STEFAN LIMMER
Reinigung
von Angst
und Schuld
Wie wir die
unheilsamen Muster
unserer Ahnen
und aus der Kindheit
auflösen
Inhalt
Liebe Leserin, lieber Leser,
Angst und Schuld – die ungleichen Geschwister
Ursprünge, Ursachen und Entstehung
Unsere Herkunftsfamilie, unser persönlicher Lebensweg und unsere Prägungen
Ängste und Schuldgefühle, die nach der Kindheit entstanden sind
Mit in dieses Leben gebrachte Ängste und Schuldgefühle
Aus der Ahnenreihe übernommene Ängste und Schuldgefühle
Übernommene Ängste und Werte aus verschiedenen Kollektivsystemen
Das Bewusstsein, das Unterbewusstsein, die Seele und unsere Persönlichkeit
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
Praxis
Angst und Schuld – Das Gift in unserem System
Angst und Schuld – die großen Blockierer
Reaktionsmuster auf Angst und Schuld
Entwicklung, Selbstliebe, Erkenntnis, Wahrheit und Größe
Praxis
Aspekte der Angst
Der ursprüngliche Sinn der Angst
Formen der Angst
Symptome der Angst
Praxis
Zu hohe Ansprüche an sich selbst
Aspekte der Schuld
Der ursprüngliche Sinn von Schuldgefühlen
Schuld und Gewissen
Formen der Schuld
Symptome der Schuld
Werte überprüfen, Schuld eliminieren und durch Verantwortung ersetzen
Zusammenhänge zwischen Angst und Schuld
Ich – Es – Über-Ich
Der Angst-Schuld-Schutzmechanismus
Die Selbstverteidigung des Egos
Der innere Konflikt zwischen Werten und Ängsten
Reinigung von Angst und Schuld
Die Praxis der Reinigung und Befreiung
Reinigung und Befreiung von der Angst und Schuld
Befreiung auf der Seelenebene
Reinigung von negativen Glaubenssätzen und Seelenverträgen
Reinigung der Aura und der Chakren
Befreiung der Polarität und der vier Elemente
Reinigung des Zellgedächtnisses
Befreiung des Herzens
Das Transformationsritual
Angst- und schuldfrei leben
Die Herausforderungen im Alltag
Die Atmung
Meditation, Entspannung und Zentrierung
Reinigung, Schutz und Pflege des energetischen Systems
Nachwort
Bücher und Adressen, die weiterhelfen
Bücher
CD
Adressen
Wichtiger Hinweis
Alle Audio-Dateien können Sie hier downloaden.
Liebe Leserin, lieber Leser,
wer kennt sie nicht – diese scheußlichen Gefühle von Angst und Schuld, die uns das Leben oft schwer machen und uns daran hindern, frei, unbeschwert und glücklich das zu tun, was wir gerne tun möchten. Nun liegt es in der Natur dieser beiden Gefühle, dass sie uns meist blockieren und hemmen. Manchmal hindern sie uns aber auch daran, unüberlegt in Gefahrensituationen zu kommen oder erneut Dinge zu tun, die wir bereits als falsch erlebt haben und wegen der wir negative Konsequenzen erfahren mussten.
Neben dieser Schutzfunktion – Angst sichert uns das Überleben und Schuld hindert uns daran, dieselben Fehler mehrmals zu machen – haben diese beiden Gefühle allerdings so gut wie keine positiven Aspekte.
Angst und Schuld sind zwei ungleiche Geschwister, die jeder von uns in sich trägt. Sie belasten und beschweren uns. Sie verzerren den Blick auf die Realität. Und viel zu oft steuern sie – meist unbewusst – unser Denken und Handeln und verhindern, dass wir kreativ, frei und kraftvoll die richtigen Entscheidungen für uns selbst und unser Leben treffen.
In den folgenden Kapiteln beleuchten wir vor allem drei Quellen von Schuld und Angst:
• unsere schmerzhaften Erfahrungen in der Kindheit, die uns das Gefühl gaben, nicht in Ordnung zu sein oder nicht zu genügen;
• übernommene Themen und Muster, vor allem aus dem Familiensystem, aber auch von Freunden, wichtigen Bezugspersonen, Religionen und gesellschaftlichen Gruppierungen;
• die lange Reihe unserer Ahnen und was wir von ihnen geerbt und übernommen haben.
Wir beschäftigen uns mit den Ängsten und Schuldgefühlen hier so, wie sie sich mir in Tausenden von Therapiesitzungen mit meinen Klienten immer wieder gezeigt haben. Auf theoretische Definitionen und Sichtweisen werden wir dabei weitgehend verzichten. Wir gehen also einen praxisbezogenen, für alle Menschen gangbaren Weg, auf dem wir lernen, wie wir uns effektiv und dauerhaft mithilfe schamanischer Übungen, Rituale und Meditationen von diesen oft so zerstörerischen und einschränkenden Gefühlen reinigen und befreien können und zu der uns innewohnenden Kraft und Größe finden.
Während Sie dieses Buch lesen, halten Sie bitte immer Zettel und Stift bereit und schreiben Sie sich alles auf, was Sie persönlich anspricht und wo Sie einen Bezug zu Ihren eigenen Angst- und Schuldgefühlen spüren. Ich empfehle Ihnen, dass Sie während der gesamten Zeit, in der Sie sich von Ihren Angst- und Schuldgefühlen befreien, ein Tagebuch führen, in dem Sie alles notieren, was Ihnen dazu in den Sinn kommt und was Ihnen bedeutsam erscheint. Das Schreiben ist ein wichtiger Aspekt im Reinigungs- und Befreiungsprozess von Ihren Ängsten und Schuldgefühlen.
• Durch die Tätigkeit des Schreibens handeln Sie im Hier und Jetzt.
• Sie verschaffen sich einen Überblick und gewinnen alleine dadurch schon etwas die Kontrolle über Ihre Gefühle zurück.
• Sie erkennen die Herkunft und Ursprünge Ihrer Gefühle und sehen, wie sich diese in Ihrem Leben auswirken.
• Ängste und Schuldgefühle sind dann nicht mehr abstrakt und diffus in Ihnen, sondern klar umrissen. Außerdem schaffen Sie durch das Schreiben eine gewisse Distanz zu ihnen, indem Sie sie in die sichtbare Welt auf das Papier »zerren«.
Nutzen Sie also dieses einfache Werkzeug und beginnen Sie am besten noch heute mit Ihren Aufzeichnungen.
Machen Sie auch unbedingt die Übungen und Rituale im Buch. Die besten Theorien helfen nichts, wenn wir nicht handeln und unsere Erkenntnisse umsetzen.
Jeder Mensch ist einzigartig und hat seine individuelle Geschichte. Überprüfen Sie deshalb immer, ob die im Buch beschriebenen Aspekte für Sie zutreffen. Machen Sie dazu die Übungen und entscheiden Sie dann, ob Sie in Resonanz damit gehen und ob sie etwas mit Ihnen zu tun haben.
Ich wünsche Ihnen von ganzem Herzen alles, alles Gute auf Ihrem Weg, sich von der Angst und Schuld, die Sie blockieren und einschränken, zu reinigen und zu befreien, so dass Sie innerlich frei werden und unbeschwert in Liebe zu sich selbst und der gesamten Schöpfung Ihr Leben meistern können.
Regensburg, im August 2017
Stefan Limmer
Angst und Schuld – die ungleichen Geschwister
Angst und Schuld wirken nur auf den ersten Blick so, als hätten sie nicht viel miteinander gemeinsam. Gehen wir etwas tiefer und betrachten die Strukturen dieser beiden Gefühle genauer, zeigen sich hinter der Fassade des Trennenden viele Verbindungen und Verflechtungen.
Wir werden uns in den folgenden Kapiteln die einzelnen Aspekte genauer anschauen, um zu verstehen, wo Angst und Schuld überhaupt herkommen, was ihre Anwesenheit mit uns macht, auf welchen Ebenen sie wirken und vor allem, wie wir uns dauerhaft davon reinigen und befreien können.
In der therapeutischen Praxis zeigt sich immer wieder, dass Angst- und Schuldthemen sehr oft miteinander verstrickt sind und sich gegenseitig verstärken. Ein Entkommen aus deren Fängen erscheint bei schwereren Formen zunächst fast nicht machbar. Wenden wir uns in so einem Fall nur der Angst oder nur der Schuld zu und vernachlässigen die Verbindungen zwischen den beiden, dann ist es oft unmöglich, eine dauerhafte und tiefgehende Lösung der damit verbundenen Probleme und Symptome zu erreichen. Eine Besserung tritt – wenn überhaupt – nur vorübergehend ein, und bald kehrt der alte Zustand wieder zurück. Angst- und Schuldgefühle sollten also immer gemeinsam betrachtet werden. Gerade die gleichzeitige Reinigung von beiden schafft ganzheitlich gesehen eine stabile Basis für ein Leben ohne diese belastenden Gefühle.
Ursprünge, Ursachen und Entstehung
Wie kommt es überhaupt dazu, dass wir Menschen solche Gefühle wie Angst und Schuld, die uns einschränken, belasten und die wir nicht mehr loswerden, entwickeln? Es wäre doch viel angenehmer, wenn wir davon verschont blieben und ohne diese Hindernisse unser Leben meistern könnten.
Physiologisch gesehen ist die Angst grundsätzlich eine sinnvolle Reaktion, die ursprünglich den Sinn hatte und immer noch hat, unser Überleben zu sichern und uns vor Schmerz, Verletzung und Tod zu bewahren. Kommen wir in eine bedrohliche Situation, laufen sofort eine Vielzahl von Reaktionen in unserem Körper ab, und wir bekommen Angst. Den genauen Mechanismus betrachten wir im Kapitel »Aspekte der Angst«.
Mit der Schuld verhält es sich etwas anders. Ob die Fähigkeit, Schuld zu empfinden, angeboren ist oder in der Kindheit erlernt wurde, darüber sind sich die Wissenschaftler noch nicht einig. Das Gefühl der Schuld setzt voraus, dass wir in uns eine moralische Instanz – unser Gewissen – haben und dass sich dieses Gewissen auf ein Wertesystem stützt. Erst durch den Verstoß gegen Werte machen wir uns vermeintlich schuldig und empfinden Schuldgefühle. Wenn daraus eine Reaktion erfolgt, die uns dazu bringt, Verantwortung zu übernehmen und dementsprechend zu handeln, dann ist auch dieser Mechanismus sinnvoll und Schuldgefühle setzen sich erst gar nicht in uns fest. Sinnvolle Werte ermöglichen das friedliche, konstruktive Zusammenleben von Menschen und geben einen sicheren Rahmen vor, in dem sich jeder seinen Neigungen entsprechend entwickeln kann. Weiteres hierzu erfahren Sie im Kapitel »Aspekte der Schuld«.
Nun bleibt es aber oft nicht bei den zum Überleben sinnvollen Angstreaktionen und den Schuldgefühlen, die sofort zur Übernahme von Verantwortung führen. Eine Vielzahl vermeintlich pathologischer Ängste begleiten uns, die nichts oder nur noch wenig mit dem Überleben zu tun haben, und oft sind wir geplagt von diffusen Schuldgefühlen, die in keinerlei Zusammenhang zu unseren eigenen Werten stehen.
Werfen wir zunächst einen Blick auf die zentralen Einflüsse, die uns zu dem Menschen gemacht haben, der wir jetzt gerade sind und die alle auch dazu beigetragen haben, dass wir Angst- und Schuldgefühle in uns tragen. In der folgenden Grafik sehen Sie ein Modell, das verschiedene Bereiche aufzeigt, die uns innerseelisch, unterbewusst und bewusst geprägt haben und prägen. Die Prägungen fanden bereits vorgeburtlich und während der Kindheit statt, wirken aber auch heute noch und haben unsere Ängste, unser Gewissen und unsere Schuldgefühle mit installiert.