Die Seelenweg-Säulen, die Statuen und der Altar,
der Ring, die Harfe und das Tafl-Orakel
Bücher von Harry Eilenstein:
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Herstellung und Verlag: Books on Demand GmbH, Norderstedt
ISBN: 9783752819861
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Der Begriff „Hochsitz“ ist die altnordische Bezeichnung für den Thron einer Gottheit, einer Seherin, eines Magiers oder eines Fürsten.
Die „Seelenweg-Säulen“ sind ein Teil des symbolischen Jenseits-Tores, das aus diesen beiden Säulen und einem Querbalken besteht.
Der Hochsitz steht oft vor diesen beiden Seelenweg-Säulen.
Der Hochsitz wurde meistens „öndvegi“ genannt. Das Wort „önd“ geht auf das germanische „and“ zurück, das „entgegen, gegenüber“ bedeutet und mit dem deutschen „anders“ und dem lateinischen „ante, anti“ verwandt ist. Daher wird in der Regel für den Hochsitz die wörtliche Übersetzung „Platz gegenüber dem Eingang“ angegeben.
Der Begriff „öndvegi“ kann jedoch auch noch auf mehrere andere Weisen gedeutet werden, da „önd“ auch die Bedeutung „Vorderes“, „Vorhaus“, „Gang“, „Ente“ sowie „Atem“ und „Seele“ haben kann und „vegi“ entweder ein „Weg“, die „Ehre“ oder ein „Hebel“ ist. Es ergeben sich somit die folgenden 18 Kombinationsmöglichkeiten:
Vorder-Weg Vorder-Ehre Vorder-Hebel |
Gang-Weg Gang-Ehre Gang-Hebel |
Atem-Weg Atem-Ehre Atem-Hebel |
Vorhaus-Weg Vorhaus-Ehre Vorhaus-Hebel |
Enten-Weg Enten-Ehre Enten-Hebel |
Seelen-Weg Seelen-Ehre Seelen- Hebel |
Von diesen Möglichkeiten ergeben die Kombinationen mit dem Wort „Hebel“ als Bezeichnung des Hochsitzes offenbar wenig Sinn, sodaß noch 12 Möglichkeiten bleiben. Auch die vier Kombinationen „Gang-Weg“, „Gang-Ehre“, „Vorhaus-Weg“ und „Vorhaus-Ehre“ kann man als die ursprüngliche Bedeutung von „öndvegi“ ausschließen, da kein Zusammenhang mit dem Hochsitz erkennbar ist.
Es bleiben somit noch acht Möglichkeiten übrig:
Vorder-Weg Vorder-Ehre |
Enten-Weg Enten-Ehre |
Atem-Weg Atem-Ehre |
Seelen-Weg Seelen-Ehre |
Der „Vorder-Weg“ könnte der „vordere Platz“, d.h. der „erste Platz“ sein, was als Bezeichnung für einen Thron schlüssig wäre.
Die „Vorder-Ehre“ ist als Bezeichnung eines Platzes nicht allzu plausibel, auch wenn der Sitzplatz gemeint ist, mit dem die größte Ehre verbunden ist.
Die Ente ergäbe in diesem Zusammenhang nur einen Sinn, wenn sie bei den Germanen der typische Seelenvogel gewesen wäre (was jedoch der Schwan gewesen ist), da der Hochsitz dann der „Ort, zu dem die Seelenvögel der Ahnen kommen“ sein könnte. Es heißt jedoch „Enten-Weg“ und „Enten-Ehre“ und nicht „Schwanen-Weg“ oder „Schwanen-Ehre“, sodaß man diese beiden Möglichkeiten einigermaßen sicher ausschließen kann.
Somit bleiben noch die vier Möglichkeiten „Atem-Weg“, „Atem-Ehre“, „Seelen-Weg“ und „Seelen-Ehre“.
Der Atem, das Leben und die Seele sind im Germanischen eng miteinander verbunden – wer atmet, lebt und es ist eine Seele im Körper. Dieser naheliegende Zusammenhang findet sich auch in sehr vielen anderen Kulturen – in der Bibel werden z.B. alle drei als „ruach“ bezeichnet.
Ein großer Teil der spirituellen und magischen Dinge und Tätigkeiten wurde im Germanischen daher durch das Wort „and“ für „Atem, Leben, Seele“ umschrieben. „Öndvegi“ könnte daher auch „Weg des Atems, des Lebens und der Seele“ bedeuten, was diesen Sitzplatz als mit den Göttern und den Ahnen verbunden kennzeichnen würde, was ausgesprochen gut zu dem Sitz der Seherinnen und Seher passen würde, die von diesem Stuhl aus eine Verbindung zum Jenseits haben.
Es bleiben nun die drei Deutungen „Platz gegenüber dem Eingang“, „Platz, der die größte Ehre verleiht“ und „Weg der Seelen“ übrig. Die letzte dieser Deutungen trifft die praktische Bedeutung des Hochsitzes am besten und hat auch den Vorteil, daß man das Wort „veg“, das „Weg“ bedeutet, nicht zu „Sitzplatz“ umdeuten muß.
Die Übersetzung von „öndvegi“ mit „Seelen-Weg“ ist somit die wahrscheinlichste.
Für diese Deutung spricht schließlich noch, daß auch der Begriff „öndvegis-säti“, also „öndvegi-Sitz“ bekannt ist, der nur dann einen Sinn ergibt, wenn „vegi“ nicht ebenfalls „Sitz“ bedeutet, da sich sonst ein „önd-Sitz-Sitz“ ergäbe. Die Übersetzung „Sitz vor dem Seelenweg“ für „öndvegis-säti“ ist hingegen sehr schlüssig.
Möglicherweise ist die Ente einst ebenfalls als Seelenvogel aufgefaßt worden, auch wenn ansonsten der Schwan diese Rolle innehat. In dem Wort „öndvegis“ wäre „Önd“ dann sowohl die abstrakt aufgefaßte „Seele“ als auch der konkrete Seelenvogel in der Gestalt einer „Ente“.
Es gibt vier Fachbegriffe, die mit „öndvegi“ zusammengesetzt worden sind:
öndvegis-madr | = Mann auf dem Hochsitz |
öndvegis-höldr | = Mann auf dem Hochsitz |
konungs öndvegi | = Königs-Hochsitz |
öndvegis-sula | = Hochsitz-Pfosten, Hochsitz-Säulen |
Ein wichtiges Element des Hochsitzes war der Pfosten oder die beiden Säulen, die ein Teil des Hochsitzes waren oder hinter ihm stand.
Diese einzelne Säule ist vermutlich mit dem Weltenbaum identisch gewesen, der der Weg zwischen den beiden Welten (Diesseits und Jenseits) ist. Es wäre daher denkbar, daß der Hochsitz seinen Namen „Weg der Seelen“ von dieser Säule übernommen hat, die der Weg der Seelen zwischen dem Diesseits und dem Jenseits ist.
Das Paar von Säulen bildet mit dem Querbalken über ihm ein Tor, das in das Jenseits führt – die Symbolik ist dieselbe: entweder der Weg in das Jenseits oder das Tor zum Jenseits.
Die Seherinnen setzten sich vermutlich vor diese eine Säule bzw. vor diese beiden Säulen, um den Kontakt zu den Göttern und Ahnen im Jenseits zu erhalten.
Eine am konkreten Aussehen des „Thrones“ orientierte Bezeichnung des Hochsitzes ist „ha-stoll“, was „hoher Stuhl“ bedeutet.
ha-stoll | = hoher Stuhl |
ha-seti | = Hochsitz, Ehrenplatz |
hasetis-madr | = Mann auf dem Hochsitz/Ehrenplatz |
Dieser Platz wurde auch „Stuhl des Weisen“ genannt, womit offenbar der Sitz eines Sehers gemeint ist. Der bekannteste dieser Seher-Hochsitze ist Odins „Hlidskjalf“, was „Tor auf der Insel“ bedeutet und diesen Sitz als das Jenseitstor auf der Jenseitsinsel „Walaskialf“ („Toteninsel“) bezeichnet, was genau zu der Bezeichnung der beiden Säulen hinter diesem Sitz als „Weg der Seelen“ paßt.
thular-stoll | = „Stuhl des Weisen“ |
hlid-skjalf | = „Tür-Insel“ = Jenseitstor auf der Jenseitsinsel = Odins Sehersitz |
Die Inthronisierung eines Fürsten bestand im Wesentlichen darin, daß er sich auf den Hochsitz seines Vaters setzte. Bevor er dies tat, trank er den Erinnerungs-Met für seinen Vater, was der Rest eines Rituales sein könnte, durch den er um den Segen seines Vaters bat, d.h. bei dem er wie beim Utiseta (siehe „Utiseta“ in Band 50) in das Jenseits reiste, um dort von seinem Vater Rat und Hilfe zu erhalten.
Dieses Ritual wäre dann eine der wesentlichen Anwendungen dieses „Sitzes des Weisen“ vor den beiden „Seelenweg-Säulen“ in der Halle der König, Fürsten, Jarle und wohl auch der einfachen Bauern.
Die erste Handlung des Thronfolgers ist es, den Kontakt zu seinem toten Vater mithilfe des „Seelenweges“ aufzunehmen, sodaß der Thronfolger anschließend mit Berechtigung auf dem „Seelenweg-Sitz“ Platz nehmen kann, da er tatsächlich mithilfe des „Seelenweges“ den Kontakt zu seinem toten Vater im Jenseits aufgenommen hat und daher nun mit dem Rat und Schutz seines Vaters versehen von dem „Seelenweg-Sitz“ aus über sein Reich oder seine Grafschaft herrschen kann.
stol-setning | = auf den Stuhl-setzen = Inthronisierung |
stol-settr | = auf den Stuhl gesetzt = inthronisiert |
Die beiden Sitzplätze neben dem Hochsitz des König waren die Ehrenplätze, auf denen meistens die Frau des Fürsten, sein wichtigster Gefolgsmann und manchmal auch ein wichtiger Gast saß.
tignar-stol | = Ehren-Stuhl = Ehrenplatz neben dem König |
Der Hochsitz ist der meist etwas erhöhte Stuhl des Fürsten vor der einzelnen Säule, die den Weltenbaum als Verbindung in das Jenseits darstellt, oder vor den beiden Säulen, die das Tor in das Jenseits darstellen.
Auf diesem Hochsitz darf man nur sitzen, wenn man auch die Verbindung in das Jenseits (in der Regel zu dem eigenen verstorbenen Vater) hergestellt hat. Die Ahnen beraten und schützen denjenigen ihrer Nachkommen, der auf diesem „Thron“ sitzt.
Über einige Götter wird berichtet, daß auch sie auf Hochsitzen Platz nahmen. Vermutlich sind diese Götter-Hochsitze die Vorbilder für die Fürsten-Hochsitze.
Da frug Gangleri: „Was tat Allvater, nachdem Asgard gebaut war?“
Har antwortete: „Zuvörderst setzte er Herrscher ein, denen er gebot, mit ihm über das Schicksal der Leute zu entscheiden und die Herrschaft über die Asen-Stätte zu übernehmen. Das war an dem Orte, der Idavöllur („Werkstatt“) heißt und der in der Mitte der Stätte liegt.
Ihr erstes Geschäft war, einen Tempel zu errichten, in dem ihre Hochsitze standen – zwölf an der Zahl zusätzlich zu dem, der dort für Allvater stand. Es ist das beste und größte Gebäude auf der Erde – es scheint sowohl außen als auch innen aus lauter Gold zu bestehen. Diese Stätte nennt man Gladsheim („Glücksheim“).“
Der bekannteste Götter-Hochsitz ist Odins Seher-Sitz „Hlidskjalf“, dessen Name „(Jenseits-)Tor auf der (Jenseits-)Insel“ bedeutet. Von diesem Sitz aus überschaut Odin alle Welten – was eine Umdeutung des Blickes in das Jenseits ist.
In der Burg ist ein Ort, der Hlidskialf heißt, und wenn Odin sich da auf den Hochsitz setzt, so übersieht er alle Welten und aller Menschen Tun und weiß alle Dinge, die da geschehen.
An einer Stelle in der Edda wird der Ort, an dem sich Odins Seher-Thron Hlidskialf befindet, näher beschrieben:
Da ist ferner ein großer Saal, der Valaskialf („Toteninsel“) heißt: das ist Odins Saal. Ihn schufen die Götter und deckten ihn mit schierem Silber.
In diesem Saal ist der Hochsitz, der Hlidskialf („Insel-Tor“) heißt, und wenn Allvater auf diesem Hochsitz sitzt, so übersieht er die ganze Welt.
Da sah Loki, daß die Asen nicht weit von ihm waren, denn Odin hatte von Hlidskialfs Höhe aus seinen Aufenthalt erspäht.
Der Mächtige, der auf Hlidskialf sitzt (Odin),
sagte ihnen, was er wollte,
an dem Ort, an dem die Heere des furchtlosen
Harekr niedergemacht wurden.
Odin spähte von Hlidskialfs Sitz
Und blickte den in die Ferne Reisenden nach.
Die „in die Ferne Reisenden“ sind die drei Asen Heimdall, Loki und Bragi.
Manchmal teilte Odin diesen Seher-Sitz auch mit seiner Frau Frigg, von der aus dem Lied „Lokasenna“ bekannt ist, daß sie alle Dinge weiß, d.h. daß sie eine Seherin ist.
Odin und Frigg saßen auf Hlidskialf und überschauten die Welt.
Die beiden Raben und die beiden Wolfsköpfe an dem kleinen, nur 15,5mm hohen silbernen Stuhl aus Lejre, der ehemaligen dänischen Hauptstadt in der Nähe des heutigen Kopenhagen kennzeichnen ihn als Odins Hlidskialf. Es hat allerdings den Anschein, als ob eine Frau auf ihm sitzen würde – vielleicht seine Frau Frigg oder eine Seherin oder Odin in Frauenkleidern.
Zumindestens bei einer Gelegenheit saß auch der Gott Freyr auf diesem Seher-Thron:
Freyr, der Sohn Niörds, hatte sich einst auf Hlidskialf gesetzt und überschaute alle Welten.
Diese Begebenheit wird auch in „Gylfis Vision“ berichtet:
Eines Tages war Freyr auf Hlidskialf gegangen und sah über alle Welten. Als er nach Norden blickte, sah er in einem Gehege ein großes und schönes Haus. Zu diesem Hause ging ein Mädchen, und als sie die Hände erhob, um die Türe zu öffnen, da leuchteten von ihren Händen Luft und Wasser, und alle Welten strahlten von ihr wieder.
„Geirröd“ ist der ehemalige Göttervaters Tyr als der Riesenkönig im Jenseits. Als (ehemaliger) Göttervater besaß auch Tyr-Geirröd einen Hochsitz.
Godmund wurde zu dem königlichen Palast geleitet, in dem König Geirröd auf seinem Thron saß.
„Godmund“ („Gotteshand“) ist ein Beiname des ehemaligen Göttervaters Tyr. Er wird in dieser Saga als ein von Geirröd unterworfener König angesehen. Ursprünglich war er jedoch der Sohn des Tyr-Geirröd, dessen Position er auch am Ende der Saga einnimmt (siehe „Godmund“ in Band 5).
An dieser Stelle wird ein Teil des Inthronisierungs-Brauches beschrieben:
Godmund saß auf einer Stufe vor dem Hochsitz gegenüber dem König, denn es war üblich, daß sich der Sohn des Königs nicht auf den Hochsitz setzte bevor er den Titel seines Vaters übernommen und für ihn den Met getrunken hatte.
Der Riese Hymir ist der Vater des Tyr – d.h. Hymir ist der alte, am Abend gestorbene Tyr als Riesenkönig im Jenseits und Tyr ist der wiedergeborene, junge Göttervater am Morgen.
Im Hymir-Lied wird die Säule in der Halle des Hymir beschrieben, die vermutlich die Weltenbaum-Säule hinter dem Sitz des Hymir ist.
„Du siehst sie sitzen an des Saales Ende,
So bangen sie, daß die Säule sie birgt.“
Die Säule zersprang durch des Riesen Blick,
Und entzweigebrochen sah man den Balken.
Gol, Norwegen
Eine der Säulen in der norwegischen Stabkirche von Gol gibt vermutlich einen guten Eindruck einer solchen Hochsitz-Säule wie der in der Halle des Hymir wieder. Vermutlich ist das Gesicht auf dieser Säule ursprünglich der ehemalige Göttervater Tyr – später dann das Gesicht des Thor (siehe „Tyr“ in Band 3).
Die folgende Szene ist eine drastisch-ironische Umdeutung des Hochsitzes des Geirröd, neben dem normalerweise seine beiden Töchter saßen – also der ehemalige Göttervater Tyr mit seinen beiden Frauen (vermutlich Freya und Fulla).
Als Thor und Odin um 500 n.Chr. den Gott Tyr, der bis dahin der Göttervater gewesen war, absetzten, wurden alle Tyr-Mythen umgedeutet und die Einzelteile dieser Mythen in die Mythen des Thor und des Odin eingebaut.
Als Thor dann zu Geirröd kam, wurden die Gefährten zunächst zu ihrer Unterhaltung in den Ziegenstall gebracht, wo sich ein Stuhl für Thor befand, auf den er sich dann setzte.
Dann bemerkte er, daß sich der Stuhl unter ihm aufwärts zu der Decke bewegte. Da stieß er Grids Stab gegen die Dachbalken und drückte den Stuhl wieder hart nach unten. Da gab es ein lautes Krachen und es folgte ein lautes Geschrei. Unter dem Stuhl hatten Geirröds Töchter Gjalp und Greip gewartet, deren Rückgrat Thor nun zerbrochen hatte.
In der Baldur-Mythe wird gesagt, daß Baldur im Jenseits auf dem Ehrenplatz sitzt. Damit ist vermutlich einer der beiden Sitzplätze neben dem Hochsitz der Hel gemeint. Es ist allerdings auch denkbar, daß Baldur die Nachfolge des Tyr als Jenseitskönig angetreten hat und selber auf dem Hochsitz in der Halle der Hel sitzt.
Da ritt Hermod dahin, bis er an das Hel-Gitter kam: da sprang er vom Pferd und gürtete es fester, stieg wieder auf und gab ihm die Sporen: da setzte der Hengst so mächtig über das Gitter, daß er es nirgends berührte. Da ritt Hermod auf die Halle zu, stieg vom Pferd und trat in die Halle.
Da sah er seinen Bruder Baldur auf dem Ehrenplatze sitzen. Hermod blieb dort die Nacht über.
In einigen Texten wird über „sitzende Götterstatuen“ berichtet. Man wird vermutlich davon ausgehen können, daß diese Götter nicht auf Schemeln, sondern auf Hochsitzen gesessen haben werden.
Diese „sitzenden Götter“ sind:
Einzeln betrachtet, sind dies (zu den Göttinnen siehe das nächsten Kapitel):
Als „sitzende Götter“ treten also nur die Götter auf, die auch mehr oder weniger deutlich Götterväter und Götterkönige sind – es fehlt jedoch Heimdall, der ebenfalls zu dieser Gruppe gehört. Von Odin, Thor und Freyr ist ihr „Sitzen auf dem Hochsitz“ auch aus ihren Mythen bekannt.
Es sind sechs Statuetten des Gottes Freyr gefunden worden, auf denen er jedoch im halben Lotussitz auf der Erde sitzt und nicht auf einem Hochsitz.
Insgesamt sind die folgenden „Götter auf einem Hochsitz“ bekannt:
Götter auf einem Hochsitz | ||
25x ein Gott | 10x Odin | (6x) Odin: Hlidkialf, Sehersitz (2x) sitzender Odin (2x) Freyr auf Odins Hlidskialf |
6x Tyr | (2x) Tyr-Geirröd auf Hochsitz (1x) Tyr-Godmund auf Hochsitz (1x) Tyr-Säule (1x) Hochsitz-Säule des Tyr-Hymir (1x) sitzende Statue des Tyr-Jomali |
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5x Thor | (5x) sitzende Thor-Statue | |
3x Freyr | (2x) Freyr auf Odins Hlidskialf (1x) sitzende Freyr-Statue |
|
1x Baldur | (1x) Hochsitz des Baldur (unsicher) |
Anscheinend sitzt nur der Göttervater auf einem Hochsitz – analog den Fürsten auf ihren Hochsitzen.
Als Göttervater erscheint der ehemalige Göttervater Tyr, der neue Göttervater Odin, der zu Baldur umgedeutete Sonnengott Tyr, sowie die beiden Götter Thor und Freyr, die zusammen mit Odin die drei „Herren“ des schwedischen Haupttempels in Uppsala gewesen sind.
Zumindestens Odins Hochsitz Hlidskialf ist auch ein Seher-Sitz, von dem aus man die gesamte Welt überblicken kann.
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Während es 25 Hinweise oder Beschreibungen von Hochsitzen der Götter gibt, sind nur halb soviele, d.h. 13 Teststellen zu den Hochsitzen der Göttinnen bekannt.
In diesem Lied wird von einem Thing an der Quelle der Norne Urd („Hel-Quelle“) unter dem Weltenbaum berichtet:
Odin:
„Zeit ist's zu reden vom Rednerstuhl.
An dem Brunnen Urdas
Saß ich und schwieg, saß ich und dachte
Und merkte der Männer Reden.“
Die Norne Urd ist eine Aspekt der Jenseitsgöttin Freya (siehe „Urd“ in Band 30). Vermutlich saß Odins auf dem Hochsitz der Urd.
Dasselbe Motiv erscheint auch in diesem Lied, in dem zusätzlich noch gesagt wird, daß der „Nornen-Stuhl“ ein Visions-Stuhl ist und somit dem Seher-Sitz „Hlidskialf“ des Odin gleicht.
Auf der Nornen Stuhl / saß ich neun Tage.
Den „Goldsitz“ der Riesin Gunnlöd in ihrem Hügelgrab-Jenseits wird man als einen Göttinnen-Hochsitz ansehen können, da Gunnlöd einer der vielen Namen der Jenseitsgöttin Freya als Norne, Wiederzeugungs-Geliebte und Walküre ist.
Gunnlöd gab mir
auf ihrem goldenen Sitz
einen Schluck des kostbaren Mets.
Die Umschreibung des Hochsitzes als „Goldstuhl“ findet sich auch in diesem Lied:
Brinhild sitzt in der Waberlohe, mitten in ihres Vaters Land.
Sie setzt sich zurück in dem Goldstuhl und lächelt unterm Linnen:
„Wer reitet in die Waberloh, der soll sein der Meine!“
Brinhild sitzt im goldenen Stuhl, dieses schöne Weib:
Sie zieht Sjurd aus andern Landen sich zur Sorgenzeit.
Odin und Frigg saßen auf Hlidskialf und überschauten die Welt.
Hedin verbrachte den Winter zuhause in Serkland. Es wird erzählt, daß Hedin einmal mit seinem Gefolge zur Jagd ausritt. Er fand sich alleine auf einer Lichtung wieder. Er sah eine Frau auf einem Sitz in der Lichtung, die hoch und schön anzusehen war. Er frug nach ihrem Namen und sie nannte sich Gondul.
Freya nennt sich hier „Gondul“, was im Darradar-Lied der Name einer Walküre ist und „Zauberstab“ („Gandr-wal“) bedeutet. Freya erscheint in dieser Geschichte in der Funktion einer Walküre, die einen Kampf anfacht.
Später trifft Hedin Freya-Gondul noch ein zweitesmal:
Und als er auf die Lichtung trat, sah er dort Gondul auf ihrem Stuhl sitzen. Sie tauschten freundliche Grüße aus. Hedin erzählte ihr seine Taten.
In dieser Saga begegnet Halfdan, nachdem er ein Riesen-Paar getötet hat, in der Höhle der getöteten Riesen einer „Frau auf einem Stuhl“:
Als Halfdan dies vollbracht hatte, ging in die Höhle und fand eine Seitenhöhle. Dort saß eine Frau auf einem Stuhl. Ihr Haar war um einen Stuhl-Pfosten mit einem geschnitzten Gesicht gebunden.
Die „Frau in der Höhle auf einem Stuhl“ ist die Jenseitsgöttin Freya in der Grabkammer eines Hügelgrabes, wo sie sich mit dem Toten vereint, damit er dann von ihr wiedergeboren werden kann.
Die Seherinnen banden recht wahrscheinlich ihr Haar um den Pfosten des Seherinnen-Stuhles, wenn sie in das Jenseits blickten. Freya wird hier also auch als Seherin aufgefaßt.
Ein ganz ähnliches „Stuhl und Haar“-Motiv findet sich auch in dieser Saga über die Göttin-Riesin Grid, die auch Thor seinen Stab gegeben hat:
Da ergriff Grid Illugi bei seinen Haaren und band ihn an ein Stuhlbein und mit ihrer anderen Hand setzte sie sehr hart und stechend ein blitzendes Messer an seinen Kopf, aber Illugi lag ruhig und ohne Angst.
Da sprach Grid voller Wut: „Hör mir zu, elender Kerl! Glaubst Du, daß ich es hinnehmen werde, daß Du meine Tochter verführst? Nein!“ sagte sie, „Du wirst dafür Deinen Tod erhalten!“
Da sagte Illugi: „Mein Herz schlägt nicht stärker bei Deinen Worten, denn wenn ich in Deine Höhle gekommen bin, dann hat die Norne Urd das so gewollt. Und kein Mensch stirbt mehr als einmal – deshalb fürchte ich mich nicht vor Deinen Drohungen.“
Auf diese Worte hin warf Grid ihn wieder nieder. Er entkam ihrem Stuhlbein und war sehr froh darüber.
Jomali ist der Name des baltisch-finnischen Göttervaters. Da es sich hier um eine Wikinger-Saga handelt, wird die Beschreibung des Jomali-Tempels wahrscheinlich weitgehend den Vorstellungen der Wikinger über ihre eigenen Tempel entsprechen.
Auch in dieser Saga findet sich eine gefangene Frau, deren Haare an einen Stuhl gebunden worden sind. Diese Frau ist die Schwester des Königs Godmund, der die Sagen-Variante des ehemaligen Göttervaters Tyr ist. Diese Frau ist daher die Jenseitsgöttin (siehe „Inzest“ in Band 51).
Die geheime Kammer, in der sie sich befindet, ist ursprünglich vermutlich ein Hügelgrab gewesen. Dazu paßt auch die steinerne Tür vor ihrer Kammer.
Sie kamen dorthin, wo Jomali saß. Sie nahmen ihm seine goldene Krone, in die zwölf Edelsteine eingelassen worden waren, und eine Kette, die dreihundert Mark wert war, und von seinen Knien nahmen sie einen silbernen Kelch, der so groß war, daß ihn selbst vier Männer nicht leeren konnten. Er war voller rotem Gold. Aber der wertvolle Baldachin, der über Jomali hing, war mehr wert als die Ladung von drei der reichsten Schiffe, die das Mittelmeer befuhren. Dies alles nahmen sie für sich selber.
Dann fanden sie einen geheimen Seitenraum in dem Tempel. Vor ihm war eine Steintür, der stark befestigt worden war, und zu deren Aufbrechen sie einen ganzen Tag benötigten, bevor sie hineingehen konnten.
Dort saß eine Frau auf einem Stuhl. Sie hatten noch nie eine schönere Frau gesehen. Ihr Haar, das so schön wie gedroschenes Stroh oder Goldfäden war, war an die Pfosten gebunden worden. Um ihre Hüfte lag ein eisernes Band, das fest verschlossen war.
In den Sagas wird über einige sitzende Göttinnen-Statuen berichtet:
Insgesamt finden sich Hinweise auf die folgenden Göttinnen-Hochsitze:
Göttinnen auf einem Hochsitz | ||||
13x Göttin | 6x Freya-Göttinnen | 2x Frigg | (1x) (1x) |
sitzende Frigg-Statue Frigg zusammen mit Odin auf dessen Sehersitz Hlidskjalf |
1x Freya | (1x) | sitzende Freya-Statue | ||
1x Gunnlöd | (1x) | goldener Sitz der Gunnlöd im Hügelgrab-Jenseits | ||
1x Brünhild | (1x) | goldener Sitz der Walküre Brünhild in der Waberlohe | ||
1x Hild | (1x) | Stuhl der Hild in Höhle; ihr Haar ist an einen Stuhl-Pfosten gebunden, in den ein Gesicht geschnitzt ist |
||
2x Urd | (1x) (1x) |
Rednerstuhl am Urd-Brunnen Visions-Stuhl der Nornen |
||
2x Thorgerdr | (1x) (1x) |
sitzende Thorgerdr-Statue sitzende Göttinnen-Statue (Thorgerdr?) |
||
1x Irpa | (1x) | sitzende Irpa-Statue | ||
1x Grid | (1x) | die Riesin Grid bindet Illugis Haare an ein Stuhlbein | ||
1x Jenseitsgöttin | (1x) | die Jenseitsgöttin ist im Tempel in einer geheimen Kammer (Hügelgrab) mit ihrem Haar an einen Stuhl gebunden worden |
Insbesondere die Jenseitsgöttin (Freya, Frigg, Urd, Grid) scheint auf einem (goldenen) Hochsitz in der Unterwelt (Waberlohe, Hügelgrab) gesessen zu haben (10 von 13 Textstellen).
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Die Seherinnen haben bei ihren Visionen anscheinend oft auf einem Hochsitz gesessen.
Die Walküre Sigdrifa sagt über die Orte, an denen Runen geritzt worden sind, die folgenden Verse:
Auf dem Schilde stehen sie vor dem scheinenden Gott,
Auf Arwakrs Ohr und Alswidrs Huf,
Auf dem Rad, das da rollt unter Rögnirs Wagen,
Auf Sleipnirs Zähnen, auf des Schlittens Bändern.
Diese Strophe beschreibt den ehemaligen Sonnengott-Göttervater Tyr auf seinem von zwei Rossen gezogenen Streitwagen. Aus den beiden Rossen wurde später Odins achtbeiniges „Doppelpferd“ Sleipnir.
Auf des Bären Tatze, auf Bragis Zunge,
Auf den Klauen des Wolfs und den Krallen des Adlers,
Auf blutigen Schwingen, auf der Brücke Kopf,
Auf des Lösenden Hand und des Lindernden Spur.
Auf Gold und Glas, auf dem Glück der Menschen,
In Wein und Würze, auf der Wala Sitz,
Auf Gungnirs Spitze und Granis Brust,
Auf dem Nagel der Norne und der Nachteule Schnabel.
Offenbar befanden sich auf den Hochsitz-Pfosten der Seherinnen („Wala“) manchmal Runen-Inschriften.
In dieser Saga wird ausführlich über eine Seherin bei der Arbeit berichtet. Zu den Vorbereitungen für ihre Visionen gehörte auch die Herrichtung eines Seherinnen-Sitzes.
Nachdem der größte Teil des nächsten Tages vorüber war, wurden die Dinge für sie vorbereitet, die sie für die Durchführung ihres Zaubers benötigte.
… … …
Die Frauen formten nun einen Ring um Thorbjorg, die auf das Gerüst stieg und sich auf den Sitz, der für ihren Zauber bereitet worden war, setzte.
Ich wuchs in meines Vaters Haus an einem Ort, der Gräning genannt wurde, auf. Mein Vater war recht wohlhabend und führte einen großzügigen Haushalt.
Zu dieser Zeit zogen Seherinnen, die Prophetinnen genannt wurden, im Land umher und sagten den Leuten ihre Zukunft. Zu diesem Zweck luden die Leute sie in ihre Häuser ein und bereiteten Feste für sie und gaben ihnen Geschenke, wenn sie fortgingen.
Auch mein Vater hielt es so. Sie kamen in der Begleitung von Männern um mir mein Schicksal vorherzusagen. Ich lag in meiner Wiege und sie sollten nun mein Schicksal vorhersagen. Über mir brannten zwei Kerzen. Sie sprachen zu mir und sagten, daß ich sehr glücklich sein werde, größer als meine anderen Vorfahren oder die Söhne der Anführer in dem Land und sie sagten, daß alles entsprechend meinem Wyrd (Urd, Schicksal) geschehen werde.
Die jüngste der Nornen dachte, daß sie im Vergleich zu den beiden anderen nicht genug wertgeschätzt würde, da sie nicht nach solchen Prophezeiungen gefragt wurde und die beiden anderen daher höher geachtet wurden. Es waren auch einige grobe Männer dort, die sie von ihrem Sitz stießen, sodaß sie zu Boden fiel.
Die jüngste Norne und vermutlich auch die anderen beiden Nornen, d.h. Seherinnen haben also auf einem Seherinnen-Sitz Platz genommen.
Dann ließen sie zwei Zauberinnen, Heid und Hamglom, herbeirufen und gaben ihnen Lohn dafür, daß sie über Fridthjof und seine Männer einen so gewaltigen Sturm herbeiriefen, daß er sie alle vernichten würde.
Da sangen die Zauberinnen ihre Zauberlieder und stiegen auf das Magie-Gerüst mit Zauberei und Anrufungen hinauf.
Als Fridthjof und seine Männer jedoch aus dem Sogn-Fjord hinausgefahren waren, brach ein heftiger Sturm und ein großes Gewitter über sie herein und die See wogte gewaltig.
Fridthjof und seine Männer gerieten durch diesen Zauber in einen Sturm, der tagelang anhielt, aber sie konnten sich schließlich retten, indem sie die beiden Zauberinnen töteten, die auf einem Wal reitend das Drachenschiff des Fridthjof verfolgten:
Dann warf er den Dreizack auf eine der Gestaltwandlerinnen und der Bug des Schiffes Ellide zerschlug den Rücken der anderen und beider Rücken ward zerbrochen. Der Wal jedoch tauchte hinab und schwamm davon und sie sahen ihn nie wieder. Da beruhigte sich das Wetter.
Der Tod der Zauberinnen auf dem Wal führte auch zu dem Tod der Zauberinnen an Land, die ihre Astralkörper ausgesandt hatten, um das Drachenschiff durch Stürme zu versenken:
Während die beiden Zauber-Frauen ihre Zaubersprüche sprachen, stürzten sie plötzlich von ihrem Magie-Gerüst herab und beide brachen sich ihren Nacken.
Frodi forderte sie (die Seherin Heid) auf, ihre Fähigkeiten zu benutzen und zu schauen, ob sie irgendetwas über die Jungen herausfinden könne. Er ließ ein großes Fest für sie veranstalten und ließ sie sich auf den Hochsitz setzen.
… … …
Danach sprang sie von der Seid-Plattform.
König Valdemar hatte eine Mutter mit dem Namen Gerda, die so alt und gebrechlich war, daß sie immer im Bett lag. Sie war wundersam geschickt als Seherin und es war Brauch, daß seine Mutter in der Jul-Zeit, wenn sich die Gäste in der Halle des Königs versammelt hatten, dort hinein getragen und auf den Hochsitz gesetzt wurde. Dort sagte sie alle Gefahren, die das Königreich bedrohten, und ähnliche Dinge voraus – jenachdem, welche Fragen man ihr stellte.
Königin Skuld hatte keine ihrer Zauberkünste benutzt, solange der Bär in den Reihen des Königs Hrolf gewesen war, und saß dort in ihrem schwarzen Zelt auf ihrem Seid-Stand.
sibernes Freya-Amulett
In Hagebyhöga in dem Bezirk Aska in Östergötland in Schweden ist ein 3,8cm hohes silbernes Amulett gefunden worden, das eine Göttin darstellt und um ca. 850 n.Chr. hergestellt worden ist.
Es sind mehrere Details erkennbar:
Es ist also wahrscheinlich eine Gebärende zu sehen, die eine Halskette trägt und in der Mitte eines Ringes abgebildet ist, wobei ihr Kopf über diesen Ring hinausragt, dessen Zentrum ungefähr ihr Schoß sein müßte. Möglicherweise sind dieser Ring und die Halskette der Frau derselbe Gegenstand, der zweimal dargestellt worden ist. Als Symbol für die Reise der Toten ins Jenseits könnte dieser Ring, der symbolisch gesehen mit Odins Draupnir identisch ist, auch die Reise der Seele der Neugeborenen ins Diesseits darstellen.
Dieser Ring wäre dann bei diesem Amulett nicht das „Totentor“ Walaskialf/Hlidskialf, sondern das „Lebenstor“. Dieses Tor mit dieser zweifachen Funktion entspricht den beiden Säulen mit dem sie oben verbindenden Dach in den Tempeln und hinter den Hochsitzen – sie wurden „öndvegis-sula“, d.h. „Seelen-Weg“ genannt, was genau der Deutung des Ringes um die Gebärende entspricht.
Aus der Hervorhebung des Ringes bei diesem Amulett ergibt sich, daß die Gebärende recht sicher die Göttin Freya ist, die mit ihrer goldenen Halskette Brisingamen abgebildet worden ist, die zumindestens hier als ein Halsreif aufgefaßt worden ist.
Seherinnensitz, Haithabu
Seherinnensitz, Haithabu
Diese silberne Skulptur ist 1,5cm hoch und stellt einen Sitz mit zwei Vögeln als Lehne dar. Das Loch unten an der Rücklehne wurde möglicherweise zur Befestigung einer Statuette benutzt – aber diese Deutung als „Steckverbindung“ ist unsicher.