Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
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© 2021 Ute-Marion Wilkesmann
Herstellung und Verlag:
BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt
ISBN: 978-3-7543-7772-7
Ein Aphorismus ist ein kurz formulierter geistreicher Sinnspruch, der in sich geschlossen ist. Meist ist es ein einzelner Satz, und er ist in Prosa verfasst, also nicht in Gedichtform. Dieser Spruch will manchmal tiefsinnig, manchmal humorvoll oder auch hintergründig vermitteln, was jemand erkannt, erfahren oder erlebt hat.
Da dies kein wissenschaftlicher Text ist, darf ich Wikipedia zitieren:
Erst seit dem frühen 20. Jahrhundert wird der Aphorismus als eigenständige Prosagattung anerkannt und erforscht. [...] Besonders wenn ein Sprachbild aufgegriffen und bildlich verlängert wird, führt die antithetische Wendung häufig zum Paradoxon, zum Beispiel, Mit dem Band, das ihre Herzen binden sollte, haben sie ihren Frieden stranguliert (Lichtenberg). [https://de.wikipe-dia.org/wiki/Aphorismus abgerufen am 7.10.21].
Iphorismen sind auch kurz. Sie reißen ebenfalls Erfahrungen an oder vermitteln Gedanken. Aber sie maßen sich nicht an, hohe Literatur zu sein oder philosophisches Gedankengut zu vermitteln.
Wer einen Iphorismus liest, ist möglicherweise entsetzt und sagt: „Ihhhh[, wie blöde ist das denn]!“
Vermutlich darf ich mich dann auch Iphoristikerin nennen. In der Gattung der Iphoristiker bin ich die erste. Iphorismustreffen sind noch keine geplant, Doktorarbeiten darüber gibt es auch noch nicht. Aber nur Mut (sage ich zu mir selbst), das kann ja noch werden!
Gebrauchsanleitung
Bitte pro Tag nur einen Iphorismus lesen. Wer mehr liest, wird noch verwirrter.
9. Juli
Der 9. Juli ist der Welttag des Iphorismus.
10. Juli
Ich habe fünf Kalender. In keinem ist der 10. Juli als ein besonderer Tag markiert.
11. Juli
Wenn man bedenkt, wie viele Leute sich schon totgelacht haben, ist Auferstehung als Phänomen gar nicht so selten.
12. Juli
Ich kann nicht Fahrrad fahren und ich mag Fußball überhaupt nicht. Da zählt Old School nicht mal als Entschuldigung!
13. Juli
Dem Menschen ist es in der Regel zu eigen, sich sehr stark an negative Dinge zu erinnern und weniger an positive. Wäre es da nicht an der Zeit, eine Richtung „negatives Denken“ zu propagieren, weil es der menschlichen Natur mehr entspricht?
14. Juli
Gestern Abend im Bett fiel mir ein genialer Iphorismus ein. Der war so gut, ich hätte ihn sogar in eine Aphorismensammlung aufnehmen können.
Leider weiß ich ihn nicht mehr.
15. Juli
Ich kaufe immer Dinge zum günstigen Preis.
Dafür ist mir kein Weg zu weit!
16. Juli
Gestern war der 15. Juli und morgen ist der 17. Juli. Solange der gregorianische Kalender gilt, stimmt das immer. Trotzdem ist es nicht langweilig.
17. Juli
Gestern war der 16. Juli und morgen ist der 18. Juli. Wenigstens darauf kann ich mich verlassen.
18. Juli
Ich lese bei Büchern das Ende zuerst. Dann weiß ich, ob sich die komplette Lektüre lohnt.
19. Juli
Tun dir deine Füße weh?
Sind sie ganz errötet?
Schneid dir nicht die Ferse ab.
S’ist der Schuh der tötet.
Wobei – ich weiß gar nicht, ob Iphorismen mit Reimen erlaubt sind.
20. Juli
Ein Genie, das nie Termine hält, hilft auch nicht.
21. Juli
Heute vor einem Monat war Sommeranfang.
22. Juli
Wenn sich eine Blase am Fuß bildet, ist nicht der Fuß zu groß.
23. Juli
Fragen kostet nichts. Genau das ist das Problem.
24. Juli
Wer nie festgehalten hat, kann auch nicht loslassen.
25. Juli
Wie schlimm wäre es, wenn mir für diesen Tag kein Iphorismus einfiele?
26. Juli
Ich wollte nie noch einmal von vorn anfangen.
Warum auf meine Erfahrungen und alles Gelernte verzichten?
27. Juli
Wenn der Weg das Ziel wäre, gäbe es das Wort ‚Weg‘ nicht.
28. Juli