Mabuni Kenei: Leere Hand – Vom Wesen des Budô-Karate

Das Lebenswerk eines Großmeisters des Karatedô

Budô ist der Weg der traditionellen japanischen Kampfkünste. Mabuni Kenei ist diesem Weg bis heute durch nahezu acht Jahrzehnte gefolgt. Er gehört zu den letzten Meistern, die bei den Gründervätern des modernen Karatedô in die Lehre gegangen sind. Der Sohn und Erbe Mabuni Kenwas, des Gründers des Shitô-ryû, ist im Lauf seines Lebens zu einem tiefen Verständnis vom Wesen des Karate als Budô-Kampfkunst gelangt. Auf lebendige, fesselnde Weise versteht er es, dem Leser dieses außerordentlich komplexe und vielschichtige Wissen nahezubringen. Dies geschieht in Form von Lebenserinnerungen, technischen Erläuterungen, historischen und philosophischen Ausführungen, Legenden und anekdotischen Begebenheiten aus dem Leben berühmter Samurai und Budôka (u. a. Meister des Schwertkampfes, des Aikidô, des Okinawa-te und des Karate).

Mabuni Kenei, Träger des 10. Dan, wurde 1918 auf Okinawa, dem Ursprungsort des Karatedô, geboren. Als Sohn eines der bedeutendsten Karateexperten in der Geschichte der Kampfkünste lernte er in seiner Jugend viele der großen Meister des Budô kennen, so z. B. Miyagi Chôjun, Motobu Chôki, Konishi Yasuhiro, Fujita Seiko und Funakoshi Gichin. Im Alter von 34 Jahren übernahm er den Vorsitz des Shitô-ryû. Noch heute, im hohen Alter, hält er regelmäßig Lehrgänge in verschiedenen Teilen der Welt ab, in denen er authentisches Karatedô vermittelt.

Dieses Werk, aus dem eine ebenso vergessene wie wertvolle Vergangenheit zu uns spricht, ist eine Einladung, dem Weg des »vollendeten Menschen« zu folgen, welcher der wahre Weg des Karatedô ist. Sôke Mabuni geht sogar über diesen Weg hinaus, indem er Verbindungen zu buddhistischer, taoistischer und konfuzianischer Spiritualität knüpft. Möge seine Botschaft gelesen und verstanden werden.

Roland Habersetzer

Mabuni Kenei
Leere Hand – Vom Wesen des Budô-Karate
Aus dem Japanischen von Bernd Winter
Herausgegeben von Carlos Molina
256 Seiten mit 100 Abbildungen
2. Auflage 2010
ISBN 978-3-938305-05-8

John Okute Sica: Das Wunder vom Little Bighorn

Erzählungen aus der Welt der alten Lakota

Im Jahre 1876 ging in Japan eine 1000jährige Ära zu Ende, als den Samurai per kaiserlichem Dekret das Tragen ihrer Schwerter verboten wurde. Im selben Jahr fand in Nordamerika die Schlacht am Little Bighorn statt, ein letzter Sieg des Stammes der Sioux und ihrer Verbündeten, der zugleich aber ebenfalls das Ende einer 1000jährigen Kriegerkultur einläutete. Die Häuptlinge des Stammes flohen in der Folge entweder nach Kanada oder ergaben sich dem übermächtigen Feind.

John Okute Sica, der im Todesjahr Sitting Bulls (1890) geboren wurde, war Zeuge des Untergangs der großen Kultur der Sioux. Es war sein Anliegen, der Nachwelt ein realistisches Bild vom Leben und von den Kämpfen seiner Vorfahren zu vermitteln sowie die wichtigsten Mythen und Legenden seines Stammes zu überliefern. So entstand ein einzigartiges Werk, das in seiner urwüchsigen literarischen Kraft und Originalität an den Magischen Realismus erinnert.

Die Spannweite des Erzählten reicht von authentischen Berichten von der Schlacht am Little Bighorn oder dem Tod Häuptling Sitting Bulls über ungewöhnliche Abenteuergeschichten bis hin zu Abhandlungen über die legendenumwobene »Pfeife des Weißen Büffelkalbs«, die Federkrone und den Büffel. Im Zentrum des Werkes steht »Maiden Chief«, eine Liebes- und Abenteuererzählung von der Komplexität eines Romans, die in der Geschichte der indigenen Literatur Nordamerikas einzigartig dasteht.

Das Buch wurde von Margaux Allard (White Swallow Woman), einer Enkeltochter des Autors, illustriert.

John Okute Sica (1890-1964) war ein Lakota-Indianer aus dem Stamme Sitting Bulls. Er lebte in Wood Mountain, Kanada. Liselotte Welskopf-Henrich lernte ihn 1963 kennen. Sie war von ihm so beeindruckt, daß sie ihm in ihrem Roman »Nacht über der Prärie« ein literarisches Denkmal setzte.

John Okute Sica
Das Wunder vom Little Bighorn
Erzählungen aus der Welt der alten Lakota
Vorwort von Liselotte Welskopf-Henrich
Aus dem Englischen von Frank Elstner
360 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag
1. Auflage 2009
ISBN 978-3-938305-10-2

Roland Habersetzer: Amakusa Shirô

Ein historischer Roman über den Christenaufstand von Shimabara

Es hat mir stets gefallen, eine begonnene Arbeit zu Ende zu bringen...
Ich habe immer daran geglaubt, daß Versprechen gehalten werden müssen...
Vor langer Zeit habe ich versprochen, daß ich eines Tages all den vergessenen Namen eines der stürmischsten Ereignisse, die das Land der Aufgehenden Sonne erlebt hat, neues Leben verleihen würde...
Bewunderung und jugendliche Begeisterung haben mich dieses Versprechen geben lassen...
Das Leben hat mir endlich die Möglichkeit gewährt, es zu erfüllen.

Bereits in »Die Krieger des alten Japan« ist eine Erzählung dem Shimabara-Aufstand gewidmet, jenem sechs Monate dauernden Bürgerkrieg, der zu Beginn des 17. Jahrhunderts den Süden Japans verheert hat, ein Krieg, der das Potential hatte, das Shôgunat der Tokugawa ins Wanken zu bringen. Mit meinem Roman wollte ich mich den Personen, die darin verwickelt waren, noch weiter nähern, jenen Kriegern, Bauern und Priestern, die sich um ihren jungen charismatischen Anführer scharten, dem sie den Namen Amakusa Shirô verliehen hatten und in dem sie den Boten des Christengottes sahen.

Von einigen dieser Helden sind uns die Namen noch heute bekannt, aber die meisten von ihnen bleiben für immer anonyme Akteure in einer menschlichen Tragödie seltenen Ausmaßes. Sie sollen auf den Seiten des Buches wieder auferstehen, mit ihrem Glauben, ihrer Kraft, ihren Schwächen, ihren Leidenschaften, ihren inneren Widersprüchen, den Versuchungen, denen sie ausgesetzt waren, ihren Siegen und Niederlagen in diesem dramatischen Kampf gegen die Obrigkeit, in dem es kein Zurück für sie gab. Sie alle spielen ihre Rolle in dem Roman, der die Ereignisse trotz gewisser literarischer Freiheiten genauso schildert, wie sie stattgefunden haben. All diese Männer und Frauen zeigten menschliche Größe in ihrem Willen, eine bessere Welt zu errichten, und sei es um den Preis des eigenen Lebens. Auf diese Weise wurden sie zum rühmlichen Beispiel dafür, welche Kraft einer Idee innewohnen kann, selbst wenn diese durch Feindschaft und Tod bedroht wird. Auch viele derer, die den Auftrag hatten, gegen sie zu kämpfen, Samurai, Rônin und Ninja, kamen nicht umhin, dies anzuerkennen.

Roland Habersetzer, Herbst 2011

Roland Habersetzer
Amakusa Shirô – Gottes Samurai
Der Aufstand von Shimabara
Aus dem Französischen von Frank Elstner
Erscheint im Herbst 2013
ISBN 978-3-938305-19-5

Roland Habersetzer

Die Krieger des alten Japan

Berühmte Samurai, Rônin und Ninja

Aus dem Französischen
von Frank Elstner

Palisander

Der Verlag dankt dem Museum Schloß Lichtenwalde, insbesondere Frau Birgit Mix, für die Zurverfügungstellung der in diesem Buch abgebildeten Farbholzschnitte zur Reproduktion. Weiterhin dankt der Verlag Hans-Jürgen Greiner-Petter (Berlin), Janett Kühnert, Norbert Wölfel und Jens Regner (Chemnitz), für die fachliche Unterstützung bei der Redaktion.

2. Auflage November 2011

Titel der Originalausgabe (Teil I und II): Les Paladins du Soleil Levant

© 1988 by Amphora

Titel der Originalausgabe (Teil III): Ninja: >Les Guerriers de l’Ombre

© 2008 by Roland Habersetzer

Deutsch von Frank Elstner

© 2011 by Palisander Verlag, Chemnitz

Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotografie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Umschlaggestaltung: Anja Elstner, unter Verwendung eines Holzschnitts von Yoshikazu Utagawa

Lektorat: Palisander Verlag

Redaktion & Layout: Palisander Verlag

1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2013

ISBN 9783938305508

www.palisander-verlag.de

Der Autor

Roland Habersetzer, Jahrgang 1942, ist seit 1957 Praktizierender der Kampfkünste. Bereits 1961 erhielt er den 1. Dan und wurde so zu einem der ersten französischen »Schwarzgurte« im Karate. Zu recht wird er sowohl als Spezialist der japanischen Kampfkünste (Budô) als auch der chinesischen (Wushu) angesehen. Nachdem er verschiedene Graduierungen in Frankreich, Japan und China erhalten hatte, wurde Roland Habersetzer im April 2006 in Japan durch O-Sensei Tsuneyoshi Ogura (Schüler von Yamaguchi Gôgen und Gima Makoto) der 9. Dan, Hanshi, sowie der Titel eines Sôke (Meister-Gründer) für seinen eigenen Kampfkunststil »Tengu no michi« (Tengu ryû Karatedô, Kobudô, Hôjutsu) verliehen. Damit wurden seine außerordentlichen Bemühungen bei der Verbreitung der Kampfkünste und die hohe Effektivität seines Wirkens gewürdigt. Nicht zuletzt stellt dies auch die Legitimierung seines eigenen Konzepts der Praxis der Kampfkünste dar, des »Weges des Tengu« (»Tengu no michi«).

Im Jahre 1968 erschien Roland Habersetzers erstes populärwissenschaftliches Buch über die Kampfkünste. Heute besteht sein Werk aus nahezu 80 Büchern, was ihn zum Autor der weltweit bedeutendsten Buchreihe auf diesem Gebiet werden läßt. Seine Bücher, die in mehrere Sprachen übersetzt worden sind, gelten in allen frankophonen Ländern als historisches, technisches und pädagogisches Standardwerk. Auch in vielen anderen Ländern besitzen sie hohes Ansehen.

Sein erster Roman, »Li, le Mandchou«, erschien im Jahre 1976 bei Trévise, in der Folge veröffentlichte er drei weitere Romane mit kampfkunstbezogener Handlung im renommierten französischen Verlag Pygmalion. Seine Erzählungen über berühmte Samurai und Rônin wurden 1988 publiziert. Die im vorliegenden Band enthaltenen Ninja-Erzählungen werden hiermit erstmals veröffentlicht.