetzt, den Lesern neue Möglichkeiten vorzuschlagen, ihr Bewusstsein zu öffnen und Antworten auf Fragen des Seins, Tuns und Habens zu bieten. Es sollen hier also keineswegs große Theorien zur Selbsterkenntnis ausgearbeitet werden, da so manches Kapitel allein schon Stoff zu einem ganzen Buch liefern könnte.

Viele Definitionen unterscheiden sich von denen eines herkömmlichen Wörterbuchs. Unsere Interpretation soll vielmehr aufzeigen, wie wir uns selbst besser kennen lernen und so sein zu können, wie wir wirklich sind. Das führt uns schließlich zum eigentlichen Ziel, uns selbst in unserem täglichen Leben annehmen und lieben zu können. Zugleich kann dieses Buch aber auch Menschen in schwierigen Situationen helfen, ihr inneres Potential zu entdecken und zu entwickeln, um glücklicher zu sein.

Da bestimmte Themen sich überschneiden oder zusammenhängen, haben wir versucht, durch Querverweise auf andere Stichwörter unnötige Wiederholungen zu vermeiden. GROSS GESCHRIEBENE Wörter1 laden also dazu ein eine genauere Definition unter diesem Stichwort nachzulesen und tiefer in die Thematik einzudringen. Es ist jedoch sinnvoll, uns selbst vorher genau zu überlegen, nach welcher Definition wir suchen, bevor wir sie lesen. Wenn wir die Maskulinform verwenden, so dann lediglich, um den Stil zu erleichtern. Auch duzen wir den Leser wie in allen früheren Büchern Lise Bourbeaus auch. Außerdem wirst Du feststellen, dass wichtige Begriffe wie Liebe, Akzeptierung, Verzeihen, Verantwortung, Intelligenz und die Macht unseres inneren Gottes in mehreren Definitionen wiederkehren. Diese Wiederholungen sind absichtlich, da unser Ich sich oft so gegen diese Begriffe sträubt, dass wir sie uns häufig und jahrelang wiederholen sollten.

Andere Themen wiederum, bei denen es sich nicht wirklich um Werkzeuge der Persönlichkeitsentfaltung handelt, wie z. B. die Aura, die Astralebene oder die Chakren, haben wir aufgenommen, um andere Themen umfassend behandeln zu können und nicht auf externe Quellen verweisen zu müssen. Dies ist natürlich nicht immer möglich. Themen wie Liebe, Gefühle, Abhängigkeit, Sexualität, Gewicht, Ernährung, Verzeihen, der Spiegelansatz oder die Entschlüsselung von Krankheiten und Wunden der Seele sind außerordentlich komplex, wenn auch unumgänglich. In diesem Fall verweisen wir auf Sekundärliteratur oder raten unseren Lesern sich auch an Fachleute zu wenden, um Probleme zu klären und ihre Ursprünge zu entschlüsseln.

Es liegt einzig und allein an uns selbst, uns anderen Quellen zu öffnen und uns neuer Werkzeuge zu bedienen, um unsere Lebensqualität zu verbessern. Oft versuchen Menschen, ihr ganzes Leben mit immer denselben Haltungen, Verhaltensweisen und Meinungen zu bewältigen, die längst überholt, unbefriedigend und manchmal sogar schädlich sind. Sie sind vergleichbar mit Leuten, die eine Arbeit mit veralteten Geräten verrichten wollen. Scheuen wir denn in unserem Alltag davor zurück, unzeitgemäßes Werkzeug durch neues zu ersetzen, das uns das Leben erleichtert? Verwenden wir unseren Waschtrog heute noch immer, da wir davon überzeugt sind, dass er uns früher wertvolle Dienste leistete, oder überlassen wir diese Arbeit einer Waschmaschine, um uns währenddessen wichtigeren Dingen zuwenden zu können? Das Leben ändert sich ständig! Für den Menschen ist eine wirkliche Entwicklung nur durch Selbsterkenntnis und wahres Bewusstsein möglich, die aus den Erfahrungen des Lebens erwachsen.

Oft entdecken wir neue Methoden selbst, indem wir uns plötzlich eines gewissen Umstands bewusst werden oder über ein bestimmtes Thema lesen. Lernen wir uns besser selbst kennen und lieben, sind wir zunehmend in der Lage auf Hilfe unseres inneren Führers zurückzugreifen.

Je mehr Geld, materielle Güter, Ehren, Diplome usw. viele Menschen besitzen, desto mehr wollen sie. Ihr ganzes Leben ist darauf ausgerichtet, die Dinge zu finden, die ihrem Glück zu fehlen scheinen. Wozu dient jedoch all dieses „Haben“, wenn das Herz im Unglück erstickt? Leidet ein Mensch, gewinnen seine Gefühle die Oberhand und seine Gesundheit wird unweigerlich in Mitleidenschaft gezogen. Unsere Seele strebt jedoch danach, sich all unserer Möglichkeiten zu bedienen, um auf unserem spirituellen Weg vorwärts zu kommen und das GÖTTLICHE zu entdecken, das in und um uns existiert. Doch ist uns nur in den seltensten Fällen klar, was nun genau unsere Heilung bewirkt oder aber verhindert und uns krank oder unglücklich macht. Wahrer Wandel und eine wirkliche Heilung wird durch verschiedene Dinge zugleich wirkt. Die hier behandelten Werkzeuge sollen Dir helfen, bewusster zu leben und zu körperlichem und psychischem Wohlbefinden zu gelangen.

In schwierigen und unerwarteten Situationen scheint unser ganzes Leben aus den Fugen geraten zu sein. Wir finden das ungerecht und wir weigern uns, unsere Erfahrungen zu akzeptieren, da unsere Gefühle uns in solchen Situationen völlig aus dem Gleichgewicht bringen. Folglich sehen wir in diesem Augenblick auch keine Lösung für unser Problem. Der Hauptgrund für unsere Schwierigkeiten liegt darin, dass wir immer alles unter Kontrolle haben möchten. Wir wollen noch nicht wahrhaben, dass alles, was uns widerfährt, Teil der Erfahrungen ist, die notwendig für unsere Entwicklung sind. Wagen wir uns ganz auf unseren INNEREN GOTT zu verlassen? Leider verharren wir oft lieber in Formen der Reaktion als in unserer inneren Mitte, die unser Leben problemlos meistert.

Oft sind bestimmte Verhaltensmuster nicht leicht zu erkennen, da wir unsere Reaktionen für völlig normal halten und annehmen, dass dies auch für unsere Mitmenschen gilt. Dem ist aber ganz und gar nicht so. Jeder Mensch ist einzigartig und hat ganz spezifische Lektionen in diesem Leben zu lernen, auch wenn wir alle dasselbe Ziel, die Rückkehr ins Licht anstreben. Doch führen unzählige verschiedene Wege zu diesem Ziel, von denen einige in diesem Buch behandelt werden.

Ausgeglichene Menschen werden versuchen, nicht auf Probleme zu reagieren, sondern sich auf sie einzustellen. Sie sagen sich: „Diese Situation ist nicht zufällig in mein Leben getreten. Ich habe sicher etwas Wichtiges dabei zu lernen.“ Die Lösung zu allen Problemen liegt bereits in unserem Inneren. Es genügt also, uns mit unser inneren Kraft in Einklang zu bringen und uns unseres besten Werkzeugs, unseres Körpers in all seinen Dimensionen - der körperlichen, emotionalen und geistigen – zu bedienen, um unsere wirklichen Bedürfnisse zu erkennen. Folglich tragen alle Ereignisse unseres Lebens ebenso zu unserem spirituellen Erwachen bei wie unser gesamtes Umfeld. Die Erfahrungen, die uns am schwierigsten erscheinen entpuppen sich so als die besten Mittel, uns unseren inneren Reichtums bewusst zu werden, auch wenn es nicht immer leicht ist, diesen Umstand zu akzeptieren.

Unser innerer Gott, unser „Überbewusstsein“ schickt uns immer Botschaften, wenn unsere Geisteshaltung uns schadet. Dazu gehören nicht nur unsere Gefühle, sondern auch Unzufriedenheit, Krankheit, Energiemangel, Gewichtsprobleme, Unfälle, der Hang zu Drogen oder Alkohol, Mangel oder Überschuss an Schlaf oder Ernährung usw. Wir sollten dankbar für solche Situationen sein, da sie keineswegs dem Zufall zuzuschreiben sind. Unser innerer Gott versucht uns zu helfen. Hören wir auf ihn!

Da jeder Mensch aber einzigartig und höchst komplex ist und über sein eigenes psychisches Gepäck an Erfahrungen verfügt, kann ein und dieselbe Situation völlig verschiedene Ursachen haben. So kann eine bestimmte Krankheit bei dem einen ein Zeichen dafür sein, dass seine Geisteshaltung ihn krank macht, bei anderen geht die gleiche Krankheit von einer übernommenen, ja „geerbten“ Überzeugung aus, die in mehreren Generationen verankert ist. Manchen erscheinen solche Lektionen als unüberwindbare Barrieren in ihrem Lebensplan. Gehen wir in diesem Buch auf die tiefen Gründe ein, so vor allem, um Licht auf bedeutende Zusammenhänge zu werfen. Es geht hier jedoch in erster Linie darum, uns bestimmte Haltungen und Verhaltensweisen bewusst zu machen und zu hinterfragen, Mittel anzubieten und Aktionen zu setzen, um uns selbst besser annehmen zu können.

Zugleich bedarf es einer gewissen Feinfühligkeit, um festzustellen, was wir wirklich beim Lesen einer Thematik empfinden. Gib Acht, nicht all die Dinge abzutun und zu ignorieren, die Dich stören oder bestimmte Reaktionen in Dir hervorrufen – auch wenn es sich dabei um scheinbare Indifferenz handelt! Denn vielleicht bergen gerade diese Themen wichtige Schlüssel, die Dir in der Folge helfen können, Dich selbst näher kennen zu lernen und Deine persönlichen und sozialen Beziehungen zu verbessern. In dieser Hinsicht dürfen wir nie vergessen, dass alle Konflikte mit Mitmenschen eigentlich nichts weiter als ein Spiegel unsere eigenen inneren Konflikte sind. Alles, was uns widerfährt, hat seinen Grund!

Sind wir unzufrieden mit unserem Leben oder scheint uns nichts gelingen zu wollen, so sind dies ideale Augenblicke, unsere Denkmuster, Überzeugungen und Verhaltensweisen zu revidieren und neue Methoden auszuprobieren. Dies kann unseren Lebensbedingungen nur zuträglich sein und uns glücklicher werden lassen. Wir haben viel aus neuen Erfahrungen zu lernen. Dabei ist es fast nebensächlich, ob es sich dabei nun um ein Dilemma, Ängste, Schwierigkeiten, Unwohlsein, Zweifel, Krankheit oder generelle Unzufriedenheit handelt. Wichtig ist vielmehr unser Blick nach Innen, um festzustellen, was wir wirklich empfinden, um die notwendigen Änderungen vornehmen und den diversen Situationen anders als früher begegnen zu können. Das ist ein bedeutender Schritt auf dem Weg der Selbstentfaltung. Dieser Führer des Seins bietet viele praktische Tipps dafür.

Um einen bleibenden Wandel zu erzielen und neue Verhaltensmuster wirklich integrieren zu können, sollten sie mindestens drei Monate lang experimentiert werden. Während dieser Zeit wirst Du sehen, ob sie einen positiven Einfluss auf Dein Leben haben. Manchmal dauert es sogar noch länger, bis der Wandel auch auf die Ebene der Zellen durchdringt. Bist Du nicht mit den Ergebnissen zufrieden, so versuche es mit einem anderen verhalten. In jedem Fall tragen all diese Experimente zu Deinem inneren Wandel bei. Überstürze aber nicht die einzelnen Schritte. Das schadet meist mehr als es nützt. Die Dinge allzu schnell zu erledigen, zeugen davon, alles kontrollieren zu wollen. KONTROLLE erzeugt jedoch Widerstand. Es ist, als ob wir zu schnell in ein Kaufhaus gehen möchten und die automatischen Türen sich nicht sofort öffnen. Erst in der Folge wird uns klar, dass es genügt, natürlich auf die Tür zuzugehen, damit sie sich widerstandslos und ohne unser Zutun öffnet.

Von all den angeführten Wegen und Mitteln ist der wichtigste Schritt jedoch sicherlich die Akzeptierung der Dinge. Nur so ist ein wirklicher Wandel möglich. Alle Erfahrungen unseres Lebens anzunehmen und uns selbst als spirituelle Wesen zu erkennen, die diese menschlichen Erfahrungen in einer stofflichen Welt erleben, ist wohl der elementarste Schritt zur bedingungslosen Liebe. So wie alles Leben vom Licht angezogen wird, so wünschen auch wir dorthin zurückzukehren. Das beste Mittel dazu ist eben diese BEDINGUNGSLOSE LIEBE. Lieben heißt aber auch, sich in all unseren Erfahrungen zu akzeptieren, wenn diese in den Dienst der Eigen- und Nächstenliebe gestellt werden. Sträuben wir uns dagegen und weigern uns, unsere VERANTWORTUNG zu übernehmen und uns selbst zu lieben, so kommt es zu verschiedenen Schwierigkeiten, die dieser Widerstand in unserem Leben nach sich zieht.

In diesem Buch wird oft von Wertsystemen und Überzeugungen die Rede sein, da sie den Ursprung zahlreicher Probleme darstellen. Folglich ist es nicht unbedingt nötig, alles intellektuell zu analysieren. Auch der Umstand, alles um jeden Preis begreifen zu wollen, kann einem geistigen Wertsystem entspringen, welches wir uns in der Vergangenheit angeeignet haben und das sich von Mensch zu Mensch unterscheidet. Für manche ist es oft ein befreiender und erlösender Gedanke, dass wir uns keineswegs mit unserem Verstand erklären müssen, wie, wann und weshalb es zu bestimmten Situationen kommt. Es genügt, zu akzeptieren und anzuerkennen, dass uns eine bestimmte Verantwortung zukommt und all unsere Erfahrungen Teil unserer persönlichen Entwicklung sind. Wir haben den Weg bedingungsloser Annahme eingeschlagen.

Daher sind die Themen der AKZEPTIERUNG, des VERANTWORTUNGSBEWUSSTSEINS, VERZEIHENS und des LOSLASSENS so überaus wichtig für zahlreiche Bereiche unseres Lebens. Deshalb sollten gerade diese Kapitel immer wieder nachgelesen werden. So wie ein Bild für tausend Worte stehen kann, so solltest Du Dir auch immer wieder die Tafel der LIEBE im Anhang immer wieder vor Augen führen. Sie ermöglicht Dir auf einen Blick, zu Dir selbst zu finden und in Dein Herz zurückzukehren.

Dieser Führer des Seins wird Dir eine besondere Hilfe sein, wenn Du Dich der Dekodierungsmethode der Überzeugungen bedienst, wie sie in Höre auf Deinen besten Freund, auf Deinen Körper aufgezeigt wird. Hast Du eine solche Überzeugung – wie z. B. „Ich hindere mich daran, FREI zu sein, weil ich Angst habe, als EGOIST abgestempelt zu werden – entschlüsselt, so ist es wichtig, die Definition dieser Worte nachzulesen. Sehr wahrscheinlich hast Du eine falsche Vorstellung von diesen Begriffen, was zu dieser ÜBERZEUGUNG geführt hat.

Unser größter Wunsch ist es, Dir durch dieses Buch zu helfen, Deine Lebensqualität zu verbessern. Verstehst Du es als Standardwerk für den Alltag, wird Dein Lebensweg bald zu größerer Erfüllung führen. Wir wünschen Dir von ganzem Herzen, dass es Dir zu einem wichtigen Werkzeug wird, welches Dir hilft, das Tor des Herzens zu öffnen und Dein inneres Licht zu finden.

Verliere nie aus den Augen, dass dieses Buch nur dann positive Auswirkungen auf Dein Leben haben wird, wenn Du es in die Tat umsetzt. Es genügt ja auch nicht, ein Kochbuch zu lesen, sondern die Rezepte wollen in schmackhafte Gerichte verwandelt werden. So ist es auch hier: Ergebnisse gibt es nur, wenn Du Aktionen setzt.

VIEL SPASS BEIM LESEN!

1 Anm. d. Übers.: Manchmal kommen sie auch in anderen, verwandten Wortformen vor, auf die nicht eigens verwiesen wird, z. B. REAGIEREN siehe REAKTION; VERANTWORTLICH siehe VERANTWORTUNGSBEWUSSTSEIN.

A

Abhängigkeit (Affektive)

Affektive Abhängigkeit geht auf Liebesmangel in der Kindheit zurück. Das Kind bekommt nicht die gewünschte ZUNEIGUNG des Elternteils des anderen Geschlechts und meint selbst daran schuld bzw. nicht liebenswert genug zu sein, um diese Aufmerksamkeit zu verdienen. Es beschließt, ein Verhalten anzunehmen, das ihm nicht wirklich entspricht. Entweder will es diesem Elternteil um jeden Preis gefallen oder es begehrt auf und setzt alles daran, dem Bild des braven Kindes zu widersprechen. Es findet einen physischen Ersatz wie Süßigkeiten oder Videospiele, die ihm die Illusion vermitteln, die Leere zu füllen, die das mangelnde SELBSTWERTGEFÜHL verursacht. Als Erwachsener suchen solche Menschen die Liebe weiterhin in ihrer Umwelt und können auch in KÖRPERLICHE ABHÄNGIGKEIT verfallen. In Wirklichkeit handelt es sich aber um einen schweren Mangel an EIGENLIEBE und SELBSTVERTRAUEN.

Solche Menschen sind in der Regel überempfindlich, haben hohe Erwartungen, viele Emotionen und Ängste. Natürlich fürchten sie auch diejenigen zu verlieren, die sie lieben. Das führt zwangsläufig zu EIFERSUCHT. Das Gefühl der Leere suchen sie zu überkommen, indem sie ständig mit anderen zusammen sind. Abhängige Menschen leiden sehr, wenn ihnen nicht die gewünschte Aufmerksamkeit zuteil wird. Das gilt besonders für ihren Partner. Es ist jedoch unmöglich, ständig umsorgt zu werden. Auch wenn es so wäre, zögen sie nur vorübergehende Befriedigung daraus, denn es muss immer wieder von vorn begonnen werden.

Während die einen von der Anwesenheit und Aufmerksamkeit ihrer Mitmenschen abhängen, brauchen andere Komplimente oder Anerkennung, um das Gefühl zu haben, geliebt zu werden. Manche können keinen eigenständigen Entschluss fassen, ohne zuvor das ausdrücklich Einverständnis oder die Meinung ihres Partners einzuholen. Sie sind aber sehr frustriert, wenn jener ihre Ansicht nicht teilt. Manche Menschen können nicht leben, ohne sich nützlich zu fühlen oder zum Glück ihrer Mitmenschen beizutragen. Sie können nicht glücklich sein, wenn ihr Partner es nicht auch ist.

Abhängigkeit in der Partnerschaft ist immer gegenseitig. Auch wenn nur einer von beiden abhängig erscheint, so hängt der andere doch in gewisser Hinsicht von dessen Abhängigkeit ab. Es gehört zu den klassischen Machtspielchen, eine solche Abhängigkeit zu unterhalten. Das Gefühl der Macht, das wir jedoch aus der Überzeugung gewinnen, der andere könne nicht ohne uns überleben, ist reine Illusion und dient allein unserem ICH.

Hängt das Glück vom anderen ab, ist die emotionale Last viel zu groß und wird auf Dauer unerträglich. Für eine eigenständige und harmonische PARTNERSCHAFT müssen wir uns des wichtigsten Mittels bedienen, das uns zur Verfügung steht: der offenen KOMMUNIKATION. Dazu müssen wir versuchen, weder uns, noch den anderen zu kritisieren oder zu verurteilen. Wir sollten einander unsere verschiedenen Ansichten und Gefühle mitteilen und nach Mitteln suchen, uns gegenseitig zu helfen. Dazu müssen wir lernen, ZUZUHÖREN, zu AKZEPTIEREN und den anderen zu ACHTEN. Sind die beiden Partner in der Lage, die Wünsche und Bedürfnisse des anderen anzuerkennen, werden sie auch immer weniger voneinander abhängen.

Meinst Du, von der Liebe anderer abhängig zu sein, so solltest Du Dir zunächst das Recht dazu zugestehen. Verurteile Dich nicht dafür und lasse Dir Zeit, langsam eigenständig zu werden. Tief in unserem Inneren verankerte Verhaltensweisen können nicht von heute auf morgen überwunden werden. Das bedarf großer Nachsicht und LIEBE. Akzeptiere und schätze den WERT Deines Wesens und nicht Deiner Aktionen. Erkenne Deine Vorzüge, Talente und Möglichkeiten.

Du kannst damit beginnen, ein paar Dinge alleine zu tun, die Dir Spaß machen. Du musst nicht immer in Begleitung anderer sein, um spazieren zu gehen oder ein Seminar zu besuchen. Du bist auch durchaus in der Lage dazu, eigenständig Entscheidungen zu treffen, ohne vorher die Meinung oder den Segen anderer einholen zu müssen. Du solltest natürlich auch nicht gleich ins andere Extrem verfallen und niemanden mehr um Hilfe BITTEN wollen. Es geht ja nicht darum UNABHÄNGIG, sondern EIGENSTÄNDIG zu werden.

Zur Befriedigung unserer Liebesbedürfnisse gehört es auch, uns selbst trösten oder uns die nötige Aufmerksamkeit und Unterstützung zukommen lassen zu können. Lerne auf Deine Geschmäcker, WÜNSCHE und BEDÜRFNISSE zu hören. Wobei fühlst Du Dich glücklich? Du bist einzigartig auf dieser Welt. Schenke Dir selbst, was Du vorher von anderen bekommen wolltest. Das kann ebenso intensiv sein und Freude bereiten, wie wenn ein geliebter Mensch Dich damit überrascht. Ist unser Liebesbedürfnis befriedigt, sind wir nicht mehr so sehr auf die Zustimmung und Liebe anderer angewiesen. Unsere essentiellen Bedürfnisse nach Zärtlichkeit, Anerkennung und Liebe werden von ganz alleine, auch ohne unser Zutun befriedigt werden. Auf dieses Thema gehe ich ausführlicher im Buch Heile die Wunden deiner Seele ein.

Abhängigkeit (körperliche)

Zwanghaftes Bedürfnis, bestimmte Substanzen zu sich zu nehmen oder sich auf eine bestimmte Weise zu verhalten, um psychisches Unwohlsein zu überwinden. Man kann abhängig sein von Alkohol, Tabak, Drogen, Zucker, Medikamenten, Kaffee, bestimmten Nahrungsmitteln, Sex, Sport, Fernsehen, Musik, Lesen, Einkaufen, Spielen usw. Hängt unser Glück von solchen äußeren Mitteln ab, so ruft unsere Seele nach EIGENLIEBE. Alles, was uns widerfährt, ist ein Spiegel unseres Innenlebens. Auch eine körperliche Abhängigkeit ist dazu da, damit wir etwas aus ihr lernen. Sie ist ein deutliches Zeichen AFFEKTIVER ABHÄNGIGKEIT.

Zuerst heißt es, eine Unterscheidung zwischen WÜNSCHEN und Abhängigkeit zu treffen. Vielleicht fragst Du Dich auch, ob das Glas Wein, das Du täglich trinkst, bereits eine Form der Abhängigkeit oder eher eine GEWOHNHEIT ist. Versuche eine Woche lang keinen Wein mehr zu trinken und beobachte, ob Dir das Schwierigkeiten bereitet oder Du darunter leidest. Ist das nicht der Fall, so handelt sich um eine Gewohnheit oder Annehmlichkeit. Musst Du Dich kontrollieren, um nicht doch nachzugeben, und denkst Du immer wieder daran, so ist es tatsächlich eine Abhängigkeit.

Der Grad einer Abhängigkeit wird an zwei Faktoren gemessen: Welches Leid verursacht das Ausbleiben und welchen Schaden verursacht die Abhängigkeit? Offensichtlich ist Drogenabhängigkeit schädlicher als die Abhängigkeit von Lektüre. Je mehr ein Mensch am Mangel einer Sache leidet, desto mehr hängt er davon ab, und desto lauter ist der Hilferuf seiner Seele.

Behauptest Du von Dir, in keiner Hinsicht abhängig zu sein, so solltest Du zuerst überprüfen, ob Du Dich nicht kontrollierst oder zurückhältst. Denn auch das ist eine Form der Abhängigkeit. Beobachte Deine Haltung anderen gegenüber. Stört Dich ihre Abhängigkeit? Versuchst Du sie zum Aufhören zu bewegen oder kritisierst Du sie innerlich? Dies ist ein ziemlich sicheres Zeichen dafür, dass Du Dich selbst kontrollierst. Vermeidet jemand Zucker aus freien Stücken und nicht aus Selbstkontrolle, so ist es ihm völlig egal, wie viel Zucker andere essen. Sind bestimmte Exzesse bei Dir eher zeitlich bedingt und hören nach ein paar Tagen oder Wochen wieder auf, so handelt es sich eher um ZWANGHAFTES HANDELN.

Jede körperliche Abhängigkeit weist uns auf eine Abhängigkeit im Bereich der Liebe hin. Wer dies nicht anerkennen will, will sich nicht eingestehen, die Kontrolle über einen Bereich seines Innenlebens verloren zu haben.

Es soll hier aber keineswegs darum gehen, unsere Abhängigkeit zu überwinden. Sie ist weder gut noch schlecht. Wir müssen lernen, sie zu akzeptieren und uns durch sie besser kennen zu lernen. Nur so werden wir sie wirklich MEISTERN können. Der wichtigste Schritt ist immer das AKZEPTIEREN. Es hat keinen Sinn unsere Abhängigkeit mit allen Mitteln kontrollieren zu wollen und uns zu verurteilen, wenn es uns nicht gelingt. Wir sind auf dieser Welt, um uns weiterzuentwickeln. Es geht uns nicht schlecht, weil wir abhängig sind. Eine akzeptierte Abhängigkeit stellt kein Hindernis für unsere Entwicklung mehr dar. Im Gegenteil, sie hilft uns zu affektiver EIGENSTÄNDIGKEIT, da wir sie allein durch die Akzeptierung schwinden lassen. Nur so sind wir imstande uns oder abhängigen Mitmenschen das nötige Mitgefühl zuteil werden zu lassen. Ja, eine Abhängigkeit zu akzeptieren führt zur FREIHEIT.

Abreagieren (sich)

Spannungen, Zwänge, Instinkte, Aggressionen, ein Übermaß an Wut, Angriffslust oder auch Übermut und ENTHUSIASMUS zum Ausdruck bringen. Wir können uns dieser übermäßigen Energie entledigen, indem wir herumalbern, Sport betreiben, schreien oder sie auf irgendeine andere Weise abreagieren. Begehen wir dadurch keine bedauernswerten Handlungen, bei denen wir oder andere zu Schaden kommen, so ist dieser Mechanismus durchaus positiv, da er Körper, Geist und Gefühlswelt wieder ins Gleichgewicht bringt.

Menschen, die dabei jedoch jegliche KONTROLLE über sich verlieren, haben sich zu lange zurückgehalten und gezäumt. Sind wir imstande, in der GEGENWART zu leben, so bringen wir unsere Anliegen auch unmittelbar zum Ausdruck und pflegen eine möglichst direkte KOMMUNIKATION. Reagieren wir uns ab, indem wir anderen unsere Probleme erzählen, so kann das nur gewinnbringend sein, wenn wir dabei wirklich nach Lösungen suchen und niemanden anklagen. Andernfalls ist es eine sinnlose Energievergeudung. Wir stoßen dadurch nicht nur unsere Mitmenschen ab, sondern nähren auch das Problem selbst.

Abschwören

Siehe LEUGNEN.

Absicht

Vorbedachter Entschluss. In der Regel verfolgen all unsere Handlungen und Worte eine gewisse Absicht. Die meisten Menschen setzen jedoch Aktionen, um geliebt zu werden, anstatt zu lieben oder ganz einfach sie selbst zu sein. Stellen wir uns zwei Schwestern vor, die ihrem Bruder einen Dienst erweisen. Während die eine ihm einfach und ohne jegliche ERWARTUNGEN helfen will, weil sie ihn gern hat, tut es die andere, weil sie von ihrem Bruder geliebt oder gelobt werden will oder fürchtet, zurückgewiesen zu werden, wenn sie sich weigert, ihm zu helfen. Sie erwartet also eine Gegenleistung oder Anerkennung.

Auch unsere Absichten sind dem GESETZ VON URSACHE UND WIRKUNG unterworfen, welches von einer höheren INTELLIGENZ gesteuert wird. Wir ernten je nach Absicht und BEWEGGRÜNDEN. Steht hinter einer Tat eine reine und ehrliche Absicht, so kommt diese Energie von anderen wieder in dieser Form zu uns zurück, auch wenn das Ergebnis unserer Handlung nicht unbedingt unseren Wünschen entspricht. Im vorherigen Beispiel hätte eine identische Handlung beider Schwestern also andere Auswirkungen und Folgen, da ihnen unterschiedliche Absichten zugrunde lagen. Während die erste irgendwann von jemandem Hilfe aus Liebe „zurück“ bekommen würde, erhielte die zweite einen Hilfsdienst aus Angst oder Verpflichtung, vor allem jedoch verbunden mit bestimmten Erwartungen. Eine solche Lebenshaltung ruft zahlreiche EMOTIONEN hervor. Wir sollten also versuchen, uns den Absichten hinter unseren Taten und Worten bewusster zu werden. Heißt es nicht „Die gute Absicht zählt“? Sie ist der Keim jeder Ernte.

Manchmal bezeichnet das Wort „Absicht“ auch einen großen Wunsch, der sich später einmal verwirklichen soll. So können wir z. B. die Absicht haben, uns eines Tages eine andere Arbeit zu suchen, uns gesünder zu ernähren, aufhören zu rauchen, unseren Nächsten zu sagen, wie gern wir sie haben usw. Die Absicht ist schon ein wichtiger Schritt zur Handlung, doch sollten wir überprüfen, was uns wirklich daran hindert, schon jetzt zur Tat zu schreiten. Ist es eher ANGST oder VORSICHT? Es gibt nämlich auch unbewusste Absichten, die stärker als bewusste sein und jene „sabotieren“ können. Sie lähmen jene, indem sie sie z. B. auf später verschieben.

Nehmen wir das Beispiel eines Arztes, der sich gerne auf einen Bauernhof zurückziehen und seinen Beruf an den Nagel hängen möchte. Dennoch stellen sich diesem Herzenswunsch die verschiedensten Hindernisse in den Weg. Bei näherem Hinsehen wird er bemerken, dass der Wunsch, seiner Frau und seinen Eltern Freude zu bereiten stärker ist als seine Absicht, auf seine eigenen Bedürfnisse zu hören. In Wirklichkeit wird er von der Angst, zu missfallen oder verurteilt zu werden, beherrscht. Es ist also höchste Zeit, dass wir uns unserer wahren Absichten bewusst werden. Das kann sehr viel Stress und Angst vermeiden, die durch DILEMMA und Widerstreit zweier entgegengesetzter Absichten entstehen.

Absolut

„Absolut“ bedeutet nichts anderes als „uneingeschränkt“. Sprechen wir also vom Absoluten, so meinen wir eine Welt, die jenseits aller menschlicher Grenzer liegt. Eine solche Welt kann nur gefühlt, nicht aber bewiesen werden. Hier ist alles möglich und kennt keine Grenzen.

Dies sollte uns jedoch keineswegs dazu verführen unsere STOFFLICHE WELT zugunsten des Absoluten zu missachten. Beide Welten sind wirklich, doch ist uns das Absolute nur dann zugänglich, wenn wir uns selbst MEISTERN.

Abtreibung

Künstlicher Schwangerschaftsabbruch. Wird eine Frau schwanger, ohne es geplant oder gewünscht zu haben, so muss sie sich zuerst darüber klar werden, dass sie über all die nötigen Ressourcen verfügt, sich um diese SEELE, die zur Welt kommen will, zu kümmern – auch wenn ihr das im Augenblick noch nicht bewusst ist. Hat sie das Gefühl dieser Situation nicht gewachsen zu sein, so muss sie sich zunächst ihrer ABSICHTEN bewusst zu werden. So wird sie auch die ÄNGSTE und GRENZEN erkennen, die in jenem Moment ihre Wahl einer Abtreibung zu rechtfertigen suchen.

Entscheidet sie sich dennoch für eine Abtreibung, so sollte sie sich das Recht zu diesen Ängsten zugestehen, um sich nachher keine VORWÜRFE zu machen. Trotzdem sollte sie sich des Umstands bewusst sein, dass die ZURÜCKWEISUNG dieser Seele nach dem GESETZ VON URSACHE UND WIRKUNG eines Tages Folgen nach sich ziehen wird, die sich nach ihren BEWEGGRÜNDEN richten. Entscheidet eine Frau sich also für eine Abtreibung, weil sie nicht bereit ist sich festzulegen oder frei sein will, so wird sie eines Tages eine ähnliche Zurückweisung von einem Menschen erfahren, dem auch seine Freiheit wichtiger ist und der sich nicht binden will. Akzeptiert die betroffene Frau dieses Prinzip, wird sie auch die Folgen ihrer Entscheidung gelassener zu tragen wissen. In jedem Fall ist es jedoch wichtig Kontakt, mit dieser Seele aufzunehmen und ihr unsere Grenzen und Ängste mitzuteilen. Die Eltern dieses werdenden Kindes sollten die jeweiligen Entscheidungen akzeptieren, um in der Folge nicht zu sehr an SCHULDGEFÜHLEN und Trauer zu leiden, die die Seele daran hindern, ihrerseits Frieden zu finden. Ganz gleich, welche Gründe eine Abtreibung bedingen, wir sollten nie aus den Augen verlieren, dass jeder Mensch seine Entscheidungen nach freiem Willen treffen kann, da er allein die Konsequenzen seines Handelns zu tragen hat. Wir nennen das VERANTWORTUNGSBEWUSSTSEIN.

Schließlich sei noch anzumerken, dass eine Abtreibung auch einen Schnitt im Paar vollzieht. Wollen die beiden Partner die Beziehung weiterführen, so sollten sie dies auf einer neuen Grundlage tun. Niemand hat das Recht, über andere zu urteilen. Eine Abtreibung zu akzeptieren, auch wenn wir nicht alle Gründe verstandesmäßig erfassen können, ist ein ausgezeichnetes Mittel MITGEFÜHL und AKZEPTIEREN zu lernen.

Abwertung

Herabsetzen, erniedrigen, diffamieren, den tatsächlichen Wert aberkennen und nicht schätzen. Werten wir uns selbst ab, so VERGLEICHEN, KRITISIEREN und URTEILEN wir über uns, statt uns zu AKZEPTIEREN. Wir sollten uns fragen: „Wurde ich schon einmal besser, weil ich mich abwertete? Konnte ich dadurch schon Probleme lösen? Fühlte ich mich dadurch besser in meiner Haut? Schätze und liebe ich mich dadurch mehr?“ Uns selbst oder andere zu bemängeln, ist keinesfalls konstruktiv. Doch kann es uns helfen, uns selbst besser zu beobachten, kennen zu lernen und unseren wahren, persönlichen WERT zu entdecken.

Setzt Du Dich durch Deine DEMÜTIGKEIT herab? Menschen, die sich bestimmten Aufgaben nicht gewachsen sehen, müssen erkennen, dass all diejenigen, die sie BEWUNDERN, weil sie dazu imstande sind, in Wirklichkeit nur über andere Erfahrungen, Kenntnisse und Qualifikationen verfügen. Sie sind weder besser noch schlechter. Vielleicht denken jene dasselbe in anderen Bereichen. Da Demütigung noch niemandem geholfen hat, sollten wir schon heute damit beginnen, uns als Mensch mit all unseren Stärken und Schwächen zu akzeptieren. Ist dies Dein Fall, solltest Du Dir zur Gewohnheit machen, Dir mindestens 10 Komplimente am Tag zu machen.

Achtung

Respekt, Anerkennung und Rücksicht auf andere. Oft handelt es sich auch um die Einhaltung von Regeln und den Respekt einer gewissen Autorität. Blinder GEHORSAM hingegen ignoriert oft das Wesen der „Hörigen“ und beruht auf der Vorstellung von GUT UND BÖSE. Das gilt vor allem für Erwachsene, die ihre Autorität aufgrund ihrer Machtposition auszuspielen versuchen und vorgeben, Respekt zu fordern. Eine solche Haltung stößt gerade bei den NEUEN Indigo-Kindern auf heftigen Widerstand, die wissen, dass niemand Respekt verlangen, sondern ihn nur verdienen kann. Erwachsene verdienen ihn aber nur, wenn sie sich als achtbare Menschen erweisen, die sich auch selbst achten.